Alles neu an der Führungsakademie: Ab Zweisterner antreten zum Lehrvortrag
Über die Grundsatzrede von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen vor der Führungsakademie der Bundeswehr (FüAk) in der vergangenen Woche ist relativ wenig berichtet worden, dafür wurde um so mehr spekuliert. Dass die Ministerin die höchste Bildungseinrichtung der Streitkräfte komplett umkrempeln will, sie dafür direkt Generalinspekteur Volker Wieker unterstellt und der Hamburger Institution unter anderem die Rolle eines Think Tanks zuweisen will, ist zwar richtig, aber dennoch ein wenig verkürzt. Die Umbaupläne von der Leyens gehen weit darüber hinaus.
Nun durfte ich zwar der Rede der Ministerin nicht zuhören (obwohl ich zeitgleich aus anderem Grund an der Führungsakademie war), aber mir liegt der Redetext vor – mit dem Haken: Da hat sie sich in vielen Formulierungen wohl nicht dran gehalten. Die wesentlichen Aussagen sind aber so gefallen, deshalb die Zusammenfassung in meinen Worten (leider nicht als Ministerinnen-Zitat) und in der Reihenfolge teils abweichend von der Papierlage:
• Die FüAk wird dem Generalinspekteur direkt unterstellt, damit der geplante Umbau und die Weiterenwicklung aus einer Hand kommen.
• Bereits ab 1. Januar kommenden Jahres müssen Soldaten und Beamte der Bundeswehrführung ab Generalmajor/Ministerialdirigent aufwärts regelmäßige Vorträge an der FüAk halten, um Impulse für die Lehre zu geben und die angestrebte Verzahnung von Akademie und Bundeswehr sicherzustellen. Auch die Ministerin selbst sagte zu, ebenfalls zu Vorträgen zur Verfügung zu stehen und in anderen Ressorts der Bundesregierung und des Bundestages dafür zu werben, dass von dort ebenfalls mehr Vortragende zu dieser Institution kämen.
• Ebenfalls im Sinne des Praxisbezuges sollen mehr als bisher Soldaten auch kurzzeitig als Lehrpersonal an die Akademie kommen, zum Beispiel als Zwischenverwendung nach einem Einsatz. Das Stammpersonal der FüAk soll so rotieren, wie es auch sonst in der Bundeswehr üblich ist, also nicht mehrere Jahre auf dem Dienstposten bleiben, um die Lehre mit den Berufsrealtitäten in der Bundeswehr zu verknüpfen.
• Um den Lehrplan vor allem in den Lehrgängen für angehende Generalstabsoffiziere nicht mit diesen zusätzlichen Veranstaltungen zu überfrachten, soll die bisherige Struktur der Lehrveranstaltungen überprüft und gegebenenfalls zusammengestrichen werden. Eine Arbeitsgruppe unter Leitung des neuen Kommandeurs, Flottillenadmiral Carsten Stawitzki, soll umgehend eine Konzeptions- und Planungsgruppe mit interner Expertise und Experten aus anderen Bildungseinrichtungen oder ausländischen Akademien zusammenstellen, die bereits bis Mitte Dezember erste Überlegungen liefert: Welche Prüfungsorganisation, welche Inhalte, welches Personal und welche Ressourcen sind für eine Weiterentwicklung der FüAk nötig?
• Der Kommandeur erhält einen Beirat (gibt’s da nicht schon einen?), in dem Bundeswehr, aber auch zivile Expertise vertreten sein sollen und der Impulse für die Weiterentwicklung der FüAk geben soll. Die Auswahl nimmt Stawitzki in Abstimmung mit dem Generalinspekteur vor.
• Die FüAk soll künftig enger mit anderen Einrichtungen der Bundeswehr – zum Beispiel Zentrum Innere Führung und Bildungszentrum der Bw – zusammenarbeiten und den Austausch mit anderen nationalen und internationalen Akademien suchen. Bis zum Frühjahr sollen Staatssekretär Gerd Hoofe und der Generalinspekteur dazu eine Untersuchung vorlegen.
Das Ziel dahinter? Die Führungsakademie soll zu einer Schmiede unserer Führungselite werden – so steht es jedenfalls im Redetext der Ministerin, ob sie den Begriff so benutzt hat, weiß ich nicht. Die scheinbaren Gegensätze von Handwerksvermittlung des Offiziers und akademischer Bildung müssten überwunden werden. Und von einem Think Tank ist da in der Tat auch die Rede, aber eben nicht als separater Elfenbeinturm: Als Akademie nach (zivilem) US-Ostküstenvorbild, in der das Wissen der Lehrenden wie der zahlreichen externen Gäste genutzt wird, aber auch das der Teilnehmenden. Schließlich hätten die Offiziere, die zum Generalstabslehrgang kommen, einiges an Vorbildung und nicht zuletzt (Einsatz)Erfahrung beizutragen. Lehre und Ausbildung sollten deshalb zu einem Austausch werden – sowohl innerhalb der FüAk, aber auch zwischen FüAk und Bundeswehr.
Aus meiner Außensicht: Da will die Ministerin eine von ihr empfundene Trennung zwischen der höchsten Ausbildungsstätte der Streitkräfte und dem realen Alltag der Bundeswehr mit einem Schlag beseitigen.
