‚Führung aus der Mitte‘ und klar gegen Waffen für die Ukraine: vdL auf der SiKo
Zur schnellen Orientierung & Dokumentation hier der Redetext von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zur Eröffnung der Münchner Sicherheitskonferenz. Die Ministerin hat sich weitestgehend an das Manuskript gehalten – mit einer wesentlichen Ausnahme: Die Passage mit der Ablehnung von Waffenlieferungen an die Ukraine hat sie noch mal verschärft und zugespitzt. „Sind wir wirklich sicher, dass wir die Situation der Menschen in der Ukraine verbessern, indem wir dorthin Waffen liefern?“, war ihre Frage dazu. Und die Überlegung, ob damit nicht erst Russland der Vorwand geliefert werde, offen in den Konflikt einzugreifen.
(Interessante Randbeobachtung: vor einem Jahr hatte von der Leyen ihre Rede auf Englisch vorgetragen; in diesem Jahr sprach sie auf Deutsch.)
Der (vorab veröffentlichte) Redetext, den Umbruch bitte ich zu entschuldigen. (Wenn es eine Abschrift der Rede anhand der Aufzeichnung geben sollte, stelle ich die hier ein.):
Führung aus der Mitte
Herr Botschafter Ischinger, Sie haben es wieder einmal geschafft,
für die Sicherheitskonferenz ein eindrucksvolles Programm zusammenzustellen, das beides gleichermaßen leistet:
Das wichtige Gespräch über die brisantesten aktuellen Krisen, wie auch das Nachdenken über strategische Entwicklungen und Ziele.
Sie haben in der Vorbereitung dieser Konferenz ein wirklich lesens- und
nachdenkenswertes Papier herausgegeben: Den „Munich Security Report 2015“.
Sie haben in der Vorbereitung dieser Konferenz ein wirklich lesens- und
nachdenkenswertes Papier herausgegeben: Den „Munich Security Report 2015“.
Gleich einer der ersten Artikel stellt die durchaus provokante Frage: „Is Germany
ready to lead?“ Meine Antwort: Ja, wir sind bereit. Fragt man die deutsche
Bevölkerung, ist die Antwort zurückhaltend. 62 Prozent der befragten Deutschen
geben an, Deutschland solle sich nicht noch mehr in internationalen Krisen
engagieren – nur 34 Prozent sprechen sich dafür aus. Aus der Perspektive des
Auslands sieht dies schnell nach künstlicher „Selbstverzwergung“ aus. Nach einem
Erwachsenen, der nicht wahrhaben will, dass der gewachsenen Kraft und Reife auch
ein höheres Maß an Verantwortung entspricht. Ist das Gefühl der deutschen
Bevölkerung deswegen aus der Zeit gefallen? Nein, auch weil die leidvolle deutsche
Geschichte des 20. Jahrhunderts heute zur DNA unseres Volkes gehört. Die
politisch-moralische Bankrotterklärung unseres Landes ist erst 70 Jahre her. Und sie
wird uns mit ihrer Düsterkeit immer begleiten und eine Spur nachdenklicher machen.
Das „think twice“ ist unsere Lehre aus unserer Geschichte.
Aber unsere moralische Verpflichtung ist es auch, mit aller Kraft für die Verteidigung
der universellen Menschenrechte einzustehen. Gerade vor dem Hintergrund unserer
Geschichte kann Gleichgültigkeit keine Option sein. So müssen wir bei uns in
Deutschland unermüdlich erklären und begründen, dass das Einstehen für Einigkeit
und Recht und Freiheit heute nicht mehr alleine eine nach innen gerichtete nationale3
Aufgabe ist. Und wir müssen erklären, dass der weltweite, anstrengende, oft
schmerzhafte und auch harte Einsatz für Menschenrechte, Demokratie und Freiheit
nicht nur den anderen überlassen werden kann, sondern genauso auch uns angeht.
