Der Bericht zum G36: Nur eingeschränkt einsatztauglich, aber ohne Alternative (mit Ergänzung)
Das Bundeswehr-Standardgewehr G36 ist nur bedingt einsatztauglich und sollte schnellstmöglich durch ein neues Modell ersetzt werden. Eine Neubeschaffung werde jedoch Jahre dauern, so dass die Truppe noch auf längere Zeit mit dem G36 ausgerüstet bleiben muss. Zu dieser Einschätzung kommen Experten aus den Streitkräften in einem Bericht zu Treffer- und Präzisionsproblemen bei dem Sturmgewehr, den das Verteidigungsministerium am (gestrigen) Freitagabend vorlegte. Zugleich heißt es in dem Bericht, die Waffe entspreche den Forderungen bei der Beschaffungsentscheidung 1993 und den Technischen Lieferbedingungen, die mit dem Hersteller Heckler&Koch vereinbart wurden.
Der Bericht war von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen im vergangenen Jahr in Auftrag gegeben worden, nachdem bereits seit spätestens 2012 Trefferprobleme mit dem G36 im heißgeschossenen Zustand und in heißem Klima öffentlich bekannt geworden waren. Die Teilberichte, die von verschiedenen Institutionen dafür erstellt wurden, liegen Augen geradeaus! in Auszügen vor.
Das Planungsamt der Bundeswehr kommt in der zusammenfassenden Bewertung (Fähigkeitsbezogene taktisch-operative Bewertung des Bedarfsträgers der Untersuchungsergebnisse zum Sturmgewehr G36) zu dem Schluss, dass die technischen Untersuchungen eindeutig und zweifelsfrei bestätigt hätten, dass die Waffe G36 selbst eine wesentliche Ursache der festgestellten Präzisionseinschränkungen ist.
Das Fazit des Referats Wirkung, abgestimmt mit dem Amtschef des Planungsamtes:
In fordernden Gefechtssituationen ist das gezielte, präzise Bekämpfen eines Gegners nicht zuverlässig möglich. Die Waffe ist für den Einsatz nur eingeschränkt tauglich und daher nicht in vollem Umfang einsatzreif.
Aus taktisch-operativer Sicht ist daher eine erhebliche Fähigkeitslücke festzustellen, die im Sinne der Überlebens- und Durchhaltefähigkeit sowie der Wirksamkeit im Einsatz schnellstmöglich geschlossen werden muss.
Eine schnelle Lösung, also die Beschaffung einer neuen Waffe für die Truppe, ist allerdings weder aus Sicht des Planungsamtes noch aus Sicht des Projektleiters G36 beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) möglich:
Eine kurzfristige materielle Lösung ist aufgrund der Notwendigkeit einer umfangreichen Vergleichserprobung sowie der Regularien des Vergaberechts nicht erreichbar. Insofern ist eine mehrjährige Übergangslösung unter Rückgriff auf die in der Bundeswehr eingeführten Waffen erforderlich. (…)
Sofern das G36 vollständig abgelöst werden muss, wird eine Zeitlinie von maximal 10 Jahren als realistisch angesehen.
heißt es in der Projektbezogenen Bewertung der Ergebnisse aus dem BAAINBw. Die Empfehlung des Projektleiters deshalb: Ministerium und Streitkräfte sollten zwar den Beschaffungsprozess beginnen, um die Fähigkeitslücken durch Präzisionseinbußen bei schussinduzierter Erwärmung und wechselnden klimatischen Bedingungen zu schließen. Dennoch würden kurzfristig andere Schritte nötig, unter anderem die – vergangenes Jahr zunächst gestoppte – weitere Beschaffung von G36-Gewehren. Aus den Empfehlungen:
– die Nutzungsdauer des G36 über 2016 hinaus zu verlängern, bis eine materielle Lösung zur Schließung der aufgezeigten Fähigkeitslücke verfügbar ist;
– für die notwendige weitere Nutzung des G36 im Einsatz die Einsatzgrundsätze anzupassen und durch verstärkte Nutzung eines Waffenmixes Reichweiten- und Präzisionseinschränkungen zu kompensieren.
– das G36 bis zur Verfügbarkeit einer materiellen Lösung zur Schließung der aufgezeigten Fähigkeitslücken auf Verlangen des Bedarfsträgers und unter Anlegung eines strengen Maßstabes weiterhin instandzuhalten und zu regenerieren und dazu
– den Beschaffungsvorbehalt für die Regeneration des G36 einschließlich der durch den Bedarfsträger geforderten Versionsanpassungen zum Fähigkeitsaufwuchs aufzuheben;
– im Einsatz ausschließlich Munition im Kaliber 5,56 mm x45 bereitzustellen, die die Effekte bei schussinduzierter Waffenerwärmung reduziert;
(Hervorhebung im Original)
Mit anderen Worten: Es gibt vorerst keine Alternative zum G36, trotz er erkannten Probleme und Einschränkungen. Dem stimmte auch das Planungsamt der Bundeswehr zu und empfahl die Weiternutzung des Systems G36 bis zur Umsetzung bzw. der Verfügbarkeitt einer materiellen Lösung. Allerdings könne in Teilbereichen kurzfristig Abhilfe geschaffen werden:
Prüfung einer kurzfristigen Beschaffung geeigneter Sturmgewehre mit geeigneter Munition als Interimslösung für die Bedarfe aktueller Einsätze
Geeignete Sturmgewehre, das geht aus den Untersuchungen hervor, gibt es durchaus – auch wenn in den Untersuchungsergebnissen keine Fabrikate oder Modelle genannt werden. Das G36 jedenfalls erfülle die Anforderungen an die Standardwaffe der Bundeswehr nicht, wie das Planungsamt in einer Zusammenstellung der technischen Ergebnisse auflistete:
Im Rahmen der Untersuchungen wurden signifikante Präzisionseinschränkungen beim System G36 sowohl bei schussindizierter Erwärmung als auch bei Umwelteinflüssen (z.B. Temperaturschwankungen/Luftfeuchtigkeit) festgestellt.
– Bei der Reihenuntersuchung sank die Treffwahrscheinlichkeit beim System G36 mit der Munition DM11 (Standardeinsatzmunition) kontinuierlich von im Mittel 91% (erstes Treffbild) über 53% (zweites Treffbild) bzw. 35% (drittes Treffbild) auf 22% (viertes Treffbild) ab. Für den Soldaten in der Gefechtssituation bedeutet das, dass nach dem Verschuss von zwei Magazinen (zweites Treffbild) nach der ersten Phase des Gefechts – Herstellen der Feuerüberlegenheit – die Waffe ein gezieltes Treffen des Gegners nicht mehr zuverlässig gewährleistet.
– Bei der Untersuchung zur Auswirkung von Umwelteinflüsen auf die Systemtemperatur (nicht schussinduziert) – Temperaturänderung von 30° C – sank die Treffwahrscheinlichkeit des Systems G36 im Mittel auf 30% ab. (…) Dieser Effekt ist insbesondere bei einer Temperaturänderung von +15°C auf +45°C ausgeprägt, hier fiel die Treffwahrscheinlichkeit im Mittel sogar auf 7% ab. Das bedeutet für den Soldaten im Einsatz, dass der Gegner selbst mit den ersten Schüssen nicht gezielt getroffen werden kann, sondern zunächst der neue Haltepunkt erkannt werden muss.
