Aus für das G36: Bundeswehr soll komplett neues Sturmgewehr bekommen (Update: Heckler&Koch)
Das Verteidigungsministerium hat das Aus für das Sturmgewehr G36, die Standardwaffe der Bundeswehr, beschlossen und will ein komplett neues Sturmgewehr für die Streitkräfte beschaffen. Das wegen mangelnder Treffgenauigkeit umstrittene G36 soll nicht nachgerüstet werden. Ab 2019 sollen die rund 170.000 G36 in den Beständen durch ein neues Sturmgewehr ersetzt werden, die detaillierten Forderungen an die neue Waffe sollen bis zum Jahresende vorliegen.Das teilte Rüstungs-Staatssekretärin Katrin Suder am (heutigen) Dienstag den Obleuten der Fraktionen im Verteidigungsausschuss des Bundestages mit.
Aus der Information an die Parlamentarier, die Augen geradeaus! vorliegt:
Das BMVg hat sich zur langfristigen Lösung der Präzisionsproblmeatik für eine neue Generation des Systems Sturmgewehr Bundeswehr entschieden.
Zwei Gründe waren für die Entscheidung ausschlaggebend:
1. Ursprünglich war das Gewehr G36 für eine Nutzungsdauer von 20 Jahren ausgelegt. Diese Frist wird im Jahr 2016 für die zuerst beschafften Waffen des Konstruktionsstandes A0 erreicht sein.
2. Die Forderungen der Truppe an ein zukünftiges System Sturmgewehr, so wie sie Anfang August als Priorisierter Forderungskatatalog (PFK) gebilligt wurden, gehen weit über eine PV [Produktverbesserung, T.W.] des bestehenden Systems G36 hinaus. (…)
Nach erster Abschätzung könnte, bei Marktverfügbarkeit einer Lösung, ab 2019 mit einer Ablösung der ersten Gewehre G36 begonnen werden.
Bis Mitte November sollen die Arbeiten an der Funktionalen Forderung Fähigkeitslücke (FFF) abgeschlossen sein. Auf dieser Basis soll Generalinspekteur Volker Wieker eine Auswahlentschentscheidung treffen; für die folgende Ausschreibung soll auch das Ergebnis der Marktsichtung berücksichtigt werden, mit der das Bundesamt für Ausrüstung, IT und Nutzung der Bundeswehr bereits begonnen hat.
Ministerin von der Leyen sagte laut Ministerium dazu: Wir haben uns im Einvernehmen mit der militärischen Führung für einen klaren Schnitt entschieden. Nach fast 20 Jahren G36 wollen wir eine neue Generation Sturmgewehr für die Bundeswehr beschaffen. Das neue System soll auch modernere Anforderungen erfüllen als ein punktuell verbessertes G36. Dazu wird es ein offenes und transparentes Ausschreibungsverfahren geben.
Die Entscheidung sieht auf den ersten Blick nach einer deutlichen Absage an den G36-Hersteller Heckler&Koch aus – der seit Beginn des Streits über die Genauigkeit der Waffe Produktverbesserungen angeboten hatte. Interessant wird jetzt, ob sich die Bundeswehr auf bereits am Markt verfügbare Waffen konzentriert oder auf Neuentwicklungen setzt – und ob das eine Abkehr der deutschen Streitkräfte vom bisherigen Dauer-Lieferanten H&K bedeutet.
Und noch etwas scheint offen: Die Frage, ob die Bundeswehr vom mit dem G36 eingeführten kleineren NATO-Standardkaliber 5,56mm auf das zuvor genutzte Standardkaliber 7,62 zurückgeht. Das dürfte allerdings im November mit der FFF klar sein.
Update: Heckler&Koch hat sich zu Wort gemeldet und begrüßt die Absicht des BMVg:
Stellungnahme von Heckler & Koch zur Entscheidung des Bundesverteidigungsministeriums, ein neues Sturmgewehr zu beschaffen
Zur Entscheidung des Bundesverteidigungsministeriums, ein neues Sturmgewehr zu beschaffen, stellt das Unternehmen fest:
„Heckler & Koch begrüßt die Entscheidung des Bundesverteidigungsministeriums ein neues Sturmgewehr beschaffen zu wollen. Aus unserer Sicht ergibt sich durch die angekündigte neue Ausschreibung die Möglichkeit eine klare Grundlage für die weitere Diskussion zum Standardgewehr der deutschen Bundeswehr zu legen. Für den Übergangszeitraum hat Heckler & Koch technische Lösungen entwickelt, um die geänderten Anforderungen für gewisse Szenarien zu unterstützen. Heckler & Koch möchte betonen, dass die gelieferten Gewehre vollumfänglich den technischen Lieferbedingungen von 1996 entsprechen. Wir stehen auch nach 50 Jahren als Entwicklungspartner der Bundeswehr und Nato zur Verfügung. Heckler & Koch wird sich an der neuen Ausschreibung gerne beteiligen, um auch weiterhin das Standardgewehr der deutschen Soldaten herzustellen zu dürfen.“
Jan Sie sprechen das an was ich auch gedacht habe! Neues Kaliber! 5.56 zu schwach und 7.62 zu schwer und für seine grösse schlechte Eigenschaften. Auch an das schwedische Beispiel gedacht.
Bei der Diskussion um künftige Sturmgewehrgenerationen darf nicht in Vergessenheit geraten, daß technologische Aspekte nicht einmal die halbe Miete ausmachen. Individuelle Feuerkraft entfaltet man nur durch eine Kombination von Technik mit Taktik, Ausbildung und Kampfbereitschaft.
Muss mich zur Kaliber Diskussion voll Boots on the Ground anschließen.
Das zeigt vor allem das viele hier mit diskutieren die entweder emotional sich etwas anderes wünschen oder nicht ganz verstanden haben wie der abgesessene Kampf heute funktioniert .
Die Kombination aus 5,56 und 7,62 die möglichkeit eien hohe Schusszahl bei angemessenem Gewicht mitzuführen aber auch den nötigen punch zu haben wenn man ihn braucht. Man kann mit 5,56 durchaus auch jeseits der 500m wirken (natürlich nicht mehr ganz so gut aber für das gut hat man dann andere Waffen) und dafür umfasst das nSAK ja jetzt auch ein neues schießen auf hohe Entfernung.
Eine Optimierung der 5,56 Munition wäre aber eine schöne Idee. Es gibt ja durch aus auch Varianten die auf höhere Entfernung bessere Leistungen bringen die Frage ist nur wie gut Waffen dann mit dem im zweifel höheren Drücken zurecht kommen.
Eine ideale Militärpatrone für Langwaffen ist m.E. die 6,5mm Grendel von Alexander Arms. Einfach mal googeln. Die Schusstafelwerte sind jedenfalls exzellent!
Die Aussicht auf den Wechsel zu einem solch gänzlich neuen Standard-Kaliber erscheint mir jedoch eher gering. Obwohl genau jetzt wohl die beste Gelegenheit dazu bestünde.
