Stühlerücken im Verteidigungsministerium: Großer Umbau an der Spitze
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen baut die militärische Spitze ihres Hauses massiv um: Bereits Ende Mai hatte die CDU-Politikerin angekündigt, die Amtszeit von Generalinspekteur Volker Wieker über das eigentliche Ende 2016 hinaus bis Sommer 2017 zu verlängern und den derzeitigen Abteilungsleiter Strategie und Einsatz im Ministerium, Generalleutnant Markus Kneip (Foto oben mitte 2011 beim Einsatz in Afghanistan) zum stellvertretenden Generalinspekteur zu berufen. Nach einer Mitteilung des Ministeriums vom (heutigen) Donnerstag ist diese Versetzung zum 1. Oktober vorgesehen.
Die Beförderung Kneips, der voraussichtlich eine stärkere Stellung bekommen soll als die stellvertretenden Generalinspekteure vor ihm (von der Leyen sprach von einem ganz starken Stellvertreter), aber auch andere Personalentscheidungen der Ministerin setzen eine ganze Kette von Veränderungen in Gang. So feuerte von der Leyen faktisch nicht nur den bisherigen stellvertretenden Generalinspekteur, den Luftwaffen-Generalleutnant Peter Schelzig – im Verwaltungsdeutsch: sie versetzte ihn in den Ruhestand. Auch ein Abteilungsleiter im Ministerium, wie Schelzig noch unterhalb der Altersgrenze, muss in den Ruhestand gehen: Der bisherige Leiter der Abteilung Führung Streitkräfte, Vizeadmiral Heinrich Lange.
Das führt zur neuen Besetzung von gleich zwei Abteilungsleiterposten: Auf Kneip soll als Abteilungsleiter Strategie und Einsatz Generalmajor Dieter Warnecke folgen, derzeit Abteilungsleiter Einsatz im Kommando Streitkräftebasis. An Langes Stelle tritt der derzeitige Kommandeur der Division Schnelle Kräfte (DSK), Generalmajor Eberhard Zorn. Die Division übernimmt daraufhin der bisherige Büroleiter des Generalinspekteurs, Brigadegeneral Andreas Marlow – an dessen Stelle wiederum tritt der derzeitige stellvertretende Sprecher des Ministeriums, Oberst Ingo Gerhartz.
Auch außerhalb des eigentlichen Ministeriumsbereiches steht eine Veränderung an: Der Inspekteur der Streitkräftebasis, Vizeadmiral Manfred Nielson, wird zum 1. April kommenden Jahres stellvertretender Kommandeur des Allied Command Transformation der NATO in Norfolk und damit voraussichtlich Admiral. Neuer Inspekteur wird Generalleutnant Martin Schelleis, derzeit Kommandeur Kommandierender General des Luftwaffentruppenkommandos.
Was nicht in der Pressemitteilung des Ministeriums steht: Nicht nur der Generalinspekteur wurde über sein eigentlich reguläres Dienstzeitende hinaus verlängert, sondern auch ein weiterer Vier-Sterne-Posten: General Werner Freers, Chef des Stabes im militärischen NATO-Hauptquartier SHAPE in Mons, bleibt ebenfalls bis 2017 – zum einen ein Anzeichen dafür, dass Kneip nach dem Ausscheiden von Wieker und Freers einen der beiden Posten bekommt; zum anderen schafft von der Leyen sich damit ein bisschen Luft, indem über die Nachfolge Freers‘ eben noch nicht entschieden werden muss.
Auch unterhalb der Abteilungsleiterebene gibt es eine Veränderung: Der bisherige stellvertretende Leiter der Politikabteilung, Alexander Weis, geht für ein Jahr zum Royal College of Defence Studies in London. An seine Stelle tritt Rüdiger Huth, bislang stellvertretender (ziviler) Amtschef des Planungsamts der Bundeswehr.
Nachtrag 1: Als stellvertreter Amtschef Planungsamt ist Generalmajor Erich Staudacher, derzeit bei der Bekleidungsgesellschaft LHBw, vorgesehen.
