Bundeswehr-Personalstärke Februar 2016: So wenig Berufs/Zeitsoldaten wie noch nie
Nein, das ist kein Tippfehler in der Überschrift: Mit einiger Verspätung hat die Bundeswehr ihre Übersicht über die militärische Stärke für den Monat Februar 2016 veröffentlicht – mit Datum 23. März, und wie üblich unter dem gleichen, stets aktualisierten Link (damit man die früheren Angaben nicht nachlesen kann?). Aber dafür werden sie ja auf Augen geradeaus! gesammelt; bislang hier und hier.
Auffällig an der neuen Statistik: Die Bundeswehr hat mit 167.670 die bislang niedrigste Zahl an Berufs- und Zeitsoldaten.
Die militärische Stärke im Februar:
178.171 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 953
Streitkräftebasis: 41.882
Zentraler Sanitätsdienst: 19.738
Heer: 59.804
Luftwaffe: 28.431
Marine: 16.200
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 948
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.775
Bereich Personal: 6.938, davon 4.188 Studierende an den Bw-Universitäten
Sonstige: 1.502
Die Bundeswehr umfasst aktuell 167.670 Berufs- und Zeitsoldaten und 10.501 Freiwillig Wehrdienstleistende (Jahresdurchschnitt 2015: 9.964).
Zur Bundeswehr gehören 19.467 Soldatinnen.
Stand: 29. Februar 2016
Das ist weniger als im Januar dieses Jahres, aber immer noch mehr als im Dezember 2015. Und wenn ich nicht was übersehen habe, ist es die bislang geringste Zahl der Berufs- und Zeitsoldaten in der Bundeswehr.
(Danke für den Leserhinweis!)
Die „Drehstuhlschnittstelle“ ist so etwas wie das Unwort des Jahrzehnts bei der IT-Landschaft der Bw.
Immer dann wenn man mit einem IT-System z.B. Betriebsführungssystem, Ausbildungsplanungssystem usw. richtig fit war, wenn man alle relevanten Daten eingepflegt hatte und das IT-System für den eigentlichen Betrieb etwas gebracht hat, es also produktiv wurde, ist es durch ein „viel besseres, neueres“ Programm abgelöst worden. „Leider“ war es so gut wie nie möglich die vorhandenen Daten komplett zu exportieren, bzw. im neuen System zu importieren und die Arbeit der Eingabe ging von vorne los.
Auch hier war die Truppenebene und der einzelne TE-Führer und Techniker nur der „Vollzugsgehilfe“ für ein Datenbanksystem bei dem Andere, höhere Ebenen davon profitiert haben. Das Ergebnis war, dass aufgrund der Datenlage von Kdo-Behörden Entscheidungen an die Truppe runterkamen, die vorne und hinten nicht passten.
Es war ja „soo einfach“ auf Kdo-Ebene eine Abfrage, eine Query zu fahren und dann hatte man alle relevanten Daten und konnte eine Entscheidung treffen, ohne die Truppe fragen zu müssen.
Dabei wurde jedoch eine wesentliche Grundregel von DV-Systemen missachtet: „Mist rein – Mist raus“ !
Warum sollte sich die unterste Ebene die enorme Arbeit machen, alles einzugeben, es für die eigene Praxis meist nur unvollständig nutzen können und deshalb parallel trotzdem noch seine Excel-, Accessdateien führen zu müssen ?
Die IT-Lösungen der Bw dienen anscheinend immer jemand anderes als den Nutzer – im Zweifelsfalle einfach dem wirtschaftlichen Erfolg von der Fa. SAP.
@ Georg
… und ich erinnere an meinen in der ZgFhr-Diskussion etwas älteren Beitrag vom hohen Herrn der DSK und Mikromanagement !!! Ihr skizziertes Bild passt auch 100% !!!
Wenn man nicht mehr mit der Truppe spricht kommt heraus was grade ist, ein großer Haufen Mist ! Uuuups das reimt sich sogar ;-)
Mit der Wehrpflicht gäbe es Automatisch höhere Posten
Darum Zurück was BRD gut gelaufen ist
BRD Kultur gehört den die Städte im Mittelalter musste Jeder Bürger seinen Beitrag Leisten deshalb war früher Mittwoch Mittag die Läden zu
den da war Bürger Tag in jeder Stadt
das wusste nur Niemand mehr als das noch gab ( Laden zu )
Inzwischen gibt das gar nicht mehr
@Alarich | 28. März 2016 – 19:03
„Mit der Wehrpflicht gäbe es Automatisch höhere Posten
Darum Zurück was BRD gut gelaufen ist “
++1 ! Und einen schönen zweiten Osterfeiertag noch !!
@Alarich
Doch, das Mittwoch Mittag die Läden schließen, gibt es teilweise noch – aber nur als Freizeit!
@Schnuckel | 28. März 2016 – 11:19
„Trotzdem klingt das für mich irgendwie immer noch lösbar. Immerhin ist eine eine einmal erfolgte Impfung ja meistens mindestens ein, oftmals sogar fünf oder 10 Jahre lang gültig.“
Das ist jetzt alles OT, aber ich habe den Eindruck, dass Sie glauben ich übertreibe (und das möchte ich nicht auf mir sitzen lassen ;) ).
Lösbar ist das natürlich, aber ohne Reibungs- und Ausbildungszeitverluste nur wenn das der direkte Vorgesetzte der TE in die Hand nimmt, ist auch Ausbildung und Impfen auf einander abgestimmt. Wenn das nicht aus einer Hand koordiniert wird, dauert es halt deutlich länger.
Und Zeit ist etwas, was Sie während einer Einsatzvorausbildung nicht genug übrig haben…
„Und wenn Basisimpfschutz kein Problem ist, dann sollte m.E. ein Einsatzstatus auch nicht so schwer sein.“
Vielleicht sprechen wir hier auch an einander vorbei. Der Basisimpfschutz besteht aus sehr wenigen, im Regelfall langwirkenden Impfungen.
Ich glaube es handelt sich um 1. Tetanus (meistens schon geimpft vor Dienstantritt, 10 Jahre gültig), 2. Diphtherie (meistens schon geimpft vor Dienstantritt, 10 Jahre gültig), 3. Polio (meistens schon geimpft vor Dienstantritt, 10 Jahre gültig), 4. Mumps/Masern/Röteln (MMR), 5. Hepatitis A/B.
D.h. es bleiben im Regelfall nur MMR und Hep A/B. Für MMR benötigen Sie zwei Impfungen und haben dann lebenslange Impfschutz. Für Hep A/B benötigen Sie drei Impfungen.
Zusammenfassung: der normale „Jungsoldat“ muss nur dreimal zum Impfen (da sie je nach Impfungen 2-4 Impfungen auf einmal durchführen können).
