Hart an der (russischen) Grenze: NATO-Parade in Narva, Estland
Das Ereignis war bereits am (gestrigen) 24. Februar, in den (deutschen) Medien schlägt es sich erst heute nieder: Zum 97. Nationalfeiertag der Unabhängigkeit Estlands gab es eine Militärparade – nicht etwa in der Hauptstadt Tallinn, sondern in Narva, direkt an der russischen Grenze. Und an dieser Demonstration nahmen neben estnischen Einheiten auch etliche Soldaten anderer NATO-Staaten teil, unter anderem aus den Niederlanden und Spanien (und eben nicht nur aus den USA und Großbritannien, wie die bislang überwiegend britischen und amerikanischen Meldungen, siehe unten, suggerieren).
Das Hauptaugenmerk richtete sich natürlich darauf, dass diese Parade in diesen Zeiten nur wenige hundert Meter von der Grenze stattfand, die nicht nur die ehemalige Sowjetrepublik Estland von Russland trennt, sondern auch Russland von der NATO.
Aus Sicht des britischen Telegraph:
US and British army parade 300 yards from Russia border
US army vehicles and British soldiers paraded through the streets of an Estonian city just 300 yards from the Russian border yesterday, in a display of Western unity against the encroaching threat from Moscow.
Armoured vehicles from the US Army’s Second Cavalry Regiment and British troops were officially taking part in a military parade marking Estonia’s Independence Day, but the choice of location was deeply symbolic.
The city of Narva sits in the easternmost part of Estonia, where the country’s border juts out into Russia, and has been cited as a potential target for the Kremlin if it should turn its attention from Ukraine to the Baltic states.
Ähnlich von der Washington Post:
U.S. military vehicles paraded 300 yards from the Russian border
U.S. military combat vehicles paraded Wednesday through an Estonian city that juts into Russia, a symbolic act that highlighted the stakes for both sides amid the worst tensions between the West and Russia since the Cold War.
The armored personnel carriers and other U.S. Army vehicles that rolled through the streets of Narva, a border city separated by a narrow frontier from Russia, were a dramatic reminder of the new military confrontation in eastern Europe.
Die Niederlande waren übrigens mit Schützenpanzern dabei und zeigen davon auch Bilder und ein Video auf der Webseite ihres Verteidigungsministeriums. Damit wollten sie Solidarität mit Estland in der derzeitigen Sicherheitslage demonstrieren wollen – ein Zeichen dafür, dass nicht nur die USA und Großbritannien eine dramatische Verschlechterung sehen.
Und der Vollständigkeit halber dazu die Ansprache des Kommandeurs der estnischen Streitkräfte (zum Glück auf Englisch) hier.
(Ein Nachtrag aus journalistischer Sicht: Auffällig ist, dass die ganzen Meldungen zu dieser Parade erst mit einiger Verzögerung, also am Tag danach, kommen. Und dass offensichtlich alle Fotos von diesem Ereignis von den estnischen Streitkräften stammen. Das wirkt fast so, als hätte Estland das vorher nicht so publik machen wollen… Ich kann mich irren, Belege für Meldungen/Fotos gestern gerne in den Kommentaren.)
Und, um Verwirrung vorzubeugen, ist noch ein Hinweis nötig: Das Foto oben zeigt niederländische CV90-Schützenpanzer, hinten ist auch der Leopard-Bergepanzer erkennbar. Die US-Flaggen im Bild gehören zu den Stryker, die auf diesem Bild besser erkennbar sind:
Zu der in den Kommentaren schon mehrfach gestellten Frage, warum keine Deutschen dabei sind: Vermutlich, weil derzeit keine deutschen Soldaten zu Übungen oder aus anderen Gründen wie dem Baltic Air Policing in Estland anwesend sind. Und, auch das taucht an verschiedenen Stellen auf: Wenn man diese Parade so hart an der russischen Grenze kritisch sehen will (was man durchaus kann), dann muss diese Kritik allen beteiligten NATO-Streitkräften gelten. Und nicht nur den USA, die ja auf Konfrontationskurs zu den Europäern gingen, was ich auch schon gelesen habe. Die verlinkte Webseite des niederländischen Verteidigungsministeriums spricht da eine deutliche Sprache.
