Verteidigungsministerin erklärt Flüchtlingshilfe zur Daueraufgabe der Bundeswehr
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat die Flüchtlingshilfe zu einer Daueraufgabe der Bundeswehr erklärt. Zur Unterstützung anderer Behörden im Inland sind nach Angaben ihres Ministeriums derzeit rund 6.000 Soldaten eingesetzt, mehr als doppelt so viele wie derzeit in Auslandseinsätzen unterwegs sind. Die Truppe soll sich auch mit angepassten Strukturen und Entscheidungswegen darauf einstellen: Die Flüchtlingshilfe wird zu einer wichtigen zusätzlichen Aufgabe für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, erklärte die Ministerin.
Die Pläne hatte von der Leyen zuvor schon in Medien angekündigt. Zur Dokumentation aus der Mitteilung des Wehrressorts dazu vom (heutigen) Mittwoch:
Bundeswehr baut Flüchtlingshilfe aus
Ministerium stellt Weichen für dauerhafte Entlastung lokaler und ehrenamtlicher Strukturen
Konzept „Helfende Hände“ wird für Dauereinsatz weiterentwickelt
Das Bundesministerium der Verteidigung hat per Weisung an die Truppe angeordnet, die Strukturen der Flüchtlingsunterstützung künftig so auszurichten, dass insbesondere bei Daueraufgaben (z.B. Unterstützung bei Betrieb von Unterkünften, Wartezentren, Drehkreuzen, Versorgung und Registrierung von Flüchtlingen) die Hilfe für die stark belasteten ehrenamtlichen und lokalen Kräfte durch Personal der Bundeswehr für diese planbarer und verlässlicher wird.
Derzeit werden Soldatinnen und Soldaten in bundesweit 83 Dauerprojekten eingesetzt. Bisher sah das Konzept vor, dass Kräfte in der Regel auf Antrag kurzfristig zugewiesen werden. Nun ist die langfristige Verpflichtung von Bundeswehrpersonal zur Unterstützung lokaler und ehrenamtlicher Strukturen möglich.
Bereits jetzt sind bundesweit mehr als 6.000 Angehörige der Bundeswehr, zum Teil im Schichtbetrieb, durchgängig in der Flüchtlingshilfe gebunden. Zum Vergleich: In sämtlichen Auslandseinsätzen der Bundeswehr befinden sich aktuell 2.900 Soldatinnen und Soldaten.
Dazu kommen täglich mehrere Hundert „Helfende Hände“, die weiterhin sieben Tage die Woche rund um die Uhr für zeitlich begrenzte Projekte auf Abruf stehen und in allen 16 Bundesländern mit anpacken (z.B. Aufbaukommandos, Unterstützung bei der Verteilung von Gütern, Transport von Menschen und Material).
Professionalisierung von Führungspersonal für die Flüchtlingshilfe
Um etwa das zum Teil seit Wochen im Dauereinsatz befindliche Leitungspersonal der lokalen Hilfsorganisationen zu entlasten, bereitet die Bundeswehr nun gezielt eigene Führungskräfte auf den Einsatz in der Flüchtlingshilfe vor. Ab Mitte November bietet das Zentrum Innere Führung der Bundeswehr in Koblenz wöchentlich zwei auf die Flüchtlingshilfe zugeschnittene Lehrgänge für Führungspersonal der Streitkräfte an. So können pro Woche bis zu 40 Lehrgangsteilnehmer vom Feldwebel bis zum Stabsoffizier für Amtshilfe-Einsätze der Bundeswehr ausgebildet werden. Der neue Lehrplan reicht von rechtlichen Grundlagen der Flüchtlingshilfe über die Vermittlung interkultureller Kompetenzen sowie der Zusammenarbeit mit zivilen Organisationen, wie THW und dem Rotem Kreuz, Landes- und Kommunalbehörden bis zum Umgang mit eigenen Belastungen. Damit können bis Jahresende bis zu 200 Bundeswehrführungskräfte das notwendige „Rüstzeug“ erhalten, um stark gefordertes lokales wie ehrenamtliches Leitungspersonal dauerhaft professionell zu unterstützen.
Prüfung von Haus-in-Haus Modell für mehr Privatsphäre in winterfesten Hallen
Die Bundeswehr arbeitet eng mit dem UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) zusammen. Der UNHCR hat 1.500 sogenannte „Refugee Housing Units“ (RHU) angeboten. Hierbei handelt es sich um kleine Modulbauhäuser für etwa 5 Personen, die ursprünglich für den Einsatz in warmen Klimazonen konstruiert wurden. In geschlossenen Räumen (z.B. Hangars, Sport- und Industriehallen) als Haus-in- Haus-Lösung aufgestellt, können sie Flüchtlingen, besonders Familien, Frauen und Kindern, ein höheres Maß an Privatsphäre bieten, als das bisher in vielen größeren Hallenunterkünften der Fall ist. Derzeit wird in dem von der Bundeswehr betriebenen Wartezentrum im bayerischen Erding geprüft, ob die Modulbauhäuser für den geplanten Zweck geeignet sind und ob sie den rechtlichen Anforderungen (z.B. Brandschutz) entsprechen.
Falls mir die Weisung mal so komplett zufliegen sollte… vielleicht noch mehr Details.