Wenn Sie jetzt aber auf DSK oder gar MilEvakOp/NRF Impfstatus hochgehen müssen kommen einigen (!) Impfungen hinzu, von denen mehrere zwar entweder auch nicht „ungewöhnlich“ sind, aber nur eine geringe Durchimpfungsquote in DEU haben oder die sehr „exotisch“ sind: Pertussis, FSME, Meningokokken, Tollwut, Japanische Enzephalitis, Gelbfieber und (natürlich) Influenza. Einige davon sind zwar nur Einfachimpfungen (Gelbfieber, Influenza), einige sind aber auch Doppel- oder gar Dreifachimpfungen. Diese haben wieder teilweise vollkommen unterschiedliche Impfschemata und können deswegen häufig nicht zusammengefasst werden. Außerdem sind dabei Impfungen, die entweder jährlich, zweijährlich oder dreijährlich wiederholt werden müssen.
Insgesamt geht es hier um schätzungsweise 15 bis 20 Impfungen. Diese mal 25 Jungsoldaten (und der durchschnittliche SanBer nimmt auch nicht immer alle auf einmal). Dazu kommen dann natürlich die jährlichen Auffrischungstermine für die „Altsolaten“ (zwar wesentlich weniger, da sind es im Jahr nur noch ca. 2-4 pro Person – zuversetzte oder zwischenzeitlich nicht auf Einsatzdiensposten sitzenden natürlich wieder mit wesentlich mehr am Anfang).
Und jetzt erklären Sie mir, wie das ein SanBer mit der Ausbildungs- und Abwesenheitsplanung eins Infanteriezuges synchronisieren soll?!
Gar nicht. Deswegen macht man das am besten aus einer Hand ;)
„Eine Überwachung im SAN Bereich findet übrigens m.W. nach überhaupt nicht statt. Angeblich ein Datenschutzprobleme…“
Ja, damit haben Sie Recht, der SanBer muss zwar jede einzelne Impfung nachhalten, aber er ist aufgrund der Weisungslage bei ZSan nicht dazu verpflichtet (bzw. sogar noch nicht einmal dazu berechtigt) eine Impfüberwachung durchzuführen. Das ist alleine Pflicht der Soldaten selbst (also in einer InfKp wiederum der TEFhr und/oder des KTF ;) ).
„Nicht jeder verträgt jede Impfung, da können auch Krankheiten dagegen sprechen, die letzten 2-3 Jahre hat mein Hausarzt es aus diesem Grund abgelehnt mich gegen Grippe zu Impfen“/ „Genau deshalb halte ich es für besser, wenn sowas im San-Bereich geführt wird.“
Damit Sie mich hier nicht falsch verstehen, diese Dinge entscheidet immer-immer-immer der SanOffz (bzw. ein Sani in seinem Namen). Die Umsetzung bedarf immer ärztlicher Vorgaben/Durchführung/Überwachung. Das einzige was ein TE-Fhr/KTF darf, sind die Termine unter Kontrolle halten, niemals entscheiden wer, was, wann, wie bekommt!!!
@SER | 28. März 2016 – 11:51
„Ältestsoldaten und Verwalter treffen auf die moderne Welt und fragen sich ernsthaft was nicht attraktiv ist und verdiskutieren sich in der ZgFhr-STAN …“
Da haben wir offensichtlich eine unterschiedliche Meinung. IT ist schönes Beiwerk. Wichtig (sowohl für die Attraktivität, als auch für den täglichen Dienstbetrieb), aber nicht entscheidend.
ZgFhr-STAN sind entscheidende Fragen. Sowohl für den Einsatzwert der Züge, als auch für die Berufszufriedenheit von jungen Offizieren, bzw. mittelalten UmP!
@KlausK | 28. März 2016 – 13:21
„Die Meinungsfreiheit ist bei Soldaten begrenzt durch z.Bsp. die Pflicht zum treuen Dienen – einfach mal suchen.“
Wenn Sie so weiter machen, kommen Sie auch noch in diesem Faden in mein „kill-file“ :(
Ich denke jedem aktiven und ehemaligen DEU Soldaten (und so auch mir) ist die Grundpflicht bekannt. An so etwas müssen Sie hier niemanden erinnern.
Was das aber mit Ihrer Gedankenaustausch mit @Vtg-Amtmann zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Wenn Sie es für wichtig halten, können Sie es mir aber gerne erläutern.
„Nein, ich bin kein Verschwörungstheoretiker, aber jeder Soldat hat eine Belehrung unterschrieben, wofür er seinen dienstlichen Internetzugang nutzen darf und weiß, dass sein Zugang gescannt wird.“
Auch das dürfte hier jedem (aktiven) Soldaten klar sein. Wer sich daran nicht hält und dienstliche Soft-/Hardware für private Zwecke (z.B. das Mitdiskutieren in diesem Forum) einsetzt und ausdrückliche Erlaubnis, begeht ein Dienstvergehen und ist selbst daran schuld, wenn er einen auf die Mütze bekommt.
@koffer
„kill-file“ – soll ich jetzt Angst haben oder Dein Englisch bewundern?
Nee, im Ernst: Du hast behauptet, dass Deine Meinungsfreiheit unbegrenzt ist. Und ich habe mit dem simplen Beispiel: „Die Meinungsfreiheit ist bei Soldaten begrenzt durch z.Bsp. die Pflicht zum treuen Dienen – einfach mal suchen.“ aufgezeigt, dass diese Aussage falsch ist. Noch ein Beispiel dazu: Verunglimpfung von Kameraden; Verleumdung von Vorgesetzten begrenzen Deine Meinungsfreiheit sehr wohl. Und noch andere Dinge.
@KlausK | 29. März 2016 – 9:26
„Du hast behauptet“
*plonk*
Wenn ich das Geschwätz von der Wiedereinführung der Wehrpflicht höre, wird mir schon wieder schlecht! Wehrpflicht NUR unter der Prämisse, dass es jeden Bürger trifft und nicht nur Männer! Andernfalls ist Wehrpflicht derart einseitig diskriminierend, dass es zum Himmel schreit. Wenn es um Leistungsfähigkeit von Frauen geht, wären reine Frauen Bataillone eine gute Lösung.
Aber wir haben ja nicht mal das Material für die vorhandenen Soldaten, wofür also mehr Personal oder gar Wehrpflicht?
@Koffer | 29. März 2016 – 11:57
*plonk* heißt wohl: oK, ich sehe ein, daß ich – Koffer – geirrt habe und daneben gelegen bin.
1157 Uhr: siehe Koffer | 28. März 2016 – 20:18
Eine Aktivsetzung der Wehrpflicht würde die Bundeswehr in der jetzigen Situation weiter schwächen und ist weit ab der realen Notwendigkeit.
Der Bundeswehr fehlen keine junge Menschen im gundwehrdienstleistenden Alter.
Wenn uns was fehlt ist es gutes Management und ein solides Reservistenkonzept.