– Das Vergleichsschießen mit anderen Sturmgewehren (Arbeitspaket „Kreuzversuche“) hat gezeigt, dass (auch unabhängig von der Munition) deutlich bessere Ergebnisse sehr nahe an der geforderten Treffwahrscheinlichkeit von 90% technisch möglich sind. (…)
Die technischen Ergebnisse beruhen auf Untersuchungen eines Integrierten Expertenteams Kleinkaliber, in dem das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk- und Betriebsstoffe der Bundeswehr (WeWiB), das Fraunhofer Ernst-Mach-Instititut und die Wehrtechnische Dienststelle (WTD) 91 zusammenarbeiteten. Nach dem zwischen den beteiligten Institutionen abgestimmten Bericht, der Teil des Berichtspakets für das Verteidigungsministerium ist, erfüllt das G36 sowohl bei schussinduzierter Erwärmung als auch bei geänderten äußeren klimatischen Bedingungen die Forderungen der Truppe nicht. Das gelte für alle Varianten des G36, die so genannten Konstruktionsstände (K-Stände), über die Jahre seit der Einführung 1996.
Allerdings spielt nach den Untersuchungen des Integrierten Expertenteams Kleinkaliber auch die Munition eine Rolle – jedoch nicht ausschlaggebend:
Ursächlich für die sinkende Treffwahrscheinlichkeit ist nicht eine der Komponenten, z.b. Munition oder Waffe, sondern das Gesamtsystem. Im System sind vier Faktoren hauptverantwortlich:
– Die eingesetzte Munition. Die mittlere Treffwahrscheinlichkeit (gemittelt über alle vier Treffbilder) differiert bei Verwendung der verschiedenen untersuchten Munitionssorten und -lose um teilweise mehr als 35 Prozentpunkte. Insgesamt erfüllt das G36 aber mit keiner der untersuchten Munitionen die Forderung des Bedarfsträgers/Nutzers, womit der Austausch der Munition in keinem Fall das Problem der Präzisionseinschränkungen hinreichend löst.
– Die Temperatur des Systems. Bei allen untersuchten Waffen sinkt mit zunehmender schussinduzierter Erwärmung des Systems die Treffwahrscheinlichkeit. Das G36 wird konstruktionsbedingt bei schussinduzierter Erwärmung innen deutlich heißer als Vergleichswaffen. dies führt dazu, dass eine Abnahme der Treffwahrscheinlichkeit beim G36 bereits bei geringen Schusszahlen mit allen untersuchten Munitionssorten und -losen auftritt.
– Das eingesetzte Waffenfabrikat und die jeweiligen unterschiedlichen K-Stände. Abhängig vom untersuchten Waffenfabrikat bzw. K-Stand sind Unterschiede in der mittleren Treffwahrscheinlichkeit von über 50 Prozentpunkten beim selben Munitionslos möglich. Ein untersuchtes Waffenfabrikat erfüllt im Gegensatz zum G36 die Forderungen des Bedarfsträgers/Nutzers. Dieses Waffenfabrikat hat somit gezeigt, dass die Forderungen bei schussinduzierter Erwärmung technisch erfüllbar sind.
– Die untersuchte Einzelwaffe innerhalb eines Fabrikats bzw. K-Standes: Bei allen untersuchten Waffensystemen zeigten sich Unterschiede in der mittleren Treffwahrscheinlichkeit abhängig von der genutzten Einzelwaffe innerhalb eines K-Standes bzw. Fabrikates bei Verwendung einer Munitionssorte bzw. eines Munitionsloses. Beim G36 machen die Unterschiede teilweise mehr als 30 Prozentpunkte differenz in der mittleren Treffwahrscheinlichkeit zwischen einzelnen Waffen des jeweiligen K-Standes aus. Eine systematische Abhängigkeit der Treffwahrscheinlichkeit der Einzelwaffen vom Produktionszeitpunkt war bei keiner der untersuchten G36-Versionen feststellbar.
Die Untersuchung von Effekten und Einflüssen auf das Waffensystem durch geänderte äußere klimatische Bedingungen erbrachte folgende Ergebnisse:
– Bei einer Temperaturänderung der Waffe bedingt durch geänderte Umgebungstemperaturen sinkt die Treffwahrscheinlichkeit mit dem G36 und der Standardgefechtsmunition der Bundeswehr in teilweise erheblichem Umfang. Die Forderungen des Bedarfsträgers/Nutzers werden im gesamten untersuchten Temperaturband vom G36 nicht erfüllt. Der Effekt ist im Bereich einer Änderung der Umgebungstemperatur von +15°C auf +45°C am stärksten ausgeprägt. Die dargestellten Auswirkungen sind unabhängig von der eingesetzten Munition. Die technische Realisierbarkeit der Forderungen des Bedarfsträgers wurde für den äußeren Temperatureinfluss durch die Vergleichswaffen nachgewiesen.
– Der Wechsel zwischen trockener und feuchter Umgebung führt beim G36 zu vergleichbaren Einschränkungen, wie eine Änderung der Umgebungstemperatur. Der Einfluss der Feuchtigkeit stellt sich allerdings deutlich langsamer ein, als der einer geänderten Umgebungstemperatur. Der Einfluss von geänderter Umgebungstemperatur und der Wechsel zwischen trockener und feuchter Umgebung sind bei allen untersuchten K-Ständen des G36 gleichermaßen ausgeprägt.
– Die inhomogene Erwärmung des G36, bedingt durch seitliche, an die Strahlungsintensität der Sonne angelegte Bestrahlung, bewirkt einen reversiblen Verzug des Waffengehäuses und damit eine Verlagerung der Rohrseelenachse zur Visierlinie und führt zu einer Treffpunktverlagerung.
Für die Zukunft scheint nach diesen (Teil)Berichten der Weg klar: Die Bundeswehr braucht ein neues Sturmgewehr, fraglich ist nur, wann sie es bekommt. Rückblickend ist die Beurteilung nicht ganz so einfach – denn seit der Einführung des G36 vor 20 Jahren haben sich offensichtlich die Anforderungen ein wenig geändert. Die aktuellen Bewertungskriterien:
Bedarfsträger und Nutzer fordern von einem System Sturmgewehr (Waffe, Zieleinrichtung, Munition), dass ein Ziel sowohl bei schussinduzierter Waffenerwärmung, als auch bei wechselnden klimatischen Bedingungen auf eine Entfernung von bis zu 300m bei hoher Treffwahrscheinlichkeit (90%) getroffen werden kann.
Ob das in den 1990er-Jahren auch schon so formuliert wurde? Der Hinweis vom Projektleiter G36 im BAAINBw:
Das Gewehr G36 wurde auf Grundlage der taktisch-technischen Forderungen (TTF) von 1993 im Jahr 1996 in die Bundeswehr eingeführt. Es wurde im Rahmen seiner Einführung durch den damaligen Bedarfsträger als forderungskonform bewertet (General der Infanterie mit der Erklärung der Truppenverwendbarkeit, bestätigt durch den General der Heeresrüstung).
