Nachts sehen die Tornados jetzt was (Neufassung)
Die deutschen Tornado-Kampfjets, die Aufklärungmissionen gegen die ISIS-Terrormilizen über Irak und Syrien fliegen, sind mit der nötigen Technik zur Nutzung von Nachtsichtbrillen nachgerüstet worden und damit zu Nachflügen auch im nicht einheitlich kontrollierten Luftraum über Syrien einsetzbar. Das teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr am (heutigen) Montag mit. Bereits in der Nacht zum Montag hätten die Maschinen von der türkischen Airbase Incirlik ihren ersten Nachtflug absolviert. Kern der Umrüstung war nach Bundeswehrangaben der Austausch von weißen und roten Leuchtdioden im Cockpit, damit die Blendwirkung herabgesetzt wird. Vor dem Technik-Upgrade hatten Pilot und Waffensystemoffizier in den Maschinen keine Nachtsichtbrillen (Night Vision Goggles, NVG) nutzen können, da die Cockpitbeleuchtung in der modernsten Version der Tornados zu stark blendet. Hintergrund ist die Avionik-Ausstattung mit der Bezeichnung ASSTA 3, die in den eingesetzten Tornados eingerüstet ist und wegen Helligkeit und Blendwirkung bisher keinen Einsatz der NVG erlaubte. Die Helligkeit vor allem der roten Leuchtdioden wurde durch die Nachtsichtbrillen noch verstärkt.
In Regionen mit funktionierender Luftraumkontrolle seien Nachtsichtbrillen nicht erforderlich, hatte die Luftwaffe bei Bekanntwerden der Einschränkungen erläutert. Über Syrien müsste jedoch wegen fehlender Luftraumkontrolle und der hohen Zahl verschiedener Kampfjets im Luftraum abgedunkelt und mit diesen NVG geflogen werden, um andere Flugzeuge – oder auch auf das Flugzeug abgefeuerte Raketen – rechtzeitig erkennen zu können. Damit waren Nachteinsätze der deutschen Aufklärer über ISIS-Gebiet in Syrien bislang nicht möglich, waren aber nach Angaben der Bundeswehr bislang von der US-geführen Operation Inherent Resolve auch nicht angefordert worden.
(Foto: Tornado-Pilot mit NVG – Bundeswehr/Falk Bärwald)
Tsss… der nächste nachtblinde Pressesprecher des BMVg
Einfach nur eine überflüssige BPK mit Standartrumgeeiere auf höchstem Niveau.
Hr.Henjes reiht sich ein in die nichtssagenden BmVg-Künstler.
ich musste nach der hälfte abbrechen, dieses BPK gewürge sorgt immer wieder für ohrenkarzinom.
mein beileid an alle die sich das professionell antun müssen.
Ich verstehe: die Dinger sind immer noch nicht NVG-tauglich, aber weil der Auftrag das auch nicht zwingend erfordert, sind sie vollumfänglich in der Lage den Auftrag zu erfüllen ;)
Das BMVg scheint aber generell selten in der Lage zu sein, Fragen nach dem Muster:
(1) Ja
(2) Nein oder
(3) Bitte warten Sie, wir prüfen…
beantworten zu können.
Was auch immer daran so schwer ist…
@TW
Vielleicht können Sie als Bestätigung das offizielle Video der Bundeswehr vom YT Channel nehmen. Dort wird ganz explizit gesagt (ab Sekunde 50) das bei Tag und bei Nacht hochauflösende Bilder geliefert werden. Siehe hier, online seit 2 Wochen: http://www.youtube.com/watch?v=D-a-LYN2ND8
Die Flugzeuge können Nachts fliegen. Und die (Infrarot)Kamera kann auch bei Dunkelheit arbeite. -> es können bei Tag und bei Nacht hochauflösende Bilder geliefert werden
Deswegen ist das Flugzeug aber nicht nachtsichtfähig.
