Deutsche MedEvac-Hubschrauber wieder nach Afghanistan
Die Bundeswehr wird im September erneut Aufgaben der medizinischen Evakuierung (MedEvac) im Norden Afghanistans übernehmen und dafür zusätzliche Hubschrauber an den Hindukusch verlegen. Geplant sei der Einsatz von zwei Helikoptern des Typs CH53 GS mit MedEvac-Einrüstung, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am (heutigen) Freitag auf Anfrage von Augen geradeaus!. Außerdem würden voraussichtlich drei zusätzliche Besatzungen einschließlich Sanitätspersonal nach Masar-i-Scharif geschickt.
Die Aufstockung des deutschen Einsatzes wurde notwendig, nachdem die dänischen Streitkräfte nach einem Parlamentsbeschluss den bisherigen Einsatz von MedEvac-Hubschraubern in der Resolute Support Mission in Afghanistan beenden. Da es sich um eine einsatzkritische Fähigkeit handele, habe sich Deutschland entschlossen, diese Rolle erneut zu zu besetzen und für den Norden des Landes verzugslos die Fähigkeit MedEvac zu übernehmen, sagte der Ministeriumssprecher. Trotz der Aufstockung bleibe die Zahl der deutschen Soldaten in Afghanistan aber unter der vom Mandat vorgegebenen Obergrenze von 850 Soldaten.
Derzeit sind zwei deutsche CH53 GS-Hubschrauber in Afghanistan im Einsatz, eine weitere Maschine steht als technische Reserve bereit. Die Gesamtzahl der Besatzungen wird auf sieben erhöht.
Der Einsatz zusätzlicher Hubschrauber für die MedEvac-Aufgabe war hier in den Kommentaren in den vergangenen Wochen schon mal angesprochen worden; das scheint jetzt die endgültige Weisungslage zu sein. (Und, so höre ich vereinzelt aus der Truppe, die Planung CH53 ein wenig durcheinander zu wirbeln…)
(Archivbild Januar 2011: Auf dem militärischen Teil des Flughafens Tegel wird ein für den Afghanistan-Einsatz bestimmter Transporthubschrauber CH 53 in ein russisches Frachtflugzeug Antonov AH-124-100 verladen – Bundeswehr/S. Wilke)
Many happy landings Kameraden
Ist jemandem die Anzahl dänischer MedEvac – Einsätze der letzten Zeit bekannt?
Vielleicht nimmt man es mit der deutschen Verantwortung doch ernst.
Passt der CH53 nicht auch in den bereits vorhandenen Militärtransporter A400M? Dann hätte man diesen doch verwenden können?
Der A400M ist aufgrund der noch fehlenden Selbstschutzanlage (Chaff und Flare, evtl DIRCM) derzeit noch nicht in der Lage in Einsatzgebiete mit erhöhter Bedrohungslage zu verlegen.
Das passende BW-Video zu dem Thema
Hubschrauber im Bauch – Antonov überführt CH-53
Damit der Hubschrauber in die Antonov passt, mussten die Rotorblätter und das Getriebe demontiert werden. Viel Arbeit für die Lufttransportstaffel.
https://youtu.be/iBr9_IjaAUY
@Stephan Timm:
Der war gut.
Na jetzt bin ich mal auf die vielen Kommentaren hier in Augen gerade aus gespannt !
Meiner Meinung nach hätte man einfach nach über 15 Jahren dauereinsatz der CH-53 Flotte , nein sagen müssen!
Hier geht’s nicht mehr um den Menschen ( Soldaten /innen )und dessen Familie ,sondern dies ist ein reines Pfofilieten einzelner und ein großes Politikum auf dem Rücken der Soldaten.
Was sagte VDL ..“bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt “
Ironie aus !
@Stefan Timm
CH53 würde ich mir mal „in echt“ anschauen ! Die passt nur in die Beluga, Antonov oder C-5 Galaxy … Den A400 kann man diesbezüglich völlig vergessen !
Bin mir nicht einmal sicher ob der A400 den Tiger oder NH90 schlucken könnte …
@ T.W.
Unser Kommentator @ BS hat was in der Vergangenheit gepostet dazu, daß die CH-Planung durcheinander gewirbelt wird bzw. der Preis des Verlustes von Fähigkeiten zu zahlen ist !
Wenn ich mich recht erinnere war es seit August 2014 BEKANNT das die Dänen maximal ein Jahr in ISAF (RSM) sein werden und spätestens September 2015 nach Hause verlegen !
Mal so am Rande bemerkt zu diesem „ups was ist denn jetzt grade passiert“ Eindruck !!!
Riecht mehr nach „schauen wir mal was wir machen“ Politik …
Nachdem bekannt wurde, dass ab 2022 eh schluß mit CH53 ist, kann man mit Pers und Mat-Abbau schon mal beginnen und den Druck auf die Werften zur Auflösung und Zusammenlegung HSG 64 erhöhen ( Restflugbetrieb an einem Standort).
@Zimdarsen:
„Nachdem bekannt wurde, dass ab 2022 eh schluß mit CH53 ist“
Ist das schon sicher und gilt für die Gesamtflotte?
Ich habe das immer so verstanden, dass man ab (!) 2022 die CH-53GS ersetzen will…
Oder gibt es da neues?
@Memoria
Ja, ab 2022 …….bis 2028, so ist der Plan.
