Wo kein Schnee liegt, kann gelaufen werden! (60 Jahre Bundeswehrsprüche)
Die Bundeswehr feiert in diesen Tagen ihren 60. Geburtstag, unter anderem mit einem Großen Zapfenstreich vor dem Reichstag am (morgigen) Mittwoch. Beim früheren Fallschirmjägeroffizier Ralph Makolla habe ich auf Twitter eine andere Art von Hommage an 60 Jahre Bundeswehr gefunden: Er hat mal damit angefangen, die zeitlosen Sprüche der Ausbilder aufzuschreiben…
Wo kein Schnee liegt, kann gelaufen werden. #Ausbildersprüche #60JahreBW #fb
— Ralph Makolla (@ralphmakolla) November 10, 2015
Männaaa, das muss schneller gehen! #Ausbildersprüche #60JahreBW — Ralph Makolla (@ralphmakolla) November 10, 2015
@thomas_wiegold Schütze, wenn Ihnen schwarz vor Augen wird, sind Sie eingeschlafen,wenn es wieder bunt wird,sind sie am Träumen! #60JahreBW
— Ralph Makolla (@ralphmakolla) November 10, 2015
Da geht doch bestimmt noch (viel) mehr… Die Sammlung in den Kommentaren ist eröffnet.
Nachtrag: Sehe gerade, dass ich mich im Urheber vertan habe… Makolla hat sich von CDU-Generalsekretär Peter Tauber inspirieren lassen, der heute morgen damit angefangen hat:
„Arme und Beine bilden eine rotierende Scheibe und berühren nur zum Richtungswechsel den Boden.“ #Ausbildersprüche #60JahreBW
— Peter Tauber (@petertauber) November 10, 2015
(Archivbild 2010: Rekruten bei der Grundausbildung in der Ferdinand-von-Schill-Kaserne in Torgelow – Thomas Koehler/photothek.net)
Man sollte diese Sprüche in einer Gemeinschaft nicht so auf die Goldwaage legen. Sie legten aber doch Zeugnis davon ab, das man doch mit Herz und Hand dabei war. Die meisten Vorgesetzten die solche Sprüche brachten, kümmerten sich sehr gut um ihre Männer.
Sie Bremsklotz am Siegeswagen der Nation…..
Sie sehen aus wie Karl Napf, der Erfinder der nicht rostenden Bratkartoffel in Tuben….
Flugbahn ist der Weg auf dem sie das Büro des Chefs verlassen werden……
Und wieder ist es gelungen aus Sch….. Bratkartoffeln zu machen. Zwar nicht in Farbe und Geschmack, so doch in der Form……
Es gab da in den 80ern mal so eine schöne Sprüche Sammlung unter dem Titel: Ich glaub mich knutscht ein Elch.
Tja, Sprüche und Anekdoten haben über Jahrzehnte eine Art „Kulturgut“ entwickelt, welches auf Dauer gesehen mehr und mehr ausdünnt….die Tage, an der an jeder Ecke einer „seine“ Heldengeschichten vom Bund erzählen konnte, sind gezählt….oder werden dann auf dem ein oder anderen Männersender noch bedient
Ein wunderschönes Wörterbuch zur Bundeswehr von A-Z wurde Ende der 80ziger Jahre von Tomus aufgelegt, unter X sinngemäß steht: Wer sich kein X vor dem O machen lässt, weiß, dass alle diese Sprüche und aberwitzigen Bemerkungen im Grunde eine wunderbare Liebeserklärung an die Bundeswehr und ihre darin dienenden Menschen darstellt“ .Und wer es etwas historisch mag, schaue mal bei Transfeldt nach: Wort und Brauch im deutschen Heer: „Kommiss kommt von komisch….:-)“ In diesem Sinne an alle politisch korrekten Moralapostel: Augen zu und durch oder lesen und schmunzeln oder wie der Kölner sagt: „Man muss auch gönnen können!“
Mitte der 80-er; Kompaniestüberl; UffzAufnahme (Oioioioioi!) 2200Uhr, altes 6-teiliges Fenster
Chef: Schluß mit Kinderkram! Jeder der neuen eine leere Flasche auf ein Fensterteil.