Das schreiben uns die unermesslichen Verbrechen von Ruanda und Srebrenica
ebenso ins Stammbuch wie der versuchte Genozid an den Jesiden. „Gleichgültigkeit
ist und bleibt keine Option“. Der Tenor der Münchner Sicherheitskonferenz im letzten
Jahr war: Deutschland ist bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen, sich
einzubringen, zu handeln.
Was bedeutet das konkret? Mehr Verantwortung nur auf diplomatischem Parkett?
Oder in der Entwicklungszusammenarbeit? Oder auch in harten militärischen
Aktionen?
Wenn ich anfangs gesagt habe, Germany is ready to lead, dann ist die Kernfrage
doch: Um welche Art von Führung geht es heute? Verstehen wir alle dasselbe unter
dem Wort Führung? Ein Wort, das im Deutschen einen so anderen Klang hat als
seine englische Übersetzung leadership? Verstehen wir unter Führung das Führen
mit der Pickelhaube? Nein! Führen in der Form, dass Deutschland das Lenkrad an
sich reißt und die Richtung vorgibt? Nein! Führung, indem Deutschland voranstürmt,
weil es glaubt, Nummer eins unter Europäern sein zu müssen? Nein! Das alles
entspricht nicht der politischen Kultur Deutschlands im 21. Jahrhundert.
Ich möchte sagen, zu welcher Art Führung Deutschland sehr wohl bereit ist: Es ist
die Führung aus der Mitte. Dies ist der Anspruch, den unsere Partner an uns haben
– und dies sollte auch unser eigener Anspruch an uns selbst sein. Führen aus der
Mitte bedeutet, selbst das Beste an Ressourcen und Fähigkeiten in die Bündnisse
und Partnerschaften einzubringen. Mehr als für andere gilt das für Deutschland.
Wohl jeder hier im Saal kennt das Zitat des damaligen polnischen Außenministers
und jetzigen Parlamentspräsidenten Radoslaw Sikorski, er fürchte sich weniger vor
einem starken Deutschland als vor einem schwachen Deutschland. Viele
Kommentatoren haben das als Wunsch oder gar Aufforderung interpretiert,
Deutschland möge endlich wieder eine dominantere Rolle übernehmen. Aber wir
verstehen darunter nicht Dominanz gegenüber unseren Nachbarn oder eine Politik
über deren Köpfe hinweg. Im Gegenteil. Führen aus der Mitte, das geht nicht allein.
Wir verstehen Führen aus der Mitte so, dass dadurch andere Partner mit weniger
Ressourcen ihre unverzichtbaren Beiträge auf Augenhöhe einbringen können. Und in4
dieser Logik verzahnen wir unsere Fähigkeiten. Deswegen unterstellen sich
Deutschland
und
die
Niederlande
gegenseitig
Luftlandetruppen-
und
Panzereinheiten. Deswegen gibt es die Deutsch-Französische-Brigade. Und
deswegen vertiefen wir mit Polen die Kooperation unserer Land- und Seestreitkräfte.
Wir waren vor 70 Jahren Todfeinde! Heute verflechten wir unsere Streitkräfte und
vertrauen uns in einem Maße, das seinesgleichen sucht.
Führen aus der Mitte – ja, das kann auch bedeuten, gemeinsam zu kämpfen. Aber
es ist weit mehr als das. Es heißt auch, andere zu ertüchtigen, in ihrer Region selbst
für Sicherheit zu sorgen. In dieser Logik haben wir im vergangenen Jahr gehandelt,
von Mali über Afghanistan, den Libanon, Somalia bis zum Irak.
Führen aus der Mitte heißt: die unbedingte Bereitschaft, gemeinsam zu analysieren
und gemeinsam zu entscheiden. Keine Nation allein – nicht mal die größte – hat die
Mittel, Konflikte auf Dauer erfolgreich zu lösen. Auch wenn Entscheidungsfindungen
in Partnerschaften zwischen gleichberechtigten Staaten oftmals nur recht mühsam
und langsam erscheinen mögen – diese Entscheidungen beruhen auf einer breiteren
Legitimationsbasis und sie erweisen sich im Nachhinein meist als klüger.