@Andreas
Bitte nicht die Debatte bei Adam und Eva anfangen und Äpfel mit Birnen vergleichen. Geht um die Nachtsichtfähigkeit der Besatzung, wie hier erläutert.
Video-Version aus der BPK heute https://www.youtube.com/watch?v=aRXxNomPUag
@Tom @TW
Mir ist die Gesamtproblematik geläufig (und alle Artikel, sowie Diskussionen dazu auf dieser Seite). Daher weiss ich auch, dass es nur um die Blendung der Anzeigenhelligkeit zusammen mit Nachtsichtgeräten geht und nichts mit einer Fähigkeit des PODs zu tun hat.
Ich vergleiche mit Verlaub auch nicht Äpfel und Birnen, ich stelle nur einen Kausalzusammenhang her: Wenn man im Video behauptet es werde auch Nachts hochauflösendes Material geliefert, dann ist man ja wohl Nachts im Einsatz – denn sonst hätte man die Aussage so nicht treffen können, sondern das irgendwie als theoretische Möglichkeit formulieren müssen. Natürlich kann man da alternativ der Sprecherin eine ‚Ungenauigkeit‘ oder so unterstellen, aber bei dieser Aussage bleibt nur der Schluss das auch Nachts geflogen wird. Und daraus kann und muss man schliessen, dass die Nachtflugfähigkeit vorhanden ist (Blindflug macht man ja wohl nicht).
Klar kann die Aussage im Video also ungenau oder falsch sein, dass weiss auch ich, aber es ist offizielles BW-Material mit einer klaren Aussage. Ich weiss, dass Antworten von Pressekonferenzen hier lieber gesehen werden, aber auch und gerade an die Aussagen von Videomaterial muss man die Bundeswehr ja wohl auch messen können und dürfen.
Und somit ist es nicht mehr und auch nicht weniger als ich sagte: Ein 2 Wochen altes OFFIZIELLES Video in dem gesagt wird, dass nachts Bilder geliefert werden (-> ergo also geflogen wird). Oder meinen die Standbilder vom Flugfeld (scnr)?
@all
Bitte oben gucken, gibt jetzt ne Neufassung mit Bestätigung.
@Andreas
Es wurde ja immer sorgfältig differenziert, dass die Nachtflugfähigkeit gegeben sei, nur eben nicht die Nachtsichtfähigkeit. Und dass Nachteinsätze über dem Irak wg. der vorhandenen Luftraumkontrolle möglich seien. Insofern ist die Aussage in dem von Ihnen genannten, etwas älteren Videomaterial vermutlich richtig, aber sehr konturenscharf formuliert…
Halleluja NVG`s im Tornado cockpit. Welcome in the Club.
Die GAF ist Tornado nachtsichtfähig.
Geht doch !!! Aber warum erst jetzt ??
Da hoffe ich jetzt nur, das die Kameraden damit auch genug Flugerfahrung haben
und nicht nur auf Druck „von oben“ pressewirksam inszeniert werden…
Bitte um Rückmeldung eines Jet Insiders.
Hmpfff.
ASSTA 3 ist eine Software und keine Avionik und erst recht keine (Beleuchtungs-)Hardware.
Gemeint ist wohl der Bauzustand NRP30, der die Software ASSTA3 enthält.
Allerdings ist dieser nicht „schuld“ an der fehlenden NVG-tauglichkeit. Alle Geräte die im Rahmen NRP20/ASSTA2 und NRP30/ASSTA3 eingerüstet oder modifiziert wurden, sind uneingeschränkt NVIS-tauglich.
Nicht NVIS-tauglich sind die Uralt-Panels und Anzeigen aus den 70er und 80er Jahren. Demnach ist es nicht erst mit der ASSTA 3 so, sondern schon immer. Also ist es bestenfalls AUCH in der aktuellen Version des Cockpits NOCH IMMER so. Herrgott, warum macht sich da keiner schlau…
Außerdem blendet da auch eigentlich gar nichts im Wortsinn, jedenfalls nicht den Piloten. Das Cockpit kann ausreichend heruntergedimmt werden, auf unglaublich niedrige Werte. Wenn die Goggles aber wegen falschen Leuchtmitteln dabei noch zu viel Infrarotlicht abbekommen, dann regeln sie die Empfindlichkeit runter und man sieht von draußen weniger als gewünscht/benötigt. Geblendet wird der Pilot dabei nie, weil die Goggles das nicht können und das Cockpit selbst es nicht tut, was die obigen Formulierungen aber implizieren.
