Nach den Anschlägen von Paris: Frankreich will Europas Beistand (Update: EU-Pressekonferenz)
(Update: Video der Pressekonferenz nach den Beratungen der EU-Verteidigungsminister unten)
Am (gestrigen) Montag hat Frankreichs Präsident François Hollande angekündigt, dass er nach den Terrorangriffen von Paris nicht nur eine weltweite Allianz gegen ISIS – unter Einbeziehung auch Russlands – suchen will, sondern auch ganz konkret den Beistand der anderen EU-Länder. Damit will das Land erstmals eine Klausel im EU-Vertrag nutzen – und scheint damit die anderen Europäer überrascht zu haben, die offensichtlich eher von einer möglichen Beistandsverpflichtung im Rahmen der NATO ausgegangen waren. Jedenfalls sind am (heutigen) Dienstagmorgen praktisch keine politischen Reaktionen auf diesen EU-Vorstoß zu sehen, den der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian beim heutigen Treffen mit seinen europäischen Ressortkollegen in Brüssel präsentieren soll.
Hollande hatte die Berufung auf Artikel 42 Absatz 7 des EU-Vertrages in seiner Rede vor französischen Abgeordneten angekündigt:
Ich habe den Verteidigungsminister angewiesen, morgen beim Treffen mit seinen europäischen Kollegen den Artikel 42 (7) des EU-Vertrages anzurufen, der vorsieht, dass, wenn ein Staat angegriffen wird, alle Mitgliedsstaaten solidarisch mit ihm gegen diese Aggression vorgehen. Denn der Feind ist nicht ein Feind Frankreichs, es ist ein Feind Europas.
(Im Original: J’ai demandé au ministre de la Défense de saisir dès demain ses homologues européens au titre de l’article 42-7 du traité de l’Union qui prévoit que lorsqu’un Etat est agressé, tous les Etats membres doivent lui apporter solidarité face à cette agression car l’ennemi n’est pas un ennemi de la France, c’est un ennemi de l’Europe.)
Der entsprechende Passus des EU-Vertrags im Wortlaut:
Im Falle eines bewaffneten Angriffs auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats schulden die anderen Mitgliedstaaten ihm alle in ihrer Macht stehende Hilfe und Unterstützung, im Einklang mit Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen. Dies lässt den besonderen Charakter der Sicherheits- und Verteidigungspolitik bestimmter Mitgliedstaaten unberührt.
Die Verpflichtungen und die Zusammenarbeit in diesem Bereich bleiben im Einklang mit den im Rahmen der Nordatlantikvertrags-Organisation eingegangenen Verpflichtungen, die für die ihr angehörenden Staaten weiterhin das Fundament ihrer kollektiven Verteidigung und das Instrument für deren Verwirklichung ist.
Allerdings: Was das konkret bedeutet, scheint noch recht unklar. Bislang ist diese Beistandsverpflichtung in der EU noch nie gefordert worden – im Unterschied zur kollektiven Verteidigung in der NATO, dem so genannten Bündnisfall, den die NATO nach den Angriffen des 11. September 2001 auf New York und Washington ausgerufen hatte. Die EU-Formulierung ist weiter gehender als der Artikel 5 des NATO-Vertrags: Im Nordatlantischen Bündnis trifft jeder Mitgliedsstaat die Maßnahmen, die er für erforderlich erachtet. Dagegen wird von den Europäern alle in ihrer Macht stehende Hilfe und Unterstützung erwartet.
Vermutlich deshalb gibt es vorerst auch keine politischen Aussagen dazu. Das dürfte sich ändern, nachdem Frankreich im Kreis der EU-Verteidigungsminister seine Vorstellungen präzisiert hat.
Nachtrag: Der französische Verteidigungsminister hat die Solidarität der EU-Partner eingefordert:
A Bruxelles, je viens d’invoquer à l’instant l’article 42.7 au nom de la France #UE pic.twitter.com/w1ygZ7KaPW
— Jean-Yves Le Drian (@JY_LeDrian) November 17, 2015
Und nach wie vor bin ich gespannt auf die Reaktionen. Nachtrag 2: Konkret scheint es allerdings nicht geworden zu sein, wie ein ZDF-Kollege berichtet:
Von der Leyen: „Frankreich hat an Deutschland keine konkreten Forderungen gestellt. Werden unser Engagement im Irak verstetigen.“ — Stefan Leifert (@StefanLeifert) November 17, 2015
Von der Leyen in Brüssel: „Dass wir uns mehr engagieren werden, ist sicher.“ pic.twitter.com/714eAFCOKG
— Stefan Leifert (@StefanLeifert) November 17, 2015
Und hier das Update: Nach den Beratungen der Verteidigungsminister hat die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini bei einer Pressekonferenz zwei Dinge deutlich gemacht: Die französische Anfrage führt nicht zu einer gemeinsamen EU-Aktion; und die jeweiligen Unterstützungs- und Hilfeleistungen bespricht Frankreich bilateral mit den anderen Mitgliedsländern:
(Foto 16. November Minute de silence en hommage aux victimes des attentas du vendredi 13 novembre, Sorbonne – Presidence de la Republique)
Naja unsere Entscheidungsträger sind ja nach den großen Worten vom Wochenende möglichst wenig Taten folgen zu lassen.