Weiterbetrieb CH Flotte mit Werftbetrieb ist nach Fähigkeitstransfer ins Nirvana nicht mehr möglich. Evtl wird GA als letztes ausgephast.
Ersatzteile zusammen mit notwendiger Nachrüstung (zB Funk) nicht in Haushalt eingestellt.
@SER: Tiger und NH90 kann der A400M schon transportieren, davon gibt es sogar Bilder ;-).
http://www.airforce-technology.com/projects/fla/fla4.html
@Zimdarsen:
Man investiert in die ET der CH-53 nicht mehr?
Aber viele Sitzungen der Task Force Drehflügler.
Und das ist das Ergebnis?
Noch geringere Einsatzbereitschaft…
Was ist denn an den Gerüchten dran (Bückeburg) das die NH90 fertig gemacht wird um die CH53 Flotte als MedEvac zu unterstützen ?? Heiße Luft oder doch richtig??
Jedenfalls hat man diese für viel Geld eingekauft, wäre sicherlich von Vorteil..wobei ich nicht daran glaube , erst wenn ich’s sehe.
Aber @TW zu dem „durcheinander gewirbelt „Kommentar , 2012 hätte man schon die LW Führung ,darauf aufmerksam gemacht das wenn dies so weitergeht mit Rheine, Bückeburg und Lph es dann nur noch 40% des Personals geben wird ?! (Gerade was Einsatz und pers Belastung betrifft und Ruhestand ,BFD und keine Ausbildung Nachwuchs Personal )
Sind wir da jetzt angekommen ??
@ Christian
Danke für die Info ! Wusste ich nicht …
Ist aber wohl nach den Bildern mindestens so aufwendig wie bei CH-53 und Antonov was den Zerlegungsgrad angeht ;-)
Nachdem offenbar sowohl das Heer für nochmal NH90 als auch die Luftwaffe für Aufstockung des CH-Kontingents abgefragt wurden, sieht es ein bisschen so aus, als hätte die Lw hoch gepokert…Und verloren. Man nannte einen hohen Preis (mehr Maschinen und mehr Crews), um – und das macht Sinn – parallel zu 24/7 Medevac auch den Transportauftrag weiter sicher stellen zu können. Das bedeutet deutliche Aufstockung der Maschinenzahl und auch der Crews unter Inkaufnahme einer massiven Einschränkung des gesamten CH-Betriebs im Inland. Und dass dann beim LvE (Lagevortrag zur Entscheidung) genau diese Möglichkeit ausgewählt wurde, tja, wohl zu hoch gepokert.
Mal laut gedacht zum price tag:
– Wer ist überhaupt noch ist ISAF ready in der CH-Flotte bzw wie groß ist der Pool der geschundenen Crews, die diesen dann aufgeblasenen Einsatz durchgehend bemannen können?
– Was wird dann aus der Ausbildung von jungen Piloten Richtung “Mission ready“ (Nachwuchs für den personalfordernden Einsatz) und aus der Umschulung auf CH 53 GA?
– Was ist dann mit der CH-Umschulung der Huey-erfahrenen LW-Leute (nachdem man ja viele erfahrene Piloten des Heeres nicht haben wollte)?
…
NH 90 MedEvac war doch in Afghanistan schon im Einsatz, Warum nun die „alten“ CH53 ?
Warum nun die “ alten “ CH 53???
Weil die schon in Afghanistan Medevac geflogen sind, wo noch kein NH90 ohne Stützräder bewegt werden konnte!
Als erste rein,als letzte raus!
FLY ARMY CH 53 TEAM
@Spuiiisss:
Das ist trotzdem keine Begründung warum man nun NH90 FAM nicht einsetzt.
Sind die NH90 personell und/ oder materiell mnicht einsatzbereit oder gibt es logistische Gründe (1 Lfz im EinsL)?
Mit Blick auf die Einsatzbereitschaft der NH90 ist das doch die über den EInsatz hinaus gehende zentrale Frage.
Wenn die Ausphasung der CH53 ab 2022 beginnt, gibt es schon konkrete Planungen für einen Nachfolger? Ein europäisches Projekt schient ja tot zu sein (worüber ich irgendwie nicht ganz unglücklich bin). Rein von der Marktseite scheint es ja nur die Optionen CH-53K oder CH-47F zu geben.
@EineAußensicht
Nachfolger wird Ende 2016 entschieden. Es wird wohl CH 47F oder CH 53K.
Wen der Bau in Lizenz in Europa geschieht, dann ist ein EU Hubschrauber in dieser Klasse für die nächsten 30Jahre überflüssig. Wenn Airbus glaubt, dass es für ein Alternativmodell einen Markt gibt, dann können sie ja einen auflegen, doch vor 2022 würde da nichts fliegen
@ Memoria
Ich bemerkte es schon einmal … Personal ist Mangelware und Bückeburg wird nicht mehr unterstützen weil dort eben auch nicht mehr alle Fluglehrer alles fliegen können / dürfen aufgrund der mangelnden Flugstunden ! Mancher kein IFR, mancher keine Außenlast, mancher keinen Nachtflug …
Hubschrauber sind zwar vorhanden aber es würde zuhause alles zusammenbrechen !
Und man müßte den politischen Preis zahlen das es keine MQ European Battle Group gäbe, somit nicht den gemeldeten Anteil NH90 an der EUBG ab Herbst 2016 …
Weiß jemand wie es um die Nachtflugfähigkeit der CH-53 bestellt ist? Für Forward AirMedEvac wäre das ja durchaus nützlich, insbesondere wenn man fast alleine in der Pflicht steht.