Argh – da war es wieder, dieses Unwort in Bezug auf Streitkräfte…
@Voodoo
Hörte über Umwege von der Geschichte eines mir unbekannten Kameraden, man habe zu Zeiten des anstehenden Kongo-Einsatzes ein Planungsverbot gehabt von Schneiderhan himself, aber man denke eben nur mal so rum …
Darauf wurde in der Einheit ein ProLöT gegründet: ein Problem-Lösungs-Team ;-)
Die haben dann auch den folgenden Einsatz gemanagt !!! :-)
Aber ich teile völlig ihre Aversion gegen diese sinnbefreiten Sprachregelungen, welche nur die Illusion von Fortschritt darstellen !!!
@ Koffer
Wenn für dich die die IT nur Beiwerk ist und es auf andere Dinge wie den Zg ankommt, dann bist du mit deinem Destillat so weit wie eine Erkenntnis, daß nach Herzstillstand der Tod eintreten könne !!!
Man kann auch viele Sachen missverstehen wollen bzw. die klaren Worte struktureller Mängel abseits des Zuges wegdrücken !
Aber ich verstehe es ja in vielen Teilen, denn viel zu lang ist die Mängelliste um einen vernünftigen Anfang zu finden !!!
@Voodoo | 29. März 2016 – 15:24
Grundsätzlich +1
Aber passend zum Thema dieses Fadens wurde die personalführende Dienststelle ja auch Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr umbenannt und der diesbezügliche Kompetenzbereich wurde ja auch „Personalmanagement“ benannt ;)
@SER | 29. März 2016 – 16:40
1. Formales:
Ich habe Ihnen kein „Du“ angeboten und möchte Sie bitten dieses auch in Bezug auf meine Person zu respektieren.
2. Inhaltliches:
„Aber ich verstehe es ja in vielen Teilen, denn viel zu lang ist die Mängelliste um einen vernünftigen Anfang zu finden !!!“
Da stimme ich Ihnen durchaus zu. Wir haben im Bereich FüUstg/IT unbestritten einen erheblichen, materiellen Nachholbedarf.
Die Tendenz in diesem konkreten Diskussionsfaden die außerordentlichen Bedeutung von modernen IT für eine erfolgreiche Nachwuchsgewinnung zu behaupten (nicht unbedingt nur durch Sie, aber eben auch ;) ), bestreite ich aber.
Wir bekommen junge Menschen nicht dadurch besser für uns gewonnen (oder an uns gebunden), nur weil wir bessere Hard-/Software nutzen.
PersSTAN (aka personelle SollOrg) hingegen hat unmittelbare Auswirkungen auf die externe Nachwuchsgewinnung, bzw. interne Nachwuchsgewinnung/Bindung (z.B. durch qualitativ hochwertige BS-Gewinnung).
Nicht weil wir damit unmittelbar werben könnten (ein Werbeplakat: komm zu uns, wir haben eine gute PersSTAN wäre sicherlich nicht zielführend ;) ), aber mit den dahinter liegenden „harten“ und „weichen“ Faktoren sehr wohl…
@Koffer
+1 fürs Impfen.
Wenn man seine 30 [ x ]- imaginären Hansels der DSK ( wer das Sinnfrei umbenannt und damit Geld verbrannt hat, gehört auch geklopft! Wie sagte ein Kamerad noch: „schnelle Kräfte hab ich morgens aufm Scheißhaus“ ) vor der Einsatzvorbereitung auf dem Flur stehen hat, dann sind drei neue dabei, die alles brauchen, drei Abgänger, die nichts mehr brauchen, acht sind auf Lehrgängen BCE, LLEinsVerf, Medic oder what ever, drei haben ihr Impfbuch vergessen und einer hat’s bei der letzten Gewässerüberquerung im See versenkt. Dazu hat der der SanBer „nur“ 50 Ampullen jap. Enz. erhalten und kann per se nicht alle durchimpfen. Und schon beginnen die Problemchen und leidigen Diskussionen:“Gut, wann können wir den denn nachimpfen? Ne, da geht nicht, Lehrgang. Ne, da auch nicht, Übung, da brauch ich den. Wie wäre es dann? Ach..da seid Ihr auf Weiterbildung. Okay…“
@all
Generell sehe ich auch nicht die IT der BW als das ausschlaggebende Kriterum zur Nachwuchsgewinnung. Wenn man die potenziellen, zukünftigen Soldaten einmal fragt, was sie sich denn vorstellen können, welche IT Systeme die BW verwendet, werden 99% nichts mit LoNo, FüInfoSys oder BWI anfangen können, wenn man denn nicht explizit Personal mit Vorkenntnis in diesen Bereichen sucht. Und ob der GeZi Sdt nun mit einem Pentium 3 rumgammelt oder mit einem Core i7, ist für den zu leistenden Auftrag ebenfalls irrelevant. Wenn dann ist die pers. Kommunikation nach Hause, aka WLAN, LTE Empfang oder gar priv. TAE im Gebäude ( was durchaus in einigen Liegenschaften geht ), wichtiger als die dienstliche IT.
Viel gravierender sehe ich allerdings die pers. Zufriedenheit der derzeitig aktiven Kameraden! Denn wie bereits richtig gesagt wurde, sind die aktiven ebenfalls „Multiplikatoren“. Und da hapert es doch ganz immens, in meinen Augen.
Denn keiner von uns geht Abends nach Hause und lässt den Dienst Dienst sein. Man kommt frustriert ob der derzeitigen Situation in Pers., Mat. und Auftrag nach Hause und „kotzt“ sich bei der Ehefrau / dem Freund / den Kumpels aus. Bspw. „Hey! Du bist doch beim Bund? Muss doch recht cool sein da, oder?“ Anwort:“Ach komm, hör auf!“ Und dann bekommt es noch die Tochter und der Sohn mit, die wiederum in der Schule gefragt werden:“Du sag mal, dein Paps is doch Soldat?“ Und das Spielchen nimmt seinen Lauf. Zusätzlich kommen noch die ganzen Pannenserien hinzu, die in den öffentlich rechtlichen Medien sowie den sozialen Netzwerken zerrissen werden. Auch die aktiven Kameraden, die bspw. die Beiträge des BW Kanal auf Facebook negativ kommentieren, tun ihr übriges zum Bild der BW in der Öffentlichkeit. Und allen Soldaten qua Befehl Facebook zu untersagen, wird nicht haltbar sein.
@SER
Völlig richtige Einschätzung zur IT. Manche haben die umfassende Bedeutung der IT noch nicht erkannt und glauben an die Macht des 6B.
Erfahrungen der Zg- und KpEbene sind wichtig, aber StOffze sollten sich ebenengerecht auseinandersetzen.