Leitender: ich, OLt K – SichhOffz; Fw X – Aufsicht beim Werfer!!
Und – Los!
4 Würfe und etliche Scherben später auf dem Hof erscheint genau da der OvWa OLt aus der NachbarKp: „Hey was soll das?“
Chef: „Gehen Sie gefälligst aus dem Sicherheitsbereich, wenn wir werfen. Kommen Sie morgen wieder!“
OvWa lacht und geht wieder.
Nächsten Morgen geht ein Melder vom Chef rum und sammelt von jedem Beteiligten 10 DMark ein.
Erledigt und Jahre später noch gelacht.
Wenn ich sie wäre, dann wär‘ ich lieber ich.
Schade, das Sibirien russisch ist!
Mann kann Sie noch nicht mal als Arschloch bezeichnen, dazu fehlt Ihnen die nötige Tiefe und Wärme.
Hatten Sie nicht im Einführungsgespräch gesagt, sie wollten Karriere machen?
Bei den Bienen zählen auch nicht die Flugstunden, sondern der Honig, den sie m it nach Hause gebracht haben
@ Ungedienter | 10. November 2015 – 13:49
Ich glaube, Menschenverachtung ist das falsche Wort. Bei der von Ihnen beschriebenen Geschichte geht es doch eher darum, sich in der Hierarchie beweisen zu wollen, obwohl er weiß, dass einige seiner Untergebenen klüger sind als er. Es sind doch meist die Dummen, die so Sprüche wie „Ach Sie haben Abi und sind Mathegenie, dann können Sie ja Wurzen ziehen, ab auf den Acker … hi hi sind wir lustig!“ ablassen. Meist tun das diese nach oben Buckeln nach unten treten Radfahrer, weil sie eigentlich genau wissen, dass viele Untergebene für den eigenen Job überqualifiziert wären. In Wehrpflichtausbildungen mit Zwangsuntergebenen kommt das natürlich besonders häufig vor.
Nicht wenige Bundeswehrsprüche drehen sich um den erhöhten Testosteronspiegel incl. Folgeerscheinungen, den junge Männer im Normalalter für den Diensteintritt nun mal haben. Da wird manches derb auf den Punkt gebracht, was sonst unbeholfen peinlich wäre.
Seltsam: In meiner aktiven Laufbahn, 1998 – 2011, fand ich einige Sprüche tatsächlich witzig. Aus meinem Mund kamen sie jedoch kaum, und wenn, dann nie vor der angetretenen Mannschaft.
Oftmals geht es darum, einzelne – Spaß hin oder her – bloßzustellen. Und das geht spätestens dann in die Hose, wenn man sich im Gefecht oder anderen schwierigen Situationen auf die Kameraden verlassen muss. Kameradschaft ist keine Einbahnstraße (hui, noch ein Spruch).
Jetzt, als sehr aktiver Reservist einer RSU-Einheit finde ich sie einfach unpassend und nicht zeitgemäß. Im kleinen Abendkreis unter Gleichen lustig, in der Anwendung „vor der Truppe“ unpassend. Dann lieber führen durch Vorbild und von vorn. Ganz vorn! In allen Belangen!
Feldwebel pflanzen sich durch Zellteilung fort
Herrlich – etliche der Sprüche selbst gehört und erlebt (außer den eher Truppengattungsspezifischen) und heute mal wunderbar erinnert und gelacht. Danke!
Ja tatsächlich haben wir damals eher weniger gelacht – höchstens nach dem Dienst. Aber hätte es solche Sprüche nicht gegeben, wäre auch nicht viel zu lachen gewesen. Dass das nicht den Regeln entspricht ist wohl formell auch Jedem klar, jedoch gibt es dort viel gravierende Verstöße – da muss man sich jedenfalls nicht an den Sprüchen hochziehen.