Eingerüstet ist übrigens vorab ein Teil der künftigen Modifikationen, auf eigener Verantwortung der Luftwaffe. Wenn man will, geht halt auch was…
„Bereits in der Nacht zum Montag hätten die Maschinen von der türkischen Airbase Incirlik ihren ersten Nachtflug absolviert.“
Was war das denn für ein Flug?
Erprobung? Einsatz?
Noch vor knapp 2 Wochen hieß es doch Nachtflüge seien gar nicht zweckmäßig und schon gar nicht gefordert.
Dann war es also Verschwendung von Steuergeldern?
Das BMVg macht sich irgendwie immer unglaubwürdiger.
Wie war das mit Fehlerkultur?
@Memoria
Na ich hoffe mal Night Airfield/Area familiarisation training …so hätten wir es jedenfalls gemacht…
Wo ist der Jet Insider ? Ein klick reicht…
Das Bild liefert doch schon die Lösung:
Einfach getöntes Visier mit NVG kombinieren und schon wird der Pilot nicht mehr geblendet. Hätte man Garnichts austauschen müssen, KVP Vorschlag?…
Sorry, unqualifiziert, sieht aber echt ziemlich surreal aus, es sei denn es sticht die alte Regel „never to dark to be cool“ für Piloten…
@SEAKING:
Das wäre logisch, daher auch mein erster Gedanke: ein Erprobungsflug.
Da fehlt dann „nur“ noch die Info, ob man nunmehr Caveats/ clearing remarks u.a. ggü CAOC bzgl. Nachtflug in Syrien zurückgenommen hat. Oder wird man auch weiterhin nicht nachts angefordert, weil es doch keinen Sinn macht?
Oder wurde man nie angefordert, wegen entsprechender Einschränkungen? Was man ggü. Parlament und Öffentlichkeit einmal mehr verfälscht dargestellt hätte („wir wurden nicht angefordert…“).
Aber warum dann der Aktionismus?
Nur reine PR der Ministerin?
@ Tilo: auch wenn mich das Geschwafel fertig macht…danke für derartige Einblicke in das Zentrum der Macht :-/
Sind das die Helme oder Nachtsichtgeräte vom air-policing aus dem Baltikum? Hatte zuletzt ein Luftwaffen-Kamerad angemerkt. Hmm… würde mich nicht wundern.
@Memoria
Wir werden es erfahren…das runtergeklappte Sonnenvisier ist hoffentlich nur i. R.
“ covert operations“ oder doch wieder mal ein Reporterwunsch vom PIZ der TOP GUN als Lieblingsfilm hat…bitte nicht
Ich denke auf dem Bild oben ist das Visier unten um das Gesicht zu verdecken !!! Mehr nicht …
Mit diesen NVG-Brillen guckt man schön raus, der Blick ins Cockpit geht unter der Brille konventionell durch ( durch die Brille erkennt man nix im Cockpit ) und man sollte die leicht beleuchteten Instrumente ablesen können !!! In der Tat geht rotes Streulicht in die Brille z.B. durch Reflektion an der Cockpitscheibe … daher eher die Farben grün oder auch blau an den Instrumenten …
Bei Hubschraubern hatte man früher einen Lippenschalter für ein kleines Weißlicht zwischen den NVG-Röhren um im dunklen Cockpit Instrumente zu sehen … die waren nämlich völlig dunkel und abgedeckt mit kleinen Platten mit Mini-Bohrungen …
@SEAKING:
„Wir werden es erfahren…“
Da bin ich mir gar nicht so sicher.