Andererseits richtig krass und ein echter Aussenseiter ist ja das neue MP-Kaliber der Bundeswehr. Das hat es irgend wie in die Nutzung geschafft. Leider hört man auch Insider-nah darüber nix.
Ist mit neuem MP-Kaliber 4,6 × 30 gemeint?
Ist wie 5,56 nur weniger Reichweite und noch etwas weniger Wirkung im Ziel gefühlt kein Rückstoß.
Tolles Kaliber man kann genug dabei haben ohne das es nervig schwer oder sperrig ist, für schnelle Wirkung im Ziel wie mit 5,56 schnelles Einzelfeuer gibt gute Wirkung und sehr hohe Trefferwahrscheinlichkeit aber eben nicht das Kaliber für die Masse der Infanteristen.
Oder gibts schon wieder etwas neues das ich noch verpasst hab?
Bei 7,62 mm G3 stellt sich mir die Frage, haben Militärs(spez. deutsche) in der Hinsicht aus bzw. seit 1914 gelernt?
Ja?
Nein – warum!
Erfahrungen mit Ausbildungsschiesen auf sich bewegende Zielscheiben, nicht nur stationäre bzw. aufpoppende, aus der Bewegung auf dieselben, mit Feuerstoss?
Sollten wir vielleicht die P1 wieder einführen?
können wir diese leidige kaliberdiskussion bitte beenden?
egal wie die ballistischen faktoren sein mögen, aus standardisierungs- und institutionellen beharrungsgründen wird es mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit 5,56 mm.
insofern sollte man sich m.E. darauf konzentrieren das maximum an kampfkraft aus diesem kaliber ins ziel zu bringen anstatt irgendwelchen phantomen nachzujagen.
dazu betrachtet man das gesamtsystem, waffe/optik/Munition und optimiert jeweils auf dieses ziel hin.
(die von JPW thematisierte ausbildungsoptimierung kommt hinzu)
den rest macht man mit waffenmix.
chris | 08. September 2015 – 17:36:
„Ist mit neuem MP-Kaliber 4,6 × 30 gemeint? …“
Ja, dies Kaliber meinte ich.
Die spanischen Streitkräfte sagen, sie haben keine Probleme mit ihren G36, berichtet der Kollege Esteban Villarejo von ABC:
http://abcblogs.abc.es/tierra-mar-aire/public/post/g36-rifle-alemania-18916.asp/
@ T.W.
Sagen wir es mal so: Die heutige Entscheidung ist die Folge eines Selbstläufers, der durch Aktion und Reaktion zweier Pole (vdL / BMVg vs. H&K) entstand. Nach und nach hatte sich die Ministerin dabei in eine argumentative Sackgasse manövriert, die im Grunde nur noch die nun tatsächlich gefallene Entscheidung ermöglichte, um nicht an Gesicht zu verlieren. Insofern passen auch die ausländischen Stimmen, wie der Beitrag Ihres spanischen Kollegen, ins Bild, die die Probleme eben nicht zwangsläufig bestätigen können.
Gut für die Bw, gut für H&K und nur schwerlich nachvollziehbar im internationalen Kontext.^^
Zu meinem obigen Beitrag auch ein schöner Kommentar von Christoph Hickmann in der SZ:
In seinem Online-Artikel „Ein vergiftetes Gewehr. Beim G36 kann man wenig richtig und viel falsch machen.“ sieht er die Probleme noch lange nicht überwunden, denn so oder so wird es Debatten geben – gewinnt HK die neue Ausschreibung, bejammert man wieder das Haus&Hoflieferantentum, gewinnt eine ausländische Firma, beklagt man mit Sicherheit die Abwicklung der heimischen Rüstungsindustrie.
Man sollte ab sofort Popcorn im Hause bereithalten, es ist noch nicht vorbei. :-)
Man dreht sich im Kreis.
Unterm Strich bleibt ein Subventionsprogramm für H&K.
Das Thema kann man direkt wieder zu machen. Der Drops ist gelutscht.
Somit wäre wohl niemand daran gehindert erstmal alles einzureichen, was er ohne neu zu entwickeln rum liegen hat. Wäre ich HK würde ich denen erstmal das XM8 schicken ;-)
@Andreas
Passt zu „Dr. Tobias Lindner – Bündnis 90/Die Grünen, Bundestagsfraktion“ der bei -HEUTE- forderte, sich auf dem internationalen Waffenmarkt , aus dem Regal, zu bedienen.
Also ein MOTS-Geschäft.
Gut, dass der Herr nicht entscheidungsrelevant ist, wenn auch Mitglied im VgA – und, Vorsitzender der DEU/CDN-Parlamentariergruppe.
Nutzen die Canadier nicht Diemaco C7 – ähnlich M-16 A2, will doch sicherlich nichts bedeuten?
Mitbewerber sind uns einen Schritt Voraus
Die nächste Generation des AK-12 „Kalaschnikow“ kommt mit einen Kalibers von 6,5 mm x unbekannt !
Zusätzlich wird die Waffe mit allen gängigen Kalibers, wie 5,45 × 39 mm, 5,56 × 45 mm, 6.50 × 39 mm, 7,62 × 39 mm & 7,62 × 51 mm angeboten.
Zitat von Vladimir Zlobin / JSC „NPO“ Izhmash :
„Heute bestehenden Patronen haben die Möglichkeit der Entwicklung erschöpft und erfordert eine neue Art von Munition und Qualität.“
http://vpk.name/news/84504_kalashnikovyi_dlya_xxi_veka.html
Ich freue mich auf die Beantwortung der Frage, welches Marktverfügbare Sturmgewehr das Szenario „Hinterhalt“ besteht und wenn es überhaupt eins gibt, wie teuer und schwer es im Vergleich zum G 36 sein wird.
Ach Nee, bei der Marktsichtung für ein neues Sturmgewehr spielt das Szenario „Hinterhalt“ augenscheinlich ja gar keine Rolle. Das wäre natürlich zum totlachen, wenn das G 36 ausgemustert wird, weil es nicht nach 150 Schuss in unter 12,5 Minuten ausreichend geradeaus schießt, dass neue Sturmgewehr das aber gar nicht können muss.
Sorry für die Länge des Beitrages, aber die neuen „Sturmgewehr-Probleme“ sind im alten System längst festzementiert.
@sanjäger: “Marktsichtung könnte doch auch einfach heißen: Was schaffen Waffen- hersteller gerade zu welchem Preis? Was können wir ins Lastenheft schreiben, ohne dass uns die Kosten später um die Ohren fliegen? Ihr Strickmuster ist schlichtweg zu simpel und bewegt sich m.M.n. exakt auf der Wellenlänge der seinerzeitigen G36-Beschaffung sowie deren Konsequenzen, nämlich dem seit ca. 2010 anhängigen G36-Theater. Sie sollten sich mal mit dem Preisbildungsrecht und da speziell mit „Marktpreisen“ sowie deren vergaberechtlichen Vorrang befassen.
