Mehr ‚Tiger‘ einsatzbereit – aber: EU-Battlegroup oder Mali?
Der Besuch von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen beim Kampfhubschrauberregiment 36 ‚Kurhessen‘, dem einzigen der Bundeswehr, am (heutigen) Dienstag sollte vor allem eines klar machen: Nachdem die Bundeswehr in den vergangenen Jahren immer wieder eingestehen musste, dass es um ihre Helikopter nicht zum besten steht, ist jetzt Land in Sicht. Steigende Zahlen bei den vorhandenen wie vor allem bei den einsatzbereiten Hubschraubern.
In der Tat, im Vergleich zu den Vorjahren stehen die Tiger-Kampfhubschrauber bei dem Regiment in Fritzlar in Nordhessen richtig gut da. Von der Leyens Ministeriale hatten, nachdem am Vortag die Süddeutsche Zeitung eine Bundestagsdrucksache mit ähnlichen Informationen aufgegriffen hatte, für den Besuch auch mal eine kleine Übersicht vorbereitet:
Einsatzbereitschaft TIGER
Juni 2015
Verfügungsbestand: 24
Einsatzbereit: 5 entspricht ca. 20 %
Juni 2016
Verfügungsbestand: 27
Einsatzbereit: 13 entspricht ca. 48%
Das ist sicherlich eine deutliche Steigerung, zu der man allerdings etwas anmerken muss:
• Vom Verfügungsbestand 27 sind derzeit bei dem Regiment in Fritzlar 22 Hubschrauber vorhanden – die übrigen werden z.B. für Schulungszwecke genutzt, sind also in dem Sinne nicht für einen Einsatz bereit
• Aus der Gesamtzahl 27 (oder 22) muss man die berücksichtigen, die den neuesten Rüststand Asgard (Afghanistan Stabilization German Army Rapid Deployment) haben – und das sind beim Kampfhubschrauberregiment exakt zwölf Stück, von denen derzeit acht einsatzbereit sind. Denn nur diese Konfiguration ist derzeit dafür vorgesehen, in einen möglichen Einsatz zu gehen, zum Beispiel
• für die EU-Battlegroup im (laufenden) zweiten Halbjahr 2016, zu dem die Bundeswehr ein so genanntes Air Weapons Team, eine Einheit mit zwei Kampfhubschraubern, gemeldet hat. Zwei jederzeit einsatzbereite Kampfhubschrauber bedeuten allerdings, dass auch mindestens eine Reservemaschine bereitstehen muss.
• Der limitierende Faktor für Einsätze ist allerdings derzeit eher die Zahl der Piloten, pardon, Luftfahrzeugführer. Zehn gelten derzeit als combat ready, mit mehr als 100 (realen) Flugstunden auf dem Tiger; die im Simulator kommen hinzu. Nach dem Muster des Einsatzdes der Hubschrauber in Afghanistan müssen sechs der zehn für eine mögliche Mission der EU-Battlegroup bereit gehalten werden.
• Vielleicht wird alles aber auch noch ganz anders – wenn nämlich die niederländischen Apache-Kampfhubschrauber im UN-Einsatz in Mali, die zum Jahresende abgezogen werden, doch durch deutsche Kampfhubschrauber ersetzt werden müssen. In diesem Fall ließe sich die Meldung zur EU-Battlegroup wohl nicht aufrechterhalten.
Nach diesem möglichen Mali-Einsatz wurde die Ministerin bei ihrem Besuch in Fritzlar natürlich auch gefragt. Und wie zuvor schon ihr Sprecher schloss sie ihn nicht von vornherein aus – auf jeden Fall äußerte sie sich zu dem Thema moderater als zuvor Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der den Gedanken ziemlich weit von sich gewiesen hatte.
Das Statement der Ministerin, die Fragen und dabei natürlich auch die Aussage zum Thema Mali zum Nachhören:
Man hat 27 Hubschrauber und muss zwei Tiger für die EU-Battlegroup stellen und ist damit an seiner Grenze der bereitstellbaren Tiger-Hubschrauber???
Verstehe ich das richtig?