@Hoppie | 29. März 2016 – 20:13
zu Impfen
[Impfbuch und der Gewässerüberquerung bzw. beschränkter Impfvorrat im SanBer ]
Ich sehe, da hat jemand vergleichbare Erfahrungen ;)
zu IT:
Sehe ich genauso, im Bereich der Nachwuchsgewinnung (außer für IT Personal im engeren Sinne und damit meine ich IT Personal und nicht allgemein FüUstg), ist die einzig wichtige IT das (private) WLAN, bzw. der LTE Empfang in der Liegenschaft.
zu Facebook:
Naja, die Befehle sind doch in der Zwischenzeit auch wieder aufgehoben, bzw. auf das dienstlich wirklich notwendige relativiert worden oder gibt es etwa immer noch Btl wo das versucht wird durchzuziehen?
DAS wäre dann wirklich schlecht für die interne Nachwuchsgewinnung bzw. Personalbindung (und nebenbei auch dümmlich, weil eh nicht mit legalen Mitteln durchsetzbar…).
@Hoppie
1+
Gerade mit den „Altgedienten UmP“ hat man es sich sowas von verscherzt, da bleibt als Multiplikator fast nichts mehr über. Aber das will man immer noch nicht erkennen. Attraktivität ist ja nur was für Neueinstellungen.
Wenn ich in meiner Dienststelle 10 Kameraden zu ihrer dienstlichen Motivation befrage, dann sagen zwei „Mir egal bin jeden Abend zu Hause“, sechs winken ab und sagen mir ihre Tageszahl und zwei sagen das es woanders noch schlimmer sein könnte, weil es im Amt ja wenigstens Gleitzeit und Telearbeit gibt.
@Koffer
Nehmen Sie das bitte nicht persönlich, ich schätze Ihre Meinung und die Art, wie Sie ihre Standpunkte verteidigen, sehr. Ich glaube sogar, dass ich gerne mit Ihnen zusammenarbeiten würde (ohne allerdings Falli zu werden; dafür liebe ich meinen Job einfach zu sehr). Aber wenn Sie mir den Ball (tausende bzw. unzählige Impfungen) schon so auf die Torlinie legen, dann kann ich einfach nicht anders als zuzutreten. Das ist halt meine unnachahmliche Art ;-)
@Koffer und Hoppie
Gerade Ihre Beispiele lassen für mich nur wenige Interpretationen zu:
1. Entweder das ist ein generelles Problem und schreit nach einer Bw-weiten Lösung oder
2. Das ist ein spezielles Problem einzelner Dienststellen und schreit nach einer Sonderregelung für betroffene Dienststellen.
Wenn der San-Bereich gem. Weisungslage den Impfstatus nicht führen darf, dann fällt es mir halt schwer zu verstehen, warum der TEF dazu berechtigt sein soll. Immerhin handelt es sich aus meiner medizinischen Froschperspektive um medizinische Daten.
Und wenn der San-Bereich nicht einmal nachverfolgen kann, wer bereits wie geimpft wurde, dann grenzt das doch im Falle eines verlorenen Impfbuches fast schon Körperverletzung wenn doppelt und dreifach geimpft wird oder Impfungen vergessen werden. Alleine der Gedanke, dass im Jahre 2016 ein „Papierlappen“ die einzig verlässliche Grundlage für den Impfstatus ist, finde ich absurd.
Auf jeden Fall halte ich es nach wie vor nicht zielführend, wenn man dann eine Lösung wählt, die ggf. nicht mal die Zustimmung des Datenschutzbeauftragten findet, nur um die Kuh vermeintlich schnell vom Eis zu bekommen und um nach oben klar zeigen zu können.
Auch der TEF muss schließlich Termine mit dem San für Arztentscheidung und Impfung machen und auch eine zu geringe Anzahl von Impfdosen lässt doch auf eine mangelhafte Vorbereitung bzw. mangelnde Kenntnis über die notwendige Anzahl von Impfungen schließen.
Deshalb behaupte ich jetzt einfach ohne einen Nachweis dafür bringen zu können:
Das kann und sollte man heutzutage einfach besser machen (lassen).
Und gleichzeitig sollten wir diesen wirklich in´s OT abgeglittenen Teilaspekt der Nachwuchsgewinnung so lange auf Eis legen, bis sich ein guter neuer Faden hierfür findet.
@Schnuckel | 29. März 2016 – 22:19
Das Leben eines TE-Fhr/KTF ist hart, grausam und gemein. Aber so ist das Leben ;)
@Schnuckel
Wir brauchen die (in denglisch) eG-Card – die elektronische G-Akte. Gut, das wird dann sicher ein administratives Monstrum, aber …
@Thomas Melber
Meiner Meinung nach wäre eine elektronische Gesundheitsakte ein guter Ansatz, aber bitte nicht von einem Konsortium aus BWI, SAP und IBM (Notes) entwickeln lassen ?
Zitat: „Wir brauchen die (in denglisch) eG-Card – die elektronische G-Akte. Gut, das wird dann sicher ein administratives Monstrum, aber …“
Was wir wirklich wieder benötigen sind ebenengerechte Kompetenz- und Mittelverteilung.
Wenn auf Zugführerebene der Ausbildungsstatus der Soldaten des Zuges mitgeplottet werden muss, dann muss der Zugführer die dazu notwendigen Kompetenzen und Mittel bekommen.
Was wir ausdrücklich nicht benötigen sind IT-Systeme die höheren Vorgesetzen auf Knopfdruck, bzw. auf Abfrage ein falsches Lagebild vorgaukeln, die sind absolut verzichtbar.
@Georg: Also kein Fall für externe Berater :-))
Apropos WLAN die B.Z. (online verfügbar) berichtete soeben:
„WLAN-Ausbau in Kasernen –
Kostenexplosion: Die Bundeswehr kämpft mit teurem Internet“
Aber Hauptsache es geht hier voran. Da scheint sich vdL ja wirklich positiv auszuwirken.
@Georg
1+
Wir brauchen Sonderregelungen und Abweichungen von Vorgaben, wo sie sinnvoll sind. Nicht als Ausrede um veraltetes Gerät weiter nutzen zu können oder um liebgewonnene Verfahren am Laufen zu halten.
Die IT hingegen soll die Arbeit leichter machen, monotone oder zeitfressende Aufgaben vereinfachen, Fehler reduzieren usw. Wenn sie zusätzlich ein gutes Lagebild für die Führung zur Verfügung stellt: Be my guest!
Aber in erster Line muss sie nutzerfreundlich sein. Und wir dürfen im Einsatz nicht davon abhängig sein. (Man kann nun natürlich darüber streiten, ob es in einem Feldlazarett oder MERZ nicht auch sinnvoll wäre, wenn man im Notfall einheitenübergreifend auf die komplette Krankenakte zurückgreifen könnte)
Aber diese Binsenweisheiten hat man wohl bisher immer in den Lastenheften vergessen.
