Ukraine-Sammler: Weiter heftige Kämpfe, Satellitenbilder sollen russische Artillerie zeigen

Am Tag vor dem vereinbarten Waffenstillstand in der Ost-Ukraine deutet noch wenig auf ein Schweigen der Waffen hin. Zusammenfassend von Reuters:

The Ukrainian military said on Saturday there was no let-up in a pro-Russian rebel offensive in east Ukraine ahead of a planned ceasefire, reporting 120 separate attacks in the past 24 hours.

Über die Twitter-Accounts von US-Vertretern wurden unterdessen Satellitenbilder vom 12. Februar veröffentlicht, die den Einsatz russischer (Raketen)Artillerie beim Kampf um die Stadt Debaltseve belegen sollen, wo offensichtlich weiterhin Tausende ukrainischer Soldaten von Separatisten eingeschlossen sind. (Siehe Tweet oben und unten; ich bemühe mich, die Bilder selbst zu bekommen und nicht nur auf dem Umweg über den Twitter-Account des US-Botschafters in der Ukraine oder der US-Mission bei der NATO.) Wie in früheren Fällen handelt es sich offensichtlich um Aufnahmen kommerzieller Satelliten, die angekauft wurden, und nicht um militärische Aufnahmen. (Korrektur: In der ersten Version hatte ich geschrieben, die NATO habe diese Fotos veröffentlicht – das scheint nach bisherigem Stand nicht so zu sein.)

Nachtrag Selbst die New York Times kennt diese Satellitenbilder bislang nur aus den Tweets des US-Botschafters in der Ukraine.

Nachtrag 2:  vom Bundespresseamt:

Bundeskanzlerin Merkel und der französische Präsident Hollande telefonierten mit dem ukrainischen Präsidenten Poroschenko
Der stellvertretende Regierungssprecher, Georg Streiter, teilt mit:
Bundeskanzlerin Angela Merkel telefonierte heute mit den Präsidenten der Ukraine, Petro Poroschenko, und dem Präsidenten Frankreichs, François Hollande.
Präsident Poroschenko unterrichtete über die weiterhin angespannte Kampfsituation um Debaltsevo. Er unterstrich den Willen der Ukraine, ab morgen 0:00 Uhr ukrainischer Zeit den vereinbarten Waffenstillstand in der Ostukraine voll einzuhalten. Er werde seine Anweisung dazu um Mitternacht öffentlich abgeben. Er bat um Unterstützung, dass diese Verpflichtung aus den Minsker Gesprächen auch von den Separatisten eingehalten würde.
Die Bundeskanzlerin und Präsident Hollande sagten Poroschenko weitere Unterstützung bei der Umsetzung des Waffenstillstands zu. Sie vereinbarten, in den nächsten Tagen engen Kontakt zu halten.