Was kostet so ein Tiger eigentlich inzwischen? Ist die 50 Millionen Grenze bei den Anschaffungskosten bereits überschritten? Und was kostet der Betrieb so im Jahr?
Ich denke einmal, dass der gegenwärtige Verfügungsbestand an einsatzklaren Tigern und Lfz-Führen ein „sowohl als auch zuläßt“. Alles eine Frage der Prioriisreung. Das EU-Battlegroup AWT muß nicht unbedingt im Zustand Full Combat Ready bereit gestellt werden, diese Verpflichtung kann man aber gut nutzen, um weiteres Personal Combat Ready zu schulen. Da ist also „Luft“ für einen Tiger-Einsatz in Mali parallel zum EU-BG Beitrag.
Kleiner Nachtrag: Die „Experten“ hier im Blog sollten vielleicht einmal den Unterschied zwischen „einsatzbereit“ und „gefechtsbereit“ diskutieren. Ein Tiger-Team in Mali – so wie unsere EF im Baltikum – muß sicherlich „gefechtsbereit“ sein. Das gilt aber nicht für Tiger Teams und Co in Standing Forces der EU oder NATO – das sind in erster Linie Übungs-und Schulungs-Strukturen für die beteiligten Nationen..
Machen Sie daraus eher zwei oder drei Reservemaschinen. Eine der lessons learned, soweit mir bekannt.
Man kann sich vieles schön rechnen.
Aber:
Ein Klarstand von 50% ist immer noch weit unter dem, was man von einem noch relativ neuen Muster erwarten würde. Mindestens 75% sollten leistbar sein.
Eine Flugstundenzahl von circa 100 ist lachhaft und fernab jeder Professionalisierung.
Zur Erinnerung: Gefordert werden in der NATO eigentlich 180 Stunden. Und zwar pro Jahr, nicht insgesamt. Und dabei geht es nur um das Training um eben in einen Einsatz gehen zu können.
Sicherlich sieht es geringfügig besser aus als beim NH-90, aber immer noch viel viel viel zu wenig.
Wenn ein Land wie Deutschland für eine EU-Battlegroup, die eben gerade D vehement politisch gefördert hat, es gerade mal schafft 2 (in Worten: ZWEI) Hubschrauber mit vielleicht noch einer oder zwei Ersatzmaschinen zu melden: Armselig.
Breite statt Tiefe. Führt genau zu solchen Stümpereien. Auf dem Rücken des Personals. Denn daran wird es auf der Arbeitsebene wohl kaum liegen.
Auf die Tatsache, dass nur ein Teil der Maschinen auf dem Asgard Rüststand ist, wurde bereits vom Hausherrn hingewiesen.
Für mich unverständlich. Da entwickelt man 20 Jahre an einem neuen Hubschrauber, argumentiert auch gerne damit dass die lange Entwicklungszeit und Verzögerungen auch durch Änderungswünsche der Bundeswehr entstanden sind und als dann die ersten Serienmaschinen in den ersten Einsatz gehen sollen (Afghanistan) stellt man fest, dass die Funkausstattung, der Ballistische Schutz und die Triebwerke (keine Staubfilter) für den Einsatz ungeeignet sind. Anstatt die gesamte Flotte (einschließlich der noch zulaufenden Maschinen) vollständig auf Asgard umzurüsten wurschtelt man lieber mit zwei Versionen.
Es verdichten sich die Hinweise, dass Kanada CH-47 für MINUSMA stellt und wir die UH Tiger.
Das wird dann interessant, ob das auch noch der Münchner Konsens ist. Mehr Verantwortung übernehmen, aber… äh.. Kampfhubschrauber?
Es kommt nicht überraschend, aber manche sehen wohl weiter die Arbeitsteilung (Aufklärung/ Kampf).
Mal sehen wie man sich am Werderschen Markt wieder winden wird.
Ich sehe da schon wieder denkwürdige Auftritte vor der BPK….
@Flaoffz:
Die Umrüstung der Gesamtflotte auf ASGARD beginnt nächstes Jahr.
Schön,
dann haben wir wann bei allen Maschinen einen Rüststand, der halbwegs einsatztauglich ist? 2019?
