Notizzettel: Reserve für die Flüchtlingshilfe
Roderich Kiesewetter hat in seiner Rolle als Präsident des Reservistenverbandes am 20. September die Mitglieder zur Unterstützung bei der Flüchtlingshilfe aufgerufen. Der Text im Wortlaut findet sich hier. Zur Rechtsstellung der Reservistenheißt es wörtlich:
Der Generalinspekteur der Bundeswehr ist bereit, großzügig Reservistendienstleistungstage in dieser für uns alle einzigartigen Situation bereit zu stellen. Im Status Soldat erfolgt die Unterstützungsleistung dann im Rahmen einer Amtshilfe der Streitkräfte nach Artikel 35 (1) Grundgesetz.
Interessant dürfte sein, wo und wie viele Helferinnen und Helfer sich in der Reserve finden. Im Zusammenhang der deutschen Beteiligung bei der Bekämpfung der Ebola-Epidemie im September des vergangenen Jahres hatten sich meines Wissens deutlich mehr freiwillige Unterstützer gemeldet, als benötigt wurden.
Na also. Besser spät als gar nicht.
Jetzt kann man nur hoffen: (1) Der Aufruf wird befolgt. (2) Es finden sich in der Sache geeignete Aufgaben für die Reservisten. (3) Das Engagement wirkt als Verstärker für die Reservistenidee generell, in der Öffentlichkeit wie in der Bundeswehr.
Ich liebe das Kleingedruckte, da liegt die Latte doch sehr hoch, auch wenn der Arbeitgeber zustimmt, die Unterhaltssicherung (USG) schnell genehmigt wird und der Heranziehungsbescheid eines Karrierecenters noch in diesem Jahr bearbeitet wird!!!
Seit wieviel Wochen ist LÜKEX abgesagt?
Seit wann wird unter der Hand nach „freiwilligen“ Reservisten „gefahndet“?
Und jetzt endlich kommt Herr Kiesewetter aus der Deckung und will via §35 unterstützen?
Wann wird endlich der K-Fall ausgerufen?
Bundeswehr zum Schutz von Flüchtlingsheimen?
Angesichts größer werdender Probleme […] hat der Chef der SPD-Landtagsfraktion [Mecklenburg-Vorpommern], Norbert Nieszery, eine stärkere Beteiligung der Bundeswehr ins Spiel gebracht. Soldaten könnten beispielsweise den Schutz von Notunterkünften übernehmen,[…]. „Wir haben eine Ausnahmesituation und in der kann über einen Einsatz der Bundeswehr im Inneren nachgedacht werden“, sagte Nieszery.
Bundeswehr zum Schutz von Flüchtlingsheimen? http://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Bundeswehr-zum-Schutz-von-Fluechtlingsheimen,fluechtlinge3712.html
Reservisten: OK; da muss dann aber auch der Arbeitgeber mit spielen und es geht der „große Tanz“ mit Gesundheitscheck, sehr viel Papier, Einkleidung etc. los.
Warum werden nicht einfach die Pensionäre (ach nein, es heißt natürlich Versorgungsempfänger!) angefragt? Es geht doch um Freiwilligkeit?
Ich gehöre auch zur Gruppe der Versorgungsempfänger…
Es gibt Millionen Ex-Zivildienstleistende und Bundesfreiwilligendienstler/-innen. Meiner Meinung nach sollten sie vorrangig vor aktiven Soldaten und Reservisten herangezogen werden (ausgenommen natürlich beim Aufbau und Betrieb von militärisch-technischer Versorgungsausrüstung wie Zelten, Feldküchen u.ä. für die Immigranten). Die Rechtsgrundlage dafür kann in den gerade angelaufenen „Beschleunigungs- und Vereinfachungs-Gesetzgebungsverfahren“ zur Flucht-/Einwanderungs- (und bevorstehenden Integrations-?) Krise geschaffen werden.
Angesichts der Unsicherheitslage am Mittelmeer und in Mittelosteuropa sollten aktive Soldaten und Reservisten meines Erachtens primär den Militäreinsatz mit Waffen trainieren und vorbereiten.
Moin,
im Bereich Absage der DRM und anderswo schon angeklungen, benötigen wir dringend ein schlüssiges Gesamtkonzept für die Reserve, welches auch umgesetzt wird.
Bei aller z.T. berechtigter Kritik, welche geübt wird, sollten wir zwischen den Reservisten, welche sich in den meisten Fällen in ihrer Freizeit zweifelsohne aufrecht bemühen und dem „ausbaufähigen“ momentanen System, welchem sie unterliegen, unterscheiden. Die Alternative zu zum Teil unkoordinierten und zu recht kritisierten Aktionen ist nämlich gar nichts zu tun und auf die Reserve komplett zu verzichten. Das kann es nicht sein und sollte den Engagierten nicht zum Vorwurf gemacht werden.