Außenminister Kerry hat vergangene Woche einen pointierten Namensartikel in einer
deutschen Tageszeitung veröffentlicht. In ihm beschreibt er, dass angesichts der
neuen Bedrohungen, die sich nicht mehr an Linien auf der Landkarte orientieren,
Nachbarschaft überall sei. Und weiter, Zitat: „Wir haben eine Welt hinter uns
gelassen, in der die Macht in Hierarchien beheimatet war. Nun begeben wir uns in
eine Welt, wo Macht in Netzwerken liegt.“
Derzeit erleben wir Herausforderungen, die so vielschichtig sind, dass es sogar
gleich mehrerer Bündnisse oder ganz neuer Partnerschaften bedarf, um sie in den
Griff zu bekommen. Siehe die Russland-Ukraine-Krise: Sie fordert NATO und EU und
OSZE. Alle drei Organisationen können ihren spezifischen Mehrwert unter Beweis
stellen. Die NATO, weil das Vorgehen des Kreml das gesamte Bündnis bedroht und
gerade die östlichen Mitglieder Sicherheit brauchen. Und die OSZE, weil sie wie
keine andere Organisation geeignet ist, in diesem hybrid geführten Konflikt
Transparenz zu schaffen, für Objektivität zu sorgen und Gesprächsräume offen zu
halten. Die EU, weil wirtschaftlicher Druck notwendig ist, wo es keine militärische
Lösung geben darf.5
Dabei müssen wir Europäer eines beachten:
Wir haben uns in Europa
zusammengetan, weil uns eine gemeinsame Wertebasis verbindet. Diese Wertebasis
haben wir in sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Krisenjahren unter großen
Anstrengungen verteidigt. Über Details können wir streiten. Aber über unsere
Einigkeit und unseren Zusammenhalt sollten keine Zweifel bestehen und keiner sollte
sie leichtfertig aufs Spiel setzen.
In allen drei Organisationen hat sich Deutschland früh und angemessen engagiert.
Deutschland ist nicht nur Rahmennation und Starthelfer der neuen NATO-
Speerspitze, wir bauen das Multinationale Korps Nordost mit auf ebenso wie die
Stützpunkte, die die NATO in ihren östlichen und südlichen Mitgliedstaaten einrichtet.
Der Beitrag der Bundeswehr bei der Umsetzung der NATO-Beschlüsse von Wales ist
damit ebenso wenig wegzudenken wie das unermüdliche Engagement der
Bundesregierung, die Rolle der OSZE zu stärken und für eine geschlossene Haltung
der EU gegenüber Russland zu sorgen. Damit steht Deutschland in der Mitte der
transatlantischen und europäischen Politik.
Schauen wir in die südliche Peripherie Europas, so sehen wir eine Allianz von knapp
60 Staaten gegen den Terror der ISIS; Staaten unterschiedlichster Couleur, die der
gemeinsame Wille eint, die fürchterliche Barbarei zu stoppen; arabische Staaten der
Region, muslimische Staaten und westliche Staaten aus der ganzen Welt. Der
Westen verfügt zweifellos über enorme politische, wirtschaftliche und militärische
Möglichkeiten. Aber der ideologisch aufgeladenen ISIS die pseudoreligiöse Maske
vom Gesicht zu reißen, das kann nur in der breiten Allianz mit den muslimischen
Staaten gelingen, die diese Auseinandersetzung zu ihrer eigenen machen. Auch hier
hat Deutschland früh sein Gewicht in die Mitte der Waagschale geworfen – nicht nur
zugunsten eines breiten politischen Lösungsansatzes. Unser Land hat nach einer
sehr kontroversen innenpolitischen Diskussion auch Tabus aufgelöst. Wir haben
neben humanitärer Hilfe auch Waffen und Munition an die Peschmerga geliefert. Und
letzte Woche hat der Deutsche Bundestag beschlossen, Truppen für eine
Ausbildungsmission in den Nordirak zu schicken.
