Kampf gegen ISIS: Fregatte ‚Augsburg‘ soll Franzosen Geleitschutz geben

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Im Einsatz der Bundeswehr gegen die islamistischen ISIS-Milizen, der noch in dieser Woche vom Bundestag beschlossen werden soll, will die Deutsche Marine die Fregatte Augsburg (Foto oben) als Geleitschutz für den französischen Flugzeugträger Charles de Gaulle entsenden. Die Augsburg befindet sich bereits im Mittelmeer und werde für diesen Einsatz aus ihrer bisherigen Aufgabe in der EU-Mission Sophia zur Rettung von Flüchtlingen aus Seenot (und Bekämpfung von Schleusern) herausgenommen, teilte das Verteidigungsministerium am (heutigen) Mittwoch auf Anfrage von Augen geradeaus! mit.

Der Geleitschutz für den Flugzeugträger ist Teil des Pakets, mit dem die Bundesregierung den Kampf gegen ISIS ausweiten und vor allem Solidarität mit Frankreich nach den Anschlägen von Paris am 13. November zeigen will. Die Augsburg ist eine für die U-Boot-Bekämpfung optimierte Fregatte – da der Flugzeugträger bereits von anderen Kriegsschiffen gegen Bedrohungen aus der Luft geschützt werde, sei diese Fähigkeit sinnvoll, hieß es aus dem Ministerium. Unter anderem ist für die Flugabwehr ein britischer Zerstörer eingesetzt.

In der europäischen Mittelmeer-Mission Sophia soll die Augsburg möglichst schnell durch eine andere Einheit der Marine ersetzt werden; die Entscheidung über die lückenlose Ablösung soll möglichst vor dem Wochenende fallen. Neben der Fregatte ist derzeit der Einsatzgruppenversorger Berlin zur Flüchtlingsrettung auf See und zur Schleuserbekämpfung im Einsatz.

Nachtrag, weil die Frage aufkam: Für den Sophia-Einsatz hat die Augsburg bislang keine Hubschrauber an Bord. Geplant ist aber nach Angaben des Ministeriums, dass für die Flugzeugträger-Begleitung welche eingeschifft werden – möglicherweise von der Fregatte Hamburg, die derzeit mit der Standing NATO Maritime Group 2 (SNMG2) unterwegs ist.

(Foto: Die Augsburg im März 2015 in Wilhelmshaven – Wikimedia Commons-User Ein Dahmer unter CC-BY-SA-Lizenz)