Verteidigungsministerium plant angeblich 7.000 neue Planstellen für Soldaten
Für eine Vergrößerung der Bundeswehr, sowohl bei den Soldaten als auch bei den zivilen Mitarbeitern, scheint es konkrete Planungen zu geben. Für die Soldaten sei eine Erhöhung der Dienstposten um 7.000, bei den Zivilisten um 3.000 vorgesehen, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND):
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will die Bundeswehr vergrößern: Die Zahl der soldatischen Planstellen soll zunächst um 7000, die der Zivilbeschäftigten um 3000 erhöht werden.
Das berichtet das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), dem mehr als 30 Tageszeitungen angehören. In einem zweiten Schritt werde eine Personalverstärkung um insgesamt 15 000 Stellen angestrebt, um auf die neuen Herausforderungen der Truppe zu reagieren. Von den derzeit 185 000 Planstellen seien aktuell weniger als 179 000 besetzt. Der jetzt fertiggestellte Plan, der in Kürze vorgestellt werden soll, entspricht in seiner ersten Stufe unter anderem den Forderungen, die der Bundeswehrverband sowie der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels, gestellt hatten.
Das Verteidigungsministerium wollte diese Angaben am (heutigen) Samstag nicht bestätigen, aber ein hartes Dementi sieht anders aus: Die Untersuchungen liefen noch; es sei noch keine Entscheidung getroffen und auch im März nicht mehr zu erwarten, sagte ein Ministeriumssprecher. Allerdings hatte es in Ministerium wie auch Parlament in den vergangenen Monaten mehrfach die Forderung gegeben, die Truppe zu vergrößern.
Wie groß die aktuell ist, ist leider im Moment nicht bekannt – die Angaben zur Personalstärke für Februar liegen noch nicht vor, sondern bislang nur die für Januar. Danach hatte die Bundeswehr 178.573 aktive Soldatinnen und Soldaten, also weniger als die maximal möglichen Planstellen. Unklar bleibt, ob und wie eine Aufstockung der Planstellen auch tatsächlich mit Menschen befüllt werden kann.
Die Ministerin hatte bereits vor einigen Wochen für März einen größeren Aufschlag zum Thema Personal angekündigt, der nun offensichtlich etwas später kommen wird. Die vom RND berichteten Zahlen scheinen aus der Planung dafür zu stammen.
(Archivbild: Wache des Panzergrenadierbataillons 411 in Torgelow)
Planstellen oder Haushaltsstellen? Vielen wäre mehr damit geholfen, wenn sie so bezahlt würden, wie es ihr Dienstposten ausweist. Danach kann man sich über mehr Planstellen unterhalten…
Hallo liebes Augen geradeaus Team
Wie möchte das Verteidigungsministerium das bewerkstelligen mit Reservisten, Wiedereinsteiger oder Wie stellen sich das die Politiker vor?
7.000 neue Planstellen klingen gut, aber entscheidend ist natürlich, wofür es weitere Soldaten geben soll, sollen Soldatenfehlbestände geschlossen werden oder neue Einheiten aufgestellt werden und gibt dies nur Sanitäter, Stabsstellen usw. oder wird die Zahl der Kampfsoldaten erhöht?
Aber warum insgesamt 15.000 Planstellen mehr in einem 2. Schritt, was dann wohl eine Truppenstärke von 200.000 Soldaten bedeuten würde? Denn bis ein zweiter Schritt umgesetzt werden könnte, wird die Ministerin nicht mehr im Amt sein und weiß niemand, wer dann gerade an der Regierung ist. 200.000 Soldaten dürften dem Bedarf entsprechen und dürfte auch das Maximum sein, was an Soldaten gewonnen werden könnte in Deutschland, ohne die Wehrpflicht wieder einzuführen.
Und ich denke, die BW wird auch nur weitere 7.000 Planstellen nicht besetzen können, ohne die BW mindestens für EU-Ausländer zu öffnen oder viel mehr Berufssoldaten einzustellen oder den Zeitsoldaten eine (Weiter-)Beschäftigungsgarantie im öffentlichen Dienst zu geben.
@TW
Verständnisfrage:
Sollen jetzt 7000 Soldaten eingestellt werden um das Delta zur angestrebten Truppenstärke vom 185000 zu schließen oder ist die neue Zielgröße jetzt bei 192000 Soldaten?
Interessant wäre welche Bereiche aufgestockt werden sollen. Im Schul- und Übungsplatzbetrieb sehe ich momentan die größten Engpässe.
pi
Stellen ausplanenen ist das eine, die Stellen mit (dem richtigen) Personal besetzen eine andere. Viel Glück.
@ Hans Dampf: mir konnte bisher noch keiner erklären, wieso die ausgeworfenen Planstellen nicht im Haushalt hinterlegt sind und Soldaten jahrelang auf die Planstelleneinweisung warten müssen, während gleichzeitig der EP14 nicht ausgeschöpft wird.
@all
So leid es mir tut: Die Detailfragen – wie sieht das aus, wofür, und überhaupt? – kann ich leider (noch) nicht beantworten; ich weiß nämlich bislang auch nicht mehr, als oben steht.
Eine Anmerkung zu @Closius: Nur Sanitäter geht in der Art, wie Sie es formulieren, ziemlich an der Sache vorbei. Wenn es Engpässe gibt, dann gibt es Engpässe, und zu wenig Sanitäter durch mehr Kampftruppe ausgleichen zu wollen, geht ziemlich schief.
@Markus Hans Fitzner: Danke, aber es gibt hier leider kein liebes Team, sondern nur mich als Alleinunterhalter ;-)
(hey, würde ja gerne aufstocken, aber das ist schon aus wirtschaftlichen Gründen bislang nicht machbar. Wer dem abhelfen möchte: hier entlang.)
Die 7000 benötigen wir ja schon für all die Dienstposten welche nach 31.12.2017 wegfallen sollten, es aber nicht tun……..und dabei sind DPäK noch gar nicht beachtet.
Nach längerer Verleugnung der Probleme und längerer Analysephase nun eine „Feinjustierung“.
Medial mit großem Aufschlag – aber man ist noch nicht soweit.
Wann es wirklich umgesetzt wird, interessiert ja auch nicht.
Zumal auch diese Leute Geld kosten.
Die große Inszenierung nächster Akt.
Hinter den Kulissen geht der Zerfall weiter.
@Sir Henry
Weil wir über die Soll-Org hinaus viele Soldaten im System haben, deshalb passen Dienstposten-Haushaltskarten nicht zusammen.
Das ist eine Erklärung, keine Rechtfertigung.
Es ist und bleibt nicht richtig.
Wer einen Dienstposten einnimmt, muss entsprechend alimentiert werden.
DPäK uvm muss on Top bezahlt werden.
Es sollen in naher Zukunft 7000 Stellen geschaffen werden um Soldaten zu entlasten, mit wem sollen die besetzt werden? Man kann ja jetzt schon nicht die freien Stellen besetzen durch die nicht vorhandenen bzw. geeigneten Bewerber.