Man hat die Reserve in den letzten Jahren sträflich vernachlässigt und so auf zahlreiche (angehende) Fachkräfte verzichtet. Dies wird man sich in Zukunft so nicht mehr leisten können. Man sollte nicht vergessen, dass es sich um ausgebildete Soldaten handelt, welche sich i.d.R. noch weiter qualifiziert haben und welche für geringe Mittel verfügbar sind. Erkannte (Ausbildungs-)mängel sollten bei Menschen, welche ihre Freizeit opfern, abstellbar sein.
Man bedenke nur, wie lange die Ausbildung von Spezialisten dauert und wie kurz die Zeit sie ist, in der sie verfügbar sind….
Da dürften nicht Wenige noch mit der abgesagten DRM zu hadern haben.
So lange es keine ressort- und ebenenübergreifende Führung gibt, ist alles andere reiner Aktionismus. Gerade auch beim VdRBw.
Letzte Woche wurde der stellv. Regierungssprecher gefragt wer die Aktivitäten auf Bundesebene koordiniert.
Ergebnis nach viel äh… äh: niemand.
1. Zu spät: Zu späte Reaktion des Ministeriums, der Verband hatte das offenbar schon lange angeboten.
2. Impfschutz: Unterirdisch schlecht kommuniziert: Nicht jeder kommt mit Flüchtlingen direkt in Kontakt; muss man fürs Aufbauen von Zelten gegen Malaria geimpft sein?
3. Zustimmung Arbeitgeber: Da gibt es, hoffe ich, viel Verständnis. Diese dämliche Zustimmung, zu jeder Reservedienstleistung genannten Wehrübung macht das Engagement der Reservisten seit Jahren kaputt. Dass sich an diese Sache keiner der aktuellen und letzten CDU-Verteidigungsminister rangetraut hat, spricht Bände über die tatsächliche Haltung der Politik zur Reserve.
Herr Kiesewetter kann gerne zur Hilfe aufrufen, den dies kostet nichts und es unterstreicht die Wichtigkeit der Institution, für die er steht.
Ganz praktisch stehen diesen Vorhaben aber etliche Hindernisse im Weg:
– Impfschutz:
Für „Helfende Hände“ wird hier u.A. Hepatitis A und B gefordert.
Aus meiner Sicht ist diese Impfung bei vielen Reservisten ein Engpass. Sie ist oft nicht vorhanden, weil sie von den Krankenkassen in der Regel nicht übernommen wird. Bei der Bundeswehr erhält man sie nur in Wehrübung, auch wenn sie u.A. im Impfschema für Hilfseinsätze im Inneren vorgesehen ist.
Der Aufbau des Impfschutzes braucht Zeit auserdem Zeit.
– Arbeitgeber:
Wehrübungen sind inzwischen de facto ein freiwilliges Zugeständnis des Arbeitgebers. Wichtiger jedoch als ein Zwang des Arbeitgebers ist es dort ein Verständnis für den Sinn des Reservedienstes zu wecken.
Außer Lippenbekentnissen scheint mir hier nichts zu passieren. Seit Jahren erzählen die Verantwortlichen der Bundeswehr davon, dass man auf Arbeitgeberverbände zugeht. Diese Gespräche dringen aus meiner Sicht aber nicht auf die Arbeitsebene der Betriebe durch.
– Image:
Die Presseveröffentlichungen zum Thema Bundeswehr zeichnen doch eher das Bild einer teuren Chaostruppe, die für viel Geld wenig kann. Es ist schwer Vorgesetzten hier den Mehrwert einer Reservedienstleitung zu vermitteln.
Weiterhin tut man sich inzwischen schwer Kollegen im „akzeptablen“ Altersbereich zu finden, die noch bei der Bundeswehr gedient haben.
– Karrierecenter:
Aktuell 10 Wochen Vorlauf zwischen Beantragung und Antritt einer regulären Wehrübung töten doch jede Spontanität und verhindern auftretende Gelegenheiten zu nutzen. Im Zweifelsfall wird dann eben nicht geübt.
Im Zeitalter von EDV sollten sich doch einige Vorgänge soweit automatisieren lassen, dass noch halbwegs vernünftige Vorlaufzeiten entstehen.
Wenn es brennt geht es ja auch und er Eiberufungsbescheid wird per Fax nach1,5 Tagen zugestellt.
