Militärische Stärke der Bundeswehr: Es werden nicht mehr
Die Bundeswehr wird einfach nicht größer. Das Verteidigungsministerium veröffentlichte am (heutigen) Dienstag, wie üblich unter dem ständig gleichbleibenden Link die aktuelle militärische Personalstärke für den September 2016. Die Zahl der Soldatinnen und Soldaten insgesamt ist von 176.509 auf 176.162 leicht gesunken; die wichtigere Zahl der Zeit- und Berufssoldaten von 167.507 auf 167.752 noch leichter gestiegen – und nach wie vor deutlich entfernt von der angestrebten Zahl von 170.000 noch in diesem Jahr.
Die aktuellen Zahlen, Stand Ende September 2016:
176.162 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 956
diesem unmittelbar nachgeordnete Dienststellen: 1.438
Streitkräftebasis: 40.826
Zentraler Sanitätsdienst: 19.479
Heer: 60.083
Luftwaffe: 27.859
Marine: 15.763
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 945
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.771
Bereich Personal: 7.042, davon 4.320 Studierende an den Bw-Universitäten
Die Bundeswehr umfasst aktuell 167.752 Berufs- und Zeitsoldaten und 8.410 Freiwillig Wehrdienstleistende (Durchschnitt Januar bis September: 9.795).
Zur Bundeswehr gehören 19.627 Soldatinnen.
Stand: 30. September 2016
Wie üblich (und nur bei Augen geradeaus!) die Vergleichszahlen:
(Foto: Instandsetzungs/Bergetrupp bei der ILÜ 2016 in Munster)
Tja, was soll man dazu sagen? Die Wehrpflicht gab es ja nicht ohne Grund. Da sie aber offenkundig politisch nicht mehr gewünscht ist, muss man sich offenbar mit der Personalstärke abfinden. Wer das eine will, muss das andere mögen.
Tja, ich wäre froh gewesen, wenn ich meinen „eigentlichen Auftrag“ hätte erfüllen können. Tatsächlich habe ich nach der SGA mein saucooles Radargerät nur noch ein einziges mal aufbauen dürfen. Ansonsten habe ich mich aus purer Verzweiflung zu jeder Aufgabe freiwillig gemeldet, um der Langeweile zu entfliehen. Beispiele gefällig? Einweisungen der neuen Kameraden in den 1017, wenn sie auf dem Iveco gelernt hatten, Weihnachtsbäume schlagen, SEA von der Größe eines Umzugskartons zu dritt mit dem 5-Tonner von Kassel ins Depot nach Dietz bringen, Ordonanz bei irgendeiner Feier mit viel goldenem Lametta, technischer Dienst an Fahrzeugen, die in ihren damals 15 Jahren Dienstzeit auf 20.000 km gekommen waren, irgendwo hinfahren, um irgendjemandem etwas zu bringen, was man auch mit der Post hätte befördern können…. Vor dem Grundwehrdienst war ich schon halb entschlossen, mich zu verpflichten, nach AGA, Führerschein und SGA fast zu 100 %, nach einem dreiviertel Jahr war ich froh, es bald geschafft zu haben. Die größte Motivation für mich ist keine Ausstattung mit Flachbildschirmen, sondern funktionierendes militärisches Gerät und daran regelmäßig zu üben.
Luftwebel | 19. Oktober 2016 – 12:58
“ … (kein Wunder, wenn alle paar Monate irgendein neuer, junger Olt als S1 auf der Bühne erscheint, …“
Gibt es das wirklich? Sind die Offze des FGG 1 auf Verbandsebene nicht mehr Fachdiener?
Hans Schommer
@ Hans Schommer
Ob es allgemein auf Verbandsebene noch Fachdiener S1 gibt, weiß ich nicht, aber in meinem letzten Verband war es jedenfalls so.
Und das war absolut unbefriedigend. Jeder Spieß weiß mehr als diese jungen Hüpfer (wobei das nicht abwertend sein soll, denn die können ja nix dafür).
Schlimm ist aber, dass genau die, die mit für eine vernünftige Nachwuchsgewinnung mit zuständig sind, am wenigsten dazu beitragen (können)
In den Btw des Heeres wurden nach der Neuausrichtung der Bundeswehr für die S1-Abteilung ergänzend zu dem vorhandenen DP OffzMilFD DP ein OffzTrDst (A9/10) ausgeplant, ebenso auch in der S3-Abteilung. Das führt dann dazu, dass nach abgeschlossenem OL 3 die jungen OL entweder auf einem ZgFhr DP, KEO oder eben im Stab eingesetzt werden können.
Davon unbenommen können und werden Studienabbrecher (sofern nicht auf OL2/3 gebunden, da gibt es immer mal wieder Ausnahmen) z.B. als VerbOffz in der S3-Abteilung eingesetzt, da diese DP nicht werdegangsgebunden sind.
@ben: Gibts das auch zu Deutsch?
Nach eigenen Erfahrungen mit der Nachwuchsgewinnung der Bundeswehr ergibt sich für mich folgendes Bild:
1.) Den Karriereberatern sind nicht alle Studiengänge bekannt. Insbesondere die Studiengänge, die nicht an den Universitäten der Bundeswehr angeboten werden, fallen bei einer Beratung schnell „unter den Tisch“.
2.) Pauschalaussagen (sinngemäße Aussage: Eine Übernahme zum Berufssoldaten können sie vergessen, wir übernehmen nur die Besten) sind insbesondere im Hinblick auf die Vernetzung der Jugendlichen über soziale Medien und die damit verbundene Multiplikatorwirkung sehr dazu geeignet, weitere Bewerber abzuschrecken. Da nach meinem Erfahrungen zudem keine Beratung durch Offiziere erfolgt, die ein Studium absolviert haben, stellt sich hier auch schnell die Frage der Authentizität bzw. es ist den Beratern nur schwer möglich, detaillierte Fragen zu beantworten.
3.) Eine zielgruppenorientierte Beratung ist gleichwohl sehr gut möglich. Besonders wurde dies auf der diesjährigen Internationalen Luftfahrtausstellung in Berlin deutlich. Während bei der Bundespolizei unmittelbar nach dem Betreten des Standes gezielt und auf die jeweilige Zielperson abgestimmt von den dort anwesenden Beratern zugegangen wurde, unterblieb nach fast zehn Minuten auf dem Beratungsstand der Bundeswehr jegliche Ansprache trotz intensiver „Beschäftigung“ mit den Ausstellungsgegenständen. Vielmehr waren die dort anwesenden Berater mit ihren Smartphones beschäftigt bzw. haben sich miteinander unterhalten.
4.) Es gibt auch positive Beispiele, bei denen sich Karriereberater sehr gut auf die jeweilige Zielperson eingestellt haben und z.B. den Bewerbungsvorgang mustergültig erklärt haben, sich Zeit genommen haben und somit eine Bewerbung eines motivierten und qualifizierten jungen Mannes erreicht haben. Wie aber in den normalen Medien verkaufen sich solche guten Nachrichten leider nur schlecht. Die schlechte Nachricht eines nicht positiv ausgefallenen Beratungsgespräches (siehe unter 2.) „verkauft“ sich unter potenziellen Bewerbern aber schnell und nachhaltig.
5.) Fazit: in allen Organisationen handeln Menschen die Fehler machen dürfen und auch sollen. Gerade solche Fehler wie unter 1.) und 2.) geschildert führen aber dazu, dass die Karriereberatung der Bundeswehr oftmals kritisiert wird. Wenn aber dann auch noch zusätzlich diese Fehler aufgezeigt werden und keine Rückmeldung dazu erfolgt, fällt es schwer, die eigenen Kinder von einer Bewerbung bei der Bundeswehr zu überzeugen.
Naja, ob der Karriereberater nun wirklich dazu da ist eine „Studienberatung“ durchzuführen, wage ich mal zu bezweifeln. Warum auch? Die Zielgruppe wird doch wohl in der Lage sein auf ihren Smartphones den gewünschten Studiengang bei google etc. einzugeben und sich dort dann entsprechend einzulesen.
Viel wichtiger aus meiner Sicht ist doch, dass der potentielle Bewerber über die Rahmenbedingung Bescheid weiß (das er bei uns nämlich in erster Linie Soldat und Offizier wird, mit allem was dazu gehört und das Studium nur ein Teil der Offiziersausbildung darstellt), dass er weiß wie sich die 13 Jahre in etwa gestalten, wie das Bewerbungsverfahren ist, was ihn in einem Assessement erwartet, Mobilität, Auslandseinsatz, Waffengebrauch etc. etc.
