NATO-Verteidigungsminister beschließen Bataillone für den Osten
Eine Überraschung ist es nicht, aber jetzt ist es offiziell: Die NATO wird vier ständig rotierende Kampfbataillone in den Osten des Bündnisgebiets schicken, davon eines unter deutscher Führung und mit wesentlichem deutschen Anteil. Diesen Beschluss fassten die Verteidigungsminister des Bündnisses am (heutigen) Dienstag bei einem Treffen in Brüssel, wie NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg mitteilte:
“NATO will deploy by rotation four robust multinational battalions to Estonia, Latvia, Lithuania and Poland. And I welcome the commitments made by many Allies today to contribute,” said the Secretary General. He stressed that this sends a clear message that if any Ally is attacked, the whole Alliance will respond as one.
Die Allianz sieht diesen Beschluss, mit dem den östlichen Mitgliedsländern die Rückversicherung des ganzen Bündnisses gegenüber Russland demonstriert werden soll, nach Stoltenbergs Worten als eine Fortsetzung der auf dem NATO-Gipfel in Wales 2014 beschlossenen Maßnahmen. Darüber hinaus seien weitere Aktivitäten im Südosten des Bündnisses, in der Schwarzmeerregion, geplant. Auch die Vorausstationierung von Ausrüstung und Gerät soll weiter vorangetrieben werden.
Der Kern für die vier Bataillone in Estland, Lettland und Litauen sowie Polen mit jeweils bis zu rund 1.200 Soldaten wird von den USA, Großbritannien und Deutschland in Estland, Lettland und Litauen gestellt; als weitere Nation für das Bataillon in Polen ist Kanada im Gespräch. Dafür plant das nordamerikanische Land, erneut Truppen in Deutschland zu stationieren und von hier aus die ständig wechselnden Einheiten an der NATO-Ostflanke zu stellen.
Neben den Rahmennationen sollen weitere Bündnispartner zu den rotierenden Battaillonen beitragen. Allerdings werden die USA ihre Einheit zum größten Teil eigenständig stellen. Großbritannien plant nach Angaben von Verteidigungsminister Michael Fallon einen Anteil von 700 Soldaten. Deutschland stellt sich nach den Worten von Heeresinspekteur Jörg Vollmer darauf ein, für sein Bataillon in Litauen mindestens 600 der 1.200 Soldaten zu stellen – das würde neben einer Stabs- und Versorgungskompanie voraussichtlich zwei Kampfkompanien bedeuten.
Die Einheiten sollen künftig für sechs bis neun Monate in ihrem Partnerland an der Ostflanke bleiben. Vorgesehen sind einsatzbereite Kampfverbände, die mit den Truppen des Gastlandes ständig üben und nach ihrer Phase dort mit ihrem Gerät vollständig abziehen und durch einen anderen Kampfverband ersetzt werden. Die vier Bataillone werden nach den Worten des NATO-Generalsekretärs unter dem Kommando der Allianz stehen, nicht unter nationalem Kommando.
(Foto: Soldaten der 2nd Cavalry der US-Armee überqueren am 8. Juni 2016 mit ihrem Stryker-Schützenpanzer eine Schwimmbrücke, die von deutschen und britischen Pionieren im Rahmen der Übung Anakonda 2016 auf der Weichsel nahe der polnischen Stadt Chelmno errichtet wurde – Staff Sgt. Raymond Boyington/362nd Mobile Public Affairs Detachment)
Das ist schon Fraglich da man in Afg von 6 Mon auf 4 herunter ging später wegen Personalmangel wurden Mache Einheiten doch 6 Mon daraus
Jetzt schon 9 Mon tzja dann viel Spaß nach Freiwilligen
und die Lüge man will kein 2ter Kalterkrieg nicht
wenn wir schon im Kaltenkrieg 2.0 sind und kurz vor 2.1 stehen
Mit Ehrlichkeit wäre es nachhaltiger
Aber dann würde die Bw an Ausrüstung Erklärungsnot kommen
„Keine Arme, keine Kekse“.
600 Mann für 9 Monate Litauen – und das erstmal dauerhaft – das wird spannend. Bin ich froh, dass ich aus dem KpfBtl-Alter raus bin.