Nachtrag: Damit es etwas übersichtlicher wird, malen wir uns doch mal einen Teil des Organigramms ab 1. Oktober:
Generalinspekteur: General (Heer) Volker Wieker
Stellvertreter des Generalinspekteurs: Generalleutnant (Heer) Markus Kneip
und die Abteilungsleiter
Politik – Geza von Geyr (zivil, unverändert)
Ausrüstung, IT, Nutzung – GenLt Benedikt Zimmer (Heer, unverändert)
Planung – GenLt Erhard Bühler (Heer, unverändert)
Führung Streitkräfte – GenMaj (noch) Eberhard Zorn (Heer, neu)
Strategie und Einsatz – GenMaj (noch) Dieter Warnecke (Heer, neu)
Haushalt/Controlling – Karl Henning Bald (zivil, unverändert)
Recht – Dieter Weingärtner (zivil, unverändert)
Personal – Vizeadmiral Joachim Rühle (Marine, unverändert)
Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen – Alice Greyer-Wieninger (zivil, unverändert)
(Archivbild 2011:Baghlan Province, Afghanistan. (Aug. 13, 2011) Incoming Observation Post North Commander Lt. Col. Peter Mirow poses with International Security Assistance Force Regional Command North Commander Maj. Gen. Markus Kneip and the outpost’s outgoing commander Lt. Col. Heico Hübner at the post’s change of command ceremony on Aug. 13 – RC North Mazar-e Sharif Public Affairs photo by Staff Sgt. Florian Krumbach)
Diese Personalentscheidungen scheinen (soweit ich es beurteilen kann) durchaus zweckmäßig und gut
Darf erwartet werden, dass die SK-gemeinsamen Rüstungsdilemmata mit vereinten – neuen – Kräften angegangen werden?
eine Korrektur Herr @Wiegold
Generalleutnant Martin Schelleis ist nicht Kommandeur, sondern Kommandierender General des Luftwaffentruppenkommandos.
Interessant erscheint mir, dass die Nachbesetzungskette des KG LwTrKdo noch nicht veröffentlicht wurde.
Dieses Bild weckt erinnerungen an recht abstruse Medienberichte!
Gibt es eigentlich Gründe für die „vorzeitige Versetzung in den Ruhestand“ oder ist das nur das „Mach ma Platz für meinen Favoriten“?
Also ich vermute mal, dass es ein Vögelchen gezwitschert hat, dass es sich um „Straf-Zurruhesetzung“ handelt, denn Altersgrenzen sind ja nur noch grobe Anhaltspunkte.
Domröse als 4-Sterner ist auch schon darüber hinweg. Ebenso wie Bentler und 2 Inspekteure. (Der Nachfolger Insp SanDst wird GSA Tempel, der auch nur noch 9 Monate bis zur offiziellen Zurruhesetzung hat).
Und andernorts werden auch diverse Generale regelmäßig früher nach Hause geschickt. Diesen Monat zum Beispiel GM Both, Commander NATO Airborne Early Warning Force Command, SHAPE/Belgien.
Da braucht es noch etwas mehr Hintergrundinfos bzw. „Flurgespräche“ (a là de Maiziere) aus dem BB, um etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Starke Stellvertreter können so stark sein, wie so wollen, wenn ihre Befugnis derart eingeschränkt ist. Oder gibt es Infos, dass man da am stv GI was verändern möchte?
@O.Punkt
Das ist eine der Fragen, auf die ich leider bislang noch keine Antwort habe.
Interessant ist ja auch die Überschrift der Pressemitteilung: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen trifft richtungsweisende Personalentscheidungen
Stimmt. Das ist interessant. In welche Richtung weisen diese Entscheidungen denn? :-)
und wer wird eigentlich Nachfolger vom InspH und ab wann?
csThor | 09. Juli 2015 – 16:05
Soldaten ab Brigadegeneral, können jederzeit, ohne Angabe von Gründen, vom Bundespräsidenten in den vorzeitigen Ruhestand versetzt werden. Ähnlich wie es bei politischen Beamten auch geschieht.
„Mach ma Platz“, trifft es bei manchen wohl ganz gut …
@Lt Dan:
https://bw2.link/ynCQF
@LtDan
Stand hier schon mal… Jörg Vollmer, ab 16. Juli.
@ Heiko Kamann | 09. Juli 2015 – 16:50
Es kann eben nicht jeder mit Angaben von Gründen zur Ruhe gesetzt werden, so wie einst Sie.