Nachtrag: Einen Tag nach der Parade in Narva gibt es Meldungen über eine Übung russischer Fallschirmjäger in der Region (hier die erste Meldung von AFP, hier die darauf basierende SpOn-Meldung). Ob es tatsächlich eine Reaktion auf das Ereignis in Estland ist, ist Spekulation (und vermutlich eher unwahrscheinlich, weil auch solche aus russischer Sicht kleineren Übungen mit 2.000 Soldaten einen gewissen logistischen Vorlauf brauchen dürften). Andererseits: vielleicht auch nicht, und darin liegt ein Demonstrationscharakter? (Ich weiß es tatsächlich nicht.)
Letzter Nachtrag zu diesem Thema: Es empfiehlt sich, auch die Rede des estnischen Präsidenten zum Unabhängigkeitstag zu lesen:
Exactly a year ago, events started to unravel about a thousand kilometers south of us. Today the entire post-Cold War security structure of Europe has been destroyed. Is there any other possible interpretation of the occupation and annexation of Crimea?
If we examine these matters from the Estonian viewpoint, without using foreign policy terminology, we can say that the former inner sense of security has been disrupted. Questions are being asked in our newspapers and in our homes that we have not heard since the restoration of our independence.
A war is underway in Ukraine. People are being killed there every day. Even now. This is a new type of war, in which one clearly proven combatant is openly using the newest weapons while denying everything.
One the main characters in this war is Untruth. For almost an entire year, Europe also kept saying that, despite all the proof, „separatists“ were involved. In other words, recalling George Orwell’s timeless perception, peace is again war and a ceasefire actually murderous artillery fire.
To date, the democratic world has limited itself to sanctions and supported Ukraine morally, politically and economically. I hope that this moral backbone remains strong. We need to feel secure that Europe’s current consensus will continue. Because, Europe may not want war, but the war in Ukraine is a reality regardless of what we want.
If Europe can learn anything at all from the past, it is that concessions only cause the aggressor’s appetite for new demands to increase.
The Chamberlains of the world bring messages of peace, but not peace itself.
Who should be more familiar with these cold currents than Estonia? Among other things we know that Estonia and the other Baltic states are not the next „Ukraine“, although some people think it trendy to say so. Luckily, they are wrong, just as they were wrong only a few years ago, when we were admonished for our supposedly baseless phobias.
Estonia is protected. As we saw in today’s parade, the NATO allies are in Estonia. The security of Estonia and NATO is integrated – with its presence in Estonia, NATO is defending itself. Europe and the NATO allies have a greater consensus regarding security questions than ever before in the last quarter century. The deployment of allied forces to the border countries of the alliance is an answer to the new reality. Estonia has a battle-ready Defense Force and a militia with a strong will to defend – the Defense League.
A few days ago, I heard a Ukrainian parliamentarian say he thought that Estonia had just been lucky. That we became free and immediately got into NATO.
But our achievements to date have not simply fallen into our lap. We did not have a pre-determined road to Arcadia marked with blinking lights. In the garden of forking paths, we had the wisdom to choose the one that has brought us here.
Because we are painfully aware that Estonia is our last refuge.
Nothing is pre-determined. Getting into NATO and the European Union, like the withdrawal of the Russian military forces from Estonia, was the result of the single-minded efforts of many people. We are eating the fruits of these efforts today, and every day we are growing more – together.
(Fotos: Estonian Defense Forces)
Ich sehe schon, wie auch hier gemeckert werden wird, dass Deutschland nicht dabei war.
Daher mal eine Kontrollfrage vorneweg:
Kann es sein, dass genau die und nur die NATO-Staaten teilgenommen haben, die derzeit aus verschiedensten Gründen ein Militärkontingent in Estland haben? So zBSp Spanien über Baltic Air Policing.
Die Parade zum Nationalfeiertag hat was,
obwohl in Narva die Mehreit ethnisch eher Russen sind, freuen sich die Leute dort
Ob das bei uns auch so wäre ??
Bilder der Estnische Streitkräfte
http://pildid.mil.ee/Eesti-Vabariik-97/Paraadi-24-02-2015?page=1
@Tom
Das ist sogar sehr wahrscheinlich. (Obwohl ich bei den Briten derzeit nicht sicher bin; die Niederländer sind in einer Übung engagiert.)
Nun ja, diplomatisch mit Sicherheit ein Zeichen, aber bei aller Liebe: Etwas mehr Fingerspitzengefühl wäre angebracht (sprich, Parade nicht direkt an der Grenze).
