Exercise Watch: NATO-Verband mit Deutschen im Schwarzen Meer
Man sollte es nicht überbewerten, aber ein Auge darauf haben: Erstmals seit der russischen Annexion der Krim im vergangenen Jahr ist wieder ein deutsches Kriegsschiff (in einem NATO-Verband) NATO-Verband mit Beteiligung der Deutschen Marine im Schwarzen Meer unterwegs. Der Tanker Spessart (A1442, Foto oben) lief am (heutigen) Mittwoch zusammen mit der NATO Standing Maritime Group 2 (SNMG2) durch den Bosporus in das Seegebiet ein, wie die Deutsche Marine bestätigte.
Über die Planung hatte die Marine bereits im Januar berichtet:
Nach der Passage der Straße von Gibraltar läuft die „Spessart“ am 16. Januar den Hafen von Barcelona an, um dort zum Ständigen NATO-Einsatzverband 2 (Standing NATO Maritime Group 2) zu stoßen, der derzeit unter amerikanischer Führung operiert. Gemeinsam mit Marineeinheiten aus den USA, Kanada, Italien, Griechenland und der Türkei steht für den deutschen Tanker für die folgenden vier Monate die Teilnahme an diversen Manövern und Hafenbesuchen auf dem Programm. Zunächst geht es im Rahmen der Operation Active Endeavor Richtung östliches Mittelmeer. Diese Zeit wird parallel für gemeinsame Übungen mit französischen Marineeinheiten genutzt, die auf gleichem Kurs unterwegs sind. Im Anschluss steht für den NATO-Verband ein Abstecher ins Schwarze Meer mit Besuchen in Bulgarien und Rumänien sowie Übungen mit Marineeinheiten beider Länder an.
Ein Besuch in Sewastopol, der beim Aufenthalt des Tenders Mosel noch Ende 2013 zum Programm gehörte, ist natürlich diesmal nicht vorgesehen.
Nachtrag: Hier die Mitteilung der NATO dazu:
NATO ships assigned to Standing NATO Maritime Group Two (SNMG2) arrived today in the Black Sea to operate and train with ships from the Bulgarian, Romanian and Turkish Navies. This training will include simulated anti-air and anti-submarine warfare exercises, as well as simulated small boat attacks and basic ship handling maneuvers.
Led by Rear Adm. Brad Williamson (USA N), SNMG2 is currently comprised of the flagship USS Vicksburg (CG 69), HMCS Fredericton (FFH 337), TCG Turgutreis (F 241), FGS Spessart (A 1442), ITS Aliseo (F 574), and ROS Regina Maria (F 222). This potent NATO maritime force possesses substantial sea-control, anti-submarine and anti-air warfare capabilities. (…)
“The training and exercises we will conduct with our Allies in the Black Sea prepares us to undertake any mission NATO might require to meet its obligations for collective defense,” said Williamson. “We are here at the invitation of the Turkish, Bulgarian and Romanian governments and look forward to enhancing our interoperability with their navies.”
SNMG2’s deployment into the Black Sea is conducted in full compliance with international conventions as a scheduled visit in support of training as well as the assurance of Black Sea Allies. The Group will return to the Mediterranean later this month to resume patrols contributing to maritime situational awareness in the region.
Nachtrag 5. März: Diese Meldung aus Russland hatte ich gestern übersehen:
Russia’s newest Su-30 fighter jets and Su-24 attack bombers are using two NATO ships in the Black Sea to practice penetrating anti-air systems, a source at the Sevastopol naval base told RIA Novosti. (…)
Other than that, the jets are monitoring the movements on the two ships, the USS Vicksburg missile cruiser and the Turkish TCG Turgutreis frigate, which are located in the southwestern part of the Black Sea. On Tuesday, three Su-30 jets and four Su-24 bombers conducted monitoring flights over these ships from the Novofedorovka air base.