@ csThor | 09. Juli 2015 – 16:05
Gibt es eigentlich Gründe für die „vorzeitige Versetzung in den Ruhestand“…
Na ja, so ganz ohne Begründung unterschreibt die vorzeitige Versetzung niemand. Der Wortlaut ist so und ist auch korrekt so, allein schon, weil eine Begründung in diesem Zusammenhang schlichtweg nicht veröffentlicht gehört.
Allen Versetzten wünsche ich viel Soldatenglück und eine glückliche Hand in ihren neuen Verwendungen.
Sachlicher | 09. Juli 2015 – 17:48
Das habe ich auch nicht geschrieben!
Soldaten ab Brigadegeneral aufwärts, so wie politische Beamte können ohne Begründung in den einstweiligen Ruhestand geschickt werden.
Als Quelle empfehle ich das Soldatengesetz §50. Für politische Beamte die entspr. Landes- bzw. Bundesgesetze.
Erklären Sie bitte Ihre Aussage, die mich persönlich betrifft! Auch gerne per eMail.
Interessant:
PlgABw hat erst vor 10 Wochen einen neuen Amtschef bekommen. Auf einmal (wann genau?) wechselt auch noch der Stellvertreter. Nungut, kann der Chef des Stabes weiterhin die Hauspolitik machen, was eigentlich nicht sein Job ist.
@TW: Gibt es auch Neuigkeiten zu den bisher nicht besetzten Posten im BAAINBw? Hier sind zwei Abteilungsleiterposten nicht erst seit Gestern verwaist.
@Sachlicher
Da wird was sehr persönlich. Bitte nicht.
Ansonsten: die Kommentare, die sich jetzt über den künftigen Inspekteur Heer auslassen, müssen nicht sein. Und ich schalte die angesichts des Tons auch nicht frei.
Durch die Verlängerung des GI kommt rein automatisch die „Sternchenstellenbewirtschaftung“ ganz schön durcheinander und natürlich auch die Personalentwicklung in der Spitze (B7plus). Ferner sind natürlich die zuerkannten „Perspektiven“ zu beachten und natürlich die „Ruhegehaltsansprüche“, TSK-Proportz etc…..
Und im internationalen Bereich kommt dann noch ein gewisses politisches Geschachere dazu bei Rotations-Dienstposten.
Da kann man als Spitzenpersonalplaner ganz schön ins Schwitzen kommen, denn das alles muß ja einvernehmlich geschehen und „justizabel“ sein.
Das „richtungsweisend“ in der Überschrift ist vermutlich die neue Form von Humor bei den Pressemitteilungs-Autoren, denn da werden ja in der Summe eine ganze Menge Sterne in unterschiedliche Richtungen in Marsch gesetzt ;-)
Soweit ich das mitbekommen habe geht der InspSan GenOSA Dr. Patschke ebenfalls zeitnah in (reguläre) Pension und GenSA Dr. Tempel folgt ihm nach.
@Florian Wiehring
Ja, am 14. Juli, Verabschiedung in Koblenz.
Sowohl InspH als auch InspSan hatte ich oben in dem Eintrag nicht erwähnt, weil es reguläre und schon länger bekannte Veränderungen sind.
Auf der 4 Sterne Ebene ist ja seit Dezember 2012 ein Herr Domröse in Brunssum und der ist Jahrgang 52, und Brunssum ist ein deutscher Quota-Dp afaik. Wenn nun Freers verlängert wird, Nielson zum SACT geht, was wird dann mit Domröse ? Ewig kann der da auch nicht stehen. So gibt es also drei 4 Star Dp, die in den nächsten 2 Jahren befüllt werden müssen…..da wird Kneip aber ordentlich ins Schwitzen kommen ;-)
@ Heiko Kamann | 09. Juli 2015 – 18:03
Ich bitte Sie ehrlich und anständig um Entschuldigung, sollten Sie sich persönlich angegriffen fühlen.
Es war nicht meine Absicht, Sie anzugreifen. Es griff lediglich Ihre persönlichen Einlassungen hier im Blog zu Ihrer Vita auf.
Dass wir gegenseitig von unseren Ausführungen regelhaft nichts halten, ist kein Geheimnis und auch nicht schlimm. Es verleitet mich aber definitiv nicht dazu, Sie in Ihrer Person unangemessen zurück zu setzen oder dies auch nur zu wollen.