Ich kann mir denken, dass wir in Kürze wieder Bären über der Nordsee sehen werden.
Die niederländischen CV 90 vorne dran erinnern die BW daran, daß wir immer noch keine Puma Schützenpanzer haben.
Da über die US-Fahnen gestritten wird(keine Nato-Fahne), siehe Bild oben, waren diese US-Fahnen an US-Panzer befestigt oder wehen die US-Fahnen möglicherweise nur vom Straßenrand und täuscht das Bild?
Vielleicht weiß hier ja jemand, um was für einen US-Panzer es sicht handelt, weil ich kann nur raten, daß es sich um einen Stryker Radpanzer handeln könnte hinten im Bild?
Da hier verschiedene Nato-Länder Panzer bei der Parade mitmarschieren lassen kann dies ja nichts mit Luft-Policing zu tun haben. Und bleibt nur die Frage, hat Deutschland gerade keine Soldaten in Estland oder hat sich Deutschland um die Beteiligung an der Parade herumgedrückt?
Erinnert ein wenig an show of force Aktionen an der Grenze zu Nordkorea. Das Ganze fühlt sich immer mehr an wie Kalter Krieg (für diejenigen unter uns, die alt genug sind, um daran noch eine lebhafte Erinnerung zu haben).
@all
Habe zur Klärung oben noch was nachgetragen.
Es gibt auch bewegte Bilder auf Youtube:
The military parade in Narva (Estonia) 02/24/2015
’nehme an, daß Estland die Parade organisiert und befreundete Nationen zur Teilnahme eingeladen hat.
Das wird es dann schwierig, „Nein“ zu sagen, auch wenn man (vielleicht) Bedenken ob der Nähe zur Grenze hat.
@chickenhawk | 25. Februar 2015 – 14:39
Oder die TV-Langfassung mit Originalkommentar: http://uudised.err.ee/v/8237e8fa-eca1-4962-8080-882c27ca3be1
Auch ohne die Bundeswehr war ja jede Menge deutsches Material vor Ort, wenn man sich das so ansieht: ziemlich viele MAN gl, Wölfe, Unimogs, dazu MG3 und Milan (wobei ich mir bei letzeren nicht sicher bin).
Interessant finde ich vor allem die Bilder von den Zuschauern: Ziemlich viele Menschen auf der Straße, Leute die Bilder mit ihren Kindern, Panzern und Soldaten machen, dazu winkende Soldaten auf Lkws. Ob es in Deutschland wohl auch soviel Zustimmung aus der Bevölkerung geben würde?
@Voodoo
Hat Russland nicht letztes Jahr eine Parade im Mai in Kaliningrad abgehalten bzw. auch auf der Krim?
Nach den letzten russischen Muskelspielen wundert mich diese Reaktion nicht..Meiner Meinung nach war es nur eine Frage der Zeit das sich die Baltischen Staaten oder NATO zu sowas hinreißen lassen..
PS:Im Prinzip kann man eine russische Militärparade gerade im Osten der Ukraine bewundern ..Ironie off ;-)
@ Tom | 25. Februar 2015 – 14:46
Das sind interessante Bilder. Bei 4:33 sieht man übrigens Soldaten, die auf dem linken Jacken-Ärmel offenbar ein Totenkopfabzeichen (weiß auf schwarzem Grund) aufgenäht haben. Mich würde mal interessieren, was es damit auf sich hat.
Nato Truppen verantstalten auf Nato Territorium eine minimalparade zum unabhängigkeitstag einer nation die jahrzentelang von einer jüngst wieder als territorialagressor aufgetretenen Despotie besetzt war.
the horror…..not.
Wenn man den Spiegel ließt hat man schon wieder den eindruck die perfiden esten hätten die russland zur besetzung der krim gezwungen.
selbst TW der es eigentlich besser wissen müsste macht eine suggestivschlagzeile „“hart“ an der grenze“.
hier ist überhaupt nichts hart an der grenze sondern völlig legitime bekräftigung der eigenen souveränität. haben wir jahrzentelang auch in westberlin und anderswo genossen
aber schon bezeichnend wie die reaktion bereits bei solchen selbstverständlichkeiten ausfällt. wie wird es dann erst wenn wirklich mal deutsche beteiligung angefordert wird. vielleicht für mehr als parade?