Und es gab natürlich auch schon das übliche Familienfoto eines übenden Schiffsverbandes…
In the Black Sea — NATO ships deploy for training: http://t.co/frqPfkM8BI #AlliedStrong pic.twitter.com/lK4IugwhTp
— US Mission to NATO (@USNATO) 5. März 2015
(Das Foto oben habe ich ausgetauscht, nachdem ich ein aktuelles Bild von der Passage der Spessart durch den Bosporus bekommen habe – mit freundlicher Genehmigung von Yörük Işık. Die Kommentare, die sich auf das vorher eingestellte Bild beziehen, sind deshalb nicht mehr ganz verständlich, ich bitte um Nachsicht.)
Die Spessart als Kriegsschiff zu bezeichnen ist irgendwie…… ich weiss nicht recht. :-)
@ Buzz: Der Gedanke kam mir auch gerade. Eher ist es eine „Zapfsäule auf dem Wasser“. … Hat die Bundeswehr (Marine) überhaupt richtige „Kriegsschiffe“? … Denn bei dem Begriff denke ich mehr so an Namen wie „Niemitz“, „Missouri“ etc.
@Schnellmerker
„Hat die Bundeswehr (Marine) überhaupt richtige “Kriegsschiffe“?“
Oh Gott nein – die Marine hat schwimmende Plattformen für Sensoren und Effektoren…und die haben dann noch so lustige Namen wie „Auerbach in der Oberpfalz“ – oder so ähnlich.
@ f28:
Ich hab‘ mal „geguggelt“ … mit denen haben wir ja noch nicht mal eine Chance gegen Liechtenstein. … Aber wenn die Bundeswehr-/Marineführung jetzt schon stolz ist, ein einfaches Tankschiff (ich hoffe) ohne Ausfall bis in Schwarze Meer zu bringen, zeigt das doch schon ein wenig deutlich, welche Prioritäten dort gesetzt werden. – Denn das hätte jede zivile Reederei wohl auch fertiggebracht.
Na ja, für ein Kriegsschiff ist nicht entscheidend, wie viele Raketen das Schiff an Bord hat, sondern die rechtliche Zuordnung. (Ich kann mich täuschen, aber ich glaube, die Gorch Fock gilt auch als Kriegsschiff?)
@ Schnellmerker:
“ Niemitz und Missouri“
Warum sollte die deutsche Marine ein Schiff nach einem deutschen Humanbiologen benennen ?
Oder nach einem amerikanischen Bundesstaat ?
Die Benennung nach deutschen Bundesländern, Städten etc. hat schon seinen Grund.
Aber da die Deutsche Marine ja gar keine „richtigen Kriegsschiffe“ hat …
Was wäre denn in Ihrerm Sinn ein „richtiges“ und was ein „fasches“ „Kriegsschiff“ ?
Gut, die Namen der Minenböcke sind wirklich für die Katz.
(OT): Klaubautermann, als „Zeitzeuge“. Stimmt es daß die S-Boote Ende der 70er zu reinen Nummern zurückgekehrt sind um so Entgleisungen wie „Schnellboot Erbach im Odenwald“ zu verhindern?
;)
rein rechtlich gesehen sind meines Wissens sowohl die SPESSART als auch die GORCH FOCK Kriegsschiffe, da sie zur den deutschen Streitkäften gehören (wobei ich bei SPESSART nicht ganz sicher bin, wie das mit den zivilen Besatzungen aussieht?). Umgangssprachlich versteht die Bevölkerung unter „Kriegsschiff“ sicher etwas anderes. Von daher könnte die Überschrift „wieder deutsches Kriegsschiff im Schwarzen Meer“ Assoziationen hervorrufen, die mit den Fakten wenig gemein haben. Vielleicht wäre „Schiff der Deutschen Marine“ treffender?
Ok, ok …
Über Namen wie „Wiesel“, „Frettchen“, „Lachs“, „Zobel“, „Ozelot“, „Hyäne“ lässt sich diskutieren.