– Starre Vorschriften:
Der Geschäftsführer eines großen Unternehmens ist für die Bundeswehr im Zweifelsfall nur der Obergefreite, der vor 20 Jahren die Truppe verlies.
Natürlich kann er in langen Lehrgängen einen Dienstgrad erwerben, aber wer gut im Job ist kann sich dass in der Regel nicht erlauben. Ganz abgesehen davon, dass der Feldwebel / Offizier der Reserve nicht mehr den Stellenwert in der Gesellschaft besitzt wie im Kaiserreich.
Ich hoffe trotzdem, dass die Reservebasis der Bundeswehr noch groß genug ist, dass dem Aufruf ausreichend Kameraden folgen können.
@Mediator 1+
und ich denke das ist erst die Spitze des Eisberges
Viele Reservisten sind bereits ehrenamtlich in Aktion und dafür muss man dankbar sein. Der m.E. späte Aufruf von RK bringt da nicht wesentlich mehr. Insgesamt würde mich interessieren, wieviele Reservisten aus der Organisation heraus ‚koordiniert‘ zum Einsatz kommen. Irgendwie scheint mir alles nur noch auf Freiwilligkeit zu beruhen. Eine klare Befehlsgebung wie zu Zeiten des Oder-Hochwassers vermisse ich.
@ Stubenviech: bin bei ihnen. Man hat die Reserve einerseits sträflichst vernachlässigt, allerdings ist mir aber auch nicht ganz klar, für was der VdRBw aktuell mehr als 16 Mio verschlingt. Gibt es eigentlich einen öffentlichen Rechenschaftsbericht, in dem man Personal-, Verwaltungskosten etc. nachlesen kann? Und ist es richtig, dass das durchschnittliche Reservistenalter bei 58 liegt?
Danke Mediator für die recht exakte Skizze.
@ LTC007 | 21. September 2015 – 18:26
3. Zustimmung Arbeitgeber: Da gibt es, hoffe ich, viel Verständnis.
Die Hoffnung ist leider vergebens.
Der öffentliche Dienst ist in weiten Bereichen am Anschlag und die Industrie kann qualifizierte Arbeitnehmer kaum mehr freistellen.
Aber: vielleicht würde man es doch irgendwie, wenn, ja wenn man es denn als „nationale Aufgabe“ seitens des BMVg kommunizieren und koordinieren würde.
Nein, wir bekommen die Versäumnisse des letzten Jahrzehnts gerade mächtig um die Ohren gehauen und noch stehen Polizei, weitere Beamte und Angestellte, aktive wie als Reservist einberufene Soldaten gemeinsam mit Ehrenamtlern jeglicher Coleur jeden Tag und jede Nacht da. Bei einer nüchternen Lagebeurteilung muss man „noch“ schreiben.
Das ist keine Panikmache, sondern soll Anlass geben über die Ablösung/ Entlastung der derzeit eingesetzten Kräfte nachzudenken.
Wenn aus M-V die Forderung kommt, dass die Bw Wach- und Sicherungsaufgaben übernehmen soll, dann sage ich ganz klar: entweder der Staat, hier: die Exekutivorgane, richten die Aufnahmestellen ein und betreiben sie und übernehmen das Absteuern der Menschen in dezentrale Strukturen oder die Betreiber dieser Einrichtungen – von NGO’s wie DRK, ASB, Johanniter , die einen ausreichenden Satz pro Unterzubringenden
Danke Mediator für die recht exakte Skizze.
@ LTC007 | 21. September 2015 – 18:26
3. Zustimmung Arbeitgeber: Da gibt es, hoffe ich, viel Verständnis.
Die Hoffnung ist leider vergebens.
Der öffentliche Dienst ist in weiten Bereichen am Anschlag und die Industrie kann qualifizierte Arbeitnehmer kaum mehr freistellen und wenn er fragt: wozu denn? Welche Kontinuität erfährt das? Was sind die Ziele? -> Was bekommt er denn für Antworten? Bekommt er überhaupt welche?
Aber: vielleicht würde man es doch irgendwie, wenn, ja wenn man es denn als „nationale Aufgabe“ seitens des BMVg kommunizieren und koordinieren, Bedarf an Reservisten quantifizieren und Einsatzinhalt wie -qualität klassifizieren würde.
Ich bin keine Person, die Öffentlichkeitsarbeit und Medienarbeit kann. Kann der OvWa eine Idee skizzieren? Darüber würde ich mich sehr freuen.