Bestimmt waren einige von den Leserinnen und Lesern hier bei dem Vortrag von der Leyens dabei – für Rückkopplung wäre ich dankbar, vielleicht waren die Schwerpunkte ja doch andere, als ich sie aus dem mir vorliegenden Text herauslesen kann.
Nachtrag: Mit ein bisschen Verzögerung hat das Verteidigungsministerium das Redemanuskript hier veröffentlicht; leider steht da auch drauf Es gilt das gesprochene Wort, also offensichtlich keine dem tatsächlichen Redeverlauf angepasste Fassung.
(Foto: Bundeswehr/Junge)
@L
Ich fürchte auch die C1-100/0-1001. deckt z.Bsp solche Kursinhalte ab:
http://www.da.mod.uk/Courses/Course-Details/Course/73
Aim
To enhance strategic leadership and management at the corporate/ strategic level across defence and the wider Security Sector.
Objectives
Explore contemporary leadership paradigms and theories: develop a leadership model.
Recognise differences between command, leadership & management.
Consider the importance of self-awareness.
Describe the challenge of change and evaluate a national change programme.
Explore individual and organisational cultures and their significance.
Examine ethical theories and critical decision-making in complex situations.
Ups, da fehlt ja ein „nicht“ – sorry, hiermit nachgereicht ;-)
Ähh, stimmt. Ist aber auch eine völlig andere Baustelle. Hat doch beides nichts miteinander zu tun. Oder meinen Sie die Inhalte im Sinne der TK FüEinsBw etc.?
@L
Nein, das meine ich auch nicht. Ist denn eine Fort-, Weiterbildung unseres aktuellen und künftigen Spitzenpersonals im Berich Sicherheit/Verteidigung jenseits der „Hierarchie der konzeptionellen Dokumente und Vorschriften“ wirklich nicht mehr „denkbar“ in Deutschland ? Dann sollten wir aus den EU austreten und uns als 51. Bundesstaat bei den USA bewerben/SCNR
Tut mir leid, ich kann Ihrer Argumentation nicht folgen. Ich sehe da keinen Zusammenhang.
So long.
@ klabautermann
Die Frage ist weniger ob die FüAK das „muß“ – es ist die Frage ob die Politik so ein „Angebot“ überhaupt wahrnehmen würde bzw wollte. Und da habe ich gigantische Zweifel. Wie war das letzte Woche mit dem Artikel in der WELT, wonach Merkel jedwede Debatte über das Weißbuch im BT verweigert? Na wenn das kein Wink mit dem Zaunfeld ist …
Tja, Zusammenhänge, die man auf den ersten Blick nicht sehen kann sind wohl nicht existent ;-) Klarer Fall von Tunnelblick.
So long, stranger aka @L
@csThor
Da kann ich Ihnen zustimmen. Aber die Frage ob und wie die Regierung strategische „Beratung“ organisiert und annimmt und die Frage ob die Regierung überhaupt über eine systemische („in house“) Strategie(beratungs)fähigkeit verfügt sind zwei Paar Schuhe.
Wer berät denn die Regierung im Moment und was ist dabei das Problem?
Würde eine neu ausgerichtete FüAk daran was ändern?
Fehlt unserer Generalität Ausbildung oder Ohren welche ihnen zuhören?
Was dürfen denn unsere Inspekteure und wie machen sie Militärpolitik (wie bringen sie sich in die Politik ein)?
Glaubt jemand, dass sie nicht mit der Politik sprechen? Glaubt jemand, dass sie nicht gehört werden? Evtl ist ja nur die Kommunikation und der Entscheidungsprozess ohne Fehlerkultur und Transparenz. Evtl ziehen hohe Militärs ihre Strippen ohne unsere Aufmerksamkeit!
Wie kam denn die Neuausrichtung zu Stande, wer hatte denn TdM beraten?
Verantwortung ohne Verantwortlichkeit!
@T.W.
Damit käme ja endlich etwas Leben in den Elefantenfriedhof ;)
was mir dabei aufstößt sind Aussagen, wie
Auch wenn das Teil des Problemes ist, so ist das nicht automatisch eine Lösung. Insbesondere wegen der Einstufung als ‚Kaderschmiede‘ und ‚Elitelehranstalt‘ stellt sich dann direkt wieder die Frage, wen man dorthin rotiert (Karrieristen vs Praktiker).
Es ist ja nicht so, als ob an der FüAk nicht bereits genug fragwürdige zivile Expertise vorhanden wäre – bis hin zu extrem anti-amerikanisch eingestellten Dozentinnen ;)
Es war zumindest so (ich vermute auch, dass sich daran nichts geändert hat), dass im Rahmen der SOL-Vorbereitung als Fernaufgabe aktuelle Themenstellungen zu bearbeiten waren und daraus auch direkt Lösungsansätze genutzt wurden, sofern nutzbar erscheinend. Ebenso haben die Teilnehmer des LGAN in Think Tank-Funktionen agiert.