Es gibt keine militärische Lösung… Wir wurden nicht gefragt…Es sind genug Flugzeuge vor Ort…. prüfen was rechtlich und tatsächlich möglich ist…wir sind besonders gut bei Logistik und Aufklärung….wir bilden im Nordirak aus und leisten Ausrüstungshilfe….
Bald kommen bestimmt wieder:
Einsatz nur in einem System kollektiver Sicherheit möglich, Arbeitsteilung, wir liefern mehr Waffen an die Kurden….
Wenn man so grosse Worte wählt wie am Wochenende (Volle Unterstützung, Jagd auf Hintermänner), dann sollte man sich klar sein, dass dies Folgen hat.
Auch wenn ich die volle Ustg Frankreichs durch die EU und insbesondere Deutschlands gutheiße sieht man wieder einmal wie unterschiedlich Nationen die europäische Idee für sich selbst verstehen.
Europapolitik ist für Frankreich eben doch in erster Linie ein Hebel zur Verstärkung des eigenen Willens durch anderer Leute Mittel.
Find es trotzdem gut.
pi
Hier mal ein Blick nach Norden: http://uk.mobile.reuters.com/article/idUKKCN0T412A20151115?irpc=932
Da sucht man einmal mehr keine Gründe, sondern Lösungen.
So langsam drängt sich beim Verhalten der Bundesregierung die Frage auf:
Würde man bei einem vergleichbaren Angriff in Berlin ebenso handeln?
Ups. Das wird interessant. Dabei hatte Berlin doch bereits Klarheit geschaffen:
Deutschlands Standpunkt hat der Regierungsbeauftragte für die deutsch-französische Zusammenarbeit (Herr Michael Roth) in einem Interview vor ein paar Tagen sauber auf den Punkt gebracht: jede in D angezündete Kerze sei ein Beispiel für gelebte und aktive Solidarität. Von mehr war nicht die Rede.
Üble Zwickmühle für Merkel: entweder den Franzosen tatsächlich (militärisch) helfen – oder einen weiteren Pfeiler der EU zu schleifen.
Man wird dann wohl in den nächsten Tagen erleben, was europäische Verträge in der Praxis wert sind. Ich fürchte, das Ergebnis wird uns nicht gefallen.
Bundeskanzler Schröder hatte den BW-Einsatz in der rot-grünen Koalition nach dem 11. September 2001 mit der Vertrauensfrage durchgesetzt. Damals gab es damit noch politische Führung! Und Deutschland hätte im Falle eines Terroranschlages in Deutschland umgekehrt die Hilfe der andern Nato-Staaten anfordern können und diese hätten sich schlecht verweigern können.
Falls Frankreich jetzt echte militärische Hilfe verlangen sollte, wie z.B. Einsatz Eurokorps oder D/F-Brigade, dann droht Deutschland wieder die völlige Isolation in Europa, wenn Deutschland sich dem verweigern sollte. Und dann stünde Deutschland auch alleine da, wenn Deutschland demnächst von Terroranschlägen getroffen wird und dann erst aufwacht und Hilfe seiner Partner haben wollte.
Aber leider spricht bisher nichts dafür, daß Frankreich die Zeiten der Zeit erkannt hat und mit Bodentruppen gegen die ISIS vorgehen wollte. Wenn Frankreich nur Hilfe für den Luftkrieg fordern sollte, dann wird die Bundesregierung wieder nur Hilfe für die Kurden anbieten oder höchstens Aufklärungstornados notfalls anbieten, aber niemanden erklären, warum wir nur Aufklärungstornados stellen wollen, wir aber keine Bomben abwerfen wollen!
Die Frage, die man sich als Erstes stellen sollte, ist doch ob die Deutsche Luftwaffe überhaupt die Möglichkeit hätte in Syrien zu wirken. Nach meinen Informationen haben die deutschen Eurofighter bis 2016 gar nicht die Fähigkeit Bomben vom Typ GBU-48 gezielt ins Ziel zu bringen. Und beim Tornado sieht es nicht besser aus. Hier ist die Fähigkeit präzise Luftschläge zu führen auch erst ab der Version ASSTA 3 möglich. Davon stehen bisher nach meinen Informationen eine Handvoll auf dem Hof. Und selbst wenn man genügend Tornados zusammen kratzen könnte, wie lange könnte die Deutsche Luftwaffe solche Luftschläge durchhalten ( Anzahl: GBU 54)? Daher sollte Deutschland sich auf die Aufklärung und Luftbetankung beschränken um nicht ganz das Gesicht zu verlieren. Die Französischen Jäger sind seit dem Mali- Einsatz zudem zur Betankung durch A310 MRTT zertifiziert.
