Kiesewetter tritt als Präsident des Reservistenverbandes zurück (m. Nachtrag)
Der Präsident des Reservistenverbandes, der CDU-Abgeordnete Roderich Kiesewetter, ist am (heutigen) Dienstag überraschend von diesem Amt zurückgetreten. Kiesewetter begründete den Schritt in einer von seinem Bundestagsbüro verbreiteten Pressemitteilung mit den ausufernden Kosten des „Sicherheitspolitischen Forums Berlin“ vor knapp einer Woche. Dafür sei er zwar nicht verantwortlich, es würde ihm aber dennoch angelastet, schrieb der zurückgetretene Verbandspräsident.
Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. wird überwiegend aus dem Verteidigungshaushalt finanziert. (Ergänzung: Im vergangenen Jahr erhielt der Verband einen Zuschuss aus dem Bundeshaushalt von 16,65 Millionen Euro.)
Allerdings war Kiesewetter in den vergangenen Monaten bereits öffentlich in die Kritik geraten. Unter anderem war ihm vorgeworfen worden, von Reisegruppen aus seinem Wahlkreis Geld für Berlin-Reisen eingesammelt zu haben, obwohl diese Reisen vom Bundestag finanziert werden. Das Geld soll seiner Wahlkreiskasse zugute gekommen sein. Außerdem soll es nach Medienberichten in seinem CDU-Kreisverband Ostalb weitere Unregelmäßigkeiten gegeben haben.
Auch im Reservistenverband hatte der Oberst a.D. Probleme. Im vergangenen Jahr war er von seinem Amt als CDU-Obmann im NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages zurückgetreten. Grund war die Information, dass im Verband zwei enge Vertraute des Präsidenten für den BND tätig gewesen sein sollen. Davon unabhängig gab es Anfang dieses Jahres gewisse Probleme im Umgang mit persönlichen Daten der Mitglieder.
Nachtrag: Inzwischen gibt es auch vom Reservistenverband eine Mitteilung (siehe unten)
Zur Dokumentation die Pressemitteilung und die Erklärung Kiesewetters:
Roderich Kiesewetter MdB legt das Amt als Präsident des Reservistenverbandes nieder. Damit übernimmt er die Verantwortung für ausgeuferte Kosten der Veranstaltung „Sicherheitspolitisches Forum Berlin“, zu der der Reservistenverband am 22. Juni ins Tipi am Kanzleramt eingeladen hatte. Er hatte über die Kosten vorab keine Kenntnis.
Zum „Sicherheitspolitischen Forum Berlin“ hatte der Vizepräsident für Sicherheitspolitik im Reservistenverband gemeinsam mit Partnern eingeladen, um die Einführung eines Gesellschaftsdienstes in Deutschland zu diskutieren. Die Veranstaltung, zu der rund 400 Gäste gekommen waren, endete mit einem großen Empfang am Abend. Kostenpunkt des Empfangs rund 20.000 Euro. Über die hohen Kosten hatte Kiesewetter keine Kenntnis. Deshalb legt er sein Amt nieder. Er schreibt in seiner Erklärung an das Erweiterte Präsidium, das Führungsgremium des Verbandes zwischen zwei Bundesdelegiertenversammlungen: „Sie wissen, wie intensiv ich mich für eine sorgsame Verwendung der uns anvertrauten Haushaltsmittel sowie für die sicherheitspolitische Weiterbildung in unseren Landesverbänden einsetze und wie knapp die Mittel dafür sind. Unsere kleinen Reservistenkameradschaften kämpfen um jeden Euro und wir verlieren bei einer Schwerpunktveranstaltung jegliches Maß. […] Da ich aber, auch wenn ich nicht über Einzelvorgänge unterrichtet sein muss, die Gesamtverantwortung für unseren Reservistenverband trage, trage ich auch die Konsequenzen.“
Die Erklärung Kiesewetters:
Liebe Kameraden Landesvorsitzende, liebe Kameraden,
mit großer Betroffenheit habe ich erfahren müssen, daß unsere wirklich gelungene Veranstaltung zur nationalen Krisenvorsorge im Berliner Tipi am Kanzleramt am 22. Juni 2016 mit einem sehr edlen Empfang für rund 400 Teilnehmer geendet hat. Dieser Empfang hat allein ca. 20.000 Euro für die Bewirtung gekostet. Sie wissen, wie intensiv ich mich für eine sorgsame Verwendung der uns anvertrauten Haushaltsmittel sowie für die sicherheitspolitische Weiterbildung in unseren Landesverbänden einsetze und wie knapp die Mittel dafür sind. Unsere kleinen Reservistenkameradschaften kämpfen um jeden Euro und wir verlieren bei einer Schwerpunktveranstaltung jegliches Maß.
Mir war die Kostenhöhe des Empfangs vorab nicht bekannt. Ich möchte, daß unsere Vizepräsidenten zwar selbständig, aber sorgsamst mit den ihnen anvertrauten Haushaltsmitteln umgehen. Das war aus meiner Sicht hier nicht der Fall. Ich missbillige ausdrücklich diesen Vorgang. Jede und jeder von uns bleibt aufgefordert mit den uns anvertrauten Haushaltsmitteln äußerst sorgfältig und verantwortungsbewusst umzugehen!
Ich möchte proaktiv und vorausschauend vermeiden, daß nach zweimaliger unzutreffender Berichterstattung über mich als MdB mir dieses Verhalten eines Vizepräsidenten unberechtigterweise angeheftet wird.
Da ich aber, auch wenn ich nicht über Einzelvorgänge unterrichtet sein muß, die Gesamtverantwortung für unseren Reservistenverband trage, trage ich auch die Konsequenzen.
Hiermit lege ich mein Amt als Präsident des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. nieder und erwarte vom zuständigen Vizepräsidenten eine verantwortungsvolle Aufarbeitung.
Mir haben die vergangenen über sieben Jahre in unserem Präsidium als Präsident und Stellvertreter viel Freude bereitet. Der Verband ist in der Neuausrichtung gut aufgestellt, auch die Nachfolge des Bundesgeschäftsführers wird in nächster Zeit zwischen Präsidium und Erweitertem Präsidium einvernehmlich gelöst. Ich wünsche dem Verband weiterhin viel Glück und Erfolg und unterstütze gern auch künftig seine so wichtige Arbeit.