Da erschließt sich mir jetzt die große Neuerung nicht…
@ Zimdarsen
Angesichts des massiven Deja Vus, welches mich beim Studieren der Veröffentlichungen zum Thema Mali-Einsatz befallen hat, stellt sich mir eher die Frage was genau die Herren mit Goldstern denn da hinter verschlossenen Türen zu ihren politischen Auftraggebern sagen. Die Diskrepanz zwischen dem, was politisch-militärisch zum Besten gegeben wird und dem, was entweder überhaupt leistbar ist (siehe Frage zum Thema Hubschrauberstellung & Durchhaltefähigkeit) oder was realistisch (und militärisch begründet) notwendig wäre, kommt mir erstaunlich bekannt vor. War da nicht mal was mit Afghanistan?
Wenn die FüAK auf diesem Wege vielleicht ein wenig mehr das gute alte preussische „Mut vor Königsthronen“ herauszubilden helfen könnte – anstelle der servilen Willfährigkeit gegenüber einer Politik die sich nicht die Bohne um die BW schert und erst dann „aufmerkt“ wenn sie selber einen Reputationsverlust erleidet – dann wäre da viel gewonnen. Ein Inspekteur der nicht erst kurz vor bzw nach seiner Pensionierung mal Klartext redet – wieviel Mumpitz hätte so einer der BW eventuell ersparen können?
@Klabautermann / @L
Vom Anheben der Bedeutung der FüAk halte ich sogar sehr viel.
Wehre mich nur automatisch gegen Falschinterpretation der – bisherigen – 100/…
Gelernt jetzt: C1-100/0-1001, danke L.
Wer hat sich diesen Ziffernwirrwarr ausgedacht?
In Sachen operativer Führungskunst und STRATEGIE haben wir in DEU,unabhängig von Uniform oder nicht, sogar ausgesprochen viel Lernbedarf.
Wäre nämlich solche 41 vorhanden gewesen, hätte niemand den Hokuspokus begonnen.
Die Unbedarftheit in Sachen Strategie unterstelle ich ausdrücklich auch der politischen Führung, SP im AA
Hier ist ja richtig Stimmung :-)
@Memoria: zu dem was anachronistisch ist hat sie sehr ausführlich referiert, besser gesagt, was sie unter Führung versteht. War fast ein Drittel des Vortrags, bisschen viel für nen Kommi hier.
@Klaus-Peter: gegrummelt hat es, wobei einige dem durch Sekundenschlaf entronnen sind. Peinlich, aber wahr.
@Closius; nein, das wird nicht der einzige gewesen sein, aber für ihr ambitioniertes Projekt braucht sie einen ambitionierten Kommandeur an der Spitze.
@csThor
„Mut vor Königsthronen“
Bin mir da nicht so sicher ob unsere Generale vor der Ministerin nicht Klartext reden, doch das „Primat der Politik“ führt dazu, dass der IBuK befiehlt und nicht die Inspekteure.
Es sind unsere Generale welche beraten und wer hat die Regierung bezgl Mali Hubschrauber beraten. Musste die Ministerin ggf die mili Beratung annehmen und gegen die politischen Sachzwänge abwägen?
Kann es sein, dass man manchmal einen hohen mili Preis bezahlt aber auf der politischen Bühne gewinnt? Ist nicht genau das die Aufgabe von Politik, gerade wenn der Preis nicht Menschenleben eigener Bürger fordert?
Ich mag unseren @Klabautermann und er hat in vielen Ansichten meine Zustimmung.
Das deutsche Militär denkt immer nur bis zur Nasenspitze hat man den Eindruck, und ein Verlassen der Vorschriften ist nicht denkbar und Gottesfrevel …
Warum eigentlich ?
Auf der Spur ist auch @K-P-K … es existiert zumindest wahrnehmbar keine strategische Betrachtung der Welt, ihrer potentiellen Veränderungen in naher und weiterer Zukunft weder politisch noch durch eben diese geleitet miltärisch !
Eine Negation der Diskussion des Weißbuches spricht Bände …
Sicherheitspolitik beschäftigte sich bereits in der 90ern mit dem Thema Migration oder Wasser, aber unsere Politik stolperte vermeintlich alternativlos ins Jahr 2015 mit noch weitreichenden Folgen !
Das Internet ist für uns alle Neuland ? Ja, so konnte man es hören und auch der BT-Server auf XP-Basis spricht Bände …
Wenn man ignoriert wie eine Welt sich ändert, Risiken nicht betrachtet und Lösungsansätze / Planspiele durchspielt, wenn man servile Beratung seiner Fachleute hat wie z.B. der Generalität oder dieser Denkverbote gibt, oder besser noch eine degenerierte Fehlerkultur hat und eben diese Gerneralität nur die jeweilige Karriere im Auge hat und man damit spielen kann … dann braucht man weder eine FüAK wie auch immer und fundamentiert den Zustand einer maximalen Mittelmäßigkeit wenn überhaupt !
@ SER
Sie übersehen aber den Casus knackus bei dem ganzen was Sie da gepostet haben: Bei Gründung der Bundesrepublik und für die folgenden 40 Jahre war strukturelle Strategieunfähigkeit ein zentrales Instrument der alliierten Kontrollbestrebungen und der Interessen der europäischen Nachbarn. Und in diesen 40 Jahren haben sich Denk- und Handlungsmuster verfestigt, die eine Umkehr dieses Weges zu einem sozio-politischen Kraftakt werden lassen, dessen sich kein Politiker ob der potentiellen Kosten anzunehmen wagt.