@T.Wiegold: Die Bundeswehr sagt ja selber bei der bisherigen Stärke, daß sie zu wenig Sanitätspersonal, IT-Leute usw. hat. Es ist also zu erwarten, daß es dort zusätzliche Dienstposten geben wird. Weitere Dienstposten bei den Pionieren würden mich nicht wundern und eigentlich müsste es auch zusätzliche Dienstposten für die Flugabwehr der Luftwaffe geben(wegen den Personalproblemen für den ehemaligen Einsatz in der Türkei) und zusätzliche Dienstposten für die Marineschiffe könnte ich mir auch vorstellen in Sinne des Doppelbesatzungskonzepts.
Mit dem „nur“ habe ich gemeint, daß ich es für falsch halten würden, wenn nur solche, oben genannten Posten besetzt werden würden, aber keine zusätzlichen Dienstposten für Infanterie oder Panzertruppen beim Heer geschaffen würden. Denn wenn man Russland abschrecken will, dann braucht man auch zusätzliche Kampftruppen, genauso wie man diese auch für mögliche weitere Auslandseinsätze, wie z.B. Lybien benötigt.
Aber ich glaube nicht, daß VDL den Mut haben wird zu sagen, daß Heereskonzept 2011 war ein Fehler bzw. entspricht nicht mehr der Sicherheitslage wegen Russland, und wir machen es rückgängig.
Denn beim Heer hat man mit dem Heereskonzept 2011 die Fallschirmjäger reduziert durch die Umwandelung der beiden Brigaden in nur noch zwei Regimenter. Dadurch haben wir Fallschirmjäger mindestens in der Stärke eines Bataillons verloren , durch die Umwandelung des Jägerregiments 1 in nur noch ein Jägerbataillon 1 haben wir die Stärke eines weiteren Bataillons verloren. Stattdessen wurden dann Panzerbataillone bzw. Panzergrenadierbataillone in Jägerbataillone umgwandelt(mit der Begründung die BW sollte Infanteriestärker werden, aber wegen den Reduzierungen beim Jägerregiment 1 und den Fallschirmjägern ist die BW tatsächlich nicht infanteriestärker geworden, sondern es war ein Nullsummenspiel bei der Infanterie und ist dabei vor allem die Panzertruppe geschwächt worden) und damit der Abschreckungsfähigkeit der BW und die ganze Heeresflugabwehr geopfert worden.
Weitere Stellen für die Infanterie? Selten so einen Käse gelesen. Genau diese (angebliche) „Infanterieaufrüstung“ war der Grund, dass es nunmehr bei der Artillerie und der Panzertruppe so (lächerlich) mau aussieht. Wer „Smart Defence“ bzw. „Pooling and sharing“ ernst nimmt und nicht nur in Sonntagsreden als Phrase dräscht, der kommt an einer Reduzierung der Infanterie und an einer Aufstockung der Panzer- und Artillerietruppe als Truppengattungen, über die im Speziellen kleinere Länder wie Belgien oder die Niederlande gar nicht mehr verfügen, nicht vorbei. Davon, dass dies dem verfassungsmäßigen Auftrag entspräche, einmal ganz zu schweigen.
@Hans Dampf u. Closius:
Bevor man über neue Kästchen redet, sollte man dirle vorhandenen personell und materiell befüllen.
Das BMVg möchte das bis 2030 erreichen.
Das sagt eigentlich schon alles über die Ernsthaftigkeit deutscher Sicherheitspolitik.
Zudem deutet einiges daraufhin, dass es nicht wirklich mehr Geld gibt.
Ich redete auch nicht von neuen „Kästchen“ für das Heer, sondern davon, dass ich mit der „Deklarierung“ der vorhandenen „Kästchen“ in gewichtigen Teilen nicht einverstanden bin.
Sechs Panzergrenadierbrigaden mit jeweils einem Panzerbataillon, zwei Panzergrenadierbataillonen, einem Pionierbataillon, einem Versorgungsbataillon, einem Aufklärungsbataillon und einem Artilleriebataillon könnten in jedem Szenar bestehen – personell dürfte sich diese Gliederung nicht wesentlich vom Umfang des heutigen Heeres unterscheiden. Die „Divison schöne Körper“ würde ich dabei so belassen wie sie ist, ebenso den DtA D/F-Brigade. Die Gebirgsjägerbrigade würde ich ersatzlos streichen. Pooling and Sharing heisst nun einmal, sich auch von Fähigkeiten zu verabschieden und die Bereitschaft mitzubringen, sich auf andere zu verlassen – die sich dann wiederum auf unsere Fähigkeiten (Hier im Schwerpunkt mechanisierte Kräfte) verlassen können müssen, statt diese nur noch in homäopathischer Dosis abzubilden.
Dass man sich dann als Bundesrepublik Deutschland im Einsatzfalle Heeresflugabwehr von anderen, kleineren Ländern wie z.B. Polen „borgen“ müsste, ist ja offenkundig so gewollt.
Servus. Was ich erstmal viel wichtiger finden würde, wäre, Mangelpersonal, so zum Beispiel ausgebildeten Bordtechnikern CH53, die sich im Status eines SaZ befinden und zum BS übernommen werden wollen und sollen, auch die Möglichkeit dafür gäbe, anstatt deren Dienstposten durch noch in der Schule, oder Lehre befindliche Personen, oder durch nichtausgebildetes Personal aus in Auflösung befindlicher Fremdverbände zu blockieren, wodurch gutes Personal leider gehen muss und das sich Personalfehl absehbar über die nächsten 5 Jahre noch verschlimmert, was dann den Ein oder Anderen dazu veranlasst, abstruse Ideen zu entwickeln, wie man diesem Mangel umgeht und lieber auf Aus- und Weiterbildungstiefe zu verzichten und stattdessen Platzrunden und IFR fliegen zu wollen, wo man dieses Personal ja nun nicht unbedingt braucht, was aber für die Generierung von CRs nichts bringt und so auch keine Entlastung für die Einsatzgänger bringt.
Eine Fr. UvdL wird nicht den Mut haben eine Entscheidung ihres Vorgängers TdM zu revidieren und die X-te Bundeswehrreform von 2011 über den Haufen zu schmeißen.
Dazu müßte Russland und seine Tatsachenpolitik in Berlin als reale Bedrohung auch für Deutschland in diesem für Sipo unsensiblen und die Fakten verkennenden Land richtig und vehement kommuniziert werden.
Unser Land sollte auch im internationalen Vergleich (z.B.mit FR,GB,IT,SP usw. ) und der Einwohnerzahl, sowie der Wirtschaftskraft etc.eine Streitkraft von ca. 250000 Soldaten vorhalten.
Die jetzt verhandelte Aufstockung auf vielleicht maximal 197000? Soldaten ist wie fast alle Maßnahmen unter der Ministerin eine Ankündigung, um den BwVerband, Wehrbeauftragten und ein paar Unbequeme ruhig zu stellen.
Um tatsächlich tausende von Soldaten zu generieren braucht es andere Maßnahmen in dieser Situation, als mit immer neuen für die Öffentlichkeit „positiven“ Schlagzeilen zu glänzen.