Das war weder Absicht noch sollte jemand den Textlaut in diese Richtung interpretieren bitte.
Kommt es mir nur so vor oder ist „der ganze Laden“ damit etwas heereslastiger geworden (nicht, dass mich das nicht erfreuen würde…)?
Ist bekannt, zu welchem Termin VAdm Lange geht ?
Oder gelten die Veränderungen ( außer San ) allesamt zum 01.10. d.J. ?
@klabautermann
COM JFCB wird ein Rotationsdienstposten und geht nach Domröse an Italien.
@BlueLagoon
Heini geht zum 30.09. in den Ruhestand….
Danke sehr für die Info !
@T.W.
thx, dann ist jetzt auch klar, warum Nielson einen Italiener (Lw) ablöst in Norfolk und auch warum den Job die Marine bekommt, denn SACT ist selber Lw……alles klar ;-)
Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß die „UNOX-Methoden“ noch immer gern verwendet werden …
( „nach Gutsherrenart“ )
Lw findet ( außer ein stellvertretender AL) im BMVg nicht mehr statt. Und die Afghanistan-Connection schlägt voll zu. Interessant, dass das so hingenommen wird. Ok, die Marine kann sich bei Spitzendienstpostenbesetzung nicht beschweren und die Lw kann oder will wohl nicht. Oder geht in Gatow lieber Golfspielen. Es darf sich dann halt nicht beschwert werden, wenn im strategischen Bereich über „den Kopf“ hinweg entschieden wird (CH53).
….und selbst korrigiert. Den stvAL im BMVg gibt es seit 1. Juli auch nicht mehr für die Lw.
Und ein BG Klein wird DivisionsKdr und damit auch 2Sterner… Da wirds in den Medien wieder heiß hergehen…
@Soldat
Das wüsste ich gerne genauer…
@soldat:
Das halte ich für ein Gerücht. Erstens ist keine Heeresdivision gerade frei und zweitens hat er auch nicht wirklich den verwendungsaufbau.
Thema Afghanistan Connection:
Siehe alle Kommentare, im hier dazu passenden Artikel. Fazit: auf dieses Diskussionsebene wollte man sich hier nicht hinab begeben.
@thor: die Versetzung in den einstweiligen nach §50 SG sieht per se keine Begründung vor (seit General Dr. Kießling wird sich da jeder Minister hüten), denn wenn Gründe genannt werden, sind diese rechtlich anfechtbar. Also wird eine Zurruhesetzung nach diesem Motto Verjüngung der Generalität, fehlendem Vertrauen in die Zusammenarbeit oder ähnlichem verklausliert. Zudem befand sich der StvGenInspBw sicherlich im absoluten Verwendungs- und Beförderungsstau.
Dass dann demnächst die Farbe Grau RAL 7102 im Bendlerblock dominiert, dürfte neben der fachlichen Qualifikation der nun aufsteigenden Generale auch an der weniger geschickten Verwendungsplanung der Lw-Generalität liegen. Viele von denen haben sich eben nicht wie Heeresgeneralstäbler immer wieder in streitkräftegemeinsamen Verwendungsbereichen profiliert. Zumal bei den Jetpiloten gibt es viele, die Verwendungen in der Lw anderen vorziehen.
Dies scheint ein Nachteil zu sein, der seit General Steinhoff für die Luftwaffe zu beobachten ist: er selbst hatte immer Argwohn gegen Generalstabsoffiziere, die außerhalb der Luftwaffe einen guten Job ablieferten – erst recht, wenn deren Vorgesetzte dann Heeresgenerale waren.
Erstaunlich ist, dass GenLt Schelleis nun InspSKB werden soll (wer wird als Nachfolger gehandelt?). Er wäre intellektuell und vom Verwendungsaufbau ein idealer InspL oder noch mehr … freilich der Job wird noch nicht frei. Bedauerlich ist auch, dass so viele 4-Sterner auch noch verlängert werden, wie weiland auch einige 3-Sterner. Das schafft keinen Zug im Kamin und lässt so manchen 2-Sterner frustriert zurück.
Das böse Wort der Afghanistan-Connection ist gefallen; freilich fällt auf, dass viele Heeresgenerale eben dort den Aufstieg nahmen bzw. gerade nach einem Einsatz dort „marschierten“.