Zumal es ja nun wirklich für jede Laufbahn eigene Broschüren gibt, inkl Übersicht der angebotenen Studiengänge (sowohl der Bw-Unis + zivilen Unis + Jade Hochschule) und darüber hinaus beide Bw-Unis noch eigene Internetauftritte haben.
Manchmal komme ich dann doch ins Zweifeln bezüglich der Generation Internet, die ja ach so toll untereinander vernetzt ist und bei der es scheinbar für alles eine App gibt. Nur dann eben nicht in der Lage ist z.B. auf der Seite deutschesheer.de den Menüpunkt Truppengattungen des Heeres zu finden (oder vergleichbar für die anderen ORG-Bereiche auf deren Internetauftritten) und dann ganz überrascht sind, dass man als Fallschirmjäger ja irgendwie doch nicht in Bayern stationiert ist….
(Abgesehen vom Ausbildungspersonal in Altenstadt)
@ Ben
Danke für die Schilderung der Lebenswirklichkeit in den Verbänden.
@ AoR
Übersetzt lautet der Beitrag von @Ben, das bisher in der Personal-Abteilung von Verbänden (S1-Abteilung) ein Personalfachmann saß und sitzt ( OffzmilFD), der bereits als Unteroffizier und / oder Feldwebel meist in der Personalabteilung gearbeitet hat und später in einem Auslesewettbewerb den Bewährungsaufstieg zum Fachdienstoffizier gemacht. Als junger Fachdienstoffizier mit ca. 30 Jahren hat er schon 10 Jahre Erfahrung im Personalgeschäft und ist als Fachdienstoffizier Berufssoldat.
Nun kommt als neuer Dienstposten ein junger Truppendienstoffizier mit Studium ca. 24 Jahre) hinzu, der mit 5 Jahren Erfahrung an der Offiziersschule und an der Uni aber keinerlei praktischer Erfahrung als Personaloffizier eingesetzt wird. Er ist Zeitsoldat und bleibt meist auch Zeitsoldat und bereitet sich auf seinen zivile Laufbahn am Ende seiner 12 jährigen Verpflichtungszeit vor.
In der S3-Abteilung, die für die Einsatzplanung und der Organisation des Verbandes zuständig ist, wurde ebenfalls eine Stelle für einen jungen unerfahrenen studierten Trupppendienstoffizier geschaffen. Zusätzliche werden Studienabbrecher unter den Truppendienstoffizieren als Hilfskräfte im Stab eingesetzt. Also auch die haben als Stabsarbeiter wenig bis keine praktische Erfahrung über die Dinge, die sie bearbeiten sollen.
Resümee:
In einer Armee mit einem „atmenden Personalkörper“ gibt es viele Neueinsteiger und wenig erfahrene Soldaten. Um dies zu ändern, müsste man zwingend die Berufssoldatenquote erhöhen, die aber bei der letzten Reform drastisch gesenkt wurde.
Momentan, um auf das Thema des Fadens zurückzukommen, werden eben Berufssoldaten 4 Wochen vor der Pensionierung gefragt ob sich bis zum Jahresende oder noch länger verlängern wollen, damit die Bestandszahlen zum 31.12.2016 etwas „schöner“ aussehen.
Welcher ein Irrsinn, wenn man unten die Übernahmequote zum Berufssoldaten blockt !
@ Sailor:
Eine Studienberatung soll sicherlich nicht erfolgen. Da die Bundeswehr aber das Studium bei den zukünftigen Offizieranwärten in der Wertigkeit sehr weit nach vorne schiebt -auf der Internetseite wird die Auswahl zwischen Militärischer Laufbahn und Studium angeboten- sollte dieser sicherlich nur kleine Teil des Beratungsgespräches aber auch vollständig sein und zusätzliche Studiengänge nicht verschweigen.
Gerade das, was Sie in dem zweiten Absatz im Hinblick auf ein Beratungsgespräch anführen, hat aber bei einigen Beispielen die mir bekannt sind, leider nur sehr begrenzt stattgefunden. Aussagen zu der Ausgestaltung der Verpflichtungszeit konnten durch den Berater nicht gemacht werden, was aufgrund der Bandbreite der möglichen Verwendungen in den verschiedenen Teilstreitkräften aber auch verständlich ist. Auch zu möglichen Einsätzen inkl. des Themas Waffeneinsatz, Mobilität etc. wurde leider nicht eingegangen.
Für mich entscheidender ist aber das, was ich unter 2.) geschrieben hatte. Eine solche Aussage ist nach meinem Verständnis völlig inakzeptabel und hat zusammen mit verschiedenen „weichen“ Faktoren (keine vernünftige Begrüßung etc.) einen sehr negativen Eindruck hinterlassen.
@Ex-Seefahrer… manchmal muss man aber auch eine gezielte Frage stellen, um eine solch spezifische Antwort zu bekommen. Der Karriereberater kann wissen, was Sie nun genau interessiert. Und Studiengänge außerhalb der BwUnis sind eine sehr spezifische Frage, welche nur für sehr wenige Verwendungen überhaupt in Betracht kommen (z.B. Medizin für die SanTr oder Chemie für Teile der ABC Tr).
An manchen Verwendungen sind spezielle Studiengänge auch an der BwUni gekoppelt und andere sind wiederum breiter zugängig. Dafür gibt es dann die explizite Studienberatung an der OPZ.
Und wie hier schon gesagt wurde, viele Dinge kann man sich vorab eigenständig erlesen und gut vorbereitet mit Fragen in ein solches Gespräch gehen. Alles andere kann immer nur oberflächlich sein, erst recht, wenn man meint, für ein solches persönliches Beratungsgespräch einen Messeauftritt nutzen zu wollen.
Danke :)
@all
Hier in diesem Blog (bzw. in den Kommentaren diese Blogs) herrscht die Tendenz vor alles, alles negativ zu reden.
Innerhalb von nur vier Jahren hat die Bundeswehr eine Nachwuchsgewinnungsorganisation ohne gleichen aus dem Boden gestampft. Besser machen es im Gesamten vermutlich nur die Amis.
Sozusagen von null auf hundert.
Wenn man dann bedenkt, dass die Bundeswehr an die allgemeine Bürokratie-Krankheit der deutschen Verwaltung gebunden ist, dann möchte ich mal wissen wie das besser oder gleichzeitig schneller hätte gehen soll.
In der Zwischenzeit haben wir z.B. (weit) überwiegend kompetente Karriereberater (von anfangs fast ausschließlich KWEA-Altlasten), wir haben ein fachlich solides Assessment (nachdem wir anfangs noch ausschließlich mit Wehrpflichtsystematiken gearbeitet haben), diese Organisation wirbt pro Jahr über 100.000 Interessenten ein (nicht Weblkicks, sondern echte Qualitätskontakte, welche überwiegend in persönlichen Terminen enden) und stellt schlussendlich über 25.000 Bewerber tatsächlich ein.
Darüber hinaus professionalisieren wir nach der reinen Aufbauphase 2012 bis 2014 nun jetzt auch die Qualität der Personalwerbung. Sowohl optisch, als auch technisch. Öffentlich auch erkennbar spätestens seit November 2015.
Nochmals: All das in noch nicht einmal fünf Jahren?
Na, klar muss noch VIELES verbessert werden, aber für Bw-Verhältnisse war das wirklich schnell und gut.
@Georg | 19. Oktober 2016 – 17:46
„Um dies zu ändern, müsste man zwingend die Berufssoldatenquote erhöhen,“
Bitte nicht! Damit bekommen wir nur noch mehr Außendienst- und Einsatzuntaugliche und/oder unwillige A9er/A14 EdeKa :(
Das wiederum würde dann den Bedarf an noch mehr Wasserköpfen zum „Parken“ nach sich ziehen.
Als wären die riesigen Ämter und KdoBeh nicht schon schädlich genug für die Kampfkraft der Bundeswehr!
“ die aber bei der letzten Reform drastisch gesenkt wurde.“
Glücklicherweise! Allerdings hat man natürlich den Fehler gemacht nicht gleichzeitig für die abgehenden SaZ15/20/25 attraktive Anschlusspakete zu schnüren.
Man hat sozusagen nur eine halbe Lösung geboten.
Aber deswegen wieder zurück zum alten? Bitte nicht!
@Ex-Seefahrer
1 kommt mir aus meiner Wehrpflichtzeit sehr bekannt vor.