Das BMVg kommt ja nicht selten mit in sich unlogischen Begründungen – oder genauer Behauptungen – davon (siehe bspw. Besenstiel-Debatte: Das Fz braucht keine Bewaffnung! Warum wurde diese dann regulär beschafft, war jedoch nicht verfügbar?).
@ Memoria: nun musste ich doch mal lachen. Die Besenstiel-Geschichte hatte ich schon wieder verdrängt. Volltreffer – auch damals gab es die bekannte Argumentationslinie ;-))
@T.Wiegold: Ich möchte mich der Frage von Memoria anschließen, weil mich sehr interessieren würde, ob das Einsatzführungskommando mit dem Nachtflug nur einen Erprobungsflug gemeint hat oder ob es ein Einsatzflug war?
Denn falls es ein Einsatzflug gewesen wäre, dann wäre die bisherige Argumentation der BW, mit Nachtflug nie angefordert, bereits widerlegt!
Aber aus ihrem Text geht nicht hervor, ob nur Erprobungsflug oder Nacht-Einsatzflug, was ihren Text missverständlich macht.
@FK70:
Gern geschehen.
Mit etwas „memoriam“ ist das Gebaren des BMVg noch deutlich abstruser. Gerade im Bereich „Counter-Daesh“ wird es in den nächsten Monaten noch einige Pirouetten des BMVg geben.
Visier wirklich zum Schutz des Piloten auf dem Foto runtergeklappt.
(siehe Bildunterschrift in der Bw-Quelle)
Es war bestimmt ein Erprobungsflug, nach den Umbauten.
Warum das der Herr Henjes in der BPK jedoch nicht einfach sagt, bleibt
schleierhaft. Sollte das die IBuK erst wieder medienwirksam verkaufen?
Hurra,
Nachdem ja nun endlich die Luftwaffe mit Beginn des Syrieneinsatzes im Einsatz angekommen ist, vielleicht schafft es diese Luftwaffe ja jetzt auch endlich, neue, moderne Nachtsichtsysteme für ALLE Besatzungen in ausreichender Zahl zu beschaffen. Die alten Brillen werden mit den Jahrzehnten auf dem Buckel auch nicht besser.
Fragen zum Bw Artikel:
Man siehe TW- Link „Kern der Umrüstung war nach Bundeswehrangaben der Austausch von weißen und roten Leuchtdioden im Cockpit.
• Beim Benutzen der vorhandenen Nachtsichtbrillen – heißt das man benötigt andere NVGs? Paßt die NVG an jeden Helm?
• oder ohne reguläre Beleuchtung um nicht vom Boden aus gesehen zu werden. – Scheint also so zu sein, das bei Nacht wohl generell „dunkel“ geflogen wird
• Auf den Seitenkonsolen wurden die Kartentaschen getauscht – aha, neuer Stauraum für NVGs…bedeutet bisher konnte die NVG also nicht mitgeführt werden und daher auch nicht aufgesetzt werden oder?
• Genehmigung zum Einsatz im Flugbetrieb – also Abweichung von der bisherigen Zulassung oder?
Wenn man sich diese Fragen aus dem TW Link stellt, kann der Austausch von weißen und roten Leuchtdioden nicht der Kern der „Umrüstung“ sein oder? Frage als Nichtpilot: Helm mit NVG aufsetzen und losfliegen….geht das? Oder muß man sowas vorher trainieren? Kann der Pilot in einem Jet die NVG aus dem Stauraum holen und während des Fluges die NVG montieren?
Der „scharfe“ Einsatz der Nachtsichtgeräte im Krisen-/Kriegsgebiet würde mich auch brennend interessieren …
In anderen Threads bei AG war ja u.a. die Rede davon, dass beim Fliegen mit Nachtsichtgerät eine gewisse Eingewöhnung nötig ist, was beispielsweise das räumliche Sehen angeht.
Wäre es nicht ungewöhnlich kühn, fast schon ein Husarenstück, diese bislang nicht vorhandene Praxis unter relativ gefährlichen Bedingungen zu erwerben? Ist das zu verantworten? Oder ist die Umstellung für die Piloten doch so einfach?