Also nur 28 Jahre nach dem Erstflug des Tiger Prototypen und 8 Jahre nach Einführungsentscheidung des Rüstsatzes.
Respekt!
@Memoria: Es ist vielleicht ein schöner Plan,. daß Kanada den C’H 47 und wir den Tiger stellen sollen. Aber macht Steinmer und die SPD da mit ohne SPD-Mitgliederbefragung???
Das geht doch nur durch, wenn Frau Merkel den Franzosen klar macht, sie sollen Gabriel und Steinmeier ins Gebet nehmen…..denn nur einer französischen Bitte könnte sich die SPD schlecht verweigern, wenn es um Kampfhubschrauber geht.
@Closius:
Es wird ja eher eine Anfrage der VN – da kann man sich dann eben nicht verweigern. Zeigt eben wie toll sie Bw ist mit den herausragenden Fähigkeiten und der durch vdL vorangebrachten Einsatzbereitschaft.
Auf dem kleinen Dienstweg kann dann ja, wie bereits bei ISAF, die Handbremse gezogen werden (ROE, Caveats, Remarks, „Entscheider“, etc).
Ob man bei Einsetzende (wie lange sind wir durchhaltefähig?) wieder stolz verkündet nicht scharf geschossen zu haben?
Aber nun prüfen ja erstmal die VN und dann ist es irgendwann alternativlos oder wir wurden nicht gefragt – nicht offiziell gefragt.
@Memoria: Keine Kampfhubschrauber. UHT: Unterstützungshubschrauber Tiger.
@TomTom:
2013 wurde die offizielle Bezeichnung seitens AHEntwg in Kampfhubschrauber umgewandelt.
Ist aber auch ein Streit um Kaisers Bart.
Die echten Probleme sind zweifellos andere.
Aber derlei lenkt ja immer so schön davon ab.
Über die Begrifflichkeiten Klarstand, Einsatzbereit, Verfügungsbestand, Buchbestand wurde in der Vergangenheit hier bei AG ja schon ausgiebig diskutiert.
TW beleuchtet richtiger Weise, daß bei genauer Betrachtung „mehr TIGER einsatzbereit“ differenziert betrachtet werden muß.
Zu den Problemen Einsatzbereitschaft und Personal (Piloten & Techniker) gesellt sich auf jeden Fall das Problem fehlende Funktionalität.
Seit geraumer Zeit, aber auch in der jüngsten Vergangenheit ist der TIGER im Bereich Verkabelung immer wieder auffällig geworden.
Asgard Ergänzungsbeschaffung kostet viel Geld und fordert Zeit. Die Umsetzung ist meines Wissens bis 2022 geplant. Geld ist ab 2018 hinterlegt.
Auch beim NH 90 mangelt es an bestimmten Fähigkeiten. Insofern ist es interessant mit welchen Fähigkeiten man in der EU-Battlegroup „ mitspielen“ will. Für Mali stehen die Sterne auch ungünstig unter diesem Aspekt.
@ TomTom:
War auch einmal PAH-2 genannt gewesen. Diese Auslegung ist beibehalten worden, da tãuscht auch kein 0.50 und kein Raketenpod darüber hinweg. Dazu die auch hier und jetzt wieder aufgezählten „sonstigen Probleme“. Ironisch gefragt: gibt es auf dem Gebrauchthubschraubermarkt nicht einige AH-1S ? Oder Leih-Kampfhubschrauber aus den Niederlanden oder in Tschechien oder sonstwo? Ironie aus.
Ob die Tiger für die EUBG zu Verfügung stehen oder nicht ist „Wurst“, da vorgehaltenes „Schlüsselpersonal“ großflächig mit Segen und auf Anforderung der Leitung nach Mali/Afghanistan/Balkan entsendet wurden um Vakanzen zu stopfen. Soll heißen: Wird die EUBG morgen abgerufen passiert hier nicht viel, es sei denn 90/5, Vorausbildung, spezielle Qualifikationen, etc wird ausgesetzt und der Volkssturm aus dem Grundbetrieb kommt zum Einsatz
Wieweit ist denn die Freigabe der äußeren Waffenstationen für 70mm Raketen?