Wer stellt denn dann die VJTF, EU BG und sonstige „schnell“ verlegbare Kräfte? Wahrscheinlich double/triple und in Zukunft quadriple headed.
Wir wissen jetzt schon nicht, wo für die ÜBUNGEN die ganzen UstgKr herkommen sollen – aber irgendwer wirds schon wissen und sich nen Kopf gemacht haben.
Es ist schon fast eine Beleidigung, wenn die Putin-Trolle nicht mal verständlich deutsch formulieren können.
[Sie sind hier offensichtlich noch nicht so lange dabei, deshalb lasse ich Ihnen das diesmal noch durchgehen. Alarich gehört hier dazu, und auch wenn seine Kommentare, nun, gewöhnungsbedürftig sind: Diese persönliche Beleidung läuft hier nicht. T.W.]
@Reserve hat Ruh
Ach Gottchen ;-)
Werden die assignierten Verbände auch schon unter NATO Führungsvorbehalt gestellt? Das wären dann schon ‚mal zwei GefVbde.
Und: die Infrastruktur in den Aufnahmeländern muß sich deutlich verbessern, wie z.T. auch deren nationale Regularien.
Wer zahlt eigentlich die Mehrkosten? Das AA?
”… Dafür plant das nordamerikanische Land, erneut Truppen in Deutschland zu stationieren und von hier aus die ständig wechselnden Einheiten an der NATO-Ostflanke zu stellen. …“
Welcome, Canadian Landforces/Canadian Army.
Zurück nach Baden-Württemberg (?)wie ehedem die „4th Canadian Mechanized Brigade Group“ mit Zentren in LAHR und SÖLLINGEN und Leopard C2, entspricht etwa 2A6(M)?
Zu den Gefechtsverbänden bitte an Ball bleiben, daneben
– wie sieht die Einsatz- und Führungsunterstützung aus.
– Ist Log mit Masse/ausschließlich HNS?
– Sind PzEinh, HFla, Pi dabei, und
– Aufkl, JFS, HFlg?
Aus 1200 Mann x 4 lässt sich so Einiges herausholen.
@TW: Tageschau online meldet, daß die USA die Führung in Polen übernehmen und Kanada für Lettland im Gespräch ist. Auch Spiegel vermutet, daß die USA nach Polen gehen.
Weil sie oben den Eindruck erwecken, als würden die USA die Führung in Lettland übernehmen würden.
Was stimmt weiß ich nicht. Aber ich habe den Eindruck, es hat sich keine Führungsnation für Polen gefunden(vielleicht weil Polen zu sehr mit dem Säbel gegen Russland rasselt) und deshalb müssen jetzt vielleicht die USA das Bataillon für Polen stellen und Kanada übernimmt Lettland.
@Alarich: Das war nicht als Beleidigung gemeint, eher lustig. O.k., ging daneben. Sollten Sie sich also beleidigt fühlen, entschuldige ich mich. Allerdings finde ich es vor dem Hintergrund der russischen Machtspiele unfair, Deutschland und der NATO die Forcierung eines Kalten Krieges vorzuwerfen. Aber vielleicht hab ich das falsch interpretiert.
@TW: Dann werde ich diese Posts künftig behandeln wie alle anderen es offenkundig auch tun.
@Reserve hat Ruh
Ich glaube Alarich meint, den Kalten Nr 2 haben wir offiziell seit der Besetzung der Krim
@reserve hat ruh
Als jemand, der Kremlins genauso verachtet wie Sie: Jetzt müssen Sie sich keine Sorgen machen ;) da kommen andere Geschütze zum Einsatz.
@ Alarich | 14. Juni 2016 – 20:07
Sie haben Recht mit dem Hinweis. Die personalrechtlichen Voraussetzungen müssen passen. Man muss die Verwendung in einem solchen Verband honorieren mittels den Kompensationen, die bei einer Auslandsverwendung möglich sind.
Bei einem routierenden Personalmodell ist ein Familiennachzug kaum möglich. Der Lebensmittelpunkt wird sich damit nicht verlegen lassen.
Ich denke, das ist ein Problem, was man wird lösen müssen.