2 Kommt mir auch bekannt vor,
@Sailor
Wer nicht weiß wonach er zu suchen hat, hat wirklich schlechte Karten im Internet zu finden was er sucht.
Werben-Gewinnen-Binden: Keiner darf verloren gehen!
Auf der Tagung in Saarlouis ging es um aktuelle Themen der Personalentwicklung. Georg Stuke, Präsident des BAPersBw, verkündete ein Plus von 13 Prozent bei den aktuellen Bewerberzahlen im Vergleich zum Vorjahr.
http://www.personal.bundeswehr.de/portal/a/pers
@ThoDan
Wer nicht weiß was er bei der Bundeswehr will, dem kann auch ein Karriereberater nicht helfen!
Schließlich sind diese keine Lebens- oder Studienberater oder sonstiges sondern schlicht und einfach Karriereberater der Bundeswehr!
Und wenn der ein oder andere selbst nach einem Beratungstermin (in dem u.a. auch sozusagen Live gezeigt wurde wo sich welche Informationen im Internet finden lassen + ausgehändigter Broschüren etc.) dann zum zweiten Termin erscheint und immer noch keine Ahnung hat dann frag ich mich schon manchmal was das soll.
Woher nehmen manche Menschen dieses Anspruchsdenken gegenüber der Bundeswehr? So nach dem Motto ist ja nur die Bundeswehr, die nehmen ja jeden…
Was machen solche Leute eigentlich wenn die sich bei BMW oder sonstigen Firmen bewerben? Wenn da einer zu einem Assessment auftaucht dann scheint er sich ja auch vorbereiten zu können, auch ganz ohne Einstellungsberater oder ähnlichem. Bzw. würde mich da mal die Reaktion des gegenüber interessieren wenn der Bewerber dort so auftaucht wie manchmal bei der Bundeswehr. (Und damit mein ich zum Teil sowohl das optische als auch das geistige!)
Und es ist ja nun wahrlich nicht so dass die Informationen versteckt in den weiten des Internets sind, ganz im Gegenteil. Man sollte sich halt dann auch mal an die offiziellen Seiten halten und nicht an irgendwelche Foren in denen Wissen von vor zehn Jahren verbreitet wird (Den PFT gibt es nämlich schon lange nicht mehr und es heißt auch nicht mehr OPZ usw…)
Die junge Generation ist doch angeblich so vertraut mit „neuen“ Medien und dann sind sie nicht in der Lage mal auf einer Homepage Menüpunkte anzuklicken? Oder liegt es daran dass wenn es bei Eingabe einer Website nicht sofort auf der Startseite angezeigt wird somit die Aufmerksamkeitsspanne desjenigen dann schon wieder erschöpft ist?
Sicher ist nicht jeder Karriereberater ohne Fehler (so wie in jedem anderen Bereich der Bundeswehr ja nun mal auch), aber es immer an der Karriereberatung fest zu machen bzw. an der Werbung finde ich nicht richtig. Es gehören immer zwei Seiten dazu. Und wie Koffer schon schrieb, insgesamt hat sich da in den letzten Jahren sehr viel positives getan, auch wenn nicht alles Gold ist das glänzt.
@Ex-Seefahrer
Nach ihrer Negativ-Aufzählung von 1-5 sehe ich doch die Notwendigkeit,mich zu äußern.
Woher nehmen Sie die Informationen, die eine solche Pauschalkritik rechtfertigen, es klingt fast so, als hätten Sie schon etlichen Gesprächen beigewohnt. Anders wäre kaum zu erklären, dass Sie sich das Recht herausnehmen zu behaupten, die Karriereberatern würden nicht alle Studiengänge kennen. Eine solche Pauschalkritik weise ich zurück, sie ist einfach nur unsachlich.
Weiter behaupten Sie, die beratenden Offiziere hätten kein Studium und könnten nicht authentisch berichten; hierzu stelle ich fest, dass ich in meinem Verantwortungsbereich 6 Offiziere habe, von denen 4 Truppendiener sind und studiert haben. Das soll auch schon reichen; aus einer Einzelbeobachtung auf das Gesamte zu schließen und das auch noch mit falschen Behauptungen zu garnieren finde ich hochgradig unseriös. Die Karriereberater machen sicherlich auch Fehler, aber im Rahmen der gegebenen Bedingungen in meinen Augen einen TOP-Job.
Sachliche Kritik ist immer willkommen, auf solche Kommentare wie Ihren verzichte ich gern.
@ Les Großmann, für was soll ich mich entschuldigen??? Das ist nun mal die Realität geworden… Kommen Sie einfach mal von Ihrem Schiff runter und besuchen Sie das Landesinnere!
Ich habe auch nicht gesagt, dass das Mindestalter abgesenkt werden soll, damit die Burschen mit 16 gleich Soldat sind. Aber man sollte vielleicht Möglichkeiten schaffen bzw. vorhandene Möglichkeiten ausbauen, um den Leuten direkt nach der Schule eine Ausbildungsmöglichkeit zu bieten, dazu müssen die ja nicht zwingend gleich den Soldatenstatus haben. Bei der demographischen Situation gerade ist es doch kein Geheimnis, dass alle anderen Bereiche in der freien Wirtschaft dieselben Personalsorgen haben und die Übernahmechancen nach Ausbildung entsprechend hoch sind. Somit sind die brauchbaren Leute vom Markt. Übrig bleibt dann nur noch, was nicht einmal bei der derzeitigen Nachwuchsknappheit in allen Bereichen geschafft hat einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Da wären wir wieder beim Thema Bodensatz @ Les Großmann. Sagt ja auch keiner, dass das vor 20 Jahren schon genauso war. Also kein Grund sich auf so kindliche Weise angegriffen zu fühlen.
@ Koffer, keinem nützt eine Beschreibung wie es sein sollte… es ist leider nicht so, das haben wir nun einmal am eigenen Leib erlebt. Bandansagen oder Freizeichenton an ihren angepriesenen Hotlines haben nun mal nicht so die durchschlagende Wirkung, wenn es um die Beantwortung von Detailfragen geht. Diese Nachwuchsgewinnung ist derzeit einfach nur ein Krampf, weit, weit weg von dem tollen Bild was sie hier darüber malen. Und so lange ich den Grundausbildungszug in Stärke 5! durch die Kaserne hüpfen sehe, bin auch nicht geneigt mir von Ihnen das Gegenteil glaubhaft machen zu lassen.
@ Koffer
„In der Zwischenzeit haben wir z.B. (weit) überwiegend kompetente Karriereberater […]“
Im vergangenen Jahr durfte ich die Gespräche von karriereberaten verfolgen, die sich im Rahmen einer Weiterbildung in der OHG meines Standorts aufgehalten haben.
Meine Bewertung ist eher negativ in Bezug auf die Karriereberatung und nicht nur auf die Berater selbst. Von den Zeitvorgaben die diese beachten müssen einmal abgesehen waren die Aussagen von mehreren Karriereberaten einfach katastrophal.
Selbst der noch so schlechte Bewerber ist und bleibt ein Mensch und verdient es so (auch in Abwesenheit) behandelt zu werden.
Bein einzelnen karriereberaten habe ich mir ernsthaft die Frage gestellt, wie diese auf den DP landen konnten.
@Ausbilder Schmidt „Aber man sollte vielleicht Möglichkeiten schaffen bzw. vorhandene Möglichkeiten ausbauen, um den Leuten direkt nach der Schule eine Ausbildungsmöglichkeit zu bieten, dazu müssen die ja nicht zwingend gleich den Soldatenstatus haben.“
Das gibt es doch schon sehr lange. Ein Beispiel: Der Sohn eines Kameraden lernte beim Jabo 32 den Beruf des Flugzeugmechanikers, danach wurde er dort Soldat, selbstverständlich sage ich einmal. Mir sind weitere bekannt, selbst erlebt, war dabei.
Die Menge der Ausbildungsplätze ist natürlich begrenzt.
@Sailor
„Wer nicht weiß was er bei der Bundeswehr will, dem kann auch ein Karriereberater nicht helfen!“
Liest sich für mich Laien als planning to fail, wenn die Karriereberater der BW nicht erklären können was jemand mit welchen Interessen und Fähigkeiten bei der BW machen könnte.
„Woher nehmen manche Menschen dieses Anspruchsdenken gegenüber der Bundeswehr? “
Hat die BW endlich ihre Einstellung es ist eine gnädig erwiesene Gunst in der BW dienen zu dürfen, also seien Sie dankbar für alle möglichen Ansprüche der BW an Sie, weil ISSO, da könnte ja jeder kommen – das war schon immer so?