Wir bekommen die Versäumnisse des letzten Jahrzehnts gerade mächtig um die Ohren gehauen und noch stehen Polizei, weitere Beamte und Angestellte, aktive wie als Reservist einberufene Soldaten gemeinsam mit Ehrenamtlern jeglicher Coleur jeden Tag und jede Nacht da-was man mittlerweile durchaus kitschig überhöht bezeichnen kann mit: hervorragende individuelle Leistungen werden da vollbracht. Bei einer nüchternen Lagebeurteilung muss man aber „noch“ schreiben.
Das ist keine Panikmache, sondern soll Anlass geben über die Ablösung/ Entlastung der derzeit eingesetzten Kräfte nachzudenken.
P.S.:
Wenn aus M-V die Forderung kommt, dass die Bw Wach- und Sicherungsaufgaben übernehmen soll, dann sage ich ganz klar: entweder der Staat, hier: die Exekutivorgane, richten die Aufnahmestellen ein und betreiben sie und übernehmen das Absteuern der Menschen in dezentrale Strukturen oder die Betreiber dieser Einrichtungen – von NGO’s wie DRK, ASB, Johanniter mit ihren Tochter-GmbH’s bis zu rein privatwirtschaftlichen Betreibern wie in NRW ist alles vertreten- , die einen ausreichenden Satz pro Unterzubringenden ausgereicht bekommen, werben Personal aus dem Arbeitslosenheer und organisieren das.
Aber bei letzteren fehlt selbst ein fachgerechtes Benchmarking. Dabei geht es hier mittlerweile um sehr viel Geld.
Es ist eine nationale Aufgabe und ja: wir können das schaffen. Und natürlich steckt darin auch die Zusammenarbeit aus Markt, Staat und Gesellschaft. Darum: Benchmarking ja, unisono Verbrämen der nichtstaatlichen Betreiber: nein.
Aber dazu benötigen wir eine Renaissance der Exekutive bzw deren Abstützung auf Ehrenamtler, um Lücken schließen und fehlende Qualität in der Breite ausgleichen zu können sowie den Willen der Exekutive (zurück) rechtsstaatliche Prozesse zu steuern wieder klar, transparent und effektiv zu gestalten.
Wir haben zu lange Kästchen gemalt und zu wenig mit Nachwuchs unterlegt: überall in der Exekutive und ihren angegliederten freiwilligen Helfer. Ich halte das für Umkehrbar, aber wohl nur weil ich unerschütterlicher Optimist bin und bleibe.
Ah, der VdRBw drängt mal wieder ins Rampenlicht – leider (wie meist) etwas spät und nicht ganz zielgerichtet.
1. Mit Stand Freitag ist – zumindest im Heer – der Einsatz von Reservisten im BAMF, seinen Außenstellen und Einrichtungen und bei den „Helfenden Händen“ durch BAPersBW und KdoH ausdrücklich untersagt – also genau die Bereich, die Herr Kiesewetter besonders hervorhebt.
2. Gibt es derzeit zwei Wege wie wir Reservisten sinnvoll eingesetzt werden können:
a) Einzelübungen (beorderter) Reservisten in den Lagezentren der Landeskommandos und der (Groß)Verbände sowie zur Vertretung der Kameraden im BAMF und Helfende Hände Einsatz.
b) Im Rahmen einer eingespielten und ausgebildeten Gruppe/ Zug, wenn es im Rahmen der Helfenden Hände möglich wird – also die Reservisten der RSU-Kompanien.
@Mediator
– Karriercenter
Wenn das KC und der Anfordernde wissen was sie tun bzw. „sich verstehen“, geht das Verfahren auch deutlich schneller als 10 Wochen. Bei fast jeder meiner WÜ/ RDL lag die Vorlaufzeit unter 4 Wochen.
Angeblich sind mittlerweile auch keine Zelte mehr verfügbar:
„Wenn wir Zelte bekommen würden, die jedoch zurzeit wohl nicht verfügbar sind in Deutschland, könnten wir noch einmal 300 Menschen mehr aufnehmen“, sagt Oberst Körbi. Wann wieder Zelte erhältlich sind, ist unklar. http://www.radiobremen.de/politik/themen/fluechtlinge-bundeswehr100.html
Also auch die Bundeswehr hat keine Zelte mehr?
Das ist doch nicht möglich.
Auch wenn es „nur“ Typ II-Zelte sind. Die können doch nicht schon alle im Einsatz sein, oder?
Aus meiner Sicht eher ein Beispiel für das Chaos und die Hilflosigkeit staatlicher Stellen.
Sehr hübsch: die Bundeswehr darf die Grenze nicht beschützen, wohl aber die Unterkünfte der Einwanderer. Vorschlag: bei den „Einwanderern“ handelt es sich ja zumeist um kräftige, gut ernährte junge Männer. Man könnte doch eine nahezu beliebige Zahl von denen gewissermaßen dienstverpflichten, uniformieren und bewaffnen. Dann könnten sie sich selbst bewachen. Dann hätte man die offenbar gesuchte Sicherheit, und zugleich die Massen „in Arbeit“ gebracht.