Es komme mir jetzt bitte niemand mit Option 1: Die Frauen und Männer sind laufend im Übungs- und Gefechtsmodus,
oder
Option 2: Die Frauen und Männer wechseln alle 2 Monate, oder Intervallen 2-6 Monaten.
oder
Option 3: Stationierung über 6 Monate-1 Jahr und regelmäßigen Heimflug ohne damit im AoR Präsenz aufbauen zu können-weil Urlaub.
In Litauen lässt es sich leben -in Lettland und Estland zwar besser, aber trotzdem- eine deutschsprachige Schule, usw. lässt sich da auch aufbauen. Die Menschen sind hilfsbereit und freundlich. Als junger lediger Mann hätte ich gern in solch einem Verband im Ausland gedient. Aber ein Ledigenbataillon wird das wohl kaum werden (können)-ohne Häme oder soetwas: Hier kann Frau Ministerin von der Leyen ihrer Programmatik bzgl des Personals tatsächlich Taten bzw eine Umsetzung folgen lassen.
Ansonsten interessiert mich, wie z. B. KPK, die SollOrg/Truppeneinteilung. Und im nächsten Schritt: Wer soll das mit wessen Material leisten?
Damit mich niemand falsch versteht bitte: Das kann funktionieren. Und gute Planer werden sich bemühen, ein tragfähiges Konzept anzubieten und versuchen zur Umsetzung zu bringen. Vielleicht wird das ein, zwei momentane Fragezeichen in Ausrufezeichen verwandeln.
@Sachlicher
Dann eben ein Auslandsstandort wie z.B. bei JgBtl 291 – nur eben im Osten (ohne Grenze zu DEU), und mit allem was dazugehört.
Ob sich das aber für 1000 (+/-) PAX rechnet (Kindergarten, Schule, u.a.)? Auch darf man die Auswirkungen auf die dortige Wirtschaft nicht ausblenden (Preise!).
Als ORBAT (Anhalt) kann man z.B. den vom GebJgBtl 233 bei TRJE15 nehmen, da war allerdings keine Ari dabei. Ansonsten ist es natürlich nicht optimal, bei jeder Rotation die Truppenstruktur zu ändern, schließlich soll sie ja auf den Einsatzraum (AOO / AOR) abgestimmt sein.
Alles lösbar, aber: das kostet. Und nicht zu knapp.
Im übrigen: wie sieht es denn mit der Südost-Flanke (Rumänien) aus?
Na dann viel Spaß … Irgendwie kriege ich das Gefühl nicht weg, daß eine weitere Abstimmung mit den Füßen bei der Truppe bevorsteht. Und das mal ganz abgesehen von der Frage woher eigentlich das Material kommen soll. Oder will man den ganzen Rest nun total ausplündern?
@csThor
Mind. zwei voll ausgestattete TF (1x Einsatz, 1x Vorbereitung) sind vorzusehen, inkl. evtl. Überausstattung wg. möglicher Schäden im Betrieb.
Seitens Mat wäre es günstiger, wenn man eine TF dauerhaft im AOO / AOR) stationierte.
„Weil sie oben den Eindruck erwecken, als würden die USA die Führung in Lettland übernehmen würden. “
Warten wir den November in den USA ab, dann könnte das Spiel ganz neu aufgestellt werden. Das ganze kommt mir vor wie das Pfeifen im Walde. Glaubt einer Putin ist davon irgendwie beeindruckt? Europa wird miltiärisch nicht halten können, was es politisch nicht ist.
@ Thomas Melber
Eben. Ich erinnere an den Bettelmarathon des PzGrenBtl 371 im letzten Jahr. Materialmäßig dürfte es auf die komplette Ausplünderung des restlichen Heeres hinauslaufen mit der Folge, daß dann gar nix mehr geht (nicht mal mit Draht, Spucke und viel Panzertape). Aber das will politisch ja niemand wahrhaben.
Was die Stationierung angeht: Angesichts der fehlenden „foreign deployment culture“ sowie der dafür nötigen rechtlichen Rahmenbedingungen sehe ich keine permanente Stationierung dort vor Ort (mal abgesehen vom politischen Signal und dem Unwillen des politischen Berlin genau dieses zu senden). Auch bezweifle ich, daß sich viele für einen Totalumzug nach Litauen finden würden. Ich befürchte eher, daß viele die Flucht vor so einem Ansinnen ergreifen würden.