Das G36 wurde anhand der Technischen Lieferbedingungen (TL) sowohl einer Typprüfung als auch einer Ablieferungsprüfung durch den Güteprüfdienst der Bundeswehr unterzogen und abgenommen. Es ist somit TL-konform.
(Aus dem Bericht des Integrierten Expertenteams Kleinkaliber habe ich die Ergebnisse zum Einfluss der Umgebungstemperatur nachgetragen.)
(Foto: Bundeswehrpatrouille mit G36 in Afghanistan – Timo Vogt/randbild.de)
Also voll tauglich im Baltikum, in Polen oder in der Ukraine …
Weshalb sollte eine Ersatzbeschaffung so lange dauern? Produkte gibt es genügend, wohl aber kein Konzept bei der Bw.
10 Jahre bis eine neue Waffe querschnittlich und TSK/OrgBereich-übergreifend eingeführt ist, oder bis die Fähigkeitslücke im Heer geschlossen wurde?!
Ich bin nicht so firm im Vergaberecht, aber eine Ausschreibung kann doch nicht über 5 Jahre dauern (es sei denn, es fogt der obligatorische Klagemarathon von angeblich geprellten Bietern)? Irgendwie klingt das nach „Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe“.
Ich verstehe nicht, wieso die BW jetzt ein Beschaffungsproblem für ein neues Sturmgewehr und man jetzt mit dem Vergaberecht kommen kann. Die Bundeswehr hat einen Soforbedarf für ein neues Sturmgewehr(wenn die Ergebnisse stimmen, wobei man wissen sollte, welche Sturmgewehr hier miteinander verglichen worden sind) und wir haben keine 1.000 Soldaten mehr in AFG. Für die Soldaten in AfG, Mali oder im Irak wäre die Sicherheit in Sachen Sturmgewehr wieder hergestellt mit der Beschaffung von 1.000 oder 2.000 neuen Sturmgewehren als Sofortbedarf. Das kann keine 10 Jahre dauern.
Einfach das Vergaberecht ignorieren und das Sturmgewehr als Sofortbedarf beschaffen, was einfach sein muss, nachdem nur ein Sturmgewehr alle Anforderungen erfüllt haben soll, brauche ich ja nur dieses eine Sturmgewehr sofort beschaffen und anschließend kann man dann prüfen, welches Sturmgewehr das G 36 auf Dauer ersetzen soll.
Gibt es eigentlich Beschwerden aus warmen Ländern, wie Spanien oder Saudi Arabien, die das G36 ebenso in Verwendung haben?
Voll einsatztauglich im Baltikum bzw. in Mittel- und Osteuropa ist das G36 demnach trotzdem nicht, da nicht nur die klimatischen Bedingungen das Problem sind sondern auch die übermäßige schussindizierte Hitzeentwicklung. Somit fehlt bei einem solchen Einsatz nur eine der beiden Problemquellen.
@ Voodoo: Die Rede ist von MAXIMAL 10 Jahren. Da sollten dann alle Probleme und Unwägbarkeiten miteinbezogen sein.
Welche „anderen Fabrikate“ sind denn nun verglichen worden?! So ein Geschwurbel das alles schon wieder. Da haut man einen raus von wegen „Präzisionsproblem“ und legt dann keine Fakten auf den Tisch. Wahnsinn. Interessieren würde mich nun auch mal rein objektiv der Unterschied zu den Versuchsreihen, die HK damals selbst durchgeführt und veröffentlicht hat.
Gott sei gepriesen! Die Vernunft hat gesiegt!
– die Nutzungsdauer des G36 über 2016 hinaus zu verlängern, bis eine materielle Lösung zur Schließung der aufgezeigten Fähigkeitslücke verfügbar ist;
– für die notwendige weitere Nutzung des G36 im Einsatz die Einsatzgrundsätze anzupassen und durch verstärkte Nutzung eines Waffenmixes Reichweiten- und Präzisionseinschränkungen zu kompensieren.
– das G36 bis zur Verfügbarkeit einer materiellen Lösung zur Schließung der aufgezeigten Fähigkeitslücken auf Verlangen des Bedarfsträgers und unter Anlegung eines strengen Maßstabes weiterhin instandzuhalten und zu regenerieren und dazu
– den Beschaffungsvorbehalt für die Regeneration des G36 einschließlich der durch den Bedarfsträger geforderten Versionsanpassungen zum Fähigkeitsaufwuchs aufzuheben;
– im Einsatz ausschließlich Munition im Kaliber 5,56 mm x45 bereitzustellen, die die Effekte bei schussinduzierter Waffenerwärmung reduziert;
@QuiGon
Vielleicht hilft das ja schon? Zudem wären die Gefechssituationen wohl auch andere … aber egal, die Bw braucht (will) ein neues Ordonanzgewehr, von daher ist es recht und billig, das G36 schlecht zu reden.
Moment mal, dass müsste mir mal Jemand erklären:
Es wird bemängelt, das das G 36 nach 60 Schuss Dauerfeuer (!) und/oder bei Temperaturschwankungen von 30°C streut ?
Das ist ja wie fest zu stellen, das Wasser nass ist.
An welcher Stelle genau ist das Problem ?
@T.Wiegold: Ich hätte noch zwei Fragen zu dem 372 Seiten Gutachten:
1. Steht überhaut etwas zum verwendeten Kunststoff für das Gewehrgeäuse oder dessen Zusammensetzung im Gutachten und aus welchem Kunststoff das Gewehr genau besteht?
2. Faz-Online berichtet, daß das Waffengehäuse sich bei seitlicher Sonnenbestrahlung verziehen würde und sich der Trefferpunkt des Gewehres verlagern würde deshalb. Steht dazu näheres im Gutachten und woran dies liegt, denn ich kann mir nur vorstellen, daß dies am verwendeten Kunststoff liegt?
@Eisenschwein
Diese Frage beschäftigt mich schon seit den ersten Berichten über die mangelnde Genauigkeit. Waffe heiß=ungenau(er)
Wie öft muss eigentlich beim MG4 nochmal der Lauf gewechselt werden???
Die Antwort kenne ich….und jeder weiß warum.
Nur beim G36 ist es auf einmal ein Skandal.
Ich weiß, die Fakten wurden schon zig Mal aufgeführt….
@Closius
Zum verwendeten Material steht detailliert nichts in den bekanntgewordenen Auszügen.
Seitliche Sonnenbestrahlung: Dazu gibt es was. Aber zur Erläuterung: Den meisten Kollegen liegt offensichtlich nur der Teil der WTD91 mit den Ergebnissen des Expertenteams Kleinkaliber vor, nicht die Teile von BAAINBw und Planungsamt. Deshalb habe ich diese anderen Berichte in den Vordergrund gestellt und nicht einfach wiederholt, was schon anderswo zu lesen war…
/edit: Habe die Passage oben nachgetragen.
Toll. Es gibt also mal wieder ein „alternativloses“ Politikfeld. Das vereinfacht natürlich vieles.
Insbesondere enthebt es (eigentlich) verantwortliche Politiker von ihrer Verantwortung. Und DARAUF scheint es im Berliner Politikbetrieb ganz besonders anzukommen.
Bei dem WTD Vergleichstest 2012 sollen SCAR und SIG 550 gut abgeschnitten haben, was im Umkehrschluss für das mitgetestete 416 bedeutet, dass auch dieses das „drop“ Probem hatte.