Da möchte ich etwas hämisch „Primat der Politik“ dagegenhalten. Ich mein jede verdammte Armee auf dieser Welt hat einen eigenen Generalstab und eine klare Kommandohierarchie. Was hat die Bundeswehr? Ein kleines schnuckeliges Einsatzführungskommando und „Inspekteure“ (klingt nach „Nur gucken, nicht kommandieren“). Warum? Weil die Politik Angst davor hat, daß bei einer Einsetzung eines Generalstabs sofort jeder linkslastige Phrasendrescher in Europa gleich „Viertes Reich“ zu brüllen anfängt … Ja, Deutschland ist strategieunfähig. Aber das war vor sechzig Jahren genau so gewollt! Und auch aus diesem Grund haben die Väter und Mütter des Grundgesetzes dieses nur als Provisorium angelegt … und deren Enkel haben sich 1990 heimlich, still und leise aus der Verantwortung gestohlen und das im Hinterzimmer in den Verfassungsrang erhoben, damit sie die schwierige Aufgabe eines umfassenden politischen Gestaltungsprozesses mit all den Debatten, Diskussionen und Verantwortlichkeiten nicht zu leisten haben. Die politische Kaste in Deutschland hängt wie ein Ertrinkender an diesem Zustand, weil sie den Aufwand und die Verantwortung scheut an dieser fundamentalen und strukturellen Strategieunfähigkeit etwas zu ändern.
@csThor
Kann ich alles sowas von unterschreiben. Mit der Diskussion hier und überhaupt kann aber aufgehört werden.
Denn wenn Deutschland sich tatsächliche Strategie leistete, käme irgendwer, nicht nur daheim auf die Idee, Umsetzung auch zu beweisen/einzufordern.
Das BMVg hat die Abteilungen FüSK, Pol und SE, warum soll ein Generalstab besser sein als diese Abteilungen?
Aussage aus dem BAPersBw von vor 2 Wochen: über 30% Unterdeckung bei den GenStOffz-DP in 2017 und damit auch auf führungsrelevanten DP. Tja, da wurde es wohl zu elitär. Hoppla
Kleine Anekdote zum Thema „zivile Fachexpertise“: hab 2011 während dem SOL ein Seminar „Sicherheitspolitik in den Medien“ besucht. Der Dozent hätte in fachlicher und pädagogischer Sicht nicht schlechter sein können. Liegt auch vielleicht am Stundensatz der FüAkBw. Wie auch immer, dieses Jahr war ich mit meiner Einheit zur PolBil in Helmstedt und zufällig trug der gleiche Dozent vor. Ich lehnte mich zurück und dachte mir „na mal schauen..“. Nach 2 Tagen wollten meine Männer den Dozenten nur noch lynchen. Vielleicht stärker die Dozenten selektieren, anstelle der Lehrgangsteilnehmer ;-)
@TheRiddler | 07. November 2016 – 16:26:
Wenn Führung schon so ausführlich Thema war, wären einige Kernaussagen umso interessanter.
Guten Morgen allerseits!
@ KPK
Zustimmung, das ist auch ein wesentlicher Punkt. Die strukturelle „Ambivalenz“ deutscher Politik seit 1990 bietet für die Politiker ja einen enormen Vorteil – sie können je nach Situation rein taktisch entscheiden was sie zu tun bzw zu unterlassen gedenken. Case in Point: Lybien-Intervention 2011.
@ Zimdarsen
Ich sehe das Fehlen eines Generalstabs eher als Symptom – schließlich wurde der 1955 bewußt außen vor gelassen. Eine Armee, die nicht einmal eine eigenständige höchste Kommandostruktur hat, ist ja nicht befähigt, politisch-strategische Eigenleistungen zu erbringen. In anderen Ländern ist diese höchste militärische Institution aber auch mit eigenständigem Denken und der damit einhergehenden Beratungsfunktion für die Politik verknüpft. Wer sich mal die enge Einbindung eines US Chief of Staff in diverse politische Prozesse ansieht – oder auch nur wie oft und wie direkt dort hohe Militärs vom Kongreß bzw dem Senat zu diversen Themen befragt werden, und zwar (teilweise) öffentlich und live im TV – dann ist das ein ganz anderes Level der Kooperation. Dort agieren die Militärs als Partner (wenn auch als „Auftragnehmer“) der Politik, nicht als Untergebene denen die hohen Herrschaften aus dem Kapitol huldvoll einige wenige Minuten ihrer kostbaren Zeit opfern, sie aber ohnehin nicht ernst nehmen (sind ja eh nur „Staatsbedienstete“).
@csThor
Es mag für das Militär ein Vorteil sein, doch wäre es ein Vorteil für unsere Sicherheit?
Wäre es ein Verbesserung im Sinn des Auftrages?
Im Moment ist es so, dass es den Insp nicht schnell genug gehen kann, dienTruppe zu beweisen. Es ist die Generalität welche uns in die Einsätze empfiehlt.
Was würden unsere Militärs im Ergebnis anders machen?