Die UdÖs auf der Seite des BmVg sind praktisch unauffindbar.
Dazu sei mir die Frage gestattet, ist die BW wirklich darauf eingestellt Jungen Menschen von heute eine Perspektive zu bieten und ihren Ansprüchen zu genügen oder erwartet sie von diesen einfach ihrem Bild zu entsprechen?
@Koffer 19. Oktober 2016 – 21:37
Ihre Worte:
Bitte nicht! Damit bekommen wir nur noch mehr Außendienst- und Einsatzuntaugliche und/oder unwillige A9er/A14 EdeKa :(
Mal ganz ehrlich! Das kann ja nicht ihr ernst sein ?
Ich könnte ihnen gerne mal ein paar Kameraden aus der Kategorie vorstellen, die Sie auch eines besseren belehren würden. Und doch, auch da gebe ich ihnen Recht gibt es jene „Außendienst- und Einsatzuntaugliche und/oder unwillige A9er/A14 EdeKa“. (Und nicht nur dort!)
Ich bitte aber auch hier hintergründig zu erfragen warum und wieso?
Aussendienst und Einsatzuntauglich kann auch daher kommen, das der jahrelange Aussendienst (in einigen Verwendungen) einen körperlichen Verschleiß erzeugt hat.
Gegen unwillige kann man sehr selten eine Verbesserung herbeiführen, da dort im wesentlichen ein Einstellungsproblem zum Beruf bestehen könnte!
Fragen Sie mal nach, ob wirklich jeder A9mZ vor lauter Begeisterung hüpfend und singend in sein Dienstzimmer geht, um die tlw. tägliche Flut an „unfilltrierten“ Mails (die fast zu 89% keine Ziffer 3a enthalten) zu bearbeiten!
Wer sich das gezielt aussuchen konnte, dem sei es getan. Dem „Aussendienstler“ A9mZ wird einem ja so etwas gern als „förderlich/Fürsorglich“ (Gelächter) und „Wichtig“ verkauft.
PS: Viele „EdeKa“ gehen nicht „Singend und tanzend vor Freude“ an den Blechkasten hier. Man hat es ihnen befohlen……
Das der A14 irgendwann mal am Schreibtisch endet ist frühzeitig absehbar und m.E. Kalkulierbar….und der Wasserkopf zum Parken entsteht nur durch die „Überfrachtung an UmP/Offz“ in der Truppe.
Wenn ich mal auf einen Punkt hinweisen darf …
Es werden grade gerne im Bereich der Fliegerei Mannschaften gesucht SaZ 25 um die Dienstposten „aerialgunner“ zu besetzen … Als 20 jähriger bewerbe ich mich, mache mit Glück den Job 25 Jahre wenn die Knie und der Rücken halten, bin dann 45 Jahre alt und kann mit einem MG schiessen !
Wer braucht sowas auf dem Arbeitsmarkt ??? Wo soll denn ein vernünftiger Anschlußpunkt in der beruflichen Arbeit bestehen ?
Da ist doch Harz IV vorprogrammiert neben allem Dank des Vaterlandes !!!
Gegenwärtig habe ich lediglich den Eindruck es geht der Leitung BMVg rücksichtslos um Quotenerfüllung im Vorgriff September 2017 … der Mensch ist mit Verlaub sch…egal !!!
@SER
Genau aus diesem Grund sollte man über die Bezahlung der langSAZ nach Erfüllung ihres Dienstes mal nachdenken.
So als Idee wenn jmd. 25! Jahre seinem Land treu dient, dann hat er in etwa 60-65% der Dienstzeit eines BS abgeleistet, also sollte er auch 60-65% der Pension eines BS im selben DG erhalten. Ich denke das wäre attraktiv.
@ SER:
Kurzum letzten Satz … JO … erlebe ich auch selbst seit längerer Zeit:
Mein Dienstposten (alt):
InnDstBearb B
keine Zweit-ATN
Mein Dienstposten (neu):
StDstBearbr SK (gleicher Ort, gleiche Org-Einheit, gleiches Büro, gleiche TelNr. …)
keine Zweit-ATN … nur geforderte Vorverwendung Radar o. Funk
Folge:
Ich soll/muß weg, weil …
… entsprechende Fachausbildung (bei möglicher „Restnutzungsdauer“ > 12 Jahre) nicht möglich, da keine Ausbildungskapazitäten
… und die Ausbildungskapazitäten sollen schon für die eigentlichen Radar-/Funkleute nicht ausreichen
… und man setzt dann wegen der geforderten Vorverwendung in der Soll-Org einen Techniker auf den Dienstposten, der dann vollumfänglich das gleiche machen wird wie ich jetzt …
… mit der ganzen Attraktivität, daß für die gleiche Aufgabe …
… einer hierher muß, der höchstwahrscheinlich hier (Einödstandort) gar nicht her will
… einer hier weg muß, der im 21. Dienstjahr und mittlerweile am 6. Standort nicht weg will
… Wohl auch deshalb haben wir wohl alle (Personal)Nummern bekommen. – Denn eine Nummer verschiebt sich leichter als ein Mensch.
@ThoDan
Natürlich wird ein jeder Karriereberater der Bundeswehr jemanden, der seine Interessen und Fähigkeiten artikuliert (z.B. in Form von Berufsabschlüssen oder eben gezielten Fragen) auch eine entsprechende Verwendungsmöglichkeit aufzeigen können und wird dies auch tun. Bzw. wird auch nach entsprechenden Interessen fragen. Das bezog sich eher auf diejenigen, die sich einfach nicht mit der Materie befassen, so nach dem Motto ich bewerbe mich einfach mal und die Bundeswehr wird mich schon wo hin stecken…
Genau das Gegenteil ist der Fall, nicht der Karriereberater oder das Karrierecenter sagt dem Bewerber wo es hingeht, sondern einzig und allein der Bewerber durch seine Bewerbung. Setzt halt voraus, dass man sich als Interessent mit der Sache beschäftigt und das evtl. auch mal über das Gespräch und die dabei ausgehändigten Broschüren hinaus. Inklusive Erstwunsch und dazu dann bitte auch 2-3 Alternativen.
Aber wie gesagt, für den ein oder anderen ist es scheinbar schon eine richtige Herausforderung sich auf der entsprechenden Internetseite die Truppengattungen herauszusuchen.
Was ich mit Anspruchsdenken meine ist, dass man sich mit teilweise unterirdischen Noten für entsprechende Bereiche bewirbt (Medizin, Offiziers/Feldwebellaufbahn), immer mit der vollen Überzeugung, die Bundeswehr nimmt einen schon. Wenn’s dann total überraschend doch nicht klappt, dann ist ja auch die Bundeswehr schuld und niemand anderes.
Oder der ein oder andere, der nicht in der Lage ist, seine Bewerbungsunterlagen vollständig und Fehlerfrei abzuliefern, trotz ausgehändigter Checkliste und vorheriges durchsprechen der Formulare. Darauf angesprochen dann so Äußerungen kommen „Naja, das ist doch jetzt nicht so schlimm oder?“. Klar, wir sind ja die Bundeswehr und stellen jeden und alles ein.
Oder eben das grundsätzliche, dass sich kaum jemand auf ein Beratungsgespräch vorbereitet, weil dazu ist ja der Karriereberater da, der sagt mir dann schon was ich machen kann…
Oder Sachen wie Pünktlichkeit bei vereinbarten Terminen, allg. Kommunikation falls man einen Termin nicht wahrnehmen kann usw.
Ich kann mir eben beim besten Willen nicht vorstellen dass all diese Leute es bei anderen Arbeitgebern genauso anstellen.
Im Endeffekt ist es bei der „Station“ Karriereberater ja noch alles egal, nur wenn man es dort schon nicht ordentlich hinbekommt, wird es beim Einstellungstest (bei dem es dann drauf ankommt) meist nicht wirklich besser.
Aber auch hier gilt, die Masse beschäftigt sich und bekommt es auch hin, genauso wie es eben auch bei den Karriereberatern gute und weniger gute gibt.
Ex-Seefahrer +1
Die Diskussion um die Karrierecenter ist doch eh total Hahnebüchen, hier wird alles durcheinander geworfen was nur geht… In der freien Wirtschaft gibt es explizite Stellenausschreibungen, auf die man sich bewerben kann und sich dementsprechend vorbereitet und seinen Lebenslauf ausrichtet.