Nachtrag 5. Oktober: Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, André Wüstner, fordert mehr Personal für die Truppe, wenn Sie als strategische Reserve im Inland eingesetzt werde:
„Einmal mehr holt die Truppe die Kastanien aus dem Feuer: Nach dem Ebola-Einsatz und der Seenotrettung im Mittelmeer ist die Flüchtlingshilfe die nächste Tätigkeit außerhalb unseres originären Aufgabengebietes. Wie üblich packen die Soldaten und die zivilen Beschäftigten mit Herz und Leidenschaft an. Aber wenn wir derzeit als eine Art ,strategische Reserve der Kanzlerin’ im Inland eingesetzt werden, erwarten wir auch, dass die entsprechenden organisatorischen Folgerungen für die Bundeswehr gezogen werden.“
Die Verteidigungsministerin sei schließlich nicht nur Vorstandsmitglied der CDU, sagte Wüstner, sie sei auch die Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt: „Damit hat sie eine ganz besondere Verantwortung. Wir müssen verlangen, dass sie eine rote Linie definiert: Die Unterstützungsleistungen müssen dort enden, wo sie Ausbildung und Übung für die leider zunehmenden Einsätze gefährden! Dabei weisen wir energisch darauf hin, dass in einer Einsatzarmee beinahe jeder Ausbildungs- und Übungsabschnitt als ständige Einsatzvorbereitung auf den Einsatz ausgerichtet ist. Leider kommt es schon jetzt zu Abstrichen in der Ausbildung – und das, obwohl die Einsatzverpflichtungen zunehmen.“
Konkret fordert der BundeswehrVerband die Einleitung der personellen Aufstockung der Bundeswehr und der sofortigen Ersatzbeschaffung von für die Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellter Ausstattung. Wüstner: „Bei allem Verständnis: Es reicht nicht, einfach ein Kontingentsystem für die Amtshilfe zu schaffen. Auch für diesen sicherlich länger andauernden Einsatz brauchen wir mehr Personal und Material. Es ist schizophren, wenn wir einerseits den Feldlageraufbau im gefährlichen Irak an zivile Firmen vergeben müssen, und andererseits als eine Art ,THW in Flecktarn’ im Inland mit Pionieren Amtshilfe beim Aufbau und Betrieb von Flüchtlingseinrichtungen leisten. Wir benötigen die Möglichkeit, die Personalstärke zu erhöhen, wenn wir angesichts der neuen Aufgaben bestehen wollen, die sich aus den weltweiten Krisen und Konflikten ergeben. Notwendig ist auch, ausscheidenden Zeitsoldaten den schnelleren Übergang in den öffentlichen Dienst zu ermöglichen und so beispielsweise den enormen Personalbedarf von BAMF, Polizei oder anderen zu decken.“
Insgesamt, so Wüstner, sei zu allererst unverändert die Politik gefordert: „Wir brauchen ein Konzept für die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen in Deutschland. Dazu ist zunächst dringend ein Lagebild notwendig. Der Flüchtlingsstrom muss geordnet und gesteuert werden. Die einzelnen Handlungsfelder wie beispielsweise Arbeitsmarkt, Bildung, Sicherheit oder Wohnraum müssen in ihren gegenseitigen Abhängigkeiten beschrieben, Ziele und Finanzierung auf der Zeitachse definiert werden. Wer in diesem Zusammenhang von ,Haftanstalten’ oder ,Internierungslagern’ polemisiert, der verkennt die Erwartungen unserer Bevölkerung an eine ernsthafte Debatte.“
Der Umgang mit dieser Krise und vor allem den Ursachen müsse zwingend ebenso Thema auf den kommenden Parteitagen sein wie die Definition nationaler Interessen und Ziele deutscher Sicherheitspolitik für den laufenden Weißbuchprozess. Wüstner: „Die Politik als Ganzes ist gefordert, wenn es um die Beschreibung von Auftrag, Aufgaben und Rahmen für die künftige Bundeswehr als eines von vielen Instrumenten deutscher Sicherheitspolitik geht. Dabei darf auch die nationale Krisen- und Risikovorsorge nicht weiter sträflichst vernachlässigt werden.“
(Hinweis: Hier weiterhin eingeschränkter Betrieb.)
(Archivbild 1. Oktober: von der Leyen in der Erstaufnahmestelle in Neubrandenburg – Bundeswehr/photothek/Thomas Trutschel)
Die für die Aufgabe zuständigen Behörden strukturell und personell nachhaltig für diesen Teil der Aufgaben zu befähigen, setzt voraus, dass das Personal kurzfristig auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stünde.
Soldaten sind kurzfristig für Aufgaben verfügbar, welche man evtl in einigen Monaten nicht mehr in diesen Aufgaben benötigt werden und sie kosten den Staat zum großen Teil kein extra Gehalt.
Bei einigen Kommentaren muss ich schon mit dem Kopf schütteln.
Leider wird auf die reale Situation der Truppe nicht eingegangen.
Ich bin Offizier in einem Heeresverband in Bayern. Wir stellen derzeit weit über eintausend Soldaten für „Helfende Hände“ ab. Gleichzeitig hat der Verband die Einsätze Resolute Support, KFOR, EUTM etc. sicher zu stellen. Derzeit befindet sich das letzte Kontingent im Einsatz, für viele Andere ist Einsatznachbereitung angesagt, was auch bedeutet den angestauten Erholungsurlaub von fast zwei Jahren abzubauen. Zudem ist der Verband immer noch mit der Umstrukturierung auf die aktuelle Heeresstruktur beschäftigt.
Auch wenn in der Wahrnehmung vieler der Friedens-, oder besser Standortbetrieb, offenbar als Freizeit (damit als voll verfügbar) betrachtet wird, gibt es doch genug zu tun. Ich schaue hier einfach nur auf die notwendige Aus- und Weiterbildung, von Laufbahnlehrgängen mal ganz zu schweigen. In meinem Aufgabenbereich sind derzeit von neun Soldaten nur zwei anwesend. Einer soll jetzt zu helfende Hände!
Anderen Bereichen geht es ebenso.
All das wäre kein Problem, wenn mit neuen Aufträgen auch eine Neu-Priorisierung der vorhanden stattfindet – passiert aber nicht!