Ich bin ja zugegebenermaßen etwas grün hinter den Ohren, aber bin ich der einzige der an die Nord-Mali-Geschichte denkt?
Da die Bundeswehr eh schon prüft (siehe der Artikel hier vom 28.10.15 „Bundeswehr-Einsatz im Norden Malis: Noch vieles offen“) mag es doch möglich sein, dass im Rahmen der Maxime „des geringsten Aufwandes“ die geplante Mission noch etwas aufgeblasen werden könnte?
Statt bloß Aufklärer zu entsenden, dort auch stärkere Sicherungskräfte mit einzuplanen um nicht bloß die Niederländer, sondern auch die Franzosen zu entlasten.
Scheckbuchdiplomatie wird man ja in diesem Falle nicht mehr anwenden können.
Also mir bereitet dieser Gedanke ob der Sicherheitslage in N-Mali durchaus Bauchgrimmen…
Mittelbarer Zusammenhang, aber es kommt so passend zu den französischen Aussagen, Russland müsse in den Kampf gegen ISIS eingebunden werden:
FSB chief: Russian A321 plane blown up by homemade explosive device
Nachtrag: Laut Le Monde feuerte Russland Marschflugkörper auf die ISIS-Hochburg Raqqa in Syrien ab – aus dem Mittelmer:
http://www.lemonde.fr/societe/live/2015/11/13/au-moins-dix-huit-morts-dans-plusieurs-fusillades-et-explosions-a-paris_4809489_3224.html#wtEAJ10asumzudcS.99
Meine Meinung als Laie:
Art. 42 (7) ließt sich für mich eher so, dass es hierbei um direkte Unterstützung für einen bewaffneten Angriff handelt und nicht für Folgemaßnahmen. Insbesondere wird nochmal die Verpflichtung zu Verteidigung angesprochen.
Nun hat Hollande doch auch gesagt, im Krieg mit dem IS zu sein. Da sehe ich eher den Bündnisfall als geeignet an, als die Abwehr eines bewaffneten Angriffs auf französsisches Hoheitsgebiert.
@MatDispGefr: Ihr Gedanke mit Mali ist nicht schlecht, schließlich war die BW auch in AFG, weil Deutschland sich nicht am Irak-Krieg beteiligt hat und deshalb wurde der AFG Einsatz ausgeweitet. Deshalb ist es denkbar, daß die BW mehr Soldaten nach Mali schickt, um tatsächlich die Franzosen zu entlasten, vor der Bevölkerung so tut, als wäre ein Einsatz in Mali gefahrloser als im Irak oder Syrien.
Leider fürchte ich, daß ein Einsatz in Mali gefährlicher sein kann als in Syrien oder Irak, weil in Syrien oder dem Irak gibt es teilweise eine Front, so daß man wissen kann, wo der Feind ungefähr ist, aber in Mali wird man wie in AFG nie genau wissen, wo der Feind steht oder wer Freund oder Feind ist.
@Daniel S: Eine handvoll Tornados mit GBU 54 würde ausreichen um unser Gesicht zu wahren im Bündnis oder gegenüber Frankreich. Aber nicht vergessen, wir haben 600 Taurus Marschflugkörper für die Tornados und angebliche Hauptquartiere oder Trainingsgeländer der ISIS könnten damit angegriffen werden. Ich fürchte zwar, daß es nicht so viele Ziele der ISIS gibt bzw. die Franzosen eher leere Gebäude im Moment bombardieren, aber damit dürfte die Luftwaffe monatelang angreifen können.
Auch denke ich, daß die USA uns sicher gerne zusätzliche GBU 54 nachliefern würden, schließlich würde ihre Rüstungsindustrie daran verdienen.
Gerne kann man FR Beistand bei der Bekämpfung des Terrorismus geben, doch wissen die franz. Behörden sehr gut wie man Terrorismus bekämpft und sie haben dies ja auch sehr erfolgreich in den letzten Monaten (bis Samstag) getan.
Auch Deutschland hat viel Erfahrung in der Bekämpfung des Terrorismus und in der Verhinderung von Attentaten (bis weit zurück in die 30er Jahre). Der Einsatz von Militär hat die Gefahr von Attentate nachhaltig eher erhöht oder überhaupt erst entstehen lassen. Es gelingt wohl eher durch den Einsatz von Geheimdiensten, Polizei, Vernetzung von Informationen, Einbindung der Gesellschaft und weitere Präventivmaßnahmen.
https://www.verfassungsschutz.de/embed/broschuere-2007-01-integration.pdf
Ich könnte mir vorstellen, dass in den letzten Stunden in Berlin hektisch in den Verträgen gewühlt wurde. „Scheiße, steht das wirklich da drin?? Wer hat denn den Mist damals verzapft? Wo ist der Paragraph, mit dem wir aus der Nummer wieder rauskommen? Jibbet nich? Oh Gott, was machen wir denn jetzt??“. Etwa so stelle ich mir das vor.
