Farbattacke auf Bundeswehr-Showroom in Berlin
Auf den Bundeswehr-Showroom mitten in Berlin ist am (heutigen) frühen Montagmorgen eine Farbattacke verübt worden. Die Fensterscheiben des Ladenlokals direkt gegenüber des Bahnhofs Friedrichstraße wurden mit roter und blauer Farbe großflächtig besprüht (siehe Foto oben). Nach Angaben der Berliner Polizei wurde die Tat vermutlich kurz nach ein Uhr in der Nacht verübt; Hinweise auf die Täter und ihre Motive gibt es bislang nicht. zu den Motiven gibt es inzwischen ein Bekennerschreiben (siehe unten).
Eigentlich ist es erstaunlich, dass der prominent gelegene Showroom, sozusagen der Flagship Store der Bundeswehr in der Hauptstadt, bislang von solchen Angriffen verschont geblieben war. Mal sehen, ob es dazu noch ein Bekennerschreiben gibt – und vielleicht einen inhaltlichen Zusammenhang mit dem für Mittwoch geplanten Großen Zapfenstreich zum 60. Geburtstag der Bundeswehr vor dem Reichstag.
(Danke für den Leserhinweis!)
Nachtrag: Die Showroom-Mannschaft hat reagiert:
„Wir kämpfen auch dafür, dass du gegen uns sein kannst“ … #Bundeswehr pic.twitter.com/BonMS8cg2r
— Thomas Hitschler (@ThomasHitschler) 9. November 2015
… und das Bekennerschreiben (wie schon in den Kommentaren angemerkt):
Bundeswehr Showroom angegriffen!
Verfasst von: antimilitarist_innen. Verfasst am: 09.11.2015 – 09:27. Geschehen am: Montag, 09. November 2015.
In der Nacht zum 9.11. wurde der Showroom der Bundeswehr am Bahnhof Berlin Friedrichstraße mit Farbe angegriffen. „Mach, was wirklich zählt“, lautet das Motto einer massiven Rekrutierungskampagne, die seit Anfang November weithin sichtbar im öffentlichen Raum stattfindet. Slogans wie: „Krisenherde löschst du nicht mit Abwarten und Teetrinken. Mach was wirklich zählt“ prangen auf 30.000 Postern und 11 Millionen Postkarten und sollen so, eine Normalisierung von Krieg und dem Berufsbild Soldat_in legitimieren.
„Junge Menschen fragen heute immer mehr nach dem Sinn ihrer Arbeit und was ihnen diese neben einem Einkommeb eigentlich bringt. darauf haben wir in der Bundeswehr starke Antworten“ so und immer weiter liest sich dies auf der Webseite der Armee. Zeitgleich zelebriert der kackbraune Karnevalsverein völlig geschichtsverdrossen am 11.11. den aktuellen Kriegszustand durch ein öffentliches Gelöbnis am Reichstagsgebäude, Fackeln, Trommeln und 3000 Ehrengäste inklusive. Diesem deutschen Großmachtsgebaren kann nur mit einem breiten gesellschaftlichen Widerstand geantwortet werden!
Bundeswehr wegtreten – gegen Deutsche Zustände
(Foto: privat)
einfach nur primitiv in einer Demokratie!!
Waaas? Rot und blau vor dem hellen Putz?! Waren das vielleicht Werber der Fremdenlegion?! :-D (Das wäre dann allerdings seitenverkehrt.)
Im Ernst, ich frage mich wirklich, was dieses bescheuerte Blau soll. Und fad sind beide Farbtöne auch noch geraten, wenn man dem Foto trauen darf.
@Jan Wilhelms: Evtl. war das Blau ja im Sonderangebot
BT
Ich würde jetzt mal ganz stumpf ein Plakat ins Fenster hängen:
„Wir kämpfen auch dafür, dass Du gegen uns sein kannst.“
Der Künstler hätte sein Werk wenigstens signieren können.
„Eigentlich ist es erstaunlich, dass der prominent gelegene Showroom, sozusagen der Flagship Store der Bundeswehr in der Hauptstadt, bislang von solchen Angriffen verschont geblieben war. “
Wurde er doch garnicht. Sie lügen. Und warum? Weil sie zu faul sind, zu recherieren.