Ich danke allen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Gesamtbetriebsrat und allen ehrenamtlich aktiven Kameradinnen und Kameraden für ihren hervorragenden Einsatz und die ausgezeichnete Zusammenarbeit in den vergangenen sieben Jahren. Wir haben gemeinsam viel erreicht. Darauf dürfen wir stolz sein!
Mit kameradschaftlichem Gruß
Ihr und Euer Roderich Kiesewetter
Die Mitteilung des Reservistenverbandes:
Verbandspräsident Roderich Kiesewetter legt das Amt als Präsident des Reservistenverbandes nieder. Kiesewetter hatte Kosten in Höhe von circa 20.000 Euro für den Empfang im Rahmen des „Sicherheitspolitischen Forums Berlin“ scharf kritisiert. Die Veranstaltung habe das Gebot der Sparsamkeit verletzt, so Kiesewetter zum Grund seines Rücktritts.
Die beiden Stellvertreter des Präsidenten, Oswin Veith MdB und Karl-Heinz Brunner MdB, dazu: „Über die plötzliche Amtsniederlegung unseres Präsidenten sind wir überrascht. Er hat den Verband in den vergangenen sieben Jahren zunächst als Stellvertreter und seit 2011 als Präsident mit großer Hingabe geführt und die Reserve in Deutschland auf politischer Ebene exzellent vertreten. Seine Verbundenheit zur Basis unseres Verbandes, den 110.000 Mitgliedern, hat ihn stets angetrieben. Mit dieser Motivation hat er die notwendige Neuausrichtung unseres Verbandes in den vergangenen fünf Jahren vorangetrieben. Dass er nun aufgrund einer Veranstaltung, die im Herzen Berlins einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte um unsere Sicherheitsvorsorge in Deutschland geleistet hat, zurücktritt, bedauern wir sehr. Gleichzeitig akzeptieren wir seine Entscheidung und zollen ihm höchsten Respekt für seinen Entschluss.“
„Die Auftaktveranstaltung zum 1. Sicherheitspolitischen Forum in Berlin war ein großer Erfolg und hat eine breite Debatte zum Thema Dienstpflicht angestoßen. Ob und in wie weit das Gebot der Sparsamkeit verletzt wurde, werden wir herausfinden“, erklärt Veith weiter.
Die Satzung des Reservistenverbandes gibt vor, dass das Erweiterte Präsidium innerhalb von drei Monaten zur Neuwahl eines Präsidenten zusammenkommen muss. Bis dahin wird der Verband durch die beiden Stellvertreter des Präsidenten vertreten.
(Foto: Kiesewetter beim „Sicherheitspolitischen Forum Berlin“ am 22. Juni 2016 – Reservistenverband/Hans-Christian Plambeck)
Klingt für mich wie ein gestrickter Rücktrittsgrund, der alleine für sich den Schritt nicht erklärt.
Ich hätte ihn gerne als Minister gesehen. Er ist zweifelsohne jemand, der sich mit aufrichtigem Herzblut reinhängt. Vielleicht ist das ja sein „Fehler“. Ich würde es begrüßen, wenn er wiederkommen würde.
Donnerwetter Kiesewetter. Eigentlich ein guter Mann. Intelligent, fachlich gebildet, früher mal mit Courage und Rückgrat ausgestattet.
Trotzdem war dieser Rücktritt meiner Meinung überfällig. Den Anlass mag man bewerten, wie man will. Leider hat sich Herr Kiesewetter, entgegen dem sicherheitspolitischen Sachverstand, den er eigentlich hat/haben müsste, zum blinden Verteidiger und Hofredner seiner Regierung entwickelt. Damit wurde er einer der Politiker, die es eigentlich besser wissen könnten, trotzdem aber aus partei- und machtpolitischen Überlegungen einen falschen Weg verteidigen, weil es parteipolitisch verordnet wurde. Schade, wenn mit der Zeit das dicke Fell die Funktion des Rückgrats übernimmt.
Im Ergebnis richten diese Leute mehr Schaden an, als Dummköpfe, die es nicht besser wissen (können).
Nachtreten verbietet sich – jedoch bleibt die Anmerkung, dass es für den Verband nicht unbedingt schlecht sein muss. Eventuell gelingt es jetzt, von der Idee einer Flecktarn-Konkurrenz für THW und KatSchutz wegzukommen und sich neu aufzustellen. In der jetzigen Form ist der Verband schlicht größtenteils eine Folkloregruppe mit vielen Ewiggestrigen.
Als ehemaliger Vorsitzender eines AKROs reicht mir die Begründung schon völlig aus. Das ist in jeder Hinsicht maßlos und entbehrt jeglicher Berechtigung.
[AKRO? Für die Unkundigen wie mich bitte erklären… T.W.]
Damit ist die Krise im Reservistenverband auf Ihrem Höhepunkt !
Ein guter und verdienter Präsident wird durch Mitglieder eines Präsidiums
und Landesvorsitzende die mit wenigen Ausnahmen in einer Welt der Bundeswehr vor 30
Jahren leben und überhaupt nicht realisieren was an der Basis los ist, zum Rücktritt genötigt.
Durch irrwitzige Kampagnen wird von Vizepräsidenten am laufenden Band „Geld versenkt“.
Schade !
Ein Präsident Kiesewetter stand für Reformen und den seit Jahrzehnten verschleppten Wandel im Reservistenverband.
Damit sieht es nun wohl Düster aus !
AKRO: ArbeitsKreisReserveOffiziere, vermute ich mal.
(Ohne Tippfehler ists besser, kann nicht mehr korrigieren.)
Kiesewetter erhält Informationen zu eigenen Stabsmitgliedern vor dem Hintergrund russischer Interessen von einem BND-Agenten, der tatsächlich BND Agent ist.
Besagter BND Agent ist des Weiteren ein Fall für die Eigensicherung des BND (Verdacht auf Maulwurf, Doppelagent?).