Last but not least: interessant, dass für den ehem. Chef des Stabes KdoLw wieder eine richtige Stelle gefunden wurde. Ich habe allerdings nicht den Eindruck, dass ein Planungsamt für die Bundeswehr – vor dem Hintergrund der zahlreichen Abteilungen Planungen in den Kdo’s sowie im BMVg, an der Zahl wenigstens 5! – zielführend sein kann. Und zwei so hoch dotierte Generale an dem Ort klingt stark nach Unterbringunsfall.
Zu allerletzt der Hinweis: die Bundeswehr hat derzeit nur wenig weniger Generale und Admirale als die Bundeswehr des Jahres 1989 mit knapp 495.000 Mann. Offensichtlich müssen wir für die vielen Generalstabsoffiziere doch noch Karrieremöglichkeiten vorhalten. Kann man da nicht sparen?
Könnte man bestimmt, will man aber nicht. Alleine schon um nicht in internationalen Bereich auf Stellen verzichten zu müssen.
Die immer mal wieder genannte Zahl von 185 Generälen/ Admirälen würde dazu führen das man nicht mehr im jetzigen Umfang in der NATO und anderen internationalen Einrichtungen vertreten wäre.
Das ist zu einfach gedacht: wozu braucht man beispielsweise im ZInFü zwei Generale, an der FüAkBw gleich drei, wieso in den Kdos der TSK teilweise mehrere 3-Sterner und zahlreiche UAL’s? Wir haben bei jeder Strukturreform die Generalstellen gerettet, aber den Unterbau vergessen. Allein die Schaffung des OrgBereiches San hat einige B3+Stellen gebracht und der der SKB aus Heer und Luftwaffe gerettet. Vielleicht sollte man dann mal grundsätzlich den prozentualen Vergleich mit den Alliierten anstellen. Stehen wir dabei besser oder schlechter?
Aber dann wären wir bei Strukturdebatten, und die folgen bekanntlich den Finanzen und weniger einer sinnvollen militärischen Logik. Nachzulesen ist sowas in einem Werk von GenLt a.D. Dr. Ulf von Krause über Auslandseinsätze der Bundeswehr.
Den Hinweis auf die Anzahl der Générale kann ich nicht so richtig nachvollziehen….von den ehemals 12 Heeresdivisionen sind doch auch nur 2 einhalb übrig
. ….
@T.W.
Das glaube ich Ihnen gern – wenn ich könnte würde ich, allerdings ist es wohl mehr als ein Gerücht.
@O. Punkt
Verwendungsaufbau, um DivKdr zu werden, ist vermutlich nebensächlich, solange man zur „Afghanistan-Connection“ gehört ;)
Behalten Sie die Idee mal im Hinterkopf und erinnern sich daran, wenn er übernommen hat.
Könnte es sich nicht auch so zugetragen haben, dass Admiral Nielson, dem man sehr gute politische Verbindungen nachsagt, seinen Geltungsanspruch als potenzieller GI-Nachfolger auf den Tisch legte, als er erfuhr dass er eher auf der SACT-Liste plaziert ist (Kneip sagt man Nullkommanull Polit-Netzwerk nach).
Noch bevor sich Parteifreunde für Nielson bei VdL stark machen konnten, ließ VdL aus Indien verlautbaren, dass der Generalinspekteur verlängert habe (damit verpuffte Nielsons Geltungsanspruch, er kann nun nur noch bei SACT zum 4-Sterner werden). 1:0 für Kneip.
Oder aus welchem Grund sonst ließ VdL diese Aussage völlig unpassend zum Rest des BamS-Interviews in Mitten der Indienreise fallen?
@Heinrich von Senden:
Um die Vielzahl von militärischen Spitzendienstposten weiterhin zu begründen „wildert“ man doch bereits in den zivilen OrgBereichen.
Da stehen wir aber schlecht da, mit so wenig Generalen:
Die NLD SK hatten (haben), Stand Januar 2014, immerhin 71 Generale bei einer Gesamtstärke, nur Uniformierte, von 43.000.
