Deutsche MedEvac-Hubschrauber wieder nach Afghanistan
Die Bundeswehr wird im September erneut Aufgaben der medizinischen Evakuierung (MedEvac) im Norden Afghanistans übernehmen und dafür zusätzliche Hubschrauber an den Hindukusch verlegen. Geplant sei der Einsatz von zwei Helikoptern des Typs CH53 GS mit MedEvac-Einrüstung, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am (heutigen) Freitag auf Anfrage von Augen geradeaus!. Außerdem würden voraussichtlich drei zusätzliche Besatzungen einschließlich Sanitätspersonal nach Masar-i-Scharif geschickt.
Die Aufstockung des deutschen Einsatzes wurde notwendig, nachdem die dänischen Streitkräfte nach einem Parlamentsbeschluss den bisherigen Einsatz von MedEvac-Hubschraubern in der Resolute Support Mission in Afghanistan beenden. Da es sich um eine einsatzkritische Fähigkeit handele, habe sich Deutschland entschlossen, diese Rolle erneut zu zu besetzen und für den Norden des Landes verzugslos die Fähigkeit MedEvac zu übernehmen, sagte der Ministeriumssprecher. Trotz der Aufstockung bleibe die Zahl der deutschen Soldaten in Afghanistan aber unter der vom Mandat vorgegebenen Obergrenze von 850 Soldaten.
Derzeit sind zwei deutsche CH53 GS-Hubschrauber in Afghanistan im Einsatz, eine weitere Maschine steht als technische Reserve bereit. Die Gesamtzahl der Besatzungen wird auf sieben erhöht.
Der Einsatz zusätzlicher Hubschrauber für die MedEvac-Aufgabe war hier in den Kommentaren in den vergangenen Wochen schon mal angesprochen worden; das scheint jetzt die endgültige Weisungslage zu sein. (Und, so höre ich vereinzelt aus der Truppe, die Planung CH53 ein wenig durcheinander zu wirbeln…)
(Archivbild Januar 2011: Auf dem militärischen Teil des Flughafens Tegel wird ein für den Afghanistan-Einsatz bestimmter Transporthubschrauber CH 53 in ein russisches Frachtflugzeug Antonov AH-124-100 verladen – Bundeswehr/S. Wilke)
@Voodoo
Nachtflug in Afghanistan war immer ein schwieriges Unterfangen an den Grenzen der Leistungsfähigkeit der eingesetzten Technologie. Die BIV Brillen die in der Bundeswehr eingesetzt wurden, waren tatsächlich für den europäischen Bereich optimiert. Die höchste Verstärkung im Wellenbereich von Chlorophyll (Blattgrün). Gleichzeitig wenig künstliches Licht. Schon aus dieser Sicht waren wir aus Sicht der Truppe in der Nacht kein verlässliches Rettungsmittel. Diese Einschränkung galt allerdings auch für die Amerikaner.
Wie ich bereits zu Koffer geschrieben habe, haben die Amerikaner einfach die erforderlichen Mittel bereitstellen können. 16 Maschinen disloziert auf 5 Standorte bei den Amerikanern zu 2 Maschinen am Standort MES zeigt deutlich die Überlegenheit der Amerikaner.
Ich akzeptiere auch, dass für die Truppe natürlich das Ergebnis zählt. Die Amerikaner waren näher dran, hatten aufgrund Redundanz eine höhere Verfügbarkeit und waren deshalb regelmäßig schneller.
Wogegen ich mich wehre ist, dass die oben aufgeführte Situation dahin gedeutet wird, dass die CH53 MEDEVAC und deren Besatzungen feige die Einsätze auf die Amerikaner abgewälzt haben.
Die CH53 stand (zumindest bis Juli 2010- mein letzter Afg Einsatz, danach kann ich nicht mehr mitreden) 24/7 in Bereitschaft. Wenn der Einsatzbefehl gegeben wurde, wurde auch geflogen, wenn es technisch möglich war. Bei Tag und Nacht und unter Bedrohung.
In dieser Hinsicht bin ich mit mir und meinem Einsatzverständnis als Offizier und Soldat im Reinen. Das gilt auch für meine Kameraden.
Das unser Kräfteansatz für den Auftrag zu wenig war (und doch das Personal der CH53 Truppe bis an die Grenzen der Belastbarkeit geführt hat) ist natürlich schwer zu akzeptieren und der Unmut der Truppe, wenn der CH53 MEDEVAC nicht kam, ist natürlich absolut nachvollziehbar.
@BQETHE | 08. August 2015 – 0:10
„Wogegen ich mich wehre ist, dass die oben aufgeführte Situation dahin gedeutet wird, dass die CH53 MEDEVAC und deren Besatzungen feige die Einsätze auf die Amerikaner abgewälzt haben.“
Damit haben Sie auch sicherlich Recht. Feigheit sollte man Ihnen und den Kameraden keinesfalls unterstellen.
Aber Sie werden doch vielleicht zugestehen, dass die us-amerikaner andere Risikoeinschätzungen treffen und eher bereit sind vom „Friedensflugbetrieb“ in einen „Einsatzmodus“ umzustellen?
@Koffer
Über dieses Thema könnten wir noch einen sehr langen Diskurs führen. Mir liegt es fern, die Einzelheiten zwischen rechtlichen Rahmenbedingungen, Führungsvorbehalte höherer Entscheidungsebenen und den auf deutscher Seite gewählten Kräfteansatz hier noch detaillierter öffentlich zu diskutieren.
Gleichzeitig werde ich mich auch hüten, über den Ausbildungsstand und die Einsatztaktiik der Amerikanischen Hubschrauber zu schreiben.
In der Zeit, in der die Amerikaner die Deutschen in Nordafghanistan unterstützt haben, haben wir deutschen davon profitiert. Wir Heeresflieger haben neidisch auf die Ressourcen geblickt und die Aussenwahrnehmung war teilweise fatal.
In der Wahrnehmung der Truppe blieb leider oft nur hängen, wann wir nicht da waren. Die Stimme derjenigen, die von CH53 MEDEVAC profitiert haben kommt kaum durch. Viele Einsätze mit deutschen und Spezialkräften anderer Nationen sind in der Truppe auch unbekannt.
Aber letztlich geht es hier in dem Artikel über MEDEVAC CH53 vs NH90 FAM. die Amerikaner stehen nicht mehr zur Verfügung, die Rahmenbedingungen sind gegenüber 2008-2010 deutlich anders. Heute gibt es vermutlich noch deutlich mehr Hot Zones, aber weder NH90 FAM noch CH53 werden dort eingesetzt, da unsere Truppe im Gegensatz zu 2008-2010 nicht mehr kämpft.
Die Verfügbarkeit von NH90FAM ist ein Trauerspiel, insbesondere wenn man den Einsatz des NH90 FAM in Afghanistan politisch als Erfolgsgeschichte und Beweis für die Leistungsfähigkeit des NH90 gesehen hat. Zeigt sich doch jetzt, wieviel Aufwand nötig war, um diese Erfolgsgeschichte für 6 Monate nach Afghanistan zu bringen.
Bei CH53 sehe ich die Aussage, dass diese Verstärkung von 2 auf 4 Hubschrauber für 12 Monate nachhaltige Probleme für die CH53 Truppe mit massiven Einschränkungen in der Regeneration und im Heimatflugbetrieb bringt als zwingenden Beweis dafür, dass die Bundeswehrreform gescheitert ist.
Die Bundeswehrreform sollte die Bundeswehr effizienter für den Einsatz machen und dabei noch Geld sparen. Von Sparen sind wir dann schon unter De Maiziere wieder abgekommen.
Aber warum bekommen wir es nicht hin 4 CH53 nach Afghanistan zu stellen, wo wir doch vor der Reform seit 2001 durchgängig 5-7 Hubschrauber in Afghanistan hatten und nebenbei noch Kosovo, Kongo und Pakistan unterstützt haben?
Wenn ich mich recht erinnere könnten wir mit den 20 CH53 GS logistisch 5 Maschinen mit ca. 1200 Flugstunden/Jahr durchhaltefähig im Einsatz haben. Mit der Reduzierung auf zunächst 2 Maschinen und deutlich weniger Flugstunden im Einsatz, sollte hier doch eine Entspannung eingetreten sein. Gleichzeitig erhielten wir ab 2013 die CH53 GA mit einer geplanten Auslieferungsrate von 1 LFZ/Monat. Diese Maschinen werden mit einem Flugstundenvorrat von 200 Stunden durch die Industrie ausgeliefert. Damit sollte sich in 2014 der durchschnittliche Flugstundenvorrat der CH53 Flotte erhöht haben.
Welche Parameter und Entscheidungen sind es, die trotz der logistisch besseren Lage, eine so katastrophale Situation entstehen lies?
Anhand der Annahme könnte man erkennen, dass sie die letzten Jahre nicht miterlebt haben.
Schon alleine, wenn man sich aber die Zahlen vor Augen hält, was bei FT Hub alles gekürzt wurde darf man die Frage, warum das alles nicht mehr so klappt wie früher aber gar nicht stellen.
Es wurden zwei komplette Regimenter plus Aussenstelle Waffenschule, Diepholz in ein Geschwader an zwei Standorten reduziert. Die genauen Zahlen weiss ich nicht mehr aus den Vorträgen, aber es waren 4500-5000 Stellen auf jetzt um die 2000.