Ahja, warten Sie, ich habe das in 2min recherchiert:
http://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/farb-attacke-auf-den-bundeswehr-showroom
Grüße, ein Ex-Soldat
@Signal75
Solch einen Geistesblitz braucht man wohl nicht ernsthaft zu erwarten.
In ein paar Wochen sieht man nichts mehr, zuerst kommt die Reinigung, dann werden die Fassadenplatten ausgewechselt und der Shop ist ist wieder einer unter vielen.
@Alex
1) hätten Sie leicht feststellen können, dass der Nick schon belegt ist. Hätten Sie ja auch mal gucken können
2) ist es vom Ausmaß der Farbattacke schon ein kleiner Unterschied, ob Schriftzüge auf die Scheiben gesprüht werden oder großflächtig alles eingefärbt wird
und 3) zeigt Ihre Wortwahl
dass Sie sich doch lieber auf den Seiten tummeln sollten, die Ihrer Sozialisation zu entsprechen scheinen.
https://linksunten.indymedia.org/de/node/158555
Es gibt ja sehr gelungene Street Art. Diese Künstler scheinen mir eher viertklassig zu sein! Die Farbgebung ist nicht stimmig, das Muster eher unklar, die Verarbeitung zu unsauber. Ich denke, der Bundeswehr-Showroom sollte zum ursprünglichen Design zurückkehren.
Da es sich nicht um ein Flüchtlingsheim handelt, berichten laut Google indymedia, augengeradeaus und ein paar Lokalgazetten darüber, sonst interessiert das in der veröffentlichten Meinung nicht. Also: Aceton und Druckwäscher an die Fassadenfront, Thema erledigt.
Signal75:
Völlig richtig, „wir kämpfen auch dafür,dass du gegen uns sein kannst“ wäre die intelligenteste,raffinierteste und einnehmendste Reaktion. Das wäre dann ein 1:0 für die Bundeswehr. Wurde sicher zu einer Popularitätssteigerung beitragen und könnte vielleicht sogar einen gesellschaftlichen Diskurs auslösen. Die Bundeswehr will sich ein jugendlicheres Image geben? Eine bessere Vorlage wird sie nicht bekommen!
T.Wiegold | 09. November 2015 – 12:55
Vielen Dank! (…) inakzeptable Wortwahl!
Was wollen diese Schmierfinken eigentlich??
Hoffentlich werden diese Kriminellen gefaßt und streng verurteilt!!
In einer Demokratie kann man in diesem Land seinen Unmut auch anders zum Ausdruck bringen,ohne die von uns allen mit Steuermitteln finanzierten Bundeswehrräumlichkeiten zu verunstalten.
@Signal75: Ich verweise auf das Bild auf SpOn: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-unbekannte-beschmieren-showroom-mit-farbe-a-1061861.html
Nebenbei bemerkt scheint es sich nicht um besonders haltbare Farbe zu handeln.
Die Bekennerschreiben waren auch schon mal gehaltvoller…
Indes, der „breite gesellschaftliche Widerstand“ den man heuer bei Gelöbnissen etc. im öffentlichen Raum bewundern kann, der brummt wirklich – 30, teilweise sogar bis zu 40(!) verkleidete Protestler bei mehreren Hundert Gästen ist immer wieder beeindruckend! ;-)
Oh Mann, da hat aber jemand die „Pillenwahl“ nicht verstanden:
https://www.youtube.com/watch?v=OuJ87X9YX3c
Man darf nur Rot oder Blau wählen, nicht beide Pillen ;-)
[Hinweis für den Kommentator SvD: finde die Satire nicht so lustig & hilfreich. Wenn Sie den Rest Ihres Kommentars noch mal posten mögen? T.W.]
@Klabautermann: Danke!
Aber im ernst… J.W geht genial in die richtige Richtung… unbemerkt. Wir lesen von Links nach Rechts, von venös Rot nach Blau. Schauen Sie auf das heutige Datum und die Uhrzeit der Attacke.
In tiefer Demut und Gedenken an die Opfer von 1938!
P.S: Es ist also auch sachbeschädigende Kunst.
Scheint wohl einer der Showroom Truppe diesen Blog zu verfolgen, auf jeden Fall BZ für die Reaktion.