Unsere Soldaten im Auftrag Flüchtlingshilfe empfinden den Einsatz als befriedigend und gut. Probleme mit DZA gibt es derzeit -noch- nicht. Und auch EU-AZR wird hier nichts ändern. Zwar gibt es wohl einige unschöne Vorkommnisse mit Asylbewerbern oder mit einzelnen zivilen Helfern, welche die Soldaten als „Laufburschen“ ansehen – das sind aber Einzelfälle.
Für uns Soldaten sind dies Aufträge des Dienstherren, welche zu erfüllen sind- Punkt.
Was uns wirklich Probleme macht, sind andere „hochwichtige“ Aufträge, auf die trotz neuer Aufgaben nicht verzichtet wird – hier versagt der Dienstherr!
Auf welcher Ebene, vermag ich aus meiner „Grasnarbensicht“ nicht zu sagen – und will mich hier auch nicht wilden Vermutungen anschließen.
Danke übrigens allen hier im Blog, die mich hier mit der Erläuterung der rechtlichen Grundlagen erleuchtet haben – ehrlich!
Sorry, aber dieses Schwadronieren hier ist mir zuviel… ich empfehle mal die Seite des Innenministeriums Baden-W. zu den Zahlen der Einwanderung im ersten Halbjahr. Das hilft zumindest, um diese wirren Zahlen (Frauen, Kinder, Männer) richtig zu stellen. Ich bin gespannt auf die Zahlen des zweiten Halbjahrs.
Das Problem ist und bleibt die fast untätige Koalition, die katastprohale Medienarbeit/ das Informationsmanagement und die völlig überlasteten Behörden. Da helfen auch 6000 temporär eingesetzte Soldaten zur „Katastrophenhilfe“ nichts, erst Recht nicht als „Dauereinsatzaufgabe“ (wir haben schon zwei….).
Und nochmal: wenn das Kanzleramt keine Zahlen liefert und saubere Aufklärung betreibt, dann wird auch irgendwann der letzte Schlafende aufwachen und sich auf die Strasse begeben.
Frau UvdL gibt gestern in den Medien bekannt, die Bundeswehr wird das „gut schaffen“. „Wir haben noch Luft nach oben“
Konzeptionslosigkeit der Regierung wird schon einheitlich durch Losungen getarnt. BMVg macht fleißig mit.
Truppe schafft das, legt sich krumm. Baltikum – Russen abschrecken, Luftraum überwachen, Mali vorbereiten, NATO Übungen in hoher Intensität, AFG rutscht in der Priorität nach unten (schlimm!) und v.m.
Dazu die ohnehin schon vorhandenen Folgen einer oft verfehlten Reform. Die waren Sorgen erreichen die Führung des BMvg sowieso nicht, werden vorher rausgefiltert.
Es trifft auch nicht immer die klassischen TSK, hat jemand eine Vorstellung wie es in der SKB ohnehin schon aussieht und rumort?
Nun eine neue Daueraufgabe.
Die Medienauftritte der BM werden sicher schon vorbereitet. „Wir schaffen das“. „Wir haben noch Luft nach oben.“
Das ist die wahre und realistische Attraktivität.
Es ist im BMVg sicher wie in der Gesellschaft, die Oberen glauben zu wissen was sie tun. Die breite Masse schaut und wundert sich. Stellt Fragen, hofft auf kluge und ehrliche Antworten. Was kommt? Losungen und eine Medienkampagne.
Im BMVg kann man es noch einfacher lösen:
Keine Fragen! Einfach mal den Mund halten! Wegtreten anfangen! Ist noch Luft nach oben, Sehen Sie das nicht? Was können Sie eigentlich?
@Bear58
„All das wäre kein Problem, wenn mit neuen Aufträgen auch eine Neu-Priorisierung der vorhanden stattfindet – passiert aber nicht!“
Volle Zustimmung!
……und wann melden die Kommandeure beim Heer was sie nicht mehr können?
Beim Tag der Standorte konnten wohl noch alle!
Wenigstens die anderen Org Bereiche melden inzwischen konsequent ab und priorisieren neu……..manchmal klappt es sogar :-)
Für eine sich zwangsläufig aufdrängende Neubewertung und Priorisierung bereits bestehender Verpflichtungen (letztlich das Durch- und Umsetzen von „Befehlen“…bzw. das „liegenlassen“) ist wie immer die Arbeitsebene verantwortlich. Und haftbar.
Das funktioniert dann wie üblich (maximal) bis zur Regimentsebene. Darüber hinaus meldet in keinem Org-Bereich keiner irgendwas ab.
@bear58
Zunächst danke für die Schilderung aus der „Grasnarbensicht“. Dennoch erlauben Sie zwei kritische Anmerkungen.
“ Ich bin Offizier in einem Heeresverband in Bayern. Wir stellen derzeit weit über eintausend Soldaten für „Helfende Hände“ ab. “
Unabhängig davon in welchen Verband Sie derzeit Dienst leisten – Ihr Verband stellt sicher nicht weit über tausend Soldaten. Zum einen kennen ich keinen Heeresverband (aber ich lasse mich gern belehren) der weit über tausend Soldaten in der SOLL-Struktur hat, geschweige denn tatsächlich als Tagesantrittsstärke, zum anderen werden die „Helfenden Hände“ nicht geschlossen aus einem Verband abgestellt.
Sie sprechen hier vermutlich von Ihrem Großverband – der 10.PzDiv. Diese stellt bzw. koordiniert gem. letztem Befehl KdoH die „Helfenden Hände“ in BW, BY, TH und SN. Insgesamt derzeit knapp über 1.000 Soldaten aus 4 Brigaden. Davon sind derzeit etwas über 400 in Ustg-Einsätzen unterschiedlicher Art und Dauer.