Das lief ja laut Wikipedia mal unter dem Namen THOR – Tiger Helicopter Outer Rockets.. Irgendwie kommt man als einfacher Infanterist nicht umher zu glauben, dass da oben nur 50% der Waffen mitfliegen, die eigentlich dabei sein sollten.
@Werner
Lt. ES&T soll die Beschaffung des Tiger Ausrüstungspakets ASGARD frühestens ab der 45. KW (7. November 2016) in den Haushaltsausschuss gehen. Zumindest die 25 Mio € Vorlage. Somit scheint, wenn alles glatt läuft, Geld schon ein bisschen früher eingeplant zu sein.
@Labacco:
Nein. Es handelt sich um das normal Vorgehen:
Um jetzt einen Vertrag schließen zu kommen, muss man ab 2018 Vorsorge im Haushalt schaffen
Nach der Entscheidung des Parlamentes Vertragsschluss, dann Verträge des GU mit UAN. Dann Fertigung, Endmontage, Abnahme, (evtl. Nachweisführung), Lieferung, Rechnungslegung, Bezahlung (=Haushalt).
Da ist man dann im Jahr 2018 soweit mit den ersten Tigern.
@ all:
Dieser Hubschrauber samt Peripherie bleibt für mich ein Rûstungsskandal wie weiland HS-30. Da mögen sich die Herren die Lage schönschreiben wie sie wollen. Leider auch ein Versagen großer Teile der Presse.
Und über alles hinaus bräuchte man jetzt noch, Semantik hin oder her, einen tatsächlichen Kampfhubschrauber. Apache oder so. Herrje, ich wäre mittlerweile schon mit einer Super Cobra zufrieden … .
@Alf Igel
Mit den Maschinen für EUBG ist es ja nicht getan. Da kommt noch das ganze Personalpaket mit. Da der Grundbetrieb zwecks Ausbildung auch noch weiter laufen muss, können Sie aber sicher erklären, woher das ganze Personal für eine weitere parallele Einsatzverpflichtung kommen soll.
@Ghost Bear
Welches für Tiger wichtige „Schlüsselpersonal“ soll sich denn bitte in AFG/Mali/Balkan befinden? Kein Techniker oder Luftfahrzeugführer springt da rum. Oder meinen sie irgendeinen Spieß?
Bei den Tiger Zahlenwerk gibt es erhebliche Diskrepanzen so liegt der Status Einsatzbereit bei nur 26,5 % !
Verfügungsbestand Insgesamt 49 Maschinen
– KHR-36 : 30 Maschinen
– D/F HFZAT : 7 Maschinen
– Pre-Delivery : 12 Maschinen
Einsatzbereit = 13 Maschinen, entsprechen als nur : 26,5 %
Nicht berücksichtigt wurden 31 Maschinen
– WTD-61 / Airbus : 4 Maschine
– TSLw-3 : 2 Maschinen
– w/o : 1 Maschine
– On order : 24 Maschinen
Quelle
http://www.scramble.nl/index.php?option=com_mildb&view=search&Itemid=60&af=de
Ist doch logisch, dass ein, nein, DAS „Kampfhubschrauberregiment“ der Bundeswehr „Unterstützungshubschrauber“ fliegt, oder ;-)? Wenn man sich überlegt, wieviel Geld gerade in die fliegenden Systeme investiert wurde/wird und was man unter dem Strich davon hat, dann ist das schon hoch peinlich. Mal ganz davon abgesehen, dass es den „Anlehnungspartner“ Deutschland vor schier unlösbare Probleme stellt, eine Aufgabe vom „Juniorpartner“ Niederlande zu übernehmen. „Wir schaffen das“ ;-)!
@Memoria
Ok, danke für die Erläuterung, war mir so nicht bewusst. Dann liegt @Werner richtig.
Bei ISAF wurden angeblich doppelt so viele Flugstunden wie im Heimatbetrieb auf die Hubschrauber geflogen.
Alle 400FH wurde eine große Inspektion bei der Industrie fällig.
Hat die TF Drehflügler an diesem Inspektionssystem tatsächlich etwas geändert?