@Elahan | 07. August 2015 – 16:55
„Nachfolger wird Ende 2016 entschieden. Es wird wohl CH 47F oder CH 53K.“
Wie sicher ist das?
Sowohl das Datum, als auch die beiden Muster?!
@Koffer
„Wie sicher ist das?“
So sicher wie alles in diesem Stadium was man bei der Bw so vor hat.
Sollte es länger dauern, wird es noch unmöglicher das notwendige militärisch-technische Personal zu halten/bekommen.
Sowohl das Datum, als auch die beiden Muster?!
Alternativlos und gerne im Truppenkommando erfragbar.
@Elahan | 07. August 2015 – 17:17
„So sicher wie alles in diesem Stadium was man bei der Bw so vor hat.
Sollte es länger dauern, wird es noch unmöglicher das notwendige militärisch-technische Personal zu halten/bekommen.
Sowohl das Datum, als auch die beiden Muster?!
Alternativlos und gerne im Truppenkommando erfragbar.“
Inhaltlich verstehe ich das. Ist es denn auch politisch schon so abgesegnet? Zumindest das Entscheidungsdatum und das es eine marktverfügbare Lösung sein soll?
Das mit den beiden Mustern ist nebenbei auch die Meinung in meiner Truppengattung. Die CH47 hätte Vorteile in der Zusammenarbeit mit den NL, die CH53 hätte Vorteile in der Kontinuität der internen (FschJg) Ausbildung…
Aber so oder so sind das Fachargumente, die entscheidende Frage ist ja, ob die Politik das kauft…
kurze Frage:
Kann (darf) die CH53 Crew in HOT-LZ´s landen um MedEvac durch zu führen? Auch bei Nacht, Stichwort SpecOps?
MkG
Oha, da kochen die Gemüter ja schon wieder hoch…
Und wie immer zur gleichen Thematik.
Sei es drum, ich sag es dann halt auch nochmal.
@TineHa
So gerne Fr vdL die Familie in den Mittelpunkt stellen möchte, wird sie regelmässig nun doch von der Realität eingeholt. In AFG ging es um die Darstellung einer militärischen Fähigkeit. Diese galt es im internationalen Rahmen zu besetzen. Eine der Möglichkeiten diese zu stellen war die Aufstockung CH53. Diese Fähigkeit nicht zu besetzen ist keine Option. Das können jetzt Soldaten und Familien, zu Recht, doof finden, nützt aber halt doch nichts. Die Möglichkeit es nicht zu tun hat der Soldat halt nicht.
Zum Gerücht NH90 kommt doch: Gerücht. Der Drops ist gelutscht. Beim Heer sieht es noch schlimmer aus als bei CH53. Ausserdem wird bei einer Mandatsobergrenze, die scheinbar niemand anrühren möchte, von 850 keine weiteres WaSys nach AFG gehen können. Fakt.
„Man hat 2012 die Lw darauf aufmerksam gemacht, dass…“ Stimmt. War ja auch offensichtlich. Da war aber zum einen nichts mehr zu retten, zum anderen dauert es ewig, die angesprochenen Probleme zu beheben. Regeneration wurde vor Jahren verpennt. Besonders bei Technik und BT. Das behebt man nicht innerhalb von 2 Jahren. Schon gar nicht bei dem Lehrgangssystem Bw und hier Fassberg und Bückeburg. Die länge der Ausbildung ist international einmalig…
@Joker
Hoch gepokert oder nicht. Der Kräfteansatz wurde an den gestellten Aufgaben abgeleitet. Das Preisschild genannt. Im schlimmsten Fall (7 Besatzungen für ein Jahr) wird dies für die derzeitigen Einsatzgänger allein ein drittel des Jahres ca in AFG bedeuten. Eher mehr, wenn Krankheiten, Ermüdungen, Laufbahnlehrgänge hinzukommen. Da also kaum jemand am Dienst in DEU teilnehmen kann, findet auch keine Regeneration statt Von CR brauchen wir da gar nicht reden. Mit den wenigen Flugstunden reden wir eigentlich nur von Scheinerhalt…das Huey Personal LFF ist vollständig umgeschult, BT arbeitet dran. Ich weiss auch nicht in welcher Grössenordnung sie hier denken. Das waren keine zwei Hände voll…
@ mehrere
Zum Nachfolger CH ist Elahan denke ich am dichtesten dran. Derzeit gibt es eigentlich nur Chinook. Wurde hier schon zu oft gepostet. Besonders mit redesign bei Getriebe CH53K wird es darauf hinauflaufen müssen. Ferner ist die K schlichtweg ein anderer Hubschrauber. Mehr als doppelt so „gross“ wie die jetzige. SOF und PR macht man damit eher nicht. Das soll aber wohl im Lastenheft verbleiben. Dies war schliesslich der Grund, warum die Lw die CH haben wollte…
So wie sich derzeit Verfügbarkeit CH darstellt, werden die GA zum Scheinerhalt in DEU genutzt werden können und die GS werden sich in welchem Einsatz auch immer rumtreiben. Im Einigen Bereichen wird die GA dann als „Verfahrenstrainer“ dienen können, militärischen Einsatz aber nie sehen…
@Koffer
Ich verstehe nicht, wieso die Hubschrauber so hohe Priorität bei der Fallschirmjägerausbildung hat? Zum Absetzen oder anlanden?