Bundeswehr : 1 Schmierfinken : 0
Frage: Das Plakat in dem Aufsteller, gab es das schon vorher oder ist das eine Reaktion auf die Farbattacke?
Interessante Farbwahl:
Rot für Artillerie, Blau für Instandsetzung
oder
Rot für Blut, Blau für den Adel,
ich bin ja für Rot für die Liebe und Blau für die Treue….
es unterschreibt: einer der kackbraunen Karnevalstruppe …. ha ha ha
@Stefan Büttner: Das Plakat ist Teil der neuen Kampagne, habe vorgestern auch schon Freecards mit diesem Spruch gesehen. Da hat die Bw-PR endlich mal ne Steilvorlage nutzen können mit dem Foto von Claim und Laden. ;)
That’s Berlin, oder wie ging der Claim der Berlin-Touristen-Kampagne noch? In Kreuzkölln ist man nun mal lieber gendersensibilisiert („antimilitarist_innen“) und brachialpazifistisch („mit Farbe angegriffen“), und das Semesterticket transportiert einen auch noch kostengünstig an den Ort des Geschehens.
Ich tippe auf AntiFa/Schwarzer Block, da es sich um einen unreflektierten Angriff auf die Assets des Militärs handelt. Man stellt sich der rechten Schande der eigenen Geschichte, weigert sich dennoch sich der im Rahmen der Gesetze und etablierten Rituale der Trauer und des Entsetzen anzuschließen. Typisch linksradikal gerade vor dem Hintergrund des heutigen Datums.
@JF: Von Rechts motivierter Angriff vor dem Hintergrund des heutigen Datum… laaange Haftstrafe!
P.S: Es Habenseite der Truppe mit freiem Zitat nach Voltaire… RESPEKT
Tja, das sieht schon sehr nach „Ad-Busting“ der Künstler*innengruppe „Kunst gegen den Krieg“ aus. Und am 11.11. folgt dann die „Demo“ des „Bündnis gegen den Zapfenstreich der Bundeswehr“
Merken diese Vollpfosten eigentlich nicht, dass gerade gegenwärtig die BW sich keine bessere Werbung wünschen kann als diese völlig lächerlichen Aktionen ?
Großmachtsgebaren? Ich sitz in der Vorlesung und jeder schaut mich blöd an, weil ich vor mich hin kichere….
Kackbrauner Karnevalsverein? PEGIDA würde ich vielleicht so betiteln, die BW nicht – Kackbraun ist eh nur das was in die Schüssel fällt.
Und bitte haltet die Fasnet und Karnevalsbräuche außen vor – Brauchtüme mit Tradition sollte man nicht für sowas missbrauchen.
Ich glaube die Zeitgenossen, die gegen die Bundeswehr sind, haben nicht verstanden, dass die Großmachtsgebaren seit 10-15 Jahren durch die deutsche Wirtschaft verdeutlicht wird – ich habe irgendwann mal nen Ausschnitt eines ausländischen Wirtschaftsexperten gelesen, der meinte, dass Deutschland es nicht mehr nötig habe, mit Truppen Länder zu erobern oder Krieg im Allgemeinen zu führen – Deutschland mache dies mit seiner wirtschaftlichen Macht und das schlimme daran sei, dass es keiner merken würde. Ich halte mich an diese „Kriegsführung“ – was die Fugger und Welser sowie die Patrizierfamilien in der Hanse schon früher gemacht haben. Macht durch Geld – nicht durch Soldaten.
Ich hoffe, dass das irgendwann mal bei solchen Typen ankommt und die Soldaten in Ruhe lässt. Desweiteren: Werden solche Objekte des Bundes nicht grundsätzlich Videoüberwacht? Dann sollte doch die Fassung des Täters nur eine Frage der Zeit sein.
Hoffe die BW schaltet schnell und kann das sinnvoll und angemessen vermarkten!
@T.Wiegold
Viel Rest war da ja nicht. Halten wir einfach fest, das wir nicht den gleichen Humor haben und belassen es dabei.
Aus meiner Sicht war es passend, da Ihnen jetzt beschönigende Berichterstattung zu unterstellen und schon von „Lügen“ in Anlehnung an „Lügenpresse“ zu reden gar lächerlich ist.
Sowohl das Ministerium als auch die Industrie kommen hier ja wohl nicht ungeschoren davon und das ist gut so.