Gewalttäter, Mörder, Verbrecher mit franz Pass verüben Attentate im eigenen Land und als Antwort erklärt man einem anderen Staat (oder was auch immer IS ist den Krieg).
Dem IS wurde schin vorher der Krieg erklärt und er wirde schin vorher bekämpft (und versorgt). Die Bekämpfung der Mörder in Syrien und Irak ist wichtig, doch bekämpft man sie mit Luftschlägen wirklich? Wenn ja, ist es nicht zuerst die Aufgabe der arabischen Welt und der Verursacher der Schande? Was ist in diesem Konflikt die Rolle und Verantwortung der Deutschen? Können wir unsere Fähigkeiten nicht wirkungsvoller im diplomatischen Gebiet zur Wirkung bringen? Es wird eine Zeit nach der IS und Assad geben und evtl ist da mehr denn je DEau gefordert.
Die Antwort auf die Attentate in Paris sollte aber eine Antwort sein, welche Attentate in der Zukunft eher unwahrscheinlicher macht. Die Attentäter sind in Europa und das nicht erst seit 9/11. Die Legende der Drahtzieher soll lenkt eher ab als sie die Wurzel des Übels packt.
@Zimdarsen:
Ihre Argumente gegen den Militär-Einsatz in allen Ehren. Aber hier geht es m.E. eher um den Aspekt: wie geht D damit um, wenn F unter Berufung auf die EU-Verträge auf militärischen Beistand besteht?
Und was würde das Beharren von D auf der „Kultur der militärischen Zurückhaltung“ für die EU bedeuten, die ja ohnehin bereits schwer gebeutelt ist? Was sind die EU-Verträge im Herbst des Jahres 2015 noch wert?
Bereits mehrfach konnten seit 2002 islamistische Terroranschläge in Deutschland verhindert werden.
„Radikale Islamisten haben seit den Anschlägen in den USA vom 11. September 2001 in Deutschland mehrfach versucht, Terroranschläge zu verüben. Alle Versuche konnten vereitelt werden oder schlugen fehl. Im September 2002 wurde ein Ehepaar verhaftet, das Anschläge auf amerikanische Militäreinrichtungen in Heidelberg geplant haben soll. Im Juli 2006 misslang nur knapp ein Anschlag auf zwei Regionalzüge in Nordrhein-Westfalen. Ein Jahr später wurde die sogenannte Sauerland-Gruppe verhaftet. Sie hatte Anschläge auf US-Einrichtungen geplant. 2012 wurde am Bonner Hauptbahnhof eine von Islamisten platzierte Kofferbombe sichergestellt. Dieses Jahr verhaftete die Polizei im hessischen Oberursel ein Ehepaar, das einen Anschlag auf ein Frankfurter Radrennen verüben wollte.“(Donaukurier)
Das Militär hat da eher keine Rolle gespielt. Warum sollte man ein gutes Verfahren einfach nicht nur verbessern (durch Pers, Verfahren und Finanz)?
Wir sollten eine Tatsache nicht vergessen: Der sog. IS hat nicht nur Frankreich, sondern uns allen den Krieg erklärt. Die Pflicht zur bzw. das Recht auf Initiative liegt also bei allen europäischen Ländern, Deutschland eingeschlossen. Sich zurückzulehnen und abzuwarten, was Hollande fordert, ist zu wenig und darüber hinaus falsch. Wir brauchen ein nüchternes und weitreichendes Konzept zur Beendigung des Spuks, das von allen gemeinsam entworfen und umgesetzt wird. Und leider: Wir brauchen auch den Mut uns einzugestehen, dass in diesem Fall wohl nur Gewalt hilft – freilich unbedingt flankiert von einer so klaren wie erfolgverspechenden Idee, was danach in der Region Irak/Syrien folgt.
Statement von von der Leyen vor Beginn des Verteidigungsministertreffens in Brüssel:
http://ec.europa.eu/avservices/video/player.cfm?ref=I112310
@Closius @MatDispGefr
Es wird keinerlei Einsätze Boden gebundener deutscher Kräfte im Herrschaftsgebiet des „Kalifats“ geben. Politisch fehlen dazu Wille und Kraft, militärisch Mittel um nachhaltig operieren zu können, gesellschaftlich steht dem eine breite Ablehnungsfront entgegen. Zudem hat Obama dies für sich ausgeschlossen, insofern wird nichts passieren, abgesehen von bereits laufenden SOF Einsätzen.
Die von Ihnen dargestellte Argumentationskette des „wir machen ja schon so viel“ wird vor dem Wahlbürger bzgl. in Nordirak/Peschmerga und Mali/Frankreich helfen, begierig aufgenommen werden.