Welche Vorteile mit NL ergeben sich da?
Das Thema Einsatzbereitschaft von Hubschraubern wird wieder mal öffentlich:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-ausruestungsmaengel-kosten-sechs-milliarden-euro-mehr-a-1047156.html
Hoffentlich wird das BMVg bald mal darlegen, wie man nun weitermachen will.
Hat man denn nun Ersatzteile u.a. für NH90 bestellt, oder nicht?
@BS: Meinen Informationen nach sind die Ch53GS „fertig“ und kaum noch über dieses Jahr hinaus zu betreiben. Stand da nicht was im Spiegel?
@BS | 07. August 2015 – 17:51
„Ich verstehe nicht, wieso die Hubschrauber so hohe Priorität bei der Fallschirmjägerausbildung hat? Zum Absetzen oder anlanden?“
Zum Anlanden. Absetzen aus einem Drehflügler ist nur ein „Friedensoption“ zum Scheinerhalt.
Aber das Anlanden mit Drehflüglern ist eine Kernfähigkeit im Rahmen der Luftbeweglichkeit.
„Welche Vorteile mit NL ergeben sich da?“
Die 11. AMB stützt sich u.a. auf CH47 ab und da die 11. LMB als „Nukleus“/Basis der 11. AMB in die DSK integriert wurde, wäre das sicherlich ein Gewinn für die Interoperabilität…
Aber ich verstehe Ihre Abneigung gegen die 53k nicht ganz. Wenn wir Anfang der 2020er einen „state of the art“ Hubschrauber mit phantastischen Leistungswerten bekommen sollten, dann wäre das doch im Sinne aller (außer den SpezKr, aber die sind sowieso mit allem unzufrieden ;) ).
@Koffer
Ok. Anlanden macht Sinn. Das Absetzen aus Hubschrauber sehe ich nämlich auch so.
Keine Abneigung zur Kilo. Das wird ein Super Hubschrauber. Irgendwann mal.
Nach altem Zeitstrahl wäre die früheste Option für uns 2025 gewesen. Mit Verzug durch Getriebe Redesign kommen mehrere, unabsehbare Jahre hinzu. Schon allein daher ist es meiner Meinung nach keine Option.
Aber, und das habe ich hier schon öfter geschrieben, sorry für die Langeweile:
Es handelt sich nicht um einen Nachfolger der jetzigen CH53 im Sinne von Modellpflege. Es kommen vollkommen neue Konzepte, Materialien zum Einsatz. Wir kaufen uns ein nicht erprobtes Muster. Da sind wir gerade nicht wirklich erfolgreich auf dem Gebiet…
Auch reden wir von ganz anderen Dimensionen. Gleicher footprint, weil er ja auf die carrier passen muss, aber mehr als doppelt so schwer! Super, auf den ersten Blick, dann kann ich ja schneller meine Kompanie verlegen. Stimmt aber nur halb, denn dicht an ein Objekt fliegt man damit nicht. Der Rest muss gelaufen werden. Die Marines wollen damit von behind the horizon eine beach head möglichst zügig etablieren. In genau diesen Parametern wird die Kilo einmalig. Machen wir in den Parametern aber gar nicht.
Sollte es (politisch gewollt) zum Kauf der Kilo kommen, hätten wir einen leistungsfähigen heavy lift. Aber meiner Meinung nach auch nur genau das. SOF und PR ist damit weniger sinnvoll.
Ein Flottenmix hingegen wäre operativ attraktiv. Heavy lift ist ja eine wichtige Fähigkeit. Dann bekommt halt eine Staffel/Standort Chinook, die andere Kilo. Um die Wünsche der Bedarfsträger zu erfüllen optimal. Aber zu schön um wahr zu sein…
@Blaumann @ Michael Huep
Die Fähigkeit der CH53 in der MEDEVAC Konfiguration ist umfassend, robust und natürlich voll Nachtflug tauglich (NVG und mit dem Recovery Rüstsatz sogar Wärmebild).
Die volle Leistungsfähigkeit MEDEVAC wurde durch die CH53 seit 2001 durchgehend bis zum Eintreffen NH90 FAM (zum 6 Monate Gastspiel) in Afghanistan durchgeführt.
Durch die M3M Bewaffnung (3 Stationen) beider Hubschrauber der MEDEVAC Rotte ist die CH53 Lösung auch deutlich robuster als die NH90 Lösung mit MG3.
Die Mär, dass die CH53 nicht zu Hot Spots fliegt, ist schlichtweg falsch. In meiner aktiven Afghanistan Zeit bis 2010 sind wir Tag und Nacht dahin geflogen, wo wir gebraucht wurden.
Das Anfliegen eines Hot Spots hat auch bei anderen Rettungsmitteln nichts mit den Hollywood Showdown Szenen zu tun, in der sich der Hubschrauber mitten in die Schusslinie setzt und während der Evakuierung den Feuerkampf der Bodentruppe übernimmt. Die Begrifflichkeit “ Forward Air Medevac“ ist auch mehr eine Marketing Sache, als wirklich eine Fähigkeitsabgrenzung zu „nur“ Medevac.
Unterschiedlich war nur das Konzept der Amerikaner. Mit „Catch and go“ eher im Fähigkeitsspektrum CASEVAC. Kein Arzt an Bord, nur ein Rettungsrucksack. Dafür aber deutlich mehr Hubschrauber an verschiedenen Standorten, so dass maximal 15-20 Flugminuten gebraucht wurden. Erhöhung der Überlebenschancen durch Schnelligkeit gepaart mit Dislozierung und Masse.