G36: Was bedeutet das Feuchtigkeitsproblem eigentlich für den maritimen Einsatz – immer feucht = kein Problem, oder aber = permanentes Problem?
Ist eigentlich irgendwo festgestellt und eindeutig zu lesen, ob es sich um einen reversiblen, reproduzoerbaren und proportionalen Verzug des Haltepunktes handelt oder um willkürliche Streuung?
Bei einseitiger, von außen kommender Erwärmung ist eine seitliche Wanderung des Haltepunktes nachvollziehbar. Die schussinduzierte Erwärmung wirkt aber vom Rohr gleichmäßig nach allen Seiten, also dürfte hier die Lagerung des Rohres im Kunststoffgehäuse und die entsprechenden Fixpunkte der springende Punkt sein.
hm, und wenn wir die eingemotteten g3 wieder austeilen?
Ich mein ist halt doof fürs neue SAK aber zumindest haben wir davon wohl noch genug in den depots liegen,oder nicht?
Nun sind die technischen Probleme aus Sicht der Bundeswehr klar umrissen, doch der interne und externe PR-Gau bleibt.
Extern gibt man sich keine Mühe auch nur annähernd deeskalierend zu wirken und bei aller Transparenz wird halt einfach behauptet nicht näher genannte Sturmgewehrtypen unbekannten Konstruktionsdatums könnten alles viel besser als das G36. Man hat sich spätestens mit Einführung des CPM dazu entschieden bei der Beschaffung massiv auf die Industrie zu bauen, zu Lasten der eigenen Ressourcen. Dies hat insobesondere bei Großprojekten zu Problemen geführt, da man den eigenen Einfluss auf die Quasi-Monopolisten mit denen es man dann zu tun hat, deutlich überschätzt hat. Deswegen aber nun mit Nachdruck diejenigen Auftragnehmer zu verprellen, die hinsichtlich möglicher Beeinflussung und/oder eigener Proaktivität ganz andere Töne anschlagen als Töchter von Holdings in den Niederlanden, halte ich für eine gänzlich verfehlte Politik.
Intern ist der Schaden um so größer. Der Bericht verankert nun im Kopf des Soldaten, dass er von seinem Land mit einem Gewehr ausgestattet wird, mit dem das wirksame Bekämpfen eine Ziels, also ggf. die Grundvoraussetzung für mein Überleben, dem Zufall oder günstigen klimatischen Bedingungen zuzuschreiben sind. Da braucht jetzt auch keine nach innen gerichtete Erklärung mehr nachkommen das sei ja alles nicht so schlimm. Kein Wort darüber die 20 Jahre alte und für 20 Jahre ausgelegte TFF sei schlichtweg überholt. Kein Quentchen Selbstkritik, dass man offenbar in den letzten 20 Jahren gepennt hat hinsichtlich einer KWS oder Nachfolgeplanung des G36. Die Lehre dieses Vorfalls in der Truppe, natürlich gepaart mit allen anderen Erfahrungen der letzten Zeit, dürfte sein Uns.verarscht.Deutschland.
Schade.
@eisenschwein
Es wird nicht bemängelt, DASS die Waffe nach der untersuchten Schussbelastung streut, sondern WIE STARK sie streut. Und es wurde ja gesagt, dass es ein Vergleichswaffe gegeben hat, deren ebenfalls vorhandene Streuung so gering war, dass die Anforderungen erfüllt wurden. Ergo, die Anforderungen sind technisch umsetzbar.
@Ex-Soldat
Volle Zustimmung insbesondere zur Binnenwirkung und dem fehlenden EIngeständnis von offensichtlichen Versäumnissen!
Ich bin ja mal gespannt, ob ich den Bericht auf meine Anfrage hin auch kriege. Denn die Fragen nach den Testkriterien, -bedingungen und -aufbauten, den verglichenen Waffen etc. pp. sind ja immer noch unbeantwortet. Auch wenn sie wohl allenfalls für die Geschichtsbücher taugen werden.
Aus meiner Sicht sieht man das „System Sturmgewehr“ zwar richtigerweise als Zusammenspiel von Waffe, Munition und Optik, sollte dabei aber die Multiplikatoren Ausrüstung und vor allem Ausbildung nicht vergessen.
Unabhängig davon: An meiner Forderung, daß nun (vor allem in der Bundeswehr) die Stunde desjenigen schlagen müsste, der sagt “Handwaffen, Munition und Kampfmittel sind nationale Schlüsseltechnologie – gerade vor dem Hintergrund sicherheitspolitischer Unwägbarkeiten!” halte ich fest.
Wartet mal die Gaudi ab wenn das nächste StG wieder von Heckler & Koch kommen würde… Ich bin der Meinung da wurde schon lange ein Deal eingefädelt, der musste nur irgendwie begründet werden. Wir werden sehen.
Pah, Planungsamt, BAAINBw, WeWiB, Fraunhofer, WTD… alles Unfug, wenn H&K nicht mit dabei war! Da hilft nur das BKA!!1! Strafanzeige!!!
Wenn die Presse jetzt hinterfrägt, warum die BW es nicht schafft schon vor Jahren a) aus dem Einsatz neue Forderungen an das Gewehr abzuleiten b) diese HK mitzuteilen und c) das Gewehr diesbezüglich anpassen zulassen. Dann könnte es für BW und BmVg ungemütlich werden, aber momentan hat man erfolgreich von sich abgelenkt.
Der eigentliche Skandal beim G36 ist aber die seit Jahren in der Masse ausbleibende Modernisierung und Nachbeschaffung der G36A3 oder G36A4 und fehlende Anbauteile wie verstellbare Schulterstützen oder Optiken. In Afghanistan läuft man derweil noch mit G36A1 rum. Wen interessieren da Treffpunktverlagerungen?
Zitat:“Unabhängig davon: An meiner Forderung, daß nun (vor allem in der Bundeswehr) die Stunde desjenigen schlagen müsste, der sagt “Handwaffen, Munition und Kampfmittel sind nationale Schlüsseltechnologie – gerade vor dem Hintergrund sicherheitspolitischer Unwägbarkeiten!” halte ich fest.“
Also rent seeking und garantierter Monopolmarkt um sich schon im Ansatz einem Hersteller auszuliefern. Das wird der Qualität von Handwaffen Made in Germany natürlich sehr förderlich sein und langfristig den deutschen Sicherheitsinteressen dienen.
Ob H&K in Zukunft weiterhin ein signifikanter Handwaffenhersteller für Armeen weltweit bleibt, hängt davon ab ob sie sich im Wettbewerb an der Spitze behaupten. Dazu muss H&K seine strategische Unternehmenskommunikation in den Griff bekommen, den Fokus wieder auf innovative Produktentwicklung legen und darauf hören was die Kunden wollen – mit der inzwischen berüchtigten H&K Selbstgefälligkeit (siehe. Zivilkunden, Ersatzteilkosten, etc…) tut man sich langfristig keine Gefallen. Protektionismus ist hier die falsche Medizin.
H&K darf jetzt sicher wieder ein neues Sturmgewehr entwickeln, deswegen die Dauer ;)
Oder glaubt hier jemand ernsthaft, trotz der Schlammschlacht, das H&K nicht liefern wird?