Zu den Peschmerga und Jesiden steht zu hoffen, dass in den Depots noch genug Milan lagern und zumindest eine Versorgungsrate für PzGrenTr und Inf verfügbar bleibt.
In Mali stünde uns die – zugesagte – Entlastung nicht nur der NLD gut zu Gesicht, sondern auch die der Franzosen. Mit Blick auf die FRA Tr der Opération Serval/Mali sieht es eher schon kritisch aus. Der Gefechtsverband umfasste, ohne ins Detail zu gehen, mot/mech Truppen, verstärkt durch FSchJg und Spezialkräfte sowie Kampfhubschrauber. Zudem wie bei FRA Einsätzen in Übersee üblich, war natürlich auch die Légion dabei, in diesem Fall das 2. Infanterie-Fremdenregiment (2° REI) aus Nîmes.
Bauchgrimmen braucht’s nicht, Bündnissolidarität ist keine Einbahnstraße, ist allein angebracht wenn ernsthaft zu prüfen wäre, was gestellt werden kann, wenn gefordert.
T.Wiegold | 17. November 2015 – 10:42
„Statement von von der Leyen vor Beginn des Verteidigungsministertreffens in Brüssel:“
holla, da war sie wieder, die kühne Behauptung, D hätte bereits die Verantwortung für den Nordirak übernommen. Außerdem ein deutlicher Fluchtreflex in Richtung Mali. Welcher Kommentator hier hatte bereits Befürchtungen geäußert, dass Mali das neue Afghanistan werden könnte?
Ansonsten will sie heute also erstmal zuhören, was F eigentlich will. Dann fassen wir uns mal in Geduld.
Na dann, Frau vdL hat es ja schon gesagt:
1.) „Heute ist nicht der Tag der Entscheidungen, heute ist der Tag des Zuhörens.“
2.) Syrien und der Irak sind nicht allein im Fokus, sondern auch Westfafrika.
3.) Wir sind in Mali bereits eine der führenden Nationen.
4.) Man prüft ein erweitertes Engagement bei MINUSMA.
Damit ist bereits jetzt zu 95% klar, was genau passiert. Man macht erstmal nix und dann etwas mehr MINUSMA.
@Zimdarsen
Das ist ja nicht so neu in der Geschichte. Gabrilo Princip und die anderen Attentäter von 1914 waren auch Buerger der Österreichisch ungarischen Monarchie. Die Drahtzieher sassen bekanntlich in Belgrad.
Vom SZ-Kollegen Daniel Brössler aus Brüssel:
@Closius: Ich habe den KEPD 350 Taurus bewusst außen vor gelassen, da dieser mit einem ca. 500 kg großen Gefechtskopf für isolierte Schläge auf Gebäude im urbanen Gebiet zu groß ist. Der IS hat die strategisch wichtigen Einrichtungen bewusst in Gebieten mit einer hohen Bevölkerungsdichte positioniert. Wenn wir eins aus den letzten 15 Jahren gelernt haben, dann ist es, dass es keinen Sinn macht Terror mit großen Bomben zu bekämpfen.
Des Weiteren denke ich aber auch, dass die Gebäude in Raqua schon längst geräumt sind und das die Bombardements eher symbolischen als militärischen Nutzen haben.
@Klaus-Peter Kaikowsky
Volle Zustimmung. Bündnissolidarität muss auch gelebt werden!
Das Bauchgrimmen stellt sich meinerseits im Hinblick auf die von mir und Closius angedeuteten Argumentationskette und des zu erwarteten „Mission Creep“ bzw. der bisher zu beobachteten politischen Maxime des „Kleckerns“ ein.
Wie Closius anreißt, wäre ein Herunterspielen der Bedrohungslage und der damit einhergehenden Ausstattung der Einsatztruppenteile, analog zu den frühen Jahren in Afghanistan („PzH klingt nach Krieg“), eine hässliche wiederholte Geschichte. Hoffen wir also, dass diesmal etwas mit Hand und Fuß dabei herumkommt.
Aber alles (noch?) ungelegte Eier…
Nun ja, jetzt haben wir also alle „Mechanismen“ ausgereizt: VN, NATO, PX + Y, und nun auch EU-Vertrag……und was bringts ?
Nun, noch mehr Flüchtlinge, noch mehr Terroropfer, noch mehr Kosten und ….noch mehr Terrorismus.:
„Zehn der elf am stärksten vom Terrorismus betroffenen Länder verzeichnen zudem die höchsten Flüchtlingszahlen und die meisten inländische Vertreibungen. Dies zeigt den starken Zusammenhang zwischen der aktuellen Flüchtlingskrise, Terrorismus und Konflikten.“ (Steve Killelea, Executive Chairman von IEP) Der Global Terrorism Index 2015 des Institute for Economics and Peace (http://economicsandpeace.org/wp-content/uploads/2015/11/2015-Global-Terrorism-Index-Report.pdf) ist sehr aufschlußreich in Sachen Global Terrorism..