Die NATO muss recht naiv denken, wenn die Vertreter glauben, dass sich RUS von vier (4) Bataillonen beeindrucken liesse.
Andererseits kann RUS das polnische Verhalten richtig einordnen, erinnnere an den Krieg 1920/21 der von Polen ausging.
Die NATO sollte Polen nicht ermutigen.
@csThor: ich gewinne täglich mehr und mehr den Eindruck, dass das nicht ein politisches „Nicht wahr haben wollen“ ist. Unsere ganzen HQ und deren Fürsten wollen alle eine Existenzberechtigung und setzen sich (selbst) die Level of Ambition, ohne die notwendigen Ressourcen zu haben. Die kommen ja von wem anders, der soll das gefälligst lösen. Dann trifft man sich regelmässig, um das aufzulösen, stellt fest, es funktioniert nicht, vertagt sich, ändert nichts und macht einfach weiter. Aber vielleicht irre ich mich ja auch und bin schlicht zu pessimistisch (das ist meine Hoffnung).
Wie war doch die Definition Optimist/Pessimist (aufs Militär angepasst – und das trifft auf das gesamte EU Militär zu!)
Der Optimist sagt, wir haben die beste Bundeswehr, die wir haben können, der Pessimist befürchtet, das das wahr ist.
Also eigentlich ist dieses EFP-Konzept imho militärischer Blödsinn. Muß also in Berlin erfunden worden sein. Wer werden denn die Junior-Partner dieser 4 RahmenBtl. ? Die müssen ja auch noch erst „gefunden“ werden. Freiwilige vor ! Wenn man die dann gefunden hat, dann müssen diese Btl. erst einmal als Kampfverband organisiert werden – die NATO hat aber kein Standard-Btl. Das kann doch eigentlich nur einigermaßen funktionieren, wenn man einen multinationalen, administrativ-logistischen Kernstab dauerhaft stationiert und dann die nationalen Kontingente (Pers und Mat !) rotieren läßt (synchron ? versetzt ?), wobei diese Kontingente idealtypischer Weise aus fest assignierten nationalen Stammverbänden kommen sollten. Allein der administrative und logistische Aufwand für diese Rotation ist immens. Hinzu kommt natürlich die Vielfältigkeiten der weichen Faktoren aus den verschiedenen nationalen Sichten (z.Bsp. Dienstzeitregelungen, Zulagen, San-Versorgung, Betreuung/Fürsorge etc.). Aufwand und Nutzen stehen hier in einem imho nicht mehr zu rechtfertigendem Verhältnis. Es wird also eine ganze Zeit dauern, bis sich dieses Konzept „einschwingt“.
Die „Idee“ ist natürlich von den Standing Maritime Forces geklaut, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das mit Landverbänden genau so funktioniert.
Unter Beachtung der beiden kürzlich hier im Blog besprochenen Themen „Bilder“ (und ihre Wirkung) sowie „Verstecken des deutschen Beitrags“ nutzt die Tagesschau zur Bebilderung dieses Themas offenbar ein Motiv der Weichsel-Brückenübung von Anfang Juni, auf dem die US-Flagge und der Union Jack auffallen, und die deutsche Flagge sich schmal am Rand versteckt:
https://www.tagesschau.de/ausland/nato-osteuropa-105.html
Die äußerst eindrucksvolle Totale dieser Schwimmbrücke mit den vielen Flaggen (deutsch und britisch) wäre doch auch passend und relevant gewesen…?
„Polen und die baltischen Staaten fordern von der NATO zudem eine moderne Luftabwehr gegen Russland, während sich Rumänien und Bulgarien eine stärkere Präsenz von NATO-Schiffen im Schwarzen Meer wünschen.“ (tagesschau)
Ja, is scho wieda Woinochten ?
„Bei einem routierenden Personalmodell ist ein Familiennachzug kaum möglich.“
Die eigentliche Frage ist, wie die USA und damit die Nato „routierenden Personalmodel“ definieren. Vermutlich dürfte das mehr heißen, dass Personal dort hin nur zu Übungen oder bei Spannungen verlegt wird, und ansonsten zu Hause weiterhin stationiert ist. Das würde Kosten sparen und vor allem heimische Kasernen vor etwaigen Schließungen schützen.