Das Bundesamt für Migration holt sich jetzt McKinsey ins Haus, zur Beschleunigung des Asylverfahrens und zum Aufbau einer bundesweiten Struktur zur Registrierung, Erfassung und Versorgung der Flüchtlinge.
Bin mir wegen der Linksetzung unschlüssig, also so: RP online, 21.09.15
Komplettversagen also.
@DFAri
Natürlich kann es schneller gehen, aber wenn man auf dem Weg bis zum Karrierecenter noch Stellen dazwischen geschaltet sind, dann wird es schwierig. Wenn jede Instanz nur eine Woche Sicherheitszuschlag draufpackt, dann ufern die Zeiten relativ schnell aus.
Letztendlich ist es den KC wohl relativ egal, wie dringend der Bedarf für die Übung ist.
Weiterhin plädiere ich für ein System das gemäß QM gut funktioniert und nicht weil Bedarfsträger A Entscheider B kennt.
Ich kann natürlich keine Aussage treffen, ob die Situation in den KC einer schlechten Organisation der Abläufe oder schlicht einer personellen Überforderung geschuldet ist.
@Memoria
Ich gehe davon aus, dass in diversen Depots und BwDLZ noch ausreichend Material lagert. Leider scheint es nicht möglich zu sein diese Bestände zentral zu pflegen und abzurufen. Ein gut bestücktes Telefonbuch und Ausdauer auf der Suche nach Material sind wohl notwendig um zum Ziel zu gelangen. Soweit zur Theorie, dass man einfach eine Anforderung schreibt.
@LTC007 | 22. September 2015 – 0:19
Sorry, das Christentum beruft sich auf das Neue Testament und nicht auf das Alte Testament. Denn z.B. gemäß 3. Mose 20, Vers 13 steht auf praktizierte Homosexualität die Todesstrafe.
Was sagen Sie denn zum 10. Gebot im Zusammenhang mit Asyloptimierern: „Du sollst nicht begehren Deines nächsten Haus … noch irgendetwas, das Deinem Nächsten gehört“?
@Memoria
10 Jahr Vorwarnzeit sollte reichen um genügend Zelte zu produzieren ;-)
Die Lager wurden aufgelöst Öfen, Zelte uvm lies man im Freien vergammeln, bevor es auf den Müll ging.
Die Bw ist eine Schattenarmee.
Ich habe mal die beiden bei mir lokalen LKdo telefonisch befragt, ob Unterstützung benötigt wird.
Antwort bei beiden unisono: „Derzeit liegt uns noch kein Antrag auf Unterstützungsersuchen vor.“
Namen werden auf Listen gesammelt.
Warum wundert man sich nur, das angeblich keine Zelte mehr verfügbar sind?
Seit Rudi dem Radfahrer haben wir ja eine extra Organisation, die uns auf Wirtschaftlichkeit trimmt. Die Optimierung der Depotorganisation und Logistik durch die G.E.B.B. zeigt halt irgendwann Wirkung.
Aber macht ja nichts, wir können ja just in time nach industrieller best practice per europaweiter Ausschreibung nachbeschaffen.
Oh, ich vergaß ,der Sachbearbeiter Beschaffung ist ja zum BAMF oder zu den Helfenden Händen abgeordnet.
Aber vielleicht kann ja die IBUK bei einem Medienevent den Flüchtlingen ein Lächeln spenden, wenn schon mit dem Zelt nicht klappt.
Als beorderter Reservist einer RSU Kompanie in Bayern habe ich bereits vor 3 Wochen die Bereitschaft einer bis zu 14 tägigen RDL im Rahmen der Flüchtlingshilfe abzuleisten meinem Beorderungstruppenteil mitgeteilt. Antwort nach 5 Tagen: S1 Abt. des RegStabes plant momentan keine beorderten Reservisten einzusetzen, ein Antrag dies zu tun wurde allerdings beim LKdo gestellt. Gestern dann der Aufruf des Herrn Kiesewetters. Diesen habe ich nochmals an meinen Beorderungstruppenteil kommentarlos zugesandt – bis jetzt keine Reaktion ( Ok, war erst Gestern ).