„Krieg“ als Antwort auf „Terroranschläge“ der Größenordnung von Paris ist dem Index zufolge eigentlich die genau falsche Antwort. aus strategischer Sicht.
However, taktisch bleibt den „Regierenden“ wohl nichts anderes übrig. Allerdings sollten die „Regierenden“ dann auch taktisch am gleichen Strang in die gleiche Richtung ziehen…..und genau das versucht wohl Hollande mit seinen Initiativen im Moment. Ob sich USA, Türkei, Rußland, Iran und EU unter französischer Führung allerdings operativ und taktisch auf eine gemeinsame militärische Vorgehensweise gegen den IS verständigen können ist fraglich.
Offiziell lehnen die USA schon wieder ein intelligence&target sharing mit den Russen ab, allerdings scheint man den Franzosen nun in Sachen IS „5-eye“-Zugang einzuräumen. Nun ja, es wird wohl wieder eine „three blackbox“-Lösung geben, fragt sich bloß, wer als honest broker zwischen den blackboxes die Informationen hin- und herträgt.
Zumindest „klartexten“ die Briten mal wieder. Cameron stellt Daesh und Hitler in eine Linie, sein SpezKr erhalten 2,5 MILLIARDEN Budgetaufstockung + zusätzliche Hubschrauber.
UvdL sagt umfassende Hilfe für Frankreich zu, na denn! (alles n-tv)
Die obigen treffenden Einträge im „Junktimprozess Syr/Irk-Mali“ werden u.U. von UvdLs Redenschreibern im copy-paste-Verfahren begierig aufgegriffen, weil gut!
Da die Lage ja nicht zuletzt das innenpolitische Klima beeinflusst: AFD in aktuellen Umfragen DRITTSTÄRKSTE politische Kraft, vor Grünen und Linken. (Insa-Umfrage, http://www.insa-online.de)!
Hm. Auf der verlinkten Webseite dieses mir bislang unbekannten Instituts finde ich keine entsprechende Umfrage. Und verstehe den Hinweis nicht ganz; zumindest ist er OT.
INSA-Befragung wird aktuell im Lauftext bei n-tv fortlaufend gezeigt.
Die Webseite als Hintergrundinfo.
Was ist daran bitte OT, der Webseitenlink?, Ok, doch nicht die Aussage?
Ins-Meinungstrend ist ein Sozialforschungsinstitut aus Erfurt. Besonders die Zeitschriften aus dem Springer Verlag berufen sich darauf.
Es geht wohl um die Sonntagsfrage, die aktuelle ausgewertet wird und hier grafisch hinterlegt wird.
http://insa-meinungstrend.de/de/sonntagsfrage.php
klabautermann | 17. November 2015 – 11:08
Frage: Setzt nicht die Taktik, eine solide, möglicherweise erfolgversprechende Strategie voraus? Will meinen erst der erste Schritt und dann der zweite.
Mal so aus Kellersicht gefragt.
LG
Voodoo | 17. November 2015 – 10:58
„Damit ist bereits jetzt zu 95% klar, was genau passiert. Man macht erstmal nix und dann etwas mehr MINUSMA.“
Meine Einschätzung geht eher Richtung 100%…
Immerhin eine gute Gelegenheit für die Vertreter der „Afghanistan Connection“, entschlossen gegen die Wiederholung bekannter Fehler einzutreten. Thema Rückgrat gegenüber verfehlten politischen Entscheidungen.
(nur halbwegs OT zum Thema „Rückgrat“: man sollte das wenigsten korrekt schreiben können, bevor man damit herumhantiert. R-Ü-C-K-G-R-A-T. Kommt von „Gräte“. Dies nur, weil hier die lustigsten Schreibweisen zu lesen sind. Rückrad, Rückgrad etc.
Übrigens nicht zu verwechseln mit dem von H.Heine beschriebenen Prügel-Stock, den das preußische Militär ehemals geschluckt haben soll.)
Erst mal zuhören, dann Entscheidungen treffen halte ich für die einzig vernünftige Haltung in dieser Situation. Es geht ja nicht darum, ein MG-Nest auszuheben welches uns gerade bekämpft und damit eine unmittelbare Gefahr darstellt!
Wir haben den Fehler nach 9/11 gemacht und ohne weiteres Nachdenken IRK sowie AFG zerstört/besetzt. Völlig sinnfrei und von Rachegefühlen (sowie wirtschaftlichen Gedanken) geleitet. Hier hätte zuhören und nachdenken Sinn gemacht.
Sofortiges verstärktes bombardieren von IS „Hochburgen“…. OK, warum nicht. Aber das kann und wird nicht die ultimative Lösung sein! Daher, zuhören, nachdenken und strategische Schritte einleiten. Nicht gleich wieder „alles platt machen“ und dann jahrzehntelang unter den Nachwirkungen leiden.