Der mögliche Doppelagent hat wiederum Kontakt zu russischen Spooks, welche verurteilt worden sind und Moskau hat sich in sofern eingelassen, als dass diese einen Agentenaustausch angestrebt haben.
Also entweder der BND-Agent ist etwas arg unvorsichtig, da er wegen einer derartig lapidaren Informationsweitergabe seine Tarnung hat fallen lassen, oder er ist ein Genie in Sachen Gegenspionage. Denn seit 2003 ist er an den Anschlags dran…
@Hans: Der Herr Oberst hat gemerkt, dass der Wind gegen ihn weht und geht. 400 illustere Gäste am Tipi für 20.000€. Hat sich bei aller Kritik der Kritiker überlegt, was die Emfänge anderer Veranstalter dort gekostet haben könnten? Z.B Wirtschaftslobbys, Golfstaaten …
AKRO = Arbeitskreis Reserveoffiziere
AKRO = Arbeitskreis Reserveoffiziere (deren gibt’s mehrere)
Wenn es ja nur dass gewese wäre…da gibt es janoch mehr Dinge, auch innerhalb
vom Reservistenverband bzw. Dinge die bis heute nicht geklärt worden sind.
Ich frage mich auch , wie solche Summen zu stande kommen wie oben gelesen.
Man lässr sich doch Angebote zukommen…aus meiner Sicht war es der richtige Schritt
Erst hat er den Verband als Sprungbrett benutzt, dann zweimal, um die Notbremse zu ziehen und das politische Überleben zu sicher. Geschickt aber iloyal. In einem hat er Recht: Die Reservistenkameradschaften kratzen die letzten Groschen zusammen, Veranstaltungen müssen abgesagt werden und das Präsidium verprasst Bundesmittel. Angemessene Repräsentanz hin oder her – EUR 20.000 sind bei diesem Klientel durchaus zu rechtfertigen. Allerdings hat dann der zuständige Vizepräsident zurück zu treten, nicht die parlamentarische Gallionsfigur. Das Selbe gilt für die angeblichen 160.000 EUR für die blödsinnigen EK-Nadeln oder die Uhren für die Mitgliederwerbung. Deshalb soll ja auch der Bundesschatzmeister zurückgetreten sein. Betrachtet man die Tragödie um die Fehlbesetzung der letzten Bundesgeschäftsführer (und anderer Haupt- und Ehrenamtlichen) und die bislang erfolglose Suche nach einem Nachfolger, befindet sich der Verband im Freien Fall. Konsequenzen? Wir werden sehen. Modernes Vereinsmanagement und sicherheitspolitische Lobbyarbeit sehen anders aus. Politische Karriereplanung schon.
Beim Reservistenverband kann vieles nur noch besser werden.
Ein Hauptproblem des VdRBw e.V. sind die Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt.
Getreu dem Grundsatz „wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing“ kann der Verband nicht zu 100 % unabhängig auftreten und wirken.
Diese Abhängigkeit schließt kontroverse Standpunkte zum Verteidigungsministerium weitgehendst aus, sei es in sicherheitspolitischen Fragen oder aber zur Durchsetzung von Interessen seiner Mitglieder.
Liebe Kameraden,
ich arbeite bei einer Institution die ähnliche Veranstaltungen durchführt. Die Kosten für diese Personenanzahl und Essen und Bewirtung nicht ganz unüblich. Sicherlich ist das Niveau (hoffentlich bei dem Preis) etwas gehoben , aber im Gesamtpaket nicht übertrieben. Oft sind in den Kosten , Essen, Getränkepauschale, Tischgeschirr, Dekoration und Personal enthalten. Ob damit die Argumentation noch trägt ? Vieleicht war interne Krtitik ob berechtigt oder nicht, eher der Grund als die Kosten im generellen.
@Andreas
„Als ehemaliger Vorsitzender eines AKROs reicht mir die Begründung schon völlig aus. Das ist in jeder Hinsicht maßlos und entbehrt jeglicher Berechtigung.“
Maßlos? Was glauben sie, was eine Verunstaltung mit diesem Format in Berlin kostet?
Der Preis ist bei 400 Personen in Berlin Mitte bei diesem Programm angemessen.
Vergleichbare Veranstaltungen durch Industrie und Politik kosten ein Vielfaches.
Man muss halt wissen was man will, für was und zu welchem Preis.
Was ist denn bei einer solchen Veranstaltung an einem finanziellen Aufwand vo 25 € (all inclusive) pro Teilnehmer zu beanstanden? Man könnte zuvorderst ja meinen, es handle sich bei der geübten Kritik um Futterneid und Wadenbeißerei aus der „Schlammzone“. Dem ist aber offensichtlich (bis auf wenige Ausnahmen) nicht so. Daher denke ich, dass der Rücktritt wohl andere Gründe haben wird.
Hans Schommer
Der Preis für den EMPFANG belief sich für den VdRBw bei 20.000 Euro. Zusätzliche Kosten des Empfangs wurden von Mitveranstaltern getragen. Weiterhin geht es um Kosten für die gesamte Veranstaltung und die werden sich insgesamt beim Tippi jenseits der 50.000 Euro Grenze bewegen.
Und einige Tage zuvor hatte der VdRBw bereits seinen parlamentarischen Abend ebenso im Tippi mit entsprechend höheren Kosten im Vergleich zum sonstigen Veranstaltungsort (Landesvertretung BaWü). Ich bin gespannt, wie Herr Mergener als BuGeschFhr da raus kommt, denn auch er trägt diesbezüglich Verantwortung für eine sparsame Mittelverwendung. Und nebenbei, gibt es beim VdRBw eigentlich eine Art Revisor? Beim DBwV hat der Club der Revisoren eine bedeutende Rolle.
Zu RK stimme ich einigen hier zu: es gab sicher mehrere Gründe für den Rücktritt. Dennoch schade :-/
@MS: zuletzt war betrug der Mittelzuschuss aus dem VtdgHH mehr als 17 Mio. Und dafür muss man „das Lied des BMVg singen“. Unabhängig ist der VdRBw daher nur bedingt bzw. gar nicht.