Der Einsatz jetzt wird zu mehr als 90% aus zwei Staffeln(!) bedient. Diese sind weder voll besetzt, noch sind die, die da sind zu 100% einsetzbar.
Also jetzt so eine Frage zu stellen, warum das alles nicht mehr so funktioniert wie vor 10 Jahren ist da doch eher hinfällig.
Die Maschinen können wir da hinstellen, aber die Besatzungen und Techniker reichen halt nicht aus. Auch die letzte Frage wirde hier schon zur genüge diskutiert.
@BQETHE | 08. August 2015 – 9:03
„Mir liegt es fern, die Einzelheiten zwischen rechtlichen Rahmenbedingungen, Führungsvorbehalte höherer Entscheidungsebenen und den auf deutscher Seite gewählten Kräfteansatz hier noch detaillierter öffentlich zu diskutieren.“
Schade.
„Gleichzeitig werde ich mich auch hüten, über den Ausbildungsstand und die Einsatztaktiik der Amerikanischen Hubschrauber zu schreiben.“
Warum? Bekannt ist, dass die Heeresflieger der Amis häufig einen wesentlich geringeren Ausbildungsstand haben und häufig auch eher mit der taktischen „Brechstange“ vorgehen.
Bekannt ist auch, dass die DEU HFlgTr stolz darauf ist hier häufig „besser“ zu sein.
Als Bedarfsträger erlaube ich mir aber die Anmerkung, dass es der Truppe (uns) nichts bringt, wenn „unsere“ Flieger besser sind, aber nicht fliegen, bzw. wenn sie denn fliegen mit zuwenig taktischer Erfahrung.
Vielleicht heisst in diesem Fall von den Amis lernen, siegen lernen?
Zugegen eine überspitz formulierte Frage und auch die von mir geschilderten Grundannahmen sind stark simplifiziert und werden eigentlich der treuen Pflichterfüllung unserer HFlg nicht gerecht.
Aber diese Pointierung sei mir dennoch erlaubt, denn für mich als Bedarfsträger zählt halt das Ergebnis…
@BS
Ich bin mir bewusst, dass genau diese Frage hier schon sehr oft diskutiert wurde.
Aber Sie ist halt auch der zentrale Knackpunkt.
Die Entwicklungen sind von Aussen nicht einfach so „passiert“, sie sind durch Entscheidungen, Meldungen und Handeln von militärischen Führern eingetreten.
Von Aussen betrachtet scheinen die bisherigen Entscheidungen und das Handeln eine negative Entwicklung nicht verlangsamt oder gestoppt , sondern eher noch deutlich beschleunigt zu haben.
Es gehörten schon eine Menge Fehler, Fehleinschätzungen und das permanente Ignorieren der Absicht der übergeordneten Führung dazu, um sich in so kurzer Zeit in diesen Offenbarungseid zu katapultieren. Und diese Fehltritte kamen bei weitem nicht nur durch die politischen Vorgaben.
Über konkrete Zahlen möchte ich mich hier eigentlich nicht öffentlich streiten, aber nur soviel: Die gesamte Heeresfliegertruppe hatte in ihren absoluten Hochzeiten nach 1989 nie mehr als 9000 Mann (Planung). Davon keinesfalls 5000 Mann CH53..
Die Rgt Sollstärke lag eher bei 1600 und war auch nie voll besetzt.
Zahlenmäßig hat die CH53 Truppe den FTHub recht gut überlebt. Die HFlgRgt hatten im Gegensatz zum neuen Geschwader die technische Komponente bereits inkludiert (dezentralisierte Technik). Im Luftwaffen Modell beinhaltet das Geschwader mit 2000 Mann (in 3 Staffeln) nur leichte Störbehebung und die Flugstundenproduktion erfolgt in Systeminstandsetzungszentren/Werften.
Insgesamt sehe ich die Reduktion der Köpfe im Rahmen des FT Hub eher von 3500 auf 2600 bei gleichzeitiger Reduktion der WaSys von rund 100 auf 66.
Trotzdem war es Ziel des FTHub trotz Reduktion der Airframes die Flugstunden Produktion signifikant zu steigern und fast zu verdoppeln.
Dies war für mich immer Magie, aber die Argumentation der blauen Truppe ( „Wir sind die 100% Klarstand Jungs aus Holzdorf, wenn nicht wir, wer dann?“) hat offensichtlich die politischen Entscheidungsträger beeindruckt. Gepaart mit der „fundierten“ Aussage, dass es dieses Wunder sogar zum Nulltarif gibt („FTHub kostet nichts, es wird ja nur die Farbe gewechselt“), konnten sich die militärischen Entscheidungsträger von damals (2010) durchsetzen.
Diese Entscheidungsträger, Zuflüsterer und Wasserträger im militärischen Bereich sind immer noch an Ort und Stelle. Deshalb ist es jetzt auch so schwer das Ruder wieder umzureißen.
Heute ist die CH53 Truppe teurer, weniger leistungsfähig und weitere 5 Jahre näher am Nutzungsende der CH53.
Wer sich darauf verlässt, dass ein Nachfolger CH53 2022 auf der Matte steht und übernimmt, der muss die letzten 10 Jahre der „Erfolgsgeschichte“ Drehflüger in der Bundeswehr verpasst haben…
Die CH53 wird noch einige Zeit im Einsatz und im Inland gebraucht. Es wird Zeit, dass Entscheidungen getroffen werden, um die Verfügbarkeit für die BENÖTIGTEN Fähigkeiten CH53 wieder zu erhöhen.
Die Anforderungen der Truppe sind eigentlich nicht so hoch. Transport und MEDEVAC wird von der Truppe im Einsatzland und Zuhause im Grundbetrieb gefordert.
Hier den Offenbarungseid zu leisten und parallel lieber an fancy Spezialbefähigungen zu arbeiten ist in Hinblick auf das nahe Nutzungsende der CH53 vielleicht der falsche Weg.
@Koffer
Das Ergebnis zählt, da gebe ich Ihnen recht!
Aber genau darum geht es in dem obigen Artikel. Während wir über die Leistungsfähigkeit der CH53 MEDEVAC vor Ort im Einsatzland diskutieren, geht es hier im Artikel darum,
dass Deutschland sich scheinbar nicht mehr in der Lage sieht, überhaupt noch eine MEDEVAC Rotte (ob leistungsfähig/willig oder nicht) nach Afghanistan zu stellen.
NH90FAM hat den Offenbarungseid bereits geleistet und scheinbar dachte die LW Führung auch, dass sie mit einem „wir können nicht“ einfach durch kommt.
Man hatte ja schließlich in diesem Jahr 3 Hubschrauber für mehrere Monate in den USA zu einer Übung, da fällt es schwer dem Personal zu verkaufen, dass sie jetzt in Afghanistan nochmal ran müssen.
In meiner Brust schlagen hier 2 Herzen.
Die (wie Sie feststellten) unzureichende MEDEVAC Kapazität/Fähigkeit im Einsatzland wurde über die Jahre mit sehr hohem Aufwand und oft mit Überlastung des Personals sichergestellt. 3-4 Monate Einsatzzeiten (Spezialpersonal teilweise bis zu 6 Monaten)/Jahr über mehrere Jahre hinweg waren eher die Regel, als die Ausnahme (damit ist vielleicht zu erklären, warum wir manchmal etwas mimosenhaft bei der Kritik an unserer Leistung sind).
Der Sicherstellung des Einsatzes wurde alles untergeordnet. Das „coole“ Fliegerleben mit Teilnahme an Flugtagen, internationalen Übungen usw. fand nicht mehr statt.
Deshalb kann ich die Rebellion des Personals jetzt schon nachvollziehen. Neben den Belastungen der Einsatzgestellung durften die Heeresflieger im Rahmen des FT Hub ja zusätzlich noch den Dank und das damit verbundene Treueverhältnis (+Fürsorge) des Dienstherren für die geleisteten Einsätze erfahren. Das hat die Situationen in den betroffenen Familien nicht verbessert.
Das zweite Herz sagt aber, dass wir uns in der CH53 Truppe seit bereits mehr als 10 Jahren über den Einsatz definieren. Der Stolz der Truppe kommt daher, dass wir seit 1989 in jedem Einsatz beteiligt waren und gebraucht wurden.
Das man jetzt seitens der Führung den Einsatzauftrag ablehnen möchte und die vorhandenen Ressourcen auf Übungen fokussiert trifft mich ziemlich hart. CH53 war seit ich denken kann eine Einsatz- und keine Übungstruppe.
Erst das Werbeprospekt zu GA und MTA, jetzt der HFlg-Pathos…der Sicherstellung des Einsatzes wurde alles untergeordnet…
Uiuiui, harter Tobak.
Teilnahme an Übungen fand nicht mehr statt. Stimmt ja so auch nicht…
Aber alleh althergebracht. Früher (Heer) alles gut, heute(also besonders die Lw) alles doof.
Wie schon geschrieben, rühren sehr viele Probleme aus den Zeiten deutlich vor FT Hub.
Hier den schwarzen Peter der Lw zuzuschieben ist emotional herleitbar aber kurzsichtig.
Wie man an den anderen Baustellen sieht, ist das ganze eher Bw-systemisch.