Würde die Bundeswehr eine Stelle ausschreiben, die (z.B.) meiner Profession entspricht würde ich mich folglich darauf bewerben und also Quereinsteiger meine zivile Qualifikation einbringen. Das macht die Bundeswehr aber nicht.
Ergo der Gang der zum Karrierecenter in einer nahe der BaWü-Bay Grenze gelegenen Stadt. Dort war dann der telefonisch ausgemacht Termine, auf den ich 6 Wochen gewartet habe nicht mehr im System. Ein HFw hat sich dann nach 1 h warten Im GeZi erbarmt und mit mir gesprochen. Leider hat er es nicht verstanden, dass zwei Studienabschlüsse an einer zivilen Universität inklusive des während der Promotion erlangten Fachwissen implizieren, dass ich nicht noch einmal studieren werde. Reserveoffizier mit wissenschaftlicher Vorbildung nach §43 wurde von Seiten des HFw auch nicht verstanden. Er war eher empört was ich mir da anmaße…
Also wieder heim, bestärkt mit dem Gefühl, dass es richtig war den GWDL damals nicht zu verlängern und das Thema BW wieder abgeschrieben. Das natürlich allen erzählt die gefragt haben „wie wars denn?“. Klasse Werbung für die BW.
Wenn die BW Fachkenntnisse nicht benötigt ist das kein Problem, da die Wirtschaft eh besser zahlt.
Wenn die BW Fachkenntnisse aber benötigt (benötigen könnte), man gewillt ist diese einzubringen, das aber vom Apparat (Karrierecenter) zunichtegemacht wird, ist das nicht mein Problem, sondern das der BW.
Die Frage stellt sich nur, ob das System so auf Dauer funktionsfähig.
Just my 2cents…
Ich denke, man muss in der Diskussion hier einmal ein bisschen sortieren: es geht einmal um Personalwerbung und Personalgewinnung (neues Personal), zum anderen um Personalentwicklung („Bestandspersonal“, der richtige Mann / die richtige Frau mit der richtigen Ausbildung auf dem richtigen Dienstposten).
Für Personalwerbung ist der Bereich Presse/Öffentlichkeit verantwortlich, für Personalgewinnung das BA Personalmanagement mit den nachgeordneten Karrierecentern (und den Beratungsstellen als „Satelliten“).
Für Personalentwicklung ist es dann das BA Personalmanagement in engem Zusammenwirken mit den jeweiligen Vorgesetzten…
Man sollte sich also bei der Darstellung von (evtl. vermeintlichen) Missständen schon über diese unterschiedlichen Verantwortlichkeiten im Klaren sein…
Logisch und nicht wegzudiskutieren ist allerdings der Einfluss, den der Umgang mit dem „Bestandspersonal“ und die wahrgenommen Kompetenz im Bereich der Personalgewinnung dann auf die Effektivität der Personalwerbung hat!
Letztendlich muss ich als Teil des „Bestandspersonals“ allerdings zusammenfassend sagen, dass ich, nach den Erfahrungen aus über 30 Dienstjahren, meinen Kindern einen Eintritt in die Bundeswehr NICHT empfehlen würde!
Und DAS sollte zu Denken geben!
@Sailor
Mit den gezielten Fragen habe ich ja genau das Problem, sie verschaffen keinen Überblick, da sind ungezielte Fragen besser, dann machen gezielte erst wirklich Sinn IMHO.
Danach machen Wünsche und optional Ersatzwünsche möglicherweise mehr oder erst wirklich Sinn.
Anders ist es wenn die BW spezielle Stellen ausschreibt, wie im Zivilleben üblich.
Die Internetseite des BmVg könnte von Telekom und DHL lernen, betreffs Übersichtlichkeit.
@ Ausbilder Schmidt et al
Für junge Bewerber / Interessenten an einer Feldwebellaufbahn in der Bundeswehr bietet sie das „Schaumburger Modell“ / „Berliner Modell“ an. Er wird vor der Einstellung in die Bundeswehr eine zivile Ausbildung (und diese nicht bei nicht bei der Bundeswehr) vorgeschaltet. Der Ausbildungsbetrieb erhält einen Zuschuß von der Bundeswehr und die Bewerberin/der Bewerber für mindestens 15 Jahre (Lehre + Verpflichtungszeit) eine berufliche Zukunft.
Ich unterschreibe, was HansGriller sagt.
Habe als ex – Seiteneinsteiger ähnliches erlebt. Pers Gewinnung bzw. letztliche Motivation zur Bewerbung war nur möglich über persönliche Kontakte und Empfehlungen. Kann man nicht notwendigerweise den KarrCenter vorwerfen, kommt in (meinem Bereich) Geo selten genug vor um eine kritische Masse zu erreichen.
Immerhin unterhält BAPers ein Referat Seiteneinsteiger, aber das muss man schlicht und ergreifend wissen als Interessent.
Jedoch: Eine Tätigkeit zu verkaufen im wahrsten Wortsinn („Sie bekommen das höhere Gehalt/den DG, weil Sie Dinge mitbringen, die wir akut brauchen und Sie werden niemals etwas anderes tun als das“) und später durch verquaste Personalführung nicht zu tun ist durchaus kritikfähig.
Und auch dies: Als potentieller Bewerber kann ich eben nicht gezielt eine Laufbahn/Verwendung ansprechen. Ich kann Kreuze auf den zig Formbögen machen, aber das Verfahren berücksichtigt implizit auch allerhand andere Dinge.
Gehe ich zu BMW wie oben vorgeschlagen, dann weiß ich zum Zeitpunkt meiner Bewerbung, dass ich Motoren entwickeln werde, Sportwagen restauriere oder, dass die Buchhaltung dort so extrem gut ist, dass mein Berufswunsch Controller bei BMW eine traumhafte Erfüllung finden wird. Kurzum: Ich weiß, was ich will UND was die Gegenseite bietet.
Die Bundeswehr vermag das nicht so eindeutig zu präsentieren. Auf der einen Seite „unendliche Möglichkeiten“ (unspezifisch), auf der anderen Seite „Dienst“ und „Soldat.“; nie jedoch ein klares Bekenntnis zu dem einen oder anderen.
Dazu noch nicht der beste Ruf…
Dass Bewerbungsverfahren bis zu einem Jahr dauern ist zudem ebenfalls schlicht
nicht akzeptabel.
@ Dipl.-Inf(anterist)
„Letztendlich muss ich als Teil des „Bestandspersonals“ allerdings zusammenfassend sagen, dass ich, nach den Erfahrungen aus über 30 Dienstjahren, meinen Kindern einen Eintritt in die Bundeswehr NICHT empfehlen würde!“
Im vergangenen Jahr wurde mir im Rahmen eines Gesprächs im BA Pers ein „toller Dienstposten, wie für Sie geschaffen“ angeboten.
Auf meine Frage, um welchen DP es sich handelte wurde mir geantwortet: „Im Standort X, das ist doch was für Sie.“
Als ich meine Frage nach dem DP konkretisierte kam als Antwort: „Irgendetwas mit X oder Y.“
Daraufhin erklärte ich meinem P-Referenten die genaue Bezeichnung des DP, das Tätigkeitsfeld und dass ich diesen aufgrund geänderter Rechtsgrundlagen (ich habe diese Aufgabe seit über 12 Jahre nicht mehr wahrgenommen) diese Funktion gar nicht mehr ausüben darf.
Antwort meines P-Referenten: „Sie haben die ATN, das ist nicht mein Problem sondern das von Ihnen und der Einheit.“
Würde ich meinen Kindern einen Eintritt in die Bundeswehr empfehlen oder mit dem heutigen Wissen wieder in die Bundeswehr eintreten?
Vermutlich Ja, aber ich würde zu Vorsicht raten.
@ Koffer 21.37
Zitat: „“ die aber bei der letzten Reform drastisch gesenkt wurde.“ (Anmerkung: gemeint war die Berufssoldatenquote)
Glücklicherweise! Allerdings hat man natürlich den Fehler gemacht nicht gleichzeitig für die abgehenden SaZ15/20/25 attraktive Anschlusspakete zu schnüren.
Man hat sozusagen nur eine halbe Lösung geboten.
Aber deswegen wieder zurück zum alten? Bitte nicht!“
und @ SER 11:39 Uhr
Zitat: „Es werden grade gerne im Bereich der Fliegerei Mannschaften gesucht SaZ 25 um die Dienstposten „aerialgunner“ zu besetzen … Als 20 jähriger bewerbe ich mich, mache mit Glück den Job 25 Jahre wenn die Knie und der Rücken halten, bin dann 45 Jahre alt und kann mit einem MG schiessen !“
und die Antwort von @IstEgal 11:48 Uhr
Zitat:
„Genau aus diesem Grund sollte man über die Bezahlung der langSAZ nach Erfüllung ihres Dienstes mal nachdenken.