@Voodoo
Naja, wenn man bedenkt, von wessen Einfluss Estland zwei mal unabhängig wurde und dass die derzeit als wahrscheinlich angenommene Bedrohung ein Auftauchen „grüner Männchen“ und ein „Volksaufstand“ der ethnisch russischen Bevölkerung in Estland wäre, so spricht dieser politische Akt eine klare Sprache:
Wir sind unabhängig und wir haben Streitkräfte und Bündnispartner, um unabhängig zu bleiben! An diplomatischem Fingerspitzengefühl bei solch vitalen Themen ist Estland nicht gelegen und dass kann ich verstehen, zumal Estland sich mit Blick auf die westeuropäischen Alliierten fragen wird, wann sie gedenken auf die neue Bedrohungslage zu reagieren.
warum man zu einer solch selbstverständlichen bekräftigung der eigenen souveränität schon wieder suggestivschlagzeilen a la „hart an der grenze“ bringen muss erschließt sich mir nicht.
nato alliierte veranstalten auf nato territorium eine minimlaparade um die unabhängigkeit von einer jüngst wieder als territorialsgressor aufgefallenen despotie zu feiern.
wo ist hier das problem?
das angesichts der neoimperialen aktionen des kreml in der ukraine latent als „provokation“ einzustufen ist schon mehr als weltfremd.
aber bezeichnend das schon solche selbstverständlichkeiten hierzulande zu solchen hyterischen reaktionen führen. (siehe bsp. spiegel artikel).
was ist dann erst los wenn wirklich mal deutsche solidarität gefordert wird?
@chickenhawk | 25. Februar 2015 – 15:10
Kurz bei Google, ähm Wikipedia vorbeigeschaut:
http://en.wikipedia.org/wiki/Kuperjanov_Infantry_Battalion
@ tom/chickenhawk
na zumindest das „distinctive unit insignia“ weist doch auf eine spezielle traditionslinie hin ;-).
Ohnehin muss es ganz amüsant sein wenn baltische verbände ihre traditionen im bezug auf „Estnische Nr.1“ usw. zelebrieren während Kameraden aus dem Land er ehemaligen Vorgesetzten anwesend sind.
Müssen die dann fluchtartig den saal verlassen? gesichtswahrend vandalieren?
@ Tom | 25. Februar 2015 – 15:20
Aha! Danke.
@Perikles
„Ob es in Deutschland wohl auch soviel Zustimmung aus der Bevölkerung geben würde?“
Volle Ironiebreitseite, sehe ich … ;)
Es sind aber zur Zeit auch deutsche Einheiten vor Ort, ……….
Mal ’ne Frage zur Logistik:
Während des Kalten Kriegs war immer ein Thema, daß Nachschub aus der Sowjetunion vorwiegend per Bahn kommen sollte und daß dabei immer von (russischer) Breit- auf (westliche) Normalspur umgeladen werden musste.
Welches Spurmaß haben die Eisenbahnen der baltischen Staaten?
„Welches Spurmaß haben die Eisenbahnen der baltischen Staaten?“
überwiegend breitspur. gerade im baltikum ein problem beim thema ausbau ziviler zugverkehr.
dürfte für militärlogistik ähnlich problematisch sein. einfacher ist wohl seetransport. siehe NDL bei gegenwärtiger übung
@Wacaffe: Bei Estnischer Nr. 1 oder Littauischer Nr. 1 und Nr. 2 geht doch bei uns nur die Moralkeule los!
Bei uns geht es dabei nur um Kriegsverbrechen dieser Einheiten und daß es sich dabei um SS-Einheiten gehandelt hat. Daß die Angehörigen dieser Einheiten nicht als Kriegsgefangene behandelt wurden, sondern von den Russen in erheblichem Umfang ermordet und in Lager gesteckt wurden geht dabei genauso unter, wie daß die Letten und Esten darin Vaterlandsverteidiger sehen! Bestenfalls wird vorwurfsvoll erwähnt, das Deutschland den Veteranen noch Renten bezahlt für den Dienst in der Waffen-SS.
Aber eine andere eigene Militärtradition haben die Esten oder Littauer eben gar nicht. Den Amerikanern und Niederländern scheint diese Militärtradition ziemlich egal zu sein bisher.