Immer noch besser als „Eichhörchen“, „Blaumeise“ oder „Spitzmaus“ …
;-)
Da könnte doch auch gleich mal ein Flottendienstboot mitfahren, nur zur Sicherheit.
Naja, die „Spessart“ ist scheinbar ja noch nicht einmal bewaffnet. 2009 (glaube ich) wurde sie bei der Operation „Atalanta“ von ganzen 7 Piraten angegriffen. Lediglich das Begleitkommando konnte das Feuer mit Handfeuerwaffen erwidern und es mußten andere Schiffe um Hilfe grufen werden. Da bin ich – mal ganz unabhängig von der juristisch-rechtlichen Definition – doch ganz weit von einem „Kriegsschiff“ entfernt. … Das könnte dann auch eine zivile Reederei im Rahmen des Outsourcings genauso gut übernehmen.
@ BlueLagoon:
Bei der Nennung von Niemitz und Missouri ging es mir nicht um die Namensgebung, sondern darum, daß sich dahinter (allgemeinsprachlich) richtige Kriegsschiffe hervortun.
War mir schon klar, daß Sie die „Nimitz“ meinten ….
;-)
Herr Wiegold, wollen Sie mit dem Anheizen dieser Geisterdiskussion von irgendwas ablenken? ;-)
Aber hallo. Die Geisterdiskussion starten hier aber andere…
Ein Schiff der Deutschen Marine, dass mit einem NATO-Verband unterwegs ist, ist natürlich auch dann ein Kriegsschiff, wenn es ’nur‘ ein Tanker ist. So wie die Fahrer von Nachschubkonvois an der Frontlinie auch Soldaten sind. Und die Mechaniker der Eurofighter sind keine Kombattanten, sie kämpfen ja nicht?
Diese Debatte auf Stammtisch-Niveau irritiert mich hier schon ein wenig.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
Immer diese defätistischen Kommentare hier – Das Kampf-Schiff ist schwer bewaffnet! – auf dem Bild sieht man doch eindeutig wie mit Wasserwerfern Schlauchbote abgewehrt werden.
Originalunterschrift des Fotos bei Flickr:
„Betriebsstofftransporter SPESSART und Bordhubschrauber SEA LYNX bei einer Abwehrübung. In Vorbereitung zur Übung NORTHERN COASTS hatte die Marine die Möglichkeit, sich von den Fähigkeiten und dem Einsatzspektrum ihrer Teilstreitkraft zu überzeugen.“
Fähigkeiten und Einsatzspektrum live im Bild ;-)
„A“ steht für „Auxiliary“, die SPESSART ist somit kein „Kriegsschiff ieS“, sondern ein Hilfs- / Unterstützungsschiff. Z.T. fahren (fuhren) diese auch mit ziviler Besatzung, z.B. die kleinen Frischwasserversorger.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kriegsschiff#Hilfsschiffe
Früher gab es ja die DEUTSCHLAND (Schulschiff), die ROMMEL, MÖLDERS und die LÜTJENS.
Ich wollte mit meinem Beitrag nur darauf hinweisen, dass der Begriff „Kriegsschiff“ in Bezug auf die Spessart schon etwas humoristisches hat.
Gleichwohl hat, per Definition, der Umstand von nicht vorhandener Bewaffnung keinen Einfluss auf den Status „Kriegsschiff“.
Optische Kennzeichnung der Zugehörgkeit zu den Streitkräften eines Landes sowie eine Besatzung die den „Regeln der militärischen Disziplin“ unterliegt sind hier die entscheidenden Faktoren.