Davon haben allerdings 42 (!) kein nationales Kommando. Sie sind eingesetzt
– NLD BAAIN
– Verwaltungsdienste (BWDLZ im weitesten Sinn); FGG 8, sind Soldaten
– Monarchie (1 GenMaj als Adjutant)
– NATO
– EU
– UN.
http://www.telegraaf.nl/binnenland/22653009/__Defensie_laat_deel_top_gaan__.html
Bei der Zahl Soldaten pro Kopf sehen wir also deutlich bescheidener aus. Das Argument vom Sgt.Trash bezüglich Vertretung in internationalen Einrichtungen trifft 100% zu.
Ein Staat von Bedeutung und Einfluss Deutschlands MUSS in den entsprechenden Organisationen und Gremien adäquat präsent sein. Und das funktioniert sehr häufig nur mit Generalsrang. Wer nicht angemessen im Stab/am Verhandlungstisch auftritt, wird nicht zur Kenntnis genommen. Wer bestimmte DP nicht/nicht bedeutungsgerecht besetzen kann, verliert den Anspruch auf Gehör, leider gibt’s bei ISAF Beispiele dazu. Ein Beispiel aus eigenem Erleben: Der DEU MilAtt in Sarajevo 2001 war ein Oberstlt, Österreich stellte einen Oberst, die USA einen Brigadier General (daneben stand noch COMSFOR als Three-star). Wie die Gespräche, auch die immens wichtigen mit Cocktailglas abliefen, ist wohl klar …!
Streichung von Generals-/Admiralsstellen bedeutet Verlust von Einfluss, das sollten wir uns nicht leisten wollen, denn sonst fließen zwar deutsche €, verteilt aber von anderen.
@O. Punkt: Bentler geht Ende dieses Sommers in den Ruhestand. Nachfolger wird Wiermann.
@Heinrich von Senden:“Erstaunlich ist, dass GenLt Schelleis nun InspSKB werden soll (wer wird als Nachfolger gehandelt?). Er wäre intellektuell und vom Verwendungsaufbau ein idealer InspL oder noch mehr … freilich der Job wird noch nicht frei. Bedauerlich ist auch, dass so viele 4-Sterner auch noch verlängert werden, wie weiland auch einige 3-Sterner. Das schafft keinen Zug im Kamin und lässt so manchen 2-Sterner frustriert zurück.“
Inwieweit ist Gen Badia bereit/verfügbar für den 3. Stern?
Ansonsten sind weitere ehemalige Richthofener [Gen Katz kurz-mittelfristig/ Gen select Gerhartz eher langfristig] in der Pipeline.
@Woody: Es sind zur Zeit gar drei Abt.-Ltr.-Posten im BAAINBw unbesetzt (Luft – B6, Land-Unterstützung – B6 und IT-Unterstützung – B3).
@T. Wiegold
Guten Morgen Herr Wiegold,
ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass Generalleutnant Martin Schelleis nicht Kommandeur des Luftwaffentruppenkommandos ist, sondern der Kommandierende General.
https://bw2.link/0qLEL
Im Luftwaffentruppenkommando gibt es drei Kommandeure:
Generalmajor Helmut Schütz ist der Kommandeur Fliegende Verbände im Luftwaffentruppenkommando.
Brigadegeneral Michael Gschoßmann ist seit 1. Juli 2015 Kommandeur Bodengebundene Verbände im Luftwaffentruppenkommando.
Brigadegeneral Stefan Lüth ist seit dem 1. Juli 2015 der Kommandeur Unterstützungsverbände im Luftwaffentruppenkommando.
In Ergänzung:
Generalmajor Robert Löwenstein ist seit dem 1. Juli 2015 Stellvertreter des Kommandierenden Generals und Chef des Stabes im Luftwaffentruppenkommando.
Bleibt nur noch die Frage wer wird Nachfolger O Gerhartz als RefLtr 1 im PI Stab ?
Weil es gerade so schön passt, ist auch der SanDst auf den Stühlerücke-Zug aufgesprungen und veröffentlicht dazu etwas.
https://bw2.link/JederEinsWeiter
Ich als Laie finde es bemerkenswert, dass (derzeit noch) ein Generalmajor bei der „Bekleidungsgesellschaft LHBw“ tätig ist. Das scheint ja doch eine wichtige Angelegenheit zu sein.
Gen Staudacher war seit mehr als 6 Monaten bereits zbv im KdoLw und nicht mehr bei der LHBw. Möglicherweise hatte er das Drama, das er verwalten sollte, durchschaut. Also: auch Generale kann man zwischenparken.