Wenn ein Bundeswehrsoldat nur im gleichen Raum wäre wie solche Veteranen hätten wir gleich einen Riesenskandal!
‚ist wohl noch Breitspur:
http://de.wikipedia.org/wiki/Spurweite_(Bahn)
Projekt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rail_Baltica
Da habe ich zu lange editiert:
Es ist Breitspur, so daß an der polnisch-litauischen Grenze umgespurt werden muß. Wurde das schwere Gerät der Niederländer etc. trotzdem per Bahn nach Lettland transportiert?
Erst Recherchieren und dann Posten wäre keine schlechte Angewohnheit..
Das Projekt „Rail Baltica“ wird jetzt wohl zügig angegangen.
@Closius
Die baltischen Kameraden haben sehr wohl eine Militärtradition, allerdings meist in russischen Diensten.
Das Umspuren ist wohl keine große Sache mehr, zumindest bei normalen Passagier- / Güterwagen.
Bei Schwerlastgüterwagen mag das anders sein.
@Thomas Melber: Ein Großteil der Soldaten in den Baltischen Staaten wird sicherlich in der Roten Armee/Russischen Armee gedient haben ,aber als unabhänigige Staaten, die sich von Russland bedroht fühlen, werden diese keine Militärtradition darauf stützen wollen oder können.
Da bleibt nur der Rückgriff auf historisch belastete Einheiten oder Soldaten, die einst gegen Russland gekämpft haben.
Fundstück: Baltic Defense College
http://www.baltdefcol.org/
@Closius
Nun ja, lange waren die Staaten ja nicht unabhängig. Allerdings haben sie über die Jahrhunderte gute und sehr gute militärische – und auch politische – Führer hervorgebracht. An diese Tradition kann man anknüpfen.
Die Balten galten ja als Elite im zaristischen Rußland, oft eingesetzt bei schwierigen Fällen und Aufträgen, obgleich sie als deutschfreundlich verdächtigt. wurden.
In der alten russischen Armee stammten viele Offiziere aus dem Baltikum, und das waren meist Baltendeutsche. Man werfe einen Blick in die Liste russischer Generäle:
http://en.wikipedia.org/wiki/Category:Imperial_Russian_Army_generals
Vermutlich Generalprobe am Vorabend:
https://m.youtube.com/watch?v=-an_NDO1tQE&feature=youtu.be
Es ist ja satirereif das der Torygraph schreibt: „Western unity against the encroaching threat from Moscow.“
Wenn man sich die Europakarte in den letzten 20 Jahren anschaut dann sind da eindeutig nur zwei Institutionen die da „encroachen“ – die NATO und die EU. Man muss nicht im Generalsstab in Moskau sein um das zu erkennen.
Die Parade und ihre Propagierung sowie die derzeitigen Äußerungen des US/NATO Generals Strangelove sind ein offensichtlicher Angriff auf die Friedensbemühungen von Hollande und Merkel. Werden die sich das gefallen lassen?
Die USA und ihre Anhängsel wollen die Ukraine dazu bringen den Konflikt weiterzuführen. Für US Waffenlieferungen hat man gestern den (buchhalterischen) Umweg über die Vereinigten Arabischen Emirate eingeführt. Die Regierungstruppen ziehen ihre Artillerie nicht ab obwohl die Föderalisten (laut Dirk Emmerichs Beobachtungen) solches tuen. Tatsächlich verstärkt Kiew die Kräfte nördlich von Donetzk und bereitet sich darauf vor erneut anzugreifen.
Gleichzeitig wirft man den Föderalisten vor Angriffe auf Mariupol vorzubereiten. Dies haben solche Absichten nicht nur ausdrücklich verneint sondern es wäre auch militärischen weder sinnvoll noch möglich.
Merkel und Hollande müssen jetzt Kiew vor Tatsachen stellen. Sollte Kiew nicht aufhören den Konflikt zu schüren muss jegliche finanzielle Unterstützung aus der EU gesperrt werden.
Wenn die Amis Krieg in der Ukraine wollen dann sollen die den auch bezahlen und ihre Soldaten dafür bluten lassen.
Die Bedrohung der Baltenstaaten durch Russland wurde spätestens 2013 sichtbar. Russland veranstaltete ein Großmanöver (Zapad) bisher nicht gekannten Ausmaßes.