Respekt eingebüßt haben die Führungsposten dadurch jedenfalls nicht. Es gab diejenigen die man achtete (aufgrund von Verhalten, Auftreten, Können) und diejenigen, die es einfach nicht konnten – da klang dann auch so ein Spruch nur auswendig gelernt und somit wenig innovativ. Mir ist auch niemand bekannt, der sich wegen solcher Sprüche irgendwo beschwert hätte – wer das machen würde, hat dann wohl auch andere Probleme.
Da gefühlt die Best-Ofs durch sind mal folgendes:
Ich weiss nicht ob es im Weiteren unter OT fällt, aber was ist mit den besten Bundeswehrweisheiten (Klo-Sprüchen) der letzten 60 Jahre?
Panzermann: Schmal denken – breit fahren!
Gut ist, dass mir nicht schlecht war…
Schlecht ist, dass Sie nicht gut waren!
Zu Anfang jeder AGA losen wir Ausbilder aus, wer von uns diesmal das Arschloch ist. Komisch, irgendwie gewinne immer ich!
@Heiko Kamann: Gefallen tut es auch nicht. Aber so Sprüche gibt’s dann halt z.B auch. Vor allem im Bezug auf Laufbahn und Ausbilderqualität.
Die Kultur des Militär ist allgemein sehr interessant.
Die Wand steht auch von alleine!
„Seekadetten sind Edelsteine und Edelsteine müssen geschliffen werden“
„Wollen Sie einen Killer oder einen Dressman ?“
„Alles, was sich bewegt wird gegrüßt, alles, was still steht wird angepöhnt“
„Diesen Anzug haben Sie wohl dem Kielschwein geklaut!“
„Nur weil Tarnung befohlen ist entfällt doch nicht der Stiefelputz!“
„Die Marine nimmt auch Nichtschwimmer, die hat ja Schiffe“
Samir Awwad | 10. November 2015 – 15:29
Ich war über 30 Jahre Soldat und kam sehr gut ohne diese dummen Sprüche aus.
„Die Kultur des Militär“ kann ich nicht nachvollziehen; die meisten Soldaten, mit denen ich zu tun hatte, kamen sehr gut mit normalen Umgangsformen klar.
Für mich ist das Thema durch …
Uffz: Sind ihre Haare grün oder ist Deutschland übderdacht?
Ich: Ähm nee Herr Unteroffizier.
Uffz: ALSO MÜTZE AUF
Macht mal langsamer hier, ich bin Soldat auf Zeit und nicht auf Geschwindigkeit!
@ Andreas:
Auf den Spruch „Panzer: Wo wir sind ist vorne“ habe ich immer geantwortet „Artillerie, wo wir sind ist hinten“.
„Artillerie kennt weder Freund noch Feind sondern nur lohnende Ziele.“
„Schön dass Sie mitdenken, aber für das Denken werde ich bezahlt, und das nicht schlecht.“
Nach dem Antreten: „Noch Fragen, Wünsche oder Anträge? Wünsche und Anträge können Sie gleich streichen“
„Chef, das ist eine sehr gute Idee, machen wir aber nicht“
„Lassen Sie es mich so ausdrücken: Nein“
„Kennen Sie den Spruch mit dem GeZi (Geschäftszimmer)? Das gezi einen Scheißdreck an“
Und nein, weder bei den Sprüchen die ich aufgedrückt bekam hatte ich ein Problem damit, noch hatte ich den Eindruck wegen der von mir selbst benutzten Sprüchen bei meinen Soldaten anzuecken.
Werferfehler
„Von mir wird behauptet, ich sei der Bruder das Teufels, dass stimmt nicht, ich bin der Teufel.“, so bei der Begrüssung von Rekruten. Ob das eine Legend ist oder wirklich vorgekommen?