„All das wäre kein Problem, wenn mit neuen Aufträgen auch eine Neu-Priorisierung der vorhanden stattfindet – passiert aber nicht!“
Da muss ich Ihnen etwas widersprechen – zumindest aus Sicht BMVg ist die Priorisierung klar:
1. Einsatzverpflichtung
2. Flüchtlingshilfe
3. Alles andere
Ob das auch entsprechend umgesetzt wird, kann ich natürlich für Ihren Bereich nicht sagen. Aber wie @zimdarsen schon sagte – wenn man nach Berücksichtigung der Anforderungen für 1. und 2. – sowie notwendige Lehrgänge – personell „am Ende“ ist, muss man andere Aufträge ablehnen bzw. abmelden. Notfalls eben mit detaillierter Begründung für jeden einzelnen Soldaten warum nicht verfügbar.
@Appendix
Zum einen wird natürlich erst einmal innerhalb des Großverbands versucht werden den Auftrag durchzuführen. Und wenn das nicht möglich ist, eben auf der nächsten Ebene. Das Heer meldet sich sicher nicht aus welchem Auftrag auch immer ab, einzelne (Groß)Verbände aber schon.
@Hans Schommer | 04. November 2015 – 23:30
Bezüglich Unterstellungsverhältnisse
Lese gerade die Weisung:
Zitat: „Soldaten die in den Bereich des BAMF kommandiert werden, werden außerhalb der Streitkräfte verwendet. Gemäß Dresdner Erlass stehen sie untereinander in keinem militärischen Unterstellungsverhältnis nach der VVO“
@MBehringer | 05. November 2015 – 10:09
„Zum einen kennen ich keinen Heeresverband (aber ich lasse mich gern belehren) der weit über tausend Soldaten in der SOLL-Struktur hat, geschweige denn tatsächlich als Tagesantrittsstärke…“
FschJgRgt 26 u. 31 haben eine SOLL-Stärke von ca. 1.800 und eine Tagesdienststärke von routinemäßig mehr als 1.000 Mann.
@Cynic2
Danke, die beiden hatte ich zwar im Verdacht, aber keine Lust, die Stärke in ISOrg rauszusuchen.
Und da beide nicht in Bayern stationiert sind, habe ich die Möglichkeit mal ignoriert.
@ Insider | 05. November 2015 – 10:36
Ja – habs auch gelesen. Und auch nochmal die Passagen im Dresdner Erlass. Da wurde in der Vergangenheit wohl gelegentlich mal fehlinterpretiert (auch durch mich – seufz).
Der DBwV warnt vor Einschränkungen bei der Einsatzvorbereitung durch die Flüchtlingshilfe: http://www.presseportal.de/pm/12472/3166462
Gestern Sprach Sie man hätte Kapizi.- frei
Es scheint so Sie will Ablenken von ihren Eigenen V……. bei der Bw
und was sie auch nicht hinbekommt
Nur Sie ist nicht Innenminister sonder v Minister das vergisst Sie gern dabei
Mit dem Kalten Krieg 2.0 sollt Sie um Ihren Job kümmern und nicht Ablenkmanöver weil Sie das nicht kann was Sie können sollte
mehr als 500 Mio werden nicht Ausgegeben , wohl Sie mehr Geld bräuchte und gehen an den Bund Zurück
@Memoria
Ja, siehe Nachtrag oben ;-)
@ t.wiegold
Ich möchte jetzt nicht nach treten aber wie sie aus dem statement des Bundeswehrverbandes ersehen können ist ohne Berücksichtigung der allgemeinen Flüchtlingspolitik der diesbezügliche streitktäfteeinsatz nicht zu diskutieren
Man darf auch noch darauf verweisen das diejenigen die hier bis vor kurzem auf drohende Funktions- und einsatzfähigkeitseinschränkungen der bw hingewiesen haben noch als ideologische schwarzmaler abgetan wurden.
Aber vermutlich fehlt es Herrn wüster nur an der nötigen „Zuversicht, Tatkraft, insertdurchhaltefloskel“ Samir awwad dixit
Der Bundeswehrverband hat zwar recht. Aber dieser Verband hat die ideologische Ausrichtung der Regierungspolitik, eingegliedert mit der immer „Ja “ sagenden UvdL, nicht verstanden. Losungen und Allgemeinplätze ersetzen verantwortliches Regierungshandeln.
Aktionismus und reaktive Tagespolitik ersetzen gutes Planungsverhalten.
UvdL stellt sich vor die Kameras und gibt bekannt „Wir haben noch Luft nach oben!“
Solche Leute wie MBehringer erklären dann die Welt.Truppe, hat es nicht verstanden, wieder mal nicht! Einfach mal „Was“ weglassen und melden. So denkt unser BMVg also.
@Bremer
Der Verband ist keine Person, also kann er auch gar nichts verstehen,
er kann nur agieren und zwar im vorgegebenen Rahmen
. Die Intention der Politiker ist den handelnden Personen im Verband mit Sicherheit bewußt. Wenn sich Mitglieder des Verbandes eine bessere Welt wünschen, dann ist das schön, hilft aber nicht mit den handelnden Personen Möglichkeiten auszuhandeln und Interessen hart zu vertreten.
Sie können innerhalb eines Ministeriums kaum was gegen die Führung durchsetzen.
Da bleibt dann nur ein Wechsel (mit TdM ging viel nicht).
Außerdem sind die Interessen der mili Führung nicht immer Deckungsgleich mit den Intrressen der Menschen in der Bw.
@Bremer
Nein, ich hatte eigentlich nicht vor, die Welt zu erklären und Luft nach oben sehe ich wenig. Ich kenne durchaus die Probleme und Belastungen, die durch die neue Daueraufgabe auf uns zukommen und ich kann die Unzufriedenheit damit gut nachvollziehen.