Bei anderen Themen, wo es wirklich zählt, recherchieren sie sauber und arbeiten gewissenhaft.
Das dürfte auch der Grund sein warum sich die Meisten hier tummeln.
Wenn Ihnen nun entgangen ist, das die Fenster des Show-Rooms schon mal Farbe gesehen haben, Schwamm drüber, genau wie über die Fenster.
Im Gegensatz zu vielen anderen Dingen ist das auch nicht wichtig und wenn nun jemand meint sich daran hoch ziehen zu müssen, soll er ruhig, nur wie Sie schon sagten eben woanders.
Entschuldigen Sie bitte wenn ich ihre Journalistenehre angekratzt habe, deshalb hatte ich es ja als Satire markiert. Das dem eben nicht so ist sollte klar sein.
Die Stammleser hätten es sicher nicht falsch verstanden und wissen was Sie an diesem Blog und Ihnen haben.
In dem Sinne…
Ich mach dann gleich auch mal rüber zum nächsten Beitrag ᕕ( ◔‿◔)ᕗ
Da haben die Demonstranten ja richtig über das Tatdatum nachgedacht…. Der historische Kontext ist sehr fragwürdig für Leute, die gegen etwas Demonstrieren wollen.
Total undurchdachte Aktion. Allein schon das Bekennerschreiben – bocklos.
Ist doch klar, dass man damit Aufmerksamkeit generieren kann, warum unterfüttert man das dann nicht mit ein paar politischen Botschaften, einem Manifest, irgendeinem Programm oder wenigstens ein paar Slogans?
Jetzt kommt ne Putzkolonne, wischt es weg, und das war’s. Langweiliger Hipsterterrorismus.
(Das schreibe ich als Etatist und Bw-Sympathisant.)
Auch wenn die Tat selbst verachtenswert und feige ist, würde ich aber nicht die Fenster reinigen. Ich würde die Werbung Fassade und Gehweg reinigen. Und die beiden Farben finde ich als echten Hingucker.
Hey, Alex bin ich!
Sehr schade, dass jemand mit diesem Stil meinen Namen verwendet.
Alex: nur echt unter dieser (für TW eingeblendeten) Addresse.
LG, Alex
Bei der Facebook-Seite der Bundeswehr hat einer per Fotoshop eine Tricolore draus gemacht! ;))
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10204651152350446&set=p.10204651152350446&type=3&theater
Rache für 1871;))))
Ist das jetzt ein Bekennerschreiben? Um die Uhrzeit des Blogeintrages hat der Täter geschlafen… Warten wir es ab.
Nachdem ich den Nachtrag und alsdann die neuen Kommentare dazu gelesen habe, habe ich nun schon wieder vergessen, wer da mit welcher Absicht agierte. Ich befürchte, dieser „sicherheitspolitische Beitrag“ war nicht sehr nachhaltig, und als Happening leider ein Rohrkrepierer.
Da gibt’s doch hoffentlich ein paar Bilder aus den Überwachungskameras?
@Ex-HG jetzt Student
Super, alles gesagt. Erlaubte Ergänzung? Thurn und Taxis fehlt noch.
Den Schmierfinken mangelt es zudem an historischer Bildung.
„Was tut’s der deutschen Eiche, wenn sich ’ne Wildsau an ihr scheuert?“
Wurde hier im Blog zwar schon verwendet, ist aber – wie ich meine – zeitlos und auch weiter aktuell.
Kann es sein, dass es sich bei diesen Schmierfink_innen um ganz üble Rassist_innen handelt?
Wer „gegen deutsche Zustände“ in seinem Bekennerschreiben schreibt, will offenbar eine Volksgruppe aus ethnologisch-soziologischen Gründen verdammen. Für die Klassifikation als verabscheuungswürdigen Rassisten kommt es nicht darauf an, welche Rasse man gerade zum Ziel seiner Diskriminierung macht, die methodische Ideologie macht es aus.
Muss man Indymedia et al. etwa neuerdings der rechtsradikalen Szene zuordnen? So nach dem Motto: Die sind soweit linksextremistisch rausgerutscht, dass sie am rechtsextremen Rand wieder auftauchen?