Ebenso sind die 130 Mrd. € mehr für die Ausrüstung der Armee bis 2030 eine weitere Ankündigung von UvdL, die sich in die Ankündigung von Leo3, Tornadonachfolger, MEADS, MKS 180, Vollausstattung und,und einreihen.
In Zeiten der alles diktierenden Flüchtlingskrise wird das Verteidigungsministerium ein paar Almosen vom „schwarzen Nuller“ Hr. Schäuble bekommen als Alibimaßnahme.
Fr. UvdL, wird diese Tatsche dann so hinstellen, dass sie ja für ihren Haushalt gekämpft hat, aber ohne wirklichen Erfolg.
Kämpft diese Ministerin tatsächlich für „ihre“ Bundeswehr, oder möchte diese Ministerin nur 2017 top dastehen, um das Erbe der ebenfalls an der Bundeswehr nicht interessierten Mutti zu übernehmen?
Meine Befürchtung ist, dass wir 2017 eine komplette Bonsaitrümmertruppe mit Weltmeisterankündigungen in diesem unseren Land haben werden
Leute, Leute! Schön, dass nach Herzens Lust endlich wieder Struktur geplant werden kann. Mehr Heeresbrigaden, selten so gelacht. Statt dessen wird der neue OrgBer Cyber viele neue Stellen für die Kommandoebenen benötigen. PzGrenBrig zusätzlich? Glaub ich nicht. Dafür wird es eine neue FüUstgBrig als Führungselement der FüUstgBtl geben. Benötigt sicher auch was aus dem neuen Topf.
@Closius | 12. März 2016 – 11:20
„Die Bundeswehr sagt ja selber bei der bisherigen Stärke, daß sie zu wenig Sanitätspersonal, IT-Leute usw. hat. Es ist also zu erwarten, daß es dort zusätzliche Dienstposten geben wird. “
Hmm, das wäre ja eigentlich unlogisch, denn die Bw gibt ja zu dass sie in den drei Bereichen (Technik, Sanität und IT) schon jetzt nicht alle DP besetzen kann, warum sollte sie zusätzliche schaffen?!?!
Einen gewissen, tatsächlichen Bedarf gäbe es vielleicht bei San, aber wie gesagt: schon das hier und heute lässt sich nicht füllen.
Bei IT/FüUsgt gibt es gar keine tragfähige Begründung, denn wir haben wirklich genug DP im Bereich IT/FüUstg (und davon viele nicht besetzt). Allerdings könnte ich mir vorstellen, das man vor dem Hintergrund des neuen OrgBer doch Stellen aufwachsen lässt um einerseits der SKB nicht gar zu viel wegzunehmen und andererseits den Quatsch-OrgBer „Cyber“ medial auschlachten zu können.
Bzgl. FschJg und JgRgt1: Volle Zustimmung. War ein großer Fehler hier zu kürzen und gleichzeitig PzGren und PzBtl umzupaspellieren, dass wird noch JAHRE dauern, bis die den notwendigen Sachstand haben um wirklich einsatzfähig zu sein :(
Darüber hinaus sind zwei FschJgRgt tatsächlich eines zu wenig, wenn man den Auftrag MilEvakOp ernst nehmen würde…
@Hans Dampf | 12. März 2016 – 12:17
„Die Gebirgsjägerbrigade würde ich ersatzlos streichen.“
Na klar, vor dem Hintergrund der Entwicklung im Osten und unserer mangelnden Vorlegefähigkeit sollte man genau eine der wenigen Brigaden streichen, die tatsächlich einsatzfähig UND schnell-vorlegefähig ist.
Pffffff!
@Memoria | 12. März 2016 – 12:00
„Bevor man über neue Kästchen redet, sollte man dirle vorhandenen personell und materiell befüllen.“
Ich stimme absolut zu! Die bisherigen „Kästchen“ sind ja im Heer alles hohle Strukturen! Wenn man jetzt neue Kästchen aufmachen würde, dann würde man ja wieder nur Unruhe hineinbringen, neue hohle Strukturen schaffen und einen unsinnigen Bedarf an längerdienenende UmP und BS (Offz wie UmP) schaffen. Denn zunächst müssten ja für neue Kästchen die Ausbildung des Führungsnachwuchses beginnen, denn der dauert ja zwischen 5 und 10 Jahren (je nach Dienstgrad).
Von daher: Meine Hoffnung ist in der Tat, dass es überhaupt keine neuen Kästchen gibt, sondern das lediglich in den bisherigen Verbänden mehr Landser ausgebracht werden. Vielleicht ganz zurückhaltend an der einen oder anderen Stelle mal eine zusätzliche Kompanie, aber das war es schon.
Wenngleich mein Herz und Verstand natürlich nach dem dritten FschJgRgt verlangt! Aber nüchtern betrachtet ist dafür einfach noch zu früh. Jetzt muss erst einmal die aktuelle Struktur ins Laufen kommen, bevor man sie versucht zu verschlimmbessern ;)
Bezüglich neuer Dienstposten und Dienstpostenehrlichkeit könnte man gleich ganz oben im Ministerium anfangen. Angeblich ist der tatsächliche Umfang des BMVg wesentlich größer als in der Soll-Org dargestellt. Mehrere Hundert ( ! ) StOffz-DP sollen in der SKB ausgebracht sein und tatsächlich tuen die Offiziere im BMVg Dienst.
TdM Kästchenkunde vom Feinsten !
So langsam denke ich mal das ihr uns altgediente Mannschafter mal etwas mehr Dienstzeit oder die Möglichkeit zum BS bietet, natürlich auch mit Auswahlverfahren und für die, die wollen.denn durch die Komische SaZ stellenbesetzungslisten erleidet die BW mehr Abgänge als Zulauf!
@Koffer
Zur GebJgBrig 23 – volle Zustimmung! Immerhin ist das ja eine Jäger- / Infanteriebrigade und genau für die absehbaren Szenarien vorgesehen, denen wir uns gegenüber sehen (nicht nur im (Hoch-) Gebirge) – bebautes Gelände, aride Zonen, Tropen / Dschungel).
Ein Ari-Element wäre allerdings nett.
Bei der D/F Brig sollte die Aufklärung aufgebohrt werden, und auch einige FGG benötigen Verstärkung.
Nachdem bei den strukturbestimmenden Hauptwaffensystemen die Obergrenzen korrigiert wurden, nun also auch beim Personal.
Wie beim einen oder anderen Waffensystem ist vielleicht auch hier eine „Nutzungsdauerverlängerung“ angedacht. Schließlich würde ja eine weitere Annäherung der besonderen an die allgemeine Altersgrenze auch die Homogenität des zivil-militärischen Personalkörpers verbessern helfen.
Nur – dann wäre die Truppe bald tatsächlich so alt wie sie aussieht. Schon jetzt sind die Offiziere und Beamten in Führungspositionen, die sich ihre eMails ausdrucken und in die Postmappe packen lassen um dann mit dem Stift darauf rumzukritzeln, nur schwer zu ertragen.
@Hans Dampf:
Ja natürlich kann man jetzt auf Landes- und Bündnisverteidung umschwenken und wieder alles umwirbeln (Kehrt! Marsch!).