Für Vor- und Nachbereitung benötigt man den Faktor DREI an Mensch und Material.
Für ISAF waren jeweils fabrikneue Hubschrauber im Zulauf.
Mali erfordert Staubfilter und halbwegs funktionsfähige Selbstschutzsysteme.
Beides haben nur die AGARD-F Tiger.
Es werden aber seitdem keine weiteren ASGARD Hubschrauber gebaut. Damit bleiben nach meiner Rechnung für alle scharfen Einsätze nur 12 ASGARD.Auf der Materialseite sind somit maximal 2 (+2 als Spare beim bisherigen Klarstand) planbar. Das entspräche genau der beim Besuch der Ministerin kommunizierten Zahl.
Für jede weitere Runde bei einem länger andauernden Einsatz ist in der jetzigen Situation die Frage, ob man bis zur nächsten Neufertigung von ASGARD Hubschraubern durchkommt??????????????????????????????????????
Wie lange dauern aktuell diese Inspektionen bei der Industrie? 1 Jahr? 2 Jahre?????
Sind die Kabelprobleme für die einzelnen Varianten (nach letzter Zählung waren es 8) mittlerweile behoben?
Personal:
Ist Fritzlar ohne Schwesterregiment in der Lage einen Einsatz durchhaltefähig sicherzustellen?
Mir scheint, Mali darf nicht zu früh kommen und nicht zu lange dauern. Dann könnte es klappen ;-(((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((
Kommen dann auch NH90 (in welcher Variante) mit nach Mali???
Der Vergleich mit den Niederländen ist in der Tat beschämend.
Die orderten ihre knapp 30 Apaches 1996, erhielten die ersten Maschinen 1998 und flogen ab 2004 im Irak und ab 2006 in Afghanistan Einsätze.
Deutschland erhält 2003 die ersten Serienmaschinen, kann aber 2011/12 keine Maschinen in Afghanistan einsetzen, weil die Asgard Rüstsätze erforderlich sind. 2013, 11 Jahre nach Zulauf der ersten Serienmaschine ist man dann im Einsatz, nimmt dafür aber massive Verzögerung bei der Umschulung der übrigen Piloten in Kauf. Nach 1,5 Jahren und gemäss Aussage BMVg ohne einen einzigen Waffeneinsatz im Gefecht ist dann aber schon wieder Schluss. Zumindestens eine erfolgreiche Werbeveranstaltung zu Gunsten des Herstellers.
Wo kommt eigentlich die Zahl 12 bei den verfügbaren Asgard Rüstständen her. Beschafft wurden meiner Kenntnis nach 12.
Imho ist aber ein Asgard-Tiger in den bayerischen Bergen gecrasht und vollständig ausgebrannt.
Die Leute die damals für eine schwenkbare Kanone für die Bekämpfung von Infanterie waren werden sich nun warscheinlich bestätigt fühlen. Aber ja, das liebe Geld …
@ Memoria | 09. August 2016 – 19:47
Wir brauchen keine kanadischen CH-47, da wir über genügend CH-53G verfügen !
In Mali Thread wurde bereits thematisiert das der Tiger, die anfallenden Aufgaben nicht voll umfänglich erfüllen kann.
@ Guide de montagne | 09. August 2016 – 21:45
Für die Mali UN-Mission werden eigentlich keine Raketen benötigt !
Die Niederländer haben in erster Linie die 30mm Bordkanone ihrer AH-64DN sprechen lassen.
Es geht nicht darum Jagd auf die Rebellen zu machen, sondern die Resolution 2227 zu erfüllen.
z.B.
– Unterstützung der Waffenruhevereinbarungen und vertrauensbildenden Maßnahmen zwischen den Konfliktparteien
– Unterstützung der Wiederherstellung der staatlichen Autorität im gesamten Land, des Wiederaufbaus des malischen Sicherheitssektors, der Förderung und des Schutzes der Menschenrechte und der humanitären Hilfe
– Lufttransport in das Einsatzgebiet und innerhalb des Einsatzgebietes von MINUSMA sowie Unterstützung bei der Verlegung und der Folgeversorgung von Kräften von MINUSMA
– Einsatzunterstützung durch ggf. temporär bereitgestellte Luftbetankungsfähigkeit für französische Kräfte
http://minusma.unmissions.org/en/file/3149/download?token=J9A_nsIg
@ Hans Dampf | 09. August 2016 – 23:55
Ja, Wir schaffen das mit einer kurzfristigen Beschaffung von neuen Hind Helikoptern !