Männä, bei 1 Stellung bei 2 Sprung Auf …… 12, 12, 12, 12
@Werferfehler
Der Soldat denkt so weit wie er schießt …
Feind von links,
Artilleriefeuer von rechts,
Tieffliegr von vorn,
kleiner grüner Steinbeisser von unten
So auf dem „Abendspaziergang“ zwischen Kaserne und Bahngleis während des ULs in Heide 1972.
Hier mal was ganz böses – und zwar vom TFL Pi an der OSH (Anfang 80er Jahre). Der konnte auch über die eigene TrG frotzeln.
„Frage: Ein Pionier geht über eine Brücke, die Brücke biegt sich durch. Warum?
Antwort: Der Klügere gibt nach.“
oder
„Frage: Warum darf die Artillerie keine Pioniere verschießen?
Antwort: Weil Dum(m)-Dum(m) – Geschosse verboten sind.“
und recht herb
„Lieber eine Schwester im Puff als ein Bruder bei den Pionieren“
Schade das sich hier einige über Sprüche pikieren. Die gehörten einfach dazu und ich habe sie auch benutzt. Meine Soldaten haben sich nie beschwert, weil sie zwischen den Zeilen lesen konnten und auch immer gewusst haben wie ich es meinte.
Es hat immer die Ausbildung aufgelockert, weil ich darauf geachtet habe, dass es nie persönlich wurde. Heute bekommen sie es ja leider nicht mehr.
Hier noch zwei meiner Highlights:
„Wenn Dummheit Gas gäbe, müssten Sie den Berg rauf bremsen.“
Mein Richtschütze und der Ladeschütze (Leo II) mal wieder Unfug verzapften
„Oh schau, Blödmann und Blödmanns Gehilfe.“
Auf eine geile Zeit
Panzer Hurra
Da ich keine Zeit zum durchforsten der ganzen Sprüche, hier meine aus meiner Dienstzeit (91-99 JgBtl 581 bzw. JgBtl 1 Berlin):
„Lieber tausend russische Infanteristen als einen deutschen Sanitäter“
„Trete niemals auf einen Stein, es könnte ein Grenadier sein“
„Arme und Beine bilden eine rotierende Scheibe, so das sie soviel Staub aufwirbeln das sich die Sonne verdunkelt“
…und das Beste zum Schluss…
Ein Oberfeld stand vor dem Gebäude und war erbost das die Aussenreviere nicht gereinigt waren und rief den Soldaten am offenen Fenster zu, „Wenn nicht sofort einer runter kommt, dann komme ich hoch und hole mir einen runter…“
Diese Gesichte wurde gerne bei jeder Gelegenheit zum Besten gegeben…
Waaas, Sie haben gedacht? Überlassen Sie das Denken den Pferden, die haben den Kopf dazu. Sie sollen nachdenken!
TrÜbPl Ohrdruf im Winter:
„Der deutsche Infanterist zittert nicht vor Kälte sondern vor Wut weil es nicht kälter ist. Anschliessend wärmt er sich an einem Eisblock auf.“
———
„Glauben Sie bloß nicht wer Sie sind! Wenn Sie denken, Sie hätten einen Dummen vor sich dann sind Sie bei mir an der richtigen Adresse!“
„Ich spreng‘ Sie weg bis zum Ende des Ganges und damit meine ich nicht den oberen Lichtflur!“
„Treten Sie weg in Ihr Wertfach und üben Sie Kehrtwendungen“
„Spielen Sie hier kein Taschenbilliard – nehmen Sie die Hände aus den Hosentaschen“
——————
Die zehn „A“ der Menschenführung:
Alle
anfallenden
Arbeiten
auf
andere
abschieben
anschliessend
anscheissen
aber
anständig
:)
Mein Lieblingsklassiker: „Brot kann schimmeln, was können Sie?“
Und aus der aktiven Zeit, mein persönliches Highlight: „Funker X, haben Sie Kinderlähmung?!“
Hintergrund für die mehrfach wiederholte Frage unseres AGA-Ausbilders war ein leichtes Humpeln, welches den Kameraden immer wieder aus dem Gleichschritt hat geraten lassen.