Nach russischer Darstellung wurde die Verteidigung russischer und weißrussischer Einheiten gegen einen Angriff „illegaler bewaffneter Gruppen“ auf Weißrussland geübt. Beide Staaten meldeten 12.900 Soldaten für die Übung an, sie blieb damit knapp unterhalb der Schwelle, von der an westliche Beobachter hätten zugelassen werden müssen. Laut schwedischer Quellen und NATO waren aber um die 70.000 Soldaten beteiligt – und geübt wurde die Okkupation des Baltikums und ein Angriff auf Schweden.
Stephen Blank schrieb über das Manöver und zog 2013 (!) folgendes Resumee in der er die Bedrohung der Integrität u.a. der Ukraine und der Baltenstaaten inklusive des Einsatzes von „Separatisten“ vorausahnte:
„Considering Russia’s current threats against the independence, integrity and sovereignty of Lithuania, Belarus, Ukraine, Georgia, Moldova and Armenia, as well as Vladimir Putin’s admission that the war in Georgia in 2008, including the use of separatists, was pre-planned (kremlin.ru, August 10, 2012), clearly European security cannot be taken for granted even if no war is currently in sight (Ryan Maness and Brandon Valentino, “Russia and the Near Abroad: Applying a Risk Barometer for War,” Journal of Slavic Military Studies, XXV, No. 2, 2012, pp. 125–148)…. The country’s military leaders openly claim that Russia is surrounded by enemies who aim to destroy the foundations of the state. “
http://www.lithuaniatribune.com/53286/opinion-what-do-the-zapad-2013-exercises-reveal-201353286/
kleine anmerkung: die parade zum unabhängigkeitstag scheint eine gewisse tradition zu haben. zu dieser gehört auch, sie in verschiedenen städten abzuhalten.
http://en.wikipedia.org/wiki/Independence_Day_%28Estonia%29#Celebrations
Die Bahnlinie zum Baltikum ist strategisch sowieso zweifelhaft. Ein Blick auf die Karte und die Lage von Kaliningrad zeigt warum.
Das Baltikum ist dann eh Verloren
Heeresgruppe Kurland konnte auch nur Stand Halten wegen der Sturmart.- Brig die Panzer Einbrüche halten konnte mit hohen Verluste der Russen
BRD sollte deshalb eher sich auf Polen einstellen
Aber ich denke das die Russen Schweden Angreifen dann würden um Norwegen Auszuschalten aber von Schweden könnte man zu einem Späteren Zeitpunkt die befreiung planen
@b
Wie üblich respektiere ich alle Meinungen. Wäre nur nett, auch bei der Interpretation bei den Fakten zu bleiben – der von Ihnen als Kronzeuge angeführte RTL-Reporter Emmerich schreibt:
http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/dirk-emmerichs-tagebuch-aus-der-ukraine-ein-schneller-frieden-ist-illusion-3b200-51ca-11-2220821.html
Das kommt bei Ihnen doch ein wenig arg verkürzt rüber.
Die Heeresgruppe Kurland konnte nur so lange durchhalten weil der Russe nicht mit voller Kraft gegen sie vor ging und seine Hauptkräfte gen Westen orientierte.
Es wurden aus deutscher Sicht zwar viele Russen gebunden, was letztendlich aber wie wir alle wissen auch nix gebracht hat.
Quantität vor Qualität halt.
Wäre heute wohl nicht viel anders.
Hm, statt die Schlachten der Vergangenheit zu schlagen, empfehle ich, den oben nachgetragenen Ausschnitt aus der Rede des estnischen Präsidenten zum Unabhängigkeitstag zu lesen.
@ht: Weil es hier um eine Parade in Narva ging, dort begann einst die Panther-Stellung. Das Baltkum könnte also mit genug Truppen sicherlich lange gegen eine russische Invasion verteidigt werden, wenn die Nato Königsberg gleich erobert, weil sonst gäbe es Nachschubprobleme.
In den 6 Kurlandschlachten hat die Rote Armee jeweils mit großer Übermacht angegriffen und ist sicher nicht wegen mangelnder Truppenstärke gescheitert, eher an einer entschlossenen Verteidigung und dem Einsatz der Panzerverbände als Einsatzreserve und Frontfeuerwehr und an den Wetterbedingungen, weil die Angriffe zeitweise im Schlamm stecken blieben.