@Andreas
“ Wenn man im Video behauptet es werde auch Nachts hochauflösendes Material geliefert, dann ist man ja wohl Nachts im Einsatz ….“
Ja, wenn. Ich glaube nicht, dass man mit dieser Kamera Nachts hochauflösende Bilder aus 18000ft machen kann. Aber es kommt wohl auf die Definition an ;-)
So, die Herren, für die Debatte über NVG und Helme erreicht mich der Hinweis von einem Profi:
http://www.gentexcorp.com/shopaviationhelmets/aircrew-fixed-wing/hgu-55-ig-fixed-wing-aircrew-helmet-system-featuring-ejection-safe-nvg-mount
Es sieht also schon so aus, als ob das Bild oben seinen Grund hat, und der ist nicht, wie Top Gun auszusehen.
(Vielleicht kann ich damit auch die Bitte um ein klein wenig mehr Sachlichkeit verbinden…)
@T.W.
Der „Profi Helm“hat ein KLARsichtvisier, nicht wie oben gezeigt ein Sonnenblendschutzvisier…
@ WERNER
– NVG sollten mit der richtigen Halterung an jeden Helm der Tornadobesatzungen montiert werden können.
– nachts wird im Einsatzgebiet, in der Regel, „dunkel“ geflogen. Es gibt aber verschiedene Arten von „dunkel“. A. komplett dunkel (alle Aussenlichter aus) oder B. Aussenbeleuchtung ist auf ‚covert‘ geschaltet (die Lichter sind mit dem bloßen Auge nicht zu sehen, aber mithilfe von NVG sieht man sie).
Wenn alle mit A herumfliegen nützen NVG’s wenig zur Luftraumkontrolle, da man auch mit NVG die Flugzeuge nicht sieht (übrigens die Gegner vom Boden mit Nachtsichtgeraeten/Restlichverstaerkern sehen einen auch nicht).
Wenn alle mit B herumfliegen kann man mit NVG andere Flugzeuge erkennen und ihnen ausweichen (allerdings sieht der Feind am Boden auch ganz gut, sofern er die richtigen Geräte benutzt).
– Wenn der Helm modifiziert ist kann man die NVG problemlos während des Fluges auf und absetzen. Das ist auch notwendig, da man die NVG zur Landung (und auch vor einem Schleudersitzausschuss) abnehmen sollte. Je nach Halterung kann man sie auch auf dem modifizierten Helm hochklappen.
@ PHAM NUWEN
Es ist dringend notwendig, dass man mit NVG trainiert, bevor man in den Einsatz geht! Räumliches sehen ist mit den deutschen NVG’s nicht möglich. Es fehlt auch die Tiefenschärfe, so dass man Entfernungen NICHT erkennen kann. Die Umstellung auf NVG kann einfach sein, wenn man nur einfache Flüge, ohne viel manövrieren und ohne Formationsflug absolviert. Wenn die Flüge im Einsatz diese Charakteristik haben, könnte man sie akzeptieren.
Allerdings wäre es trotzdem unverantwortungslos Crews in den Einsatz zu schicken ohne ihnen vorher das richtige Training gegeben zu haben. Denn im Einsatz, als auch in jedem Friedensübungsflug kann es zu Stresssituationen kommen, die evtl. ein starkes manövrieren erfordern (z.B. Ausweichmanöver). Unter NVG kann es hierbei schnell zu einer räumlichen Desorientierung kommen, die schon oft (bei anderen NVG Nutzerstaaten) zu tödlichen Abstürzen geführt hat.
Die Fragen sind:
– trainiert die Lw mit NVG im Uebungsflugbetrieb? (ich denke nein)
– hat der WSO auch NVG?