Mit 1 Medivac Rote für Nordafghanistan gegen 16 US Medivac Helicopter im gleichen Gebiet und über die AOR disloziert, konnte die CH53 nicht anstinken.
Der NH90FAM war dann ein Zwischending, aber mit nur 1 Rotte auch nicht optimal dislozierbar.
Natürlich ist die CH53 etwas größer und schwerer. Hierdurch hat der NH90FAM Vorteil bei kleineren Landeplätzen. Aber in der Gesamtbetrachtung ist die CH53 den derzeitigen NH90 in der MEDEVAC Rolle deutlich überlegen und damit auch die bessere Wahl für den aktuellen Bedarf.
@BS
Mehrfach deuteten Sie bereits an, dass die CH53 GA für Einsätze nicht brauchbar sei. Woran machen Sie dies fest?
Ich sehe zunächst erstmal bewährte und robuste Technik (dynamische Komponenten, Zelle und Triebwerke T64-100), belastbare Payload, moderne (dem NH90 überlegenere) Avionik, Kryptierter Funk und Datenfunk, Interoperabel mit NH90 und Tiger über EUA, hohe Stückzahl und derzeit hoher Flugstundenvorrat.
Es gibt vermutlich noch Defizite in der ELOKA Anlage, aber im Gegensatz zu anderen neuen Rüstungsgütern ist die GA bereits seit der 1. Serienmaschine mit der kompletten Hardware ausgestattet. Der Leistungsstark ELOKA bei NH90 und Tiger ist nicht besser.
Meist kommt bei der GA dann das Thema Reichweite als Einsatzkiller.
Da die AOR in Afg aber mittlerweile arg geschrumpft ist, muss dies einsatzbezogen nicht zwingend ein Showstopper sein. Gleichzeitig sind wir Deutschen mit der Reichweite der GS sehr verwöhnt. Auch die Standard US Chinnok muss nach 1:40h wieder an die Tankstelle.
Zusammengefasst: GA Aussentanks wären schöner, aber das Argument Reichweite ist kein zwingender Showstopper für den Einsatz.
Gibt es andere gravierende Defizite bei GA, die Sie zu der Einschätzung gelangen lassen, dass die GA auch in Zukunft nicht im Einsatz zu sehen sein wird?
@BQETHE | 07. August 2015 – 19:23
„Die Mär, dass die CH53 nicht zu Hot Spots fliegt, ist schlichtweg falsch. In meiner aktiven Afghanistan Zeit bis 2010 sind wir Tag und Nacht dahin geflogen, wo wir gebraucht wurden.“
Entschuldigung, aber das kann ich nicht bestätigen. Ich selbst war in 2008 in einer S3 Rolle in AFG und wir konnten uns NICHT auf CH53 abstützen, weil sie eben nicht überall hinflog wo sie gebraucht wurde!
Wir immer dann wenn es unangenehm wurde, hatten wir entweder die Möglichkeit mit US Drehflüglern zu planen oder auf die Landversion zu setzen :(
Möglicherweise ist das ja zwischenzeitlich besser geworden, es wäre ja zu hoffen“
@BS
Danke für die Einschätzung.
Aber an einen Mustermix bei kleiner werdender Lfz-Flotte glaube ich nicht.
Die einzige Möglichkeit wäre mEn, wenn wir mit der 53k das „heavy lifting“ übernehmen würden und z.B. die Niederländer dafür bezahlen mit der CH47 das mittlere zu machen.
Aber zwei Muster bei uns zusätzlich zum NH90? Daran glaube ich nicht…
[blockquote]Hier geht’s nicht mehr um den Menschen ( Soldaten /innen )und dessen Familie ,sondern dies ist ein reines Pfofilieten einzelner und ein großes Politikum auf dem Rücken der Soldaten.[/blockquote]
http://replygif.net/1250
Christian | 07. August 2015 – 14:26
Beladen kann man den A400M mit dem NH 90, aber nicht transportieren. Da fehlen ein paar Ankerpunkte am NH 90 und auf dem Laderaumboden des A 400 M
Die CH-53 war ein leistungsfähiger Transporter (und ist es auch noch). Sie wurde in den letzten Jahren vom flexiblen Transporter mittels vor allem der guten alten Haushaltssalamitaktik zu einer unüberschaubaren Bauzustandsvielfalt und zum Serientestflieger (Stichwort SeLa) mutiert.
Personell runtergewirtschaftet (wesentlich, aber nicht allein) durch vorhergesagte handwerkliche Fehler während des Fähigkeitstransfers.
Zur CH-53K:
Bei der Konstruktion des Hubschraubers wurden nur bewährte und erprobte Technologien verwendet. Dazu zählt auch der Gebrauch von CFK in der Zellenstruktur. Auch das Design der Komponenten Getriebe und Rotoren ist konventionell. Die derzeitigen Redesigns und die damit unvermeidliche Verschiebung des Erstfluges sind völlig normale Vorgänge, das wird (selbst vor dem Hintergrund des ursprünglichen Gesamtzeitplanes) jeder Flugzeugentwickler bestätigen. Der Erstflug ist ein wichtiger PR-Meilenstein. Entscheidend ist das Erreichen der Zulassung und die Freigabe der Serienproduktion. Hier ist eine Lieferung erster Maschinen (auch an Deutschland) ab 2022 wohl eher eine politische Frage.