Hm. Und schon eiern wir wieder heftig in Richtung einer OT-Grundsatzdebatte…
T.Wiegold | 09. November 2015 – 20:48:
„Hm. Und schon eiern wir wieder heftig in Richtung einer OT-Grundsatzdebatte…“
Den Mecker kann ich jetzt aber nicht verstehen. Sie selbst haben doch diesen belanglosen „Hundehaufen“ hier eingestellt. Und wundern sich nun, wenn eine Debatte darüber entbrennt. Was haben Sie denn bei einer solchen Lappalie erwartet?
Lappalie würde ich nicht sagen … Findet vielleicht in den „alten“ Medien kaum Beachtung ist aber auf Facebook und im Internet schon Thema. Meine Linken Schufreunde liken eifrig, aber die Gegenreaktion der BW Seite ist sehr gelungen.
Knapp 9400 Likes in 4 Stunden ist echt nicht normal für die Seite. Alles in allem ist der „Vorfall“ also eine echt gute Marketingaktion für die Bw.
Na, dann gibt es da also mitten in Berlin einen „Showroom der deutschen Eichen“. Sooo überzeugend klingt das in meinen Ohren auch nicht… Der Showroom ist nun bis zum Abschluß der Reinigungsarbeiten erstmal Darkroom.
Bemerkenswert vielleicht auch, daß dieses erbärmliche Wort „Showroom“ im „Bekennerschreiben“ der Antifa nicht in Anführungszeichen gesetzt wurde. Und dann auch noch „geschichtsverdrossen“ statt des wohl gemeinten „geschichtsvergessen“. Na, das sind halt halbe Analphabeten – exakt: langweilige Hipsterterroristen. Baader hätte die weggeekelt, Mielke sie mindestens verkloppen lassen.
Ödnis allerwegen – keine abenteuerlichen Herzen. Der spannendste dieser Antifanten dürfe noch der Maler-Geselle gewesen sein, der diesen Farb-Schnell-Püster, mit dem das offenbar gemacht wurde, ausgetüftelt hat. Und wenn Berlin nun schon sooo dringend auf schwäbische Tüftler angewiesen ist: Gott steh uns bei.
Von dem Tatbestand der Sachbeschädigung als geringstes Problem abgesehen, habe ich Null Verständnis für diese Tat. Nicht einmal Rückrad genug, seinen Namen zu offenbaren. Die Soldaten sind für die Menschen in unserem Land bei Katastrophen da, haben unter Einsatz eines jedem höchsten Gut Menschen in Ländern vor Terroristen geschützt um sich dann von solch feigen Menschen beschimpfen zu lassen. Es geht hier nicht nur um einen Ausstellungsraum der Bundeswehr, sondern die Antipatie gegen Ordnung und der Organsisation Bundeswehr an sich. Damit auch gegen alle Angehörige dieser selbst.
@Jan Wilhelms
Ich glaube das geschichtsverdrossen genau das war, was gemeint war, nicht vergessen haben sondern voller Verdrossenheit die Geschichte zu ignorieren.
@Reiner U. Breuning
Wir sollten , wie es oft fälschlicherweise getan wird, Kritik an und Ablehnung der Bundeswehr und ihren Einsätzen NICHT automatisch gleichsetzen mit einer Ablehnung der Soldaten und was sie leisten.
Es gibt da einige Punkte in ihrer Geschichte die in Frage zu stellen sind.
Wäre schön wir könnten auf Militär etc. verzichten!
Wäre schön
@ThoDan
Wäre absolut „unschön“, selbst unter Tagträumereien. Es gilt: Jedes Land hat eine Armee, entweder die eigene oder eine fremde.
Die Gewalttätigen in demokratisch verfassten Gesellschaften sind die Wandbeschmierer, deren erste Stufe auf dem Weg zum Molotowcocktail der Farbbeutel ist.
Sinnlos und voll daneben so etwas. Ich kenne es noch von 1983 als ich in Hannover meinen Wehrdienst als Fernmelder ableistete, da haben auch solche Vögel sinnloser Weise die Kaserne belagert und uns mit Farbbeuteln beworfen.
MAN WAS HÄTTEN WIR GERNE MIT “ NATO OLIV “ ZURÜCKGEWORFEN.
Wir exportieren Kriege und behaupten dann gegenüber Mitlitärgegner, damit die Meinungsfreiheit zu verteidigen?