Was mich aber stört ist diese Grundhaltung, das jetzt alles zugrunde geht und das ganze Heer nur noch Flüchtlingshilfe machen muss/ kann. Und ich als z.B. BtlKdr das einfach so hinnehmen muss. Nein, muss ich nicht, ich kann das schon etwas mitgestalten und z.B. die Preisschilder deutlich aufzeigen, die eine Neupriorisierung mit sich bringt. Ich muss auf Brigadeebene die vorhandenen Spielräume nutzten und z.B. bestimmte interne Vorhaben streichen oder verringern, um die personellen Reserven für die neue Aufgabe zu finden. es geht nicht darum „was“ wegzulassen, sondern Auftrag und Mittel so gut wie möglich in Übereinstimmung zu bringen und, wenn das nicht möglich ist, entsprechend zu melden.
Aber letztendlich entscheidet die Führung und wenn Flüchtlingshilfe wichtiger ist (oder sein soll) als z.B. die Re-Professionalisierung der ArtTr nach Jahren der Verwendung in der Zweit-Rolle, dann ist die Entscheidung eben so.
Das halte ich ebenso für unbefriedigend wie Sie bzw. die Mehrheit der User bei AG und die Tatsache, das die jetzt Verantwortlichen die Folgen, die wir innerhalb der BW möglicherweise in Zukunft noch spüren werden, eher nicht mehr im Amt erleben werden, macht das nicht besser.
@ MBehringer | 05. November 2015 – 10:09
‚…..zumindest aus Sicht BMVg….‘
Das ist gut. Aus Sicht BMVg haben wir auch ein Weltklasseheer, funktionierende SAR-Hubschrauber usw….das BMVg sollte sich viuelleicht mal zur Truppe begeben und nicht den selbst begruenten Ampeln glauben.
Dienst in 12 Std Schichten 7 Tage die Woche bis zunächst 31.12. DZA? äh,nö,warum, nicht vorgesehen,na ja,auf Antrag und wenn nicht dringend benötigt.Kommunikation mit Privattelefon,Drucker kaputt,kommt vom DRK,Ersatz zu beschaffen schwierig schwierig.
Zu Beginn weder Wasser noch Heizung und Toilettencontainer 150m weg.Seit einer Woche funktioniert die Heizung,immerhin.Nichts wo nicht zumindest versucht wird,uns die Arbeit machen zu lassen,bis hin zu Müllabfuhr und Gebäudereinigung(die dann da stehen,dafür das Geld kassiert haben und versuchen,uns den Dreck machen zu lassen,weils die anderen ja vormachen) u.s.w.
@Schiff
„Dienst in 12 Std Schichten 7 Tage die Woche bis zunächst 31.12. DZA?“
DAZ? 22h 7Tage und dann nicht frei?
Wenn sie sich das gefallen lassen. Weiß ja nicht wo sie sind, aber in anderen EAL läuft es mit freien Tagen nach Schichtwechsel.
DzuZ und TG müssen sie schon selbst beantragen.
Natürlich läuft nicht alles rund und deshalb melden ggf über Dienstweg oder an WB.
Ja, Druckerpatrone und WC kann auch mal im Dienst ein Engpass sein und ist trotzdem kein grundsätzliches Problem.
@ MBehringer
Danke, mutig von Ihnen, sich zu erklären und zu helfen, diese Gemengelage zu verstehen. Gestatten Sie trotzdem noch ein wenig Graswurzelsichtweise.
Somit ist in der Konsequenz die Bundeswehr nur bedingt einsatzbereit.
Die ursprüngliche Struktur nahm doch Afghanistan als blue print, oder?
Nun haben wir zusätzlich den Russen anzuschrecken, Landesverteidigung wird verstärkt gefordert. Nicht nur, dass wir zu großen Teilen die falsche oder zu wenig Ausrüstung haben, die Zeit hätte kaum ausgereicht, um nach ehrlicher Bestandsaufnahme die nun wieder aktuellen Themen vernünftig auszubilden. Dazu kommt EU Arbeitszeitrichtlinie, die macht es schon schwer genug. Dazu eine neue Daueraufgabe. Auf dem Papier sind es ja“nur“ einige Tausend Soldaten.
Nun kommen Sie und schlagen vor, einfach mal weglassen. Schnell sind wir dann bei PolBil, Sport, IGF, Schießausbildung, allg Grundlagen Gefechtsdienst. Offz werden zum Zentrum Innere Führung entsand, um neben Coaching nun noch Flüchtlingshilfe vermittelt zu bekommen uvm.
Was bis vor der Flüchtlingshilfe unabdingbar war für die Einsatzbereitschaft und Attraktivität wird nun einfach weggelassen und gemeldet? War also unwichtig? Hätten wir ja die Struktur noch geringer ausfallen lassen können, wenn nun soviel unwichtiger geworden ist.
In der nächsten Struktur sagt dann ein Planer, was wollen Sie? Zeit , Infrastruktir und Personal für Thema „Y“, haben sie doch 3 Jahre nicht gemacht und ging auch!
Von den zusätzlichen Kosten einmal angesehen.
Was sagt also BMvg zum Stand der Einsatzbereitschaft?
Da können wir Übungen im Baltikum fahren bis zur Belastungsgrenze, den Russen beeindrucken wir nur mit einer wirklich einsatzbereiten, modern ausgerüsteten Armee. Einsatzvorbereitung darf nicht bei Null anfangen. Afghanistan und Mali das sind keine einfachen Hosentaschenlagen.
Was sagt man denn im BMVg zur Einsatzbereitschaft, wer bewertet die derzeitigen Einschränkungen, wer verantwortet die mittelfristigen aber insbesondere die langfristigen Folgen? Was sagen unserer NATO Partner? Nicht zuständig, ich weiß schon. Wie weit ist die Politik bereit zu gehen, um innenpolitische Verwerfungen mit der Bundeswehr zu beheben?
Wie sieht also die Bundeswehr der Zukunft aus? Die Folgen der Daueraufgabe sind doch sicher erheblich.