Denken Sie auch an die vielen Staaten, die im Kampf gegen die Ebola-Epidemie
zusammengefunden haben. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass in Monrovia
Helfer u.a. aus Kuba, China, den USA und Europa Zelt an Zelt gemeinsam die6
Epidemie bekämpfen? Auch hier war Deutschland schnell zur Stelle. Innerhalb
weniger Tage haben wir eine Luftbrücke in Westafrika aufgebaut, in der die deutsche
Luftwaffe bis zum heutigen Tag in rund 150 Flügen 560 Tonnen Hilfsgüter in die
Ebola-Gebiete befördert hat.
Bereitschaft zu Führen aus der Mitte heißt, dass beides zusammenkommen muss:
Handlungswille und Handlungsfähigkeit. Deshalb haben wir mit dem Irak-Mandat für
unsere Soldaten gezeigt, dass es in unserem deutschen Recht den Raum gibt zu
handeln, wenn es humanitär und sicherheitspolitisch geboten ist. Und deshalb
arbeiten wir mit Hochdruck daran, die Rüstung und das Material der Bundeswehr in
einen Zustand zu bringen, der uns nachhaltig partner- und bündnisfähig erhält.
Führen aus der Mitte bedeutet schließlich auch, sich engagiert der wesentlichsten
Zukunftsfragen der Sicherheitspolitik anzunehmen. Das betrifft die hybride
Kriegsführung und ihre digitale Dimension: Sei es das verdeckte Einschleusen von
Geheimdienst, Militär und Waffen, das Anheizen regionaler oder ethnischer
Spannungen, die politische Destabilisierung, die ökonomische Strangulierung, die
massive Informationskampagne zur Desavouierung der bestehenden Ordnung, die
Nutzung sozialer Medien zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung oder Angriffe
auf IT-Strukturen. Das fundamental Neue ist die Kombination und die Orchestrierung
dieses unerklärten Krieges, bei dem erst die Gesamtbetrachtung der einzelnen
Mosaikstücke den aggressiven Charakter des Plans entlarvt. Und das sage ich auch
mit Blick auf die aktuelle Debatte über die Ukraine. Eine Konzentration auf Waffen
allein könnte ein Brandbeschleuniger sein und uns von einer gewünschten Lösung
eher entfernen. Die Bevölkerung leidet bitter. In der Ukraine sind schon viel zu viele
Waffen. Der Nachschub für die Separatisten ist potenziell unbegrenzt. Moskau hat
unzweifelhaft eingegriffen. Daraus erwächst Verantwortung. Es muss möglich sein,
einen Interessenausgleich innerhalb der Ukraine zu finden, der beides garantiert:
staatliche Integrität und das passende Maß an Autonomie.
Es sind die unkonventionellen und vielfältigen Mittel des hybriden Krieges, die
unkonventionell und vielfältig bekämpft werden müssen. Wir müssen das
zerstörerische Narrativ entlarven. Sei es der Allmachtswahn der ISIS oder seien es
die pseudohistorischen Angriffe auf die Integrität der Ukraine. Auch wenn die Mittel
neu sind, es geht auch hier darum, worum es in vielen Kriegen immer gegangen ist:7
Es geht um das Verschieben von Grenzen, den Bruch des Völkerrechts und die
massive Verletzung der Menschenrechte. Diese Mechanismen und Muster müssen
wir offenlegen. Aber wie? Wir haben dazu die Möglichkeit. Denn letztlich ist das, was
als unsere Schwäche verhöhnt wird, unsere größte Stärke: der Zweifel, der
Widerspruchsgeist und die Kritik. Daraus erwachsen die freie Meinungsbildung, die
freie Presse, Toleranz und Pluralität. Das macht eine Gesellschaft widerstandsfähig
gegen Desinformation und Propaganda.
Henry Kissinger hat in einer Diskussion mit mir im Sommer des vergangenen Jahres
gesagt, Deutschland sei geradezu verdammt dazu, eine immer wichtigere Rolle zu
spielen. Ja, das stimmt. Mit dem richtigen Maß. Mit Mut zum Handeln, aber auch mit
Demut im Handeln. So wie es unseren Sicherheitsinteressen, unserer humanitären
Pflicht und unserer historischen Verantwortung entspricht.