@csThor
„Vorteil – sie können je nach Situation rein taktisch entscheiden was sie zu tun bzw zu unterlassen gedenken. Case in Point: Lybien-Intervention 2011“
Wenn ein Generalstab empfohlen hätte (gar mit Druck) da (oder im Irak) mitzumachen, dann war es gut, dass wir keinen hatten ;-)
Bitte nicht vergessen, dass der Bundeskanzler da noch Schröder und nicht Merkel hieß. Wenn ich mich recht entsinne, hat er sehr früh deutlich gemacht, dass wir uns an diesem Unterfangen im Irak nicht beteiligen werden – ich glaube nicht, dass an dieser Haltung ein „Großer Generalstab“ etwas geändert hätte. Frau Merkel wäre da wohl empfänglicher gewesen.
Im Übrigen: Die Tendenzen, „die Politik“ „den Politikern“ zu überlassen und „das Militär“ nicht zu mächtig werden zu lassen, gab es auch schon vor der Bundeswehr. Allerdings war das bis 1990 wohl auch nicht allzu tragisch, da strategische Entscheidungen nicht auf der Hardthöhe, sondern in Washington oder Brüssel getroffen wurden. Zumal vorausgesetzt werden kann, dass militärischer Sachverstand auch bei vielen (kriegsgedienten) Politikern selbst vorhanden war.
Hm, das geht jetzt wieder weit, weit ab vom Thema, und schon reden wir über die Politik als solche und wie sie schon seit Jahrzehnten von allem möglichen beeinflusst wurde… Nur zur Erinnerung: dieser Thread hat was mit der Führungsakademie der Bundeswehr zu tun.
@ Zimdarsen
Stimme Ihnen bei beiden Beispielen zu. Aber insbesondere beim von mir genannten Fall fiel die Entscheidung contra weder aus „strategischen“ noch aus „militärischen“ Gründen … sondern aus rein wahltaktischen bzw machtpolitischen (was im ersteren auch einen Faktor spielte, aber m.E. nicht ganz so drastisch).
@ Hausherr
Wink verstanden. :)
@Hans Dampf
Na ja, aber nun sind Brüssel und Washington eben intern zerstritten insbesonder über das Thema „Intervention“…auch und gerade in militärischen Kreisen. Man schaue sich einmal den „pissing contest“ zwischen EUCOM, CENTCOM, AFRICOM oder zwischen den „Fraktionen“ im StateDep, CIA/NSA und Pentagon an. Und dann noch die EU/NATO-Rangeleien in Sachen Strategie und USA/EU-Rangeleien in Sachen Sanktionen.
Tja, wird Zeit sich einen eigenen „strategischen Kopp“ zu machen.
Es ist schon die Frage, ob eine Änderung der FüAk eine bessere mili Führung zur Folge hätte. Das setzt voraus, dass unsere Führung einen Ausbildungsbedarf hätte.
Doch liegt das Verhalten (angeblich verbesserungsbedürftig) unserer mili Führung an ihrer Ausbildung/Mindset oder ist es ein Ergebnis unseres Systems oder unserer Prozesse?
Unabhängig von diesen Fragen halte ich eine Verbesserung, Entwicklung und ergebnisorientierte Ausrichtung der Ausbildungseinrichtungen der Bw für überfällig.
Die ADA und LehrOffz-Lehrgänge zeigen wo es geht und kaum einer setzt es um (gute Beispiele gibt es auch, wie S1 Lehrgänge in Hannover uem).
Ohne Frage! Was halten Sie denn von der These, dass die Aufwertung der FüAk zu einem „Think Tank“ die Gefahr mit sich bringen könnte, dass „die Politik“ verteidigungspolitische Fragen dorthin „outsourct“ und in der Folge das Interesse daran noch weiter abnimmt?
@klabautermann
Sie glauben tatsächlich an den eigenen „stategischen Kopp“, aus Berlin?
Selbst wenn, der müsste natürlich mit Brüssel abgestimmt werden, sonst kann GASP gleich in die Tonne.
Und wenn Brüssel mit im Boot ist, muss – trotz Brexit – zumindest in Sachen SiPo/Strategie London einvernehmlich beteiligt sein. Bei der gezwungermaßen national orientierten Londoner Selbständigkeitseuphorie a la Empire, never ever!
Ich hoffe sehr, das Hillary ab morgen früh Budgetdruck aufbaut Richtung 2%-Ziel, die Strategie wird dann gezwungermaßen folgen müssen, will der Bürger doch begreifen, weshalb 2%.
@Hans Dampf
Die Gefahr sehe ich eigentlich nicht. Ich glaube tatsächlich, dass „irgendjemand“ in „der Politik“ erkannt hat, dass „outsourcing“ ohne eigenständige strategische Aus- und Bewertungskompetenz externer Beratungsprodukte“ (Studien etc.) letztendlich „Nix bringt“.
Ich habe einmal für einen BM in dessen Plaungsstab als „Studienbegleitoffizier“ für einen Studienrahmenvertrag mit der RAND-Corporation „gedient“; mein Aufrag war konkrete Studienaufträge zu entwerfen und formulieren und dann das Produkt auszuwerten und natürlich zu bewerten. Dat hannisch natürlich nich alleene jemacht, aber ich hatte die FF für die Steuerung dieses outgesourcten strategischen Beratungsprozesses. Ich war also quasi der (neudeutsch) inhouse-controller. Als Arbeitsbereichsleiter „Fremde Heere Ost“ hatte ich natürlich nicht nur mit RAND zu tun.;-) Der BM hatte dazu seinen Planungsstab und der GI seinen FüS und natürlich das AmtStudÜb.