@ avpat | 10. August 2016 – 0:20
„Kommen dann auch NH90 (in welcher Variante) mit nach Mali???“
Die Niederländer haben der CH-47 Chinook den Vorzug gegenüber ihren AS.532U2 Cougar gegeben.
Wir sollten den Vorbild der Niederländer folgen und den CH-53G nehmen.
Aktuell Betreiben wir nur die Variante NH-90TTH
@tluassa: Das hat nichts mit dem Geld zu tun, ganz im Gegenteil. Konfiguraion. Die FRA-Variante mit der Bordkanone ist erheblich günstiger (und erheblich effizienter). Die könnte, bei wohlwollender Betrachtung, sogar als Kampfhubschrauber durchgehen.
Ich haben den Text so verstanden, dass fuer alle Einsaetze der Afghanistan-Rueststand Asgard noetig ist. Ist das nur misverstanden? Wenn nicht, wieso wird fuer die EU Battlegroup hot-and-high Faehigkeiten gebraucht?
Auch habe ich nicht verstanden wieso es Schwierig ist genuegend Piloten auf die noetige Stundenzahl fuer die Battlegroup in einem Jahr zu bekommen wenn jetzt viele Maschinen einsatzbereit sind?
Noch eine Laien-Frage: Wenn ein hoher Klarstand das Ziel ist, koennte man doch auf den Gedanken kommen, Maschinen zu richten, um diese dann in einen Hangar zu packen, damit nichts mehr abgenutzt werden kann. Sprich, enthaelt ‚Klarstand‘ auch eine minimale Anzahl an Flugstunden die diese in der Luft sein muessen? So in etwa: Die Einheit X meldet durchschnittlich 50% Klarstand (12 Maschinen) bei 9600h Flug im Jahr 2016.
@ sd
Der Rüstsatz ASGARD-F wird in der Tat für alle Auslandseinsätze vorausgesetzt – ist aber ne rein deutsche Festlegung (war letztens ein Artikel in der ES&T zum Thema Tiger und Zukunft). Es sollen noch einmal über 20 Pakete beschafft werden, so daß der Rüststand quasi der neue Standard werden soll (Budgetentscheidung hierzu, wie bereits angesprochen, voraussichtlich in der KW45).
Ich hoffe etwas sarkastische Polemik ist erlaubt.
Hmm … schwierige Entscheidung. Halten wir nun die Hubschrauber für eine politische Alibiveranstaltung ohne jedweden Sinn und ohne realistische Einsatzchance vor oder stellen wir sie in einen Einsatz ab, in dem bereits deutsche Soldaten dienen und in denen Luftunterstützung auch mal wirklich dringlich vonnöten sein kann? Ist aber auch schwierig sich da zu entscheiden. /S
@sd
In der Regel sollte man einsatzfähige Lfz entweder im Flugbetrieb einsetzen oder die entsprechenden Konservierungsmaßnahmen durchführen, damit sie sich nicht kaputtstehen (z.B. Lager, Dichtungen). Normalerweise kann man die Lfz dann aber nicht mehr als uneingeschränkt einsatzfähig melden. Ich bezweifle auch, dass sich ein Jahresflugstundenprogramn halten lässt, wenn man einsatzfähige Lfz bewusst nicht nutzt.
@sd
Der Tiger kann nur in der ASGARD Konfiguration uneingeschränkt nachts mit Bildverstärkerbrille geflogen werden (dimmbare Panels und Positionslichter). Dazu kommt, dass nur ASGARD über Staubfilter verfügt- und die sollte man in Mali besser haben…
Insofern: ja, nur ASGARD geht in den Einsatz.