Das mit mehr Nato Präsenz im Schwarzen Meer wird die Türkei verhindern. Damit würden eher die USA ihre Macht aufbauen und die Türken würden eher verlieren.
Ich habe bei all dem Fachsimpeln ein paar Fragen:
Warum stationieren wir entlang der Grenze zu Russland Bataillone, erschaffen NFIU, usw…brauchen wir eine Front?
Geht vom Russen tatsaechlich eine Bedrohung aus?
Rechnen wir mit einem Angriff auf die Baltenstaaten?
Wenn vor diesem Hintergrund ein Szenar in meinem Kopf entsteht, kann ich unsere Ministerin leider nicht verstehen, dass sie Waffen beim Tag der offenen Tuer verbietet. Demzufolge sollten wir bereits jetzt Stubenunterricht im KiGa machen, im Vorschuljahr dann bereits MG und Panzerfaust ausbilden.
Etwas merkwürdig empfinde ich diese ganze Flut von Stoltenberg’schen Ankündigungen aus dem Kreise der V-Min parallel zu den gerade laufenden nicht-NATO-Übungsaktivitäten und way-ahead of the summit.
Kontrapunktische Public Diplomacy ? So nach dem Motto: Lieber EUCOM, am Ende des Tages wird die NATO die politische Kontrolle über NATO-Rußland behalten – Du bekommst jetzt ein paar empty-shell-btl zum rumüben von den Vtg-Min, aber der NAC wird entscheiden wann und wie diese Btl dann eingesetzt werden – falls überhaupt.
Ganz großes Bauerntheater ;-)
Wer einmal hinter die Kulissen schauen will, dem empfehle ich die Lektüre dieses Artikels:
https://www.theguardian.com/world/2016/jun/06/nato-launches-largest-war-game-in-eastern-europe-since-cold-war-anaconda-2016
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der NAC sich wirklich von diesem polnischen Vtg-Minister quasi treiben lassen wird – auch nicht mit noch so viel Unterstützung durch US EUCOM.
Kein Wunder, dass die gegenwärtige kanadische Regierung kein RahmenBl in Polen stellen wird.
@ klabautermann | 15. Juni 2016 – 11:27
Nicht vergessen: Warum auch immer, Polen hat eine unglaublich positive Lobby und hohes Ansehen in den USofA.
@|Kokettierer
Flagge zeigen zur Abschreckung, eine Front ist mWn die russische Bezeichnung für eine Streitmacht die aus mehreren Armeen besteht.
@MikeMolto
Ja, das haben die Israelis, die Ukrainer etc auch…….however, Obama mag es gar nicht, wenn diese Lobbies versuchen den USA – also ihm als CinC – quasi strategische Vorgaben zu machen, bzw. „in die Pflicht zu nehmen“(siehe Iran-Deal und Netanjahu, oder Erdogan und Syrien…..).
Obama auf jeden Fall gefällt dieser Rechtsruck in Polen – genau wie der in der Türkei – ganz und gar nicht, insbesondere auch nicht in Sachen EU-Spaltpilz-Risiken. Die USA wollen auf keinen Fall in irgendeine kriegerische Auseinandersetzung mit Rußland gezogen werden auch nicht in einen Proxy-Krieg. So hat z.Bsp. Kiew selbst bei Frau Nuland mittlerweile wohl verschissen, weil die ihre „Heimwehr“ niht unter Kontrolle bekommen. Was glauben Sie, was die in Washington von dieser neuen polnischen „Heimwehr“ halten ? Goar nix, würde ich einmal sagen.
@ThoDan
Brig-Div-Korps-Armee- (DEU:) Heeresgruppe / Armeegruppe (in NVA) – / Front (RUS) – .
Und Putin übt schon mal so was wie „Generalmobilmachung“ bis zum denkwürdigen 22.Juni. Eine militärische Auseinandersetzung mit Rußland ist doch nun wirklich keine denkbare Option, Krim hin und oder her. Es wäre an der Zeit die Lage realistisch einzuschätzen und was Vernüftiges auf den Tisch zu legen.
@ klabautermann | 15. Juni 2016 – 13:12
vielleicht noch die Israelis, aber mit Bauchschmerz, das kann man nicht vergleichen.