@ Bang50: Ich spreche nicht von Monopolen, sondern vom Erhalt von Schlüsseltechnologien! Man könnte z. B. ja auch ein derzeit verfügbares oder neu entwickeltes Gewehr, welches die definierten Forderungen erfüllt, von mehreren Firmen fertigen lassen. Hat es ja schon gegeben. Sogar in der Bundesrepublik.
Blöd ist halt, wenn man zwar Geld zum Kaufen hat, sich im Fall der Fälle aber erst hinten anstellen muss, weil die Fertigungskapazitäten anderweitig belegt sind. Soll ja duchaus schon mal vorgekommen sein. Sogar in der Bundesrepublik.
Das Nachfolgegewehr des G3 gabs schon. G11. Auch seinen Kumpel, das G41. Das hatte schon alles was man so brauchen konnte, nur war es wohl zu teuer. Ist immer toll das den Leuten schöne viele Alternativen zum G36 einfallen, die müssen aber auch bezahlt werden. Und daran hats doch geklemmt, sonst bräuchten wir hier nicht zu diskutieren.
@ JPW – Diese Vorstellung mag ehrenwert sein, jedoch ist sie wie die ganze Diskussion um die Schlüsseltechnologie doch recht naiv. Wer einmal als Schlüsseltechnologie gesetzt wurde, erhält automatisch eine cash flow Garantie inkl. protektionistischer Markteintrittsbarriere und kann sich in diesem Rahmen völlig frei von Wettbewerb bewegen. Wenn der deutsche Staat etwas für seine „Schlüsseltechnologie“ tun möchte, dann soll Planungssicherheit hergestellt werden. Es bedeutet letztlich, die BW muss die Hausaufgaben machen und kommunizieren was mittel- und langfristig von den Herstellern erwartet wird – dann klappt es auch mit den Entwicklungs-/Produktionskapazitäten. Die Unternehmen vom Wettbewerb abzuschotten, kann hingegen keine langfristig erfolgreiche Lösung sein.
Aber das führt jetzt vom Thema weg…
@Bang50 du weißt schon das das G3 zb. ursprünglich von Rheimetall und von H&K produziert wurde? Was spricht dagegen? Nix. Das hat nichts damit zu tun das man (meiner Meinung nach: Richtigerweise) die Rüstungsindustrie im Inland behalten möchte. Das halten übrigens auch andere Länder so und war mit der Grund warum wir kein FAL produziert haben. Wo soll der Hinderungsgrund sein das die BW ein Gewehr ausarbeitet und dies bei H&K, L&O und Rheinmetall produzieren lässt? Gibt keinen.
Vielleicht sehe ich das irgendwie anders, aber eines will mir nicht in den Kopf. Vielelicht kann mir der OvWA oder jemand anders, der sich mit Kommunikation auseinandersetzt mir das erklären.
Nehmen wir mal einen großen Konzern, einen Big Player.
Alle Stakeholder wissen, dass irgendwann ein Bereicht/News zu einem wichtigen Thema erscheinen soll. Dann stellt sich der Vorstandsvorsitzende dann vor die Weltpresse und sagt: Nächste Woche am Freitag wird die Wichtige Grundsatzentscheidung/Bericht veröffentlicht.
Und was passiert eine Woche später? Nix!
Also in dem Unternehmen würde das glaube ich dann doch irgendwie schwach aussehen, sich auf die Aktienkurse auswirken und „Mutti“ könnte vollstes Vertrauen aussprechen.
Das ist für mich viel trauriger als die Frage, ob die Waffe, die in den 90ern konzipiert wurde und die TL erfüllt ggf. hätte anders beschaffen sein können.
Geliefert wie bestellt. Punkt.
Wenn man http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ursula-von-der-leyen-aerger-mit-bundeswehr-gewehr-g36-a-1029287.html liest und auch in der “Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu von der Leyen/G36 – 17.04.2015 – 21:20 – Presseschau“, ist auch der Kommentar in “Finance – Anleihegläubiger sind beunruhigt – Heckler & Koch: Gewehr macht Sorgen, Anleihe schmiert ab“ naheliegend.
H&K steht wirtschaftlich absolut mit dem Rücken an der Wand und man muß sich deshalb nicht wundern, daß das Unternehmen ebenso obskur und irrational agiert, wie das BMVg.
Hinzukommt, daß u.U. noch dieses Jahr seitens der Staatsanwaltschaft Stuttgart in der Mexiko-Affaire Anklage gegen H&K erhoben werden könne, was die Reputation, die Kurse der Anliehen und die wirtschaftlich Situation von H&K noch weiter verschlechtern dürfte.
Sollte wirklich eine Schadensersatzklage seitens H&K wegen Rufschädigung und Kreditgefährdung resultieren – was gar nicht mehr als so unwahrscheinlich erscheint -, dürfte dies zwangsläufig eine „Weiß-nicht-so-ganz-Warum-Gegenklage“ des BMVg zur Folge habent, d.h. es wird dann erst so richtig die „schmutzige Wäsche gewaschen“ werden.
Das nimmt dann UvdL entgültig ihre „Transparenzansprüche“ und geht nachhaltig an deren politische Substanz. TdM wird ebenfalls nochmals „sein Fett abbekommen“, aber im Gegensatz zu UvdL hat dieser mehr Rückhalt in der Partei und stellt sich weniger in die Öffentlichkeit.
Absolut juristisch entscheidungserheblich wird sein, daß der nunmehr vorliegende und vom BMVg beauftragte “konzertierte Prüfbericht“ insgesamt die wesentlichen juristischen Argumente von H&K sogar noch bekräftigt, die da sind:
• Amtshaftungsansprüche gegen den Bund wegen der bei Heckler & Koch in den vergangenen Jahren eingetretenen und fortwährenden Rufschädigung und Kreditgefährdung, basierend auf den teils fehlerhaften und einseitigen Versuchsdurchführungen der Bundeswehr zum G36 und den diesbezüglich immer wieder illegal an die Presse lancierten negativen „Geheimberichten“.
• Zudem diese wiederholte Publikation vertraulicher bzw. im Rahmen des Geheimschutzes eingestufter Unterlagen mit teilweise offensichtlich vorläufigen Ergebnissen nicht abgeschlossener Prüfungen, gravierende Lücken in der Datensicherheit des Bundes offenbaren.
• Weitere Anhaltspunkte für eine Haftung des Bundes, da relevante, aber auch insich wiedersprüchliche Sachverhalte „geleakt“ worden sind und dies offenbar auf unzureichende bzw. fehlende Dienst- und Fachaufsicht im Bereiche der nachgeordneten Bundeswehr-Dienststellen, insbesondere der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition 91 (WTD 91) sowie des Wehrwissenschaftlichen Instituts für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB), zurückgeführt werden könnten.
• Ferner die verwaltungsrechtlichen Grundsätze zum so genannten „bösen Schein“ nicht eingehalten wurden.
• Aufgrund vertraglicher Nebenpflichten die gerichtliche Erzwingung der Herausgabe sämtlicher Erprobungsunterlagen der Bundeswehr zum G36 an Heckler & Koch durchsetzbar sein könnte.
