Bundeswehr meldet Zuschauer-Rekord bei YouTube-Nachwuchswerbung
Für ihre Nachwuchswerbung auf dem YouTube-Kanal Die Rekruten meldet die Bundeswehr Rekord-Zuschauerzahlen. Teilweise wurden einzelne Clips mit Szenen aus der Grundausbildung neuer Soldaten mehr als eine halbe Million mal angeklickt. In den zwei Wochen seit dem Serienstart am 1. November hätten über 200.000 Nutzer den Youtube-Kanal abonniert, teilte das Verteidigungsministerium am (heutigen) Mittwoch mit:
Die kontrovers diskutierte Serie ist damit eines der erfolgreichsten Social Media Projekte in Deutschland. (…)
„Mit der Serie „Die Rekruten“ über die Grundausbildung auf YouTube haben wir offenbar einen Nerv getroffen. Ich finde auch die Debatte um die Serie wichtig. Denn die Bundeswehr mit ihrem grundgesetzlichen Auftrag ist ein Teil dieser Gesellschaft“, so Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin der Verteidigung.
Nach Angaben des zuständigen Sales Directors von Google Deutschland, Markus Hinz, ist das Angebot einer der am schnellsten wachsenden Branded Channels der letzten Jahre – übrigens getrennt von bisherigen Bundeswehr-Videoangebot auf dieser Plattform. Laut Verteidigungsministerium gab es bislang mehr als 40.000 Kommentare, täglich knapp eine Million Views und einen regelmäßigen Spitzenplatz der täglich neu eingestellten Videos in den YouTube Trends.
(Foto: Screenshot aus dem „Die Rekruten“-Video vom 15.11.2016)
Hallo liebe Mitkommentatoren,
irgendwie kommen mir diese Klagen alle bekannt vor. Jeder kann sie von seiner eigenen Grundausbildung berichten. Komisch ist nur, dass trotz dieser vermeintlich grottenschlechten Grundausbildung, genügend fähige, willige und leistungsstarke Offziere und Unteroffiziere daraus hervorgegangen sind. Die anderen wurden einfach im Laufe der verschiedenen Ausbildungsgänge abgelöst und ausgesondert, sprich entlassen.
Also ich würde vorschlagen die Kritik in der Rückschau von bis zu 40 Jahren Berufserfahrung etwas zurückzufahren. Aus den meisten Rekruten ist trotz dieser Grundausbildung etwas geworden und Generationen von Ehefrauen lernten es zu schätzen, dass ihr zukünftiger Ehemann ohne groß zu Murren auch bereit war die heimatliche Toilette zu putzen.
@Georg
Mit sehr grossem Lob. :)
Meine Frau hat GZSZ inzwischen auch durch die Rekruten ersetzt. Gibt es denn nach einem Monat AGA noch eine zweite Staffel?
Trotz dieser GA…..bg
und nebenbei ich hatte schon vor meiner Wehrdienst zeit gearbeitet, also kann das was aus mir geworden ist nicht unbedingt aufdie GA zurückzuführen sein.
Naja,
letztendlich hat sich die BW selbst entzaubert.
Ein jeder, ob unfit im Körper oder Geist, kann bei der Bundeswehr was werden.
„Bei dem Wort Test schaltet mein Hirn aus“ – Test wird trotzdem bestanden, egal wie viele Fehler er aufweist.
„2s an der Stange“ – auch das Mädel wird bestehen.
Also wie immer bei der BW. Viel Wind um nix.
Die YouTube Serie finde ich grundsätzlich gut und zeitgemäß. Der gezeigte Inhalt führt bei mir allerdings oft zum Fremdschämen. Es gibt immer noch Ausbilder die ausser markigen Sprüchen, keinen flüssigen Satz mit normaler Tonlage herausbringen. Grundsätze militärischen Verhaltens kann man den Rekruten auch erstmal erklären
ThoDan steht vor seinem Zugführer in der AGA und fragt ihn was an dem geschriebenen Test falsch sein soll?
