Notizzettel: Reserve für die Flüchtlingshilfe
Roderich Kiesewetter hat in seiner Rolle als Präsident des Reservistenverbandes am 20. September die Mitglieder zur Unterstützung bei der Flüchtlingshilfe aufgerufen. Der Text im Wortlaut findet sich hier. Zur Rechtsstellung der Reservistenheißt es wörtlich:
Der Generalinspekteur der Bundeswehr ist bereit, großzügig Reservistendienstleistungstage in dieser für uns alle einzigartigen Situation bereit zu stellen. Im Status Soldat erfolgt die Unterstützungsleistung dann im Rahmen einer Amtshilfe der Streitkräfte nach Artikel 35 (1) Grundgesetz.
Interessant dürfte sein, wo und wie viele Helferinnen und Helfer sich in der Reserve finden. Im Zusammenhang der deutschen Beteiligung bei der Bekämpfung der Ebola-Epidemie im September des vergangenen Jahres hatten sich meines Wissens deutlich mehr freiwillige Unterstützer gemeldet, als benötigt wurden.
@Mediator u. a.
Ich habe Zweifel, ob unsere Depots wirklich leer sind – abgesehen von Sperrbestaenden.
Im früheren WBK IV, dem ziemlich genau 50% der Depots unterstanden, haben wir des öfteren festgestellt, dass selbst G4 keine genauen Zahlen kannte!!! Ca 2011 „stolperte“ der Befh über mehrere Dingos, obwohl man die Truppen bei ISAF ständig vertröstet hat.
Die Trägheit der Logistikkommandos und der Depotorganisation verhindern bis heute flexibleres Arbeiten!
Manches scheiterte auch am Unwillen.
Man muss sich nur die DG-Strukturen der RSU ansehen, um zu verstehen, was nicht möglich ist.
Schon im Mai habe ich der Stadtverwaltung die Unterstützung meiner RK angeboten. Also deutlich bevor der GI gezuckt und Herr Kiesewetter losgelegt hat. Dies auch weniger um den Neuankömmlingen zu helfen, sondern um die doch deutlich naive Helfertruppe zu schützen, die offensichtlich keine Ahnung hatte, worauf sie sich da einlässt.
Es gab drei Gespräche, dann wurden wir jedoch auf Eis gelegt, weil die mehrheitlich grün angehauchten Helfer aus politischen Gründen jegliche Zusammenarbeit mit Reservisten/Bundeswehr ablehnen. Wir kennen das schon aus den Einsätzen mit den Entwicklungs- und sonstigen Helfern.
Seit den unkontrollierten Grenzöffnungen und diversen haarsträubenden Interviews der Kanzlerin lehne ich allerdings jede Unterstützung ab. Einmal wegen der eklatanten Rechtsverstöße seitens unserer Regierung und der demonstrierten Willkommenskultur, die noch zu einer Zunahme der illegalen Einwanderung führen wird, die wir keinesfalls mehr stemmen können.
Aktuell haben wir in unserem Dorf einen Anteil von Neuankömmlingen von 7%. Bis Ende März werden es gut 10% sein. Was sich hier mittlerweile abspielt, besonders beim Einzelhandel, ist schon mehr als bedenklich. Es ist absehbar, dass die Stimmung im nächsten Jahr kippen wird und das Ganze einen weniger positiven Verlauf nimmt.
Zurück zur Bw. Kurz durchgerechnet haben wir nicht genug Pionierkräfte um so viele Containerdörfer bzw. Städte flächendeckend aufzustellen. Vom Material einmal abgesehen.
Unabhängig davon, wer soll das eigentlich alles bezahlen?
@all: Weil es hier – mal wieder – ins Globalgalaktische abdriftet eine Bitte: Möge jeder doch, nachdem er oder sie seine Meinung in die Tasten gehauen hat, den Text lesen und sich die Frage stellen: Was genau hat das jetzt mit einem möglichen Einsatz von Reservisten der Bundeswehr im Rahmen der Flüchtlingshilfe zu tun? Und nein, das Auftauchen des Worts Flüchtling im eigenen Text ist allenfalls eine notwendige aber keine hinreichende Bedingung. Das Kriterium ist also nicht, dass wir die gleichen Buchstaben verwenden, sondern uns auf den gleichen, recht eng abgrenzbaren Sachverhalt beziehen. Deshalb verschiebe ich die grundsätzlichen Erwägungen auch nach und nach ins Bällebad. Danke für Ihre Mitwirkung.
Der OvWa
@OvWa: Wo ist denn das Bällebad? Der Bundeswehrverband meldet den Tod des deutschen Kontingentführers in Erbil…
[Das Bällebad finden Sie hier. Dort ist auch bereits ein Hinweis auf den Tod des Kameraden zu finden.]
Die B.Z./dpa schreibt, dass am Mittwoch die ersten 15 von 50 Bundeswehrsoldaten, die die Mitarbeiter des LAGeSo bei der Registrierung der Flüchtlinge unterstützen sollen, in Moabit geschult wurden.
@Mediator | 21. September 2015 – 20:36
„Der Geschäftsführer eines großen Unternehmens ist für die Bundeswehr im Zweifelsfall nur der Obergefreite, der vor 20 Jahren die Truppe verlies.“
Da muss aber schon die Frage erlaubt sein warum der Geschäftsführer eines großen Unternehmens nach 20 Jahren einen größeren Einsatzwert als ein Obergefreiter haben soll? Genaugenommen hat er vermutlich den Einsatzwert eines Rekruten?