Der Beitrag von Koffer hat gezeigt wo da die Probleme liegen.
Und dann wird man im Jahr 2022 feststellen, dass man für Tunesien, Syrien, Irak und Estland mehr Infanterie braucht.
Es fehlt ja schon die kriegstheoretische Ableitung in der wir mal die unangefochtene Weltspitze waren.
Denn in einem modernen Krieg wird man mehr als mechanisierte Kräfte brauchen.
Man kann auf Tiefe vor Breite gehen.
Dann aber wohl überlegt, international abgestimmt und sauber finanziert.
Dafür bringt aber keine Partei die politische Kraft auf.
@Jens Schneider:
Wir haben bereits jetzt eine Bonsaiarmee und es wird sich daran absehbar nichts ändern.
Die Diskussionen um 100 Panzer und 7000 Soldaten mehr zeigen das.
Nach den Landtagswahlen wird immer klarer werden wie schlecht die haushalterische Lage ist. Die Wirtschaft stottert bereits. Die Eckwerte zum Haushalt und zum Finanzplan bis 2020 werden zeigen wie klein die Spielräume sind.
Aber bis dahin will sich vdL eben durchlächeln.
Bisher klappt es ja sehr gut.
@Sehenden Auges:
Die Ankündigungen bei Material und Personal haben bisher keinerlei haushalterische Basis.
In den Haushaltsverhandlungen kommt man derzeit unter die Räder. Aber dann ist ja schon 2017…
@ Koffer:
Vermutlich haben Sie recht, Mulis scheren sich nicht um Spurbreiten oder Anmeldefristen ;-) Davon abgesehen waren Ihre Gegenargumente auch schon einmal fundierter. Angenommen, die Gebirgsjägerbrigade ist hocheinsatzfähig und hochbeweglich: Was hätte sie einem Angriff von gepanzerten Kräften entgegenzusetzen, von dem man ja ausgehen darf/muss?
Im Übrigen: Ohne Not würde ich die Gebirgsjägerbrigade auch nicht auflösen wollen. Aber von irgendetwas muss man sich verabschieden, wenn man sich auf etwas konzentrieren möchte/muss, das hängt inhärent mit dem Begriff „Schwerpunkt“ zusammen. Wenn man alles vorhält kommt exakt das heraus, das wir jetzt haben: halbgarer Murks.
@ Memoria:
Richtig, diese Art der Abstimmung verstehe ich unter „Smart Defense“ oder „Pooling and Sharing“ und sie ist dringend nötig. Es ergibt aber keinen Sinn, sich auf etwas (vermeintlich) zu spezialisieren, was Österreich, Belgien, die Niederlande, Irland etc. pp ebenfalls stellen können. Wir müssen das zur Verfügung stellen, was die anderen eben nicht mehr stellen können und das sind in erster Linie die mechanisierten Kampftruppen, mit klarem Schwerpunkt auf die Panzergrenadiertruppe.
Zur Gebirgsjägerbrigade:
Umgliedern zu einen Gebirgsjägerregiment und Unterstellung unter DSK. Die Untestützungsteile als Kern für eine von:
@Hans Dampf | 12. März 2016 – 12:17
genannten PzGrenBrig.
Die Brigaden müssen Multitools sein. Diese Brigade ist nur infanteristisch einsetzbar und damit im hohen Maße spezialisiert. Sowas hat in einer standardisierten Brigadestruktur nichts zu suchen.
pi
@Hans Dampf | 12. März 2016 – 13:43
„Davon abgesehen waren Ihre Gegenargumente auch schon einmal fundierter.“
Touché. Ich war in der Tat für meine Verhältnisse kurz und brüsk ;)
„Angenommen, die Gebirgsjägerbrigade ist hocheinsatzfähig und hochbeweglich: Was hätte sie einem Angriff von gepanzerten Kräften entgegenzusetzen, von dem man ja ausgehen darf?“
Wir können gerne über gepanzerte vs. umgepanzerte Tr in Ostpolen bzw. im Baltikum reden, aber dazu müssten wir den Willen und die finanziellen Mittel zu einer Vorstationierung von schweren Kräften besitzen.
Da wir sicherlich dauerhaft keine DEU Kräfte so weit im Osten stationieren werden, müssten wir also das Material sogar doppelt ausbringen (einmal für die DEU Garnison und einmal für den Einsatz im Osten).
Das ist absolut unrealistisch.
Die einzig andere Option ist daher mit Kräften zu arbeite, die tatsächlich schnell verlegbar sind und das ist nun einmal die Infanterie.
Wenn wir nun die Einsatzbereitschaft der Infanterieverbänden betrachten, dann ist die GebJgBrig nach den beiden FschJgRgt an erster Stelle.
Oder um es anders zu sagen: keine Arme, keine Kekse.
Also war mein „Pffff“ vielleicht nicht besonders elegant, aber trotzdem zutreffend.
Darüber hinaus sind Infanterieverbände vor dem Hintergrund derzeit wahrscheinlicher Szenare (siehe hierzu auch @Memoria | 12. März 2016 – 13:37) wesentlich flexibler einsetzbar.
Übrigens auch im Osten, sofern es um Einsatz gegen „grüne Männchen“ geht…
Nun bin ich sicherlich kein Gegner der gepanzerten Kampftruppen. Wenn man auch da die hohlen Strukturen auflösen würde, würden Sie mein lautes Klatschen hören!
Wir brauchen nicht neue Kästchen, wir brauchen ein Befüllen der bestehenden und ein Erreichen der Einsatzbereitschaft der kürzlich Umpaspiellierten!
Wenn das in fünf bis 10 Jahre erfüllt wäre, DANN können wir uns gerne über neue Kästchen unterhalten…
Aber mal ehrlich! So wie ich die Bw einschätze wird es ja keine zusätzlichen Landser und UoP geben, sondern wir werden uns bei langdienenden UmP und StOffz vollsaugen. „Cyber“ sinnlos aufblähen, das Ministerium sanieren und die Ämter und KdoBeh ausdehnen.
Nix mit Kampfkraftgewinn, sondern vielmehr reine Papierschubser :(
@politisch inkorrekt | 12. März 2016 – 13:49
Hmmm, sosehr ich soeben in das Horn der GebJg geblasen habe, dass mit dem GebJgRgt in der DSK wäre in der Tat rein inhaltlich nicht abwegig…
Denn dadurch würde ja die Infanterie nicht weniger (wenn man Anzahl der Kp erhalten würde).
Aber das ist eine philosophische Diskussion, denn Ihr Vorschlag „UstgTle“ zu PzGrenBrig ist unrealistisch, denn eine Verlegung wohin auch immer würde faktisch eine Nichteinsatzbarkeit über fünf bis zehn Jahre bedeuten.
Und eine PzGrenBrig in den Alpen wäre sicherlich nicht zielführend ;)
Also: nette Idee, aber inhaltlich derzeit nicht umsetzbar.
Dem Vernehmen nach – zumindest, was ich so gehört habe – sollen sich die PzGren in AFG (auch und gerade ohne SPz) in der infanteristischen Rolle nicht allzu schlecht angestellt haben. Eben wegen dieser infanteristischen Befähigung sollte man ja auch auf diese TrG den Schwerpunkt legen. Das habe ich ja bereits wiederholt betont.