Zugführer führt auf was er so zum Thema vorgetragen hat…
ThoDan fragt nochmal nach …
ThoDan erklärt Zugführer dann, das er das professionell schon einige Zeit macht und das was er geschrieben hat stimmt und verkneift sich einige ehrliche Worte zu Lehrfilm(teilweise so veraltet, das er nur noch als so sollte man es nicht mehr machen wegen Arbeitssicherheit taugt) und praktischer Ausbildung.
Ergänzung zu meinem Beitrag (schreibe vom Handy) Zur Qualifikation der Ausbilder kann man den Beiträgen nichts entnehmen. In meiner letzten Truppenverwendung waren nicht immer die „Besten“ Ausbilder in der GA. Da wurden auch gerne Problemfälle aus anderen Kompanien zur GA abgeschoben. Warum man im Jahre des Herrn 2016 noch das Toiletten und Nassreviere putzen übt, kann ich ebenfalls nicht mehr nachvollziehen. Heute wird doch jede Dienststelle und teilweise auch im Einsatz durch Reinigungskräfte gereinigt. Wenn man den Soldaten was beibringt, dann besser wie man eine Toilette verlässt. Diese Ausbildungszeit zum Putzen ist verschwendet und wäre besser in mil. Ausbildung investiert.
Servus,
@Insider | 17. November 2016 – 17:21
Toiletten, die auch durch Mannschaften genutzt werden, sind durch die Truppe zu reinigen. Nur Toiletten, die ausschließlich durch (Unter-)Offiziere genutzt werden, sind gemäß Vorschrift in Verantwortung des zuständigen Bundeswehrdienstleistungszentrum zu reinigen, wobei das natürlich bedeutet, dass es hierfür eine Reinigungsfirma beauftragen wird.
…über Sinn und Unsinn lässt sich sicherlich streiten…
Die Kritik an den „Ausbildern“: Ich denke, die von mir gesehenen dürften nicht ausbilden, sie erscheinen mir sehr unqualifiziert, zeigt sich in Äusserungen und Handeln, sie haben keine wirkliche Ausbildung zum Ausbilden oder haben Grundsätze vergessen. Bei uns (1970) durften Helfer(Hilfsausbilder) Rekruten zum Speisesaal führen unter Aufsicht eines qualifizierten Ausbilders. Ein Ausbilder war mindestens Unteroffizier. Unser Einheitsführer und der Ausbildungsoffizier hatten die Ausbilder- Gruppenführer und Vertreter, Zugführer und Vertreter, deren Verhalten und Handeln sehr genau im Blick. Den Ausbildungsoffizier traf ich später wieder als Ausbildungsleiter einer Sparkasse, den Einheitsführer bei seinen Folgeverwendungen.
„Und zur Krönung des Tages werden die Noten des gestrigen Dienstgradtests verkündet – und nur EINER hat die volle Punktzahl!“
Ok. Ist das jetzt gut oder schlecht?
Sind die Ausbilder nicht in der Lage zu vermitteln oder die Rekruten schlichtweg nicht in der Lage?
Man sollte ein besseres Ergebnis erwarten. Nochmal. Wir diskutieren hier über eine Armee in der die Rekruten vollkommen freiwillig eintreten. Sollte man nicht erwarten das sie sich wenigstens mit solch banalen Dingen wie Dienstgrade schon im Vorfeld beschäftigt haben?´
@ht_“Sollte man nicht erwarten das sie sich wenigstens mit solch banalen Dingen wie Dienstgrade schon im Vorfeld beschäftigt haben?´“
Nein :D
“ Edgar Lefgrün | 17. November 2016 – 17:53
Die Kritik an den „Ausbildern“: Ich denke, die von mir gesehenen dürften nicht ausbilden, sie erscheinen mir sehr unqualifiziert, zeigt sich in Äusserungen und Handeln, sie haben keine wirkliche Ausbildung zum Ausbilden oder haben Grundsätze vergessen. °
Was, wenn die gezeigten Ausbilder nun die besten sind für den Job ?
Was, wenn ihre Vorgesetzten es auch nicht (mehr) besser wissen ?