• Wogegen das BMVg mit seinen „neuen Prüfkriterien zum G36“, in Abweichung von der originären Vertragslage und von den taktisch-technischen Forderungen (TTF) und von den Technischen Lieferbedingungen (TL), in juristisch ziemlich „dünner Luft“ steht.
• Verstärkt wird diese evidente Beweislage „pro H&K“ auch noch dadurch, daß man explizit bestätigen mußte, daß die „alten“ TTF und TL eindeutig erfüllt und auch durch die Ablieferungs- und Stückprüfung des Güteprüfdienstes Bw unbestreitbar verifiziert wurden.
Leider hat man aber seitens des BMVg nicht die erforderlichen Folgerungen und Konsequenzen gezogen, obwohl die Fakten seitens des beteiligten Prüfinstitutionen bzw. des Prüfer-Konsortiums längst und auch nochmal erneut ganz klar auf dem Tisch liegen (Der GI und oberste mil. UvdL-Berater ist doch ein gelernter „Bumskopf“,oder?):
• So wurde eindeutig festgestell, daß bei „schussindizierter Erwärmung als auch bei Umwelteinflüssen (z.B. Temperaturschwankungen/Luftfeuchtigkeit), die Treffwahrscheinlichkeit des G36 mit DM11 (Standardeinsatzmunition) kontinuierlich von im Mittel 91% (erstes Treffbild) über 53% (zweites Treffbild) bzw. 35% (drittes Treffbild) auf 22% (viertes Treffbild) absinkt und daß damit bereits nach dem Verschuss von zwei Magazinen (zweites Treffbild nach nur 60 Schuß!) ein gezieltes Treffen des Gegners nicht mehr zuverlässig gewährleistet ist.“
• Damit braucht man auch über das 3te und 4te Trefferbild sowie einen möglichen Drop von bis zu 1 m und über die „Zukunftsforerungen an ein Sturmgewehr gar nicht mehr groß herumdiskutiern!
• Es war schon in den 90ern allgemein bekannt und somit eine Binsenwahrheit, daß Lauf und Patronenlager eines Gewehrs sich je nach Kalliber, Munition, Laborierung, Geschoßgüte und Feuersequenz (Einzelschuß und/oder kurze Feuerstöße) pro Schuß um 2º C bis 5º C erwärmen, wenn ca. 10 bis 30 Schuß/Minute abgegeben werden.
• Ebenso war aus dem Bereich der „schweren“ Sportwaffen besten bekannt, daß Rohre mit dickeren Wandungen und damit zwar größeren Abstrahlflächen, aufgrund ihrer höheren Wärmekapazität das Problem der „schußinduzierten Erwärmung“ nur verchieben, denn es erfolgt zwar eine langsamere Erwärmung, aber eben auch trotz der größeren Abstrahlfächen eine langsamere Wärmeabgabe.
• Rechnet also der „geneigte Leser in BMVg und dessen Ämtern“ mit einer OAT von -15º C bis +45º C, was durchaus den Einsatzszenarien der 90er, als auch noch heute entspricht, ergibt sich bei konservativem Ansatz von nur 2º C Erwämung/Schuß beim G36 für 60 Schuß ein 1Delta-T von 120º C, was damit einer Rohrtemperatur von 105º C bis 165º C entspricht.
• Damit liegen wir bereits bei dieser relativ geringen Schußbelastung sehr deutlich über den klimaabhängigen (insbesondere Luftfeuchtigkeit und Hygroskopie) Glaspunkten des Polyamids PA6.6 CF30 von ca. 20º C bis 75º C, also fast egal ob die Wärmebelastung des G36 aus dem Schießbetrieb oder aus reiner Strahlungswärme und Adsorbtion ihre Ursache hat!
Auch lagen derart bereits in 1993 mit dem Materialkennblatt von PA6.6 CF30 die absolute qualitative Grenzwertigkeit des G36 dem AG und dem AN auf dem Tisch und es sind m.M.n. dagegen schon damals und auch noch heute beim BMVg die folgenden Aspekte (hier subsummiert) völlig untergegengen:
• daß zum „über den Tisch ziehen“ (Einsatz von PA6.6 CF30 und evt auch Bonding mit PE) immer zwei gehören,
• demnach die Grundsätze von „Treu und Glauben“ (c.i.c.) und des „ehrbarer Kaufmanns“ greifen könnten (u.a. Aufklärungspflicht),
• bzw. der Grundsatz „Treuanspruch und -Schutz, je dümmer der Käufer ist, desto größer ist die Aufklärungspflicht des Verkäufers“ gelten könnte (wie das so oder so ähnlich die Juristen sagen),
wie in http://augengeradeaus.net/2013/11/g36-das-baainbw-protokoll/comment-page-1/#comment-81627 bereits am 13.11.2013 umfassend darlegt.
Aber um eben seine „eigene Dummheit einzugestehen“, zwecks Prozessgewinn und auch Regressnahme, dafür sind sich das BMVg, AIN, BAAIN und Ant für Heeresentwicklung samt Fehlerkultur offenbar wiederum viel zu fein und politisch zu stolz, womit wir wiederum beim Komplex „Recht und Verträge“ wären, einem Bereich in dem das BMVg gegenüber der Industrie bekanntermaßen stets hoffungslos unterlegen sowie fachlich und sachlich überfordert ist!
Ein solches „lessons learned“ erscheint m.M.n. deshalb für das BMVg sogar als wünschenswert, denn dann wachen dieses und auch so mancher politische bzw. parlamentarische Lobbyist und Opportunist in Anbetracht dieser „G36-Farce“ vielleicht doch noch und zum Wohle der Bundeswehr sowie des Staatssouveräns auf.
UvdL hat zwar die G36—Problematik von TdM geerbt, aber das entbindet dies weder von der Verantwortung, noch erspart es ihr den Vorwurfe bis jüngst sowie immer noch nicht in der Sache G36 etwas Nachhaltiges und wirklich Konsequentes, geschweige denn mit echter Transparenz und Expertise ihres Ministeriums zu überzeugen. Es wurde und wird weiterhin eine Farce bzw. ein PR-GAU geliefert und die „echten technischen Probleme“ sind zwar abgeklärt, wurden leider aber nicht erkannt bzw. kapiert, sondern die Truppe und auch der Steuerzahler werden nur noch weiter vom BMVg, UVdL und der Bw-Führung vergageiert!
Och nö, ich verspüre ehrlich gesagt wenig Lust hier ein „was wäre wenn“ Spiel zu spielen.
Wenn man von Schlüsseltechnologie spricht, dann meint man eigentlich das Know-how. Know-how verflüchtigt sich schnell wenn es nicht mehr gebraucht wird – wie z.B. durch mangelnde Nachfrage. Know-how kann jedoch auch abstumpfen oder sich nicht mehr weiter entwickeln wenn nicht genügend Wettbewerbsdruck da ist – wie bei protektionistischen Strukturen.
Bsp: Bei H&K arbeiten Rohrrichter – ein seltener Ausbildungsberuf mit nicht hinreichend durch Maschinen reproduzierbaren Fertigkeiten. Obwohl die meisten Teile eines Sturmgewehrs theoretisch von irgendwelchen Herstellern gefertigt werden könnten, braucht der Lauf oder das Rohr seine fachkundigen Hände und Augen. Diese stehen aber eben in D fast nur bei H&K und bei Lothar Walther zu Verfügung (ggf. habe ich einen Hersteller vergessen).