Es ist alles eine Frage des Geldes. Habe ich viel Geld, kann ich mir den Luxus leisten und alles vorhalten, was ich gerne hätte. Wenn ich begrenzte Mittel habe, dann muss ich anders haushalten. Gut, die einen sagen, jawoll, infanterielastig, ich sage Hauptaugenmerk auf die mechanisierten Kampftruppen, Schwerpunkt PzGrenTr. Warum sage ich das:
a) Der Brigade-Typ „Stryker-Combat Team“ wird, wenn ich recht informiert bin, von den US-Amerikanern nicht mehr weiterverfolgt. Weshalb sollten wir dann mit vergleichbaren anfangen? Erschließt sich mir nicht, auch wenn sie beweglicher sein sollte, was zweifelsohne der Fall ist. Schnell vor Ort und dann schnell, naja…
b) Einen Einsatz wie in AFG (ISAF) wird es von Art und Umfang her vermutlich nicht mehr geben, weil gemessen am Aufwand der Ertrag gegen Null geht. Viel Geld, viel Blutzoll und man hat am Ende nichts erreicht – oder der Einsatz zieht sich endlos hin. Das haben selbst die Briten und die Amerikaner eingesehen und hüten sich, derartige Einsätze noch einmal zu beginnen. Vor 15 Jahren hätte man vermutlich in Syrien interveniert. Heute geht man da mit ganz langen Zähnen dran. Nicht umsonst sind es US-Generale, die auf die Gefahr durch Rußland und „Artikel 5“-Befähigung hinweisen.
c) Steht in unserem Grundgesetz eindeutig, was Pflicht und was Kür für die Streitkräfte sind. Mögliche Szenarien in Tunesien oder wer weiss wo dürfen niemals zum strukturbestimmenden Element werden. Soweit man beides (Verteidigung und Interventionsarmee) unter einen Hut bringen kann, ist das gut – ich bin der Meinung, dass „meine“ Brigaden zzgl zusätzlicher Inf aus der DSK und dem DtA DF-Brig dies leisten könnten – aber es darf nicht dazu führen, dass die Kür die Pflicht unmöglich macht.
d) zusammen mit c) Aufrechterhaltung der panzerbauenden Industrie als Bestandteils des „Systems Verteidigung“, so möchte ich es einmal nennen.
Im Übrigen: Volle Zustimmung bezüglich des Wasserkopfes. Aber auch hier scheut man den einzig möglichen Weg, diesen abzubauen: Die Implementierung eines anglo-amerikanischen Modells für Berufssoldaten.
zu a) ich meinte, dieser Brigade-Typ wird zumindest nicht mehr mit dem Enthusiasmus gesehen wie noch zu Zeiten der Einführung…
@Hans Dampf
Vorher haben Sie den die Info mit Stryker Brigade nicht weiter verfolgen?
Schließlich ist man in den USA ja grade am tüfteln was man an den Strykern neben 30mm und javelin verteilt über die Fahrzeuge im Zug noch so alles ändern und verbessern will.
Ich konnte lediglich erkennen das man schon vor 10 Jahren gesagt hat, dass sie logischer weise nicht so toll sind wie sie erst gefeiert wurden aber als einer von 3 Typen so weiter bestehen werden.
Und das PzGren auch gut infanteristische kämpfen können aber gerade gegen einen starken oder konventionellen Gegner bei weitem nicht so wie die Jäger das gibt die Struktur der PzGren Kp und Btl einfach nicht her. Außerdem ist es natürlich nicht wirtschaftlich.
Die Idee eines GebJgRgt ist tatsächlich interessant. Dazu hoher BV206 niedriger Boxer Anteil als schnell verlegbare leichte Kräfte zusammen mit den Fallschirmjägern. Dazu dann leichte Luftbewegliche Kampfustg. (wie leichte Artillerie Systeme) aus dem Rest der Brigade basteln und der DSK unterstellen. Wäre eine interessante Idee.
Die DF Brigade könnte dann umgewurschtelt die fehlende Brigade ersetzen. Aber natürlich alles nur Gedankenexperimente.
+ 10.000 HAUSHALTS-karten, end-dienstgrade!, und dann 10.000 sofortige zusätzliche beförderungen noch vor 2017, der ruck würden reichen…!!!
semper fortis
@Hans Dampf
Gut dann hat sich mein erster Punkt erledigt und wir sind auf dem selben Stand
@Memoria: Sollen bis 2030 die 15.000 Dienstposten mehr erreicht werden oder nur die 7.000? Die Zahl 2030 stammt aus dem Ministerium, weil Herr Wiegold keine Jahreszahl nennt oder ist dies nur eine Vermutung/Annahme von Ihnen?
Jetzt 192.000 oder 200.000 Soldaten zu erreichen wäre jedenfalls einfacher als 2030, weil die Jahrgänge bis dahin schwächer werden als heute.
@Hans Dampf | 12. März 2016 – 14:11
„Dem Vernehmen nach – zumindest, was ich so gehört habe – sollen sich die PzGren in AFG (auch und gerade ohne SPz) in der infanteristischen Rolle nicht allzu schlecht angestellt haben.“
In AFG gab es keinen klassischen, infanteristischen Einsatz. Die PzGren haben sich zwar in der Tat dort nicht schlecht geschlagen, aber das hat nichts damit zu tun, warum man Infanterie benötigt…
„Im Übrigen: Volle Zustimmung bezüglich des Wasserkopfes. Aber auch hier scheut man den einzig möglichen Weg, diesen abzubauen: Die Implementierung eines anglo-amerikanischen Modells für Berufssoldaten.“
Hier stimme ich Ihnen eindeutig zu! Wir brauchen weniger BS nach bisherigem DEU Verständnis und neue Wege (vielleicht BO41 auch außerhalb der Lw?!) oder SaZ20 mit Übernahmegarantie in Wehrverwaltung und Landesverwaltungen?!
Keine Ahnung, aber auf jeden Fall etwas anders als 4,12,13, BS.
@chris | 12. März 2016 – 14:29
„Und das PzGren auch gut infanteristische kämpfen können aber gerade gegen einen starken oder konventionellen Gegner bei weitem nicht so wie die Jäger das gibt die Struktur der PzGren Kp und Btl einfach nicht her. Außerdem ist es natürlich nicht wirtschaftlich.“
+1
@beobachter | 12. März 2016 – 14:31
„10.000 HAUSHALTS-karten, end-dienstgrade!, und dann 10.000 sofortige zusätzliche beförderungen noch vor 2017, der ruck würden reichen…!!!“
Warum sollte man eine dienstgradlastige Armee dadurch verbessern, dass man den durchschnittlichen Dienstgrad erhöht?