Jetzt auch noch der Führung zu unterstellen, den Einsatzauftrag ablehnen zu wollen, ist ein ganz schön harter Vorwurf. Meiner Meinung nach auch nicht herleitbar. Sicherstellung RS hat immer oberste Priorität.
Der Hintergrund, warum man gegen eine Aufstockung beraten hatte und andere Lösungen aufgezeigt hat, hat mehrere Gründe. Der Hauptgrund liegt darin, dass ab nächstes Jahr fast nur noch GA Flugstunden bereitstehen. Da aber noch ein Grossteil des Personals diese noch nicht nutzen kann, werden diese Kameraden evtl den Schein verlieren. Was wiederum bedeutet, dass die schon geschulten vermehrt in den Einsatz gehen und die Schulung nicht stattfinden kann und Flugstunden nicht genutzt werden. Teufelskreis.
Um also den vollständigen Fähigkeitsverlust CH kurz bis mittelfristig zu verhindern ist es zwingend notwendig, erstmal das gesamte Personal zügig GA zu schulen.
Ferner wird in diesem Szenario KEIN Bedarfsträger mehr adäquat bedient werden können. Es wurde sogar auf die enorme Belastung der Betroffenen hingewiesen, was aber, auch wenn es manch Ehefrau einfach nicht verstehen kann, bei dieser Entscheidung keine Beachtung fand.
Als mittlerweile Aussenstehender darf man zwar fast alles behaupten, sein vermeintlich fundiertes Fachwissen der Vergangenheit sollte man aber eher in homöopathischen Dosen preisgeben…
So. Sonne scheint. Welt retten passiert heute auch nicht mehr. Schon wieder zuviel geschrieben und Zeit verschwendet.
@ BQETHE
NH90 war nicht 6 sondern 13 Monate im Einsatz !
NH90 FAM hat 3 Breitbandfunkgeräte ein FM und HF dabei Datalink bei FM und HF ! Somit ist nicht die GA allein das Maß der Dinge …
Von der Geschwindigkeit und Reichweite sprich auch Stehzeit sticht der NH90 leider die GA völlig aus … ebenso auch andere Muster selbst der US-Forces …
Der NH90 setzt seit Mai 2014 M3M Bewaffnung ein und nicht nur MG3 !
Die CH-53 hatte die Bezeichnung CH-53 G (ELO-SA) (elektronische Schutzausstattung) und wurde erstmals 1999 in Ohrid / Mazedonien eingesetzt ! Bosnien war später …
Danke für den Hinweis das FORWARD Air Medevac nur ein Marketingbegriff war / ist !!! Sehe ich zu 100% auch so !
Soviel erstmal im hot washup ;-)
@BS
Anstelle Teufelskreis sehe ich hier eher Schweinezyklen „am Werk“, die mittlerweile tatsächlich „BW-systemisch“ sind – leider….siehe auch mein
http://augengeradeaus.net/2015/08/der-drehfluegler-august-2015/comment-page-1/#comment-205411
@SER
Mein Fehler bei den 6 Monaten NH90 FAM. Sollte kein NH90 Bashing sein.
Im Vergleich zur CH53 MEDEVAC trotzdem leider nur ein kurzes Gastspiel.
Ich persönlich finde es schade, dass wir den NH90 FAM nicht durchhaltefähig ins Einsatzland bringen können. Hier gilt für mich das gleiche wie bei der CH53.
Die Airframes sind kein Selbstzweck. Wenn die Maschinen nicht dort eingesetzt werden können, wo sie gebraucht werden, dann muss man die Sinnfrage stellen (sowohl bei CH53, als auch bei NH90).
Die GA und der NH90 haben grundsätzlich die gleiche Funkausstattung. Beim FAM wurde ein weiteres Breitbandfunkgerät kurzfristig integriert, da man Probleme mit den Krypto-/Tempest Fähigkeiten der Standard Funkausstattung hatte. Das 3. Gerät gehörte nicht zur Serie und wird (hier Vermutung) im FOC nicht dabei sein.
Die Thematik GA gehört aus meiner Sicht aber nicht unmittelbar in die Thematik MEDEVAC Afg. Derzeit ist die GA aus verschiedenen Gründen keine Option.
Das Thema GA wurde hier von mir nur aufgenommen, da in anderen Kommentaren der Eindruck entstanden ist, dass die GA militärisch vollständig unbrauchbar sei.
Das ist aus meiner Sicht völliger Unsinn.
Aber das ist nur mein vermeintliches Fachwissen.
@ BS
Und das man kommendes Jahr fast nur noch GA Flugstunden hat weiß man erst seit Juni 2015 oder wie ?
Man hatte auch bei NH90 in 2013 gewarnt mit Blick auf 2015 … nun hat es uns ereilt und das war auch der Grunde warum ISAF beendet werden MUSSTE im Juli 2014 !
Tiger die gleiche Problematik …
Zugleich bezweifle ich eine ernsthafte Hinweisung auf die enormen Belastungen der Besatzungen … Das bezweifelt übrigens auch die Mehrheit der betroffenen Crews … da scheint die Lw ein internes Problem zu haben !!!
@ Koffer
Ein Bedarfsträger der in seine Landezone verbracht werden will sollte froh sein wenn die fliegenden Crews an sichere Landungen denken und die IED-Frage stellen ! Es ist keinem gedient wenn das schief geht … Und wir sollten nicht immer den dran-drauf-drüber-Approach fahren nach dem Motto „ist ja nie was passiert“ ! Letztlich geht es immer darum was welche Wichtigkeit hat ! Beim Zugriff auf Bin Laden konnte es keine EOD-Recce geben, logisch !
Ich hoffe mein Gedanke wurde klar …
Die US-Navy kalkuliert pro Jahr 25 Flugzeugverluste auf den Trägerverbänden … Würden wir sowas in Deutschland bei Hubschraubern oder Eurofightern ernsthaft betrachten und verkraften und bezahlen ???
Ich denke nein …
@BS:
Warum gibt es ab nächstes Jahr fast nur noch GA-Flugstunden?
Das zeigt doch wie komplett gaga das ist.
Aber solange man nur auf die TF Drehflügler verweist und damit durch kommt.
@Boethe 08. August 2015 – 11:12
Von Fliegerei verstehe ich nichts, lese daher nur neugierig mit,- mit immer mehr Sorgenfalten.
Stutzig machte mich:
„… Deshalb kann ich die Rebellion des Personals jetzt schon nachvollziehen. …“
Was wollen Sie genau aussagen? Denn „Rebellion“ liegt wenige mm vor Meuterei und damit einer Wehrstraftat.
Das ist sicherlich nicht Inhalt Ihres Beitrags, daher bitte eine kurze Erläuterung an die PzTr.
@ K-P-K
Ich denke man muß ihn in Richtung „wir sind nicht mehr tauglich für den Job“ verstehen !
Eine Flugtauglichkeit kann recht schnell aus gesundheitlichen Gründen futsch sein, und es bedeutet immer mehr Piloten die Fliegerei in dieser Bw nahezu nichts mehr !
Ich bemerkte es schon, aber das wird nicht gehört … oder wohl gehört aber nicht ernst genug wahrgenommen … Man zieht sich auf die Position zurück „es ging immer und wird auch immer weiter so gehen“ …
Ich halte das gegenwärtig für einen Trugschluß !
@K-P-K
Das Wort „Rebellion“ habe ich nicht mit bedacht gewählt.
So wie ich die Truppe kenne, wird sich keiner weg ducken. Der Einsatz wird geschultert, ob die Uniform nun blau oder grau ist.
Aber die Enttäuschung darüber, dass die Übernahme der persönlichen Härten insbesondere im FTHub, keine Verbesserung für die Durchhaltefähigkeit gebracht hat, sitzt tief. Hier wurde von den Vorgesetzten vor der Mamutaufgabe FTHub viel versprochen, aber ins besondere im Bereich Personal ist oftmals das genaue Gegenteil eingetroffen.
Seit 2012 hat sich die Anzahl der einsatztauglichen Besatzungen leider deutlich reduziert. Ein Teil der qualifizierten Besatzungen wurde nicht von der Luftwaffe übernommen. Weiteres taugliches Personal wurde in die Ämter verdrängt.
Die Besatzungen sind dabei nur das prominente Aushängeschild. Bei technischem Personal und auch in den Stabsstellen der Ämter ein ähnliches Bild.
Für die Sicherstellung der Einsatzbereitschaft für die folgenden Jahre hätte kein einziger Soldat mit den entsprechenden Qualifikationen verdrängt werden dürfen. Dies ist keine Frage der Fairness, sondern ausschließlich eine Frage des notwendigen Ressourceneinsatzes. Um einen einsatztauglichen Piloten, Techniker oder Prüfer zu regenerieren, bedarf es Ressourcen, die die Bundeswehr bereits 2012 nicht mehr hatte.
Diese Ressourcen durch Umstrukturierung zu generieren erwies sich bis jetzt als Trugschluss, trotzdem wurden Einsatz relevante Stellen mit nicht adequat ausgebildeten Personal besetzt (Das Personal war natürlich nicht ungelernt, sondern auf anderen Systemen spezialisiert und gut ausgebildet).
Aber trotzdem wird es nicht zu einer Rebellion kommen, da bin ich sicher.
Nächstes Mal werde ich versuchen, mich präziser auszudrücken.