@FK70: Herr Mergener ist seit Ende März, Anfang April nicht mehr Bundesgeschäftsführer. Auch wenn die Entscheidung für die Veranstaltung sicher schön länger zurückliegt und noch in seine Verantwortung fallen sollte, ist das Thema in diese Richtung sicher gegessen.
http://www.reservistenverband.de/evewa2.php?menu=0110&newsid=33930
20000 : 400?
Nach MEINER, allerdings schon einige Jahrzehnte zurückliegenden, „Grundrechenausbildung“ sind das 50€/Teilnehmer.
Warum es NOTWENDIG sein soll „…diese Klientel…“ mit einem solchen Betrag zu „füttern“ – handelt es sich vmtl. doch eher kaum um prekär Beschäftige, die sich anderswo auch einmal eine „Charity-Gala-Karte“ für drei- und mehrstellige Beträge leisten (können) – erschließt sich mir NICHT.
Das ist leider bei anderen Veranstaltungen (auch in der aktiven Truppe, die dazu ja mit HHM „bestens“ ausgestattet ist…) oft so: Nicht eben „arme“ Bürger werden „auf Staatskosten“ eingeladen. Die notwendigen HH-Mittel soll dann der ProjOffz „irgendwie hereinwirtschaften“ durch teils mindestens „abenteuerliche“ Ausgestaltung. Sonnen im Lichte der Veranstaltung kann sich dann ein anderer!
Auch da kann ich „Parallelen“ zu den Entwicklungen der letzten 15-20 Jahre erkennen: Es wurde der Truppe nahezu jedwede Möglichkeit genommen, SELBST handlungsfähig zu sein, Zugriff auf dies oder jenes zu haben.
Die Konsequenzen – teils totale Abhängigkeit von „ext. Dienstleistern“ mit entsprechenden „Rahmenbedingungen“ – wollen anschließend aber gerade auch Personen, die aufgrund ihrer Position WISSEN, daß dem so ist, nicht akzeptieren! „Ich will…“. Und Erklärungsversuche, warum dies oder das eben NICHT mehr in der Hand/Verfügungsgewalt und damit unter „…ich will…“ ‚mal eben schnell „jetzt“ erledigt werden kann, werden dann mit Hinweis auf die Unfähigkeit des Meldenden „abgebügelt“.
@ Ron: Danke, die Erklärung von MdB K. hatte mich auf die falsche Fährte gesetzt. Interessant finde ich auch den Hinweis von MdB K. auf das angebliche Fehlverhalten eines Vizepräsidenten (kann ja nur Herr Faul sein, welcher seit längerem seinen Unmut gegenüber dem Präsidenten auch öffentlich zum Ausdruck brachte).
Der Flecktarntrachtenverein hat sich imho überholt – er stammt aus einer Zeit, in der die deutschen Heere (Feldheer und Territorialheer) lokal/regional strukturiert waren mit ihren Korpsregenten an der Spitze (z.Bsp. der „Herzog von Ulm“ – aka Befehlshaber II. Korps).
Und da das BMVg – afaik – kein wirkliches Reservistenkonzept hat, bzw. eine V-Fall-Konzeption, ist es kein Wunder, dass sich dieser Verband zu einem losen Verbund von klüngeligen, landsmannschaftlich geprägten Wehrsportgrüppchen entwickelt hat. Und dann sollte man nicht vergessen, dass der Verband in den neuen fünf Ländern keine Historie hat und somit keine wirkliche Basis. In Anlehnung an den anderen Faden: imho ein Relikt des Kalten Krieges. Kiesewetter hat – imho zu spät – erkannt, dass dieser Verband in keinster Weise eine Art politische Basis für ihn in Berlin, sondern im Gegenteil sogar eine politische Belastung für ihn als MdB darstellt.
@Zimdarsen
„Maßlos? Was glauben sie, was eine Verunstaltung mit diesem Format in Berlin kostet?
Der Preis ist bei 400 Personen in Berlin Mitte bei diesem Programm angemessen.
Vergleichbare Veranstaltungen durch Industrie und Politik kosten ein Vielfaches.
Man muss halt wissen was man will, für was und zu welchem Preis.“
Ja, es ist maßlos! Und bei allen Rechtfertigungsversuchen kann man halt nicht in den Verband hinein Wasser predigen und selber Wein saufen! Auch bein uns finden noch Veranstaltungen statt, aber wir haben sie von der Kostenseite den Rahmenbedingungen angepasst und abgesenkt. Das geht, dann gibt es eben etwas weniger bzw. etwas Anderes als sonst. Das haben alle akzeptiert und es kommen immer noch dieselben Gäste.
20.000 €? Das zahlt manche Kreisgruppe aus ihrer Kasse… Gemäß meiner Erfahrung werden im Verband Geldmittel eher gehortet denn ausgegeben, obwohl die Finanzordnung etwas anderes vorschreibt. Prinzipiell stehe ich daher den Ausgaben für Schwerpunktveranstaltungen positiv gegenüber. Allerdings sollte das dann eine Veranstaltung für alle sein, nicht nur für die Nomenklatura.
Persönlich glaube ich, dass der vermeintliche „Skandal“ nur der Vorwand für etwas anderes war, um den Rücktritt einzuleiten. Im Rahmen der „VdRBw-Datenschutzaffäre“ wurden ja gestern personelle Veränderungen angekündigt? Oder Herr Kiesewetter hatte vielleicht einfach ganz profan keine Lust mehr, gegen die verkrusteten Strukturen und die verknöcherten Verbandsebene anzukämpfen.