Die Schlachten waren unsinnig und fanden nur statt, weil der Gröfaz den Rückzug bzw. die Evakuierung der Truppen ins Reich verboten hat.
Aber Putin wird nicht mit vielen Panzern das Baltikum angreifen, sondern wenn russisch stämmige Balten zu Unruhen und Aufständen anstifften, Gebäude und Orte besetzen lassen, und Truppen und Söldner heimlich über die Grenzen einsickern lassen. Auch an einen Angriff mit Fallschirmjägern glaube ich nicht, weil dies sich nicht verschleiern ließe, aber heute soll doch die russische Armee Manöver in der Nähe der Baltischen Staaten gestartet haben und dabei auch Luftlandungen mit 2.000 Fallschirmjägern durchgeführt haben. Dadurch sollen die Balten eingeschüchtert werden.
Wollte Putin die Baltischen Staaten offen angreifen, dann wären solche Luftlandungen im Baltikum, hinter den Linien der baltischen Streitkräfte zu erwarten.
ht_ | 25. Februar 2015 – 22:17
Das stimmt nicht Russland wollte die wegschaffen das man die Truppen um den Kessel Frei bekommt , Nach hohen Verluste wurde das vorhaben Zwangsweise Aufgegeben
Man Griff dann nur noch mit teilen an , weil sonst währen die USA vor den Russen in Berlin gewesen
T.Wiegold | 25. Februar 2015 – 22:36
Möchte mich nicht anlegen aber Russland war Sauer weil SS -Veteranen sich Feiern Liesen den die Kämpften bei der SS
und werden Heimlich als Freiheitskämpfer bezeichnet
Die bekamen ihre eigene SS-Division die bis zum Schluss mit den Deutschen Kämpften
@TW
Einspruch!
Was heute fehlt ist aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und Bewährtes weiterzuentwickeln.
DEU hat z.B. einen reichen Erfahrungsschatz im Partisanenkampf und ZMZ (positiv wie negativ).
Wenn das Baltikum nicht zu verteidigen ist, dann sind es Israel und die Schweiz noch viel weniger, denn beide haben weniger Tiefe – wobei sich die Frage der strategischen Tiefe, d.h. die Möglichkeit Raum gegen Zeit zu tauschen ohnehin nicht stellt.
Die Streitkräfte der baltischen Staaten verfügen über vergleichsweise starke Territorialverteidigungskräfte zum Raum und Objektschutz im rückwärtigen Bereich nach skandinavischem Vorbild, in Estland zählt die Kaitseliit 13,000 Milizionäre zzgl. Frauen- und Jugendorganisationen, in Litauen zählt die entsprechende Organisation immerhin 5,000 Angehörige, und in Lettland gehören 11,000 Bürger der Nationalgarde an. Bei entsprechender Vorwarnzeit sehe ich sowohl Luftlandungen russischer Fallschirmjäger als auch das Einsickern von Saboteuren usw. als nicht erfolgsversprechend an.
Kennt jemand die Alarmierungszeiten der entsprechenden Organisationen?
@T.Wiegold: Die Rede ist gut, leider getrauen sich keine Regierungspolitiker in Deutschland sich solche Reden zu halten. Denn der Vergleich mit der Politik von Chamberlain müssen die Kanzlerin und Außenminister Steinmeier fürchten. Denn Frieden bringen ihre Bemühungen nicht, weil Putin Krieg will, um Land zu erobern oder die Ukraine zu destabilisieren oder beides. Wir haben wieder Krieg in Europa und müssen dies endlich ernst nehmen.
Und bei solchen Reden in Deutschland müsste sich die BW keine Sorgen mehr machen, was mehr Geld für die Verteidigung angeht.
Boots on the Ground | 25. Februar 2015 – 23:14
Guten Morgen Israel lebst nur so Lange der Schutzengel USA über Israel die Hand hat
Schweiz warum ?
Nachbar Italien ,BRD , Frankreich , Österreich , und Lichtenstein
und wer besetzt jetzt die Schweiz Steinbrück mit der Kav.
Russland hat die Fall Brig ausgebaut 2014
und Neue Kettenfahrzeuge Beschafft
und ihre Flugboote wie weit Schweden noch eine Verteidigung aufbauen kann ist fraglich
Das ist ein echter Geniestreich. Amerikanische Standarten an der Narva. Dümmer und provokativer geht es nicht mehr. Das wird kein gutes Ende nehmen !