So und was hat denn der/die BM und der GI heutzutage in Sachen inhouse Bewertungs-Kompetenz ? Nix.
Gerade die Unterstellung der FüAk nun direkt unter den GI deutet imho eher auf ein in-sourcing hin.
Zimdrsen schrieb:
„Es mag für das Militär ein Vorteil sein, doch wäre es ein Vorteil für unsere Sicherheit?
Wäre es ein Verbesserung im Sinn des Auftrages?
Im Moment ist es so, dass es den Insp nicht schnell genug gehen kann, dienTruppe zu beweisen. Es ist die Generalität welche uns in die Einsätze empfiehlt.
Was würden unsere Militärs im Ergebnis anders machen?“
Hier wurde das unterliegende Problem sehr gut auf den Punkt gebracht.
Unser deutsches Defizit liegt in erster Linie auf der zivilen Seite, ohne klare strategische Eckpunkte für eine deutsche Sicherheitspolitik bringt ein Generalstab, der diese dann mit militärischen Input füllen soll, herzlich wenig.
Sicherheitspolitik sollte eben gerade nicht von einem Genarlstab gemacht werden, deshalb sollte er auch kein Think Tank werden.
@Klabautermann: Sehe ich auch so, es geht um internes Wissensmanagement. Quasi eine SWP für die BW welche auch großartig zusammenarbeiten können. Ich denke dennoch, die Erwartungen sollte man aus zwei Gründen nicht zu hoch schrauben:
a) Weder SWP noch FüAk können ohne vernunftbegabte Politiker sich dem Einfluss der „echten Think Tanks“ ala Lobbys erwehren. Es gibt keine Redehonorare und auch keine Übernahme nach der politischen Karriere.
b) Welche große Geostrategie soll die FüAk denn bitte erzeugen? Unsere Geostrategie ist in der Präambel der Verfassung verankert worden. Aussreichend sind leider auch Heute noch die Strategen um die Jahrhundertwende 1900, und egal wie sie das System in Europa drehen und wenden, wir stehen wie es ist auf dem Zenith der Macht.
Jede Strategie, welche ausserhalb politischer Maßnahmen und Kompromissbereitschaft in Europa manifestiert wird führt unwegerlich zu Nettowohlfahrtsverlust. Vulgo, jeder marginale Soldat mehr kostet nicht nur Sold sondern bringt einen Skaleneffekt an Ärger mit sich, bis zum Punkt an dem sich unsere europäischen Nachbarn überlegen was sie mit unserem Land und unserem Volk so alles machen wollen.
Fazit: Verteidigungsauftrag und humanitärer Einsatz Hand in Hand mit Allierten streng nach internationalem Recht.
Die FüAk auf neue Dimensionen heben!? Grundsätzlich stimme ich dem nicht zu, da es die falsche Ebene ist.
Damit es insgesamt geordneter läuft, muss erst einmal jeder wieder das machen, wofür er bezahlt(besoldet wird.
Die Politik macht Politik und gibt politische Rahmen und Aufträge und sorgt nach deren Formulierung für die haushaltärische Ausgestaltung.
Das Militär berät die Politik und sorgt für die militärische Umsetzung der Rahmenvorgaben bzw. einzelner Aufträge.
Ein Thinktank für die BR / BT hat an der FüAk nichts zu suchen. Er ist politisch, wirtschaftlich, gesellschaftspolitsch und militärisch zu besetzen, örtlich aber außerhalb der FüAk.
Die FüAk ist schon lange keine reine FüAk mehr, schauen wir bloss mal in den Lehrgangskatalog.
Wenn nun alle inkl. IBuK von neuen Dingen träumen, will ich auch.
In meinem Paralleluniversum sieht es so aus.
Die Org-Bereiche sind in für die Auswahl und Ausbildung der Führungskräfte bis Kdr-A ebene selber zuständig (ist ja auch partiell jetzt, bis auf BLS, SGL/SOL alt).
Die Offizierschulen werden zusammengelegt in die OSBw, gleiche Grundmodule, im Teil 2 (der OL) dann eben auch Org-Ber spez. Anteile.
BLS ebenfalls an der OSBw genauso wie ChefLg, Kdr-B und Kdr-A Lg.
Bedarfsträger sind die OrgBereiche, Bedarfsdecker die SKB mit den Schulen.
Die FüAk kümmerst sich nur noch um die bereits aus oa. Bereich fertig kommenden Führungseliten und bringt denen die weite Welt, strategisches Arbeiten und Denken ausserhalb der Rgt-Ebene bei. Also liegt der Schwerpunkt auf Weiterbildung und Horizontbildung für bereits vorhandenem Führungspersonal.Alles andere (z.B. Lg für Reservistenbearbeitung, DstStLtr-Aufgabe usw) wird an die SKB abgegeben.