Das Problem am Image der Reserve (auch in den aktiven Verbänden) ist doch dass genau dieses Denken aus Kaisers Zeiten („Ich bin Lt d.R. deswegen bin ich zum Manager berufen.“ bzw. „Ich bin Manager, deswegen bin ich zum Offizier berufen.“) bei vielen vorherrscht, ohne inhaltliche militärische Leistung zu bringen.
Ich habe in der aktiven Zeit nicht nur einmal Reservisten erlebt die auf ihrer Wehrübung reinrassigster Platzhalter waren, Einsatzwert=0. Teilweise hat dann der KEO die Kompanie real geführt, aber natürlich nur mit eingeschränkten Befugnissen, und der KpChef-Resi war nur „anwesend“. Es gab auch positive Beispiele (Spießvertreter dem man den Reservistenstatus gar nicht mehr angemerkt hat), die waren aber regelmäßig vor Ort und haben sich aktiv weitergebildet.
Im Rahmen der Flüchtlingskrise können die Reservisten jetzt mal der aktiven Truppe zeigen wofür sie eigentlich existieren und dass sie nicht nur der „guten alten Zeit“ (mit vielen nichtaktiven Verbänden und Territorialtruppe) nachtrauern. Und wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg (Impfung, Arbeitgeber, etc.). Zeitliche Vorläufe sind keine Ausrede, die Krise wird in 10 Wochen noch da sein.
Der Aufruf ist vollkommen richtig, m.E. sogar viel zu spät. Ich warte ja nur noch auf die „richtige“ Einberufungswelle…
Mein Bruder hatte sich vor drei Wochen bei seiner RK gemeldet. Leider hatte man aktuell als RettSan keine Verwendung für ihn. Da das für ihn nicht nachvollziehbar war, hat er sich schriftlich an die Verteidigungsministerin gewandt. Bin gespannt, ob er eine Antwort erhält. Derzeit hilft er über das Technische Hilfswerk. Dort ist man organisatorisch wesentlich besser aufgestellt. Übrigens erzählte man sich gestern auf der Hardthöhe, dass der Präsident VdRBw für das neue Jahr nach einem neuen Bundesgeschäftsführer sucht. Kann jemand sagen, ob diese Stelle ausgeschrieben werden muss und ggf. wo?
@mentor, hat sich das jetzt – seit der Meldung – geändert oder seid ihr immer noch „auf Eis gelegt“?
@FK70
Verständlich Ihr Lamento. Gerade RettSan, wenn auch ggf. nicht in Funktion die ihrer Ausbildungshöhe entsprechen, werden bei dem allgemeinen Gesundheitszustand der Flüchtlinge nötig sein.
Allerdings frage ich mich, ob die RK solches beurteilen kann. Bevor das große Schwert BMVg geschwungen wird, wäre Verbindungaufnahme mit dem nächst gelegenen TrTl schneller Ziel führend gewesen.
@FK70
Ob sie ausgeschrieben werden müssen kann ich nicht sagen. Aber hier stehen jedenfalls die offenen Stellen: https://www.reservistenverband.de/Stellenangebote
@Infanterist | 23. September 2015 – 19:31
1.)
Natürlich ist es immer von der Persönlichkeit des jeweiligen Reservisten abhängig, ob und wie er seinen Dienstposten ausfüllt. Aber natürlich muss auch der Reservist als Chef erst einmal Handlungssicherheit auf seinem Posten erwerben. Die Strukturen die ihm da zuarbeiten sind hier sicher auch in der Verantwortung.
2.)
Doch zurück zum OG d.R. mit zivilberuflicher Qualifikation:
Allein im Bereich der ZMZ auf Ebene BVK/KVK besteht ein Bedarf an ca. 5500 beorderten Reservisten. Dieser BEdarf ist bereits aktuell kaum zu decken und verschärfend kommt hinzu, dass hier Reservisten zu 100% Aufgaben des Bundes gegenüber den Kommunen wahrnehmen müssen.
Ohne Not ist der Einstiegsdienstgrad in diesem Bereich beim Feldwebel angesidelt.
Kameraden mit zivilen Kompetenzen aber ohne entsprechendem Dienstgrad haben, trotz überschaubarer militärischen Aufgaben, keine Chance.
Die Forderungen der Bw hinken der demografischen Realität hier um Jahrzehnte hinterher. Ausreichend qualifizierte Kameraden werden hier durch Mißachtung ihrer zivilen Leistungen und nicht leistbaren Zeiten für den Erwerb des Feldwebel Dienstgrades verprellt.
3.)
Ich bin nicht der Meinung, dass die Reservisten der aktiven Truppe etwas beweisen müssen. Die Statistik zeigt deutlich, dass ohne Reservisten bei den Aktiven oft nichts gehen würde.
Leider schafft es die Bundeswehr immer wieder den bestehenden Willen durch absolut nicht nachvollziehbare Wege abzunutzen.
Aus meiner Sicht muss die Bundeswehr im Rahmen der Flüchtlingshilfe endlich damit beginnen die Ressourcen der Reservisten zentral zu koordinieren. Nur so finden Ressourcen und Bedarf zueinander.
Die Forderungen sollten dann aber realistisch sein:
Eine Woche RDL könnten viele Reservisten sicherlich gegenüber ihrem Arbeitgeber begründen.
Um es auf den Punkt zu bringen:
Als Armee sollte die Bundeswehr führen können! Wann beginnt sie endlich in dieser Krise damit?
Mit Anfragen wie: „Wer kann innerhalb von 7 Tagen zusagen, für 3-6 Monate, 300 km von der Familie entfernt zu üben“ erntet man nur Kopfschütteln und erreicht nicht die breite Masse.
@ Mediator,
von welcher Statistik sprichst du denn und wo kann man dieses einsehen?