Allerdings stellte sich beim San Besuch heraus, dass es sich um eine Marschfraktur handelte.
War dem Ausbilder aber trotzdem relativ. ;)
Klingt zwar derb und diskriminierend, war aber zum Schreien komisch :D
„Lieber 1000 Zecken, als eine Woche Wildflecken!“
Gemeint war der Truppenübungsplatz
Eins versteh ich nicht, warum regen sich hier einige auf ? Ja, ich gebe zu einige Sprueche sind wirklich daneben und auch „diskrimierernd“ aber die meisten BW Sprueche sind auf ihre eigene Art lustig. Waehrend meiner BW Zeit (89-93) habe ich eine Menge hoeren duerfen. Und ich gebe zu, einige Soldaten hatten „Komplexe“ und machten Sprueche auf Kosten anderer, aber dies war eine verschwindende Minderheit. Und meistens waren diese Sprueche ja auch darauf ausgerichtet den neuen „rekruten“ die Grundregeln beizubringen. Beispiel: Haende aus den Taschen, Nicht an die Wand lehnen, Muetze auf wenn draussen, etc. Den besten Spruch hatte ich jedoch von meinem Btl Kommandeur gehoert, der einen Soldaten darauf hinwies den Buergersteig im Kasernen Bereich zu benutzen; HG , kraft meines Amtes ernenne ich Sie zum Buerger, sie duerfen jetzt den Buergersteig benutzen. Ich denke mal das diese Sprueche „militaer kulturgut“ sind und so fragwuerdig manche sprueche auch sein moegen, ich denke das die BW wesentlich harmloser ist als die Briten oder Amis.
„Ach, das mit den Teilstreitkräften und Truppengattungen ist doch ganz einfach: Bei uns heißt der Chef ‚Herr Hauptmann‘, bei den Pionieren ‚Meister‘, bei den Panzeraufklärern ‚Hochwohlgeboren‘ und bei der Luftwaffe ‚Du‘!“
;)
Gott erschuf in seinem Zorn Schwarzenborn
AGA Stuffs: Ich bin Gott! Ich kann machen das Ihr alle gleich aus seht! ABC-Alarm!
Während meiner AGA durfte ich mir und auch der Zug so einige
Sprüche anhören. Manche gerechtfertig [Warum muss man sie erst unter Druck setzen, damit sie als gemeinsamer Zug aggieren?] und andere durchaus persönlich.
Werder damals noch heute haben meine Kameraden und ich diese Sprüche
in den falschen Hals bekommen.
Man sollte auch mal daran denken, wie in anderen Berufsgruppen Sprüche hin und her fliegen. Diese stehen den BW-Sprüchen in nix nach.
„Ich fress‘ Sie auf und schei* Sie in die Weser!“
Auch das schon erwähnte „Hubschrauber-Spiel“: „Ich mache die Geräusche und Sie rotieren“ kam vor.
„Entscheidung fällt im Räumgebiet.“
„Das haben wir alles schon mal schneller gesehen -“ Aber sicher nicht bei mir. “
Zehn Minuten vor der Zeit ist des Soldaten Pünktlichkeit, doch fünf Minuten später kommt der Sanitäter.
Wir machen jetzt das Hubschrauberspiel: Ich mache die Geräusche, sie rotieren.
War noch in der AGA, als Scharping grad ins Amt gerufen wurde. Daraufhin bei der Ausbildung am Gewehr: „ganzer Zug: G3 zerlegen und zusammensetzen aber langsaaaaaaam, gaaaaanz laaaangsaaaaam
Schlüssel zum Verfügungsraum gabs auch mal, dann standen wir aber irgendwann mit dem Laster vor einer Schranke mit Vorhängeschloss. In dem Fall war der Satz tatsächlich ernst gemeint.