Somit erledigt sich auch das Nachdenken und Debatten über die Verfügbarkeit von geeigneten Waffen, zumindest für diesen aktuellen Fall.
@STO
Dazu gilt der DREIKLANG:Strategie – Operationsführung – Taktische Führung.
Richtig, aufeinanderaufbauend. Erster Schritt fehlt / ist falsch, Folgeschritte in trouble. Die taktische Führungsebene darf dann ausbaden!
Also mir ist der Aktionismus Hollandes suspekt. Insgesamt wirkt diese „IS auslöschen“ Rhetorik ein klein wenig verquer. Ziel muss es weiterhin sein eine Ordnung in der Region zu etablieren, welche keine zusätzlichen Äußeren Gefahren erzeugt und durch Achtung der Menschenrechte eine Perspektive für die Menschen dort bietet. Das schließt militärische Mittel mit ein. Im Moment klingt das aber alles zu sehr nach: Wir bomben da jetzt munter los und Ihr macht da alle gefälligst mit.
Nach wie vor ist alles recht unkonkret, wie ein ZDF-Kollege aus Brüssel mitteilt:
Mal aus der Konzeption der Bundeswehr zitiert:
Die Bundeswehr erfüllt ihre Aufgaben (…) im Rahmen von Bündnissen.
Bündnissverteidigung hat zum Ziel, die territoriale Integrität und politische Unabhängigkeit aller Bündnisspartner durch Abschreckung und Abwehr bewaffneter Angriffe von außen zu sichern oder ggf. wiederherzustellen. Bündnisverteidigung ist deshalb Landesverteidigung im erweiterten Sinne. Sie schließt die gemeinsame Abwehr von bewaffneten und asymetrischen Angriffen und terroristische Anschläge nicht staatlicher Gewaltakteure ein. (!)
P.S. Die EU ist ein Bündnis kollektiver Sicherheit i.S.d. Art. 24 II GG.
Dafür braucht die BW Geld und Neues gerät mit DINGO 1 und Ersten Serie Vom DINGO 2 die sind nicht mehr Geeignet dafür
@Woody
Das ist FRA Innenpolitik. Im Frühjahr sind Regionalwahlen, Druck von LePen und Sarkozy. Außerdem Beruhigung der Bevölkerung. Hollande hat Superwerte seit vorgestern. Als nur mittelbar betroffene Nation lässt es sich gut über Aktionismus schreiben. Wenn Berlin vergleichbar attackiert würde möchte den Berliner Hühnerhaufen lieber nicht ertragen müssen.
Also, l’amitié Franco – Allemand s.v.p.!
September 10, 2015
Fourteen Years Later: Did Bin Laden Win?
By Tom Engelhardt
Fourteen years later and do you even believe it? Did we actually live it? Are we still living it? And how improbable is that?
http://www.realclearworld.com/articles/2015/09/10/fourteen_years_later_did_bin_laden_win_111417.html
Liebe Kollegen bei Augen Geradeaus, bitte lesen. Da steht exakt, was man alles falsch machen kann. Nur Muslime können Daesh besiegen, eben wie Europäer die Nationalsozialisten (ideologisch) besiegen konnten. Dazu hier überspitzt, aber im Ansatz nicht falsch:
http://qz.com/546973/only-a-real-islamic-caliphate-can-stand-up-to-the-sham-of-isil/:
Daesh will dass wir einmarschieren, nur so werden die unsterblich, in diesem Totenkult
http://augengeradeaus.net/2015/11/nach-den-anschlaegen-von-paris-frankreich-will-europas-beistand/#comment-217446
@KPK: Wenn ich die Meldung in der „WELT“ und im DLF heute früh richtig verstanden habe, beziehen sich die UK-Mehrinvestitionen von 2 Mrd Pfund auf den Zeitraum von 5 Jahren. Sind also „nur“ 400 Mio mehr pro Jahr. Und Zeit ist geduldig – mal schauen, ob diese Ausgaben auf der Zeitachse durchgehalten werden, wenn die Karawane erstmal weitergezogen ist.
Ankündigen können die Briten immer gut, ob sie am Ende auch „liefern“ bleibt abzuwarten.
@STO
Nach Carl von Clausewitz ist die Strategie die ‘Lehre vom Gebrauch der Gefechte zum Zwecke des Krieges’. und Taktik definiert v. Clausewitz als ‘die Lehre vom Gebrauch der Streitkräfte im Gefecht’. Nun hat C. leider immer nur das klassische Kriegs-Duell im Kopf und das auch noch ziemlich symmetrisch.
Tja, und deswegen müssen die imho 3 strategic-player-coalitions nun in Syrien zu der Erkenntnis kommen, dass man trotz unterschiedlicher (geopolitischer) /Interessen/Strategien hinsichtlich Syrien eine gemeinsame militärische Taktik gegen den „kleinsten gemeinsamen“ Nenn-Gegner IS finden muß ohne die eigenen geopolitischen Interessen/Startegien in Sachen Syrien zu kompromittieren. Und so wird man wohl neben backstage diplomacy nun auch eine backstage-targeting-Formel finden.