Somit lautet die Antwort schlicht – Nein. Rheinmetall könnte heute nicht mehr auf Anhieb ein Sturmgewehr konstruieren und fertigen welches auf dem Niveau von H&K, FN oder Sig Sauer bewegt. Aber jeder Metall-/Kunststoffverarbeitende Betrieb kann dank CNC Technik Teile fertigen. Diese ganze Diskussion tut jedoch überhaupt nichts zur Sache und geht an dem eigentlich ursprünglich aufgeworfenen Problem vorbei. Wen man keine Ingenieure hat, die auf weltweitem Spitzenniveau Handwaffen konstruieren können, dann braucht man sich auch um die Fertigung keine Gedanken zu machen. Diese Ing. hat man nur, wenn ständig neue Handwaffen unter Wettbewerb konstruiert und gefertigt werden – also ein hoher Innovationsdruck vorhanden ist. Man tut H&K daher keinen Gefallen wenn man den Hersteller zur „Schlüsseltechnologie“ erklärt und damit quasi sagt:“ Du kannst produzieren was und in welcher Qualität du willst, wir kaufen euch das Zeug wieso ab.“ Man kann aber H&K darin einen Gefallen tun, wenn die BW rechtzeitig kommuniziert, wie sie sich ihren G36 Nachfolger denn vorstellt. Aber auch dann sollte der Kunde nicht darauf verzichten entsprechende Konkurrenzprodukte zu evaluieren und sich seinen Präferenzen entsprechend das Richtige heraussuchen.
M.W. hat die Versuchskriterien nur ein Gewehr erfüllt. Ein HK mit einem dickeren Rohr, da ich aber kein Waffenspezialist bin, kenne ich die Bezeichnung nicht. Und ich hörte im HEER, dass es um 150 Patronen in 12,5min mit anschließendem Präzissioinsschuss auf 300m ging. Ich denke, dass es schon wichtig ist, die Vergleichswaffen bzw. den Versuchsaufbau zu nennen. Sehr schnell sind sonst Äpfel mit Birnen verglichen. Vertrauen kann man den aktuellen Veröffentlichungen jedenfalls nicht.
Mich stört zudem, dass am Freitag früh noch absolute Geheimniskrämerei um den Bericht gemacht wurde (VS und nur für MdBs) und dann doch die SZ zum zweiten Mal vorab aus dem PrInfoSt eine Zusammenfassung samt Bericht erhielt. Anschließend dann auch weitere Medien-Vertreter. Dann soll doch der PrInfo-Stab den Bericht gleich online stellen! Ich bleibe dabei: die Kommunikationsstrategie ist eine Katastrophe!
Letzte Sache: in der Truppe regt sich kein Mensch über das G36 auf. Schon eher über den Umgang mir der Problematik an sich. Man braucht also Jahre um herauszufinden, dass ein besseres Gewehr sinnvoll wäre !? Armutszeugnis!
@Bang50: 99% Zustimmung!
Zitat:“ Du kannst produzieren was und in welcher Qualität du willst, wir kaufen euch das Zeug wieso ab.“
Lediglich diese 1% müssten noch mit einkalkuliert werden…..Das war doch i d V. auch ohne Schlüsseltechnologie Usus und es wurde bei gleichartigen Situationsbedingungen wie automatisch nach demselben Reaktionsschema bei HK beschafft was die Truppe brauchte….oder vieleicht auch nicht brauchte. Und wenn etwas nicht passte, so wurde es doch irgendwie passend gemacht….
Und ich bin mehr als froh, das Ihr Kernsatz dank der aktuellen Situation, nun endlich Wirklichkeit werden könnte…Zitat: „Aber auch dann sollte der Kunde nicht darauf verzichten entsprechende Konkurrenzprodukte zu evaluieren und sich seinen Präferenzen entsprechend das Richtige heraussuchen“
@FK70: Wenn nur ein Gewehr die Bedingungen erfüllt hat und dies ein HK mit dickerem Lauf gewesen sein soll, dann dürfte dies entweder das HK LM36 gewesen sein oder das HK 416BW(dies vermutete ja HK in seiner Presseerklärung Nr. 4) und beides sind leichte Maschinengewehre(mit dickerem Lauf) und keine normalen Sturmgewehre! Als leichte Maschinengewehr sind diese für Dauerfeuer ausgelegt und haben ein dickeres Rohr.
Damit werden hier Äpfel mit Birnen verglichen und falls HK die BW verklagen sollte, dürfte die BW keine Chance haben und HK vermutlich Recht bekommen, daß hier ihr Ruf geschädigt wurde, durch den Vergleich völlig unterschiedlicher Waffensysteme.
Wenn jetzt wirklich raus kommen sollte, daß das Sturmgewehr, welches angeblich die Voraussetzungen erfüllt hat, gar kein Sturmgewehr, sondern ein leichtes Maschinengewehr war, dann steht die BW-Führung blamiert mit heruntergelassenen Hosen dar.
Es wäre also schön, wenn es Herrn Wiegold oder den anderen Journalisten, welche an der Sache dran sind, gelänge herauszubekommen, welche Waffen hier tatsächlich miteinander verglichen worden sind.
@ Peter Pan – fair enough ;-) – Wobei dieses 1 % dann wahrscheinlich besser verstaatlicht wird, weil es sich dann um brisantes Know-how handelt, welches auf keinen Fall aus den Händen gegeben werden darf.
P.s Man sollte auch nicht vergessen, das H&K trotz finanzieller Schwierigkeiten im Fall eines Konkurses nicht vollkommen den Bach runter gehen wird. Das Geschäftsmodell funktioniert nach wie vor, die Auftragsbücher sind weiterhin gefüllt und die Eigenkapitalrendite ist leistungsfähig. Rheinmetall oder andere deutsche Rüstungskonzerne werden dieses Filetstück sicher nicht verkommen lassen.
Also zusammengefasst passt diese Version dann mit PM von H+K zusammen, denn genau das hat H+K und Koch ja auch mitgeteilt.
Und festzustellen gilt das die Technischen Lieferbedingungen seitens des Bundes erfüllt wurde. Der Fehler liegt also nicht bei H+K sondern bei der BW die ihre Anforderungen nicht Zeitnah kommuniziert und für ersatz gesorgt haben !!!!
Nur mal so am Rande…. die Franzosen suchen ja auch gerade einen geeigneten Nachfolger für ihr Sturmgewehr.
Das würde sich doch lohnen da nochmals zusammen nachzuschauen.
Eine Frage dazu. Diese Waffe ist ja nicht wirklich neu. Hat es in den ganzen Jahren den keine Rückmeldung der Praktiker gegeben? Immerhin wurde mit der Waffe ja in den fraglichen Jahren durchaus anspruchsvoll gearbeitet (Aufstellung von spezialisierten Verbänden und Gefechtseinsätze in AFG fielen in diese Zeit). Und da war das Gewehr also die ganze Zeit unbrauchbar?
Oder reden wir hier von einem Papierskandal, der eine neue Grossbestellung rechtfertigen soll?
Was sagen denn Leute mit Kampftruppenerfahrung dazu?