Sei es wie es sei, den Kameraden unserer RSU fällt immer mehr auf wie lästig wir doch den aktiven Truppenteilen ( LKdo / RegStab ) fallen, da diese aus ihrer Lethargie geholt werden wenn so etwas ähnliches wie ein Einsatz ansteht. Stellvertretend dafür war die „Alarmierung“ unserer RSU zur Bewachung der Abstrurzstelle einer amerikanischen F-16 Nähe Bayreuth. Klassischer RSU Auftrag. Bereits 3 Std nach „Alarmierung“ hat die RSU 75% des geforderten Personals stellen können ( incl. Absprache mit Arbeitgebern etc ), es wurde aber vor Ablauf der Meldefrist vom LKdo der Auftrag wegen Personalmangels zurückgegeben. Das ist sehr motivierend. Ich befürchte das es in diesem Fall genau so läuft.
@ Memoria
Es ist leider so: Die Typ 2 Zelte sind alle im Einsatz, entweder für die Flüchtlingshilfe oder aber die Nato Großübung Trident Jucture 2015, die derzeit läuft. Die Lager sind einfach leer, sodass von BW Seite diesbezüglich kein weiterer Beitrag erfolgen kann. Dass sind dann eben die Folgen des jahrzehntelangen Sparens an der Truppe. Die sich nunmehr refelxartig bahnbrechende Bigoterie all derjeningen, die ansonsten keinen Finger für die Bundeswehr gehrührt haben oder künftig rühren werden und nunmehr lautstark fordern, die Bundeswehr muss doch mehr leisten lönnen, lässt einen nur noch resignierend zurück.
Mediator | 21. September 2015 – 20:36
+1; Die drängendsten Probleme perfekt auf den Punkt gebracht!
Zudem:
Z.T. unglaubliche Inkompetenz und/oder Faulheit bei den S1 in den Verbänden. Selbst sehr engagierten Reservisten, die sich um mehr selbst kümmern, als sie es eigentlich müssten, wird es durch himmelschreiende Unfähigkeit der „Personalabteilung“ schwer gemacht sich einzubringen. Ein großer Demotivator.
@Memoria
Natürlich ist es möglich.
Es gibt noch Zelte, diese müssen aber für NRF und die Einsätze vorgehalten werden, welche dadurch nicht ausgegeben werden können.
Der Rest ist alles im Einsatz.
Die Zeiten mit vollen Depots sind seit Jahren vorbei. Vieles wurde in den letzten Jahren an die Vebeg abgesteuert und verscherbelt.
@Memoria:
Und laut SPON sind die Feldbetten auch ausgegangen.
Dabei sind noch nicht mal „ALLE“ da.
Niemand hat die Absicht den K-Fall auszulösen.
Was für eine Regierung….
Ach was waere es schoen, wenn endlich wieder mal mit Verstand agiert anstatt nur emotional reagiert wuerde.
Einfach nur zu sagen „da muessen wir helfen!“, ohne selber ausreichend Mittel bereitzustellen, das geht nicht. Die erhoehte Zuwanderungsquote droht nicht erst seit gestern. Aber anstatt die Lage zu bewerten, die Kapazitaeten im Land abzuschaetzen und Plaene A-Z vorzubereiten, wird gemerkelt und am Ende das Problem den Gemeinden und ihren vielen Ehrenamtlichen vor die Fuesze geworfen. Jetzt kommen halt noch die nicht-resignierten Reservisten hinzu, in einer ebenfalls eher unorganisierten Art und Weise.
Wo ist die Ressourcenallokation, die Fuehrung des Bundes? Wo sind die regulierenden Eingriffe in den kaputten Wohnungsmarkt? Wie geschieht die Integration, ohne eine Konkurrenz mit bereits hier lebenden Menschen zu entfachen? Und vor allem: Wo bleibt das laengst ueberfaellige Zuwanderungsgesetz?
Bei dem Titel kam mir eine Idee. Warum keine Reserve durch Flüchtlinge?
Schließlich kommen ja vor allem junge männliche Flüchtende bei uns an, die ein bei uns rar gesähtes know-how gemeinsam haben: Sie haben nahezu alle aktive oder passive Kampferfahrung!
Könnten wir nicht ähnlich der französischen Fremdenlegion eine Truppe bilden aus Interessierten darunter, die für eine feste Dienstzeit engagiert werden und im Anschluss die Bürgerschaft erhalten?
Vielen Zweifeln an einer Integration der Neuankömmlinge könnte man damit begegnen:
– die Einheimischen sind beruhigt in dem Wissen, dass diese Kräfte die Bürgerschaft nicht im Vorbeigehen mitgenommen haben.
– die neuen Kräfte selbst hätten eine permanente Perspektive gegenüber einer Duldung oder Asylanspruch, der wieder nach Beruhigung der Lage im Heimatland entfallen kann.
– schließlich lernt niemand besser die Sprache als der, dessen Leben unter Umständen davon abhängt.