@all
Ich erstaunt, was hier in den Kommentaren so über „wie eine Grundausbildung besser gemacht werden kann“ geschrieben wird…
Weder ist der Ton besonders rauh, noch sind die Ausbilder nicht qualifiziert, noch stimmt die Methodik nicht…
An der Dienstgradausbildung zB ist weder inhaltlich noch didaktisch etwas auszusetzen. So macht man das!
Das ist eine normale, solide Grundausbildung im Bereich Mannschaften-Marine-Technik.
Die Ausbilder hier schlecht schlecht zu reden ist einfach unzutreffend und zudem unkameradschaftlich!
Darüber hinaus sollte man aufhören diese Webserie mit einem Lehrfilm zu verwechseln! Kleine Fehler machen die Filme authentisch!
@ThoDan
Das ist doch offensichtlich kein Biwiak, sondern die Erstausbildung Zeltaufbau und die macht man aus guten Gründen üblicherweise auf der freien Wiese.
@ SER
1+
Sehr nah an der Realität.
@Der Beobachter
Das habe ich in meiner letzten Truppenverwendung von 2010 bis 2013 nicht erlebt und heute kann ich mir das eigentlich auch nicht mehr vorstellen. Wo wird denn eine Toilette in der BW ausschließlich durch Mannschaften genutzt? Ich hatte zeitweise 30 Mannschaften in meinem Block und da kam immer eine Reinigungsfirma. Wenn Toilettenreinigung heute noch Schwerpunkt sein soll, dann haben wir es auch nicht besser verdient das die Leute wieder gehen. Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren das Ordnung und Sauberkeit in Gemeinschaftsunterkünften wichtig sind, aber das erreiche ich durch Verstand und nicht durch Relikte aus früheren Zeiten.
Servus,
@nsider | 17. November 2016 – 19:19
völlig d’accord; ich habe nur die Vorschrift wiedergegeben.
Toiletten, deren Nutzer ALLER Dienstgradgruppen angehören, sind „durch die Truppe“ zu reinigen. Toiletten, die Unteroffizieren/Offizieren zur Nutzung vorbehalten sind, sind unter Vertragsabschluss der Reinigungsdienstleistung durch das BwDLZ durch einen Dienstleister zu reinigen. Steht in der vor kurzem überführten Regelung der ehemaligen ZDv 70/1.
Bei uns sind übrigens die Blöcke der Kompanien auch noch genauso aufgeteilt. Es gibt Toiletten und Waschräume für Mannschaften und es gibt eine (deutlich kleinere) Kombination aus Wasch- und Duschbereich direkt daneben für Offz/Uffz.
Letztere wird durch die Reinigugsfirma erledigt, der Mannschaftsbereich indes beim Stuben- und Revierreinigen durch „die Truppe“.
Und etwas anderes bekommt man auch nicht beim BwDLZ in den Reinigungsvertrag, da sich dieser streng an der Vorschrift „entlanghangelt“.
Wie ich schon im anderen Beitrag dazu gesagt habe, dass das Format einschlagen wird.
Das Format passt wirklich gut in die Zielgruppe. Jedes Video ist am Ende des Erscheinungstages in den TOP-Rängen der Youtube-Tagesvideos.
Jetzt kann man natürlich über die Fitness der Rekruten jammern, und früher war ja sowieso alles besser und jeder bei der Sportfördergruppe. Aber es ist wie es ist. Übrigens gehört zum soldatischen Verständnis nicht nur nach der AGA, dass man Fit ist. Schaut man sich die Kommandobehörden an, sieht man ebenfalls eine Menge „Sportverweigerer“
Ich finde auch, statt putzen: jeden Tag Sport auf den Dienstplan und zwar Zielgerichtet. Jeden Tag Intervalltraining, statt stumpf joggen zu gehen. HIT statt Glotze.
Jetzt zu den Ausbildern, statt Strenge könnte man es ja mal mit Kommunikation versuchen. Und nicht mit: uuuuuuund jeeeeeeeeetzt, laaaaaufeeeen wiiiiiiir im gleeeeeeeeichschriiiiiiiiiitt zur Spoooooooorthaaaaaaalleeeeeeeee.