Am ersten Tag nach der Grundi in der Stammeinheit in einer anderen Kaserne (Schule, jede Menge Eichenlaub unterwegs) ordentlich einen entgegengekommenden OLt gegrüßt, der springt vom Bürgersteig auf die Straße, rollt sich ab und brüllt „Wollten Sie mich gerade schlagen?“ … hat uns dann erklärt, dass man sich dort drauf geeinigt hat, erst ab Oberstleutnant aufwärts zu grüßen, damit man sich den Arm nicht ans Barett tackern muss.
Sehr gelassen vom Spieß wenn irgendwer mit einem gefühlten Problem ankam: „Ich hab drei Fragen für Sie: 1) Ist das überhaupt ein Problem? 2) Ist das irgendwie mein Problem? 3) Falls ja, zu wessen Problem kann ich das machen?“
Rekrut geht durch Auto-Schranke, Ausbilder sieht es und ruft: „Schütze X, sind Sie ein Kraftfahrzeug?“
Auf die Frage welchen Drall das G36 hat: „Diese deutsche Waffe hat einen Rechtsdrall!“
„Infanteristenwetter – die Sonne scheint in Strömen“
Ausbilder sieht Rekruten an der Wand lehnen, stürmt auf ihn zu und drückt sich fest gegen die Wand: „Schütze, sie können loslassen, ich halte die Wand für Sie!“
„Sie sind hier nicht bei der Lustwaffe!“
„Einen Hänger? Einen Hänger haben Sie in der Hose OG, dass hier ist ein ANhänger“
„Einführen? Einführen können Sie zuhause, das Magazin wird einGELEGT!“
Rekrut fragt Ausbilder wie zur Schießanlaage verlegt wir – „wir nehmen den Fußbus, der fährt immer“
Und unter den Kamderaden aus meinem Zug immer eine tolle Erinnerung die die AGA mit einem Wort beschreibt: PAGNAPF.
Wobei meiner Meinung nach diese Sprüche viel von der Situation(skomik) und dem entsprechendem Charakter des Ausbilders/Sprücheklopfers leben, das bloße Rezitieren alleine bringt es oft nicht annähernd rüber und die Sprüche wirken so oft aus dem Kontext gerissen und plump/derb.
Flieger fallen die Augen im Unterricht zu. Hauptfeld: Haben Sie Probleme mit dem Kreislauf? Wollen Sie welche kriegen?
Ok, also einen trage ich nun doch auch bei:
Wenn sie einen pelzigen Geschmack auf der Zunge verspüren, dann ist das ihr Schiffchen.
Im Gelände, zum Pausenende:
„Fröhlich sein einstellen! 1. Zug angetreten!“
Ach, was solls…
Richtschützenausbildung Leo2 ASPT (Ausbildungs-Schießsimulator der Panzertruppe) im OA-Zug eines PzBtl, es geht deutlich in die Nachtschicht. Nach mehreren Fehlschüssen auf Feind in Querfahrt lässt der Durchführende, ein in Ehren ergrauter HFw, den Zug antreten. Während er in einer Hand ein Bild der Richtschützen-Steuereinrichtung hält, zeigt er mit der anderen Hand auf unscheinbare rote Taster auf dessen Innenseite und donnert (angelehnt an einen beliebten Film):
„Männer – dies ist der Taster „Dynamischer Vorhalt“! Es gibt viele Taster „Dynamischer Vorhalt“, aber dies hier ist mein Taster „Dynamischer Vorhalt“ – und der hält meinen Ar*** am ka***n!!“
Danach wurden die Schießergebnisse erheblich besser, was durchaus auch für den Rest der Karriere anhielt bzw. wahrscheinlich sogar noch anhält… ;-)
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Besonders gut fand ich aber immer den sinnlosesten Funkspruch der Bundeswehr, nämlich „Gut so!“, als Füllworte scheinbar gerne benutzt von Chefs und Kommandeuren. Dies führte zu einer lustigen Anekdote:
Der Chef saß als Leitender in der Leitungskabine AGPT (Ausbildungsgerät Gefechtssimulator Panzertruppe) und hat diebische Freude daran, dass er gerade im simulierten Gefecht dem Zugführer Alpha die Hölle heiß machte. Prompt erhielt „Alpha“ einen Treffer, der zum Totalausfall führte und er meldete, etwas theatralisch, über KpFüKreis:
„Chef, hier Alpha – Treffer Turm, ich brenne und steige aus – Ende!“ Offenbar hatte dies den Chef aber überrascht, denn er stürzte nach vorne, öffnete das Mikro und antwortete pflichtbewusst: „Alpha, hier Chef…ääh…Gut so!“
Die Bundeswehr ist wie eine Galeere.