Warum gibt es keine Vorgaben, was denn wegzulassen ist? Warum soll es Ihrer Meinung nach ein Btlkdr entscheiden? Warum soll es auf der Brigadeebene gerichtet werden?
Nur Mut im BMVg, liebe Angehörigen der höheren Kommandos, was soll, was darf wegfallen?
Was sagt eigentlich Frau BM dazu, außer den Losungen, dass wir noch Luft nach oben haben und wie sehr sich die Soldaten über ihre Entscheidung freuen. Habe ich etwas übersehen bei Bundeswehr. de? Aber ich ahne es schon, breites Lächeln, UvdL bei der Kleiderausgabe oder neben der Registrierung mit Frau Sanitätsoberfeldwebel, Danksagung den fleißigen Händen, berechtigter, besorgter Blick nach Syrien und ein trotziges „wir schaffen das“ und „wir haben noch Luft nach oben“
Wir sind ja gewohnt, dass UvdL sich in letzter Zeit lieber zur allgemeinen Außenpolitik äußert, als die tatsächlichen Bundeswehrthemen mutig und ehrlich anzusprechen.
Ganz zum Schluss, wie sieht es aus mit der Attraktivität für den Hauptfeldwebel, den Kompaniechef, der Balkanübungen, Flüchtlingshilfe uvm auf der Grasnabenebene umzusetzen hat. Was werden die Ehefrauen wohl denken?
Oha, die Sache DBwV ging an mir vorbei. Und Wüstner hat absolut recht!!! Ich hörte, dass Frau Ministerin auch seitens der Militärs im BMVg anderweitig beraten worden sei. Aber medial ist nunmal der Auftritt als „Macherin“ (wie bei Ebola, G36 etc.) entscheidend. Das auf Kosten der Truppe! Denn natürlich werden schon Ausbildungsvorhaben gestrichen und damit meine ich nicht nur das Thema IGF. Cool finde ich den Satz mit „der strategischen Reserve der Kanzlerin“ :-)))
@Schiff
Zu ihrer Schilderung: Es klingt als seien sie selbst dabei und kennen sie Verhältnisse aus erster „HelferHand“. WENN dem wirklich so ist und sie nicht nur Aussagen Dritter weitergeben, dann bitte ich sie, mal in Ruhe einen direkten und ungefilterten/ungeschönten, aber BITTE auch nicht übertriebenen, dramatisierten Lagebericht aus ihrer Sicht hier abzugeben. Ich vertraue nicht auf die Aussagen der Presse und meiner Führung disbzgl., bedauerlicherweise.
@Herr Wiegold: Ich hoffe, ich begebe mich mit meiner Anfrage nicht OT?
MkG
@MBehringer:
„Aber letztendlich entscheidet die Führung und wenn Flüchtlingshilfe wichtiger ist (oder sein soll) als z.B. die Re-Professionalisierung der ArtTr nach Jahren der Verwendung in der Zweit-Rolle, dann ist die Entscheidung eben so.
Das halte ich ebenso für unbefriedigend wie Sie bzw. die Mehrheit der User bei AG und die Tatsache, das die jetzt Verantwortlichen die Folgen, die wir innerhalb der BW möglicherweise in Zukunft noch spüren werden, eher nicht mehr im Amt erleben werden, macht das nicht besser.“
Vielen Dank – dies zeigt die Misere aus einer Sicht sehr gut auf.
Man kann alles tun – man muss nur wissen welche Folgen es hat.
Anscheinend sind diese Folgen auf der Leitungsebene jedoch nicht von Interesse bzw. bei der Entscheiungsfindung nicht auschlaggebend.
Als Staatsbürger und Wähler mag hieraus jeder seine Folgerungen ziehen.
Nochmals – und das meine ich ernst – vielen Dank für diese wirklich sehr treffende Darstellung der Lage.
Auch interessant wie die Ministerin im N24-Interview die naheliegende Frage nach den nun sehr wahrscheinlichen polizeiähnlichen (Not-)Maßahmen abtut:
https://www.youtube.com/watch?v=SFrjfog0kzI
Aber wie bereits hier gesagt, Hauptsache die Ministerin steht gut da.
Tolles Zeichen, wen interessiert denn noch die Einsatzbereitschaft?
@wacaffe: Es gibt einen Unterschied zwischen einer Debatte, die in Richtung problemorientierter und realistischer Analyse geht oder das Stigma rechtspopulistischer Äußerungen hat. Sie sind schon mit der Empfehlung hier marschiert die Genfer Konvention auszusetzen um Flüchtlinge an der Grenze militärisch abzuweisen.
Und in der Debatte ging es nicht um Einwanderer sonder Flüchtlinge I strengen Sinn des Wortes. Klar reagieren jetzt einige eher allergisch. Und der Vergleich mit Deutschland im Herbst war einfach FALSCH! Da ging es um kommunistischen Terror auf deutschem Boden. Allein der Vergleich mit Flüchtlingen grenzt an, … ,.
Wir können uns gerne bei der Debatte um BW als Arbeitgeber für Migrantenkinder, oder wie bei mir, Flüchtlingskinder, treffen. Da erzähle ich Ihnen mal warum ich da nicht bin. Und die Argumentation fängt strukturell mit Einlassungen wie der Ihrerseits an!
@ Memoria: nicht aufgeben! Langsam müsste doch der ein oder andere verstehen, was die Truppe alles nix mehr kann. Insbesondere in Sachen Bündnisvertidigung.
Schweden: „Wir haben die Grenze des Machbaren erreicht“
Schweden kann Flüchtlingen keine Unterkunft mehr garantieren. Neuankömmlinge hätten die Wahl, entweder nach Dänemark oder Deutschland zurückzukehren oder sich selbst eine Unterkunft zu suchen. (SZ.de)
Da muss doch wohl ein sechstes Registrierzentrum in S-H gebaut werden?
@Memoria
Danke für den N24-Link. Die Kommentare unter diesem Video sprechen für sich.