Definition der Kriegsschiffe
„Im Sinne dieses Übereinkommens bedeutet »Kriegsschiff« ein zu den Streitkräften eines Staates gehörendes Schiff, das die äußeren Kennzeichen eines solchen Schiffes seiner Staatszugehörigkeit trägt; es muß unter dem Befehl eines Offiziers stehen, der sich im Dienst des jeweiligen Staates befindet und dessen Name in der entsprechenden Rangliste der Streitkräfte oder in einer gleichwertigen Liste enthalten ist; die Besatzung muß den Regeln der militärischen Disziplin unterliegen.“
Unter äußeren Kennzeichen eines solchen Schiffes seiner Staatszugehörigkeit ist die Flagge der Seestreitkräfte des jeweiligen Landes zu verstehen. Die Bestimmung, dass die Besatzung den Regeln der militärischen Disziplin unterliegen muss, besagt, dass die Besatzung aus Soldaten im Sinne des Völkerrechts bestehen muss.
Artikel 32 SRÜ bestimmt, dass Kriegsschiffe Immunität genießen. Das bedeutet, dass fremde Staaten auf Kriegsschiffen, die sich in ihren Hoheitsgewässern oder Häfen befinden, keine Rechtsgewalt ausüben dürfen. Gleiches gilt für staatliche Schiffe, die nicht Handelszwecken dienen, wie etwa die zivil besetzten militärischen Hilfsschiffe.
Der rechtliche Status Kriegsschiff ist nicht abhängig von der Bewaffnung und Technik eines Schiffes. Das unbewaffnete Segelschulschiff Gorch Fock der Deutschen Marine ist zum Beispiel ein Kriegsschiff; die in der Vergangenheit sogar mit leichter Artillerie bewaffneten Patrouillenboote des Bundesgrenzschutzes waren hingegen keine Kriegsschiffe, da ihre Besatzung nicht aus Soldaten, sondern aus Polizeivollzugsbeamten bestand.“ Quelle: Wiki
Die Spessart ist also ein „zivil besetztes militärisches Hilfsschiff“ und kein Kriegsschiff. Sie „fährt“ auch nicht die „Flagge der Seestreitkräfte der Bundesrepublik Deutschland“, sondern die Bundesdienstflagge.
Zur Namensgebung der Schiffe/Boote der Deutschen Marine hatten wir hier mal bei aga einen längeren Faden, den will ich nun aber nicht mehr „aufwärmen“.
Nur soviel: seit Mitte der 90er werden alle Schiffe/Boote der Deutschen Marine nur noch mit Gemeinde- oder Bundesländer-Namen versehen, um politische Diskussionen im Sinne „politisch nicht korrekter“ Traditionspflege auszuschließen – und insbesondere die Besatzungen davor zu schützen – andererseits, um somit eine „Patenschaft in der Fläche“ zwischen der Marine und der deutschen Gesellschaft/Bevölkerung zu fördern.
Richtig ist, daß die „Spessart“ ein „Betriebsstofftransporter“ der „Rhön“-Klasse ist, dessen Besatzung aus 42 „Zivilisten“ besteht.
Somit ist sie also keine Fregatte, keine Korvette und erst recht kein „Zerstörer“ …
Nur:
Ein „Betriebsstofftranporter“ der Deutschen Marine fährt ja eher selten spazieren.
Wie auch in diesem Fall, fährt die „Spessart“ in einem Verband der SNMG2.
Was wohl so ein „Tanker“ inmitten eines Marineverbandes macht …
;-)
Richtig ist auch, daß die „Spessart“ nur noch fahren darf, WEIL sie ein Schiff der deutschen Marine ist. Ansonsten dürfen solche Einhüllentanker EU-Häfen nicht mehr anlaufen.
@ Langmase:
Ist Ihnen auch bekannt, wie die Marine das zukünftig lösen will ?