@audio001: Sie haben ganz klar erkannt, „wo der Hase im Pfeffer liegt“.
Gemäß http://web43.d2-1066.ncsrv.de/1-07/beschaffungsamt-bmi-vergabehandbuch-2007-02.pdf, gilt:
• „10.2.1 Rüge
Die Vorbereitung eines Nachprüfungsverfahrens beginnt in der Regel noch während des Vergabeverfahrens durch eine Rüge eines Teilnehmers am Vergabeverfahren (Bewerber oder Bieter) gegenüber der Vergabestelle. Erkennt ein Teilnehmer einen Fehler der Vergabestelle hat er ihn unverzüglich (ohne schuldhaftes Zögern) zu rügen. DieseVerpflichtung soll verhindern, dass Teilnehmer vermeintliche Fehler der Vergabestelle sammeln und für den Fall, dass sie den Zuschlag nicht erhalten, aufsparen. So können Fehler, die bereits in der Bekanntmachung erkennbar sind nur bis zum Ablauf der Angebots- bzw. Bewerbungsfrist erfolgreich geltend gemacht werden. Aus dem Wortlaut des § 107 Abs. 3 GWB ergibt sich zwingend die Reihenfolge erst Rüge, dann Nachprüfung. Sinn und Zweck der Rüge ist es, die Einleitung von Nachprüfungsverfahren dadurch zu vermeiden, dass der Vergabestelle im Falle eines von ihr zu vertretenden Fehlers eine Abhilfemöglichkeit gewährt wird. Zeigt sich die Vergabestelle einsichtig, hilft sie dem Fehler im Sinne der Rüge ab. Andernfalls weist sie die Rüge zurück und muss mit der Nachprüfung durch die Vergabekammer rechnen.“
• „10.2.2 Zulässigkeit des Nachprüfverfahrens
Zulässig ist es nur, wenn alle folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:“
Besonders sticht ins Auge:
• „10.2.2.1 Angreifbares Vergabeverfahren
Zunächst muss ein konkretes Vergabeverfahren vorliegen. In Fällen der Haushaltsplanung von Beschaffungsmaßnahmen und der Marktsichtung liegt noch kein konkretes Vergabeverfahren vor. Ein konkretes Vergabeverfahren liegt aber stets vor, wenn die Vergabestelle eine entsprechende Bekanntmachung veröffentlicht oder ein Angebot einholt. …“
Mit „Abschnitt II: Auftragsgegenstand, II.1) Bezeichnung des Auftrags durch den öffentlichen Auftraggeber / den Auftraggeber:“ liegen bereits im Sinne einer Leistungsbeschreibung „Killkriterien“ bzw. der „Priorisierter Forderungskatatalog (PFK)“ für die (späteren vergaberechtlich) geforderten „Angebote“ vor.
Mit Abschnitt II.7) Zusätzliche Angaben: Ziffern 1 bis 28 liegt zudem eine qualitative, jedoch nicht quantitativ bestimmte „halboffene Leistungsbeschreibung“ vor, welche mangels Bewertungsmatrix weder hierarchisch gegliedert, noch gewichtet ist. Man denke an Transparenz und Nichtdiskriminierung. Zweifelsohne werden jedoch bereits mit gegenständlicher „Vorinformation“ eindeutig „Angebote eingeholt“, vgl. insbesondere Ziffern 26 bis 28, jedoch ohne einen klar definierten „vergaberechtlichen Bieterschutz“, da eben entweder kein konkretes Vergabeverfahren, oder eben doch ein solches gegeben, dann aber eben ein höchst fehlerhaftes! Eine „vorsorgliche Rüge“ kostet nichts und könnte apriori sehr deutliche „Claims“ in einem jetzt schon absehbaren Vergabe-Chaos setzen.
Ein Teilnahmewettbewerb ist (bislang noch) nicht ausgewiesen.
Kurzum, m.M.n. ein ziemlich heißes Eisen, daß da BAAINBw K6.2 Hand- und Faustfeuerwaffen offenbar mit der „Vorinformation“ gemäß http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:311055-2015:TEXT:DE:HTML&src=0 im Alleingang und an K2 Gruppe Wirtschaft / Recht vorbei kreiert hat? Ohne ein klares NDA vorab (Verschwiegenheitsvereinbarung), dürfte wohl kein einziger europäischer Wettbewerber des bisherigen H&L-Lieferanten der Aufforderung wie gefordert nachkommen und schon gar nicht komplett „die Hosen runter lassen“, um anschließend mit einer „ganz speziellen Leistungsbeschreibung samt einer grenzwertigen Bewertungsmatrix“ konfrontiert zu werden.
I.d.R. wird in zweistufigen Vergabeverfahren (z.B. nicht-öffentliches Verhandlungsverfahren) die Marktsichtung mit einem Teilnahmewettbewerb gekoppelt. Dieser und die „Kill-Kriterien gemäß Abschnitt II: Auftragsgegenstand II.1) reichen völlig aus, um die „Spreu vom Weizen zu trennen“, d.h. die Zahl der Bieter zu reduzieren, die anschließend zur Abgabe eines Angebots aufgefordert werden. Dazu prüft der Auftraggeber im Teilnahmewettbewerb die unternehmerische und personelle Fachkunde, fachliche und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Vertrags- und Gesetzestreue der Bewerber, dies entspricht der Eignungsprüfung im einstufigen Verfahren. Grundlage der Prüfung sind insbesondere die in der Bekanntmachung angegebenen vorzulegenden Nachweise und Selbsterklärungen. Die Beschaffungsstelle hat eben nicht nur die Leistung an sich, sondern auch formale Kriterien, Eignungskriterien und anderes mehr nach den Prinzipien von Gleichbehandlung, Transparenz und Diskriminierungsfreiheit einzuhalten.
Aus dem Abschnitt II.7) Zusätzliche Angaben: Ziffern 1 bis 25 der beabsichtigten „Marktsichtung“ riecht es doch ziemlich nach H&K (vgl. @Voodoo | 08. September 2015 – 14:44) Es schimmert einem auch schon ziemlich deutlich entgegen, daß ein COTS-Produkt den FFF nicht völlig entsprechen wird, d.h. daß zumindest Anpassungs- und Optimierungsentwicklungen erforderlich sein werden, um möglichst Neuentwicklungen zu vermeiden. Damit ist die Beantwortung der Fragen 26 bis 28 (Preise, Stückzahlen und Lieferzeiten der Serie) schlichtweg keinem soliden Bieter bis zum 30.09.2015 zumutbar, auch wenn noch keine vergaberechtliche Preis- und Lieferzusagen bestehen.