Natürlich gibt es weitere Risiken. Aber dafür wirds ein Flieger auf dem Stand der Technik: Leistungsfähige sparsame Triebwerke, optimierte Wartbarkeit und wirtschaftlicher Betrieb, exzellente handling qualities in der Luft.
Die Einschätzung, dass die „Kilo“ eher in der Transportrolle als im Bereich SOF und PR seine Stärke hat, ist natürlich richtig. Insofern wäre ein Flottenmix durchaus sinnvoll (und trotz aller Unkenrufe der Ewiggestrigen z.B. in Sachen logistischer Betreuung auch bezahlbar.
Mit meiner Ausführung will ich nicht dafür trommeln, dass es eine „Kilo“ werden muss. Es gibt verdammt gute Gründe für eine Chinook (die als Block II übrigens auch nicht mal so eben an der Theke zum abholen bereit steht).
Ich wünsche der Bundeswehr ein sauberes und faires Assessment und Glück bei der „richtigen“ Auswahl!
@BQETHE
Oha. Da ist ja die gesamte AHD und ESG Werbebroschüre drin…
Zunächst zum Wärmebild des Recovery Rüstsatzes. De facto nicht nutzbar. Auch nicht die Variante an der Vorschrift vorbei. Ist halt kein FlugführungsFLIR…
Und nun zur Einschätzung GA:
Ich stimme zu, die blue box könnte sogar eine GA abfliegen. Wenn sie denn Selbstschutz hätte. Und da extra für AFG die GS geschaffen wurde, wird Selbstschutz ja denke ich notwendig sein, oder. Für mich schonmal ein Killkriterium für GA im Einsatz. Da hilft auch die tolle Hardware nichts. Super Computer ohne Betriebssystem ist halt doch nur ein Kasten…
Bordbewaffnung wäre natürlich sinnvoll. Geht aber wohl nicht, wurde auch noch nie getestet. Es gibt da erhebliche Bedenken ob die “ bewährte und robuste Technik“ das Abkrümmen des Fingers am .50cal übersteht.
Sinnvoll wäre auch, wenn die Einsatzprüfung abgeschlossen wäre, aber das hat ja bei anderen auch nicht interessiert.
Kryptierter Funk und Datenfunk kommt direkt aus dem Werbeprospekt. Ist nicht verfügbar derzeit noch nichtmal FM. Das gesamte Funkkonzept GA ist für komplexere Szenare unbrauchbar. Ist zwar super, wenn das Funkgerät alle Frequenzen abdeckt, sogar 2 davon da sind, ich aber bis zu fünf Stück in vier Bändern benötige…
Interoperabel via EUA. Werbeprospekt, späte 90er. Auch in Zukunft nicht realisierbar. Verschiedene Versionen. GA noch gar nicht verfügbar…
Und ja, der letzte Killer Reichweite ist nun doch ein entscheidender. Blue Box, Termez, Kunduz one-way geht. Und noch? Schlechtes Wetter? In Kunduz stehen lassen? Beladung bei MEDEVAC dauert mal länger? Teilweise ist nach 1:30 der Tank tatsächlich LEER!
Ich sage ja nicht, die GA ist nutzlos. Ich sehe nur realistisch kaum militärische Anwendungen. Bei fast jeder Operationsplanung veranschlagt man 20-30 Minuten für den Bedarfsträger vor Ort. Bleiben also noch 30 Minuten für hin und zurück. Unter Bedrohung.
Und: wer soll das Teil denn fliegen? Bis alle derzeitigen Einsatzgänger ausgebildet sind, wird es noch länger dauern.
Die GA kann: „Einsätze“ in Deutschland, TCTP. Waldbrandlöschen in Spanien. Wenn Wasser und Feuer nicht weit von der Tankstelle entfernt sind. Selbst Übungen werden schwer. Jüngst bestätigt. militärischer Flugbetrieb, im Sinne von taktisch sinnvoll, durchsetzungsfähig, Stehzeit am Objekt, z. B. für CASEVAC o. PR oder auch nur für extraction sehe ich mit GA nicht.
Und weil es im anderen Thread gerade besprochen wird: stellen sie Mal eine GA nach Mali. Oder irgendwo nach Afrika…
Wird auch nicht besser, wenn wir da den MTA reinstellen. Obwohl das Mal wieder eine gute Chance wäre Geld zu verbrennen…
@Koffer
2008 waren die Amerikaner mit 16 Blackjack MEDEVAC in Nordafghanistan stationiert. Klar waren die schneller. Aber auch hier hat sich Deutschland schwer getan, da eine qualifizierte medizinische Versorgung im Heli nicht vorgesehen war.
Demgegenüber standen wir mit 1 MEDEVAC Rotte in MES . In Bestimmten Zeiträumen vorststioniert in Kunduz.
Natürlich haben wir vor Ort in Afghanistan mitbekommen, dass die Truppe die US Helos präferieren. Höhere Verfügbarkeit, bessere Dislozierung. Zusammengefasst ein dem Auftrag angepasster Kräfteansatz.
Trotzdem sind alle angeforderten Einsätze geflogen worden. Ich kenne kein Beispiel, wo ein Einsatz abgesagt wurde, weil er zu heiß war.
Gegen die Masse der Amerikaner konnten wir mit 2 Helo nicht anstinken.