Tja, die Zeit ist schon lange reif, dass der Verband aus seiner Genickstarre erwacht u. Im 21. Jahrhundert ankommt. Als ehemalige Mitarbeiterin im „mittleren“ Management kann ich ein Lied davon singen. Das hauptamtliche Personal des Verbandes ist motiviert u. gut ausgebildet. Stößt aber immer an Grenzen zwischen Ehrenamt u. Bundeswehr. Kein Unternehmen könnte sich so eine Verhinderungsführung leisten. Es sind ja nicht nur die Bundesmittel, die zu bewirtschaften sind, nicht zu vergessen sind die ca. 3 Mill. sogenannten Eigenmittel, Das sind ebenfalls Gelder, die in den Gesamtwirtschaftsplan einfließen. Viele Köche verderben bekanntlich den Brei u. eine korrekte Haushaltsführung, die u.a. nach dem Bundesreisekostengesetz, dem Bundeshaushaltsgesetz mit den entsprechenden Verordnungen geführt werden muss, wird allenfalls von den Hauptamtlichen verlangt-an der Basis. Schon ab Landesebene wird das Ganze schwammig und das setzt sich bis zur Bundesebene fort. Kritische Mitarbeier dazu werden gerobbt u. Wachsame Mitglieder einfach ausgeschlossen. Auch das ist der Verband. Schade wäre es, wenn durch solche Vorgänge Konsequenzen vonseiten des Zuwendungsgebers getroffen würden, welche die Grundidee in Frage stellten Nämlich den Reservistenverband als Bindeglied zwischen Bundeswehr und der Gesellschaft zu sehen. Es wäre endlich an der Zeit, die Stellung der Bw in selbiger zu festigen und das Gefühl „von unserer Armee“ in Deutschland mit mehr Hingabe u. Kompetenz zu forcieren. Dabei kann der Reservistenverband in Zukunft, bei straffer Organisation u. weniger Bürokratie u. Verkarsteter Struktur noch immer einen wertvollen Beitrag leisten!
Trauriger weise befindet sich der Verband seit Monaten in einem scheinbar desolaten Zustand. 50 €/Teilnehmer sind da nur noch ein Auslöser für einen Rücktritt, der sehr bedauerlich – da ein fähiger Macher zurücktritt – ist.
Sollte es stimmen, was Bodo | 28. Juni 2016 – 21:41, schreibt und 160.000 für die Mitgliederwerbung ausgegeben worden sein, so sehe ich hier Verschwendung. Bei 30€ Mitgliedsbeitrag und 1.000 gewonnenen Mitgliedern kommt der ROI nach 5 Jahren (rechne ich Austritte und Kosten für die Verbandszeitung hinzu, werden es wahrscheinlich 10 Jahre)
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass sich der Verband durch sein Abwenden von der Wirtschaft (Abschaffung des Vize Wirtschaft) und den Arbeitgebern (der Reservisten) falsch ausrichtet.
Meine Meinung dazu kann man auch hier nachlesen:
https://www.xing.com/communities/posts/kreislauf-der-talente-bundeswehr-wirtschaft-eine-neue-aufgabe-fuer-den-reservistenverband-diskutieren-1010125933
@Andreas
„Ja, es ist maßlos! Und bei allen Rechtfertigungsversuchen kann man halt nicht in den Verband hinein Wasser predigen und selber Wein saufen! Auch bein uns finden noch Veranstaltungen statt, aber wir haben sie von der Kostenseite den Rahmenbedingungen angepasst und abgesenkt. Das geht, dann gibt es eben etwas weniger bzw. etwas Anderes als sonst. Das haben alle akzeptiert und es kommen immer noch dieselben Gäste.“
Man muss halt wissen was man will, für was und zu welchem Preis
Wer in Berlin ein strategisches Thema setzen will, muss sich überlegen wie er Multiplikatoren gewinnen kann und das gibt es in Berlin bestimmte Spielregeln und Mechanismen. Für den VdRdBw ist der Freiwilligendienst überlebenswichtig.
Berlin ist eben nicht Ellwangen und Lobbyarbeit und Interessenvertretung funktioniert in Berlin anders als in der Fläche. Die Spielregeln bestimmt im Übrigen nicht der Verband.
.
Ich halte die Begründung ebenfalls für vorgeschoben – der parlamentarische Abend an gleicher Stelle war sicher nicht günstiger und aus irgendeinem Grund ist man anscheinend ja mit der Veranstaltung nicht wie sonst immer in die BW-Landesvertretung gegangen.
Wenn man in Berlin-Mitte eine Veranstaltung mit 400 TN plant, läuft es automatisch auf die größeren und damit gleichzeitig etwas teureren Locations hinaus, so dass ich die Kosten jetzt auch nicht für absolut abgehoben halte.
Man kann ja mal den DBwV fragen, was seine Veranstaltungen kosten, die immerhin in der eigenen Geschäftsstelle stattfinden.
M.E. muss es im Verband noch andere Leichen im Keller geben, die nun so langsam ausgebuddelt werden und der Oberst a.D. versucht rechtzeitig den Absprung oder man hat ihn bewusst an zu vielen Stellen schlecht oder gar nicht informiert und er lässt es nun nicht mehr mit sich machen und schmeißt deswegen hin.
@Zimdarsen
„…… Für den VdRdBw ist der Freiwilligendienst überlebenswichtig……“
Dieser Satz ist geradezu entlarvend. Den sollten Sie noch einmal überdenken. Freiwilligen(grundwehr)dienst, damit ein Verband überleben kann ?
Was soll denn Deutschland mit einer neuen Wehrpflicht angesichts des neuen Aufgaben- und Einsatzprofils der Streitkräfte ? Das würde doch auch BuReg/BuTag jeder sicherheitspolitischen Flexibilität und Reaktionsfähigkeit berauben.
Da fährt eine Fregatte irgendwo mit freiwilligen Wehrdienstlern herum und auf einmal entsteht die Notwendigkeit diese Fregatte in einen Einsatz zu schicken……na, prost Mahlzeit, das schau ich mir an.
Kleine Anmerkung: Es gibt eine Wehrpflicht, aber keinen Anspruch auf Grundwehrdienst.
Bin ich der Einzige, der meint es könnte auch andere Beweggründe geben?
Erst so:
http://www.pivotarea.eu/2016/02/02/richtungskampf-im-reservistenverband/
Dann so:
[Wo doch Links zu deutschen Verlagswebseiten hier i.d.R nicht stattfinden… vielleicht kurz Medium und Inhalt referieren? T.W.]
Ich persönlich habe Herrn Kiesewetter als verlängerten Arm der Regierung wahrgenommen und in eigener Sache ambitioniert.