Aber was Obama will oder nicht, er ist bald weg vom Fenster und hat seine Wuensche auch nie richtig durchsetzen koennen…
Zur Illustration habe ich gerade nicht zur Hand das cartoon wo die verschiedenen Regierungsformen und die Rueckwirkungen der Zwischenebenen fuer die unterschiedlichsten Staaten gezeigt werden.
Jedenfalls ist die polnische Karte in USofA nicht zu vernachlaessigen.
Ich bin mir ja darüber im Klaren, dass das Problem meist im Detail steckt. Aber macht man sowas nicht seit Jahren bei Auslandsmissionen der NATO (ISAF / KFOR): Es wird vor Ort eine Infrastruktur aufgebaut, eine bestimmte Ausstattung, Organisation und Stärke definiert und dann mittles „zuammengesetzter“ nationaler Einatzkontingente ausgefüllt. Es gibt für bestimmte Bereiche eine Rahmennation, Kräfte von Verbündeten werden eingebunden. Die Führung erfolgt durch NATO-Kommandos, die der Einsatzkontingente durch die jeweiligen nationalen HQ.
Welche Rotationsdauer sinnvoll ist, ob (wie z.B. lange im Übungsbereich im GATES Shilo in Kanada) eine (kleine) Stammbesatzung sinnvoll ist, ob langfrisitig aus „Stammeinheiten“ rotiert wird usw. sind dann (Einzel-)Folgefragen.
Die jedenfall kommen mir sehr bekannt vor.
@MikeMolto
Vernchlässigbar ist sie natürlich nicht. Ich denke aber, dass die „europäische Karte“ in USA und Kanada da ein wenig höher sticht bei den Power-Lobby-Groups. CETA, TTIP…klingelt da was ?
@Patrick Horstmann
Im Prinzip kann ich Ihnen zustimmen. However, KFOR und Co sind doch keine Kampfverbände, die glaubwürdige konventionelle Abschreckung darstellen sollen/können gegen einen geopolitisch/-strategischen Kontrahenten, der so aufgestellt ist wie die russischen Streitkräfte.
Diese EFP-Btl sind Reassurance-Btl, und genau so sollte man sie bezeichnen. Ein wirklich substanzieller militärischer Beitrag zur Abschreckung sind sie nicht. Insofern wären die Russen wirklich blöd, falls sie nun anfangen „Aggression und Eskalation“ zu schreien.
Genau so wenig wie die Russen die Nordamerikaner aus Europa vertreiben können, können die Nordamerikaner die Russen nicht aus Europa vertreiben.
Da die Sachlage unverändert ist greife ich meinen Kommentar hierzu nochmal auf (http://augengeradeaus.net/2016/06/nato-bundeswehr-robust-und-einsatzbereit-ins-baltikum/#comment-239226).
Tenor: Machen, aber bitte richtig.
NLD prüft den Einsatz „mehrerer Dutzend Soldaten“ im Rshmen des DEU-NLD Btl in Litauen, die nicht Teil der 600 Deutschen sein sollen.
http://www.volkskrant.nl/binnenland/mogelijk-tientallen-nederlandse-militairen-naar-litouwen~a4320973/
Das letztjährige Zusammenwirken bei VJTF wird dazu als Blaupause gesehen.
Die NLD Optionen werden, – nicht seitens „defensie“-, wie folgt umrissen:
– Rob de Wijk, Direktor im „Centrum voor Strategische Studies“ Den Haag: Hinzufügen einer begrenzten Zahl an das DEU Btl,
– Dick Zandee „Instituut Clingendael“ zweifelt einen substantiellen Beitrag an, „… die Landmacht geht auf dem Zahnfleisch, …“ und erwartet: logUstg als LuTrsp auf Dauer des Einsatzes, oder einen PiZg oder einen MrsZg.
BMVg und Defensive befinden sich in Abstimmungsgesprächen, Artikel hebt das gute Verhältnis der zwei „leitenden Damen“ hervor.