@Koffer
Ach, diese und andere Befehle treten doch in regelmäßiger Häufigkeit immer mal wieder auf. Wie man an der Basis zu sagen pflegt:“Da hat mal wieder irgendeiner in der Division einen Hirnfurz gelassen und wir dürfen den Mist mal wieder ausbaden!“
Generell muss man ja auch sagen, dass da keiner irgendwelche Dienstgeheimnisse ausplaudert, wenn man mal von dem VS-NfD Kram absieht, der aber auch schon im Reibert oder im Bericht des Wehrbeauftragten steht. Es wird ja überwiegend nur Unmut ausgedrückt und teils mit Beispielen hinterlegt, die den Alltag widerspiegeln. Bspw. wenn einer davon berichtet, dass es in seiner Stube regelmäßig reinregnet oder aber der Kraftraum aus Gründen der Bausubstanz gesperrt werden musste. Das, was man halt so kennt :)
@Schnuckel
Es geht nicht darum, dass der ZgFhr den kompletten Krankenstand und die G-Akte des Sdt. hat, oder auch das Impfbuch einsieht. Es geht um Einsatzbereitschaft. Und um Einsatzbereitschaft herzustellen, benötigt der Sdt. zwingend gewisse Ausbildungsabschnitte, Dienstposten-ATNs sowie auch Impfungen. Jetzt kann der San Bereich aber nicht einfach hingehen und in die Kompanien reinbefehlen, dass Sdt XY jetzt wegen *Piiiep* anzutanzen hat. Also gibt’s bspw. so eine Art PEBA, wo drauf steht:“ Grundschutz -> io, Jap-Enz. -> io, Gelbfieber -> nicht io „. Damit kann ich als ZgFhr sagen:“Okay, der Sdt ist nicht einsatzbereit.“ Das subsummiert sich dann irgendwann zur Einsatzbereitschaft der Kompanie, Btl, Brig, etc. Dann ruft man kurz im San Bereich an, fragt die Kameraden wann der nächste Impfzyklus ist und plant den dort mit ein repsektive plant den aus anderen Ausbildungsabschnitten in diesem Zeitraum aus.
Und ganz ehrlich: Datenschutz, IT-Schutz, etc. ist alles schön und gut und auch wir kennen OpSec und CommSec zu genüge. Jedoch wenn wir dieses jedesmal bis aufs Letzte anwenden würden, dann steht der gesamte Laden still und nichts geht mehr. Aber gar nichts. Ein Beispiel: Irgendwann vor 10 Jahren kam einmal ein Befehl runter, dass das Verfahren zur Metadatenaufzeichnung in Papierform (war’s Datev? Ich weiß es grad nicht mehr ) bei Dateien mit PersDat explizit und immer anzuwenden ist. Ohne Ausnahme. Dann war Sprungdienst aus einer Bell angesetzt. Dafür sind Ladelisten zu erstellen, die die Brig aber gerne in Excel ( für jede Liste eine Datei ) hätte. Lange Rede, kurzer Sinn: Der 6er hat für jede Datei zwei DIN-A4 Seiten Metadaten ausgedruckt, ist damit zum Startplatz gestiefelt und hat dort erstmal für Chaos gesorgt. Ergo: Befehl wurde zurückgezogen.
Und ich finde das auch nicht alzu OT, denn es trifft den Kernpunkt des Problems: Die Dienstzufriedenheit. Wenn man sich bei einer Einsatzvorbereitung, die für die DSO ..grr.. DSK gang und gäbe sein sollte, ständig mehrere Tage um solch banalen Sch*** kümmern muss, dann ist die Motivation ganz schnell am Ende. Und wenn dann noch ein Großkopferter von hinten links ins Bild tritt und entweder zum Besten gibt, dass doch alles super ist, oder aber einen anscheißt, warum der Impfstatus nicht passt, dann läuft man als TEF da mit einer Krawatte da rum, bei der selbst ein Antiaggressionstraining nicht mehr hilft.
@Schnuckel
[blockquote] Die IT hingegen soll die Arbeit leichter machen, monotone oder zeitfressende Aufgaben vereinfachen, Fehler reduzieren usw. Wenn sie zusätzlich ein gutes Lagebild für die Führung zur Verfügung stellt: Be my guest! [/blockquote]
Und wir brauchen Leute, die das auch bedienen können. Die mag es an der SDBw, in den Ministerien oder auch bei der Div geben. Das nützt aber der überwiegenden Mehrheit der Btl / Kp nichts. Wenn bei den „Outdoor-Verbänden“ der HF ZgFhr ( jetzt GrpFhr ) irgendwann mal als KTF eingesetzt werden will, davor jedoch außer seiner pers. Excel Liste, die er gar nicht führen darf und dementsprechend vielleicht nur ein kleinen Büchlein führt, mit den modernen Mitteln der IT konfrontiert wird, kommt dabei meistens nur Mist raus. Wir haben dort teilweise Leute sitzen, die nicht in der Lage sind, eine einfache Formatierung eines Word Dokuments vorzunehmen, ganz zu Schweigen von irgendwelchen Formeln in Excel.
Wie können sie heutzutage effektiv ohne EDV(IT kommunizieren?
Und ohne Kommunikation wie lange können sie sich dann bewegen und kämpfen.
@ThoDan
Wie kommunizieren Sie sie denn mit Menschen? Also ich mache das mit dem Mund, teils auch mit dem Körper. Und um die Reichweite meiner gesprochenen Worte leicht bis drastisch zu erhöhen, gibt es diese tolle Erfindung namens „Funk“. Funktioniert in den meisten Fällen erschreckend gut.
Bei manchem Kommentar kommt mir immer der Spruch „jeder denkt so weit, wie seine Waffe schießt“ in den Sinn … da gibt’s den von der LW, der RakArt bis zum Waldkämpfer mit dem Messer quer zwischen den Zähnen …
diba | 30. März 2016 – 6:48
Jaja, neu ist der ja jetzt nicht gerade.
Ich würde übrigens eher sagen: jeder denkt soweit wie seine TE wirkt.
Für @Hoppie &Co wären das also 600km zzgl. 600/3750m :)
@Hoppie
Sinngemäß: „EDV ist nicht von jedem zu bedienen“
Deshalb halte ich ja auch die Benutzerfreundlichkeit für unglaublich wichtig.
Als gute Beispiel für eine durchdachte IT Lösung mag da gerne die grüne Verpflegungskarte herhalten.
Gut wäre sie, wenn sie automatisch vom Konto abbuchen würde, sehr gut, wenn sie auch noch im eDTA integriert wäre und fantastisch, wenn das Essen auch noch kostenlos wäre. Aber alles unter „sehr gut“ ist eben für eine sinnvolle Lösung nicht gut genug.
@Hoppie
Richtig, die querschnittlichen Fähigkeiten zur Bedienung von IT sind erschreckend schlecht.
Aber: was hat der Schutz personenbezogener Daten mit einer Ladeliste zu tun?
ZSan hat schon vor ca. 10 Jahren den Hauptprozess Gesundheitswesen samt Gesundheitskarte an die Wand gefahren.