Auch wenn man meint, sowas wäre Rekrutengerecht und man würde verstanden werden, erzeugt es bei mir eine direkte Ohren-Zu-Mentalität. Solche Menschen nehme ich in keiner Sekunde Ernst.
Ich denke bevor man AGA-Ausbilder wird, sollte die Bundeswehr mal ordentliche Rhetorikurse springen lassen.
Ich bin gespannt auf weitere Folgen, warte jeden Tag drauf. Vorallem auf die Entwicklung der Rekruten am Tag 50 oder so…
Wo fangen denn „Relikte aus früheren Zeiten“ an und wo hören sie auf? Wer definiert das?
@ Insider
Ztitat: „Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren das Ordnung und Sauberkeit in Gemeinschaftsunterkünften wichtig sind, aber das erreiche ich durch Verstand und nicht durch Relikte aus früheren Zeiten.“
Da haben Sie offensichtlich andere Erfahrungen gesammelt als ich. Eine meiner größten Entäuschungen als Vorgesetzter war die Erkenntnis, dass der Appell an die Vernunft und an die Einsicht von erwachsenen Menschen z.T. bis zu 10 Jahre älter als ich, wenig bis nichts bringt. Von Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz einhalten bis zu dem Punkt, die Toilette so zu verlassen, wie man sie vorfinden möchte.
Die Erkenntnis aus dieser Erfahrung lautete für mich ganz klar: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser ! So funktionierte dies dann auch die restlichen 20 Jahre.
„Hans Dampf | 17. November 2016 – 19:37
Wo fangen denn „Relikte aus früheren Zeiten“ an und wo hören sie auf? Wer definiert das?“
Da wo sie nicht mehr Zeitgerecht sind…? Dass man seine Bremsstreifen wegputzt sollte selbstverständlich sein, aber wenn ich in einer Firma tätig bin, wo von mir verlangt wird am Anfang meiner Karriere erst mal die Toilette zu putzen, würde ich direkt von meinem Kündigungsrecht in der Probezeit Gebrauch machen. Wenn man gute Leute will, darf man sie mit so was nicht vergräulen. „angehende Fachkräfte“ haben es nicht nötig Toiletten zu putzen.
@Der Beobachter
Ich gebe zu das ich die Regelungen diesbezüglich nicht so gut kenne. Aber ich habe das auch seit meiner GA vor 30 Jahren auch nie mehr gemacht und bis heute auch keine Mannschaften für so etwas einteilen müssen.
@Georg
Ihre Erkenntnisse ziehen sich aber durch alle Dienstgradgruppen. Wenn ich in meiner Dienststelle in manches Büro schaue oder in manchen Kaffeeraum, dann haben viele UmP und Offz deutlichen Nachholbedarf. Von daher scheint das Revier reinigen in der GA bei denen auch nichts gebracht zu haben ;-)
@ Chuck:
Nun haben Sie eine Floskel durch eine andere ersetzt – aber sei es drum. Mit dem Argument „unzeitgemäß“ kann man nahezu alles totreden, was im weitesten Sinne mit Disziplin, militärischer Ordnung und militärischer Erziehung zu tun hat. Für die einen ist z.B. der militärische Gruß ein Zeichen gegenseitigen Respekts und gegenseitiger Achtung, für den anderen ein Unterwürfigkeitsritual, für noch ’nen anderen ist es einfach nur lästig – und für ganz wenige ein Privileg, das man als Soldat hat und worauf man stolz ist. Wenn also in letzter Konsequenz aus Gründen der Attraktivität nur noch das gemacht werden soll, was den „angehenden Fachkräften“ genehm ist oder was sie als für notwendig erachten, ok, dann soll das offenbar alles so sein. Dass es auch anders geht, zeigt der Blick über den Tellerrand…
Mal weg vom Thema Reinigen. Ich habe in einigen Gesprächen mit Kameraden gemerkt, das diese Serie eher zur Belustigung der aktiven Truppe beiträgt. Geht das nur mir so oder haben andere die gleiche Erfahrung gemacht. Werden die vielen Klicks erzielt weil die BW so toll ist, oder eher weil man sich, überspitzt gesagt, „die Deppen“ anschauen möchte ?