Wenn ich mir so die gerade laufende Diskussion im Bällebad anschaue, dann beschleicht mich auch der Verdacht, dass MdB Kiesewetter nun ganz bestimmt nicht seinen Namen und sein Mandat für eine Kampagne hergeben wird, die in mehrerlei Hinsicht einem staatlich geförderten Verband ( Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. ) eigentlich gar nicht zusteht – und damit meine ich dieses “ 1. Sicherheitspolitischen Forum in Berlin“, dass ja angeblich „ein großer Erfolg war und … eine breite Debatte zum Thema Dienstpflicht angestoßen“ hat, wie Herr MdB Veith meint.
Schon ganz lustig, wenn ein MdB der GroKo meint, dass eine „sicherheitspolitische“ Initiative gegen den erklärten Willen von BuReg und BuTg/Gesetzeslage in Sachen „Dienstpflicht“ unter „ortsüblicher Verschwendung“ von Fördergeldern des BMVg „ein großer Erfolg“ sei. Versucht da ein kleines Schwänzchen mit dem Schäferhund zu wackeln ? /SCNR
Sehr geehrter Herr MdB Kiesewetter, Sie haben das einzig vernünftige getan, leider imho zu spät.
16,65 Mio?? Wofür?? Wußte gar nicht, daß es diesen unnötigen Club von Schönrednern noch gibt. Kenne keinen Kameraden der da noch hingeht.
Wird bei den Soldaten eingespart!!!
Die verlassene Truppe in Mali könnte das Geld gut für Übungsmunition brauchen.
klabautermann | 29. Juni 2016 – 12:14
@Zimdarsen
“…… Für den VdRdBw ist der Freiwilligendienst überlebenswichtig……”
„Dieser Satz ist geradezu entlarvend.“
Stimmt, so sieht das der Verband.
“ Den sollten Sie noch einmal überdenken. Freiwilligen(grundwehr)dienst, damit ein Verband überleben kann ?“
Nö, mach ich nicht, denn ich muss die Feststellung ja nicht gut finden.
“ Was soll denn Deutschland mit einer neuen Wehrpflicht angesichts des neuen Aufgaben- und Einsatzprofils der Streitkräfte ?“
Das Fragen sie wohl besser den VdRBw. Ich bin gegen eine allgemeine Dienstpflicht, sondern für eine Aufwertung des Ehrenamtes.
„Das würde doch auch BuReg/BuTag jeder sicherheitspolitischen Flexibilität und Reaktionsfähigkeit berauben.“
Stimmt.
Klabautermann: Natürlich heißt es „Wes Brot ich ess‘ des Lied ich sing!“. Aber dennoch: Ernsthaft betriebene sicherheitspolitische Arbeit würde ich nicht unbedingt mit der Akklamation staatlich verordneten Fortschritts gleichsetzen. Was mich hingegen verwundert: Da wird so eine angeblich richtungsweisende Hochwertveranstaltung durchgeführt und als Journalist sowie Mitgled der Deutschen Atlantischen Gesellschaft und des Reservistenverbandes erfährt man erst im Nachhinein davon…und dann vor allem im Zusammenhang mit Geldverschwendung und Rücktritten. Irgendwie bedauerlich, das Ganze! Und je mehr ich darüber nachdenke, düften die Rücktrittsgründe sicherlich nicht nur in 50 Euro pro Kopf Bewirtungskosten gelegen haben.
ZU Captain GAF | 29. Juni 2016 – 13:00
Ich verstehe zwar nicht was der Beitrag von @Captain GAF damit zu tun hat aber er bezieht sich auf einen Vorfall aus dem Jahr 2014 in dem Lutz Kiesewetter, beim Bezirkstag der Jungen Union in Denkendorf Teilnehmer unter anderem als „Hurensohn“ beschimpft habe und später soll er unter anderem das Nazi-Lied „SA, SS, Germania“ gegrölt haben. Danach ist er von dem Amt des Bezirksvorsitzende der Jungen Union Nordwürttemberg zurückgetreten.
http://tinyurl.com/zwl5tbv
@ Zimdarsen | 29. Juni 2016 – 15:30
Ich will jetzt nicht in die Diskussion Pro / Contra Dienstpflicht, freiwillige Wehrdienstleistende etc. einsteigen.
Der Reservistenverband wäre ein Ort gewesen, wo man diese Fragen oberhalb des Stammtischniveaus unaufgeregt hätte diskutieren können und so vielleicht qualifiziertere Meinungen und ein Erkenntniszugewinn generiert worden wären. Auch hier hat Herr Kiesewetter sein Amt aber so aufgefasst, dass die aktuelle Regierungsposition per Akklamation autoritär verkündet werden müsse und jegliche abweichende Meinungsäußerung zu unterbleiben habe. Dass sich vernunftbegabte Menschen bei so einem Klima davonmachen, dürfte klar sein.
@ Axel_F | 29. Juni 2016 – 16:11
Autsch. Entweder der Herr Sohnemann ist ein veritabler Vollidiot oder, was mir wahrscheinlicher erscheint, das war die „Kündigung“ im politischen Familienbetrieb des Vaters, der vermutlich vorherige „ich hab kein Bock auf diesen JU-Kram“ Äußerungen autoritär unterbunden hat. Soll ja in ehrgeizigen Polit-Familien häufiger Mal vorkommen, dass der Nachwuchs zu etwas gezwungen wird, was er gar nicht will und dann spätpubertierend einen Weg raus sucht.
„OT“
@Andreas @T.W.:
Hm, ich weiß jetzt nicht, wer von uns beiden den Nick „Andreas“ zuerst belegte, aber aus Gründen der Unterscheidbarkeit benenne ich mich hiermit um.
Beste Grüße,
Rödelriemen (ehem. Andreas)
„OT Ende“
Der gestrichene Link von 13:03 bezieht sich auf die Volksstimme.
Dort gibt es einen Artikel „Reservisten kämpfen für Wehrpflicht“.