Der LGAN/LGAI und GenStOffz sind in seiner jetzigen Form nicht weiter tragbar. Da die Bw so klein geworden ist (die Anzahl GenStOffz aber nicht wirklich kleiner) gibt es kaum noch Truppenverwendungen als Kdr. Der Generaldiletant (sorry, ich kenne viele wirklich gute, aber sie sind i.d.R. in vielen ein wenig gut, aber eben nicht in einem richtig gut, was ja auch Ziel der Ausbildung ist – mit dem Ziel der Verwendung in einem Stab, nicht Truppe) muss zum Erhalt seiner Laufbahnziele durch die Tore Kdr hindurch, die anderen machen Platz. TrpOffz sind aber sehr häufig gleich gut bis besser geeignet, da sie seit Jahren nichts anderes machen, als den Job in Ihrer AVR. Sie kennen sich wenigstens inhaltlich mit Gerät, Auftrag und taktisch operativen Einsatz aus.
Angehende GenStOffz haben mindestens eine Kdr-B Verwendung hinter sich. Damit kennen sie das Leben der Truppe nicht nur aus Einheitssicht.
Der ThinkTank wird auch von der FüAK besetzt (Themenbeszogen mit jeweiigen Fachabteilungsleitern), damit hier Einflüsse in beide Richtungen möglich sind.
Ein Beratungsgremium der BR/ des BT wird ausschliesslich von den OrgBereichen gestellt, keine Theorie-Welt, sondern ausschliesslich Diskussion des machbaren.
Warum ich das alles so wünsche? Weil das jetztige System völlig überpumpt für die Größe der Bw ist. FüAk mit BLS und LGAN/LGAI stossen reihenweise Soldaten aus, die nicht führen können, da sie nie wirklich die Chance hatten, dies zu tun und zu erlernen. Führung ist nicht schwer, man muss es nur tun! Und aus allen lernen, auch und gerade aus den Rückschlägen.
Habe jetzt wieder 2 TrOffz, die bisher nie in Führungsverwantwortung ( nicht mal ZgFhr) gestanden haben, tollen OL3, jetzt tollen BLS nun winkt LGAN, als ab April in Hürth. Das wars. Und die kommen in 6-7 Jahren zurück, um den Verband zu übernehmen??
Wir spotten damit der Aufgabe und Verantwortung, die die Stellung eines Kdr-B oder Kdr-A hat (kommt wahrscheinlich aus der Politik, da kann ja auch jeder alles, heute Wirtschaft, morgen Verteidigung, übermorgen Umwelt).
Um wir spotten damit vor allem der Verantwortung den Soldatinnen und Soldaten des Verbandes gegenüber (materiell, Personell, Einsazubelange, Fürsorge).
@AoR
Volle Zustimmung und ja, es fehlt in Berlin nicht das Wissen aber leider bei manchen das Bewußtsein und Erkenntnis.
@ Klabautermann:
Vielen Dank für Ihre Analyse!
@ Flieger:
Der Wasserkopf ist viel zu groß. Führungs-/Truppenverwendungen sind heute – teilweise schon auf der Ebene Feldwebel – die Ausnahme geworden, die Verwendung im Amt für XY/Kommando/etc. pp hingegen fast schon zur Regel. Die (begrüßenswerte) neuerliche Regelung, dass Führungsverwendungen mindestens drei Jahre dauern müssen, wird den Umfang des Personenkreises, der einen Verband führen kann, noch zusätzlich reduzieren. Auf der anderen Seite war (oder ist es das noch? keine Ahnung) im Heer geplant, dass man künftig auch „als Spätentwickler“ für eine Verwendung als BtlKdr in Betracht kommen können soll. 13 Jahre vor dem DZE fände demnach die letzte Betrachtung statt; der Zug diesbezüglich fährt ja heute schon wesentlich früher ab.
@AoR
Na ja, die Grand Strategy ist schon klar. Problem ist bloß, dass sowohl im Verteidigungsfall (mangels GDP) als auch im „Interventionsfall“ die Politik eine kompetente Beratung braucht in Sachen des „OB und WIE“ eines deutschen militärischen Beitrages/Beteiligung und zwar nicht nur in Bezug auf den Einzelfall, sondern mit Blick auf das real existierende „Single set of Forces“ mit Namen Bundeswehr und seine Breite, Tiefe, Länge.und Weiterentwicklung im Sinne von „was wollen oder müssen wir künftig können können“
@Flieger +1
als ehemaliger Absolvent der Akademie kann ich Ihnen nur zustimmen!
Der unveränderte Ausstoß an GenStOffz ins Heer hat der Bw nicht gut getan.
Dass heute Genst in Stäben auch untergeordnete Positionen besetzen ist kontraproduktiv.
Die Ausbildung ist das beste was die BW für G2-G3 zu bieten hat, aber nicht mehr. Dagegen ist der Anspruch (höchste Bildungseinrichtung der Streitkräfte!) und mit ihm der Dünkel in der Akademie gewachsen.
Eingelöst wurde der Anspruch nach meiner Beurteilung (Abschluß´87) nur teilweise. In Sicherheitspolitik und Managementwissen kam der Lehrinhalt damals nicht über Anfänge
hinaus. Da war EGA/SoWI an der UNIBwM um Längen besser.
Eine G3 Schule war es und kann es bleiben. Breite Bildung auf Universitätsniveau im Sinne einer Fortführung oder Erweiterung des Bachelors der UniBw: Fehlanzeige.