Um es mit den Worten des Mehrheitseigentümers von HK zu formulieren: Zitat aus der (F.A.S.): Ich bin sicher: Die Wahrheit kommt ans Licht.
Dem kann ich mich nur anschliessen, und hoffe auch darauf, das die Wahrheit an’s Licht kommt ;-)
Und wenn wir schon so dabei sind, bei der Wahrheit, dann vielen mir noch so einige Fragen zum Thema G28 und MG5 ein….
das die so lange die testbedingungen verheimlichen deutet mMn doch auf ein überuas schlechtes Gewissen der testenden hin.
alles andere wurde ja nun auch von allen anwesenden hinreichend durchgekaut.
Ist doch klar: da das damalige BWB wieder mal auf der ganzen Linie versagt hat, wird aber die andere Krähe ihr kein Auge aushacken: BAAINBw.
Warum sollten wir auch was am System ändern- ein Schuppen wie BAAIN kann nur bei solchen Vergaberegeln und komplizierten Abläufen überleben. Die Jungs sind ja schon im alltag sch…, und jetzt sollen sie auch noch schnell handeln.
Das wird immer wieder passieren, solange nicht (Wiederholung) an der systemischen Schraube gedreht wird. Da sehe ich aber leider kein Licht im langen Tunnel.
Wieviele Waffen benötigen wir im Moment für heiße Regionen?
Kaufen!
Andreas Heeschen in der FAZ „Wer als Single ein Cabrio kauft und dann jahrelang damit fährt, kann sich doch nicht nach Hochzeit und vier Kindern plötzlich beim Hersteller beschweren und sagen: Das ist ein Mist-Auto – wir passen da nicht rein.“
@Naphtalin:
Immer wieder interessant wie bei Problemen im Bereich Rüstung gleich der Reflex aufkommt: BWB/ BAAINBw haben versagt.
Gerade beim G36 ist diese These sehr fragwürdig.
Das beschaffte System erfüllt die vertraglich fixierten Forderungen.
Aber mal eine andere Frage:
Wenn seit mind. 2010 im Heer erkannt wurde, dass man neue Anforderungen an ein Sturmgewehr hat, warum war man dann trotzdem für die weitere Beschaffung des G36 A3 und G36 A4 und hat bis heute (5 Jahre später!) keine bedarfsbegründende Unterlage (FFF)?
Sicher kam spätestens 2013 in die große G36-Aufregung. Aber was war davor?
Das G36 zeigt eben auch wieviel bei Bedarfsträger/ Nutzer so alles schief läuft.
@Zimdarsen: Zurück zu den Realitäten. Die Frage nach wievile Waffen wir in heißen REgionen benötige, stellt sich zunächst nicht. Wir benötigen Waffen, natürlich auch zuhause funktionieren, aber auch in feuchten tropischen Zonen, ferner sollten diese auch in Europa funktionieren, und nicht schon in der Waffenkammer bereits ihre ersten Leistungseinbußen erfahren. Lösen Sie sich doch bitte mal von der AFG-Frage.
@ memoria
in der leisen ahnung, dass sie die antwort schon kennen … man fragte zart an ob man da nicht mal ein neues Stg bekommen könne … afghanistan, hitze und so. schlimm.
gegenüber aus dem ministerium: zieht die augenbrauen hoch (sichtbarstes zeichen dafür, dass ein neues großes Beschaffungsprojekt gerade nicht gewünscht ist..) fragt zurück … so schlimm?
… ach naja soooo schlimm auch nicht (man hat verstanden und lässt halt den alten kram weiteroptimieren)
alle bedanken sich für wechselseitiges verständnis, grüße an die frau. tschüss. welcome to politics
Daß Systeme für AFG wg. des Klimas dort nachgerüstet werden mußten war wohl kein großer Aufreger: Klimaanlage für den MARDER, MunKühlung (?) für die PzH2000, u.a.; wie war das eigentlich beim FUCHS?
Bloß bei dem „popeligen“ Gewehr regt man sich auf.
Ich erinnere ‚mal an das amerikanische M14 – eingeführt zunächst mit Holzschaft und „canvas“ Trageriemen, welches man für Vietnam dann mit einem Kunststoffschaft und einem Nylontrageriemen ausstatten mußte wegen der Feuchtigkeit dort.
Übrigens wird es auch heute noch in der Truppe gerne verwendet.
Die Problematik G-36 ist nicht ein „Dauerfeuer“ Problem. Das Gewehr trifft schon kalt weit schlechter als Belgier und Schweizer Waffen. Hat sich etwas seit 1995 geändert ? Warum haben Schweden, Finnen, Schweizer Null Probleme mit Ihrem Equipment ? Egal ob bei -30 oder +40 Grad. Die SG 550 ist in Aegypten und Indien im Einsatz seit Jahren ohne klagen.
Würde in der Schweiz HK so reagieren, wären die nach 6 Monaten, Lieferant gewesen. Dort zieht man es vor, dass entweder nachgebessert wird auf eigene Kosten versteht sich.
Oeffentliche Diskussionen sind komplett undenkbar. Darum sind auch die Anforderungen mit den 11 cm Abweichungen dermassen hoch.
Dass man mit einem Lieferant 6 Jahre diskutieren muss über die Zweckmässigkeit einer Optimierung der Präzision gibt es nur in Deutschland.
Die einzige gute Argumentation ist, dass man für Urban Kämpfe eine zweite eher kürzere Waffe evaluieren sollte mit möglichst kompatiblem Aufbau. (Vergleich SG 550/553)
Die Problematik, dass die NATO Waffen zu geringe Reichweiten haben ist nicht ganz so neu.
Dass 10 Nato Länder in Afghanistan sowie weiter 5 Non Nato über 16 unterschiedliche Gewehrtypen im Einsatz haben erleichtert die Kriegsführung und Logistik nicht.
Dänen, Belgier, Deutsche, US, Briten, Ukrainer jeder hat sein eigenes Werkzeug dabei.
Bei HK G-36 und Hk-416 ist das dann aber deutlich weniger. Wenn die anderen 600 und mehr Meter haben kommt HK auf 500 bzw. 400 m Reichweite, Dass sind Abweichungen von 20% und mehr.
@peter
Eine nennenswerte Erhöhung der Reichweite mit brauchbarem Trefferergebnis bekommen Sie nur durch ein anderes Kaliber und einer entsprechenden Zieloptik.
ELCAN bietet so eine Optik an, im Einzelverkauf kostet das 1-3-9-fach ZF dann aber schon über EUR 3.000 (es gibt aber sicher Großabnehmer-Rabatt).
Woher stammt die Information, daß das G36 schon quasi „ab Werk“ schlecht trifft?
Wie vieles beim Militär ist auch das G36 ein Kompromiß, welcher alle (bisherigen) Anforderungen erfüllt und bis dato keine Ausschlußkriterien gerissen hat.
@markus d.Ä:
Genau diese Denk- und Handlungsweise meine ich.
Bei gleichzeitigem Mantra:
Vom Einsatz Heer denken! Die Klammer des Heeres ist der Kampf!
Aber wenn man mal selbst etwas bürokratisch durchkämpfen (!) muss, dass gerade eben – angeblich – nicht „politisch gewollt“ ist?
Aber nun ist die Empörung auch im Heer groß…
Paradebeispiel G36.