So als Idee wenn jmd. 25! Jahre seinem Land treu dient, dann hat er in etwa 60-65% der Dienstzeit eines BS abgeleistet, also sollte er auch 60-65% der Pension eines BS im selben DG erhalten. Ich denke das wäre attraktiv.“
Diese 3 Zitate verdeutlichen die Misere in der die Bw momentan steckt. Im Zuge der neuen Personalstruktur von 2010 wollte man einen „atmenden Personalkörperf“, also Bewerber kommen zum Bund, werden Soldat, gehen wieder in die Zivilwirtschaft und andere Bewerber kommen aus der Zivilwirtschaft im fortgeschrittenen Alter (> 30 Jahre) und werden Soldat. Man wollte also Soldaten von der Zivilgesellschaft je nach Bedarf rekrutieren und danach wieder Ruhegehaltsfrei loswerden.
Genau dies funktioniert in einem offenen Arbeitsmarkt nicht !
Warum nicht ?
1. Junge qualifizierte Bewerber sind nicht so blöd und verschenken ihre besten Berufsjahre an die Bw, um dann nach dem 45. Lebensjahr zu schauen wie man über die Runden kommt ohne ein Sozialfall zu werden. Was bleibt sind Bewerber, die aus voller Überzeugung Soldat werden wollen und die Unsicherheit nach ihrer „Kämpferzeit“ ignorieren.
2. Das Versorgungsrecht für Beamten und Soldaten wurde nicht dem neuen Personalmodell angepasst, d.h ein Ruhegehalt für SaZ 20 oder SaZ 25 ist ausdrücklich nicht vorgesehen (amerikanisches Versorgungsmodell) und die „Wächter des Beamtenrechts“ im Innenministerium achten auch peinlich darauf, dass hier keine Präzendenzfälle geschaffen werden. Die einzige Ausnahme ist bei Kampfpiloten (BO 41), die mit 41 Jahren ein Ruhegehalt bekommen, wenn sie zum Zeitpunkt der Zurruhesetzung im Besitz einer gültigen Fluglizens sind und nicht vom Dienstherrn in einer anderen Verwendung zum normalen Berufssoldaten mit regulären Pensionsalter übernommen werden.
3. Ausgesprochene Fachleute mit zivilen militärfachlichen Tätigkeiten wie Sanitäter, Lfz-Techniker, Schiffstechniker, IT-Personal usw. überlegen sich sehr genau, ob sie in so einer Bw Dienst tuen wollen. Sie überlegen, ob sie nach 12 Jahren nicht lieber gehen und mit 32 Jahren in die Zivilwirtschaft wechseln, statt mit 40 – 45 Jahren.
Wer als SaZ 20 oder SaZ 25 bleibt, sind diejenigen, die mit 30 Jahren schon die Existensängste packt !
@ Schnellmerker
Ihr Problem könnte mit einer flexiblen Einzelfallentscheidung ohne großes öffentliches Aufheben durch einen souveränen Personalführer gelöst werden. Es ist nur insofern ein systematisches Problem der Bw, weil manche Leute zu sehr nach den Vorschriften und zu wenig nach dem praktischen Einzelfall vorgehen.
@ PersGewinner:
1.) Meine Absicht war es, die Erfahrungen die wir selber mit den Karrierezentren gemacht haben oder die mir durch Kameraden / Bekannte zugetragen wurden, darzustellen. Daher habe ich dies auch im ersten Satz explizit so formuliert um zu verdeutlichen, dass ich damit keine Pauschalkritik verbinde. Insbesondere habe ich in 4.) auch auf die positiven Beispiele Bezug genommen.
2.) Den von Ihnen erhobenen Vorwurf der Unseriösität weise ich daher entschieden zurück, da ich mit meinen eigenen Beobachtungen gerade keinen falschen Behauptungen in die Welt setze.
3.) Das betroffene Karrierezentrum war in mindestens zwei Fällen für eine explizit angefragte Beratung für die Laufbahn der Offiziere inkl. Studium nicht in der Lage, dort auch einen Offizier zur Beratung zur Verfügung zu stellen, der ein Studium absolviert hat. Daher auch meine Bewertung, dass eine solche Beratung nicht authentisch ist.
4.) Für die Beratung habe ich (selber seit fast 30 Jahren Soldat) eine gezielte Vorbereitung durchgeführt. Wenn dann auf klare Vorstellungen, Fragen und Wünsche nicht geantwortet werden kann, halte ich dies für bedauerlich.
5.) In meinem ersten Post habe ich ausdrücklich geschrieben, dass die Menschen, die in Organisationen handeln, Fehler machen sollen und dürfen. Ich habe nur aufgezeigt, dass dies aufgrund verschiedener Faktoren dazu führen kann, dass die Karrierezentren schnell in der Kritik stehen und dies leider schnell dazu führen kann, dass potenzielle Bewerber abgeschreckt werden, Bewerber, die die Bundeswehr in den verschiedenen Bereichen sicherlich gut gebrauchen könnte.
@ HansGriller | 20. Oktober 2016 – 12:25
Immerhin haben Sie einen Termin erhalten. Als ich einen telefonisch einen Termin vereinbaren wollte (Thema sollte ein möglicher Seiteneinstieg mit abgeschlossenem Studium sein), hieß es: „Sind wir nicht zuständig, wenden sie sich an Köln.“ Trotz mehrfacher Nachfrage konnte man wir weder eine Kontaktmöglichkeit noch die genaue Bezeichnung der zuständigen Dienststelle sagen. Schlußendlich habe ich die notwendigen Informationen in einem privaten Forum bekommen. Selbst nach einem halben Jahr Kontakt zum BAPersBW kann man mir dort nicht sagen, ob überhaupt ein grundsätzliches Interesse an meiner Qualifikation besteht. Ein weniger hartnäckiger Bewerber hätte hier schon längst jede Interesse an der Bw verloren.
@ Georg:
Eher unwahrscheinlich … entweder traut man sich nicht oder man will erst gar nicht.
Dem einen Bearbeiter war das „Drängen“ seiner Fahrgemeinschafts während des direkten Telefonats (noch vor 16 Uhr) wichtiger und der andere, der evtl. wohl mein neuer alter Bearbeiter (war er schon mal vor über 10 Jahren für etliche Jahre) sein wird, hat eine geographische Verwendungsbreite von Köln, Brühler Straße bis nach Köln, Militärringstraße.
Was soll man denn da erwarten?
Eine Entscheidung? … Die dann auch noch flexibel? – Hauptsache die Quote (wie bei Neueinstellungen) paßt und ATN’s untergebracht!
Aber für ein leeres Feld eine anderes Feld leeren … macht das Sinn?
Erfahrungen und tatsächliche Eignung für den Dienstposten? … Scheinbar irrelevant!
Berufszufriedenheit / Standortzufriedenheit (Warte jetzt bei Lw auch schon seit 19 Monaten auf A9, dank andere Beurteilungsschnitte in der SKB … ist mir aber für diese Verwendung und diesen Standort vollkommen gleichgültig)? … Egal, ist ja nicht die eigene!
Kosten und Folgen der zahllos entstehenden Versetzungsketten? … Muß man ja nicht selbst für aufkommen bzw. selbst die Folgen ertragen!
… Und wo gibt es denn noch wirklich Entscheidungen, die mit Rückgrat getroffen werden? … Wichtigstes Entscheidungskriterium ist doch heute die Beantwortung der Frage ob man sich was „ankreiden“ lassen kann!
So wird es denn wohl für mich in knapp 18 Monaten an einem anderen Ort (Standort Nr. 7 in 22 Jahren) auf einem anderen Dienstpostenheißen: Dienst nach Vorschrift unter strikter Beachtung der AZV – aber sowas von!
@Perikles71
Ich würde lachen wenn es nicht so traurig wäre :(
Aber deckt sich mit meiner Erfahrung…
An die diversen Meckerer über die Karriereberater:
nochmals –> über 100.000 Qualitätskontakte pro Jahr!
nochmals –> über 25.000 Einstellung pro Jahr!
Was wollen sie eigentlich alle?
Können die Bw (noch) besser werden? Ja.
Sollte die Bw danach streben besser zu werden? Ja!