Also keine Hoffnung hier drauf.
@Hoppie
Unter Kommunikation hatte ich schon etwas mehr gedacht, als nur reden.
Datenaustausch z.b. für Nachschub, Pläne, Truppenbewegungen, Aufklärung und das so Effektiv wie möglich?
Wie kommunizieren sie sicher per Funk wenn ihre IT nicht funktioniert?
Moin Allseits
Puh das Thema der Attraktivität ist ein weites Feld. Noch weiter ist das Feld der Berufszufriedenheit… oder eben warum man es nicht ist.
Ich könnte hier nun das Geschütz mit 13 Jahren gesammelten Unmutes laden und in einem Schwall abfeuern. Aber ich lass das mal, wir wollen ja sachlich bleiben.
Das Thema IT treibt mich nun mittlerweile gewaltig um. Die Beobachtung das Soldaten auf ein IT Konzept treffen, welches zum Himmel schreit weil es so schlecht ist, führt regelmäßig zu Chaos. Alleine die Wahl der genutzten Programme lässt einem die Haare zu Berge stehen. LoNo?! Himmel… wer nutzt dort alle Funktionen? Und wie richtet man das ein?!
Die Einführung von SASPF mit der Gießkanne, flächendeckend, für jeden was, jeder ist betroffen… Für mich in einem fliegenden Verband eine einzige große Katastrophe. Keine Vorbereitung. Kein Konzept. Schlechte Ausbildung. Nicht angepasste Vorschriften. Fehlende Lehrgänge (noch in Konzipierung oder vergessen Plätze einzukaufen).
Die Liste ist schier endlos.
Aber beim Thema Motivation: Ja es ist die Summe der Teile. Es ist der Blick aus dem Fenster, wie viele Hubschrauber haben wir? Wie viele fliegen? Es sind unsinnige Befehle. Die langsame Aushöhlung der Auftragstaktik und Inneren Führung. Es ist die Dienstgradinflation und Entwertung der Dienstgrade, weil Attraktivität über den Geldbeutel, also Dienstgrad betrieben wird. Es sind die Perspektiven die diese Armee bietet, oder auch nicht.
Die Frage warum die Sanis nicht den Impfstatus der Soldaten überwachen stelle ich mir seit Jahren, besonders bei heutigen Möglichkeiten.
Während ich diese Zeilen tippe muss ich mich ernsthaft zusammen nehmen um nicht zu emotional zu sein. Es läuft einfach zu viel schief. Das tat es früher auch, aber bei dem Umfang den die Bw früher hatte war das nicht sofort zu sehen. Das ist heute anders.
Back to Topic. Wie ich an anderer Stelle schon einmal schrieb, das was die Bw braucht sind Spezialistenlaufbahnen. bei einem Umfang von unter 200k Soldaten brauchen wir nicht „Breite vor Tiefe“ und dementsprechend „Jeder Soldat ist Kämpfer“. Und wenn ich dies Entscheide, dann kann ich auch damit leben das z.B. das Gros der LFZ Techniker BS ist, aus vielen alten Leuten besteht und die eben keine klasse Infanteristen sind. Was sie aber sind, sie sind klasse Techniker, voller Erfahrung, einmal vor Jahrzehnten ausgebildet, immer weiter gebildet. Das ist effizient und nimmt den Druck vom personellen Kessel. Und genau so kann man auch in anderen Bereichen verfahren.
Wenn ich dann noch dafür sorge das die hohlen Strukturen aufgefüllt sind, das Kasernen nicht mehr verrotten weil die Beantragung und Bewilligung von Maßnahmen ein Jahrzehnt in Anspruch nimmt, dann bekomme ich auch Attraktivität in anderen Bereichen.
‚Wenn das der Fuehrer wuesste…‘ war eine der gaengigen Aussprueche des III. Reiches.
Wenn das die Ministerin wuesste …..denkt heute mancher Soldat.
Real: Sie wussten/wissen es beide, aber es ist in deren Sinne, weil sie andere Prioritaeten. haben.
Deshalb, Kameraden, schraubt die Frustrationsgrenze hoeher!
@MikeMolto
Zitat:Deshalb, Kameraden, schraubt die Frustrationsgrenze hoeher! Zitat Ende
Negative Sir.
Das Motto muss sein „Kick A…as long as you can“.
Sonst glauben die verehrten Damen und Herren der sogenannten Leitungsebene noch
das wirklich „Alles GRÜN ist“
@Koffer
Bei mir wären das schon ein paar Km mehr mittlerweile, denn ich bin nicht mehr unbedingt in grün und zu Fuß unterwegs, sondern schmeiße mit Bits & Bytes. Also ich weiß, was ein Kellerautomat ist und wie ich Linux Treiber schreiben kann. Nur: einmal grün, immer irgendwo grün. Ich würde auch eher auf 5.000+ km per Transsibirischer Eisenbahn gehen :)
@KlausK
Die Ladeliste enthält neben Name, Vorname, auch noch die PK und die Einheit. Alle Infos zusammen sind PersDat 1. Aber ich denke, er hat sich eher ein Spaß draus gemacht, der aber wieder genau den Punkt getroffen hat.
@ThoDan
Immer noch mit Funk! Da gibt’s sowas, was sich Lagekarte nennt. Die werden auch in nicht elektronischer Art und Weise geführt. Und wenn der KTF/S3 das nicht mehr kann, weil er sich nur auf FüInfoSys und all solch Zeugs verlässt, dann gehört dem zwischen die Hörner geschlagen. Ebenso allen anderen Fü-Ebenen unterhalb der Division, die nicht in der Lage sind, ohne IT zu führen. Und wenn man Nachschub braucht, dann geht das auch recht schnell per SatCom, HF oder selbst mit dem ollen FFOBZB ohne Probleme, quer durch sämtliche Hierarchien.
Und „sicher“ kommunizieren? SatCom? HF? Where’s the problem? Und sollten die Kryptomodule ausfallen, dann gibt’s immer noch die gute, alte Sprechtafel. Und JA(!!), selbst in Zeiten von WhatsApp, GB-INet, Big Data und co. funktioniert diese noch hervorragend, wenn richtig angewandt.
Green-IT ist eines von mehreren „Führungsunterstützungsmitteln“. Mehr nicht. Punkt. Sie ersetzt nicht die Führung, gesunden Menschenverstand, Führungswillen, Improvisationsvermögen und Kommunikation über andere Kanäle.
@Simon K.
+1
Jap. Sieht in der springend Abteilung nicht anders aus. Insbesondere die Aushöhlung der Auftragstaktik bzw. die damit verbundene Abschaffung des Vertrauensvorschuss zur untergebenen Führung, das Klima der Nichtverantwortung in einigen Teilen und die Dienstgradinflation, bzw. “ Attraktivität über den Geldbeutel“ haben der Motivation das Genick gebrochen. Da braucht’s auch keine Diskussion um IT und dergleichen, denn das sind in meinen Augen nur banale Nebensächlichkeiten im Bezug auf die ursprünglichen Probleme.