M.M.n. liegt damit bereits ein ziemlich unglücklicher Neuanfang durch das BAAINBw vor, nur weil man noch nicht weiß bzw. wissen kann, was man wirklich will und man über die Produktbeschreibung des HK416 A5 bislang nicht hinaussieht (oder hinaussehen will) und das ist bereits „zu transparent“! Bislang dreht man sich im Kreis von @Howie | 08. September 2015 – 19:23: Unterm Strich bleibt bislang nur ein Subventionsprogramm für H&K, welches dieses „fair, offen und transparent“ gewinnen darf und die Ehre von „Mutter Courage“ (… oder auch „Blamage“?) sei gerettet.
Im CPM (NoV) steht auf Seite 6 so schön „Die Aktivitäten des BAAINBw sind im Bereich der wehrtechnischen angewandten Grundlagenforschung (F&T-Stufe 1) langfristig überwiegend auf zukunftsorientierten Erkenntnisgewinn und breite Urteilsfähigkeit und im Bereich der wehrtechnischen anwendungsnahen Forschung und Technologie (F&T-Stufe 2) auf die Deckung technologischer und systemtechnischer Anforderungen gegenüber zukünftig erforderlichen Fähigkeiten der Streitkräfte ausgerichtet (Horizont 3 – 5 Jahre).“
Was man so in den letzten 3 – 5 Jahren jedoch zum G36 vom BAAINBw gehört hat und nun bis Ende Nov. 2015 die neue FFF stehen sollen, scheint die „neue Generation Sturmgewehr“ eher noch auf die göttlichen Eingaben des Dienstmanns Aloisius zu warten, wie auch hier die Diskussion zeigt? Zwischen November 2015 und Anfang 2019 rennt dann die Zeit und ab 2017 die „alte IBUK“ davon.
Die komplette Leistungsbeschreibung samt Bewertungsmatrix (sagen wir mal ca. 2 x 75 Blatt plus ca. 1.000 Blatt Bezugsdokumente auf CDR) will erst einmal stehen und bei einem Verhandlungsverfahren zunächst zwischen Bekanntgabe und Angebotsfrist (i.d.R. 3 Monate) in ihrer Plausibilität dann den zugelassenen Bietern hinter verschlossenen Türen erläutert und in etwaigen Unplausibilitäten, technischen Nichtrealisierbarkeiten oder gar Diskriminierungen abgeklärt sein (i.d.R. zeitnah zur Bekanntmachung). Mit einem anonymisierten Fragenkatalog im Nachlauf folgen dann die Details (i.d.R. max. 1 Monat), aber gegenüber allen Bietern in den Antworten publiziert bis „Redaktionschluß“. Auch diese Fragen wollen die Angebots-Abgabefrist (= letzte Rügefrist) überstanden haben.
Dann kann es immer noch passieren, daß nur ein einziges Angebot von „dem einem Bieter“ eingeht, dieses jedoch unwirtschaftlich im Ergebnis ist, weil „hinten“ (Angebot) nicht Vernünftiges rauskommen kann, wenn „vorne“ (aus z.B. zig Typen eines Herstellers „abgekupferte“ Leistungsbeschreibung, plus viel Phantasie zur „eierlegende Wollmilchsau“ samt „Sturheitsfaktor“ bei Beantwortung des Fragenkatalogs) nicht realisierbarer bzw. unwirtschaftlicher Nonsens steht und mit einer „Fünf vor Zwölf-Rüge“ eines oder mehrerer Bieter(s) – welche schlichtweg Verpflichtungen, die man nicht erfüllen kann, in guter unternehmerischer Sitte auch nicht eingehen – das ganze Verhandlungsverfahren dann bereits vor der Verhandlungs-, Vertrags-, Produktions-, Prüf- , Zulassungs- und Einführung-Phase platzt. Neues Sturmgewehr dann 2022, wenn es bis dahin noch H&K gibt.
So etwas soll ja schon vorgekommen sein.
Bis 2019 sind ja erst mal wieder vorher Bundestagswahlen. Da fließt noch viel politisches Wasser die Spree entlang. Wer glaubt denn hier wirklich, das diese „Wunderknifte“ so kommt, wie sich hier alle wünschen. Wenn sie denn wirklich kommt, ich glaube erst dran wenn ich sie in der Hand halte. Zugegeben das Gewehr ist 20 Jahre alt, aber siehe A400M siehe Eurofighter, siehe Puma, siehe NH90, siehe Korvetten und und und. Diese Dinge sind doch erheblich größere Geldvernichtungen. Die Gewehrdiskussion mit einer ganzen Neueinführung eines neuen Waffensystems ist so unnötig wie ein Kropf. Wollen die wirklich 170000 neue Gewehre kaufen, muß das wirklich sein? Hätte man nicht einfach auf die erfahrenen Anwender aus der Truppe hören können und entsprechend nachrüsten. Das ist alles ein Wahnsinn.
Den Kameraden, die ein 1 m langes Gewehr für zu lang halten, möchte ich zu bedenken geben, dass die Rohrlänge in gewisser Weise mit dem Hubraum beim Auto zu vergleichen ist. Wer PS haben will, braucht Hubraum.
Wer Rohrlänge für Handlichkeit aufgibt, gibt auch Geschosswirkung und Durchschlagkraft auf. Zugleich bekommt er eine stärker gekrümmte Flugbahn (d.h. die Entfernungseinstellung am Visier muss genauer stimmen, um zu treffen). Last not least wird ein langsames Geschoss vom Wind stärker abgetrieben als dasselbe Geschoss mit höherer v0.
Ein kurzes Gewehr hat zwangsläufig ein kurzes Rohr. Man sollte sich der damit verbundenen Nachteile bewusst sein.
@ FlaOffz | 08. September 2015 – 12:10
„Jetzt, 5 Jahre spaeter, stellt man ueberrascht fest, dass das G36 naechstes Jahr das geplante Nutzungsdauerende hat, es in der jetzigen Form den jetzigen und zukueftigen Anforderungen nicht genuegt, zukuenftige Anforderungen in den letzten Jahren nicht formuliert wurden und man auch keine Uebersicht hat, was momentan technisch machbar und zeitnah marktverfuegbar ist.
BMVg und BAAIN-Planungsverhalten at his best?“
Erinnert mich daran, wie dem BMVg am 24.Dec immer einfiel dass demnaechst Weihnachten sei und ein Z oder O – Funkspruch mit ‚froehliche Weihnachten….’losliess….
@ JPeelen
Nur die wirklich infanteristisch eingesetzten Kameraden benötigen aber die von Ihnen umrissenen, zusätzlichen PS. Für 70% der Truppe (Kampfunterstützer etc.) reicht der „kleinste Motor“ völlig aus, wobei die Kompaktheit der Waffe allerdings an Bedeutung gewinnt. Als Praxisbeispiel aus dem Bereich San (MedEvac – ISAF): Die Fähigkeit zum gezielten Einzelschuß auf 400m+ ist eher nachteilig, wenn als Preis dafür bei der Arbeit am Patienten das Gewehr entweder permanent mit der Mündung im Dreck hängt oder gar ganz aus der Hand gelegt werden muss.