Kleine Frage wenn ich so das aktuelle Foto sehe. Mit welcher Bewaffnung will man eigentlich den Tiger in den Einsatz nach Mali schicken, wenn dann noch eine Kft montiert ist? Ich fasse zusammen:
1. 1x Gunpod FN HMP 400 12,7 mm, oder
2. 4 x HOT 3, oder
3. 19x 70mm
Und das für einen mittelschweren KH in der 6t Klasse? Die Beschaffer der Bw sollten sich schämen und noch vielmehr wenn man bedenkt, dass inkl. ASGARF-F der Tiger UHT knapp über 50 Mio. € kostet. Mit Wärmebildoptiken der 2. Gen.
THOR eigentlich schon hätte abgeschlossen sein sollen und niemand weiß, was nun mit den 16 bestellten neuen Triebwerken der E-Klasse werden wird die auf jeden Fall ausgeliefert werden. Denn eingerüstet werden sollen sie ja nicht! Alles in allem frage ich mich also was man sich da für eine KH-Version des Tigers zusammengebaut hat? Denn PARS-3 LR ist ja auch noch nicht da. Bei Auslieferung ebenfalls schon veraltet! Die 4 Gen. Panzerabwehrraketen sich in der Auslieferung befinden. Aber da soll doch wieder EMM kommen, die Fortführung des Elends PARS. Eine Rakete die alles kann und keiner am Ende haben will :). Muss man mehr sagen? Nö!
@MauAau: Die Bewaffnung hängt ja vor allem von der Frage ab, ob die Tiger mit oder ohne Zusatztank fliegen sollen. Die Zusatztanks können nur an den beiden inneren Waffenstationen angebracht werden…..ebenso die 12,7 mm oder die Hot oder 19* 70 mm.
Da an den äußeren Waffenstationen nur Stinger oder 7* 70 mm angebracht werden können, was mal wieder eine völlige Fehlkonstruktion ist, stellt sich die Bewaffnung von alleine auf, wenn wegen der Größe von Mali Zusatztanks verwenden werden sollten. Stinger dürften keinen Sinn ergeben in Mali, also bleibt nur 7 * 70 mm übrig.
Oder nur ein Zusatztank und ein MG 12,7 mm innen und 7*70 mm außen, was wieder zeigt, daß die 30 mm Kanone der BW hinten und vorne fehlt!
Frage an die Experten:
Alle wieviel FH muss eigentlich ein ziviler Helikopter, zum Beisiel im Rettungsdienst, in die Inspektion?
Irgendwie klingen die Wartungsintervalle bei der BW sehr kurz.
Frage zur PARS-3 :
Laut Diehl ist doch das RollOut der LFK Anfang diesen Jahres angelaufen, die Freigabe durch BAAINBw erfolgte bereits 2013 – haben die Tiger jetzt diese Waffe oder nicht?
Oder will man das Porzellan lieber im Schrank lassen, für „bessere“ Anlässe?
Es ist ja recht naheliegend, wer ein Interesse daran hatte, dass die (deutsche) PAH-Version (mit dem Mastvisier) durch die Heeresflieger beschafft wurde, anstatt der französischen HAD/HAP (oder eine dieser ähnlichen Version). Das ganze ist doch nur ein Beispiel dafür, dass oftmals nicht beschafft wird, was die Streitkräfte benötigen, sondern, was die Industrie liefern kann oder will. Mit teilweise gravierenden – und teuren – Wechselwirkungen, siehe SPz Puma und A-400M…
@ mwk
Ich glaube mich zu erinnern, daß in einem ES&T Artikel von vor ein paar Monaten was von Einführung PARS-3 erst 2017 gesprochen wurde. Muß ich nochmal raussuchen.
Aber selbst wenn schon welche vorhanden wären (was angesichts der fehlenden BW-Eigenberichterstattung wohl reichlich unwahrscheinlich ist): Bei einem kolportierten Stückpreis von über 500k € dürfte die BW erstmal die alten HOT3 aufbrauchen, bevor sie so teure Spielzeuge in einen Einsatz schickt. Zumal in Mali kaum mit dem Auftreten der 1. Garde-Panzerdivision zu rechnen sein dürfte. ;) ;) ;)
@ closius
Können die 70mm Raketen wirklich schon an den Außenstationen genutzt werden? Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass das Projekt THOR auch erst in ein paar Jahren umgesetzt wird.