Wir brauchen mehr Landser und UoP, nicht noch mehr OStFw und A15+
In der aktuellen ES&T ist die „Struktur“ des Projekts Heer2011 abgebildet und – wie bereits von anderen gesagt – ist das ganze ein Riesenquatsch und weder Fisch noch Fleisch. Die Panzerlehrbrigade 9 steht auf dem Papier mit 2 PzBtl (inkl. Leuchtturmprojekt „dt.-nld. PzBtl in Aufstellung), zwei PzGrenBtl und einem JgBtl ganz gut da, aber schon der PzBrig 21 fehlt ein PzGrenBtl und statt eines zweiten PzBtl hat die ein nichtaktives JgBtl, der PzGrenBrig 41 fehlen komplett die Panzer (die man erst in ein JgBtl umgewandelt hat), in der PzBrig 12 gibts ein teilaktives „Gebirgspanzerbataillon“ … und die ganze 1. PzDiv hat nur ein ArtBtl (die 10. hat zwei), das „fehlende“ steckt in der Dt-Frz Brigade … Whiskey – Tango – Foxtrott ???
Das ganze ist so konfus und verquast, das kann man nicht mal organisatorisch richtig auflösen. Wie vorher richtig gesagt: Die Gebirgsjäger in der 10. PzDiv sind da irgendwie fehl am Platze, versetzt man die in die DSK kann man die DSK eigentlich gleich in eine Division für die „reine Infanterie“ ummünzen. Auflösen würde ich ganz radikal die Deutsch-Französische Brigade – das ist eh nur noch so ein politisches Vorzeigeprojekt ohne inhaltlichen Wert und wird nur noch von der Angst vor negativen Schlagzeilen und politischer Verstimmung am Leben erhalten. Wir sparen uns einen (unnützen) Stab, erhalten das 2. ArtBtl für die 1. PzDiv und können die beiden JgBtl dazu nutzen, um der PzBrig 21 das fehlende PzGrenBtl zu verschaffen. [Sarkasmus] Umgestaltung von Btl kann die BW doch ganz gut.[/Sarkasmus]
Bliebe für mich offen, welche Rolle und Funktion die JgBtl in den Brigaden erfüllen sollen. Irgendwie wirken die da drin wie verloren, ein bischen wie das ungeliebte Stiefkind. Sie können trotz Mechanisierung mit dem Boxer den PzGren und PzBtl nicht wirklich folgen und haben auch nicht deren Kampfkraft … und nur für „Sicherungsaufgaben“ ein ganzes Btl in die Brigade zu packen ist auch irgendwie wie mit Kanonen auf Spatzen schießen. Vielleicht auch aus den vorhandenen Brigaden ausgliedern (wodurch diese kleiner und vermtl. führbarer werden würden) und in einer separaten Brigade (unter Rückgriff auf den Stab der aufgelösten Dt-Frz Brigade?) der DSK unterstellen. Dann wäre diese eine reine Infanterieformation, die mechanisierten Kräfte wären entlastet … Aber so wie es jetzt ist (bzw geplant ist) bleibt nur festzustellen: Die ganze Struktur paßt nicht, sie ist nicht effizient oder zielgerichtet.
Ich frage mich auch warum die 10. PzDiv 2 Art Btl hat und nicht ein Art Reg. Da lässt sich ein halber Stab einsparen (gibt der Art aber einen Oberst Posten). Letztlich ist das ohnehin nur ein Kräfte Steller in Form von JFSTs, JFSCGs und den schießenden wie aufklärenden Batterien.
Die Organischen Jäger in den Mechanisierten Brig sind gar nicht so doof und schaffen Flexibilität.
Sie können schneller vor Ort sein, taktisch schneller verlegt werden, geben die für manche Einsätze nötige Manpower und sind in manchen Geländearten die Truppengattung Nummer 1.
Eine gleichmäßigere und dafür etwas weniger ausgeprägte Verteilung wäre für so etwas aber vielleicht zielführender.
@Koffer | 12. März 2016 – 14:03
„Und eine PzGrenBrig in den Alpen wäre sicherlich nicht zielführend ;)“
Das ist nicht ganz richtig. Zu guten, alten Zeiten hatte die 1.GebDiv neben der GebJgBrig 23 auch eine PzGrenBrig 22 in Murnau und eine PzBrig 24 in Landshut. So abwegig ist die Idee vo @pi nicht.
Aber generell: Dieses ewige Genöle und hin und her mit mehr San, mehr IT, mehr Kampftruppe, mehr PzGren, mehr Pz, weniger Stabstäter ist doch sehr müßig.
Wir brauchen
1. ein vernünftiges Gesamtkonzept der SK. Die derzeitige Struktur bildet die Anforderungen an unsere Bw in keiner Weise ab.
2. ein Set an SK die geforderte Fähigkeiten von leicht und schnell verlegbar bis schwer und durchsetzungsfähig nachhaltig und mit unseren Verbündeten interoperabel abbildet. Hiermit ließen sich dann schnell Kräfte projizieren und NATO-Solidarität unter Beweis stellen, den politischen Willen vorausgesetzt.
3. eine saubere Abstimmung mit unser Verbündeten, wer zuverlässig welche Exklusivfähigkeiten für das Bündnis vorhält und im Zweifel auch bereitstellt. Hier sind wir als DEU besonders gefordert, da wir mit unserer Sicherheitspolitik oftmals nicht die Verlässlichsten sind.
Eigentlich alles Binsen.
@Hans Dampf | 12. März 2016 – 14:11
Zustimmung, dass wir den Wasserkopf deutlich reduzieren müssen. Da gibt es bei unseren Verbündeten durchaus Beispiele. Das FHQ für EUBG 2/16 ist fast doppelt so groß wie das von FRA sichergestellte FHQ EUBG 1/17.
Dann muss man aber auch akzeptieren, dass nicht jede Funktion schichtfähig und in aller möglichen Tiefe, die man sich nur vorstellen kann abgebildet wäre. Dann ist eben nicht mehr die FAS und der Beauftragte für Tritte und Leitern vorhanden. Sarc off
Eine durchaus paradiesische Vorstellung, höhere Stäbe zu entrümpeln, Fähigkeiten zusammenzulegen und zu verschlanken. Ach dieser Anspruch von TdM war ja mit der derzeitigen Neuausrichtung verfolgt worden. Inzwischen haben wir immer noch 202 Generale für alles Mögliche, können Regimenter von Obersten aufstellen und Rollator-Brigaden mit überalternden OTL alimentieren. Ich bin übrigens auch einer dieser überalternden Stabstäter und würde lieber heute als morgen etwas vernünftigeres machen als Papier für die Ablage P zu produzieren oder sinnfreie PPT-Beiträge zu CommandersUpdate Briefings zu erstellen. Nur dazu brauchen wir wirklich ein neues Laufbahnsystem – wie von Ihnen geschildert – für Berufssoldaten.
@ Bin_dabei
Soweit d’accord, aber das wäre m.E. eine politische Grundsatzentscheidung:
Halte ich primär schwere mechanisierte Verbäne für Artikel 5 Operationen vor, oder spiele ich Ressourcensteller für Interventionen anderer europäischer Mächte (oder der USA) und halte vornehmlich leichte, leicht verlegbare Verbände mit Schwerpunkt Infanterie vor?