Um mal beim heißesten Produkt vom vermeintlichen H&H-Lieferanten zu bleiben: Für die Infanterie u.ä. würde ich das 416 A5 16,5″ wählen, für den Rest eher das mit 14,5″ Lauflänge, unter Umständen sogar nur die 11″ Variante wählen. Allerdings bin ich kein ausgewiesener Fachmann, weswegen dies meine ganz persönliche Wahl darstellt.
Ich empfehle dasTavor TAR-21 :-) Eine Vertiefung der deutsch-israelischen Kooperation in der Wehrtechnik ist wünschenswert, die Waffe erfüllt m.E. alle Voraussetzungen.
TAR-21 hat aber wie eigentlich alle Bullpup Designs das Problem der Benutzung für Linkshänder.
Man könnte den Eindruck gewinnen, man hat eine Eintrittskarte für das Schmierentheater der „Trümmerfrauen“ vom Bendlerblock gelöst.
Am 22.4.2015 läßt UvdL verlauten „Dieses Gewehr, so wie es konstruiert ist, hat in der Bundeswehr keine Zukunft“. D.h. das Gewehr G36
könnte nach einer Konstruktionsänderung bzw. Produktverbesserung noch eine Zukunft in der Bundeswehr haben.
Danach streitet man sich mit dem Haus- und Hoflieferanten über Mängel bis hin zur negativen Feststellungsklage von H & K.
Am 31.8.2015 sendet BAAINBw K6.2 eine Vorinformation über Aufträge in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit über Gewehre ab, die am 04.09.2015 in TED veröffentlicht wird.
Also am 31.8.2015 weiß BAAINBw K6.2, das eine Marktsichtung für Sturmgewehre erforderlich ist. Bei einer Produktverbesserung wäre dies nicht erforderlich gewesen, das diese nur durch den Hersteller des G36 und Haus- und Hoflieferanten hätte erfolgen können.
Am 8.9.2015 teilen die beiden „Trümmerfrauen“ vom Bendlerblock dem Parlament und der Öffentlichkeit dann mit :
„Wir haben uns im Einvernehmen mit der militärischen Führung für einen klaren Schnitt entschieden. Nach fast 20 Jahren G36 wollen wir eine neue Generation Sturmgewehr für die Bundeswehr beschaffen. Das neue System soll auch modernere Anforderungen erfüllen als ein punktuell verbessertes G36. Dazu wird es ein offenes und transparentes Ausschreibungsverfahren geben.“
Das wusste dass BAAINBw wohl schon am 31.8.2015.
Hat sich da vielleicht jemand nicht an Sperrfristen gehalten?
Da gibt es ja Erfahrungswerte wie das enden kann, wie sagte ein gewisser Herr Schabowski so schön „Nach meiner Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich“. Das Ende der Geschichte ist bekannt.
Jedenfalls können die „Trümmerfrauen“ vom Bendlerblock ihre Transparenzoffensive und die Agenda Rüstung auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgen.
@Verteidigungsbeamter:
Ich gehe noch einen Schritt weiter:
Man weiss zwar, dass das G36 auch nach einer bisher beim Hersteller nicht eingeforderten Produktverbesserung, die Anforderungen an ein zuküftiges, modernes Sturmgewehr nicht erfüllen kann, gleichzeitig hat man diese Anforderungen aber erst im August formuliert und vermutlich dem Hersteller noch garnicht mitgeteilt.
„Um mal beim heißesten Produkt vom vermeintlichen H&H-Lieferanten zu bleiben: Für die Infanterie u.ä. würde ich das 416 A5 16,5″ wählen, für den Rest eher das mit 14,5″ Lauflänge, unter Umständen sogar nur die 11″ Variante wählen. Allerdings bin ich kein ausgewiesener Fachmann, weswegen dies meine ganz persönliche Wahl darstellt.“
Entschuldigung, wenn ich die „Quotefunktion“ nicht richtig nutze.
Auch in einem Gefecht muss ich mich bewegen, um eine Häuserecke, einen Anschlag am Baum wählen oder hinter einem Objekt, dass mir vielleicht nur bedingt Deckung bietet.
Ich will eine Waffe die gut zu führen ist, damit ich die Möglichkeit wahrnehmen kann, meinen Schuss zu tätigen. Desto länger die Waffe, desto öfters wird mir diese Möglichkeit durch die Lappen gehen, da ich im Zuge meiner schwindenden Ausdauer, die Waffe nicht mehr ordentlich in den Anschlag bringen kann oder mich selber exponieren muss.
Eine Waffe die kürzer ist gibt mir die Möglichkeit in hektischen Situationen reagieren zu können und mir Zeit zu verschaffen.
Das Tavor21 bzw. dessen Weiterentwicklung X-95 lässt sich problemlos auch von Linkshändern bedienen, Hülsenauswurf ist umstellbar, Bedienelemente beidseitig.
Das X-95 lässt sich zudem problemlos auf die Kaliber 7,62×39 (AK47) und 9mm umrüsten, letzteres mit einem integrierten Schalldämpfer.
Die Führigkeit, insb. die Geschwindigkeit des „in Anschlag gehens“ sind optimal. Wichtig bei urbanen Gefechten, in denen mit Hinterhalten zu rechnen ist. Die Dimensionen sind perfekt auf eine motorisierte Panzergrenadiertruppe abgestimmt. Die Israelis haben sich bei dem Gewehr ne Menge Gedanken gemacht und ihre gesamte Kampferfahrung in das Design gesteckt.
Ein besseres Gewehr für die massenhafte Austattung einer Infanterietruppe werden sie so schnell nicht finden, meiner Meinung nach.
@“Verteidigungsbeamter“:
Man könnte den Eindruck gewinnen, daß Sie sich vom „Schmierentheater“ persönlich betroffen fühlen.
@ JPeelen
Vergleicht man das 416 mit dem G36 so ist dies auch bei gleicher Lauflänge kürzer zum einen wegen der Schulterstütze zum anderen weil der lower von ar 15 Systemen von hinterkante Abzugsgruppe bis Vorderkante Magazinschacht kürzer ist.
Ein 14,5in Lauf würde ich aber auch nicht nutzen der 16,5 ist bereits deutlich kürzer aber gibt noch gute Schießleistungen. Man sehe die USA dort ist die ungünstige Flugbahn des M4 durchaus bekannt aber toleriert der ja nun 14,5in hat. Das 416 der Marines mit 16,5in ersetzt aber sogar die DMR auf Grund praktischer Erfahrungen mit der Leistung auch auf Distanz.
und allgemein:
Das nicht Kampftruppe eine noch kürzere Waffe braucht als Kampftruppe sehe ich nicht. Der Sani wir beim behandeln die Waffe geschickter weise auf dem rücken haben da ist alles unter 1m dann ok und das gilt für die Waffe die für Notfälle im Tonner liegt.