– verwendet/besitzt die Lw das Testgerät (Hoffman Tester), um die NVG richtig zu kalibrieren? (ich denke nein)
re: Memoria
„Fehlerkultur“ ist: Wenn man/frau durch Vertuschen, Verschleiern oder Verdrängen das Vorliegen eines Fehlers deckeln kann (machen wir halt ein Verschlussache daraus!), oder wenn ein zweifelsfreier Fehler durch mediale Darstellung in eine öffentlich wahrnehmbaren Lösung überführt werden kann!
Klar.- es gäbe natürlich auch noch die Definition der „Fehlerkultur, als einen umfassenden Anspruch an ein prozessuales Qualitätsmanagement, das zur zweifelsfreien Beseitigung einer Fehlerursache in einem angemessenen Zeitrahmen führt!- Aber das war ja bisher – dem Eindruck nach – nicht „das Ding“ für BMVg und Bw …
>“da die Cockpitbeleuchtung in der modernsten Version der Tornados zu stark blendet. Hintergrund ist die Avionik-Ausstattung mit der Bezeichnung ASSTA 3, die in den eingesetzten Tornados eingerüstet ist und wegen Helligkeit und Blendwirkung bisher keinen Einsatz der NVG erlaubte. Die Helligkeit vor allem der roten Leuchtdioden wurde durch die Nachtsichtbrillen noch verstärkt.“</
Ich bin schon mal ein Erbsenzähler, ich verstehe es wohl immer noch nicht. Wieso Cockpitbeleuchtung? Tatsächlich Cockpitbeleuchtung? Wofür Cockpitbeleuchtung? Damit der Pilot sich im Dunklen nicht fürchtet? Und was hat eine Cockpitbeleuchtung mit dem Bauzustand der Avionik und der Software ASSTA 3 zu tun? Ein Mitkommentator (der es anscheinend weiss und wohl sehr nahe dran) schrieb schon vor Tagen, es seien LEDs in alten Penals die nichts mit einer Cockpitbeleuchtung oder dem Bauzustand der Avionik und ASSTA zu tun habe.
Bei einer Beleuchtung für das Cockpit hätte wohl Tape etc gereicht.
@Edgar Lefgrün
Die eingesetzten Tornados werden mit einem Mischmasch aus alten und neuen ( ASSTA 3) Panel geflogen. Die Problematik mit der Beleuchtung wurde hier gestern schon sehr zutreffend und ausführlich von @Steve beschrieben! Im übrigen denke ich, dass Sie bei Dunkelheit und sehr schneller Fahrt auf der Autobahn, auch nicht das Licht ausschalten, weil Sie bestimmt sehen möchten, wie schnell Sie unterwegs sind? Bei einem Flugzeug kommen eben noch viele andere wichtige Parameter dazu, wie Sie sich sicher vorstellen können?!
@Retired | 02. Februar 2016 – 2:20
Danke
Was nützt der ganze Zauber wenn der modifizierte LDP keine hochauflösende Videos bei Nacht erzeugen kann?
@Seaking
Ist das in der rechten, maßgeblichen Abb. kein Klarsichtvisier?
@ Zimdarsen
Wie soll denn eine Kamera im infraroten Spektralbereich hochauflösende Bilder „erzeugen“? An der Physik führt nun mal einfach kein Weg vorbei …
@audio001:
Das BMVg braucht keine Fehlerkultur, weil das BMVg qua Definition keine Fehler macht.
(Und falls doch, wird das Recht eben so lange gebeugt, bis Regel 1 wieder greift…)
@Hubi | 02. Februar 2016 – 13:55
Jeps…bei Gentex schon, nur hier,oben im Bild der GAF ist es eben ein Sonnenblendschutzvisier. Ob der deutsche Tornado Jethelm auch ein Klarsichtvisier hat, weiss ich nicht sicher, gehe aber mal davon aus ?!
@steve und @retired sind da die „Exbärden“. Und selbst wenn es der Fall wäre,
ohne NVG Schulung und Training ist das mindestens Bullshit und wie
@retired schrieb,
Zitat:
Allerdings wäre es trotzdem unverantwortungslos Crews in den Einsatz zu schicken ohne ihnen vorher das richtige Training gegeben zu haben. Zitat Ende
Ich sehe das genauso. Und hoffentlich alle alten Heeres- NVG -Flieger auch.