Nach meinem Eindruck hat R. Kiesewetter (MdB) einige Aspekte der ‚Inneren Führung‘ vernachlässigt:
(Zitat aus der Selbstdarstellung des ZIF)
„Soldatische Tugenden wie Kameradschaft, Entschlussfreude, Standfestigkeit, Tapferkeit und Durchhaltevermögen bleiben daher für eine wirksame Aufgabenerfüllung unverzichtbar. Prozesse des gesellschaftlichen, sicherheitspolitischen, wirtschaftlichen und technologischen Wandels wirken sich unmittelbar auf die Streitkräfte und das berufliche Selbstverständnis von Soldatinnen und Soldaten aus. Diese Veränderungen im Inneren aktiv zu gestalten, ist eine ständige Herausforderung. Bildung und Ausbildung sind dabei ein kontinuierlicher Prozess.“
Also:
– Führen mit Auftrag – verbunden mit Meldung der Geführten, wenn ein Ziel mit den zugewiesenen Mitteln nicht erreichbar scheint
– klare Kommunikation über Ziele, Mittel und Restriktionen (‚Zivilcourage‘)
– offenes Gespräch unter Staatsbürgern in Uniform (oder ohne Uniform) über Werte, Motivation und Antriebskräfte des Engagement des Einzelnen mit dem Risiko des Widerspruchs.
Man muss sich einmal vorstellen, wie es sich aus seiner Sicht anfühlt, wenn man es zulässt, dass neue Mitgliedsausweise des VdRBw mit Geschäftsmöglichkeiten für ein unbekanntes (ausländisches) Finanzinstitut assoziiert werden, wenn man im eigenen Wahlkreis eine neue Diskussionsplattform etabliert (und diese mit der Münchner Sicherheitskonferenz auf eine Ebene zu heben versucht), allerdings krankheitsbedingt alles aus der Ferne verfolgen muss, und dann drittens finanzielle Fragen auftauchen, was „die wichtigste Innovation zur sicherheits-politischen Diskussion“ räumlich neben dem Bundeskanzleramt angeht.- Alles nicht schön, aber in jedem Vorgang absehbar.
Nun sollte nach der Amtsniederlegung RK der VdRBw alle weiteren Verantwortlichen für diese grenzwertigen Leistungen auffordern, dasselbe zu tun. Nur so wird sich das Engagement und das Renommee vieler Reservisten nach einer Katharsis („Reinigung“) wieder als vertretbar darstellen lassen – und diese dann als Gesprächspartner der Bundeswehr bestätigen. Alternativ wäre sonst nur die Betreuung der vielen einzelnen Reservisten durch die Bundeswehr bei Auflösung des Verbandes denkbar, etwa wie die Landwehr-Organisation Preußens.
Und dies gerade in einer Zeit, in der die Bundeswehr-auf Grund ihres Personalproblems-hervorragend auf die willigen Reservisten zurückgreifen könnte…….
….wenn es denn gut ausgebildete Reservisten gäbe!
Es gab und gibt nach wie vor kein sinniges Reservisten-Konzept, und nach wie vor sind „Reservisten“ für die Truppe allenfalls „Soldaten zweiter Klasse“, und damit mehr Klotz am Bein als alles Andere…
Dabei wäre es so einfach, da es genug Reservisten gibt, deren zivile Tätigkeit sehr wohl förderlich für eine militärische (Zweit-)Karriere ist…..
Anders als viele der hier kommentierenden Personen war ich am vergangenen Mittwoch auf der hier diskutierten Veranstaltung im Tipi in Berlin vor Ort.
Es war eine großartige Veranstaltung!
Das gesetzte Thema wurde inhaltlich von den Teilnehmern auf und vor dem Plenum von allen Seiten beleuchtet und wird uns sicherlich noch in den nächsten Monaten (zurecht) beschäftigen.
Weder haben wir Hummer noch Kaviar zu uns genommen – es gab Wurst, Grillsteak und Kartoffelsalat (etc.). Und ja, neben Bier gab es auch Wein und Sekt. Sehr frühzeitig wurde Zapfenstreich ausgegeben, um die Kosten gering zu halten.
Auch während des Empfangs wurde über die Wehrpflicht /den Freiwilligendienst diskutiert.
Es liegt derzeit noch keine Abrechnung der Veranstaltung vor. Von daher wäre es hochinteressant, wie Roderich Kiesewetter zu seiner Bewertung kommt.
Es ist aber bereits jetzt schon mehr als abwegig, dass er über diese Veranstaltung nicht hinlänglich und fortwährend gebrieft worden wäre.
Wie so viele hier halte ich die zu erwartenden Kosten – gerade in Hinblick auf die Vielzahl der Teilnehmer und die Durchführung mehrerer Veranstaltungen an diesem Tage vor Ort (Verleihung Goldener Igel, Podiumsdiskussionen und Empfang) – durch gute Vertragsverhandlungen für Berlin Mitte für völlig angemessen bzw. günstig.
Die Beweggründe Kiesewetters für seinen Rücktritt sind sicherlich nicht in der Veranstaltung im Tipi zu Berlin zu finden. Ist es vielleicht einfach ein Vorwand?
Die Zeit wird uns zeigen, was Herrn Kiesewetter wirklich umtreibt und warum er tatsächlich zurückgetreten ist.
@ Mannerheim
Es steht jedem Reservisten frei, sich jederzeit mit dem Bundesamt für das Personalmanagement der Bw und/oder einem Truppenteil in Verbindung zu setzen und etwas auszuhandeln, z.B. eine Beorderung.
Dazu braucht es glücklicherweise bereits heute keinen VdRBw.
Die Probleme im Umfeld von Herrn Kiesewetter dürften Veith und Brunner heißen! Von Herrn Veith wollte ich den Namen des Verantwortlichen der unsäglichen „Datenverscherbelungsgeschichte Advanzia-Bank“ zwecks Strafanzeige haben, aber der Herr MbB hat bis heute nicht geantwortet! Meine letzte Anfrage hierzu ging am letzten Samstag an Wolfgang Dingarten, Sachgebietsleiter Verbandsarbeit im VdRBw.(an Herrn Kiesewetter kam man nicht heran, es sei denn über sein Bundestagsbüro aber Antworten brauch man da nirgends zu erwarten!)