Der Infanterist (und da schließe ich PzGren jetzt mal mit ein) will unter Gefechtsftsbedingungen auf und absitzen, durch Orte, Wälder und Berge, der braucht die kurze Waffe, denn er wird sie tatsächlich fast die gesamte Zeit in der Hand führen.
Bei allen Kaliberreden nicht vergessen: der Anpassaufwand in der Breite.
– neue Waffenhalterungen in allen Fahrzeugen
– AGDUS-Integration im GÜZ
– AGSHP-Schießsimulator (auch endlich mal wireless für nSAK)
– Nachtsichtgeräte
Geld dafür gibt es noch gar nicht. Das wird aber. Und zwar viel.
Immerhin wird es wohl wirklich querschnittlich ein neues Gewehr geben. Ich hatte schon befürchtet, dass – wenn überhaupt – nur die Infanterie (für die obere Führung also die Fallschirm- und Gebirgsjäger) irgendwann mal ausgestattet wird und die Unterstützer, die genau wie ihre Kameraden mit den grünen Litzen im Gefecht stehen, noch Jahrzehnte mit dem G36A1 ‚rumlaufen müssen. Wobei, wenn man bedenkt dass meine als Ausbildungskompanie noch bis 2010 mit G3 und P1 ausgebildet hat, könnte das trotzdem so sein.
Jetzt noch eine querschnittlich eingeführte Kampfbekleidung und eine vernünftige Trageausstattung (auf die Ponys will ich ausnahmsweise mal verzichten), dann kommt auch der nicht-grüne Teil der Bundeswehr so langsam im 21. Jahrhundert an.
“ kann es nur der AK-74 werden …“
Die Giesskanne schiesst von Haus aus schon automatisch Sperrfeuer.
HK416/17 nix anderes.
@Wurstfinger:
Der Nachteil an einem Bullpup System ist aber eben das „Handling“ der Waffe an sich. Es benötigt viel mehr Übung um genauso effizient zu sein, wie ein normales Sturmgewehr.
Daher besitzen viele Einheiten eben auch noch AR-15 Varianten.
Weiterhin ist das Tavor nur beschränkt Modular. Laser-Licht-Module passen nur auf die obere „Rail“ und sind damit schwer bedienbar während andere Sturmgewehre eben Schienen in einer 12 – 3 – 6 und 9 Uhr Position haben.
Um Waffen ordentlich kontrollieren zu können, gerade bei schneller Schussabgabe, benötigen sie eine gewisse Länge.
Siehe M4 SOPMOD BLOCK 2 sowie ALLE Tendenzen des Schießsports der letzten 7-10 Jahre.
@Chris
Habe ich etwas falsch verstanden? Die Marines haben ein HK416 mit 16″ ?
Bisher kenne ich nur das M27IAR das aber eine ganz andere Aufgabe hat.
@ Chris
Das ist erst einmal korrekt, aber bei dem von Ihnen favorisierten 16,5″ sprechen wir gerade einmal von sage und schreibe 5,8 cm:
Gesamtlänge G36 (min. / max.): ca. 755 / 1002 mm
Gesamtlänge 416 A5 16,5″: ca. 848 / 944 mm
Gesamtlänge 416 A5 14,5″: ca. 797 / 893 mm
Gesamtlänge 416 A5 11″: ca. 709 / 805 mm
(Alle Angaben gem. Produktbeschreibung H&K)
Die US Marines nutzen das auf dem HK 416 basierende M27 Infantry Automatic Rifle (IAR), welches das M249 Light Machine Gun in großen Teilen ersetzt. Es somit aber nicht die Standardwaffe der USMC grunts
Ich würde Sie herzlich darum bitten, nur über Sachen zu schreiben, die Sie tatsächlich beurteilen können. Genau zu diesem Punkt schrieb ich gestern um 21:18:
„Als Praxisbeispiel aus dem Bereich San (MedEvac – ISAF): Die Fähigkeit zum gezielten Einzelschuß auf 400m+ ist eher nachteilig, wenn als Preis dafür bei der Arbeit am Patienten das Gewehr entweder permanent mit der Mündung im Dreck hängt oder gar ganz aus der Hand gelegt werden muss.
Evtl. können Sie mir sagen, was meine hervorragend ausgebildeten UmP da so falsch gemacht haben oder was man uns im GÜZ für einen Quatsch beigebracht hat, aber das G36 befand sich dabei fertiggeladen und gesichert, quer und mit der Mündung nach unten auf dem Rücken, um es im Bedarfsfall sofort nach vorne drehen zu können. Die Schulterstütze kann dabei nicht angeklappt werden, weil ich ansonsten die Waffe im Feuerkampf nicht mehr ordenlich führen kann.
Ich denke, Sie wissen sehr gut, dass es evtl. in der AGA noch Waffen gibt, „die auf dem Tonner liegen“, in allen anderen Szenarien aber nicht mehr. Insofern ist eine kürzere Waffe immer vorteilhafter (gerade für o.a. Beispiel) weil ich sie tatsächlich immer „am Mann“ (oder der Frau – Stichwort: Körpergröße!) haben kann. Es wäre daher nicht zielführend, bei der anstehenden Neubeschaffung nun wieder eine 08/15 Einheitswaffe „von der Stange“ (lies: in der gleichen Größe für alle) zu kaufen.
Gibt es eigentlich einen einzigen öffentlich zugänglichen NEGATIVEN Bericht über das G-36 der von einem Soldaten mit Kampferfahrung verfasst wurde?
@ Nappel
Ja das M27 eigentlich eingeführt um das M249 in der Masse zu ersetzen haben aufgrund der Leistung des M27 was ja ein 416 ist auch die DMR in den Gruppen raus genommen.
Das sagt ja eigentlich um so mehr wenn eine Waffe die für eine ganz andere Aufgabe gedacht war das jetzt mit übernimmt.
Der Ansatz jetzt ist tatsächlich was m27 und m240 nicht kann macht Mörser, Javilin oder cas
@Verteidigungsbeamter: “Jedenfalls können die „Trümmerfrauen“ vom Bendlerblock ihre Transparenzoffensive und die Agenda Rüstung auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgen,“ würde vielleicht auch ein Herr Jungbluth sagen.
Nochmals, man lese ab “Zum Schluß noch zwei Highlights, welche bis vor Kurzem UvdL und KS vielleicht noch nicht voll bewußt waren: …. “ in http://augengeradeaus.net/2015/08/g36-von-maengeln-im-gefecht-steht-nichts-in-den-akten/comment-page-2/#comment-207337.
Das vom 27. August 2015 Kommentierte und zusammen mit http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/049/1804921.pdf, Seite 3, Frage 10, dürfte UvdL, KS und dem BAAINBw „den Rest zum G36“ gegeben und die gestrige Zäsur forciert haben.