Weitere Fragen:
1. Es gibt ja von FZ auch einen Werfer 12 x 70. Wäre der vom Gewicht her noch an den Außenstationen verwendbar?
http://fz.be/FZ219
Andererseits glaube ich nicht daran, dass die ungelenkten 70mm-Raketen in einem asymmetrischen Szenario genutzt werden würden, da doch eher Flächenfeuerwaffe mit Risiko des Kollateralschadens
Ist bei der BW die Einführung einer lasergelenkten 70mm-Rakete wie der hier überhaupt vorgesehen?
http://fz.be/news.php?n=19
Wahrscheinlich hofft man – wie in Afg – mit reiner Show of Force durchzukommen
@ STEk
soweit mir bekannt ist eine Beschaffung von „laser guided 70mm Hydras“ beabsichtigt. Analog zur „APKWS II“.
aus deutscher fertigung gibt es auch ein passendes Produkt
http://www.diehl.com/de/diehl-defence/presse-medien/themen-im-fokus/luft-boden-praezisionsbewaffnung-fuer-den-tiger.html
in welchem Stadium sich der Prozess befindet scheint jedoch unklar.
sinnvoll wäre es sicher.
Ist es eigentlich schon klar wie man das Problem der umgelenkten 70mm mit Laserkopf lösen will. Der Deutsche Tiger hat ja im Osiris keinen Platz, das Ding is voll, da passt kein Laserbeleuchter mehr rein. Es kommt somit nur Fremdbeleuchtung in Frage…
Oder eine Installation des Laserbeleuchters oberhalb des Cockpits auf dem Platz des Strix, ist eine solche Konfiguration machbar, bezahlbar, den das ein Verschuss einer gelenkten 70mm relativ preiswert und effektiv ist steht ja außer Frage…
@Hans Dampf:
Es waren also dunkle Mächte am Werk?
Und die Streitkräfte bekommen nun etwas nicht Gefordertes?
Vermuten sie das oder kennen sie die Entstehungsgeschichte der Forderungslage?
Der Tiger ist wohl eher ein Beispiel für offenbar unausräumbare Legendenbildungen.
@ Feilenschmied
Ursprungsplanung war in der Tat zunächst eine Fremdbeleuchtung und als zwoter Schritt sollte ein Laserzielbeleuchter integriert werden. Aber das war der Stand Anfang 2014. Wie sich das seitdem entwickelt hat … Keine Ahnung.
Lt. Spiegel online wird in der Truppe von 6-7 Tigern und rd. 250 Mann/Frau für Mali gemunkelt
Also … ich habe mir mal die 03 und 06/2016 der ES&T rausgekramt.
1.) Es sollen insgesamt weitere 33 Tiger auf den Rüstsatz ASGARD-F umgerüstet werden (neuer Standardbauzustand „Tiger Mk II“). Ist aber „nur“ ein Zwischenschritt zum Mid-Life-Upgrade was als „Tiger Mk III“ bezeichnet wird.
2.) Teil dieses „Gesamtpakets“ soll auch die Einführung THOR und der lasergelenkten 70mm Raketen sein (ich bilde mir ein mal gelesen zu haben, daß FN wohl den Zuschlag bekommen sollte, aber ich finde den Artikel grad nicht).
… nur zum Vergleich:
https://www.defensie.nl/organisatie/luchtmacht/inhoud/materieel/vliegtuigen-en-helikopters/apache-ah-64d-gevechtshelikopter
Laut Wikipedia sollen schon für den Einsatz in AFG eine unbekannte Anzahl von Tiger Hubschraubern im Rahmen des Thor-Programmes so nachgerüstet worden sein, daß diese auch an den äußeren Waffenstationen 70 mm Waffen tragen können.
Ob es stimmt weiß nicht. Aber vielleicht gibt es ja Bilder vom deutschen Tiger mit 70 mm an den äußeren Stationen aus AFG oder aus Deutschland?