Flieger | 08. November 2016 – 10:06:
“ … Die Offizierschulen werden zusammengelegt in die OSBw, gleiche Grundmodule, im Teil 2 (der OL) dann eben auch Org-Ber spez. Anteile. …“
Dann doch eher das Modell, das wir an der HFlaS in Rendsburg für den Ausbildungsbereich Nahbereichsflugabwehr hatten, übertragen:
Es bleibt die Offizierschule des Heeres; die Offizierausbildung der Luftwaffe und der Marine werden dieser in je einer Inspektion unterstellt. Stationierungsort der Schule bleibt Dresden. Über ggf. erforderliche Außenstellen am Wasser und in der Luft kann man reden.
Im Schulstab bleiben alle Stellen durch Heer besetzt – Rotation zwischen den TSK ist ausgeschlossen. Lw und Marine stellen lediglich einen S3 StOffz. mit UstBer in Stärke 1/1/1// 3.
So wird ein Schuh draus!
Hans Schommer
@Hans Schommer
Es ist gut dass es eine Offizierschule des Heeres der Marine und Lw gibt und es ist auch gut, dass sie da sind wo sie sind. Wenn gemeinsame Lehrgänge nötig sind, macht man diese in Hannover, Hammelburg oder sonst wo. Noch mehr Spezialisten ohne Identifikation und Herzblut benötige wir nicht.
Vorher gehen wo nach Frankreich oder an die Akademien unserer Uffze.
Die TSK können sich noch nicht mal auf die einheitliche Trageweise eines – bis auf die Farbe – identischen Pullovers einigen. Da soll eine „OSBw“ entstehen? Wie von Flieger gesagt, in einem Paralleluniversium mag dies so eintreten, aber wohl kaum im hier und jetzt.
@ Karl Mohr
Zum Punkto Weiterbildung auf akademischem Niveau bietet die BW-Uni Hamburg offenbar einen Studiengang an, der stark an den LGAN gekoppelt ist und mit einem Master abschließt. Nennt sich Weiterbildender Master-Studiengang Militärische Führung und Internationale Sicherheit (MFIS).
Inwieweit die tatsächliche Realisierung da durchgesetzt ist, kann ich indes nicht beurteilen, aber die Möglichkeit scheint zu bestehen. Vieleicht kann einer der Mitleser da mehr mit anfangen.
Vgl.: https://www.hsu-hh.de/WWEB/index_VFZ2DC3hwL36K7QO.html
@blücher
Nach dem Master fehlt dann nur noch der „Dr. mil.“, abwegig?
Zimdarsen | 08. November 2016 – 14:17
“ … Noch mehr Spezialisten ohne Identifikation und Herzblut benötige wir nicht. …“
Wieso schreiben Sie mir das? Die richtige Adresse wäre dieser @Flieger | 08. November 2016 – 10:06 gewesen. Von dem kommt dieser aberwitzige Vorschlag. Ich hab bei meinem Beitrag am Ende vor dem Abfeuern nur den Smiley vermasselt.
Hans Schommer
@Flieger | 08. November 2016 – 10:06
–> OSBw
Was soll uns bitte Gleichmacherei bringen? Heer, Lw und Marine haben einen unterschiedlichen Auftrag, ein unterschiedliches Selbstverständnis und brauchen unterschiedliche Menschentypen.
Warum sollten wir den Offiziernachwuchs dann gleichschalten?
Wünschenswert wäre, dass diejenigen, die nun die Absicht der politischen Führung umsetzen sollen, endlich endlich einmal über den Blankeneser Tellerrand schauen. Wie vom Hsusherrn angedeutet, mag die amerikanische Ostküste ein Referenzpunkt sein, ich empfehle indes, mal nach GB zu schauen, wo die Defence Academy und das JSCSC m. E. sehr viel von dem macht, was wir hier wollen sollen.
Indes dominierte in den letzten vier Jahren, die ich zuletzt aus dem Inneren des Wals bewerten kann, die Maxime „Wissen wir schon, kennen wir alles und Lust, meinen mühselig zusammen-geexcelten Ausbildungsplan zu ändern, hab ich als alt A16er auch nicht.
Ich sach ma: good luck, Admiral!
@Hans Schommer
Hab mich schon gewundert :-))
…..und Smiley übersehen
@Klaus-Peter Kaikowsky | 08. November 2016 – 16:34
Nach dem Master fehlt dann nur noch der „Dr. mil.“, abwegig?
Wenn man hier schon den Großen Generalstab in die Diskussion einführt, dann sollte man bitte den Wert einer umfassenden Ausbildung der potentiellen Angehörigen nicht aus den Augen verlieren. Das dicke Paket aus Natur-, Militär- und Geisteswissenschaften muss dann schon geschultert werden können und der Tragenachweis erbracht werden können.
Davon ab hatte und hat die Bundeswehr Personal, welches strategisch denken und handeln konnte/kann.
Vielleicht müssen die Spielregeln unter denen sich Exekutive und Legislative gegenseitig beeinflussen auf den Prüfstand.
@Koffer | 06. November 2016 – 16:41
Naja, wenn die Führungsschicht nicht aus den Besten (also der Elite) bestehen würde, dann wäre doch etwas falsch in unseren Streitkräften ;)
Ja. Ich mochte und mag den Begriff „Funktionselite“, den man mMn sehr geeignet dazu stellen kann. Oder?