Der Mißbrauch un die Ausnutzung der Bw durch UvdL für deren Selbstdarstellung und deren Mandorla widert nur noch an. Merkt das diese Frau nicht?
Oder wird nur noch auf „Tralline- und Puper-Illu-Niveau“ für die breite Masse agiert, die ohnehin nicht weiß, wofür die Bw da ist?
Und so eine Person wird / wurde als Kanzlerin gehandelt?
@T.W.:
Mir ging es um den O-Ton von vdL – da sind die Kommentare aus meiner Sicht irrelevant. Das Ausweichen der Ministerin bzgl. hoheitlicher Aufgaben lässt sehr tief blicken. Mal will das Thema einfach verdrängen. So ne Art ROE im Inland…
N24: „Guten Tag, Herr von der Leyen“ und am Ende „Frau Bundesverteidigungsministerium“ – passt zu den unpassenden Kommentaren.
eine Ibuk, https://www.youtube.com/watch?v=SFrjfog0kzI
„… mir berichten Soldaten und Soldaten auch, daß ja, das ist sehr harte Arbeit, die sie im Augenblick machen, aber das bereichert sie enorm, weil das so sinnstiftend ist und sie erzählen bewegende Geschichten, die sie erleben. Und ich glaube, das bringt auch unser Land voran.“
Es ist immer von Vorteil für die IBuK zu wissen, was sich ihre Soldaten und Soldaten und ihre Soldatinnen und Soldatinnen so wünschen und was sie dann auch bereichert.
Tatsächlich frage ich mich, ob man angesichts der Protagonisten des Großen Schauspiels namens „Krisenbewältigung“ als Beobachter (und Teil des Ganzen) sich noch in der realen Welt wähnen kann oder doch bereits eingebunden ist in der daily soap.
Aktive Soldaten (und Soldatinnen), insbesondere jene im Auslandseinsatz, könnten dabei durchaus in eine Sinnkrise geraten. Die in diesem Interview zur Schau gestellte Begeisterung, Freude und Zuversicht kann nur irritierend wirken.
Man kann es drehen oder wenden wie man will, die Menschen sind da und für diese ist es keine Krise, sondern eine Katastrophe. Unabhängig davon ob sie bleiben dürfen oder gehen müssen, sie benötigen Essen, Trinken, Wärme, Papiere und Trockenheit ……darum geht es.
Wer macht es, wenn nicht wir?
…….und was ist dabei für uns die Krise?
2016 könnte es knallen, wenn dann die Arbeitszeitverordnung und die komplette Auslastung mit Instandsetzungen, Upgrades und Einsätzen die Marine zerlegt.
Kostprobe: http://www.einsatz.bundeswehr.de/portal/poc/einsatzbw?uri=ci%3Abw.bwde_einsatzbw.aktuelle_einsaetze&de.conet.contentintegrator.portlet.current.id=01DB174000000001%7CA3VESF451DIBR
„Ende November wird die Fregatte „Augsburg“ unter dem Kommando von Fregattenkapitän Jörg Mascow im Einsatzgebiet erwartet.“
Was soll eine F122 denn da mit nur einem Speedboot und alter Bootsaussetzvorrichtung leisten? Bis die alle an Bord getendert haben, sind doch einige schon ertrunken?
Zum Thema Polizeiaufgaben mal der Blick über den Tellerrand: Grenzkontrollen: Bundespolizisten machen 500.000 Überstunden. In nur einem Monat. Und das wohlgemerkt für die Katz, ohne Wirkung, aus Gründen politischer Symbolpolitik.
@Nur 2 Cent:
Die Diskussionen und Entscheidungen der letzten 12 Monate zeigen doch überdeutlich, dass die materielle und personelle Einsatzbereitschaft keine politische Priorität sind.
Daraus folgt wiederum: Der Tiefpunkt ist noch lange nicht erreicht und die Schönrednerei wird bald noch absurdere Züge annhemen.
N24:Die Kommentare auf N24 sind zwar extrem.
Trotzdem bin ich weiterhin der festen Überzeugung,wenn diese Frau sich nicht endlich um die wirklichen Probleme der Truppe kümmert,wird sie die Bundeswehr endgültig abschaffen.
Dieses dauerlächeln im Mix mit Selbstdarstellung erzeugt bei mir mehr als Übelkeit.
Dauernd bei Fr.Merkel am Rockzipfel zu hängen macht hoffentlich keine Kanzlerin.
Wir brauchen auch einen Sikh als Verteidigungsminister!
Ich frag mich einfach nur: woher soll das Personal kommen?
Bereits vor Zusage von Uschi pfiff die Bw personell auf dem letzten Loch, dann mussten die Ersten ja helfen und von meiner alten Dienststelle erfuhr ich, dass der Tagesdienst kaum noch sicher gestellt werden könne (zurückhaltend ausgedrückt) und nun sichert sie auch noch 18.000 Soldaten zu (6.000 Leute im 3-Schichtbetrieb).
Woher sollen die Leute kommen?
UvdL spricht von bereichernen und sinnstiftenden Tätigkeiten? Das dachten anfangs viele. Nun nach knapp 8 Wochen Einsatz sehen das viele Soldaten mit direkten „Kundenkontakt“ etwas differenzierter/anders.
Ich persönlich bin froh, wenn meine Tour vorbei ist, komme aber gerne wieder wenn eine funktionierende Steuerorganisation existiert und man gewillt ist politische Forderungen wie die Registration aller auch ernsthaft durchzusetzen. Im Moment ist es ein reines Wünsch dir was und Durchgewinke.