Das Heer rudert, die Marine navigiert und die Luftwaffe fährt Wasserski.
T.Wiegold | 10. November 2015 – 11:30
„Mein Eindruck bislang ist ja eher, dass die meisten Sprüche viel über die diversen Defizite der Ausbilder verraten…“
Ach kommen se, Herr Wiegold, als jemand, der schon länger über die Truppe berichtet als so mancher Soldat noch nicht mal geboren war, müssten sie die meisten Sprüche doch besser kennen als die meisten Leute hier! ;)
Achja, von unseren Kameraden auf der anderen Seite des großen Teichs:
Captain: „If you suck, I will fail you!“
Sergeant Major: „You, stop! What is wrong with you!?“
Soldat: „Sir, I have a problem!“
SGM: „Now you have another problem: It’s me!“
Ein kleiner Auszug aus meiner Dienstzeit. Einige von mir selbst (ich verrat aber nich welche ;))
Wer Minen jagt ist Gott am nächsten
Wenns an der Nase nich kitzelt waren sie zu weit weg von der Sprengung – wenn nichts mehr kitzelt zu nahe
Männer diese Ausbildung ist wie eine Ehe:
Sie fangen freiwillig an, dann wirds schnell scheisse aber sie haben keine Möglichkeit wegzukommen, sie haben nie Recht, es geht nie darum was SIE wollen, sie werden die Entscheidung damit angefangen zu haben oft verteufeln, Selbstmord oder zumindest Tod des Partners scheint die bessere Alternative, aber wenn der ganze Mist dann endlich mal vorbei ist, erinnern sie sich sowieso nur lachend an die guten Dinge wenn sie dann mit ihren Kumpels einen drauf machen.
So einmal zum Horizont da vorne laufen – abklatschen und hier wieder melden.
Bei ihren Navigationsfähigkeiten bin ich guter Dinge das wir am Ende neue Kontinente entdecken.
Ein Wackeldackel ist produktiver als sie!
Der S3 ist der größte Stecher im Btl – so viele Ergüsse wie da jeden Tag kommen!
Wenn sie mal bei einfachsten Problemen nicht auf die Lösung kommen, dann melden sie sich vertrauensvoll beim Chef – der kennt das.
Immer wenn es heisst „Männer! Verantwortung übernehmen“ ist das Offizierdeutsch für „ich hab weder Ahnung von noch Lust auf diese Scheisse“
Bei einer Gruppe FschJg DSO: „Männer wir haben Ölkanister und Schmierfett für die Motoren dabei! Sie müssen die Vorräte nicht im Haupthaar mitführen!“
Zum Leben im B-Versteck: „und es heisst fernspähen und nicht fernsähen – also Finger von der Palme“
Nach der ganzen Scheisse die in dem Befehl drinsteht denke ich nehmen wir unsere Exkremente vom Übungsplatz mit und schmeissen sie vor den Stab – Feedback einmal wörtlich.
Der Kommandeur ist ein apokalyptischer Reiter – alle Pferde die er reitet sind tot.
Habe ihr Konzept gelesen – dachte immer Wehrzersetzung wäre strafbar. Nochmal!