Ihr habt die NVG Fliegerei in Deutschland ja schliesslich erfunden.
Hoffe ja immer noch auf ein „covert ops picture“ der Einsatzpiloten, die eben keinen Bock auf Veröffentlichung ihrer Gesichter, Namen etc.aus bekannten Gründen haben.
Ansonsten ist „Kelly Mc Gillis“ wirklich nicht mehr weit weg. Tom C´s Film. darf ich ja nicht mehr zitieren :-)
@T.W. der HGU-55 von gentexcorp hat lesiglich den Vorteil, dass sich die NVG und das Batterieteil bei einem Notausstieg durch eine bestimme G-Belstung vom Helm trennen um den Träger nicht zu verletzen. Für einen noch höheren Schutz gibt es zusätzlich das Klarvisier.
Das „Sonnenschutzvisier“ auf dem Titelbild ist tatsächlich nur dafur da die Identität des Trägers zu schützen.
@Seaking , die Helme unserer Tornadoflyer besitzen kein Klarsichtvisier
@all, wo liegt denn jetzt eigentlich genau die Problematik mit den NVGs begraben?
Hier gibt es ja nun zwei die unterschiedlichsten Aussagen. Ein mal blenden die NVGs durch zB die Instrumentenbeleuchtung. Variante zwei, mal blenden die NVGs ab und man sieht draußen nichts mehr. Was stimmt denn nun?
@emdeema
Stimmt, aber mit der Zeisskamera des LDP ist man lange nicht an der phy. Grenze angekommen und mit der Datenübertragung des LDP auch nicht.
http://www.rafael.co.il/Marketing/334-915-en/Marketing.aspx
@ Edgar Lefgrün
Die Instrumente müssen beleuchtet sein für die Fluglagedaten ! Das ist gemeint mit der Cockpitbeleuchtung !
@ Werner @ All
Die NVG ist ein abbildendes System welches ein 2D-Bild durch Restlichtverstärkung erzeugt ! Der Pilot muß sich extra mit einigen Flugstunden an die „Interpretation“ des Bildes gewöhnen und dem Gehirn eine 3D-Illusion beibringen !
Spannend wird es z.B. bei einer etwaigen Luftbetankung weil Gefühl für Abstand und Geschwindigkeit insbesondere der Annäherungsgeschwindigkeit nicht existent ist ohne intensives Training ! Das funktioniert nicht, ebenso nach langer NVG-Abstinenz gibt es nicht ohne Grund Gewöhnungsflüge und bei den Drehflüglern eine intensive Simulatornutzung !
Zum Klarsichtvisier sage ich JA auch Augenschutz bei Ausschuß (Winddruck bei der Geschwindigkeit) und wenn man clever ist auch tagsüber ein Visier zum Laserschutz drauf ;-) Da stehen auch die Drehflügler seit Jahren drauf … zumindest die Transporteure, Tiger wartet leider noch …
@ Luftkutscher
Zitat: „wo liegt denn jetzt eigentlich genau die Problematik mit den NVGs begraben?
Hier gibt es ja nun zwei die unterschiedlichsten Aussagen. Ein mal blenden die NVGs durch zB die Instrumentenbeleuchtung. Variante zwei, mal blenden die NVGs ab und man sieht draußen nichts mehr. Was stimmt denn nun?“
Nachdem ich alle Kommentare gelesen habe, komme ich zu dem Schluss dass beide Aussagen stimmen. Der Schlüssel liegt wohl in der spektralen Empfindlichkeit der Nachtsichtgeräte (NVG). Die höchste Empfindlichkeit dürften sie bei langwelligen Infrarotlicht haben. Glühlampen (weißes Licht aufgrund eines Glühfadens) sendet natürlich auch infrarotes Licht aus ( = Wärmestrahlung). Leuchtdioden erzeugen zwar kaltes Licht, aber rote Leuchtdioden erzeugen eben rotes Licht, dass von der Wellenlänge her eben als nächstes Spektrum zu Infrarot kommt.