Chuck | 17. November 2016 – 19:34
„Jetzt kann man natürlich über die Fitness der Rekruten jammern, und früher war ja sowieso alles besser und jeder bei der Sportfördergruppe. “
Zum xten Mal. Es ist hier keine Wehrpflichtigen Truppe zu sehen. Es handelt sich um Freiwillig Wehrdienstleistende und SaZ!
Das sind Menschen die sich BEWUSST für den Soldatenberuf entschieden haben.
Und dann brechen die nach 1Km laufen zusammen und schaffen keine 2 SEKUNDEN an der Stange?!
Klar, was nicht ist kann ja noch werden. Aber war das der Sinn beim aussetzen der Wehrpflicht?
So gibt man doch genauso viel Zeit und Geld aus die Rekruten zu formen, und das bei einer Kündigungsfrist von einem Tag…
@Insider:
nicht nur zur Belustigung von aktiven Soldaten… Glaub ganz Deutschland lacht gerade über die BW.
Und es wird genau die zur BW locken, die man am Ende nicht braucht.
Man verdient mehr als aufm Bau und muss nix können. FAKT.
@ ht;
Sie glauben wirklich, jemand hätte sich vor dem Aussetzen der Wehrpflicht ernsthafte Gedanken – im Sinne der Sache – gemacht? Der eine wollte sich ein Denkmal setzen – und andere haben willfähig Pate gestanden, nachdem sie zuvor staatstragende Sonntags- bzw. Gelöbnisreden gehalten hatten.
@ht_
Zum kennen der Dienstgradabzeichen hat Marvin alles gesagt.
Wenn die BW keine Unfitten Rekruten haben will, warum rekrutiert sie dann welche?
Findet sie vielleicht nicht genug? Warum nicht?
Aus gutem Eisen macht man keine Nägel.
Im Gleichschritt zum Sport laufen…
@Hans Dampf
Hat sich ja hoffentlich gebessert, aber was ist die Bedeutung des militärischen Grußes wenn Dienstgradhöhere ihn nicht erwidern?
Nachtrag
Der BW und dem Staat wurden die Wehrpflichtigenn, deren Dienst auch nicht mehr rechtfertigt werden konnte zu teuer.
Appelle an Kameradschaft und Vernunft fruchteten nichts, also drohte der Chef: Er lasse die Toiletten bewachen von uns, im grossen Dienstanzug, Stahlhelm und G3, rund um die Uhr. Das half. Ich hab ihm das zugetraut.
@ ThoDan:
Da fragen Sie den falschen, da ich einer von denen bin, der den militärischen Gruß als Privileg ansieht, der grüßt und zurück grüßt. Wie man es als Soldat anders handhaben kann, kann ich schlichtweg nicht nachvollziehen. Insofern gebe ich Ihnen recht, es ist eine Unart – die in beide Richtungen vorkommt.
Wehr- und Dienstpflicht sind im Grundgesetz verankert. Die Funktionstüchtigkeit der Streitkräfte ebenfalls. Staatsgebiet und Staatsvolk sind ohne Staatsmacht, die diese zu schützen vermag, im Grunde nichts wert, der Staat verliert dann seine Souveränität. Insofern ist die Rechtfertigung für die Wehrpflicht in meinen Augen unstrittig. Strittig hingegen ist, ob die derzeitige Wehrform günstiger ist als die einer Wehrpflichtarmee. Den Beweis bleiben wir wohl bislang schuldig.
@Hans Dampf
Ich habe das Spiel aus umgekehrter Richtung erlebt.
Steht im GG irgendwo der Staat muss diie Wehrpflicht durchführen?