Beides gemeinsam, das sollte mittlerweile eigentlich jeder begriffen haben, ist weder personell noch materiell noch finanziell leistbar. Hier gibt es m.E. eine ganz klare und ganz einfache Entscheidung zu fällen, aber angesichts der politischen Kosten (entweder sind die Osteuropäer oder die Franzosen verärgert) wird diese natürlich nicht gefällt werden.
[Persönliche Meinung] Angesichts der sozio-politischen Kultur in Deutschland kann m.E. nur die Rückbesinnung auf Artikel 5 und mechanisiertes Feldheer Sinn machen, denn niemand wird auf absehbare Zeit noch einmal eine Intervention wie in Afghanistan initiieren bzw unterstützen. Auf diese Weise würde man auch endlich die französischen Versuche torpedieren, Europa zum Resource Provider für die eigene Außenpolitik in Afrika zu machen.[/persönliche Meinung]
@Bin_dabei | 12. März 2016 – 15:00
„Das ist nicht ganz richtig. Zu guten, alten Zeiten hatte die 1.GebDiv neben der GebJgBrig 23 auch eine PzGrenBrig 22 in Murnau und eine PzBrig 24 in Landshut. So abwegig ist die Idee vo @pi nicht.“
?!?! Nur weil es in der „guten alten Zeit“ so war, wird es doch dadurch nicht besser!
Wo sind die StOÜbPl mit Pz und PzGren Kapazität?
Wo ist der nächste TrÜbPl für BMK, BK und Art?
Wo sind in den heute noch bestehenden StO die Kopfbahnhöfe?
„Wir brauchen 1. ein vernünftiges Gesamtkonzept der SK. Die derzeitige Struktur bildet die Anforderungen an unsere Bw in keiner Weise ab.“
Damit wir mitten in einer Struktureinnahme alles verschlimmbessern?
Wir brauchen derzeit keine neuen Strukturen, wir müssen die aktuellen hohlen Strukturen einfach mit „Fleisch“ (Landser und UoP) füllen.
@csThor | 12. März 2016 – 15:17
gute philosophische/grundsätzliche Diskussion.
Aber nicht aktuell! Wir haben das Geld für eine komplette Umstrukturierung hin zu einer selbstständig verteidigungsfähigen Armee nicht und es besteht noch nicht einmal annähernd der politische oder gesellschaftliche Wille daran etwas zu ändern.
So einfach ist das.
Die Frage ist eigentlich eher darauf gerichtet, was man dem „gemeinen Michel“ eher verkaufen kann – 5 Mrd € pro Jahr mehr für die Wiedererlangung der im Grundgesetz festgeschriebenen Hauptfunktion der Armee oder bessere „Auxiliar“-Fähigkeit für Frankreichs postkoloniale Interventionspolitik in Afrika? Daß es ohne mehr Geld nicht geht, das ist jedem bekannt …
Seitdem der Wehrbeauftragte und der DBwV sehr plakativ die Finger in das Thema „hohle Strukturen“ gelegt haben, läuft die Überprüfung des Personalkörpers. Da CSU und SPD (Seeh.Kreis) nachgelegt hatten, ist nun auch Druck auf dem Kessel. Die Begriffe um das Füllen von Strukturen lauten „Robustheit, Durchhaltefähigkeit und Fähigkeitsaufwuchs“. Natürlich wird nun auch aufgrund der SAZV erkannt, wo die ODPs gegenüber der Aufgabe/Aufträge viel zu klein ausgeplant waren. Aktuell laufen die Untersuchungen, wie man das „Füllen“ der hohlen Strukturen auf der Zeitachse realisieren will und wie man mit dem eventuell „neuen OrgBer Cyber“ personell verfahren soll. Letzteres macht den „Personalern“ wohl das größte Kopfzerbrechen. Der DBwV Vorsitzende hat wohl zuletzt schon im BMVg den Finger in die Wunde gelegt. Manch General muss sich aufgeregt haben, weil der DBwV ein Auffüllen „von unten“ bzw. „Output-orientiert“ forderte. Klar, ging es nach den Spitzenbeamten oder -militärs, dann werden lediglich BMVg, Kdos und Ämter befüllt. Insgesamt bin ich zumindest froh, dass man zwei Monate länger untersucht und dafür dann hoffentlich besser im Ziel liegt. Bis Mitte des Jahres ist das Fenster noch offen, das sollte vdL nutzen!
Unabhängig von den Untersuchungen ist das Thema Personal natürlich vom HH her zu betrachten. Und da der SPD – Parteivorsitende momentan mauert, ist nicht absehbar, was die nächsten Tage in Sachen Eckwerte-Beschluss passiert.
@ csThor:
Wir verstehen uns ;)!
Wenn man sich anschaut, was die Umfragen seit Jahrzehnten aussagen, dann ist es gesellschaftlicher Konsens, dass vor dem Hintergrund der jüngeren deutschen Geschichte die Existenz deutscher Streitkräfte nur unter der Prämisse des Defensivcharakters akzeptiert wird. Einsätze wie der in Afghanistan o.ä. sind in der Regel mit deutlich niedrigerer Zustimmung verbunden. Ganz davon abgesehen, dass die Zeiten derartiger militärischer Abenteuer – anders kann man es nicht bezeichnen, wenn man zwar in ein Land hineingeht, aber gar nicht recht weiss, was man dort eigentlich erreichen möchte – (hoffentlich) vorbei ist.
Auch wenn ich zur oben skizzierten Mehrheit gehöre, so wäre ich durchaus dafür, den Kampf gegen den IS (deutscherseits) robuster zu führen, weil es sich hierbei schlichtweg um einen Feind der gesamten Menschheit handelt. Dafür wären zum „Gefecht der verbundenen Waffen“ befähigte Truppenteile (aller TSK) sicherlich nicht von Nachteil.
@csThor | 12. März 2016 – 15:42
@Hans Dampf | 12. März 2016 – 15:54
Es geht nicht darum, was „man“ dem „deutschen Michel“ besser verkaufen kann, sondern für was es im DEU BT eine Mehrheit gibt.
Und diesbezüglich ist derzeit die Antwort: für sehr, sehr wenig!
Und solange dies die Antwort ist, sind alle Gedankenspielereien in Bezug auf PzTr/PzGrenTr nicht nur illusorisch, sondern schlichtweg gefährlich.
Denn am Ende kommt sonst vielleicht folgendes heraus:
– Wir haben Angst vor RUS, brauchen also mehr Panzer! Machen!
– Wir sind geizig, deswegen gibt es dafür aber nicht das notwendige Geld!
Ergebnis: schon wieder hohle Strukturen!
@Hans Dampf | 12. März 2016 – 15:54
PS Weder Lw noch M führen das Gefecht der verbundenen Waffen!
;)
@Koffer | 12. März 2016 – 15:28
Die StoÜbPl gäbe es durchaus noch in einigen Bereichen in Süddeutschland. Ist ja nicht alles gleich zum Industriegebiet umgewandelt worden. Ausserdem wollte ich mit dem Hinweis Ihre Darstellung etwas zurechtrücken, da sicherlich keiner in Bischofswiesen, Reichenhall oder Mittenwald eine PzGrenBrig aufbauen würde, Bayern besteht aber nicht nur aus den Alpen…
Die Diskussion ist aber sowieso sehr akademisch.