@ samir awwad
„Wir können uns gerne bei der Debatte um BW als Arbeitgeber für Migrantenkinder, oder wie bei mir, Flüchtlingskinder, treffen. Da erzähle ich Ihnen mal warum ich da nicht bin. Und die Argumentation fängt strukturell mit Einlassungen wie der Ihrerseits an!“
ihre subjektive biographische erfahrung in allen ehren aber darum geht es hier nicht.
gerade „flüchtlingskindern“ mit differenzierter rechts- und werteauffassung sollte doch erkenntlich sein das Deutschland bis dato ein attraktives fluchtland war gerade weil hier funktionierende institutionen recht und gesetz willkür- und ideologiefrei exekutiert haben. (acemoglu et. al. lassen grüßen)
genau diese attribute unterschieden diesen Staat bis dato von den Fluchtländern.
eben diese Prinzipien werden jedoch momentan in grotesker weise deformiert um die weltanschauliche schonhaltung des juste milieu nicht zu gefährden, während die paktiker am boden schon seit monaten SOS melden.
anstatt auch die Bundeswehr ihres originären Auftrages zu entfremden muss eher früher als später die selbstverständliche konsequenz gezogen werden die flüchtlingsaufnahme den finanziellen, infrastrukturellen und kulturellen aufnahmefähigkeiten und aufnahmewilligkeit des deutschen Staates anzupassen. Nicht andersherum.
jeder souveräne demokratische staat praktiziert das so. von australien über die schweiz bis nach norwegen.
für die selbstaufgabe staatsrechtlicher identitätsmerkmale hat keine Bunderesgierung ein Mandat.
diese werte sollten eigentlich gerade verfassungspatriotischen Neumitbürgern am Hernzen liegen
@Zimdarsen | 05. November 2015 – 21:51
1+
Dem ist nichts hinzuzufügen!
@Zimdarsen
Alles kein Thema als Nothilfe sehe ich die Bundeswehr auch in jedem Bereich. Flüchtlingshilfe als Daueraufgabe der Bundeswehr zu setzen halte ich nicht für angebracht.
Im BMVg haben die Worte von Wüstner wohl für Aufruhr gesorgt. Von „Was, wir haben im Nordirak zivile Firmen für den Feldlageraufbau? Wusste ich gar nicht.“ über „Wie muss eigentlich ausgebildet und geübt werden um eine Brigade in den Einsatz zu bringen?“ oder „wieviel Personal haben wir eigentlich in den milOrgBer ausgebildet und einsatzbereit verfügbar?“ bis zu „Was fällt dem DBwV eigentlich ein!“ Irgendwie zum totlachen oder vielleicht doch traurig :-/
@FA: Wenn Sie 6000 Leute 24/7 haben wollen, dann müssen Sie mit 4 multiplizieren, denn auch in Ausnahmesituationen müssen Sie von Zeit zu Zeit schlafen und einen Tag frei haben. In Summe also 24000
@zimdarsen +1
@wacaffe
Deutschland ist überfordert?
Solange wir geschätzt 8 Mrd in der Erde vergraben nur um bayerische Landschaften von Strommasten freizuhalten ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht.
Ihre „staatstragenden Einlassungen“ enthalten zuviel Carl Schmitt und zu wenig Artikel 1 GG.
Zurück von der nächsten Nachtschicht.Ja,ich bin mittendrin.Es fehlt an Personal,was nicht an der Leitung hier liegt,sondern am LDKdo.Ein Telefonat mit einem Otl erzeugte erstaunte Reaktion “ da hab ich ja keine Ahnung von“ und keinerlei Änderung.wenn es hier heißt,
In einer Stunde kommen 250 Flüchtlinge,dann steht vom Gfr bis um Otl jeder da und baut Betten auf.Der kameradschaftliche Zusammenhalt ist bis auf ganz wenige Ausreißer hervorragend.Die Leitung hier,Otl und Spieß tun,was möglich ist um uns die Arbeit zu erleichtern,aber ohne BW würde der Laden implodieren.Seit von der aktiven Truppe im wöchentlichen Wechsel 20 Soldaten gestellt werden,ist es leichter aber ohne 24/7 trotzdem nicht zu schaffen.
Ich war dieses Jahr im Einsatz, danach Vorhaben außerhalb des Standortes, anschließend in der Flüchtlingshilfe und werde demnächst dort wieder Dienst leisten.
Ich habe kein Problem damit, wenn mein Vorg. mich dort an Weihnachten nicht aufsucht, um mir einen Schoko-Weihnachtsmann in die Hand zu drücken, weil es „ja so muss“.
Ich mache mir keine Sorgen um Probleme, die derzeit (noch) nicht zum tragen kommen (SAZV), weil dort vor Ort andere Probleme im Vordergrund stehen. Z.B. die Registrierung/Organisation.
Ich finde es sehr erhellend, um was für Dinge sich hier einige den Kopf zerbrechen. Dienst in der Bw bedeutete für mich schon immer, das das „Klo“ auch mal gar nicht da sein kann oder 150 m weg. Wer sich mit solchen „Luxusproblemen“ vor Ort unter hunderten von hilfsbedürftigen Menschen beschäftigt, trifft bei mir auf Unverständnis.
Ich versuche meinen Einsatz dort als mil. Fachkraft für die Lösung von organisatorischen (Ablauf)Problemen usw. zu verkaufen. Wer meint, mich und andere dort putzen zu lassen, dem sage ich, das geht auch anders, wir können sinnvoller eingesetzt werden. Bei uns räumen die Flüchtlinge (gerne) auf. Und es klappt! Man muss eben auch mal agieren und nicht nur reagieren, auch dafür werde ich (nach meiner Meinung) bezahlt.
Sämtliche anderen „Entbehrungen“ wie längere Fahrzeiten, Überstunden (die ich im Rahmen der Möglichkeiten geltend mache), Stress usw. verbuche ich wie immer als meinen persönlichen Beitrag zur Bewältigung des Problems, denn wäre es „der 9-h-Routinerahmendienst“ bräuchte man mich nicht zur Hilfe holen.