Nix im Anker – nix im Kopp (bzgl Marinesicherung)
Die Maxime ihrer Personalplanung ist und bleibt: „Wo kann er am wenigsten kaputtmachen“
Der Umstand, dass sie Berufssoldat sind, zeigt dass die Integration geistig Behinderter keine Grenzen kennt
Aufgrund ihrer geistigen Fähigkeit habe ich im Rahmen eines KVP Kampfstiefel mit Klettverschluss eingebracht.
Wenn sie sich weiter so langsam bewegen, sterb ich noch an Altersschwäche bevor sie in der Stellung sind.
Ich sage ihnen nicht wie lange sie Zeit haben. Es heisst survival of the fittest und nicht survival of those who can read a watch
Wenn sie ihren Mist nicht endlich rechtzeitig erledigen werde ich das Wort Deadline zum Verprechen wandeln
Morgen IGF Schiessen Männer – oder wie ich es nenne „deutsches Exekutionsschiessen im Felde“ (P-S-2)
Ihre größte Chance gegen den Feind sind spontane Herzinfarkte aufgrund von Lachflashs die er bekommt wenn sie so ins Gefecht ziehen.
zu einem Hauptfeldwebel über seinen offenkundig übergewichtigen StUffz: „Und der da? Ausbilder für nicht lethale Wirkmittel – Ausbildungsklasse Nogger Schock ?
S3StOffz: „immer wenn ich „Sport“ auf dem Dienstplan lese, halte ich das „S“ zu und denke mir „jaaaaaaawoll“ und mach ne neue Flasche auf
Beim Begutachten der Schiessergebnisse an der Scheibe: „Hat hier einer Schrotflinte geschossen?“
Keine Sorge Oberleutnant wir haben die einfachen Bilder in komplizierten Text umgewandelt, unnötig aufgebläht, tausendfach umschrieben und Inhalte ohne echte Relevanz hinzugefügt – so sollten sich auch die Master Absolventen gleich zu Recht finden
KpFw: „Oberleutnant W. ist heute Leitender beim Scheissen“
KpChef: „Gut, dann bitte ne Liste mit den Nummern der nächsten Angehörigen, sowie die letzten Willen der Soldaten einsammeln.“
(am Gleichen Tag)
„Warum haben die Soldaten denn schon Weste und Helm im KOM an?“
„Oberleutnant W. ist heute Leitender“
„hat der das befohlen?“
„Nein die haben as freiwillig gemacht“
„das ist doch lächerlich…. warte schnallen die sich gerade an??“
A.Horstmann | 10. November 2015 – 9:25
Erstkontakt Rekrut und Bundeswehr:
„Nehmen sie ihr Gepaeck und folgen sie mir.“
„Jo.“
„JOOOO?!?!? JO wohnt in Texas und fickt Rinder. Sie sind jetzt bei der Bundeswehr und das heisst ‚jawohl‘!“
—
Jawoll ist ein sch*** Billigsupermarkt! Das heißt verdammt nochmal ‚JAWOHL‘!
;-)
Funkkreis
Frage: Hallo, Hallo ? ….Scheiße !
Antwort : Gefreiter Hallo und Scheiße sind immer im Dienst
Na dann muss ich auch mal:
– Soldat: „“Alles klar.“
-Ausbilder:“ Alles klar heißt der Glasreiniger bei Aldi, das heißt Jawohl!“
– OTL zum HptFw: “ Herr Müller…“
– „Der Herr Müller arbeitet bei Aldi an der Kasse! Das heißt Haptfeldwebel, so viel Zeit muss sein.“
Joa bei uns in der Jägerkaserne war folgender Spruch sehr beliebt:
Böse Zungen behaupten, das die Luftwaffe zur Bundeswehr gehört!
Fällt aus wegen Bodennebel.
Warum Herr Hauptfeldwebel? -Aus Gründen.
GP | 11. November 2015 – 9:10
Joa bei uns in der Jägerkaserne war folgender Spruch sehr beliebt:
Böse Zungen behaupten, das die Luftwaffe zur Bundeswehr gehört![…]
Wir von der FlaRak können sogar per DNA die Abkunft vom Heer belegen, Rendsburg. :)