Diese Aussage macht keinen Sinn.
Da die Meinungsfreiheit nicht bedroht wird, verteidigt die Bundeswehr aktuell vor allem Machtinteressen der NATO-Mitglieder. Aber wer sein Leben dafür auf’s Spiel setzen will, darf das natürlich tun, sollte sich aber nicht wundern, wenn es Menschen gibt, die diese Haltung nicht als so bewunderswert erachten und die aktuelle Entwicklungen zeigen auch nicht, dass diese „Friedensmissionen“ wirklich Frieden gebracht haben.
@ ThoDan | 10. November 2015 – 9:35
Ich muss da Klaus-Peter Kaikowsky Recht geben. Aus guten Gründen haben sich zivilisierte Gesellschaften eine Staatsgewalt und ein staatliches Gewaltmonopol gegeben. So kann sichergestellt werden, dass (meistens) die Vernunft und das Recht über Anarchie und Gaunerei dominieren. Wer das nicht glaubt, kann ja mal in Mogadischu ein Kaufhaus eröffnen und beobachten, was Mangel an Staatsstruktur und Staatsgewalt für Folgen hat. Der Glaube an paradiesische Zustände durch Abschaffung der Staatsgewalt (Polizei, Bundeswehr etc.) ist ein gefährlicher Irrglaube.
Eine kluge Politik wird dafür sorgen, dass die Staatsgewalt glaubwürdig zu jeglicher gewaltsamer Durchsetzung ihrer vitalen Interessen in der Lage ist und so verhindern, Gewalt einsetzen zu müssen. Wenn jeder weiß, dass er mit Gewalt keine Chance hat, wird er darauf verzichten und zum Verhandlungstisch zurückkehren.
Genau genommen ist diese Farbschmiererei auf den Bundeswehr-Showroom bereits ein Indiz für ein Versagen etablierter Staatsstrukturen. Die Schmierfink_innen haben im konkreten Fall nicht gelernt bzw. verinnerlicht, wie man in unserer Gesellschaft Kritik an staatlichem Handeln argumentativ anbringt und sich entsprechend artikuliert. Dazu kommt gelegentlich eine Demokratiefeindlichkeit, weil indymedia etc. regelmäßig ein Problem mit demokratischen Mehrheitsentscheidungen haben. Um in einer solchen Situation politisch wirken zu können, obwohl man die Abstimmung verloren hat, haben sich leider Methoden politischer Gewalt und Sachbeschädigung etabliert, die ein stabiles Staatswesen nicht hätte. Weil bei uns politisch motivierte Gewalt nicht mehr geächtet und tabuisiert wird und damit ein propagandistischer Effekt erzielt werden kann, greifen Linke den Bundeswehr-Showroom an, Rechte zünden Flüchtlingsheime an, wie auch immer zuzuordnende zünden Autos von Politikern an etc. Weil wir es gesellschaftlich zulassen, dass politisch motivierte Straftaten Wirkung erzielen, entdecken immer mehr zweifelhafte Zeitgenossen diese Form der Propaganda und die Lage eskaliert. Diese Farb-Attacke hat es ja jetzt doch in einige Medien geschafft. Damit haben die Schmierfink_innen durch bewusstes Übertreten von Grenzen ihr propagandistisches Ziel erreicht. Mit einer braven Mahnwache, Demo, Thesenpapier etc. wäre das nicht gelungen. Im Wettrennen um mediale Aufmerksamkeit wird grenzübertretende Gewalt faktisch belohnt. Gesellschaftlich gesund ist das nicht. Phasen gesellschaftlicher Verunsicherung sind leider besonders anfällig für Propaganda per singulärem Gewalt-Ereignis. Es wäre also schon vorteilhaft, wenn die Täter dieses öffentlichen Ereignisses gefasst und bestraft würden.
Y-stratege | 10. November 2015 – 11:26
Kann es sein, dass Sie Ursache und Wirkung verwechseln? Es ist das Fehlen von Friedensmissionen, das uns gerade die Flüchtlingsströme beschert.
Weil auch unsere Truppen zu früh aus Afghanistan abgezogen sind, flüchten dort Menschen vor den wiedererstarkenden Taliban.
Weil die Irak-Mission der Amerikaner/Engländer und weiterer ca. 40 Länder zu früh abgebrochen wurde, hat man dort die aktuellen Probleme.