@Mediator | 23. September 2015 – 23:30
@Infanterist | 23. September 2015 – 19:31
Vermutlich OT: Die Diskussion über den Zusammenhang zwischen zivilberuflicher Qualifikation und einer angemessenen Verwendung als Reservist wäre es wirklich wert, in aller Offenheit geführt zu werden. Ich fürchte, was ich (ehem. SaZ 12, OBtsm d.R.; im „Zivilleben“ Polizeidirektor = BesGrp A15 in der Polizei nach zweimal studieren) dazu aus eigener Erfahrung zu berichten hätte, wäre zwar haarsträubend, aber hier off topic. Nur soviel: Nachdem nun auch seit einigen Jahren Polizeibeamte endlich Reservedienst leisten „dürfen“ (was in anderen NATO- und EU-Ländern Standard ist!), kann ich mir nach fast dreißig Jahren Führungs- und Leitungserfahrung in der Polizei in vielen Verwendungen auf mehreren Ebenen nicht vorstellen, nochmal die Uniform des Oberbootsmanns in meiner früheren Verwendungsreihe anzuziehen, so schön es auch war. Als Feldjägerstabsoffizier könnte ich mir das vorstellen. Genau das geht aber nicht, oder es ist nicht gewollt.
Und so wie mir geht es vielen Kameraden, die sich in der Zeit nach ihrer Entlassung aus dem aktiven Soldatenleben weiterentwickelt haben. Diese starren Laufbahnregeln sind nicht für alle Fälle angemessen. Es muss nicht jeder Reservist eine Infanterieeinheit führen können, @Infanterist. Es gibt auch noch andere Funktionen auf allen Ebenen, für die man sich im Zivilleben qualifiziert haben kann. Außerdem ist es ganz gut für die Persönlichkeit wenn man aus eigener Erfahrung weiß, dass es auch ein Leben außerhalb der Bw gibt.
Auch ich habe aus meiner aktiven Bundeswehr-Dienstzeit Erinnerungen an überforderte Reservisten. Die waren aber Einzelfälle. In meinen sieben Dienstjahren bei einem VBK und einem BerFmFhr habe ich dafür so einige brilliante Führungskräfte (Unteroffiziere und Offiziere) der Reserve kennengelernt.
In einer Lage wie der hier oben diskutierten halte ich es für sträflich, die Berufs- und Lebenserfahrung von Reservisten NICHT zu nutzen, indem man ihnen einen angemessenen Platz in der Hierarchie und damit eine angemessene Verwendung vorenthält. Es gibt genügend gute Möglichkeiten, ungeeignete Bewerber fernzuhalten.
gestern abend kam eine mail mit strukturierten Angaben über Orte,Abläufe zun Anzahl der benötigten Reservisten. Sehr gut
@ Voodoo | 22. September 2015 – 23:10
Der Wunsch nach einer Reserve US-amerikanischen, dänischen oder auch eidgenössischen Vorbild ist nachvollziehbar. Aber ich werde nicht müde, zumindest nicht so schnell, zu betonen: Verband ist Verband, Beorderung ist etwas anderes und dies auch bei den RSU-Kr, wenn die Bundeswehr das will. Die Bundeswehr, nicht der Verband, muss (und darf) definieren, was sie mit ihrer Reserve wann und wo tun will.
Und: fragen Sie mal die Aktiven folgendes:
Wer ist bereit an Wochenenden Reservisten auszubilden, wie das für die Aktiven in den USA, Dänemark (beides Armeen im Einsatz) und Schweiz eine Selbstverständlichkeit ist?
Und nein: dass ein Reservist „nebenbei“ noch etwas arbeiten muss, weil er seine Familie ernähren muss und ja ein Treueverhältnis seinem Arbeitgeber gegenüber hat (vgl. BGB) machen wir diesen Personen bitte nicht zum Vorwurf.
Alternativ können Sie auch fragen:
Wer meldet die Reserve ab,weil wir das nicht mehr gehändelt bekommen innerhalb der momentanen Rahmenbedingungen?
@ Infanterist | 23. September 2015 – 19:31
Das ist Aufgabe der Aktiven, die beorderten Reservisten einzuplanen und einzuberufen. Wenn die Aktiven das überfordert, sollte man fragen dürfen, was sie denn im Einsatz machen wenn sie fremde Truppenteile aufnehmen bzw Personalersatz durchführen.
Jemand der unter dem Dach des VdRBw hilft, tut dies nicht als beorderter Reservist. Das muss immer wieder betont werden: freiwillige Reservistenarbeit des Verbandes ist ungleich Reservistendienstleistung als Reservist innerhalb der Streitkräfte. Dazu leisten viele Reservisten bereits, nur unter anderem Dach.
Wenn Sie die Reservisten auffordern, „mal zu zeigen, was sie können“, dann passen Sie lieber auf, dass niemand auf die Idee kommt, Aktive zu fragen, warum:
-Streitkräfte, die sage und schreibe 2.500 Soldaten, unter Nutzung von Reservisten noch dazu, im Einsatz stehen haben, dermaßen rumjammert obgrund des Auftrages Flüchtlingshilfe,
-Streitkräfte nicht in der Lage sind ihre beorderten Reservisten einzuplanen und einzuberufen,
-man sich vom Verband die Reservistenkonzeption und dessen Umsetzung quasi wegnehmen lässt, wie bei den RSU-Kr größtenteils geschehen.
Ich verstehe die Forderung, also auch Ihre, nach einer professionellen Reserve mehr als gut. Nur dazu müssen wir mal vom Hof kommen und den Frauen wie Männern der Reserve klare Linien aufzeigen (wollen und können).