Sind wir bereits (sehr) gut: JA!
Man kann auch alles schlecht reden :(
@0815 | 20. Oktober 2016 – 11:38
Naja, ich unterstelle ja keinesfalls, dass jeder A14/A9 unmotiviert und außendienstamtlich ist, aber wenn wir die Quote der Innentäter ggü. der Quote der Außendiener erhöhen (nichts anderer ist ja eine Veränderung bei der BS-Quote, den BS sind naturgemäß WEIT überproportional Schreibtischtäter), dann ist das Problem der sinkenden Kampfkraft des Gesamtpersonalkörpers automatisch und zwangsläufig gegeben.
„Das der A14 irgendwann mal am Schreibtisch endet ist frühzeitig absehbar und m.E. Kalkulierbar….und der Wasserkopf zum Parken entsteht nur durch die „Überfrachtung an UmP/Offz“ in der Truppe.“
Ja, aber genau das ist doch mein Vorwurf –> mehr BS automatisch mehr Wasserkopf!
Wir brauchen nicht mehr BS, sondern WENIGER BS, aber dafür mit besseren Optionen für Langzeit SaZ (also Anteilige Pension, bevorzugte Übernahme in die Wehrverwaltung, etc. etc).
@Ex-Seemann
Ganz so persönlich wollte ich gar nicht werden, sorry.
@all
Grundsätzlich bleibt die fehlende Nennung von „Ross und Reiter“
aber Pauschalkritik. Namen von Karriereberatern und KarrC gehören
hier nicht her, das dürfte klar sein. Ich kann bei den meisten Kritikern
aber wohl voraussetzen, dass es sich um Längerdiener handelt, die ihre
Beobachtung von „falscher Beratung o.ä.“ dem verantwortlichen Vorgesetzten
per LoNo, Brief oder einfach Anruf mitteilen könnten. Das wäre auf jeden Fall
sachdienlicher als das Posten von Beobachtungen hier.
So lange ich keine konkreten Anhaltspunkte für schlechte Beratung habe,
würde ich mich jederzeit für meine Karriereberater verwenden. Wenn mir aber
Jemand seine Beobachtungen mitteilt, dann gehe ich dem nach und schaffe
Abhilfe. Nur kriege ich derlei Anrufe oder LoNos nur 2x im Jahr.
Ich gehe daher erstmal davon aus, dass meine Leute nicht gemeint sind und das
werden andere Verantwortungsträger wohl auch tun, wenn Sie dieses
Forum hier lesen.
@ PersGewinner
Es liegt in der Natur der Sache, dass zufriedene Kunden der Personalgewinnung loben und unzufriedene Kunden der Personalgewinnung erst gar nicht zur Bundeswehr kommen. Die werden sich auch nicht bei Ihnen melden und sich über die unzureichende Beratung o.ä. beschweren. Hier wird einfach mit den Füßen abgestimmt.
Wenn Sie offensichtlich in einer Vorgesetztenfunktion für die Karriereberater einer Dienststelle sind, dann müssen Sie sich schon andere Methoden zur Kontrolle der Effektivität ihrer Mitarbeiter ausdenken, als sich auf die Beschwerden von abgewiesenen, frustierten oder sich anderweitig abwendenden potentiellen Bewerber für die Bw zu verlassen.
@ ThoDan:
Sie haben recht. Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Aber der Angler entscheidet, welchen Fisch er ködert. Das traurige ist in meinen Augen: Das Gefasel seit den 1970er Jahren, dass der Soldatenberuf einer wie jeder andere sei, ist nunmehr fast Realität geworden. Ein riesiger Wasserkopf, ausufernde Bürokratie, Ämter, Stäbe und Kommandobehörden, die teilweise als Begründung sich selbst haben, das kann man in der Tat „draußen“ auch haben. Die Berufsfelder, die man mit dem Soldatenberuf verbindet („Truppe“/“Flotte“), machen heute vielleicht zahlenmäßig, bei großzügiger Rechnung, gerade noch die Hälfte aus.
Das Herauskehren sog. „Soft-Skills“ zieht in meinen Augen die falschen Leute an. Ich möchte lieber Leute haben, die Soldat werden möchten, weil sie sich mit diesem Beruf identifizieren. Auf diese Leute wirkt die Bundeswehr vermutlich alles andere als attraktiv. Wer heute in so manche Kaserne geht, der denkt, er wäre in einer großen, umzäunten Jugendherberge. Gruß und Anrede, Disziplin und Ordnung wurden durch Abkumpelei, Rauschebärte, Einschlagen und um 16:15 Uhr nervös auf dem Flur mit den Füßen scharren, abgelöst. Das hat mit Militär nichts mehr zu tun. Einige stellen sogar die Frage, weshalb sie eigentlich im „normalen Dienst“ Uniform tragen müssen. Oder beömmeln sich, wenn Marschmusik gespielt wird. Ja, ich überzeichne ein wenig, aber im Grunde ist es vielerorts so – die Abstinenz des Militärischen im Militär. Wenn, dann sollten die „soft skills“ die eigentlichen flankieren, sie aber nicht überlagern oder gar in der Wichtigkeit überflügeln. Auf dem Weg scheinen wir jedoch gerade zu sein.
„Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf“. Diesem Anspruch müssen Struktur und – damit einhergehend – das Personal gerecht werden. Wenn man kein Personal für eine solche Struktur finden kann, dann kann es nicht Sinn der Sache sein, die Struktur dem Personal anzupassen. Die 36 Mrd. Euro kann man dann auch sinnvoller ausgeben.
@Hans Dampf
Stimmt aber die Forelle des Jahres 2016 fangen sie nicht mit dem Köder des 1993.
Genausowenig wie sie die Forelle des Jahres 1993 mit dem Köder von 1969 gefangen haben.
Führen, Ausbilden, etc. sind Soft Skills und ohne diese sind die „militärischen“ Skills ziemlich bedeutungslos.
Stellen sie die Uniform, diese Uniform(Schnitt vorhanden, Sitz? Passform?) oder die Sinn und Zweckmässigkeit der befohlenen Anzugsform in Frage?
Und ich könnte auch nicht gerade behaupten das deutsche Marschmusik zu meinen Favoriten zählt?
Wo bleibt da eigentlich moderne Marschmusik?
Sowas wie der „Marsch der Bundeswehr“? Ich sage ja nicht, dass Marschmusik der musikalische Favorit sein soll. Aber militärisches Zeremoniell als Soldat witzig zu finden, geht mir persönlich zu weit. Und ja, es gibt soldatische Tugenden, die zeitlos sind und von denen ich nicht möchte, dass sie einem wie auch immer gearteten Zeitgeist angepasst werden.
Was Sie in Ihrer Aufzählung übrigens vergessen ist „Erziehung“. Und gerade der Punkt wird seit einigen Jahren sehr stiefmütterlich behandelt. Ein kleines Beispiel gefällig? Ich sah vor einiger Zeit einen niederländischen Transportzug und einen deutschen, beide auf derselben Abstellfläche. Beim niederländischen standen die LKW akkurat in Reih‘ und Glied, als hätte jemand eine Leine zur Kontrolle gespannt. Der deutsche Zug gab dagegen ein Bild ab, als hätte man eingeparkt, abgeschlossen und sei dann hastig zur Abendverpflegung gehuscht. Insofern: Kommen Sie mir nicht mit „Zeitgeist“. Das ist Bequemlichkeit und Wurschtigkeit, nichts anderes. Beides war – und ist – unmilitärisch. Es beginnt im Kleinen und geht ins größere, Stichpunkt Technischer Dienst. Sich einerseits über mangelnde Ausrüstung beschweren, aber andererseits mit der vorhanden umgehen wie die ersten Menschen. Nee, da kommen wir nicht überein.
Da von einem Vorredner angesprochen wurde dass man ja angeblich bei der Bundeswehr nicht weiß, was man mal macht, das ist für mich irgendwie nicht nachvollziehbar.