@BS
Das Wärmebild gerät des Recovery Rüstsatzes ist nicht zur alleinigen Flugführung zugelassen. Das gilt aber bisher für alle Wärmebild Geräte in deutschen Helos.
Dieses Statement sagt aber noch nichts über die Güte des Bildes und den unterstützenden Nutzen beim Nachtflug aus.
Die Zulassung solcher Geräte sind weniger von der Güte und Qualität des Bildes abhängig, als mehr von Ausfallwahrscheinlichkeiten und Redundanzen.
Tatsächlich ist der Nachtflug mit BIV und zusätzlicher Unterstützung durch das TALON sehr komfortabel und das TALON ist ein deutlicher Sicherheitsgewinn. Zumindest war das mein Eindruck, als ich die Kombination geflogen bin. Gleiches gilt auch in der Kombination GA+FLIR+BIV.
Ich gebe zu, das mit der EUA war zynisch gemeint. In der EUA Experten Group musste ich mir immer von Luftwaffe NH90 Soldaten sagen lassen, dass ich gegenüber der EUA zu voreingenommen bin. Bei NH90 liefe die EUA super und Holzdorf ist bereits EUA ausgestattet und damit ready for GA… Wie sich die Zeiten ändern.
Beim Crypto muss ich auch etwas schmunzeln. Aber neben dem Tempest Problem in der GA steht der Nutzung Crypto vor allem der Ausbildungsstand in der Truppe im weg. Sachkenntnis Crypto tendiert hier doch gegen null. Deshalb kann man nicht alles auf die GA schieben. Die noch vorhandenen technischeb Probleme sind lösbar.
Bezüglich der Anzahl der nutzbaren Funkgeräte kann man nur sagen, dass man nie genug haben kann. Aber mit zwei identischen Multibandgeräten UHF, VHF, FM , einem HF und einem FM hat die GA mehr Gunkkapazität als alle anderen Drehflügler der BW inklusive CH53GS.
Letztlich komme ich zu einer etwas anderen Einschätzung über das Potential der GA. Dazu, da gebe ich Ihnen recht, müsste aber die Einsatzprüfung abgeschlossen sein und die vollständige GEF vorliegen. Allerdings wundert mich, dass dies 2015 noch nicht der Fall ist. Zeit war genug da…
Allerdings ist meine Meinung zum Potential der GA nicht mehr ausschlaggebend. Wenn bei dem jetzt aufgezeigten Zeithorizont der CH53 Flotte allerdings die Meinung vorherrscht, das das Hauptmuster der CH53 nicht mehr Einsatztauglich wird, dann sollte man die CH53 Flotte schnell stilllegen und die Truppe ähnlich der Marine auf kleineren nicht einsatztauglichen Hubschraubern in Übung halten, bis man wieder was einsatztaugliches auf den Hof stellen kann.
@BQETHE | 07. August 2015 – 22:18
„Natürlich haben wir vor Ort in Afghanistan mitbekommen, dass die Truppe die US Helos präferieren. Höhere Verfügbarkeit, bessere Dislozierung. Zusammengefasst ein dem Auftrag angepasster Kräfteansatz.“
Das ist das eine. Stimmt.
Das wesentlich wichtigere war aber, dass wir bei geplanten Einsätzen keine Mz des OpPlan durch die DEU HFlg bekamen, wenn der asignierte Landeplatz nicht vorher als IED frei zertifiziert worden wäre. Da eine solche vorab Zertifizierung aber die Op komprimierte hätte, schied diese Option aus. die Zertifizierung des Landeplatzes in der laufenden Operation wiederum dauerte zu lange, denn die geforderten Maßstäbe waren zu hoch.
Ergebnis mit Siegerehrung: man griff nicht auf DEU zurück. Stimmte sich mit den Amis ab und bekam einen OpPlan der Hand und Fuß hatte.
„Aber mit zwei identischen Multibandgeräten UHF, VHF, FM , einem HF und einem FM hat die GA mehr Funkkapazität als alle anderen Drehflügler der BW inklusive CH53GS.“
Das ist genau das, was ich meinte. Hier liegen sie falsch.
Zwei Multibandgeräte, welche ja in sich tatsächlich gut sind, nützen mir halt wenig. Ohne langes Nachdenken kann ich mir Szenare ausdenken, in denen ich gleichzeitig (!) auf FM, UHF, UHF und VHF erreichbar sein MUSS. Da sind zwei Funkgeräte zu wenig. Dazu gehört eigentlich noch ein TACSAT und evtl HF. Hier liegen unsere Meinungen deutlich auseinander. Die Fähigkeit der GA hier ist neben Reichweite diejenige, welche am dringendsten nachgebessert werden sollte. Aber wie auch für AZT gab es hierfür kein Geld. Für IFR in DEU sind zwei Multibandgeräte natürlich super…
Das MTA FLIR ist natürlich besser als nichts, wenn es den Blickwinkel nicht hält aber doch wieder nutzlos. Wird nicht genutzt. Das ist die Realität.
Bei ihrer letzten Einschätzung hingegen stimme ich zu…
@ BQETHE
Ich kann ja verstehen, dass Sie die CH53 Fahne hochhalten wollen, aber ihre Aussage „Tag und Nacht“ trifft spätestens ab dem Frühjahr 2010 nicht mehr zu. Tagsüber CH, nachts Blackhawk mit PJ und/oder DEU Arzt.