Der Verband, auch das führte ich bereits mehrfach aus, sollte die Rolle eines Veteranen- und Folkloreverbandes erfüllend spielen. Das meine ich, auch mit Blick in Richtung USA, Dänemark alles andere als despektierlich-im Gegenteil ist das, wenn man es gut macht, eine herausfordernde wie ehrenvolle Aufgabe.
@Sachlicher | 24. September 2015 – 13:04
Vielen Dank für diesen Post!!! Tiefster Konsens…
Dann wird es wohl Zeit, dass aus dem VdRBw ein Amt wird und er nicht nach Vereinsrecht agiert.
Die Strukturen in der Bw zur Reservistenarbeit sind weitesttgehend abgeschafft und wenn dies von der Bw wieder gemacht werden soll, dann muss man aich sagen, was nicht mehr.
Einen Kuchen kann man nur einmal Verteilen. Das Vermögen (Resourcen) der Bw auch.
Wochenende? Netter Witz!
In meinem Beruf gibt es ein Wochenende, wenn ich mir mindestens einen Tag frei nehme.
@DeltaEcho | 24. September 2015 – 8:21
„Von welcher Statistik sprichst du denn und wo kann man dieses einsehen?“
Vielleicht habe ich mit dem Begriff Statistik etwas hoch gegriffen. Aus dem Bauch heraus hatte ich den Anteil an Reservisten in Auslandseinsätzen mit ca. 10% im Kopf.
Es gibt dazu ja immer mal wieder Veröffentlichungen der Bundeswehr und von Medien.
Auf die Schnelle habe ich jetzt nur eine „Kleine Anfrage“ von 2007 gefunden die den Anteil an Reservisten mit ca. 7% veranschlagt.
Quelle:
Deutscher Bundestag, 16. Wahlperiode, Drucksache 16/6283
Letztendlich ist für die Bewertung der Wichtigkeit von Reservisten im Auslandseinsatz wohl mehr deren Qualifikation (ATN) und weniger die reine Zahl ausschlaggebend.
@ Sachlicher
Auch wenn wir nun etwas abdriften: Danke, in der Tat sehr gut geschrieben. Natürlich muss die Bw definieren, welche Reserve sie wo benötigt – und dann auch dafür Sorge tragen; wobei man ergänzen muss, dass das auf kleiner Flamme bereits jetzt auch funktioniert. Nur traut sich im BMVg oder der politischen Ebene darüber niemand, aus der Reserve auch das zu machen, was der Name beinhaltet – eben eine Reserve für die aktive Truppe bilden.
Und dabei spielt der Verband eine tragende und unrühmliche Hauptrolle, die mir schlicht die Zornesröte ins Gesicht treibt: Anstatt o.a. Anspruch zu vertreten, forcieren Verbandsoffizielle auf Biegen und Brechen den Wechsel zum „THW light“ oder einer Wach- und Schließgesellschaft (siehe Programm DRM). Verzeihung, aber nach 12 Dienstjahren sagen sich die meisten Kameraden, die ich kennen, da einfach „Danke, aber nein danke!“ und wer will ihnen das versagen? Viele dieser Kameraden waren in einem oder mehr Einsätzen, haben dabei teilweise im Feuer gestanden oder mussten unter ähnlichen Situationen sogar führen – und sollen jetzt als Res hauptsächlich KatSchutz-ähnliche Aufgaben vollführen, obwohl der bundesdeutsche KatSchutz anerkannt begnadete Strukturen hat, um die uns selbst das Ausland beneidet?! Never ever – da suche ich mir als Res lieber selber etwas über BAPersBw. Und betrachtet man Mitgliederzahl und Alterstruktur des VDRBw, so scheinen das nicht wenige zu denken…
Als Vergleich, wie es mit dem Selbstverständnis der Reserve andernorts ist:
http://www.army.mod.uk/armoured/regiments/26883.aspx
Bezüglich der Schnittstelle Aktive/Reserve verbleibt nur der Verweis, dass es mit Sicherheit problemloser wäre, wenn Aktive eben den Sinn, z.B. nach britischem Vorbild, in ihrer Reserve sehen würden (bzw. idealerweise sich selbst in X Jahren). So wie es jetzt ist, sind wir nur unwesentlich weiter als die unrühmliche Triple-S-Reserve vergangener Tage.
@ Sachlicher
Zustimmung auch von meiner Seite. In Zeiten, in denen Vorgesetzte beim Anblick von Zusatz- und Wochenenddienstplänen sorgenvoll die Stirn runzeln, ob die Soldaten denn nicht nur für Anrechnungsfälle kassieren, und gleichzeitig nur Dienstausgleich gewähren wollen (die letztendlich gar nicht abgebaut werden können) oder können, ist es gar nicht mal so einfach, ein Ausbildungswochenende zu planen.
Beim gestrigen Gipfel prägte das Denken und Handeln wieder das Prinzip Hoffnung (Verstetigung bzw. Absinken der Flüchtlingszahlen, Verkürzung der Bearbeitung, minimaler finanzieller Mehrbedarf im Haushalt). Wirklich realisistisch erscheint dies nicht. Aber die Realität wurde ja insbesondere vom BMI ja auch dieses Jahr sehr lange ausgeblendet (die Warnung der BPOL aus dem Frühjahr 2015, dass es 1 Mio. Flüchtlinge werden, sucht man im BMI lt. TdM noch).
Nun hat man bereits jetzt keine personellen und materiellen Reserven mehr (s.o.). Man trifft auch keine Vorsorge, um eine wahrscheinliche erneute Welle im Frühjahr 2016 besser aufzufangen.