Der VdRBw hält sich zweitklassige Hinterbänkler und politische Nullnummern des Bundestages als Vorstandsmitglieder und einer dieser früheren Vizepräsidenten (und MdB) hat uns dann als Grüßaugust im Einsatzland besucht, sinnfremde Sprüche von sich gegeben und mit einem Auge immer nach dem Fotografen geschielt damit man auch immer fotogen in der Landschaft stand. Ansonsten war es noch nicht einmal dem COM klar warum wir diesen Besuch hatten! Ich glaube auch bis heute nicht das dieser Verbandsvizepräsident auch nur ansatzweise den LVU verstanden hat!
Aber viele Kommentatoren hier haben recht: verkrustete Strukturen und die falschen Leute in den Führungspositionen verhindern das der VdRBw seiner Aufgabenstellung gerecht wird.
Das gilt nicht nur für den Bundesvorstand, man gehe nur einmal auf der Verbands-Homepage auf die Seite des LV Hessen: Dort sind die Konterfeis des Landesvorstandes seit Jahrzehnten dieselben, mittlerweile alt geworden, aber es sind nur Brustbilder und so sieht man nicht die Rollatoren der Schönwettersoldaten und Möchtegern-Fallschirmjäger. (…und stolz trägt man des Rettungsschwimmerabzeichen in Silber, den „Baseler Marsch“ und das japanische Sportabzeichen habe ich auch schon mal gesehen…)
(SCNR)
Michael Brauckhoff | 29. Juni 2016 – 21:52
In Ihrer Eigenschaft als Funktionär des VdRBw in Hessen (Stellvertreter des Vorsitzenden und Beauftragter sicherheitspolitische Arbeit) darf man natürlich von Ihnen keine andere Bewertung erwarten.
Ich kenne Sie und weiß daher das Sie wie jeder andere sicherheitspolitisch interessierte Soldat und Bürger das übliche Wissen um dieses Thema haben, aber mehr auch nicht.
Also kann das keine Hochwert-Veranstaltung gewesen zu sein, der Mit-Kommentator hier in diesem Thread
J-P-W | 29. Juni 2016 – 16:08
den ich ebenfalls kenne, hat sich hierzu bereits geäußert und ich habe dem nichts hinzu zu fügen.
Im Sinne der zielführenden Diskussionen „über die Wehrpflicht /den Freiwilligendienst“ (bzw. *setze-beliebiges-Thema-ein*), die erfahrungsgemäß erst informell wirklich fruchtbar sind, macht ein früher Zapfenstreich natürlich Sinn – vor allem, um Kosten zu sparen.
Um Himmels Willen…
Oje, was ist da nur los. Liest sich irgendwie nicht gut und so bin ich gespannt, ob der VdRBw trotz dieser Probleme noch die Kurve bekommt. Vielleicht ist MdB K. nur rechtzeitig abgesprungen und die wirklich dicken Klopper des Verbandes kommen noch :-(
@huey
Darf ich fragen aus welcher Zeit Ihre Erfahrung mit Reservisten stammt? Ihre Aussagen dazu sind – jedenfalls in dieser allgemeinen Form – schlicht falsch.
Ich selbst bin ResOffz, mit jährlichen RDL zwischen 6 und 10 Monaten allerdings zugegebenermaßen sehr auf der „aktiven“ Seite des Reservistentums. Neben meinen eigenen Erfahrungen konnte ich auch im Rahmen meiner bisherigen Verwendungen einen Einblick in verschiedene Bereich der Reserve (in aktiven TrT, RSU-Kp’n und freiwillige Reservistenarbeit) gewinnen. Auf dieser Basis folgende Anmerkungen
a) Für die Bundeswehr- genauer die Truppe – sind nur die beorderten Reservisten bzw. deren Qualität interessant. Alles was unter „unbeordert“, „freiwillige Reservistenarbeit“ und „VdRBw“ läuft ist unerheblich und dieser Kreis erfüllt tatsächlich – zumindest großteils – Ihre Vorstellung von schlecht/nicht ausgebildet und „Klotz am Bein“.
b) für die beorderten Reservisten gilt allerdings i.d.R. das Gegenteil. Diese sind für Ihren Dienstposten gut ausgebildet, motiviert und eine Stütze auf die aktive Truppe kaum verzichten kann. Sowohl der Kenntnisstand als auch die Arbeitsleistung und -Ergebnisse unterscheiden sich praktisch nicht vom Niveau der Aktiven, teilweise, gerade im Bereich StOffz, sogar höher, da die ResStOffz teilweise jahrelang in Ihrem Fachbereich und Verband bleiben.
c) auch die RSU-Kp’n – die ich wie viele eher kritisch betrachtetet habe – weisen – zumindest im „harten Kern“ der ernsthaft Interessierten – eine hohe Qualität auf. Die Übernahme von Aufgaben bzw. Unterstützung für bestimmte Projekte wie z.B. Absicherung beim TdBw, temp. Wachverstärkung, Übernahme von Sicherungsaufgaben während TrÜbPl-Aufenthalten entlastet die Truppe spürbar und erlauben die Konzentration auf den Auftrag.
@PzH2000: Danke für Ihren Beitrag. Ich dachte, dass der VdRBw das Rückgrat der Reserve ist. Dort wurde stets derart kommuniziert. Und überhaupt hat man dafür doch die rund 17 Mio Steuergelder erhalten, oder? Es scheint, dass ich mich getäuscht habe.
@ FK70
Der Verband ist beileibe keine Stütze, sondern verfolgt im Gegenteil eher eigene Ziele.
Noch dazu kann er einen Mitgliederschwund nicht mehr kaschieren, vergleicht man obige Zahlen mit denen von 2013. Mit 110.000 Mitgliedern ist er jetzt sogar kleiner, als die im DOSB organisierten Kanuten… ;-)
Auftrag des VdRBw
•das Angebot des Verbandes, um sich militärisch, körperlich und geistig fit zu halten,
•Engagement für die Streitkräfte und Sicherheitspolitik,
•Teamgeist und kameradschaftliches Miteinander,
•Öffentlichkeitsarbeit als Mittler zwischen Bundeswehr und Gesellschaft
Kommt er dieser Aufgabe nach?
Spricht dem eine Veranstaltung im Tipi beim Kanzleramt entgegen?
Sind die Kosten wirklich zu hoch?
Was ist das eigentliche Problem des VdRBw?
Wie kann man es beheben?