BQETHE | 08. August 2015 – 16:51
Danke für Ihre Klarstellung, hatte inhaltlich aber auch – nicht wirklich – Anderes erwartet.
Trotzdem Nachfrage, wieso: „…Ein Teil der qualifizierten Besatzungen wurde nicht von der Luftwaffe übernommen. …“
Ist mir schleierhaft!! Sofern dies hier oder in Nachbarthreads bereits Thema war, und ich dies mangels Kenntnis verpasst habe, sehen Sie’s mir nach.
@K-P-K
Warum das passiert ist, ist reine Spekulation. Ich war diesbezüglich kein Entscheidungsträger und ich kenne auch keinen O-Ton dazu.
Es gab eine Weisung „Personal folgt Funktion“, damit war die Absicht der übergeordneten Führung klar un unmissverständlich.
Der Zeitbedarf der Regeneration im Bereich CH53 war auch kein Geheimnis, auch wenn man der HFlgTr gerne unterstellt, dass sie „unnötig“ lange Lehrgänge veranstaltete.
Fakt ist aber auch, dass die komplette Techniker Ausbildung CH53 auch vor dem FT Hub immer schon in der Verantwortung der Luftwaffe bei der Technischen Schule der Luftwaffe durchgeführt wurde. Da hatten die HFlg weniger Einfluss und die Luftwaffe auch vor dem Transfer schon einen guten Überblick.
Nach meiner persönlichen Meinung hatte während der heißen Phase keiner der verantwortlichen Führer einen wirklichen Überblick über die Tragweite der einzelnen Entscheidungen.
Ein Beispiel: Bei den Piloten des Heeres handelt es sich bis auf Führungspositionen und ein paar Stellen für den Führungsnachwuchs mit Masse um Dienstposten für Fachdienstoffiziere.
Die neue CH53 Struktur basierte nach LW Ansatz bei den Piloten auf einem deutlich höheren Truppenoffizier-Stellenanteil und weniger Fachdienstoffizieren. Damit gab es direkt mal eine laufbahnrechtliche Hürde, die gemeistert werden musste, um das Personal ohne Verluste zu überführen.
Dies alleine hat natürlich nicht zu der jetzigen Situation geführt, zeigt aber beispielhaft auf, welche Hürden bei der Umsetzung der Absicht der übergeordneten Führung übersprungen werden mussten.
Nahezu keine Chance auf Übernahme hatte langjährig ausgebildetes Personal, dass kurz vor der Erlangung der vollen ISAF Einsatztauglichkeit stand. Hier war die Abrisskante in den meisten Fällen sehr steil.
Gleichzeitig wäre der Preis auf der Seite des ehemaligen Luftwaffenpersonals sehr gross gewesen, wenn man die Weisung vollständig umgesetzt hätte. Gute Soldaten hätten keine Chance gehabt, da sie nicht über die für die Erhaltung der Einsatzbereitschaft dringend benötigten Qualifikationen verfügten.
Letztlich hat man deshalb seitens der Luftwaffe jeden wohlwollend ziehen lassen, selbst wenn er oder sie über die dringend benötigten Qualifikationen verfügte. Der Abzug der CH53 aus den Standorten Rheine, Bückeburg und Diepholz (wobei Diepholz bereits Luftwaffe war) hat dabei natürlich dazu beigetragen, dass nicht jeder geeignet qualifizierte um seine Versetzung (vor allem nach Holzdorf) gebettelt hat.
Dieser Faktor war insbesondere bei den Prüfern spürbar. Da die Pendlerkosten von Rheine nach Holzdorf die karge Prüferzulage deutlich übersteigt, haben sich einige erfahrene Prüfer daran erinnert, dass sie in erster Linie Unteroffiziere sind und damit auch eine gute Eignung z.B. als Standortfeldwebel an einem heimatnahen Standort hatten.
Auch hier hat man die Masse ziehen lassen, da genügend Prüfer mit NH90 Qualifikation in Holzdorf warteten und auch nicht erpicht darauf waren, ihrem NH90 hinterher zu pendeln.
Zusätzlich wurde auch einsatzqualifiziertes Personal ziehen gelassen und mit den Programmen des Personalstärkegesetzes aus der Bundeswehr verabschiedet.
Sieht man die verschiedenen Aspekte (hier nur beispielhaft aufgeführt) kann man nachvollziehen, dass die Summe des qualifizierten Personals, welches das neue Geschwader nicht erreichte, einen ordentlichen Einfluss auf die derzeitige Einsatzfähigkeit des Verbandes hat.
Man darf auch nicht den Stillstand vergessen, der im Zuge der Entscheidung bis zum Beginn der Umsetzung eingetreten ist. In diesem Zeitraum (den ich auf 1-1,5 Jahre veranschlage) hat nahezu keine Ausbildung stattgefunden, da man nicht die falschen ausbilden wollte und es für die „richtigen“ noch keine Begründung für die Notwendigkeit der Schulungen gab.
Entscheidungen haben Konsequenzen.
Der Verteidigungsminster hatte zur Reform mal gesagt, dass sie vergleichbar wäre mit einer OP am offenen Herzen, während der Patient noch auf der Strasse läuft.
Das Ergebnis dieser OP kommt auch für den Laien nicht überraschend. Der Laie fragt sich nur, wie man überhaupt zu der Lageeinschätzung gekommen ist, dass man dem auf der Strasse laufenden Patienten mit einer solchen OP helfen könnte. Diese Frage ist jetzt aber nicht mehr opportun ( Nachtreten und unnötige Vergangenheitsbewältigung). Jetzt müssen wir schauen, wie wir den auf der Strasse liegenden Patienten wieder reanimieren.
Ich habe dazu gleich mal eine Frage.
Wie kann es sein, dass die CH’s während des Karfreitags in MES transportiertes Material und Personal abluden, um abrufbar zu sein, aber keiner den Mut hatte, wenigstens als Gunbird reinzufliegen? Sind wir solches nicht einander schuldig? Die Blackhawks hätten laut einem Sternreport auch nicht fliegen dürfen, doch haben sie vor den Funk nicht verstehen zu können. Nur waren das Amerikaner. Was war da mit den deutschen los?
Das ist kein Angriff, sondern eine Frage, die mich schon lange beschäftigt.
Gruss
Lassen Sie mich nochmal auf die Begrifflichkeit Forward Air Medevac (FAM) zurück kommen.
Dass dieser Begriff nur Marketing ist, sehe ich völlig anders!
Ja, die CH-Crews haben solche und ähnliche Aufgaben schon vorher und über Jahre geleistet. Aber darum geht es doch nicht!
Es geht um den Paradigmenwechsel, der meiner Meinung nach in der öffentlichen und auch in der Bw-internen Diskussion einfach nicht wahr genommen wird.
Deutschland verfolgte bis dahin eine“zero loss Philosophy“. Landing Zone Hot war (und ist für die meisten Operationen immer noch) in jedem Fall ein no-go-Kriterium. Ob nun ein CH-Kommandant entschied, dennoch anzufliegen, war seine persönliche Entscheidung und nichts anderes. Bei FAM ist das aber Bestandteil der offiziellen Einsatzgrundsätze. Und genau das war von höchster politischer Seite so gewollt.
Dass der NH90-Einsatz im Vorfeld das Geschmäckle bekam “jetzt macht NH das mal richtig“ ist bedauernswert und wird der Sachlage nicht gerecht, kurzum Quatsch.
Aber irgendwie scheint niemandem klar zu sein, dass die politische Führung mit diesem Schritt ganz bewusst bereit war, zwei Hubschrauber samt hoch ausgebildeter Besatzungen einem erhöhten Risiko auszusetzen, um EINEN Verwundeten zu retten.
Also in meiner Wahrnehmung ist das ein Paukenschlag, oder etwa nicht?
@ Joker:
Also BAT 21 4.0 ?
@ Joker,
Nein, kein Paukenschlag weil kein Unterschied zur nicht FAM CH 53. Gleicher Auftrag, gleiche Regeln, gleiche Entscheidungen der Kommandanten.
Ich sehe das wie BQETHE, der Begriff FAM war Marketing. Man muss sich nur mal die vorherige Berichterstattung der Medien im Vorfeld des NH90 Einsatzes anschauen. „endlich ist der Rettungshubschrauber da“, „die Fähigkeitlücke der Deutschen kann jetzt erstmalig geschlossen werden “ etc….
Die CH hat oft genug neben dem angesprengten KFZ, dem verwundeten Soldaten, usw. auf dem afghanischen Acker gestanden. Was der NH mit seinem Auftrag jetzt andere gemacht hat muss mir mal noch einer erklären.
Spätestens seit 1991 (Kurdenhilfe), alsdann der Aussenlastverlegung des Lw-Museums von Appen nach Gatow (1994), des UN-Waffeninspektoren-Einsatzes im Irak (ab Bagdad; 1992 – 96), ab Dezember 1995 ständiger Einsatz von 3 HC für IFOR/SFOR, die Hilfsaktion beim Oder-Hochwasser 1997, die PR-Aktion im März 1997 in Tirana, Albanien, ab März 1999 der KFOR Einsatz in Mazedonien / Flughafen Ohrid und später ab Toplicane / Kosovo, die Lawinenkatastrophe von Galtür 1999, das Elbhochwassers 2002, der Afghanistan- /ISAF-Einsatz ab 2002 bis heute und die Erdbebenhilfe in Pakistan 2005,
haben die CH 53 und die Heeresflieger-Regimenter bzw. Brigaden in Rheine und Laupheim sowie in Mendig, Geschichte geschrieben!