Jeanine Hennis, NLD IBuK: „… benötigtes Pers und Mat muss von anderen Einsätzen abgezogen werden.“
„De Volkskrant“ benennt bemerkenswerte Details:
– DEU stellt einen PzGren-Kern, befähigt zur selbständigen Gefechtsführung und legt sich bei den nationalen Zuordnungen fest,
– USA nach Polen,
– DEU nach Litauen,
– GBR nach Estland,
– CDN nach Lettland.
Aus NLD Sicht kann Einsatzbeginn in sechs Monaten stattfinden. Bis dahin sollten gemeinsame EinsVorb sowie „Org&Besorg“ abgeschlossen sein können.
@KPK & all
Danke für die Detail-Erläuterung des Volkskrant-Artikels (ich hatte den via Twitter entdeckt, aber nicht so detailliert ausgewertet…)
Hier hatte doch jemand neulich davon gesprochen, dass das infrage kommende deutsche Bataillon bereits ausgeguckt und informiert sei. Ob derjenige vielleicht da Genaueres sagen mag, gerne auch per Mail an mich direkt?
@KPK:
Ein PzGren-Kern in Rotation im Dauereinsatz.
Damit ist mehr als ein Btl (eines von vier Btl mit Marder) im Jahr kontinuierlich gebunden. Dazu FüUstg, Log, STF etc.
Hat man oben gar keine Vorstellung mehr davon wie es unten aussieht?
Ich kann mir aber schon vorstellen was für tolle Kästchen in Berlin, Bonn, Strausberg und Köln gemalt werden.
Mit vielen grünen Ampeln.
@Memoria
Derb Satz mit dem „PzGren-Kern“ ist die Übersetzung aus der (führenden) NLD Tageszeitung „De Volkskrant“.
Will sagen, die Größenordnung und TrTg Benennung stammt weder von mir, noch direkt aus dem Ministerium. – Aber irgendwer wird den NLD was „gesteckt“ haben -.
Wenn ich sehe, wie die Truppe bei der momentanen Gestellung eines verstärkten Kompanieäquivalents, von der übergeordneten Führung im Stich gelassen wird, dann will ich nicht wissen, wie das aussieht, wenn man sich im BMVg ausmalt, man könne mal ein Bataillon gen Osten schicken.
Die Ideen die in den Köpfen entstehen mögen ja schön aussehen und scheinen auf den ersten Blick realisierbar, aber was dann irgendwann unten ankommt, wenn überhaupt etwas ankommt, ist meist alles andere als verwertbar.
„Truppe hilf dir selbst!“ lautet das Motto
Ich könnte ein Buch schreiben über die Idee, eine Kompanie (+) für sechs (6) Wochen gen Osten zu schicken…
…ich denke für die Idee „Ein Bataillon für neun (9) Monate“, reicht eine Triologie nicht aus.
Es macht zur Zeit einfach keinen Spaß mehr!
Gem http://www.nu.nl/buitenland/4277757/navo-stationeert-permanent-meer-militairen-in-oost-europa.html
werden die Franzosen eine Kompanie stellen.
Dazu darf erwartet werden, dass FRA mit CDN in Kooperation sein wird: viele CDN Soldaten sind Quebecker mit oftmals FRA als Muttersprache.
Agentur weist darauf hin, dass die NATO im Warschauer Gipfel die
– „Cyber-Terrorbekämpfung“ als viertes operatives Standbein, neben Land, Luft und See offiziell beschließen wird, und dass
– dieser Ansatz vor allem auf NLD Initiative hin vereinbart werden wird.
Jens Stoltenberg ist – sinngemäß – zitiert, dass ein Cyber-Angriff auf eines der NATO-Mitgliedsstaaten „Art-5-Charakter“ hat.
@KPK & Memoria
Autorin des Volkskrant-Artikels ist die Kollegin Natalie Righton, diese Natalie, die bei dem Blatt für Verteidigung zuständig ist. Da gehe ich schon von einer gewissen Glaubwürdigkeit aus.
@Aus der Truppe:
Daher kommt auch meine Skepsis:
Schon für eine Kp wird ja fast ein Btl personell und materiell lahm gelegt.
Besserung in Sicht?
Ich kann diese – trotz vieler Beteuerungen – nicht erkennen.
Am Ende wird man wieder irgendwas zusammenkratzen (siehe VJTF). Aber dieser Ansatz ist endlich.