Vermutlich ist die spektrale Empfindlichkeit der NVG nun nicht nur im Infrarotbereich, sondern auch zu einem geringen Teil im Rotbereich des sichtbaren Lichtes, das im Restlichtverstärker des NVG verstärkt und zur Anzeige gebracht. Deshalb sind auch die Glühbirnen der Tastenbeleuchtungen und die roten LED der Instrumentenbeleuchtung ausgetauscht worden, gegen grüne LED.
Zitat aus Bw-Artikel:
“ Die Änderung der Beleuchtung umfasst jeweils zehn Lampen beziehungsweise LED-Leuchten im vorderen und hinteren Cockpit. Zudem müssen 34 Schalterbeleuchtungen und Tastenfelder pro Flugzeug gewechselt werden.“
Zu der zweiten Aussage. So eine Nachtsichtbrille muss ja auf starke und schwache Infrarotlichtsignale reagiere können. Damit sie das kann, ist in der Elektronik eine Verstärkungsregelung enthalten, genau wie dies die Iris beim menschlichen Auge macht oder die ISA-Empfindlichkeitsregelung bei einer digitalen Kamera.
Wenn man jetzt ein nicht umgerüstetes Cockpit mit Störlichtquellen im weißen (Glühbirnen) oder roten Lichtbereich (LEDs) hat, dann reduziert die Elektronik der NVG die Empfindlichkeit. Sehr schwache IR-Lichtquellen außerhalb des Flugzeuges werden dann nicht mehr wahrgenommen.
Ein analoges Beispiel wäre der Ort eines Spiegelteleskops, der auch außerhalb jeglicher störender Lichtreflexe und künstlicher Beleuchtung auf einem einsamen Berggipfel errrichtet werden muss, damit weit entfernte, sehr schwache Lichtquellen (Sterne) erkannt werden können.
Ich habe mir jetzt nicht alle Kommentare hierzu durchgelesen, daher weiss ich nicht, ob die Frage hier schon gestellt wurde, aber:
BEVOR die Tornados in den Einsatz gegangen sind… war da nicht bekannt, dass keine Luftraumkontrolle stattfindet, und daher abgedunkelt und mit NVG geflogen werden muss?
Und ist in den 30 Jahren vorher noch nie – also ich meine NIEMALS – jemand auf die Idee gekommen, dass irgendwann einmal solche Umstände herrschen könnten? Was hätten wir denn im V-Fall getan?!
Wenn ein Projektleiter einen so gravierenden Punkt bei der Projektplanung in der freien Wirtschaft ausser Acht gelassen hätte… er wäre weg vom Fenster!
Um etwaigen Pöbeleien entgegenzuwirken… war selbst 11 Jahre bei den HFlg :-)
>“SER | 02. Februar 2016 – 17:53
@ Edgar Lefgrün
Die Instrumente müssen beleuchtet sein für die Fluglagedaten ! Das ist gemeint mit der Cockpitbeleuchtung !“<
Also handelt es sich um die Instrumentenbeleuchtung, so mein Verständnis. Ist der Begriff Cockpitbeleuchtung tatsächlich dafür so üblich oder ist das ein irgendqo entstandenes Missverständnis.
@ Edgar Lefgrün
Auf jeden Fall kommt kein Insider bei der Terminologie „Cockpitbeleuchtung“ auf die Idee, dass damit eine Rundumlampe für das Cockpit gemeint sei.
Es ist ähnlich wie bei ihrem Auto. Sie fahren bei Nacht auch nicht mit der Innenraumbeleuchtung sondern mit einem abgedunkelten Innenraum und einem beleuchteten Armaturenbrett., bzw. Instrumentenanzeige.
@Edgar Lefgrün
Ja!
Instrumentenbeleuchtung=Cockpitbeleuchtung!
@Georg
Danke!