An Bahnhöfen mit Kopframpen (!) würde es sicher nicht scheitern. Einen Kopfbahnhof benötigt man sicher nicht zur Verlegung mechanisierter Truppe.
„Damit wir mitten in einer Struktureinnahme alles verschlimmbessern?“
ich habe nicht davon geredet, jetzt alles zu ändern, Aber diese Struktur ist so verkorkst, da reicht es m.E. nicht hier mal ein paar Landser oder UoP nachzulegen.
Mir wäre eine an den Anforderungen an die SK ausgerichtete Struktur nur lieber. Im übrigen wenn man merkt, dass man ein totes Pferd reitet, sollte man absteigen. aber wir murksen weiter daran rum…
@csThor | 12. März 2016 – 15:17
Ihr Faible für Landes- und Bündnisverteidigung und die Aversion gegen Verbündete in allen Ehren, aber die Absolutheit, mit der Sie eine Beschränkung auf schwere Kräfte postulieren grenzt ja fast an Realitätsverweigerung.
Auch zu besten Zeiten der Bw hatten wir sowohl schwere, wie auch leicht verlegbare Kräfte, und das nicht ohne Grund.
Und wenn Sie den Schwerpunkt auf Art 5 legen, so ist das sicherlich nicht ein Widerspruch gegen leichte Kräfte, die schnell verlegt werden können, um den Aufmarsch schwerer Kräfte zu schützen, NATO-Solidarität frühzeitig aufzeigen und gegen „grüne Männchen“ durchaus ihre Wirkung entfalten können. Mit der Festlegung auf Interventionskräfte hat ein gutes Spektrum an leichten und schweren Kräften nichts zu tun.
Im Übrigen sollten Sie etwas dezenter in Ihrer Wortwahl auftreten und andere Meinungen nicht derart
unterbuttern.
@Hans Dampf | 12. März 2016 – 15:54
Glaub ich nicht, schauen Sie mal auf unser Engagement in MALI.
Wenn ich mich recht entsinne heißt das jetzt Einsatz Verbundener Kräfte und schließt Kr anderer Org Ber z.B. SKB mit ein. SCNR
@Bin_dabei | 12. März 2016 – 16:08
„Die StoÜbPl gäbe es durchaus noch in einigen Bereichen in Süddeutschland. Ist ja nicht alles gleich zum Industriegebiet umgewandelt worden.“
Äh, doch?!
Das sind doch alles Luftschlösser!
Die einzige Option wäre eine Umsetzung an einem aktuellen StO.
Eine Verlegung von Kräften durch Bayern in einen anderen StO führt zwangsläufig dazu, dass der Verband für min. 5 Jahre nicht einsatzfähig ist (denn durch die Personalführung der Bw, verlegt ja nur die Truppenfahne, die Menschen setzen sich dahin ab, wohin sie wollen!).
„Ausserdem wollte ich mit dem Hinweis Ihre Darstellung etwas zurechtrücken, da sicherlich keiner in Bischofswiesen, Reichenhall oder Mittenwald eine PzGrenBrig aufbauen würde, Bayern besteht aber nicht nur aus den Alpen…“
Beim diskutierten Vorschlag ging es darum die infanteristischen Teile GebJgBrig in ein Rgt umzuwandeln und die UstgTrTle einer (neuen) PzGrenBrig zuzuschlagen.
Das geht aber nun einmal nicht. Wir sind im Jahr 2016 und da gibt es nicht mehr viele StO in DEU…
„An Bahnhöfen mit Kopframpen (!) würde es sicher nicht scheitern. Einen Kopfbahnhof benötigt man sicher nicht zur Verlegung mechanisierter Truppe.“
?!?!?
„ich habe nicht davon geredet, jetzt alles zu ändern, Aber diese Struktur ist so verkorkst, da reicht es m.E. nicht hier mal ein paar Landser oder UoP nachzulegen.“
Jede Veränderung in der laufenden Umgliederung führt dazu, dass es nur noch schlimmer wird.
Wir paspellieren gerade PzSdt in Infanteristen um, dass ist ein Großprojekt und wenn man da jetzt alles kippt, wird dadurch NICHTS besser.
Außerdem ist auch nicht alles schlecht an der Struktur.
Das Problem ist nicht die Struktur, sondern die fehlenden Menschen in der Struktur und das fehlende Gerät!
Wir tun gerade so, als wären die Kästchen ernst gemeint, die an der Wand hängen. Tatsächlich aber sind sie ja nur Luftschlösser und haben derzeit nichts mit der Realität zu tun. Wir sind doch gerade erst dabei diese Kästchen nach und nach in die Tat umzusetzen!
„Wenn ich mich recht entsinne heißt das jetzt Einsatz Verbundener Kräfte und schließt Kr anderer Org Ber z.B. SKB mit ein.“
Natürlich umfasst das Gefecht der verbundenen Waffen auch Kräfte aus der SKB. Die SKB ist ja keine TSK und lediglich dazu da die drei TSK zu unterstützen.
Aber weder Lw noch Marine haben am Gefecht der verbundenen Waffen originären Anteil.
Wir müssen mal aufhören ständig und dauern politisch korrekt sein zu wollen. Die Lw hat ihren Auftrag, die Marine ihren und das Heer seinen.
Und SKB und SanDstBw unterstützen die drei TSK. Für mehr sind sie nicht da.
Wie das allerdings mit diesem Unfug OrgBer Cyber werden soll, hat noch niemand erklären können…
Außer das er die Ministerin wieder einmal eine Ankündigung machen lässt :(
@FK70:
„Unabhängig von den Untersuchungen ist das Thema Personal natürlich vom HH her zu betrachten. Und da der SPD – Parteivorsitende momentan mauert, ist nicht absehbar, was die nächsten Tage in Sachen Eckwerte-Beschluss passiert.“
Eben. Mittlerweile ist eher eine globale Minderausgabe wahrscheinlicher als ein echter Substanzgewinn im EPl 14.
Es wird spannend bis Ostern.
Der Verteidigungshaushalt ist öffentlich kein Thema, dies kann ein Vorteil oder ein Nachteil sein.
Klar ist, dass ohne deutliche Verstärkung des EPl. 14 in den nächsten 2 Jahren die Versprechungen ggü. der NATO nicht eingehalten werden können. Hier könnte das BMVg derzeit durchaus mehr mediale Hintergrundarbeit betreiben.
Ich Versteh die Diskussion von Manchen nicht
Weggen den Kaltenkrieg den Herr Steinmayer noch nicht sieht
Muss die Bw Heeresflugabwehr Neuaufstellung Bekleit Flak steht bei der Heeresentwicklung ganz oben
2 Div das das werden wohl 2 Btl zu je ca 900 Mann ( Frau ) das sind schon ca 1800
Ari Bereich liegt Reichweite über 100 km auch in der Heeresentwichlung weitere Ari BTL ????
PzGren Bereich oder Pz Btl wird wohl auch weiter Aufgestockt werden müssen
das ist die Noble Zahl echt nicht viel an mehr Posten