Offenbar nicht ganz umsonst schrieb ich:
• Dazu kann man nur sagen, dumm und ahnungslos gefragt sowie noch dümmer und mindestens ebenso ahnungslos geantwortet. DIE LINKE und die Regierung bzw. das BMVg haben also auf einem identischen Niveau der Expertiselosigkeit, das originäre gemeinsame Thema verfehlt, setzen, Sechs!
• Es handelt sich nämlich „schwarz auf weiß“ vom BMVg gegenüber dem Parlament beurkundet, beim Materialeinsatz für das G36 weder um das höherwertigere PA6.6, noch um High-Tech-Carbonfasern, sondern gemäß Material-Kennblatt der BASF für Ultramid B3WG7 wohl um das „billigste 0815-Perlon-L-Derrivat samt hundsordinärer Glas-Kurzfasern“ mit einem Stand der Spritzgußtechnik aus 1955 und der Werkstoffkunde aus 1938!
Wetten, daß das und der komplette AG-Thread „brühwarm“ dem BMVg bzw. KS und deren Umfeld serviert wurde, aber nicht von Herrn van Aken und auch nicht von mir! :>)
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P.S.: Übrigens unter „Marktsichtung“ (eher passiv) – deshalb besser „Markterkundung“ (weil aktiv) – verstehe ich etwas völlig Anderes, als die „BAAINBw-Fragebogen-Wünsch-Dir-Was-Spielchen“ bzw. als das „Quartett: Ist Ihrer, oder der von H&K länger“, welche sich auch hier in der Diskussion relativ intensiv und bestenfalles auf „WHQ-Niveau“ fortpflanzen sowie das originäre Thema „Beschaffungsproblematik“ nur verwassern (vgl. jüngsten Kommentar von @Voodoo an @Chris).
Da läßt man sich als BAAINBw erst einmal aus ganz Europa samt Israel und UAE die entsprechenden Waffen und Munition ins Haus kommen und bietet auch vor innovativen Schaft- und Rohr-Carbon- sowie Laminier- und Mould-Techniken wie z.B. von Christensen Arms oder auch vor hervorragende CNC-Frästechniken aus Tschechien nicht Einhalt. Auch so mancher Werksbesuch könnte vielen “Drehstuhl-Experten“ nicht schaden. Aber dieser Zeitsprung von „1995er G36-Plaste und Elaste“ auf echte „HIGH-TEC“ scheint für das BAAINBw Gruppe Kampf, Team K6.2 Hand- und Faustfeuerwaffen offenbar von Orwell’schen Dimensionen.
Zusammen mit der WTD 91 und dem WIWEB sollte dann ein 4-dimensionales Pattern-Modell (Stichworte: Prognose-Verfahren und Demand Planning) mit den Parametern „Signifikanzen, Relevanzen, Nutzen und Kosten“ erstellt werden; parallel fließen die (Beschuß-) Test- und Erprobungsergebnisse ein. Damit würden auch die FFF stehen sowie die gesamte hierarchisch strukturierte und gewichtete Leistungsbeschreibung mit Bewertungsmatrix eines „offenen und transparenten Vergabeverfahrens“ (O-Ton UvdL & KS) und dies ganz weit weg von jeglicher H&L-Lieferantenmentalität sowie von Vergabepraktiken nach Gutsherrenart.
Sorry für diese harte Kritik, auch teils gegen über einzelnen AG-Usern, aber ich stecke nun mal erst seit 2004 bieterseitig mit allen Höhen und Tiefen im Beschaffungswesen und habe mich mit so manchem Elaborat von BWB/BAAINBw befassen dürfen.
@ Vtg-Amtmann
Vielen Dank für die offene Innensicht aus der Praxis der Rü/AIN.
Die strategischen Fragen die sich mir nun „aufdrängen“ sind wohl an Frau StS Dr. Suder und Herr Dr. Scherf zu richten:
Wie sollte ein verbessertes Beschaffungswesen nun nach den bisherigen Erkenntnissen des Steuerungboard Rüstung in Ablauforganisation und Aufbauorganisation aussehen?
Ist der CPM (nov) als Beschaffungsvorschrift überhaupt zeitgemäß und wenn ja wird er wirklich regelkonform angewandt?
Und darüberhinaus im Zusammenarbeit mit dem GI/AL Plg:
Funktioniert der IPP in der jetzigen Fassung oder ist er zu schwerfällig und realitätsfern angelegt und damit nicht praktikabel?
Doch dazu müsste man vielleicht erst mal dazu bereit sein zu erkennen das wenn A falsch war nicht automatisch B folgen muss… :-)
Nebenbei zu Causa G 36 bemerkt: Ich halte es ebenso nicht für angebracht als große Lösung nun 170.000 Waffen in den „gelben Sack zu hauen“. Mit der Zwischenlösung wurde ja auf die Möglichkeit eines „Waffenmix“ als praktikable Truppenlösung hingewiesen.
@ Voodoo
Sie verstehen die Angaben von HK aber schon? Beim G36 ist das eingeklappte und ausgeklappte länge beim 416 mit Schulterstütze voll ausgezogen und voll eingeschoben.
die Waffe ist also eingeschoben voll nutzbar und 15cm kürzer. Und ausser bei sehr großen Soldaten oder ohne Schutzausrüstung sind die unterstenn Einstellungen die die üblicherwiese genutzt werden.
Wann immer ich mit Amerikanern arbeite nutze ich mit 1,75m zum Beispiel mit meinem Plattenträger grundsätzlich die kleinste Einstellung am M4.
Und vergessen Sie nicht das Prinzip der Hebelwirkung ist der Lauf (der ja relativ schwer ist) vor der Unterstützungshand nur ein bisschen länger kann dies sich durchaus schon sehr bemerkbar machen. Hinzu kommt das durch die kürzere Schulterstütze und kürzeren lower die Unterstützungshand für viele Soldaten zweckmäßiger platziert werden kann.
Und zu Ihrem anderen Punkt:
Ich sehe hier den Wiederspruch nicht zwischen “ Der Sani wir beim behandeln die Waffe geschickter weise auf dem rücken haben“ und „das G36 befand sich dabei fertiggeladen und gesichert, quer und mit der Mündung nach unten auf dem Rücken“. Klingt doch passend, sehe Ihr Problem nicht. Und der Logistik Soldat wird seine Waffe wenn er fährt in der Waffenhalterung haben, beim be und entladen ebenfalls auf dem Rücken und im Verfügungsraum in der Hand oder auf dem Rücken. Da stört der extra Zentimeter auch nicht.
Natürlich ist eine kürzere Waffe immer Praktisch aber die ballistische Leistung lässt nach (ich gehöre jetzt nicht zur unterstützenden Truppe aber normalerweise ist die ja nicht versessen darauf das Gefecht auf kurze Entfernung zu führen sonder sich möglichst schnell möglichst weit von überraschenden Feind abzusetzen) . Desweiteren wird das Schießen geringfügig schwerer und die Zuverlässigkeit der Waffe singt.