Die Spessart schippert auch schon 38 Jährchen durch die Gegend …
In der Flottenplanung gibt es zwei Doppelhüllenbetriebsstofftransporter mit geplantem Zulauf ab 2021.
also Lieferung ca. 2030 …
;-)
Uff. Ehe die Diskussion hier jetzt völlig entgleist: Für diejenigen, die sich über den Begriff Kriegsschiff so wunderbar erregen können, habe ich jetzt mal die Begrifflichkeiten oben geändert. Und wer glaubt, es spielt eine Rolle, ob in einem NATO-Verband ein deutsches Kriegsschiff oder ein zivil besetztes militärisches Hilfsschiff mitfährt, sollte noch mal drüber nachdenken, über was für eine politische Lage in dieser Region wir eigentlich reden. Danke.
@T.W.
Sorry, wollte nur die Stammtischdiskussion beenden, nicht schulmeistern.
Ansonsten würde mich mal der Status all der bilateralen „Abkommen zur Verhinderung von Zwischenfällen auf See“ interessieren, die verschiedene NATO-Staaten (u.a. US, DE, UK…) mit der SU/Rußland mal abgeschlossen haben.
https://books.google.de/books?id=vK1g0DT-bkUC&pg=PA40&lpg=PA40&dq=Abkommen+zur+Vermeidung+von+Zwischenf%C3%A4llen+auf+See&source=bl&ots=S3vBZlyei5&sig=AXseFA8F3rMVLiYGV9_wnhwWYiU&hl=de&sa=X&ei=N_n2VOT4OojzPOOLgKgP&ved=0CCQQ6AEwAQ#v=onepage&q=Abkommen%20zur%20Vermeidung%20von%20Zwischenf%C3%A4llen%20auf%20See&f=false
@T.W.:
“ Und wer glaubt, es spielt eine Rolle, ob in einem NATO-Verband ein deutsches Kriegsschiff oder ein zivil besetztes militärisches Hilfsschiff mitfährt, sollte noch mal drüber nachdenken, über was für eine politische Lage in dieser Region wir eigentlich reden. Danke.“
wissen wir doch. Deshalb wollen wir ja vermeiden, dass in weniger qualifizierten Medien aus dem deutschen „Kriegsschiff“ plötzlich ein „Schlachtschiff“ oder so wird (wie die Schützenpanzer in AFG, die in den Medien zu „Kampfpanzern“ wurden).
Bin zwar spät dran, aber: Der gesuchte Begriff ist „Staatsschiff“. Und: Ohne Tanker gehen bei einem Verband schnell die Lichter aus oder er muss die Kurve kratzen – das ist ein ausgesprochen wertvolles und wichtiges asset.
Eins ist redenfalls festzuhalten:
Bei dem rasanten Abstieg der Bundeswehr insgesamt und den gerade wieder verweigerten notwendigen Haushaltsmitteln wird „Deutschkrank“ demnächst Probleme bekommen der Nato noch ein Ruderboot für internationale Einsätze zur Verfügung zu stellen.
Die Frage ist doch, wer hat politisch daran gedreht, daß sich Deutschland nur mit einem Tanker, anstatt mit einer Fregatte/Korvette, Flottendienstboot oder U-Boot daran beteiligt?
Die Nato wird doch kaum auf die Idee gekommen sein von Deutschland nur einen Tanker anzufordern.
Ich seh‘ schon: hier interessiert alles außer dem, worüber ich oben geschrieben habe…
@Closius
Doch, kaum zu glauben, aber die NATO fordert sogar Tanker von Deutschland. Und da wird auch langfristig geplant. Für NATO und für Marine. Denn um an so einem Verband teilnehmen zu können bedarf es ein wenig an Vorlauf (Ausbildung und so ein Quatsch) Mal wieder ein wenig runterkommen von eurem Stammstisch hier. Ist ja kaum zu ertragen.
@TW: Ja, ein Phänomen bei vielen Kommentaren in letzter Zeit. Schade eigentlich im Vergleich zu der Arbeit, die hier in den Blog gesteckt wird….