Dann is man wieder überraschend – und fragt am Ende Reservisten, ob sie kurzfristig helfen können.
Organisatorischer Vorlauf nötig
„Bitte haben Sie Verständnis, dass die Abläufe Zeit in Anspruch nehmen werden“, sagt Hans Uwe Mergener, Bundesgeschäftsführer des Reservistenverbandes, in Richtung Reservisten. Es gehe nicht um den sofortigen Hilfseinsatz. Es gehe vor allem um die Durchhaltefähigkeit der Truppe, die bereits eingesetzt wird. Deshalb werden die jetzt eingehenden Meldungen von der Bundeswehr wie bei jeder Reservistendienstleistung bearbeitet: Die Dienstfähigkeit muss oft per ärztlicher Untersuchung festgestellt werden, der Impfstatus muss eventuell aufgefrischt werden, der Arbeitgeber muss in den meisten Fällen zustimmen, die Reservisten sind mit genügend Uniformteilen auszustatten. Die Karrierecenter müssen Unterlagen an die Landeskommandos bereitstellen. Das alles geht nicht von heute auf morgen. Es geht letztlich auch um langfristige Personaleinsatzplanung. „Die Bundeswehr und der Reservistenverband gehen davon aus, dass ein langfristiger Einsatz in der Flüchtlingshilfe nötig ist, denn in Anbetracht der weltweiten Krisen ist ein Ende der aktuellen Flüchtlingsbewegung nicht absehbar“, so Mergener.
http://www.reservistenverband.de/evewa2.php?d=1443170178&d=1263915562&menu=0110&newsid=31907
Oha, habe mir eben mal die Facebook Kommentare beim VdRBw zum Aufruf des Präsidenten durchgelesen. Das klingt gar nicht gut und ob sich einige Personen tatsächlich als seitens EPL 14 finanzierte VdRBw „Mittler“ verstehen, wage ich zu bezweifeln? Hm, bedenklich! Bin gespannt, ob sich der Präsident dazu äußern wird.
@Vodoo et al.
Übertragen Sie da nicht Ihre Unzufriedenheit mit den Strukturen der BW und dem Umgang mit der Reserve durch die BW auf den Verband?
ist es nicht eher so, dass die aktive Truppe eifersüchtig darüber wacht, dass Reservisten nur ja nicht zuviel übernehmen?
Ein paar Beispiele: Nach 19.5 aktiven Dienstjahren bekam ich bei der Beförderung zum OTL einen neuen TrAusweis mit dem Zusatzeintrag der Reserve. Anschließend durfte ich ein Btl übernehmen und in Abwesenheit des etatmäßigen Kdr einen Monat führen.
Heute, wenn ich als Leitender eine DVAG anlege und verantwortlich durchführe stellt mir das Landeskommando einen Feldwebel an die Seite. Er hat den Status eines vorgesetzten mit besonderem Aufgabenbereich und überwacht(!) die Einhaltung der Disziplin. Lächerlicher kann man mit einem ehemaligen Berufssoldaten nicht mehr umgehen.
Wenn ich zu einer RDL einrücke, vertue ich einen Tag mit Untersuchung und Verwaltungskram und völlig überforderten Stabsdienstsoldaten und unwissenden Personalbearbeitern. Einmal wurde im SanBereich eines großen Standorts die G-Akte verloren auf dem Weg zwischen ersten und zweitem Stock(!).
Meinen Computer am Arbeitsplatz im Stab kann ich nicht bedienen weil die PKI Karte regelmäßig erst zum Ende der RDL eintrifft. Soll ich weitere Beispiele aufzählen?
Wieso kommen Sie auf die Idee der Resevist müßte etwas beweisen? Haben Sie noch nie einen überforderten aktiven Soldaten im Dienst getroffen?
@ C. Fromm
Nein, da ich für meinen Teil zwischen „Missmanagement“ der aktiven Bw und dem des Verbandes trenne. Ich selbst bin eigentlich auch gar nicht unzufrieden mit der Zusammenarbeit zwischen Aktiven und Reserve, denn mein Regiment pflegt(e) ein gutes Verhältnis zu seinen Ehemaligen und zudem kümmere ich mich persönlich um meine Belange. Das was Sie beschrieben haben, ist mir allerdings aus anderen Quellen auch bekannt, weswegen ich in meinem ersten Absatz endlich eine „klare Kante“ für die Res einforderte und keine geduldete aber bemitleidete Stellung unterhalb der aktiven Struktur.
Grundübel ist für mich dabei aber unverändert der Verband, da die von ihm betriebene „Lobbyarbeit Reserve“ schlicht in die falsche Richtung geht – siehe z.B. aktuelle Aufforderung von Herrn K., die offensichtlich sogar ohne vorherige Absprachen bzw. Hinterfütterung erfolgte! Schlimmer kann man sich nicht zum Horst machen… Und mit dieser Meinung stehe ich, wie gesagt, nicht gänzlich allein da.
@C. Fromm
Treffer, genauso ist es. Der Reservist, … was will der?
G-Akte zur RDL/SanBer/BwDLZ/PKI/Bekleidung – o Gott!
Allerdings wurde es nach 3. RDL besser, das System hatte mich „erkannt“. Die PKI habe ich – in Absprache +TrAusw – am Mann behalten. Über meine aktiven Kameraden kann ich mich nicht beklagen, im Gegenteil, zuletzt ein eingespieltes Team, lief sehr (!) gut.