Die Pflicht angemessene Sicherheitskräfte zu unterhalten ist unstrittig, Wehrpflicht oder Wehrdienst ist nur eine Option, eine die mit einer Expeditionsstreitkraft nicht unbedingt konform geht.
So ist es; deshalb wurden auch keine Grundwehrdienstleistenden im Ausland eingesetzt. Da sind wir wieder beim Thema „Pflicht“ und „Kür“ bzw. Sinn der Wehrpflicht im Sinne von Sicherheitsvorsorge (Reserve). Aber wir haben ja die paar nichtaktiven Verbände (ohne Material) und die RSU-Kompanien; das nächste Hochwasser kommt bestimmt.
@Hans Dampf | 17. November 2016 – 21:42
„So ist es; deshalb wurden auch keine Grundwehrdienstleistenden im Ausland eingesetzt.“
Das war allerdings ein politische Entscheidung. Rechtlich wäre es möglich gewesen.
@ht_ | 17. November 2016 – 20:26
„nicht nur zur Belustigung von aktiven Soldaten… Glaub ganz Deutschland lacht gerade über die BW.“
Da lese ich aber ganz andere Dinge in den Kommentaren. Natürlich die Kritiker (extern wie intern), aber vor allem auch viele sehr interessierte Kommentare!
„Und es wird genau die zur BW locken, die man am Ende nicht braucht.“
Wieso? Wir brauchen grundsätzlich alle Bildungs- und Qualifizierungsebenen! Auch den HS/RS.
Natürlich muss man auch etwas für RS+Ausbildung und für Offiziere etc. machen, aber dafür ist doch diese Webserie gar nicht gedacht.
Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!
Seltsam dann das GB, Frankreich etc. ihre Sicherheit ihne Wehrpflicht gesichert sahen.
Ansonsten hätte man auch beudes unterhalten können, ohne das zwischen Pflicht Landes und Bündnisverteidigung oder Kür unterschieden werden müsste sondern nur Einsatzarten.
@ht_
“ Das sind Menschen die sich BEWUSST für den Soldatenberuf entschieden haben.
Und dann brechen die nach 1Km laufen zusammen und schaffen keine 2 SEKUNDEN an der Stange?!“
Ein Ergebnis unserer Sportunterrichte in den Schulen und Erziehung.
„Klar, was nicht ist kann ja noch werden. Aber war das der Sinn beim aussetzen der Wehrpflicht?“
Hat mit der Wehrpflicht nichts zu tun.
Der notwendige Fitnessgrad für die jeweilige AVR kann durch Ausbildung /Training erreicht werden. Man muss es nur tun.
@ ThoDan:
GBR ist ein schlechtes Beispiel. Die hatten, von Ausnahmen abgesehen, im Grunde immer eine Berufsarmee. Hinzu kommt das Regimentssystem, das wir so gar nicht kennen. Bei den Franzosen merkt man ja jetzt übrigens auch, dass die Streitkräfte personell an ihre Grenzen kommen, weswegen man ja versucht, Freiwillige als Reservisten zu werben.
Für uns gibt es in meinen Augen zwei Herangehensweisen:
1. Man definiert („die Politik“), welchen Umfang die Streitkräfte haben sollen. Dies sollte sich natürlich sauber an den außen- und sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen orientieren. Wenn also genug (geeignete) Bewerber vorhanden sind, um diesen Umfang zu erreichen/halten, dann ist alles schick. Wenn dem nicht so ist, sollte die Wehrpflicht greifen – ähnlich der Geschichte „Pflichtfeuerwehr“. Wenn die personelle Einsatzbereitschaft der Streitkräfte nicht mehr gegeben ist, wird die Wehrpflicht aktiviert.
2. Man orientiert den Umfang der Streitkräfte an den Zahlen, die realistisch freiwillig zur Verfügung stehen. Man orientiert sich also am Angebot und nicht an den sicherheitspolitischen Notwendigkeiten. Ich persönlich finde, dass man Umfang und Einsatzfähigkeit der Streitkräfte nicht dem „freien Spiel der Kräfte“ überlassen darf.