@ Dran.Drauf.Drüber
Ich würde keinen Waffenmix machen und rumwurschteln, stattdessen medial perfekt vorbereitet eine Übergabe der 170.000 G36 an die Peschmerga mit blonder Fönfrisur !
Verspricht politisch deutlich mehr Nachhaltigkeit und Erfolg ;-)
@ Vtg-Amtmann
Das sitzt!! Hoffentlich sitzen die Personen aus BAAINBw Gruppe Kampf, Team K6.2 nicht nur ihre Lebenszeit ab, sondern verhalten sich so wie es die Kameraden es im Feld auch machen. Verantwortungsvoll und felxibel. Wenn man sich allein die Bereiche anschaut, die bei der Beschaffung mitreden wollen, graut es einem. Solche Strukturen sind absolut Inakzeptabel und müssen abgestellt werden. so wird Deutschland nie im Nato Fall länger als eine Woche durchhalten. Dann sind die Depots nähmlich leer und nix kommt nach. Liegt noch im Körbchen unten nach Klopapier.
Fr. Dr. Leyen, wenn Ihre Mitarbeiter oder wer auch immer das lesen sollte, das ganze System ist marode und Altbacken. In Berlin in der Julius Leber Kaseren gibt es soviele Dienststellen und Unstkdo da bekomme ich jedes mal Kopfschmerzen. Da blickt keiner mehr durch.
@ chris
Ja ich versteh die Angaben schon, deswegen bezog ich mich in meiner Argumentation auch nur auf die max. Länge zwischen den beiden Waffen G36 und 416 (iuV) – wobei die Teleskopstütze natürlich auch eine andere Bewertung zulässt, jetzt verstehe ich Ihren Standpunkt.
Der Kernpunkt meines zweiten Teils lag bei der Waffe deren „Mündung dabei permament im Dreck hängt“, nichts für ungut.
Allerdings gebe ich an dieser Stelle auf, der @Amtmann hat schon recht – eine WHQ-Diskussion verwässert nur den eigentlichen Thread und anscheinend drücke ich mich ohnehin nicht klar verständlich aus. Alle meine Argumente aus der Nutzerebene sind hoffentlich durch die Einsatzauswertungen bekannt und wurden zudem seit 2010 an mehreren Stellen, so u.a. auch hier, wiederholt benannt.
@chris: Das G36 ist zunehmend von gestern, das HK 416 noch lange nicht das StG von morgen und die „Zuverlässigkeit der Waffe _s_i_n_g_t_“. Das nochmals im Eilmarsch durch die Beschaffungsproblematik, welche mit „Wünsch-Dir-Was“ und „Meiner ist länger“ absolut nicht lösbar ist. Eine kürzere G36-Schulterstütze und eine kürzere G36-Unterstützungshand eines 1,75m Soldaten“ interessieren bei einem neuen Waffensystem soviel wie der Sack Reis in China und langweilt ansonsten nur!
Ich habe zum Thema G36 was interessantes gefunden !
Bitte mal auf der Webseite „Nachdenkseiten“
– G36-Affäre – Nichts ist so, wie es scheint –
vom 9. September 2015 um 11:48 Uhr lesen !
„. Das nochmals im Eilmarsch durch die Beschaffungsproblematik, …“
Da muss was vom Regal gekauft werden, sonst wird aus 2019 2029 ….
Deswegen zur Erinnerung noch einmal eine Information aus einem Beitrag des geschätzten Mitusers J-P-W: Das HK 416 A5 ist, zumindest in seiner 11″ Version, bereits seit August letzten Jahres als G38 katalogisiert worden, wie hier nachzulesen ist:
http://strategie-technik.blogspot.de/2014/08/neu-im-katalog-g38-alias-hk416a5.html
Ist mir eben siedend heiß eingefallen… Honi soit qui mal y pense? ;-)
@Vtg-Atmann
Ja manche Sachen passieren wen man vom Handy schreibt dann singen Waffen auch mal.
Aber lesen muss auch geübt sein habe nie von der G36 Schulterstütze geredet.
Und bei dem anderen Punkt gebe ich ihnen Vollkommen recht ich habe auch den Eindruck, dass es bei der Beschaffung wenig darauf geachtet wird ob der Standard Soldat (1,75 ist ja so ziemlich Durchschnittsgröße) auch wirklich gut nutzen kann.
Aber ist das wirklich schlau bei der Beschaffung einer Waffe nicht daran zu denken , dass sie nicht nur im Schrank stehen soll sonder auch Menschen sie benutzen? Also in der zivilen Welt und andren Streitkräften gibt es ja auch Gesichtspunkte wie Ergonomie.
und @ Voodoo
ja an das G38 musste ich auch denken und fragte mich dann warum denn warten bis 2019 und jetzt noch so viel Geld in G36?
Nur kurz zur Standardgröße bei männlichen Soldaten.
1,75m war 1939 zutreffend, dürfte also derzeit deutlich höher liegen. Diese Aussage war Informationspunkt bei mir bekannten Einkleidungen hinsichtlich Bekleidungsgrößenermittlung.
Und die Damen, wirken sich doch eher reduzierend aus? Und welchen Einfluss hat deren geringere Zahl auf einen möglichen Aussagewert „Standardsoldat“?
Ob derartige Daten – nach Aussetzung der Wehrpflicht – überhaupt noch abgegriffen werden? Und welchen Aussagewert hinsichtlich Querschnittlichkeit könnten sie noch beinhalten?
Aber dies bitte nur als Randbemerkung zu begreifen.
@erzgebirgler, GH
Verschwörungstheorien kommen immer gut, deswegen muss man sie nicht interessant finden… oder Sie müssten schon erklären, warum.
(Um den anderen die Suche zu ersparen: Die ganze G36-Geschichte ist eine Medienkampagne, die dazu dient, der Bundeswehr ein für die Landesverteidigung hier doch ausreichendes Gewehr madig zu machen und statt dessen neue Waffen für die Intervention in fremden Ländern zu beschaffen. Also Profit für die Rüstungsindustrie und der Ausbau der weltweiten Interventionsstreitmacht, vermutlich im Sinne des Kapitals. Und der Vorwurf von H&K, dass es einige gelenkte Medien dabei gebe, war schon richtig, nur den MAD hätte er dafür nicht versuchen sollen einzuspannen.)
@ KPK (als Randbemerkung zurück)
Die durchschnittliche Körpergröße sind laut Mikrozensus von 2009 1,78m (m) gegenüber 1,65m (w). Eine Sache bitte nicht vergessen: *hust* Frauenquote in den Streitkräften *hust* – San angestrebt bei 50%, restlichen Streitkräfte insgesamt bei min. 15%. Natürlich müssen Beschaffer das berücksichtigen, sonst ist Theater vorprogrammiert.