Hm, ein NATO-Verband mit Ticonderoga-Kreuzer im Schwarzen Meer ist schon ein deutliches, diplomatisches Signal; passend zur Parade im Norden (Baltikum) zeigt man jetzt im Süden Präsenz. Es bleibt abzuwarten, wie die Antwort ausfallen wird.
also die beiden Troßschiffe Rhön und Spessart führen Handfeuerwaffen und Fliegerfaust 2 Stinger mit. Zudem führen die „Zivilisten“ ihre Wache selber in den Häfen durch, genauso wie auf den anderen mit Soldaten besetzten Marineeinheiten….
und nurmal zur Info: die „Zivilisten“ tragen ebenso Uniform (BGA) an Bord nur ohne militärische Dienstgradabzeichen….und tragen keine Hawaii-hemden oder Sandalen ;)
@T.Wiegold: Es ist schön, daß Sie sich die Mühe machen hier über Manöver zu berichten, über die wir sonst kaum was erfahren würden, weil die BW viel zu wenig Informationen über Nato-Manöver allgemein veröffentlicht.
Es sollte ja eigentlich kein Problem sein, jedes Nato-Manöver und vor allem jedes mit deutscher Beteiligung zu veröffentlichen, aber entweder will die BW dies nicht und oder schafft es nicht so informativ zu sein. Dafür wird AG gebraucht.
Daß der Nato-Verband Luftabwehr und U-Bootbekämpfung üben soll ist hochinteresant. Aber es ist auffällig, daß sich nur ein Tanker, aber kein deutsches Kampfschiff daran beteiligt und ich denke, daß dies Absicht ist!
Denn mit Ausnahme Baltikum und Air Policing hat Deutschland sich noch nie mit Kampf, Schützen oder Radpanzern, Kampfsoldaten oder sonst nennenswert an Manövern beteiligt, die Russland stören könnte, sondern immer nur ein paar Stabsoffiziere usw. abgestellt. Und diese Appeasement-Politik stört mich.
Bei Beteiligung eines deutschen Kampfschiffes wäre die Begeisterung hier sicher viel größer der User.
Die Russen werden den deutschen Betriebsstoftransporter sicherlich als deutsches Kriegsschiff ansehen.
@Voodoo: Und nach den Erfahrungen zuletzt, ist wieder mit Scheinangriffen russischer Kampfflugzeuge auf den Nato-Verband zu rechnen und dabei ist nicht auszuschließen, daß die Russen solche Scheinangriffe auch auf den deutschen Tanker fliegen könnten!
@NMWC: Es wäre nett, wenn sie mal ihre wiederholten Provokationen lassen könnten!
@Closius
Welche Provokationen? Werden Sie mal konkreter. Weil ich es leid bin das das Nievau hier andauernd herunter gerissen wird?
Beschweren Sie sich besser bei @es will mir net in mei kopp enei dass ich immer noch hier bin und gegen dieses Halbwissen und den immer widerkehenden Grundton speziell in meinem Wissensbereich angehe. Und wenn wiederholtes Hinweisen auf Realitäten nicht hilft dann werde ich in meiner Ansprache halt etwas deutlicher und direkter. Kann aber nicht mehr jeder mit umgehen. So what. Flip a Coin…
Ich habe Sie darauf hingewiesen, dass ein auch ein Tanker ein ganz normaler Vorgang in der Abstellung zu solchen Verbänden ist. Und das diese Planungen nicht einfach so von heute auf morgen laufen. Alleine schon aufgrund der Verfügbarkeit von Schiffen, den Instandsetzungszyklen, den Übungsvorhaben national (hier mal das Beispiel EAV das gerade Schiffe und Personal bindet) und auch den anderen Beteiligungen die es alle so gibt. Und ab und zu sollen Besatzungen ja auch mal im Heimathafen und bei ihren Familien sein. Als jemand der in diesem Geschäft jahrelang unterwegs gewesen ist und jetzt an anderer Stelle weiterhin einen entsprechenden Einblick hat, weise ich auf die Jahresübersichts und Einsatzplanung hin. Da steht keine Einneit drin die Däumchen dreht.