Der NH90-FAM hat dagegen nur mit Vorwehen bei FALCOR 2012 und 13 Monaten Einsatz in 2013/14 in Mazar „Geschichten“ produziert. Man vergleiche komplett http://augengeradeaus.net/2015/04/drehfluegler-aus-anderer-perspektive-nh90-in-afghanistan/#comments
Deshalb haben @BQETHE, und @Schleppi mit UvdL und KS eines gemeinsam, alle können das Rad der „Geschichte und Geschichten“ nicht zurückdrehen, denn dieses hat ja sowohl CH53 als auch NH90 längst überrollt. UvdL und KS haben allerdings das Alleinstellungsmerkmal, wie man diese von ihren Vorgängern, dem System und der BW-/BMVg-Fehlerkultur „platt gefahrenen“ Frösche von der Straße kratzt!
@ BQETHE
Danke für ihre ausführlichen Erläuterungen zu der Personalproblematik bei dem Fähigkeitstransfer der CH53 vom Heer zur Lw und der Verlegung der Standorte.
Sie bestätigen damit drastisch meine Aussage, die ich schon 2012 getroffen habe:
„Man kann ein Geschwader nicht verlegen, sondern nur am alten Standort abbauen und am neuen Standort aufbauen. In der Zwischenzeit hat man für 5 – 10 Jahre nur sehr eingeschränkte Hubschrauberkapazitäten.“
Diese Erkenntnis ist nun keineswegs besonders spektakulär, sondern jeder Insider konnte die Entwicklung mit ziemlicher Sicherheit voraussagen.
Wenn man sich dann noch den Standort „Holzdorf“ als zentralen Geschwaderstandort aussucht, dann ist die Pleite vorprogrammiert.
Sie schreiben: „Entscheidungen haben Konsequenzen“
Genauso ist es !
Das Problem der „Kästchenschieber“ im Ministerium, die schöne Organnigramme gemalt haben, war und ist es, dass man im Jahre 2012 auch in der Bundeswehr nicht mehr gegen das eigene Personal eine Reform machen konnte, sondern nur mit dem vorhandenen Personal. Dies hat man jedoch nicht getan.
Dies wollte der damalige Vtg-Minister TdM jedoch nicht wahrhaben, als er sich für sein ostdeutschen Holzdorf, mitten in der Prärie entschieden hat.
siehe ihre Aussage:
„Um einen einsatztauglichen Piloten, Techniker oder Prüfer zu regenerieren, bedarf es Ressourcen, die die Bundeswehr bereits 2012 nicht mehr hatte.
Diese Ressourcen durch Umstrukturierung zu generieren erwies sich bis jetzt als Trugschluss, trotzdem wurden Einsatz relevante Stellen mit nicht adequat ausgebildeten Personal besetzt (Das Personal war natürlich nicht ungelernt, sondern auf anderen Systemen spezialisiert und gut ausgebildet).“
Was tun ?
Mit den Konsequenzen leben, die reduzierte Hubschrauberkapazität akzeptieren, für die politisch verordnete Wirtschaftsförderung durch die Bw im ostdeutschen Niemandsland.
„Wir.schaffen.uns.selbst.ab“
Ich denke auch, dass die Diskussion sich in eine unerwünschte Richtung entwickelt. Es fält mir schwer nachzuvollziehen, warum nach dem offensichtlichen Offenbarungseid hier noch Diskussionsbeiträge aufkommen, welches Muster jetzt vielleicht sonst noch geeignet wäre. Der FAM Einsatz der NH 90 war von vornherein nicht durchhaltefähig angesetzt. Konnte er auch nicht, weil dafür überhaupt nicht genügend Personal zur Verfügung stand. Der CH 53 Einsatz belastet das Personal über die Maßen und ich möchte mal daran erinnern, dass der Inspekteur bezüglich des Patrioteinsatzes öffentlichkeitswirksam die übergroße Belastung des Personals thematisiert hat. Für den CH 53 Einsatz habe ich das von ihm nicht gelesen.
Es ermüdet mich auch ständig wieder das Märchen lesen zu müssen, dass unsere Verbündeten Landungen in Hot LZ’s planen würden. Das ist Unfug. Da sind wohl zuviele Actionfilme gedanklich als Vorlage genommen worden.
Schließlich käme kein einigermaßen verständiger Führer auf die Idee eine Panzerkompanie durch ein Moor fahren zu lassen oder eine Fallschirmjägereinheit über einem geschlossen Waldgebiet abzusetzen.
Wir sind jetzt in einer Situation, in der nahezu kein Besatzungsmitglied mehr die erforderliche Professionalität hat, um guten Gewissens in den Einsatz geschickt werden zu können. Man schickt sie trotzdem. Und das ist nicht nur ein Problem für die Angehörigen. Alle diese Umstände sind seit Jahren bekannt und es ist seit Jahren nicht für erforderlich gehalten worden, etwas dagegen zu unternehmen. Sehr schnell kam man jedoch beim Heer dazu Besatzungsangehörige zu entpflichten. Bei der Luftwaffe steht das nun auch bevor. Das ist der eigentliche Skandal, denn diese Maßnahmen sind mehr als kurzsichtig und verschärfen die Situation noch erheblich.
@ Schleppi
volle Zustimmung.
Zum Thema Lw-Mindset möchte ich noch anmerken, daß nicht nur alle Widerstände in Form von ex-HFlg mit Know-How entfernt wurden, sondern insbesondere möglichst karrieregeile Personen durch die Lw besetzt wurden.
Man könnte jetzt sagen: selbst schuld. Das wird aber nicht helfen.
Mir gefiel dazu das Bild von BQHT mit Titel: „The Power of Bullshit“ aus seinem Blog zum Fähigkeitstransfer. Nach meinem Empfinden bekommt der Bulle gerade Schub.
Many happy landings!
@Pferdegeist.
Wie hätte dies ihrer Meinung nach aussehen sollen?
2 CH53 mit MG3 / M3M bewaffnet fliegen in die Hot zone und unterstützen die Jungs am Boden aus der Luft mit den Waffen an Bord,die zum Selbstschutz gedacht sind?
Also Tätigkeiten/ Aufgaben eines AH64 maybe auch Tiger?
Ich denke mal auch die so gepriesenen Amerikaner tun so etwas nur im Notfall mit entsprechender Unterstützung….
Den Jungs und Mädels von CH53 viel Glück da unten, und kommt alle heil (physisch wie psychisch) zurück ……
@ Pferdegeist
Besatzungen fliegen aufgrund eines erteilten Auftrages und nicht unter der Betrachtung von Mut und Lust ! Kommt der „task“ vom RC North, dann erst gehts los …
Wie mitunter Entscheidungen durch den amerikanischen nationalen Strang bypassed wurden hat auch in 2014 zu erheblichsten Verwerfungen geführt zwischen den Nationen … man muss es aber wohl hinnehmen das die Amis das so tun …
Fakt ist ferner, daß es KEINE Nation gibt die geringere Wetterbedingungen akzeptiert als die deutschen Besatzungen !!! Aber hier kommt es auch in Verbindung mit dem vorgenannten Punkt zu Verwischungen …
Man darf die Amerikaner nicht als die allumfängliche Pilotenexpertise verstehen, es sind nur extrem wenige so hoch ausgebildet wie deutsche Crews ! Das ist Fakt, auch wenn der Eindruck ein anderer ist durch ihre omnipräsente Masse …
Allmählich beginnt man geduldig zu winken.
Es geht auf die persönliche Ebene und die unfreiwilligen Ehemaligen schreien am lautesten „Hab ich ja gleich gesagt!“
Aber jetzt Personen direkt anzugehen ist unterstes Niveau.
@avpat
Wo sind denn die Karrieregeilen Lw Personen? Von denen, die ich kenne ist es keiner… Und wieder wird der Eindruck erweckt, es wären dutzende. Das Geschwader wird übrigens von einem Kameraden der ehem. HeeresfliegerTr geführt. Die LT Grp ebenfalls.
Es wurde bestimmt in Einzelfällen wertvolle Expertise verloren, ja. Das Problem ist aber, entgegen auch der Darstellungen BQETHEs, nicht Lw hausgemacht. Im Geschwader gab es einige HUT, die das Heer als „Zukunftspersonal H“ nicht hat gehen LASSEN!
Unter dem Strich, wie schon festgestellt, muss im Jahr 3 nach FT Hub mal endlich das Fingerzeigen aufhören. Das der Gesamtvorgang schlichtweg falsch war, war ALLEN beteiligten vorher klar. Einige haben die neuen Rahmenbedingungen halt akzeptiert und versuchen das Beste daraus zu machen, andere verschwenden einen Grossteil ihrer Energie immer noch damit, den FT Hub schlecht zu reden und wieder zu revidieren. Was nicht geschehen wird…
Aber auch ohne FT hätte es eine Reduzierung gegeben. Ebenso Standortaufgaben. Das Personal wäre genauso noch im Einsatz, die GA Schulung würde ebenso haken, die Obsoleszenzen der CH wären die gleichen, Geld gäbe es auch nicht.