Ich frage mich auch bis heute, warum man nicht den Mannschaftssoldaten BS einführt, wie es in anderen Armeen auch der Fall ist. Das muss nicht unbedingt in der Infanterie sein, denn keiner will mehr mit 50 noch in einem Schützengraben im Dreck liegen. Aber gerade bei den Logistikern, FMler, Mechaniker, ITler, etc. wäre das imho ein Schritt in die richtige Richtung. Im zivilen muss ja nun auch nicht jeder Geselle nach 12 Jahren gehen, nur weil er keinen Meisterbrief hat.
Was mich im Bereich der Personalgewinnung und Schließung der Lücken umtreibt ist, dass niemand sich mal zurücklehnt und viele unser täglichen Dinge insgesamt beleuchtet.
Z.B. Führungsunterstützung, dort fehlen ca. 1000 IT-Fw. Die Fehlen im SollOrg zur Erfüllung der aktuellen Aufgabenpakete. Aber sind diese Pakete überhaupt richtig?
Die FüUstg baut in den Einsatzgebieten den kompletten Dienstekatalog der Heimat, aber ist das wirklich sinnvoll? Müssen wir im Zuge echten „vom Einsatz her denken“ hier nicht mal zuschlagen? Früher habe ich Verbindungen in die Einsätze mit einer 2 MBit-SAT-Strecke gebracht, vor Ort gab es Telefon, ein paar Faxe, VHF. Fertig. Was ist denn der wirklich operationelle Bedarf an Führungsmitteln, um auf taktischer/operationeller Ebene wirken zu können? Jedenflals nicht der ganze HighTechPopanz den wir dort betreiben. PowerpointFoliienFilme als LVU/LVE, Beurteilungswahnsinn , SASPF im Bereich Materhalt
Das ist doch alles Wahnsinn und muss eben betrieben und bereitgestellt werden. Tetrapol ist Lagerfunk, was soll das alles?
Wenn ich früher im Lager oder in den Stellungen unterwegs war, war ich eben unterwegs und nicht erreichbar. Mein CP war besetzt und alle kannten meine Vorgaben des Handelns, ich hatte Vertrauen in meine Vertreter und Deinstgrade, dass diese in meinem Sinne handeln, selbst wenn ich 45 Minuten nicht da bin. Ich habe Lagen mit Meldeblock und mündlichen Befehlen abgehalten. Selbst im Einsatz kriege ich ewig zu hören :“OK, verstanden, aber der Befehl kommt doch noch schriftlich per Lono?“…nee, kommt er nicht. Ich weiß was ich gesagt habe und ja, ich erinnere mich auch noch 14 Tage später daran (und nicht nur, wenn es ein gutes Ergebnis gab). Und früher war nicht 1960 sondern noch vor 10 – 15 Jahren.
Wenn wir einfach wieder gutes und normales Soldatenhandwerk ansetzen, brauchen wir viele der aufgeblähten Dienste nicht und damit auch das Personal dafür nicht.
In der Lw hatten wir für die MatBewirtschaftung ein einfaches, kleines System, im Einsatz mit einer 2-Draht Modemstrecke angebunden. Wenn da was nicht ging, dann hat man im zugeordneten Stammverband angerufen und gesagt welches Teil man braucht, und das hat geklappt. Wenn ich mir Mat in SASPF anschaue wird mir schlecht, das kann ja keiner durchgängig verstehen / bedienen, der das nicht jahrelang gelernt hat bzw. ausprobiert hat. Und im Einsatz NICHTS anderes!!?? Ohne das blöde Ding gibt es nicht mal Klopapier oder Essen.
Wir beschränken uns vollständig. Und wer glaubt in einem echten Konflikt eine funktionierende Satelitenverbindung und damit Abstützung nach Hause zu haben, glaubt auch an Zitronenfalter. Wo sind unsere Grundstrukture, die auch Kugelfest sind?
Schraubt man das mal wieder zurück, verbietet Powerpoint und den sonstigen Papierkram, setzen wir entweder viel Personal frei oder entfernen Lücken, die dann nicht mehr gefüllt werden zu brauchen.
Ich finde IT gut und mit deiser kann man echt klasse Sachen machen, aber nur im Grundsatz, nicht so, wie die Bw es macht. 10 Passworte um halbswegs arbeiten zu können – das ganze für VS-NfD !!!! komplizierte Systeme, nicht harmonsiert, weil jeder sein eigenen Kram will, IT-SiBe die uns mehr behindern als helfen….
Hier ist soviel Musik drin, nur das muss mal die Leitung mit der Kettensäge durch und neue Regeln (so einfach es geht) aufstellen.
In der Wirtschaft würde an dieser Stelle längst die Insolvenz ausgerufen (auch als Planinsolvenz) um mit einem guten Plan aus der Asche neu aufzubauen, Bw 2.0.
@Hoppie
Wie viel Aufwand, wie viel Zeit und Personal brauchen diese Alternativen mehr?
Das es auch mit mit Meldern wie einst Wilhelm der Bastard geht ist klar, nur ist das effektiv?
Ich befürchte die Opposition sitzt in unserer IT ist das größte Risiko.
Mit Improvisieren des Nachschubs wollte die Wehrmacht auch die UdSSR erobern, von daher betrachte ich die Improvisation als Standarddoktrin etwas skeptisch.
@Flieger
Aber, Aber Chef und Spieß usw. müssen doch schon für den Kasernen voll da sein, die können doch nicht einfach ihre Befugnisse delegieren
Da ist sie wieder, die Mär vom bösen IT-SiBe…
Auch die Bw schwebt nicht im luftleeren Raum und muss Vorschriften und Anordnungen umsetzen, die z.T. weit außerhalb des eigenen Einflussbereiches geschrieben wurden und eben für Bundesbehörden gelten. Der IT-SiBe ist letztlich nur die arme Wurst, die den Kram vor Ort umsetzen muss und von jedem Volldepp angenölt werden darf. „Nein, auch Herr StFw dürfen keinen privaten Bildschirmhintergrund mit dem pers Köter haben, bitte untertänigst um Verzeihung.“
Wer tatsächlich meint, „draussen“ oder in der Wirtschaft sei es besser, dem sei frei nach Games of Thrones gesagt: You know nothing. So sind die Regelungen in der Wirtschaft beispielsweise sogar noch krasser, nebst dem Mittel der Abmahnung / Kündigung.
@Vodoo
Bitte nicht falsch verstehen, IT-Sicherheit hat seinen Sinn und soll bitte auch geprüft und umgesetzt werden. Mir ging es nicht wirklich um den IT-SiBe vor Ort (der nur seinem Auftrag, Prüfauftrag nachkommt), sondern um die „großen“ IT-SiBe, die in Vorhaben eingebunden sind und die Regeln für entsprechende Verfahren und Nutzungsvorschriften erlassen.