Auch das Herumreiten auf „Stabsoffiziere abstellen und so“ ist zwar schön, bringt in dem Marinegeschäft aber auch nicht viel weiter. Denn die Übernahme der Führung solcher Verbände ist ein widerkehrender Zustand. Is halt nicht so „Special“ und „Mordsmollikämpferlike“ wie manch einer es hier gerne hätte. Aber auch dahinter steckt viel Arbeit. Und zufällig kenne ich beide Kommandeure SNMCMG2 aus dem letztem Jahr und SNMCG1 sehr gut. Für letzteren war die Hopplazündung Übernahme der Verbandsführung kein Vergnügen. Aber dies nur am Rande.
Wenn man mal etwas recherchiert, oder den Leuten die hier mit Fachkenntnis des Öfteren sich äußern mal zuhört, kommt man durchaus zu einem sehr differenzierten Bild der Abstellung von Einheiten der Deutschen Marine zu allen möglichen Vorhaben. Die Zahlenspiele die Sie hier immer wieder gerne anfangen vergessen nur leider schon beim Ansatz eines Einsatz und Ausbildungsplans von Booten und Schiffen und den Instandsetzungzyklus von Booten.
Und wie @Ottone es oben schon einmal erwähnt hatte, ein Tanker ist eine wichtige Einheit und gerade die zivil besetzten Schiffe der Marine machen in diesem Geschäft immer wieder sehr viel möglich. Trotz der Widrigkeiten denen die Kameraden ausgesetzt sind.
Zum Thema „vermutliche Scheinangriffe“. Schöner Aufreger, ist aber keiner. Ich empfehle dringend: „Ruhe bewahren und die Besatzungen da unten einfach mal ihren Job machen lassen.“
Auch zu diesem Gebaren auf See wurde vor einiger Zeit etwas aus dem Nähkästchen geplaudert.
Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn die Deutsche Marine ’nur‘ einen Tanker schickt und keinen ihrer Flugzeugträger, wie es hier manche darstellen. Insofern bin ich da bei NMWC, der aus professioneller Sicht das Nötige gesagt hat…
@NMWC: Es geht hier nicht um Tanker oder ihre Meinung, sondern daß sie es nicht lassen können, ständig anderen, deren Meinung ihnen nicht gefällt, Stammtischniveau oder herhunterreißen des Niveaus zu unterstellen!
Was die Scheinangriffe angeht, so sind die letzten Scheinangriffe auf ein amerikanisches Kriegsschiff im Schwarzen Meer von Focus online & co. groß aufgemacht worden. Und die deutsche Linkspresse hat diese Scheinangriffe teilweise gefeiert!
@Closius
Uff. Nun ist gut. Den Vorwurf an NMWC, er würde so agieren weil ihm Ihre Meinung nicht gefalle, ist… ich sage mal sehr zurückhaltend: ziemlich daneben. Und Ihr Schaum vor dem Mund, weil Focus was groß aufmacht und „die deutsche Linkspresse“ das angeblich feiert…
Lassen Sie’s. Bitte sehr schnell. Danke.
(Edit: T.Wiegold, 23.39, ist zurückhaltend. Ich lege die Zurückhaltung im Folgenden mal ab.)
@Closius
Dann erläutern wir das mit dem Stammtischniveau doch mal anhand eines beliebigen aktuellen Kommentars.
„Es geht hier nicht um…“ – um was es hier geht, ergibt sich in einer zivilisierten Diskussion immer aus dem Hin und Her von Argumenten, die mit Informationen oder so hinterlegt werden. Es wird nicht von einzelnen Diskutanten per Diktum festgelegt. Informationen und Argumente von manchen Diskutanten sind – aufgrund ihrer „Diskussions-Geschichte“ für viele Leser wertvoller oder glaubhafter oder interessanter als die von anderen Diskutanten. Manchmal hat das was damit zu tun, wie lange jemand schon hier ist.