Für die jetzigen Probleme allein den FT und dann am besten noch Einzelpersonen verantwortlich zu machen ist nicht nachvollziehbar. Es glaubt doch niemand, die HFlgTr hätte ohne FT die Strukturreform unbeschadet überlebt, oder?
@schleppi
Ihre Einschätzung zu hot LZ bei den Verbündeten ist nicht ganz richtig. Das mag für das Standard US Army Reserve Btln stimmen, aber nicht, wenn sie in Spezialisierungen wie USAF/PEDRO, AFSOC oder SOF schauen. Die sind auch nicht Lebensmüde, sondern „mitigieren“ das Bedrohungslevel solange mit Überzeugung von oben bis Landung durchführbar. Was aber immer noch nich LZ cold bedeutet.
@SER
Ihre Einschätzung zum Ausbildungsstand USA ist ebenfalls nicht ganz korrekt. Analog zu dem gerade oben geschriebenen. ami ist nicht gleich Ami. Ja, wir sind dem Standard Ft Rucker Massenprodukt zumindest Mal nicht unterlegen. Das sieht in den Spezialisierungen ganz anders aus. Auch im Vergleich mit USAF. Diese bildet auf deutlich höherem Niveau aus als US Army Querschnitt. Da werden wir auch nie dran kommen…
@BS:
Könnten sie noch etwas zur Fh-Reduzierung der GS sagen?
Für mich das Paradebeispiel zwischen Anspruch (LoA), Aktionismus (TF) und Wirklichkeit.
Damit will man wohl die GS weiter aufs Abstellgleis stellen (personell und materiell) und sich weitgehend auf die GA konzentrieren. Obwohl mal PR/ SOF als wesentliche Aufgabe betrachtet.
Verstehen muss man das wohl nicht mehr.
Aber das ist ja aus der Sicht einiger hier Defätismus…
Welche Fh Reduzierung denn? Ich kenne gar keine…
Es wird einfach kaum eine anzutreffen sein in ETHL. 5 im Einsatz, ca. Genauso viele in Grossphasen. Bleiben noch theoretisch 10. Mit derzeitigem Klarstand Prozentsatz sind hin und wieder mal 1-2 klar.
Die Konzentration auf GA rührt schlicht daher, dass hier die meisten Fh bereitgestellt werden können. Hier werden die LFB die Scheine erhalten.
Und es gilt dann zügigst auf GA auch Verfahren für SOF und PR zu fliegen, damit wir dort nicht weiter Fähigkeiten verlieren.
@BS:
Danke. Ich hatte sie so verstanden („Der Hauptgrund liegt darin, dass ab nächstes Jahr fast nur noch GA Flugstunden bereitstehen.“). Man kommt also wieder mal in eine Stresssituation für die GS-Flotte. Aber ja eigentlich eine vergleichbare Lage als bspw. 2008. Nun natürlich unter anderen Rahmenbedingungen.
Die Nutzung der GA für SOF ist wohl eher was für die ILÜ (da klappt es dann mit Reichweite, Schutz, Bewaffnung, etc).
Aber das scheint ja auch der Schwerpunkt der politischen Leitung und (!) militärischen Führung zu sein:
Hauptsache der Schein wird gewahrt.
Nur leider kann der Realitätscheck – gerade in dem Bereich – sehr schnell eintreten.
Und dann sind alle wieder überrascht?
Aus meiner Sicht ist auch die Diskussion Heer vs. Lw unzweckmäßig.
Die Frage muss doch längst sein:
Wie ist die Lage? Wo liegen die Probleme? Bis wann kam man diese Probleme wie lösen?
Eigentlich ganz einfach.
Aber solch einen Gesamtansatz kann ich weiter nicht erkennen.
Nicht einmal in den von der Ministerin prominent als Handlungsbedarf identifizierten Bereichen Drehflügler und Starrflügler. Trotz all der TF-Sitzungen und -Berichte geht der Verfall weiter voran. Eine Trendwende ist nicht erkennbar.
@ BS
Da wurde mein Beitrag etwas falsch verstanden !
Ich meinte die wenigen CW4 oder 5 die in MeS vor Ort waren, die Masse der Kutscher waren recht junge Rookies die neben der Stabsfunktion ihr CTP in der Platzrunde erfüllt haben …
Aber ich gebe recht, USAF hat ein anderes Ausbildungslevel und ja es sind bei weitem nicht alle Amis Nightstalker ! Der Rest der Talente in Deutschland verteilt sich wie überall auf der Welt frei nach der Kurve von Gauß …
Was sie zu @ Schleppi posten ist ja im Grunde das was er auch selbst sagt ! AFSOC oder SOF ins Feld führen kann man ja, aber man muß ja nicht den Status LZ HOT oder COLD verfeinmechanikern … Letztlich geht es nur um die Feststellung das unsere Crews eben nicht blind reinfliegen bzw. ein Risiko sehr genau kalkulieren !
@ all
Weil hier mal FAM als Paukenschlag genannt war in eine HOT LZ zu fliegen … Das ist nicht ganz richtig so und war immer in der Verantwortung des Rottenführers ! Es gibt keinerlei Landebefehl und kein Rottenführer lässt seine Rotte leichtfertig irgendwo reinbefehlen !!!
Mögen manche Hardliner bestimmt nicht hören wollen, ist aber so …
@ BS
Ich bin keiner von den betroffenen ehemaligen Heerresfliegern, dies mal vorab gesagt, damit man nicht meint, hier sollen persönliche Geschichten und Auseinandersetzung nachbearbeitet werden.
Wenn Sie sagen man muss aufhören den Fähigkeitstransfer zu beklagen, es war ALLEN vorher klar, dass der Gesamtvorgang schlicht falsch war und ist, dann muss man dies auch im Abstand von 3 Jahren noch sagen dürfen. Wenn dann aus TSK-eigenen Egoismen noch der Teilstreitkraftwechsel von willigen Personal verhindert wurde und im Gegenzug aus sozialen Gründen die Versetzung aus dem CH 53 Bereich ermöglicht wurde, dann ist das Dilemma zum Teil eben auch hausgemacht und nicht der Politik anzulasten.
Wenn es stimmt, dass die Lw den Anteil von Truppendienstoffizieren in der Pilotenfunktion nennenswert erhöht hat gegenüber dem Heeresmodell mit den Fachdienstoffizieren, dann ist dies ein weiterer, „hausgemachter“ Grund, warum der Fähigkeitstransfer gescheitert ist. Wenn man sich die Stehzeit eines OffzTrD in der Pilotenfunktion anschaut, vemutlich OLt nach dem Studium bis zum Hauptmann und Grundlehrgang in Hamburg zum Stabsoffizier, dann ist dies für mich eine Verschwendung von Geld und Flugstunden. Wohlgemerkt dies alles sind hausgemachte Probleme und haben mit dem eigentlichen Fähigkeitstransfer nichts zu tun.
Wenn man viele Jahre, im Grunde ein Berufsleben lang, im luftfahrttechnischen Bereich der Bundeswehr war, dann weiß man welche Lösungen benötigt werden, damit eine Sache funktioniert. Also z.B. Anzahl SaZ zu BS, eigene Kapazitäten in der zweiten logistischen Ebene (Lfz-Werten, jetzt Systemzentren), Laufbahnmodelle die es ermöglichen das das technisches Fachpersonal langfristig nach Möglichkeit ein ganzes Berufsleben lang mit ihrem Lfz-Modell arbeiten kann (Werdegangsmodelle: Wart / Inst, FGrpLeiter, Prüfer, Sachbearbeiter beim BAIN usw.)
Dabei gibt es zwei Methoden, wenn man das Personal laufend in Einsätze und auf Übungen schickt, dann muss zuhause im familären Umfeld alles stabil bleiben, also keine Versetzungen sondern Fw – HFw / StFw an einem Standort mit BS-Stelle ! Oder man macht dies mit vielen Versetzungen, dann hat man aber keine Konstanz in der Expertise, weil die Leute nach 12 Jahren gehen.
In der Natur gibt es ein Gesetz, wie Lebewesen auf äußeren Stress reagieren. Danach versuchen sie sich gegen den Stress zu stemmen und mit erhöhter Anstrengung den alten Zustand wieder zu erreichen. Dies geht solange bis der Organismus nicht mehr kann und es kommt zum plötzlichen Absterben, zum Zusammenbruch.
Nach meiner Aussensicht der Dinge befindet sich die Hubschraubertruppe (Heer und Lw, denn beide waren ja vom Fähigkeitstransfer betrofffen), momentan in der Zusammenbruchsphase nach der erhöhten Anstrengungsphase um den alten Zusand aufrecht zu erhalten.
Es würde mich allerdings freuen, wenn dem nicht so wäre, allein mir fehlt der Glaube und die verlässlichen Daten, dass es anders wäre.
GA für SOF/PR wird ein Verfahrenstrainer, ja. Die Erfahrung hier zeigt einfach, dass mehr Stehzeit benötigt wird, als die GA bieten kann.
Was aber immer noch ein wertvoller Beitrag ist, denn viele der Abläufe kann man auch mit GA üben. Von train as you fight ist man dann halt sehr weit entfernt, denn fight wird nur mit GS möglich sein. Auch wenn das mancher nicht hören will…
@Georg
Wie viele TrOffz waren denn in einer Staffel vor FT? Ehrliche Frage.