Warum wäre die Luftwaffe nicht in der Lage gegen den IS zu wirken? Gibt es tatsächlich null Tornado die in der Luft/Boden-Rolle eingesetzt werden könnten?
http://www.bmi.gv.at/cms/bmi/_news/bmi.aspx?id=4F34474C6B3676704477343D&page=0&view=1
Aufmerksamer Polizist!
Spuren nach Österreich.
:D
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Ich verstehe nicht recht warum das deutsche Engagement hier nicht gewürdigt wird und man sich scheinbar schon nach deutschen Soldaten im Kampfeinsatz gegen den IS sehnt.
Deutschland hat 4700 hochmotivierte Kämpfer vor Ort die im Gegensatz zu den restlichen Aktionen der Allianz auch wirklich greifbare Erfolge vorzeigen können.
Das Bomben aus der Luft ist wichtig, den entscheidenden Kampf am Boden sollten aber die lokalen Kräfte führen.
Deswegen wäre D gut beraten die Ausrüstung und die Ausbildung weiter hoch zu fahren und parallel Aufklärung und Unterstützung durch die Luftwaffe zu gefährleisten.
@Gaius Bruxelles
Vllt zu gutgläubig, aber UK Ankündigungen schenke ich Vertrauen. Das Geld ist zudem ausschließlich für SpezKr. Also bitte, nur als Wunschtraum, die Summe für KSK etc vorgesehen, phänomenal.
Auch nur im Ansatz ähnliche Ankündigung aus Berlin? FEHLANZEIGE, ist zu melden!
DLF meldet gerade, wie hier schon vermutet, das gem. VdL Deutschland sich in Mali stärker engagieren will, um FRA dort zu entlasten.
Zumal die 2 Mrd ja auch irgendwo weggenommen werden müssen.
Ich denke, Frankreich wird nicht viel von Deutschland erwarten können, da ma hier im eigenen Land janoch mal selber weiß, was man kann bzw. womit! Zudem, falls Deutschland militärischen Beistand leisten, wann soll dieser denn stattfinden? In ein paar Monaten wenn die Schlammschlachten der Politiker vorbei sind! Deutschland sollte jetzt als größtes EU Land endlich msl entschlossen auftreten und einen wirklich sinnvollen Beitrag leisten.
Klaus-Peter Kaikowsky | 17. November 2015 – 11:23
T.Wiegold | 17. November 2015 – 11:39
Carabas | 17. November 2015 – 11:52
Zum Thema INSA-Sonntagsfrage: Ich sehe das auch als OT, aber wenn es hier stehen bleibt, gehört der folgende Kontext auch dazu.
Der INSA-Chef steht offenbar der AfD nahe (Spiegel-Artikel):
Wenn man sich die gesammelten Umfragen auf wahlrecht.de anschaut, liegt INSA recht weit ab von den anderen Ergebnissen.
Militärische Entscheidungen im großen Umfang (vulgo Bodenoffensiven/-truppen/Einmarsch) werden nicht getroffen werden.
Bereits die USA sagten ja, dass sie keine Bodentruppen nach Syrien schicken werden und damit hat sich die Sache eigentlich auch schon erledigt.
Und so eine „pazifistische“ und demoralisierte Armee wie die Bundeswehr (kein Personal; und wenn Personal, dann beim Rechtsbruch für „Humanität“ eingesetzt; keine/schlechte Ausrüstung; gegen das Militär eingestellte Bevölkerung; unfähige Politiker; voreingenommene Medien gegen die Armee) soll dann auch noch in so einen Krieg, wie in Syrien, Partner sein? Das wäre von vorneherein zum Scheitern verurteilt.
Und auch andere Staaten der EU, insbesondere die Oststaaten, würden sich höchstwahrscheinlich nicht an einem Einsatz in Syrien beteiligen.
Polens Außenminister Witold Waszczykowski stellte ja schon klar:
„Glauben sie, dass wir unsere Soldaten schicken, damit sie für Syrien kämpfen, während Hunderttausende Syrer auf der Straße „Unter den Linden“ oder auf dem Marktplatz sitzen, Kaffee trinken und zuschauen?“
und
„Von den anderen Flüchtlingen könnte man dies aber durchaus fordern: Zehntausende junge Männer, die beim Herausspringen aus den Schlauchbooten – mit ihren Ipads in der Hand – als aller Erstes nicht nach Wasser, Kleidung oder Nahrung fragen, sondern wo sie ihre Handys aufladen können, könnten sich mit unserer Hilfe ihren Staat doch zurückerobern. Es geht nicht an, dass wir für andere kämpfen. Mit Sicherheit werden sich europäische Armeen derzeit vor Ort nicht engagieren.“