Für ihre Einsätze in gefahrträchtigen Regionen sprächen eine Reihe Vorteile:
– Sie sprechen womöglich die örtlichen Sprachen/Dialekte und kennen im besten Fall das Gelände
– Sie sind von einer hohen Risikobereitschaft geprägt und haben bereits die Strapazen langer Fluchtwege unbeschadet überstanden
– Verluste würden die Öffentlichkeit vermutlich weniger belasten und damit unsere Wirkmöglichkeiten in Hochrisikoeinsätzen erhöhen
– Hohe Skalierbarkeit nach oben. Nachschub wäre vergleichsweise einfach zu rekrutieren
Wäre das nicht eine klare Win-Win Situation?
Das mit den Typ II Zelten stimmt leider da es bei bestimmten Teilen Lieferprobleme gibt und für die Flüchtlinge nur Zelte benutzt werden dürfen die einen bestimmten Zustandscode haben. Genau das sind aber nur Zelte die z.B. in den Einsatz gehen sollten.
Heute morgen Anruf in Stuttgart beim zuständigen Mann.
Na,ja,schicken sie mal ne e-mail was Sie so gemacht haben,wir sammeln das mal und
prüfen bei Bedarf ob Sie in Frage kommen.
Toll,
ist ja super und???????????????
Wo, wie , wann und für was genau kann man sich melden.
Es fehlen dafür Strukturen. Schöne reden, nur kommt unten nix an. Als Berliner Reservist, bin ich gerne bereit zu helfen. Nur ich kenne das von der Truppe. Mal sehen wissen noch nicht, warten sie mal.
Ich habe meine Beorderung aufheben lassen weil ich gegenüber meinen Kollegen ein schlechtes gewissen bekommen habe. Für die Reservistenmeisterschaft damals habe ich Betten bezogen, die Kaserne gereinigt und die verunreinigten Waffen der Truppe noch sauber machen dürfen die gestellt worden sind. Als Wa/ELo Inst Uffz habe ich das Brechen bekommen.
Für solch eine Sache kann ich mich nicht einfach mal eine Woche abmelden. aus einer Entwicklungsabteilung.
Der Reservistenverband hat sich von Anfang an auf lokaler Ebene in die Flüchtlingshilfe eingebracht. Nach Absage der Deutschen Reservistenmeisterschaft (DRM), stellen wir die Flüchtlingshilfe jetzt in den Mittelpunkt. Der Aufruf des Präsidenten hat zum Ziel, Kräfte und Bedarf zusammen zu führen und unsere Mitglieder zu mobilisieren. In Abstimmung mit der Bundeswehr will der Verband möglichst viele geeignete Reservisten vermitteln, um die Durchhaltefähigkeit in der Hilfeleistung zu erhöhen.
Parallel unterstützen unsere Reservisten-Kameradschaften vor Ort ehrenamtlich und ohne Abstützung auf die Bundeswehr in den Kommunen.
New update: Die USA spenden 15.000 Feldbetten. Na toll.
@ Zyme | 22. September 2015 – 13:34:
Selten so einen Unfug gelesen – ab zu WHQ!
@Mediator,MinotaurusVII/1982, verteidigungsbeamter, unreal, etc:
Vielen Dank für die Rückmeldungen. Wohl ein sehr drastisches Beispiel für den Substanz der Bw. Wobei ich auch gerne galaube, dass hier noch möglicher Spielraum (Zustandscode, nicht genutzte Bestände, Graubestand, SASPF-Buchungsfehler, etc) nicht ausgeschöpft wird.
Erheblich verschärfend ist sicher der Bedarf bei TJ 2015.
später Nachmittag.Bis spätestens 25.9. erfolgt Information über weiters Vorgehen und ggf Verwendung.
Kleines Update zu meinem Post von heute Morgen. Ich habe heute Nachmittag bei meinem zuständigen RegStab angerufen. Es liegen laut RegStab / LKdo keine Anforderungen für Unterstützungen seitens der Bundeswehr vor. Mehr wie Namen sammeln kann der RegStab nicht tun. Sollten noch Anforderungen für Amtshilfe eintreffen, wird auf diese Namen zurückgegriffen. Scheint alles nicht so dramatisch zu sein, obwohl es in der lokalen Presse anders erscheint.
Zum Thema Zelte: die Firma Lanco (DIE Marke für Zelte im Katastrophenschutz) vermeldet im Moment Lieferzeiten von 1,5 Jahren – Schuld sei die enorme Nachfrage.