Trotzdem ist das Verfahren bei Dienstantritt zur RDL eine Zumutung. Professionalität, so nicht! Offensichtlich legt der Dienstherr keinen wirklich nachdrücklichen Wert auf effiziente Verfahren. Die jeweiligen Bearbeiter „vor Ort“ können sich abstrampeln wie sie wollen, sie scheitern regelmäßig am System.
Das ResKonz – insgesamt – steht unverändert auf Niveau Wehrpflichtarmee!. Aber machen Sie besser keine Vorschläge, es wird sich nichts, gar nichts ändern; SK haben nicht das Gewicht im Gesamtsystem des Staates, dass erforderlich wäre, um leistungsfähig zu agieren. -‚Freundliches‘ Desinteresse! –
Sind die Reservisten in Auslandseinsätzen nicht normalerweise Beamte bzw. Angestellte in der BW Verwaltung?
Nach einer Mitteilung des BMVg wird die Bundeswehr bald den stellv. Leiter des Koordinierungsstelle „Flüchtlingsverteilung Bund“ stellen:
http://tinyurl.com/pdnzecx
Dabei geht es wohl um die vereinbarte Errichtung von sog. Wartezentren für 40.000 Flüchtlinge. Dies wiederum passt zu den Aussagen des Präsidenten des VdRBw, dass Reservisten vorallem in solchen Einrichtungen unterstützen sollen.
Nun muss man „nur“ noch die Koordination zwischen den Ressorts und freien Trägern koordinieren und (!) im Geschäftsbereich des BMVg die Kräfte (einschl. mob. beord. Reservisten und Freiw ResArb) und Mittel richtig synchronisieren.
Bei der Anzahl an StOffzen sollte das eigentlich kein Problem sein.
Die Betonung liegt auf: sollte.
@ FK70 | 25. September 2015 – 10:49
Danke für den Hinweis, da ich nicht bei Facebook bin. Alter Verwalter, mehr sage ich nicht dazu. Herr Seliger, dessen Arbeit ich sehr schätze,ist nicht zu beneiden.
@C. Fromm | 25. September 2015 – 12:58
Danke für Ihr Statement.
1. Soviel schlechte Beispiele wie die Ihrigen kann man mit Sicherheit Gute entgegenstellen. Aber selbst wenn in Ihren Beispielen alles perfekt gelaufen, löste das nicht ein einziges der Probleme, welche Voodoo zu Recht ansprach.
2. Die Absicht der Bundeswehr, innerhalb der freiwilligen Reservistenarbeit vor Ort zu sein und den Einsatz ihrer Ressourcen zu kontrollieren, ist nicht zu beanstanden. Es ist auch verständlich. Wenn man den Verband zu einer Art Auxiliaramt macht in diesem Aufgabenfeld, ist das festlegen und kontrollieren des Benchmarks sogar zwingend geboten meiner Meinung nach.
Voodoo | 24. September 2015 – 21:49
In einem Punkt möchte ich widersprechen, aber nur aus Prinzip und im Wissen, dass wir das gleich sehen:
Die Aktiven geben aufgrund ihrer Belange vor, was sie benötigen und in welcher Quantität wie Qualität sie es benötigen-zumindest mMn ist das der Idealzustand.
Und in diesem Fenster gibt es Angebote an Reservisten. Wer das als Reservist nicht versteht oder akzeptiert, sollte ausgeplant werden oder eben gar nicht erst anfangen. Ganz platt: wenn die Bundeswehr Reservisten braucht, die Marder fahren können sollen/müssen, dann kann der Reservist nicht seinerseits die Konditionierung seines Engagements vornehmen, er wolle aber nur Puma fahren. Und ganz sicher gibt es die Ausbildungs- und Verwendungsreihe Katastrophenschutzsoldat nicht, und vornehmlich sind hier andere Organisationen in Leistung (gehend), aber es ist auch kein sachunlogischer Auftrag für einen deutschen Soldaten, oder?
@ ThoDan
Ausdrücklich nein – es gab / gibt auch Reservisten, die in „normaler“ Funktion die Feldlager verlassen haben, einschließlich OMLT.
Moin,
die RSU-Kräfte Rheinland-Pfalz haben geübt. Hätte die Kompanie Sollstärke gehabt, hätte die Eingangsuntersuchung die gesamte Wehrübung über gedauert.
http://rsu-kraefte.blogspot.co.il/
Anscheinend ist man aber mittlerweile wenigstens dabei, die Vorschrift für Musterungen zu überarbeiten. Es werden ja eine große Anzahl Reservisten aus zum Teil lächerlichen Gründen ausgemustert. Völlig überraschend haben die nicht mehr den Körper, den sie bei der ersten Musterung hatten. Vielleicht wird sogar die Tauglichkeit für den Dienstposten geprüft. Das alles wird natürlich noch Zeit in Anspruch nehmen und viele grundsätzlich geeignete Reservisten sind -ohne Not- verprellt worden..
@Voodoo
„…die offensichtlich sogar ohne vorherige Absprachen bzw. Hinterfütterung erfolgte! Schlimmer kann man sich nicht zum Horst machen…“
Sie bellen den falschen Baum an! Der Horst nistet ganz woanders!
„Voodoo“ ist offensichtlich nicht Ihr Klarname und ich kann nicht abschätzen aus welchen Quellen Sie Ihr Wissen beziehen, aber ich kann Ihnen versichern, dass die Aktion abgesprochen war und einen Vorlauf von über 2 Tagen hatte.
Leider hat auch diese Zeit nicht ausgereicht eine geordnete Aktion innerhalb des Instanzenzuges der Streitkräfte auszulösen.