@BS
“Und da extra für AFG die GS geschaffen wurde,…“
Diese Aussage von Ihnen zeigt mir, dass Ihre Fachkompetenz bzgl. CH 53 GS doch große Lücken aufweist!
Die ersten Besatzungen auf CH 53 GS wurden Anfang 1999 ausgebildet. Da dachte noch niemand an einen Einsatz in Afg!!!
@BS
Die CH53GA hat wie die „Bauern“ G einen Haupttank von 4000 LBS. Das reicht bis „leer“ für 02:00h. 01:45h bei 120 KIAS waren zu meiner Zeit die Planungswerte. Hiermit hätte man noch 10KIAS Spielraum und 15min Reserve.
Den Tank nach 01:30 leer zu bekommen ist doch ein etwas pessimistischer Ansatz.
Bei unseren Planungen Flugzeit Kunduz haben wir damals 01:00 gerechnet. Auch dies war schön mit Reserve und im wesentlichen der Tatsache geschuldet, dass die Einsätze bis 2010 fast ausschließlich im NOE Flug durchgeführt wurde. Durch den geländeangepassten Flug verlängerte sich die Strecke, so dass 01:00 ein guter Planungswert war.
Mit dem direkten Flug in 10000 Ft war Kunduz regelmäßig in 40min erreicht.
Ich bin überhaupt nicht gegen die Aussentanks. Im Gegenteil. Ich habe mich auch für die Rüstung von Aussentanks an der GA stark gemacht.
Ich glaube aber, dass die CH53 auch in Afghanistan nicht kategorisch untauglich ist, wenn sie keine Aussentanks hat.
Die GS ist übrigens nicht für den Afghanistan Einsatz gerüstet worden. Sie wurde bereits kurz vor Beginn des Afghanistan Einsatzes eingeführt und noch viel früher geplant. Die Reichweitensteigerung sollte die Überführungsreichweite bis an die Grenzen von Europa verbessern. Lesson learned u.a. Bereits aus der UN Mission im Irak. Hier wurden die Maschinen noch in Eigenverlegung überführt. So auch in Bosnien und im Kosovo.
Vor der GS gab es bereits eine G Eloka (ohne spezielle Baureihenbezeichnung). Diese wurde für Bosnien gerüstet und in Bosnien und im Kosovo eingesetzt.
Allerdings war es ein Glücksfall für den Afghanistan Einsatz, dass wir die GS da bereits hatten. In Kabul war es bezgl. der Reichweite noch nicht wichtig, aber ab 2004 im Norden doch unerlässlich. Bis 2006 gab es weder in Kunduz noch in Feyzabad die Möglichkeit zur Druckbetankung. Es gab nur Afghanische Tankwagen mit Schwerkraftbetankung. Jede Betankung dauerte ca. 45 min.
Nach 2007 war die Notwendigkeit des Aussentanks natürlich weiterhin gegeben, aber nicht mehr so zwingend, da die Infrastruktur deutlich ausgebaut war. Insbesondere die Amerikaner hatten mehrere Betankungspunkte eingerichtet.
Lediglich in Richtung Maymana Würde es mit einer Flugzeit von MES von 01:30h ohne Tankmöglichkeit etwas eng.
Natürlich keine Ausrede, die GA ohne Aussentanks zu bauen.
Allerdings wurde 2007 die Entscheidung zur Umsetzung des GA Projekts erst getroffen, nachdem man die geplanten Kosten von 900Mio. Auf <600Mio. Gedrückt hatte. Dabei mussten leider auch die Aussentanks (Kostenfaktor von 80-100Mio) dran glauben.
Wie bei allen Rüstungsprojekten in dieser Zeit, hat man das Rüstungsprojekt "nackt" gemacht (u.a. Eurofighter ohne Waffen und Radar und viele andere Projekte nur in Anfangsbefähugung) und gehofft, die fehlenden Anbauteile später nachzurüsten.
Noch eine kleine Amerkung bezgl. der komplexen Funkszenarien: eine Ausstattung zum Überwachen von 5Funkkreisen kann man vielleicht für eine sehr begrenzte Anzahl von sehr spezialisierten Hubschraubern realisieren, aber für querschnittliches Waffensystem wird es eine solche Ausstattung in absehbarer Zeit nicht geben. Selbst die neuen LUH sind sicherlich fernab von einer solchen Ausstattung. Hier kenne ich mich nicht so aus, aber ich bezweifele sehr stark, das die Funkausstattung im KSK SOF LUH mehr Funkgeräte aufbieten wird, als die GA.
Und wieder was gelernt…
@ Voodoo
Das stimmt nicht!
Im Frühjahr 2010 stand eine abgesetzte Medevac Rotten im PRT Kunduz.
24/7 nur Besatzungen Plus Helidoc und 2 Rettass….
Es stimmt aber, ( leider) das die Führung, oft lieber auf die Blackhawk zugegriffen hat! Um beispielsweise, die Rettungskette für die Operation Höhe 431. nicht zu unterbrechen!
Wie gesagt, 1:30 bei GA…
@Voodoo
“Ich kann ja verstehen, dass Sie die CH53 Fahne hochhalten wollen, aber ihre Aussage „Tag und Nacht“ trifft spätestens ab dem Frühjahr 2010 nicht mehr zu. Tagsüber CH, nachts Blackhawk mit PJ und/oder DEU Arzt.“
Auch diese Aussage ist falsch!!!