„Focus online & co.“ – das ist kein Maßstab für seriöse Berichterstattung mehr (1).
„Linkspresse“ – da fällt mir wirklich nichts mehr zu ein…
All diese Dinge zusammengenommen ergeben auch bei mir den Eindruck von Stammtischniveau. Manche Beiträge muss man nur einmal laut vorlesen, damit das deutlich wird.
Leider trägt auch dieser Beitrag nichts zum Thema bei, aber ich finde – wie einige andere auch – dass die Qualität einer Diskussion sinkt, wenn man nicht regelmäßig und nachdrücklich Mist auch als Mist identifiziert. Sonst kommt vielleicht später jemand anderes vorbei und nimmt den Quatsch noch Ernst. Aus diesem Grund an dieser Stelle mein Dank an all die Stamm-Schreiber, die diesen Ort im Netz so wertvoll machen – Sie wissen schon, wer Sie sind.
(1) Mit einer Abbitte an den professionellen Werdegang des Hausherrn und die Ur-Geschichte von „Augen geradeaus“ – ich hoffe, Herr Wiegold nimmt mir das jetzt nicht übel.
Es bleibt abzuwarten, wie die Schwarzmeerflotte die SNMG2 in „Empfang“ nimmt. Derzeit befinden sich, laut OSINT, auch keine UDALOYS o.ä. im Bereich des Schwarzen Meeres, von zwei alten KRIVAK´s mal abgesehen…
Weiß zufällig einer der Anwesenden, ob eine Übung der SNMG2 mit dem letzen UKR KRIVAK III angesetzt ist? Das wäre, aus meiner Sicht, ein nicht zu unterschätzendes Signal in Richtung Kreml.
@Buzz
Ein Nachtrag oben beantwortet ihre erste Frage.
@H. Wilker: DANKE!
Da sind die russischen Scheinangriffe auf die Nato-Kriegsschiffe im Schwarzen Meer aber schnell gekommen nach dem Nachtrag 5.
U.a. n-tv meldet heute mittag
„05.03.2015 13:09
Tausende Soldaten im Einsatz
Nato und Russland starten Manöver“
Nun findet also See/Luft das statt was anderen Ortes eben nur Luft/Luft statt findet:
„man“ fängt sich gegen-/wechselseitig ab, beobachtet und klärt auf, probt Verfahren, sammelt ELINT/SIGINT und demonstriert freedom of navigation bzw. Verteidigungsbereitschaft etc etc. Im Gegensatz zu den Luft/Luft-Spielchen gibt es im Bereich der Marinen aber Verfahren zur Verhinderung von Zwischenfällen…….hoffentlich hält „man“ sich daran.
Die Russen werden sich daran gewöhnen müssen, dass das Schwarze Meer – genau wie die Ostsee – eben kein russisches Binnenmeer ist sondern Internationale Gewässer, und die NATO wird sich daran gewöhnen müssen, dass es keinen NATO-Luftraum gibt, sondern nur den Internationalen Luftraum.
Sicher richtig.
Wobei ich die Meldung der Daily Mail von heute morgen schon „nicht uninteressant“ finde.
Oder ist das bei den „Spielchen“ bisher auch schon an der Tagesordnung gewesen ?
„Marauding Russian bombers forced plane carrying hundreds of passengers to divert after unauthorised flight through Irish air space“
An der Tagesordnung sicher nicht, gleichwohl kam es in den letzten Wochen und Monaten schon des Öfteren zu „Verwirrungen“ in der ziv.Luftfahrt, da sich russische Fernfliegerkräfte nicht unbedingt an die Spielregeln gehalten haben.
lol – „Plündernde russische Bomber“ ist schon eine tolle Schlagzeile ;-)