Weil man den Syrien-Bürgerkrieg versucht hat, zu ignorieren, müssen wir uns nun um die Flüchtlinge des dortigen Abschlachtens in unseren Turnhallen kümmern.
Und so weiter …
Wenn man kleine Feuer nicht bekämpft, muss man sich nicht wundern, dass sie zum Flächenbrand werden. Dass man die Art der Friedensmissionen reflektieren und weiterentwickeln sollte, ist immer richtig. Soldaten stellen beispielsweise das Gut Sicherheit bereit und sind in der Regel keine Brunnenbohrer- und Mädchenschulenbauer. Und Entwicklungshilfe für Zeitgenossen, die uns anschließend totschlagen wollen, ist vielleicht auch nicht der richtige Weg.
Diese neue „Mach, was wirklich zählt“ Kampagne auch im angegriffenen Bundeswehr-Showroom geht durchaus in die richtige Richtung und ist hoffentlich Teil einer ressortübergreifenden Debatte über unsere außen- und sicherheitspolitische Positionierung.
@Klaus-Peter Kaikowsky & Andreas Poggendorf
Ich brauch da keinen Glauben zu, das einzige Problem dabei ist das die Staatsgewalt eine schlimmere Medizin als die Krankheit sein kann.
Wäre Schön, beinhaltete auch geht nicht, aber träumen von Utopia darf man doch in diesem könnte man Streitkräfte abschaffen weil sie überflüssig wären, dann wären Gerichte auch eher Schiedsstellen die Missverständnisse aufklären.
Ehrlich gesagt fände ich Staatsstrukturen, die solche Farbschmierereien unmöglich machen völlig unakzeptabel es wäre eine Tyrannis der gefährlichsten Art.
Es ist wichtig und erforderlich, das Staatsgewalt wenn nötig rigoros, effizient und schnell gestoppt werden kann.
Gewalt kann und wird auch am Verhandlungstisch ausgeübt.
Mehrheitsentscheidungen der Demokratie können auf jeglichen Rechten der Menschen und Bürger genauso herumtrampeln wie einzelne Diktatoren.
Scherbengericht z.B., Massaker von Amritsar, Kolonialgeschichte…
@ ThoDan | 10. November 2015 – 12:22
Natürlich ist Skepsis auch gegenüber dem Staat angebracht. Viele Gesetze sollen das Individuum vor dem Staat schützen und für den Extremfall wurde im Grundgesetz ein Widerstandsrecht geschaffen. Die letzten beiden Diktaturen auf deutschem Boden haben durchaus gezeigt, dass die schlimmsten Verbrecher manchmal im Staatsdienst sitzen.
Das ändert aber nichts daran, dass wir in einem System kontrollierter Gewaltenteilung so Dinge wie das Rechtsstaatsprinzip hoch halten sollten, indem es selbstverständlich auch Minderheitenrechte gibt. Wenn die Schmierfink_innen eine minimal differenzierte Meinung an der Fassade angebracht hätten, könnte man das ja noch als Versuch eines demokratischen Diskurses interpretieren wollen. Einfach alles voll zu schieren ist aber einfach nur Sachbeschädigung, vergleichbar zu angesägten Gleisen bei Castor-Transporten oder das Anzünden unbewohnter Gebäude, die bald eine Flüchtlingsunterkunft werden sollen. Diese Formen politischer Kommunikation verlassen die Grenzen des Dialoges, den wir zulassen sollten. Wenn wir gesellschaftliche Meinungsverschiedenheiten lösen wollen, müssen wir dafür sorgen, dass das gewaltfrei abläuft. Diese Aktion gehört daher eindeutig bestraft. § 303 StGB sieht für sowas bis zu 2 Jahre Knast vor. So eine Bewährungsstrafe halte ich hier durchaus für angemessen.
Wenn wir sowas wie hier gesellschaftlich zulassen, sind wir bald wieder dabei, dass andere Meinungen niedergeknüppelt werden wie zu Beginn der 1930ger Jahre.
Gibt es wirklich nichts wichtigeres als so ein paar Farbkleckse samt pubertärem Geschreibsel? Sollen wir demnächst auch noch das gute, alte Pudding-Attentat von Seyfried ernst nehmen?