Eigentlich sind in allen Laufbahnen die Wege ganz klar vorgegeben (Zumindest solange wir vom SaZ reden)
Mannschaftslaufbahn: 3 Monate AGA im Anschluss Versetztung in die Stammeinheit, dort weiterführende Ausbildung (ggf. auch mittels Lehrgängen) und Verwendung bis DZE
Fachunteroffizier: 3 Monate AGA, 1 Monat Truppenpraktikum, ca 2 Monate Uffz-Lehrgang, dann ggf. 21 Monate ZAW, Militärfachliche Lehrgänge und Verwendung in Stammeinheit bis DZE
Feldwebel Fachdienst: Wie Fachuffz, nur entsprechend umfangreicherer Feldwebellehrgang und nach ggf. ZAW im Laufe der Zeit noch die Meister/Fachwirtqualifikation
Feldwebel Truppendienst: 3 Monate AGA, 1Monat Truppenpraktikum, Feldwebellehrgang und fachliche Lehrgänge/Ausbildung in der jeweiligen Truppengattung im Anschluss Verwendung in Stammeinheit bis DZE
Alle bis hier genannten Laufbahnen erfahren spätestens beim Einplaner nach erfolgreichem Einstellungstest wo ihre Stammeinheit ist und wo sie ihre Grundausbildung haben etc.
Noch dazu kommt, dass man sich ja nun weit im Vorfeld durch Internetauftritte und Broschüren der Karriereberatung informieren kann, wo den die jeweiligen Einheiten der gewünschten Truppengattung/Verwendungsreihe etc. stationiert sind und man sich bei Bewerbung ja auch auf eine konkrete Verwendung bewirbt. Also in meinen Augen gibts da null Unklarheiten
Einzige Ausnahme stellt hier meiner Meinung nach die Offizierslaufbahn dar, in der man sich allerdings ja auch für eine Truppengattung/Verwendungsreihe bewirbt. Nur im Unterschied zu den anderen Laufbahnen bekommt man nach dem Assessemt wohl scheinbar keine konkrete Zusage für einen konkreten Dienstposten sondern „nur“ einen“Ausbildungsplatz“ als OA. (Zumindest soweit ich dass als nicht Betroffener mitbekommen habe ;-))
Das ist sicherlich ein Kritikpunkt aber letztlich Sache des BAPers.
Bei den Unteroffizieren wäre es zutreffend, wenn nicht alle paar Jahre eine Reform käme und der vermeintlich sichere Dienstposten wegfällt. Mein Favorit: FlaRak. Vor ein paar Jahren noch drei Geschwader mit sechs Gruppen, davon zwei Geschwader/vier Gruppen in Bayern. Nunmehr gibt es in Bayern gar keine FlaRak mehr, sondern nur noch ein Geschwader in SH/MV. Das wird mit Sicherheit zu größter Verzückung geführt haben, von Bayern nach Bad Sülze oder Sanitz versetzt zu werden. Ansonsten haben Sie aber wohl recht.
Bei den Offizieren hingegen halte ich es für ausgemacht, dass man die Symptome zwar lindern (Dienstpostenbündelung, längere Stehzeiten), aber nicht gänzlich abschaffen kann. Zumal es, wenn man ehrlich ist, bei anderen Streitkräften ähnlich ist und in der freien Wirtschaft aber einer bestimmten Stellung auch Mobilität erwartet wird. Ich denke, wer nur bei VW in Salzgitter in der Motorenfertigung gearbeitet hat, wird auch kein Vorstand bei VW. Auf den Abgasskandal möchte ich hierbei nicht hinaus ;-)!
Da haben Sie sicher recht. Nur für (politische) Standortentscheidungen kann die Karriereberatung nun wirklich nix ;-)
Ich kann mich der Kritik an der Personalgewinnung aus eigener Erfahrung anschließen:
Im letzten Jahr empfahl ich einer jungen MINT-Masterstudentin, mit ausgezeichnetem bisherigem Studienerfolg an einer angesehenen deutschen Universität, sehr guter körperlicher Leistungsfähigkeit und ausgeprägtem Interesse am und vorbildlichem Verständnis vom Soldatenberuf, die Laufbahn der Reserveoffiziere. Auf einer Karrieremesse konnte man ihr keine Auskunft zu dieser Laufbahn geben. Das zuständige Referat im BAPers antwortete auf eine elektronisch übersandte Frage inhaltslos, das heißt ihre Frage wurde explizit nicht beantwortet und man verwendete in der Antwort zu allem Überfluss auch noch eine männliche Anrede.
Zum Vergleich: Eine große amerikanische Unternehmensberatung, die ehemalige Arbeitgeberin von Staatssekräterin Suder, angeblich eines der wählerischsten Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt, nahm eben diese Studentin auf Anfrage sofort in ein internes Bewerbernetzwerk auf und schickt ihr in regelmäßigen zeitlichen Abständen Geschenke. Zu Weihnachten gab es etwa diverse Tees, dazu Bio-Rohrzucker. Das Universitätsinstitut an der diese Studentin als Hilfswissenschaftlerin jobbt, bot ihr eine Masterarbeit im Ausland an (andere Studierende bewerben sich dafür in der Regel) und schlug sie bereits ohne Masterabschluss intern für eine Promotion vor.
Und die Bundeswehr? „Sehr geehrter Herr x,“
@Hans Dampf
Erziehung, das kommt mir unheimlich arrogant vor, vor allem weil nach meiner Erfahrung nach die „Erzieher“ erstmal erzogen werden müssten.
Der Vorwurf man ginge mit dem Material um wie der erste Mensch,weil nicht alles in perfekt, ausgerichteten Reih und Glied wie zur Parade steht, ist doch etwas übertrieben.
Und sagt in meiner Erfahrung nicht unbedingt über die sonstigen Fähigkeiten aus.
Andererseits schickt man Soldaten offiziell auf öffentliche Auftritte in Uniformen die Aussehen als wären sie 2te Wahl(putzt die Marine ihre Decks mit den Hosen?, kamen die Jacken der Dienstanzüge des Heeres von der Resterampe, habe ich bei dem Auftritt gedacht)
@Sailor
Wie beraten und informieren die Karriereberater welche Möglichkeiten bestehen, in Teilstreitkräften, Waffengattungen bzw. deren Äquivalente in Luftwaffe und Marine ?
Die Seite des BmVg in Bezug auf Übersicht, Auffindbarkeit und Suchfunktion ist wirklich su .. boptimal.
Die Seite des BMVg ist mit Sicherheit auch nicht die Seite der Nachwuchsgewinnung…;-)
Dafür aber Seiten wie:
bundeswehrkarriere.de
Bundeswehr.de
deutschesheer.de
Luftwaffe.de
Marine.de
Streitkraeftebasis.de
Sanitaetsdienst-Bundeswehr.de
Reservisten.bundeswehr.de
Wer da dann noch in der Lage ist auf der jeweiligen Seite den Bereich „Über uns“ oder „Karriere“ usw. anzuklicken, der findet eigentlich fast schon alle Informationen die er benötigt.
Zumindest soviele, um dem Karriereberater in einem Beratungsgespräch gezielte Fragen zu gewünschten Verwendungen stellen zu können.
Alles kein Hexenwerk, es erfordert halt nur mal ein wenig mehr als 3-4 Minuten Aufmerksamkeit.
@ ThoDan
Arroganz hin oder her, der Dreiklang lautet so. Ich rede auch nicht von „Kinderstube“, das ist Aufgabe von Eltern, Schule und Gesellschaft, sondern von militärischer Erziehung.
Nun müssen Sie sich aber entscheiden. Macht das „Äußere“ (Anzug) nun etwas aus, ist es wichtig, oder nicht? Mit Ersterem würden Sie mich überraschen ;-) Es gab offenbar früher eine Uniform, auch für die Wehrpflichtigen, die den Begriff „Ausgehuniform“ noch halbwegs verdienten. Offenkundig ist man dann aus Gründen der Sparsamkeit und Nüchternheit – oder warum auch immer – zu dieser Ware von der Stange gegangen, ohne Ärmelaufschläge, Biesen und Kragenpaspalierung.
Und ich muss Ihnen leider widersprechen. Anhand der Tatsache, wie Fahrzeuge abgestellt sind, erhält man einen halbwegs validen Rückschluss darüber, ob Sorgfalt walten gelassen wurde oder nicht. Natürlich haben Sie auch dann keine Garantie, dass z.B. Technischer Dienst nach der Benutzung durchgeführt wurde. Ich halte es aber für wesentlich wahrscheinlicher. Oder etwas provokativ gefragt: Behaupten Sie, dass die Niederländer keinen Technischen Dienst gemacht haben, weil deren Fahrzeuge da ordentlich standen? So nach dem Motto: „Wer nichts kann, kann Anzug.“ Und wer was kann, kann automatisch keinen Anzug?
Aber ich will gar nicht weiter auf dieses Thema eingehen, da wir beide da erfahrungsgemäß nicht auf einen grünen Zweig kommen und/oder auf verschiedenen Pfaden argumentieren.