Q&A überlassen sie bitte die bibel-exegese den fachleuten. wie kommen sie überhaupt darauf, dass irgend ein flüchtling ihr/mein/unseres haus begehrt? vielleicht fahren sie mit frau kässmann zu direkten friedensgesprächen mit der is? oder mit herrn gabriel, wenn er ein weiteres flüchtlingslager besucht? was geht hier eigentlich ab?
@Memoria | 22. September 2015 – 6:56
Das Video finde ich hoch interessant. Meines Wissens nach sollte die Bundeswehr doch gar keine Flüchtlingslager in Eigenregie betreiben, genau das wird aber in dem Video suggeriert. Alle bisherigen Berichte sprechen immer nur von partieller Unterstützung der BW, sei es durch Aufbauarbeiten, ärztliche Betreuung oder sonstige personelle Unterstützung.
Weis jemand ob der komplette Betrieb eines Flüchtlingslagers durch Soldanten von der politischen Führung gewollt ist? Oder fehlt hier im Video einfach nur die Erklärung über denn offiziellen Träger? Wer stellt eigentlich die Soldaten in Bremen? Wenn das tatsächlich wie im Video genannt nur das Landeskommando macht, kann ich mir nicht vorstellen, dass man ohne Reservisten dafür genügend Personal hat.
Und wie sieht es eigentlich in den anderen Liegenschaften aus, die von der BW zur Verfügung gestellt werden: Sind dort andere Träger im Einsatz oder erfolgt der Betrieb nach dem „Bremer Modell“?
Die BW könnte ganz leicht das Wohnungsproblem lösen…
Mit Hilfe von Schiffscontainern, gelockerter Bauvorschriften und kleinen Zimmerreiteams sowie unter Tatkräftiger Hilfe der Zugewanderten, kann man schnell viele Taktstrassen errichten und die Container in Wohneinheiten umrüsten. Keine Statikprobleme, Anschlüsse werden mit eingebaut und es lassen sich auch mehrere für große Familien zusammenstellen. Die BW Pioniertruppe kann diese Aufgabe sicher bewältigen und mit Hilfer kleiner Ortsansässiger Firmen fördert man auch gleichzeitig die Wirtschaft.
und wenn sie nicht mehr gebraucht werden werden sie zerlegt und entsorgt…
.
@schummi:
„Es liegen laut RegStab / LKdo keine Anforderungen für Unterstützungen seitens der Bundeswehr vor. Mehr wie Namen sammeln kann der RegStab nicht tun. Sollten noch Anforderungen für Amtshilfe eintreffen, wird auf diese Namen zurückgegriffen. “
Wie bereits oben beschrieben ist dies Ergebnis der Planlosigkeit.
Ohne zentrale Steuerung kann dies nicht funktionieren, da jeder auf den anderen wartet.
@ Memoria
Selbiges hier, mein Regiment ist leicht verwundert, mehr aber nicht…
Tut mir leid, dies feststellen zu müssen, aber dieser Aktionismus passt zum Akteur K. und zum Verband, wie die Faust auf´s Auge. Es wäre dringend geboten, zu gegebener Zeit einmal über deutsche Reservestrukturen zu reden – dass, was wir derzeit haben, braucht kein Mensch.
Hätten wir doch endlich eine Army Reserve (formerly known as TA)… *seufz*
Ernst gemeinte Frage an die Fachleute hier: Betrachten wir mal die echten Flüchtlinge aus Syrien, die vor dem Islamischen Staat abhauen. Wäre es nicht sinnvoll, hier die wehrfähigen Männer auszufiltern, sie militärisch auszubilden, damit sie in absehbarer Zeit ihr Syrien wieder zurückerobern können und so die Fluchtgründe verringert werden? Für diesen Teil der „Flüchtlingshilfe“ bräuchte man dann tatsächlich die Bundeswehr. Das würde natürlich eine belastbare multinationale Strategie voraussetzen …
@Elitegaertner3: Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Brandschutzvorschriften sind nicht umsonst gegeben und ergeben erst recht Sinn, wo viele Menschen dicht beieinander wohnen.
Ferner muesste ausreichend Pioniertruppe verfuegbar sein. Haben die nicht auch Federn lassen muessen?
Und schlieszlich gilt es noch die Huerde der Vergabe zu ueberwinden. Vom Mindestlohn und der Arbeitserlaubnis mal abgesehen (oder wollten Sie die Fluechtlinge unentgeltlich schuften lassen?).
@ Elitegaertner3 | 22. September 2015 – 21:39
Zum Thema „Container als Wohnraum“ ist dieser Text sehr interessant:
http://markasaurus.com/2015/09/01/whats-wrong-with-shipping-container-housing-everything/
Tenor: Aus praktisch jeder Perspektive eine schlechte Idee.