Die Idee der PKI-Karte / elektronischer TrAusw war doch klasse. reintun, 1 x Passwort und System weiss wer ich bin und was ich darf, haben muss, Zugangsregeln düe die Verfahren usw.
Klappt in der Wirtschaft perfekt!! bei der BW aber nicht, weil die IT-SiBe der einzelnen Vorhaben (BWI, LoNo, SASPF usw usw usw) sich nicht einigen können. Wenn es da was im Weg ist, muss man das eben räumen, denn das Ergebnis wie es jetzt da ist, ist doch echt sch…..lecht.
Ist ja nur ein Randvermerk…..
@ Flieger
Ah ok – dann hatte ich Sie missverstanden. Aber wie gesagt: Den Password-Wust z.B. haben Sie auch in Kommunen oder bei anderen Ministerien – wir scheinen da eher ein gesamtdeutsches Mentalitätsproblem zu haben.
Ist die PKI-Karte denn bereits einen leisen Tod gestorben? Vor fünf Jahren war Sie doch, zusammen mit dem digitalen TrAusweis, der Renner in Bonn&Berlin…
@Voodoo
Ja, ist aber eher ein gesamtdeutsches Behördenproblem, weil es in den Firmen i.d.R. kein Problem gibt.
Abgelaufene PKI KArten werden nur noch durch elekTrAusw ersetzt.
@Simon K. | 30. März 2016 – 10:27
„Und wenn ich dies Entscheide, dann kann ich auch damit leben das z.B. das Gros der LFZ Techniker BS ist, aus vielen alten Leuten besteht und die eben keine klasse Infanteristen sind. “
Ohne diesen Kameraden zu nahe zu treten KEINER von denen ist ein „Infanterist“ weder klasse noch sonstwie! Infanterie ist eine hochspezialisierte Truppengattung, die man nicht „nebenbei“ erwerben kann. Selbst die gut ausgebildeten LwSicherer sind keine „Infanterie“!
@Hoppie | 30. März 2016 – 11:57
„Die Ladeliste enthält neben Name, Vorname, auch noch die PK und die Einheit. Alle Infos zusammen sind PersDat 1.“
Sogar PersDat 2 (da Geburtstag!).
„Immer noch mit Funk! Da gibt’s sowas, was sich Lagekarte nennt. Die werden auch in nicht elektronischer Art und Weise geführt. Und wenn der KTF/S3 das nicht mehr kann, weil er sich nur auf FüInfoSys und all solch Zeugs verlässt, dann gehört dem zwischen die Hörner geschlagen. Ebenso allen anderen Fü-Ebenen unterhalb der Division, die nicht in der Lage sind, ohne IT zu führen. “
Ich weiß gar nicht wieviele +1 ich dafür vergeben soll!
Immer wieder höre ich von Leuten, die keine grüne/rosa Litzen haben und nicht aus der Ebene Kp/Btl kommen was man alles braucht (bestes Beispiel ist der bescheuerte „elektronische Rücken“ beim IDZ/IDZ ES), aber uns einfach mal zu hören und uns das geben, was wir brauchen (gute, moderne und mit den Alliierten kompatible Fm Mittel, dazu ist ja niemand in der Lage :(
„Ich frage mich auch bis heute, warum man nicht den Mannschaftssoldaten BS einführt, wie es in anderen Armeen auch der Fall ist.“
Da wage ich zu widersprechen! Nennen Sie mir eine (ernstzunehmende) Armee, die in nennenswerter Anzahl BS Landser hat!
Weder die Britten noch die Franzosen noch die Amis haben das!
Langdienende Soldaten, die in etwas unserem SaZ 15+ entsprechen: ja. Aber über 40jährige Mannschafter mit Anspruch (!) der Beschäftigung bis zur Pensionierung?!
Da wäre mir kein Beispiel bekannt.
@ThoDan | 30. März 2016 – 12:53
„Das es auch mit mit Meldern wie einst Wilhelm der Bastard geht ist klar, nur ist das effektiv?“
JA! Ohne Witz und Ironie: JA!
Effektiv und effizient!
@Flieger | 30. März 2016 – 14:03
„Abgelaufene PKI KArten werden nur noch durch elekTrAusw ersetzt.“
Und wieder eine verwirrende Sonderregelung: es seidene, es handelt sich um eine Sdt, der nicht für eine eTA vorgesehen ist (z.B. Mannschafter, was bei GeschZi/StDStSdt ja hin und wieder vorkommen soll ;) ).
@Koffer
1+ Und das gilt für alle Bereiche. Keiner will IT die ihm nicht wirklich hilft! Und das sage ich als Techniker! Sagen Sie das doch bitte mal den Leuten in den Kommandobehörden. Die waren doch auch (irgendwann mal) in der Schlammzone und müssten sich dunkel daran erinnern. Oder so ein Produkt nach einer Risikoabschätzung (was passiert, wenn das Super-Duper-Gerät ausfällt und welchen Nutzen hat es überhaupt, wenn es denn funktioniert?) so eine Lösung gleich verwerfen.
Warum bekommt man „von oben“ für jedes Ausbildungsproblem nur noch Lösungsvorschläge in Form von CUA? Das will keiner, das braucht keiner, es ist zu teuer und praxisfremd. Mich würde ja mal interessieren, wie zufrieden man in Hammelburg mit den hunderten von CUA Programmen ist, die dort auf den Rechnern liegen. Alleine beim Durchklicken habe ich Würgereize bekommen. Das kann doch unmöglich ein echter Soldat gefordert haben?
@Schnuckel | 30. März 2016 – 20:00
„wie zufrieden man in Hammelburg mit den hunderten von CUA Programmen ist, die dort auf den Rechnern liegen. Alleine beim Durchklicken habe ich Würgereize bekommen. Das kann doch unmöglich ein echter Soldat gefordert haben?“
Naja, angeblich hilft uns so etwas doch dabei „modern“ zu sein und mehr Nachwuchs zu bekommen… und dabei nebenbei noch Ressourcen einzusparen :(
Aber die CUA Welle ist ja glücklicherweise schon eine Weile abgeebbt.
Zwischenzeitlich war es Fernausbildung (auch nicht viel besser :( ).
Derzeit ist aber CUA faktisch tot und Fernausbildung (hoffentlich) auch auf dem Sterbebett ;)
@Koffer
IdZ wollen wir jetzt auch noch über Exoskelette/Power Armour a la Heinlein und Smith diskutieren?
Wie wäre es mit den Soldaten des Romanum Imperium seit der Pax Romana des Augustus?
20 + 5 Jahre Dienst im römischen Heer.
Wenn es mit Meldern genauso gut geht, wozu haben und brauchen sie dann Funk Kabel etc pp