Vertreterin der Initiative „Moabit hilft“ fordert einen Einsatz der Bundeswehr als Wachschutz am LAGeSo:
„Die sind überlastet, die sind überfordert, das ist eine Privatinstitution. Entweder brauchen wir kompetente, vorurteilsfreie Leute oder wir brauchen die Bundeswehr am Ende, die dann ohne Vorurteile die Strukturen hier einhalten.“
http://www.deutschlandfunk.de/fluechtlinge-in-deutschland-berliner-behoerdenchaos.1769.de.html?dram:article_id=332147
Bemerkenswerte Entwicklung, wenn man bedenkt wie Bundeswehr-kritisch man üblicherweise in derlei Kreisen (gerade auch in Berlin) ist.
„Bemerkenswerte Entwicklung, wenn man bedenkt wie Bundeswehr-kritisch man üblicherweise in derlei Kreisen (gerade auch in Berlin) ist.“
Wenn man sich diese lächerliche Täter-Opfer Umkehr anschaut die die im Artikel zitierte „asylaktivistin“ bezügliche der Ausschreitungen durch Asylbewerber vornimmt kann man den Soldaten nur raten dankend abzulehnen.
Sollte die BW da für Ordnung sorgen müssen hieße es vermutlich „Übergriffe durch Soldaten / Bundeswehrgewalt“ usw usw.
manche menschen scheinen in einem Stadium fortgeschrittenen realitätsverlusts vor sich hinzuvegetieren, darunter Sollten nicht auch noch unsere Soldaten leiden müssen
@ C. Fromm
Ich belle gar nicht, sondern bewerte nur dass, was nach außen kommuniziert wird ;-) Und was dass betrifft, war die Kommunikation in den letzten Tagen desaströs – ich beziehe mich übrigens auf die mir bekannten Reservisten, die dem Aufruf folgten und dadurch für Stirnrunzeln in der Truppe gesorgt hatten. Sie können sich sicherlich vorstellen, was die jetzt gerade denken.Wenn sie selbst allerdings im Zuge ihrer Meinungsbildung auf Interna zurückgreifen können, beglückwünsche ich Sie – ggf. sollte man dann von Verbandsseite schleunigts anfangen, einiges klarzustellen.
Wie dem auch sei – von der o.a. Sachlage bleibt die grundlegende Kritk am Verband ohnehin unberührt.
@ Axel_F:
Das ist ja ulkig. Erst wird vom Präsidenten zur Freieilligenmeldung aufgefordert und nun weist der Bundesgeschäftsführer darauf hin, dass alles noch dauert. Jahrelang wird angeblich an der Ausgestaltung der ResKonz gearbeitet und nun dauert alles? Das ist doch mehr als bemerkenswert. Wie schrieb ein Reservist auf FB des VdRBw: „Lediglich der Bereich von Herrn Seliger ist voll einsatzfähig.“ Da könnte etwas dran sein. Wie auch immer, Reservisten helfen: mit oder ohne Verband. Und wenn bei der Bundeswehr keiner Bedarf hat oder die „Organisation“ zu lange braucht, dann eben beim Roten Kreuz oder THW. Den „helfenden Händen“ kann man nur danken.
Ich lasse das mal hier.
https://pl.vc/36t7i
https://pl.vc/28gpe
@ Memoria
Bemerkenswerte Entwicklung, wenn man bedenkt wie Bundeswehr-kritisch man üblicherweise in derlei Kreisen (gerade auch in Berlin) ist.
Ist „man“ das (und in welchen „Kreisen“)? Ich glaub, Sie unterschätzen wie breit die Spontanhelfer aufgestellt sind, und wie pragmatisch das Wohl der Menschen über alles andere gestellt wird. Am LaGeSo in Berling waren (sind?) ja auch Mitglieder von Deutscher Soldat e.V. vor Ort.
Der Irrglaube ist glaub eher, dass Menschen in Uniform auch ausserhalb ihres Spezialgebiets irgendwie erfahrener, organisierter oder weniger überfordert wären. Dem ist leider nicht so, aber vermutlich muss man das erstmal selbst gesehen haben. Das Gras ist auf der anderen Seite halt auch nicht grüner.
Was der durchschnittliche deutsche Reservist (über 50, keine Sprachkenntnisse Arabisch oder Persisch, womöglich nichtmal nen Facebook-Account) einbringen kann ist eher gering, und wird durch die überholt-verknöcherte Verbandsstruktur nochmal gemindert. Von daher ist das hier schon ne recht selbstverliebte Scheindebatte.
Wer wirklich helfen will tut das schon längst. Was die Leute da stemmen ist einfach unglaublich, oft zusätzlich Arbeit, Familie oder Studium. Auch gerade die Dolmetscher, denn die sind wesentlich, und von denen hat es immer zu wenige. 36h-Schichten kommen da durchaus vor. DAS sind die Leute um deren Freistellung und Organisation man sich kümmern sollte.
Tatsächlich sind Verbände und Behörden immer noch Null vorbereitet um mit Spontanhelfern systematisch zusammenzuarbeiten. Oft genug richten sie nach dem Schema „Ihr macht zwar die Arbeit, und wir können nicht viel beitragen, aber wir machen euch Vorschriften“ auch noch mehr Schaden als Nutzen an. Ein Trauerspiel.
@J.R.:
Ich habe gar nicht behauptet, dass Soldaten irgendwie erfahrener außerhalb ihres Spezialgebietes sind. Daher beteiligte ich mich auch nicht an irgendwelchen selbtverliebten Scheindebatten.
(Ich habe hier erst kürzlich hinterfragt, warum denn ausgerechnet das Kdo SKB die Koordination übernehmen sollte).
Die Flüchtlingskrise ist insbesondere ein Versagen unserer politischen Eliten und Verwaltungen – besonders deutlich am LAGeSo.