Jetzt hat eine Staffel vier StOffze, und ich glaube 4-5 weitere TrOffz Kodierte Stellen. Alle anderen sind FD. 2/3 – 3/4 schätze ich…
TrOffze sollen bis erste Stabsverwendung in Verband bleiben können, das ist eigentlich recht lange. So wird meines Erachtens deutlich mehr fliegerische Expertise aufgebaut werden als in nicht-fliegender Chefverwendung.
Die aufgezeigten Probleme sehe ich so nicht. Was schmerzhaft wird, ist die Generation in der Mitte sowohl bei FD als auch TrOffz. Es reden alle nur von den jetzigen Problemen. Jetzt nehmt mal das jetzige Personal mit den zu erwartenden Flugstunden und macht alle 10 Jahre älter…
Im Bereich FLb/ÜLB, TrOffz, BT, Gunner wird es da aber richtig dunkel.
@ BS
Danke für die schnelle Antwort.
Zitat: „Wie viele TrOffz waren denn in einer Staffel vor FT? Ehrliche Frage.“
Ich weiß es ehrlich nicht, aber insgesamt 8-9 TrdOffze in einer Staffel mit 30 – 35 Piloten ist schon viel. Man kann es ja nicht mit den Jet-Verbänden mit den BO41 vergleichen. Also braucht man eigentlich an TrdOffzen nur die Regeneration des Staffelkapitäns, dessen Stellvertreter und des Einsetzers, oder ? Der Rest der führenden Stabsfunktionen im Geschwader kann ja als Folgeverwendungen für die Staffelkapitäne ausgeplant werden.
Mir ist natürlich klar, warum die Lw dies gemacht hat. Die Lw möchte Personal aus dem fliegerischen Dienst in Führungsfunktion in den Ämtern und Kdo einschleusen, schließlich sollen auch in 10 Jahren noch die StOffze aus dem fliegerischen Dienst in den verschiedenen Lw-Ämtern und Kdo-Behörden das „Sagen“ haben.
Wann ist die erste Stabsverwendung für StOffze ?
Ich vermute mit der Ernennung zum Major geht es aus der Truppe in die Ämter. Also bleiben diejenigen die nicht Führungspersonal im Geschwader werden, als Truppendiener max. 5 Jahre in der Pilotenfunktion oder ? Im Gegensatz zu einem Offz mil FD der vom 25 / 30. bis zum 55. Lebensjahr ca. 25 / 30Jahre fliegt. Im vermute (d.h. ich weiß es nicht), dass das Rückgrad für die Afghanistaneinsätze der CH53 genau diese Gruppe der Piloten der Offiziere des militärfachlichen Dienstes sind, oder ?
Fliegende Chefverwendungen haben die Transall-Geschwader ebenfalls seit Anbeginn und dies ist ja auch notwendig, nur der „Überschuss“ an TrdOffz in Pilotenfunktionen sichert langfristig den Einfluss des fliegerischen Dienstes auf die Karrierestellen der Lw !
Ist aber, wie oben dargestellt, betriebwirtschaftlicher Unsinn.
@Georg
Der letzte Kommentar von BS beschreibt die TrD/FD Situation ganz gut.
Bis einschließlich erste Verwendung im DG Major bleibt der TrD Offz Lw in fliegender Verwendung (in der momentanen Praxis sogar länger) und wird auch dementsprechend eingesetzt und vor Allem so gut es geht gefördert, ohne Unterschied zwischen FD und TrD Flieger!
Im Gegensatz zur HFlgTr ist man als TrD Offz Lw nicht dazu verbannt, sich permanent heeresquerschnittlich aufbauen zu lassen, sprich nicht in Hauptverwendung Chef AGA-Stff, Chef Stabs/Versorgungsstff, S3 im Stab, Hörsaalleiter in ETHB…und nebenbei halt ein bisschen Scheinerhalt fliegen.
Da fährt die Lw definitiv einen deutlich besseren Weg als die HFlgTr.
Georg | 09. August 2015 – 19:03:
„“Wie viele TrOffz waren denn in einer Staffel vor FT? Ehrliche Frage.““… Ich weiß es ehrlich nicht, aber …,
“ … Wann ist die erste Stabsverwendung für StOffze ?
Ich vermute mit …“
Darf ich das mal so sagen:
Werter Georg, nur „gelaber“ ! Und wenn man nix so richtig weiß, einfach mal zugeben – oder die Klappe halten.
MfG
Hans Schommer
Ich fürchte, ihr Regenerationsplan funktioniert auch nicht. Gibt ja nur drei Staffeln.
Chef, EinsStOffz und FlgGrpFhr waren vorher auch in den Staffeln, glaub ich. Und die werden für gewöhnlich aus den Staffeln selbst regeneriert. Mit dem jetzigen Personal funktioniert das noch einmal, dann ist der Nachwuchs zu Ende. Mit Ernennung zum Maj geht es für einen Großteil nicht direkt ins Amt.
aber auch die aus den Verbänden regenerierten StOffz in den Höheren Kdo-Behörden ist notwendig.
@all: Das Lecken alter Wunden macht m.M.n. beim FT keinen Sinn mehr.
Man lese aus 2011 http://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/!ut/p/c4/NYu7DsIwDEX_yE54qbBRdQE2FihbSKPiKnUqy2kXPp5m4B7pLEcXX7jCbqbeKSV2EZ_Yejq9F4gLOPEfmjlk2BhrYciMj3LoAvjEQYs1sNLqXpwmgSmJxlKyyFqAOmyNbWpzMP_Zb3XdV7ub3R6bS33HaRzPP83s364!/ und aus 2012 http://karl-josef-laumann.de/index.php?option=com_content&view=article&id=877:wer-kontrolliert-die-macht-der-generaele&catid=1:presse&Itemid=15.
Der Frosch war damals schon längst platt gefahren und man wird diesen nie mehr reanimieren können. Das ist einer der „Verdienste“ von KTzG, TdM und SB, die diesen Nonsens von Freers und Kreuzinger-Janik billigten.
Der damalige Wehrbeauftragte sagte seinerzeit am 15.02.2011 dazu „Es ist nicht meine Aufgabe, Unfug zu verhindern, wenn er denn politisch gewollt ist. Indem ich das sage, mache ich wohl deutlich, warum ich hierzu nichts sage.“
Wer es ganz genau wissen will, samt dazugehöriger Ermittlungen vom BRH, der lese vom 08.08.2014 (@TW: ist älter als ein Jahr!) in hddp://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bundeswehr-hubschraubertausch-wird-zur-kostenfalle-13078392.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
Die Frage ist doch nicht, wie verfahren ist die Situation seit Vollzug des Fähigkeitstransfers und wie drastischer wird diese unweigerlich von Jahr zu Jahr,
• sondern die zwingendste Frage ist doch, welche nachhaltigen Alternativen gibt es (noch)?
• Kann man aus den neuen positiven Ansätzen der Lw (wie diese auch @kutscher benennt) etwas machen?
• Wie bekommt man die Flugstundenlage, die Technik- und die Personalsituation in den Griff?
• Sollte man nicht rigoros von so „toten Pferden“* wie Reaktivierung des EuroHawk und Beschaffung der TRITON absteigen und kompromißlos zwecks Schadensminimierung in die CH53 nochmals nachinvestieren, um bis zur Einführung eines Nachfolger die Durchhaltefähigkeit sicher zu stellen? (… und das übrige Geld für etwas Besseres verwenden bzw. sich bewahren?)
——————————————-
*“tote Pferde“ deshalb, da ISIS-SIGINT ganz weit weg vom Entwicklungsabschluß, geschweige denn von einer Serienreife sind. Über die Zulassungsproblematik von EuroHawk bzw. TRITON braucht man gar nicht reden. Die Bestätigung zum tatsächlichen Entwicklungsstand von ISIS-SIGINT dürfte ebenfalls in den nächsten Wochen „aufschwimmen“ und sehr drastisch verdeutlichen, daß für eine HALE-System offenbar noch keine Eignung besteht. Etwa fast so, als würde man die Tests mit einem Fesselballon wieder aufnehmen.
@ Kutscher
Danke, für die ausführliche Antwort
@ BS
Danke, anscheinend ist mit 3 TrdOffz-Stellen in der Staffel die Regeneration nicht mehr zu machen.
@ Hans-Schommer
Werter Herr Schommer, wenn man eine Frage höflich in diesem Forum, Blog stellt, wird sie auch von einem Experten beantwortet (siehe Kutscher und BS)
Bei Ihnen habe ich allerdings eher den Eindruck, dass sie nach dem alten Stabsoffiziers-Grundsatz „Kurz, Prägnant und Falsch“ verfahren. Macht ja nichts, jeder so wie er es gelernt hat!
@Georg
Ich sehe “BS“ nicht als Experten, was CH 53 angeht!
“Und da extra für AFG die GS geschaffen wurde,…“
“Jetzt hat eine Staffel vier StOffze, und ich glaube 4-5 weitere TrOffz Kodierte Stellen. Alle anderen sind FD. 2/3 – 3/4 schätze ich…“
Nur zwei Aussagen von “BS“ die zum einen falsch und zur zweiten Aussage nicht von fundierter Fachkenntnis zeugt, wenn ich “glaube“ und “schätze“ verwende.