Aber Hauptsache genug Leute sind mit Papier und PowerPoint beschäftigt – sonst könnte man ja auf die Idee kommen mal im Wasserkopf zu sparen.
Die Trendwende in ihrem Lauf….
@T.W. :
Ich halte das durchaus für glaubwürdig.
Frage mich nur erneut wie das umgesetzt werden soll.
@Aus der Truppe
Hab so Phasen auch erlebt, es gilt, „dran-drauf-drüber“. Nichts anderes. Weitermachen.
@klabautermann | 15. Juni 2016 – 13:58
Da sind wir uns ja einig, was die EFP-Bataillone NICHT sind:
Keine Einheiten, um einen massiven russischen Angriff aufzuhalten. Die Vorstellung, die NATO müsste sich in absehbarer Zeit russischen Panzertruppen entgegenwerfen, die auf Tallin, Riga, Vilnius und Warschau zurollen, halte ich eher für abenteuerlich.
Es werden erst Recht keine Einheiten für ein offensives Vorgehen der NATO sein. Allein Zahl und Struktur der EFP-Truppen entlarvt entgegenstehende russische Vorwürfe schon als reine Propaganda.
Sie zeigen aber genau, das was die NATO will: Reassurance in Richtung der eigenen Mitglieder an der Ostgrenze und Deterrence in Richtung Russland.
Und an diesem Zweck sollte man auch Zusammensetzung und Stärke der Einheiten messen. Sind sie geeignet, glaubwürdig eine Präsenz der (nationalen) NATO-Truppen an der Ostgrenze des Bündnisses zu verstärken und zu verbessern? Nicht mehr und nicht weniger. Je „breiter“ im Hinblick auf die nationalen Beteiligungen die EFP-Truppen vor dem Hintergrund dieser Zwecke hierbei aufgestellt sind, desto besser.
@tw
Zwei Verbände sind für 2017 eingeplant, allerdings ursprünglich als PP- Verbände. Ob/ wie diese für eFP geeignet sind und das Preisschild dazu wird derzeit geprüft.
@KPK/ memoria
Es gibt keine Festlegung auf eine TrG, grundsätzlich können alle KpfTr eingesetzt werden.
@PzH2000
Nun, manche Tr sind für bestimmtes Gelände besser geeignet als andere. Auch ist der ORBAT der Bataillone ja unterschiedlich.
Ich bleibe dabei: für diese Dauerverpflichtung sollte man einen eigenen Verband aufstellen, der zudem rein national deutsch ist.
@PzH2000:
Danke.
Aber irgendwann muss man vom Grundsätzlichen zum Konkreten kommen. Die Infanterie ist in einigen Verbänden noch im Aufbau, bestehnde Verbände sind bereits unterbesetzt und materiel begrenzt einsatzbereit. Dazu Dauereinsatzaufgaben, einsatzgleiche Verpflichtungen, Einsatz, multinationale Übungen, ILÜ, etc.
PzGren gilt dasselbe dazu noch MINUSMA.
PzTr wird schon wieder für KFOR, ORF, RS zweckentfremdet.
Man will eben mit zu wenig zu viel.
Es wäre eine politische Führungsaufgabe dies zu erkennen und zu beachten. Aber die letzten 10 Jahre haben ja gezeigt, dass Realität nur stört.
@PzH2000
Schon klar, alle KpfTr können …, BdL abwarten. Kein Präjudiz, gut so.
Aber, abwägen der „Möglichkeiten des Handelns“, aus der Ferne, sei erlaubt.
– Reinrassig Panzer? Nein, aus viererlei Gründen nicht, nicht zuletzt auch operativen.
– Reinrassig Infanterie, von LL ganz zu schweigen? Nein, keine Gegenstoßkraft und „schwaches Signal“ nach außen, es sein denn, dies ist (hoffentlich nicht) gewollt.
– Kurz, vstkPzGrenBtl (+). Im „+“, muss, um glaubwürdig aufzutreten, eine PzKp die TrEint abrunden.
Alles andere, EinsUstg, FüUstg im weitesten Sinn von den Anlehnungspartnern, siehe NLD Gedanken oben.
Ganz ehrlich, soviel „robust (multinational battalions)”, ob Berlin sich das traut, …?