Umso bemerkenswerter ist es, dass Personen aus einem wohl eher bundeswehrfernen Milieu auf dem Gedanken kommt die Bundeswehr müsse hier für Ordnung sorgen.
Das war alles.
@J.R.: you made my day! Klasse post :-)
@ Hans Schommer
WHQ? Sorry das Akronym ist mir nicht geläufig.
@Memoria
Die SKB ist zuständig für die territorialen Aufgaben im Inland, von daher „macht das Sinn“.
@ Sachlicher
Verzeihung, hatte Ihre Fragen / Anmerkungen vom 25. September – 15:40 überlesen: Danke für Ihre weitere Ausführung, im Grunde liegen wir tatsächlich gleich.
Hier ist des Öfteren zu lesen, dass diese oder jene Behörde schlecht vorbereitet war …. MMn kann man auf diese Situation, die durch eine mehr oder weniger unbedachte Rede von BK Merkel ausgelöst wurde, gar nicht vorbereitet sein. Merkel wollte die humanitäre Notsituation in Ungarn lösen und die EU unter Druck setzen, anschließend wurde und wird D von Flüchtlingen aller Art überrannt.
Hier wurde auch schon viel über RSU diskutiert. Die RSU wurden der Bw auf dem politischen Weg aufoktroiert, damit nach der Neuausrichtung möglichst viele Res weiterhin eine „Heimat“ haben. Jeder, der dieses Konstrukt gesehen hat, wusste das da nicht viel „Gescheites“ dabei rauskommt; deshalb haben sich auch nicht wenige Res geweigert, sich in einer RSU verplanen zu lassen, wozu auch, was soll denn der Auftrag sein? Die Krönung erfolgte dann, als man für die Führung dieser RSU und anderer Elemente wie BVK/KVK Regionalstäbe aufstellte und dies auf Kosten der Landeskommandos erfolgte, weil man diese personell ausplünderte.
Schade ist, dass einige dieser Res gar nicht wirklich an der Bw interessiert sind oder gar Zeit hätten, vielmehr geht es ihnen um ihre Visitenkarte. Da macht es sich halt im Umgang mit staatlichen Institutionen ab und an gut, wenn noch ein OTL d.R. / Leiter ….. draufsteht.
Wenn jetzt eher linksgerichtete Organisationen nach der Bw rufen, ist Vorsicht geboten: die suchen nur „nützliche Idioten“, die bspw. wie in Berlin am LaGeSo die Bewachung übernehmen sollen und als Blitzableiter dienen. Mir graut vor der Vorstellung, dass gelangweilte Hausfrauen mit Helfersynddrom unsere Uffz und Msch rumkommandieren könnten.
@Zyme
Wohl dies: http://www.whq-forum.de/
@ Memoria | 25. September 2015 – 23:00
(Ich habe hier erst kürzlich hinterfragt, warum denn ausgerechnet das Kdo SKB die Koordination übernehmen sollte).
Genau (wörtlich und grammatikalisch) genommen hatten Sie das nicht hinterfragt. Sie hatten eine nicht sonderlich erschöpfende Anmerkung dazu.
Daher beteiligte ich mich auch nicht an irgendwelchen selbtverliebten Scheindebatten.
Genau genommen tun wir alle hier das von Zeit zu Zeit recht gern. Aber ich lerne Ihren Humor gerade zu schätzen.
Zyme | 25. September 2015 – 23:33:
„@ Hans Schommer
WHQ? Sorry das Akronym ist mir nicht geläufig.“
WHQ-Forum – einfach mal googeln. Da passt der von Ihnen eingestellte und von mir kommentierte Beitrag m.M.n. eher rein. Vom Niveau her.
@Memoria
„Umso bemerkenswerter ist es, dass Personen aus einem wohl eher bundeswehrfernen Milieu auf dem Gedanken kommt die Bundeswehr müsse hier für Ordnung sorgen“
Es ist mal wieder bemerkenswert aber nicht verwunderlich!
Wer hat uns denn in die Einsätze geschickt und wer war denn froh als die Kasernen in der Fläche schlossen?
Man schreit nach staatlicher Macht und ist nicht bereit sie für den Grundbetrieb zu stützen und ausreichend zu alimentieren.
Bei den braunen Sprüchen die ich aus meiner Erfahrung mit Reservisten immer mal wieder zu hören bekommt, wundert es mich nicht.
Zudem sind mir jede menge Afd, -gida sympatisanten im Reservistenkreisen bekannt die in ihrem Umfeld seierzeit zu Thema NSU sich mehrfach ich will es mal so ausdrücken Staatsfeindlich geäussert haben. Was mich dazu bewogen hat nicht als Reservist tätig zu werden, da ich weder gegen Windmühlen kämpfen wollte, noch mich bei jedem Spruch eines Verpeilten in die Gefahr einer Körperverletzungsanzeige zu begeben.
Es mag ja sein das ich dies bezüglich etwas dünnhäutig bin, aber meiner Meinung haben weder solche Sprüche noch so eine Einstellung aber auch gar nichts mit der Bundeswehr bzw ihren angeschlossenen Reservisten zu suchen.
Meiner Meinung nach sollte der MAD mal da aufräumen und mal einen POLAS abgleich bzw mit der Rechts-Hooligan Datenbank abgleich starten. Aber ich glaube das das wohl nicht gewollt ist, da ja jedem bewusst sein sollte, das die ehemaligen Grundwehrdienstleistenden nun mal aus der Mitte der Gesellschaft stammen. Und Rechtspopulismus war schon immer ein Thema in der Bundesrepublik.