Uiuiui. Stimmt, Experte bin ich nicht. Sie?
Meinen Fehler bei der Historie des Waffensystems CH-53 habe ich eingeräumt. Geschichte: 6. Setzen.
Evtl. Habe ich aber auch glaube/schätze benutzt, weil ich nicht finde, dass die genaue Zahl der Soll-Org ins Internet gehört…
Genauso waren übrigens die Zahlen GS sehr vage, wie sie sicher feststellen werden.
Auch habe ich nicht vor, mich als Experten darzustellen. Kommentare hier schreibe ich eigentlich nur, wenn von anderen, teilweise selbsternannten Experten wieder halbwahrheiten verbreitet werden.
Denn wenn in den letzten Jahren etwas bemerkbar war, dann dass auch höhere Dienstgrade augengeradeaus verfolgen, und ich später die Halbwahrheiten im Dienst ausbaden muss. Da versuche ich manchmal halt hier das ein oder andere Bild geradezurücken.
Experte bin ich aber nicht… Das dürfen sie gerne sein. Zumindest Semantik scheint ihnen ja zu liegen…
Ich finde es ganz „toll“ wenn plötzlich die „Lehrmeister“ in den Thread hineinschneien und Engagierten – egal ob mit oder ohne Expertise, was übrigens noch zu klären wäre (z.B. GS) – eines Besseren belehren wollen, statt bessere und konstruktive Alternativen zum Thema CH53 aufzuzeigen! Aber das hatten wir ja auch schon bei anderen Themen zu genüge.
… so far my 2 cts.
@Vtg-Amtmann
“…was übrigens noch zu klären wäre (z.B. GS)“
Was gibt es denn da zu klären?
Kein Kommentar; siehe http://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK9nHK98sS0NL2M0qRiveQMU2P9gmxHRQC6cbSa/
Jetzt ist dieser Threat zu einer Zwei-Parteien-Diskussion verkommen. Ich werfe jetzt trotzdem nach folgende These zum Aufstockungsdebakel bei den Ch 53 Besatzungen ein :
Dir schwierige Situation der verfügbaren CR-Besatzungen ist sehr wohl ein luftwaffeneigenes, hausgemachtes Problem. Mit Festlegung des TCTP Programms in seiner Form, trotz der Hinweise und Warnungen seitens der „Alten“ CH’lern war diese Entwicklung bereits vor zwei Jahren erkennbar. Hinzu kommt die Problematik, dass immer mehr Personal GA geschult ist, die GA aber noch nicht voll und ganz die TCTP Punkte fliegen kann. Ergo verlieren all die, die nicht mehr G oder GS fliegen, den CR Status oder haben ihn schon verloren. Der Nachwuchs von GA kann aber auch nicht CR werden, da sie in der Regel nur ein GA Rating haben und da flüchten Problem auch die betrifft.
Mit einem praxisnahen Umgang des TCTP und generell einem praxisnahen TCTP (wie es vor dem FT hab) hätte man diese Entwicklung korrigieren können.
@Vtg-Amtmann
Und? Was soll mir dieser Link sagen?
Ich möchte nicht mit Ihnen streiten, da ich einige Ihrer “statements“ gut finde!
Ich selber bin 2000/2001 als einer der ersten auf GS ausgebildet worden und da hat noch keiner von Afg nur geträumt.
Für einen aktiven Soldaten ist es schwierig seine Meinung in diesem Forum “Kund“ zu tun!
Vieles ist VS, oder höher eingestuft.
BQETHE und schleppi haben die Fachexpertise und volle “Prokura“ in allen Belangen CH 53!
@BS
Wenn Sie Polemik und den Wechsel auf die persönliche Ebene anprangern, dann täten Sie gut daran Ihre Beiträge vor dem Senden noch mal quer zu lesen.
@all
Es tut mir leid, dass ich die Diskussion um die Anzahl von TruppenOffz vs FDOffz Stellen angefacht habe. Es war nur ein Beispiel für die Hürden, die für den Transfer des Personals aufgestellt wurden. Allerdings definitiv nicht die Hauptursache für die derzeitige Situation, da sind wir uns wohl alle einig.
Wie auch immer die endgültige Besetzung des neuen Geschwaders zustande gekommen ist, ergeben sich aus den Stellen, die nicht mit CH53 Qualifikationen besetzt wurden, jetzt leider die Probleme. Dabei darf man annehmen, dass der eine oder andere Kommentar in diesem Diskussionsstrang aus dieser Problemzone kommt.
Betrachtet man die Personalsituation von vor 3 Jahren aus Sicht der höchsten Entscheidungsebene, dann kommen das Personalproblem und die Regenerationsprobleme jetzt doch überraschend schnell.
Von oben betrachtet hätte bei einer Reduktion der Waffensysteme von 80 auf 66 keinerlei Personalprobleme entstehen können. Für jeden der neuen Dienstposten hätte es ja einen qualifizierten Soldaten gegeben. Im Gegenteil, man hätte sogar eine Personalauswahl treffen können. In der Übergangszeit hätte man sich mit qualifizierten Überhangspersonal (z.B. ältere Soldaten) auf ZBV (heisst jetzt anders, fällt mir aber gerade nicht ein) noch Reserven schaffen können.
Doch jede „fremd“ (nicht qualifiziert auf Dienstposten, Ausbildung notwendig) besetzte Stelle wird zum Problem (auch wenn die Meisten echt nette Jungs und Mädels sind). Zum einen muss die Einsatzlast auf weniger Schultern verteilt werden (Überlastung des qualifizierten Personals) , zum anderen benötigt man qualifiziertes Personal und die Ressource Flugstunde (oder bei Technikern das Luftfahrzeug), um das nicht qualifizierte Personal auszubilden. Das man hier in eine ernstzunehmende Problematik hinein laufen könnte, war bei dieser Ausgangslage für den naiven Entscheider nicht ersichtlich. Bei einer Personalreduktion sollte Regeneration zunächst erstmal vernachlässigbar sein.
Nach dieser Betrachtung hätte allerdings kein Dienstposten, der CH53 Qualifikationen erfordert, mit originären Luftwaffenpersonal besetzt werden dürfen, da hier die CH53 Qualifikationen fehlten (bis auf sehr wenige Ausnahmen). Das dies realistischerweise nicht durchsetzbar war, ist offensichtlich und NICHT Luftwaffen-spezifisch.
Den Grad, in welchem Umfang von der Idealvorstellung („Personal folgt Funktion“) der übergeordneten Führung abgewichen worden ist, offenbart jetzt das Einsatzbelastungs- und Regenerationsdilemma, das es zumindest bereits nach 3 Jahren in diesem Ausmaße nicht hätte geben müssen.
Nachvollziehbar wird so auch, warum die Luftwaffe bereits kurz nach der Übernahme der CH53 darauf drängte, von der Einsatzbelastung entbunden zu werden. Nur ohne Einsatzbindung hätte man den Vorrang der Einsatzbesatzungen (hier mit Masse ehemalige HFlg) bei der Nutzung von Flugstunden zurückfahren und den Fokus auf die Qualifizierung des eigenen Personals verschieben können.
Da neben qualifizierten Personal auch die Flugstunde CH53 eine Engpaßressource ist, ist das jetzige Dilemma nur schwer aufzulösen.
Von der anderen Seite begrenzt die restliche Nutzungsdauer der CH53 den Handlungsspielraum weiter.
Reine Lehre: Könnten wir die CH53 aus ihrer Einsatzverplichtung entsetzen, müsste man alle Ressourcen in die Beschaffung eines Nachfolgers legen und den Betrieb der nicht mehr benötigten CH53 baldmöglichst still legen. Auch hiermit wäre dem Personal, dass jetzt auf Ausbildung wartet, nicht geholfen.
Ist der Verzicht von CH53 im Einsatz nicht möglich, muss in der Zeit des Betriebs noch ordentlich Geld in die Flotte (hauptsächlich Obsoleszenzbeseitigung GS) gesteckt werden und die Überlastung des qualifizierten Personals ist unvermeidbar.
Da auch Geld ein Engpass darstellt, tendiert der jetzt noch mögliche Handlungsspielraum gegen null.
In dieser Situation klingt es auch absurd, das man zusätzlich noch neue Fähigkeiten (PR und Aufstockung SOF) aufbauen will. Es ist kein Geheimnis, dass die Drehflügler Luftwaffe immer schon sehr „special ops“ affin war und ist.
Wenn die Ressourcen allerdings nicht mal für den Grundbetrieb und der Regeneration des durch den Wechsel verlorenen Personals reichen, muss man hier die Sinnfrage stellen.
Insbesondere dann, wenn man gleichzeitig nicht glücklich über den Hubschrauber ist, den man in den Schoss gelegt bekommen hat („Die GA taugt allenfalls als Verfahrenstrainer“). Für den „Train as you fight“- Ansatz muss man allerdings auch Erfahrungen auf der „fight“ Seite mitbringen, um hier wirklich kompetent urteilen zu können. Aber egal. Wenn die CH53 objektiv nicht dazu geeignet ist, wofür die Luftwaffe ihren Hubschrauber einsetzen will, dann sollte man nicht mehr soviel Aufwand in die Regeneration bei CH 53 stecken.