2. und 1. zu verbinden halte ich für bedenklich und der Sache nicht dienlich.
GB hatte auch keine Wehrpflichtmarine.
1 man definiert welche Art von Streitkräften man braucht und prueft wenn man nicht genug bekommt woran das liegt und schafft Abhilfe.
2 Die Ressourcen für Streitkraefte sollten realistisch betrachtet werden, personell, materiell und finanziell.
@ Insider | 17. November 2016 – 20:05
Ersetz derzeit als Reality- Satire Hartz IV-TV
ThoDan | 17. November 2016 – 13:59
„@Klabautermann
das in Reih und Glied aufgebaute Zweimannzeltbiwak
Das soll doch ein Scherz sein oder?“
Was ist eigentlich so verwerflich daran, einen Biwakplatz in der AGA nach dem Ordnungsprinzip eines römischen Feldlagers aufzubauen? Ich hab das über Jahrzehnte so (mit-) erlebt und gehandhabt – und nie Anlass gefunden, daran zu zweifeln. Wohl gemerkt – ich schreibe hier von der Erstausbildung „Leben im Felde“, verbunden mit der Vermittlung allgemeiner Ausbildungsgebiete des Gefechtsdienstes aller Truppen. Also kein Versteck der kleinen Kampfgemeinschaft, keine Durchschlageübung und keine Feldunterkunft im Verfügungsraum.
Hans Schommer
Bodenbeschaffenheit, Wetter, Windrichtung, Witwenmacher ggf. die Liste erhebt absolut keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
ThoDan | 18. November 2016 – 2:38
„Bodenbeschaffenheit, Wetter, Windrichtung, Witwenmacher ggf. die Liste erhebt absolut keinen Anspruch auf Vollständigkeit.“
Biwakplätze sind ja wohl zu erkunden – so viel zur Bodenbeschaffenheit. Wetter und Windrichtung – man muss kein Meteorologe sein, um diesen Aspektwinkel nicht weiter zu kommentieren.
„Witwenmacher“ sagt mir nix (jedenfalls nix heute mehr zitierfähiges).
Und eine Liste mit weiteren Argumenten Ihrerseits gegen ein Biwak im von mir genannten Sinne würde mich doch sehr interessieren.
Hans Schommer
Individuelle Bodenbeschaffenheit, z.b. Baumwurzeln (soll sich laut Kephart schlecht drauf schlafen lassen), steiniger Boden dito, zu Hart für Heringe, nass , gerade genug um vernünftig zu schlafen
Zum Beachten von Wetter und Windrichtung gehoert auch diese oder Schutz vor ihnen zu Nutzen.
Mit Widowmaker sind abgestorbene Bäume und Baumteile gemeint, die einem aufs Zelt fallen könnten.
Wenn auf flacher offener Wiese biwakiert wird hinter Wall und Graben sind die Probleme eher vernachlässigbar mit ordentlichen mit Stroh ausgepolsterten ordentlichen Zelten.
@Hans Schommer
Ein Jägerbiwak war kein Feldlager zum „Leben im Felde“ sondern zum „Überleben im Gefechtsstreifen“ – unter maximaler Ausnutzung von natürlicher Tarnung durch das Gelände und Botanik wird es versteckt angelegt um Feindaufklärung möglichst auszuschließen und trotzdem jeder Soldat der Truppe ein paar Stunden Schlaf/Ruhe und wenigstens eine Espit-Kocher-warme EPA-Mahlzeit pro Tag in den Bauch bekommt. Da brennt dann auch kein lustiges Lagerfeuer. Es gilt das Buddy-Buddy-Prinzip: ein Mann im Kampfstand und der zweite ruht im Zelt – was glauben sie wohl warum es Zweimannzelte gab/(gibt?) und warum ein NATO-Kampfstand für 2 Mann ausgelegt war. Jäger kämpfen in unwegsamen, zerklüfteten und „botanisch reichem“ Gelände in Gruppen- und Zugstärke und ganz bestimmt nicht als Kohorte in Reih und Glied ;-)
@ klabautermann | 18. November 2016 – 4:00
Wau (oder eher Wow?) – in Ihrer Brust schlägt das Herz eines „Marineinfanteristen“! Die gibts aber in dieser bundesdeutschen Armee nicht mehr. Also fahren Sie sich selbst mal ein wenig runter: Wir diskutieren hier über die Grundausbildung – sonst nix. Was Sie da beschreiben, kommt später – viel später.
Hans Schommer
@Hans Schommer
Meine „Geschichte“ bezog sich doch gar nicht auf irgendeine AGA, sondern auf die UO-Ausbildung an der MUS (Gruppenführerausbildung in Sachen Landkampf) anno 1973 – und war eigentlich nur an Voodoo adressiert und sollte kein Diskussionsbeitrag sein.. Dass man in der AGA keine Landkampfausbildung macht ist mir durchaus bekannt und bewußt – und auch „Leben im Felde in Reih und Glied wie ein römischer Legionär“ ist wohl auch kein Thema mehr ;-)
@Hans Schommer
Lieber Kamerad Schommer da muss ich sie berichtigen: Auch ich musste kürzlich lernen, dass die Deutsche Marine nun wieder hochoffiziell über „Marineinfanteristen“ und eine „Marineinfanterie“ verfügt. Ich hatte mich gerade an den Marineoperationsdienst Land (scherzhaft von einigen der blauen Zunft auch „Moppel“ genannt) als neuen Überbegriff gewohnt da flatterte schon die nächste Änderung ins Haus. Seebataillon bzw dessen geschiedenen Kdr sei „Dank“.
Und hier zitiere ich einen Nobelpreisträger „Times are a-changin'“
@Topic
Feedback aus dem Zielgruppenumfeld(Familie,Verein,Elternabend(!)):
„Super Sache, Voll lustig, und man sieht mal wie es da so is“ „Dachte dass das viel schlimmer is“
Ich denke die Nummer „funktioniert“.
Moin,
nochmal zum Verständnis, der Großteil der REKRUTEN geht an Bord, sofern BDV.
D.h. aber auch, das der Lokus/Dusche/Waschräume etc. an Bord nicht, rpt. (noch) nicht von einer Billigheimer supidupi Reinigungsfirma sauber gemacht wird.
Auch das Einschlagen von Heringen ins Oberdeck verbat ich mir, marschieren und mit der Flinte rumfuchteln im Mot-Raum ist auch ein No-Go.
@ThoDan | 18. November 2016 – 3:10
Nochmals: das ist kein Biwak, sondern offensichtlich die Erstausbilding Zeltaufbau!
@Jas | 18. November 2016 – 6:18
„Marineinfanterie“
–> Sorry, aber nein!
Infanteristen, sind ausschließlich Jg, GebJg und FschJg.
Neben Zugehörigkeit gibt es da klare, definitorischen Gründe. U.a. ist Infanterie zum G
Führen aller Operationsarten befähigt. Das ist das Seebataillon aber nicht.
Was ist denn der Zweck einer Grundausbildung, (in diesem Fall bei der Marine) und wird dieser mit dem aktuellen Trainingskatalog erreicht?
Ich bin mir sicher, dass die Verantwortlichen versuchen im gesetzten Rahmen optimales zu leisten und die Ausbilder erfahren genug sind, diese Ausbildung ständig zu optimieren.
Das Ergebnis kann man sehen und ich höre, dass viele ungediente ein abschreckendes Bild/Vorstellung von der Grundausbildung hatten und sich nun eher vorstellen können es mal zu versuchen! So hatten wir früher viele (welche sich nie vorstellen konnten SaZ oder BS zu werden) aus der Wehrpflicht bis hoch zum General bekommen.
Wenn es dann den Ausbildern gelingt die Menschen für ihre TSK und den Dienst zu begeistern, dann ist das Ziel einer Grundausbildung erreicht. Den Rest was für die AVR benötigt wird lernt man im Dienst und Lehrgängen.
Freue mich schon auf die Serie Rekruten im Heer und bei der Luftwaffe ;-)