(Foto: MSC/Müller)
„Führung aus der Mitte“ ist die „Vernetzte Sicherheit“ du jour.
„Führung aus der Mitte“ ist also Führen von vorn mit Anspruch Primus inter Pares.
Bin mal auf die Kunststücke der Übersetzer gespannt. :)
Ansonsten möchte sie also Panzerkolonnen und artilleristische Flächenberegnung stoppen, indem sie schön postmodern Narrative dekonstruiert und jedem ein bißchen Recht gibt.
Geht schon im Proseminar Genderwissenschaft in verschieden schönen Variationen schief. Die Anwendung auf militärische Auseinandersetzungen dürfte geradezu spektakuläre Flachköpfer produzieren.
Ach, der olle Stephen Larrabee hält wieder mal ein Koreferat.
Singt immer noch das alte RAND-Lied aus den charts der 90er wie schon in den RAND-Studien für V. Rühe: ceterum censeo Cartaginem esse delendam ;-)
Jedes Jahr wird eine neue Sau durch das Dorf getrieben. Wäre schön, wenn wir mal etwas zu Ende bringen würden. Es fühlt sich an, als ob jedes Mal etwas verkündet wird, dann merkt man, dass es Geld kostet und in der realen Welt zu politisch ungewollten Konsequenzen führt… und dann beginnt man wieder von vorn.
Alle 4 Jahre dann zusätzlich noch kompletter Neustart.
pi
@Klaubautermann:
Si vis pacem para bellum
oder auch: „Im Westen nichts Neues“
Führung aus der Mitte, die Rede ist als MP3 online.
http://tinyurl.com/pxsmcyu
Houston, wir haben einen neuen Slogan.
Ach ist das wieder mal erfrischend. Partei der Mitte, Mitte in Europa, Führung aus der Mitte. Wir werfen unser Gewicht mitten in die Waagschale.
Mittelmaß in allen Belangen.
@cosmo
Genau, und deswegen sollten wir vielleicht doch Parabellum-Waffentechnik an die Ukraine liefern:
http://de.wikipedia.org/wiki/Parabellum_MG_14
sarc/off
@all Darauf duerfen sich unsere Verbuendeten und Gegner verlassen:
Die Summe aller Sprechblasen ist konstant!
Also die Amerikaner machen „leading from behind“, wir machen „leading from middle/center“ (?) und dann fragt man sich bloß wer denn nun die Vorhut und die Flanken führt, bzw. stellt……
Nach dieser Rede braucht sich Putin wirklich keinerlei „Sorgen“ mehr zu machen.
@ MikeMolto
Angesichts dessen was da oben steht, halte ich die Anzahl der Sprechblasen aus dem politischen Berlin eher für hochgradig inflationär!
@ csThor 16:58
Ich bin der Meinung, vor einem Jahr haette Fr vdL etwa gleich lang geredet und mit gleicher
Konsequenz das Jahr ueber die Blase ausgefuellt.
Aber: Ich lerne gerne dazu….dann machen wir aus der Konstanten eben eine Parabel (pun intended) von wegen ‚hochgradig‘.
Keep smiling.
„Mitte bedeutet, selbst das Beste an Ressourcen und Fähigkeiten in die Bündnisse
und Partnerschaften einzubringen. Mehr als für andere gilt das für Deutschland.“
……und da ist wohl eher nicht das Wehrmaterial der Bw gemeint!
„Aus der Mitte führen“ – könnte eine Hooligan-Maxime sein?
Ansonsten: Davos, Kölner Süßwarenmesse, Münchener W(i)eh(e)rkunde-Tagung: viele Kalorien, aparte Nebenprogramme.
Da nur die Staaten rings um uns herum noch funktionsfähige Streitkräfte haben, bleibt uns ohnehin nur der Platz in der Mitte. Ein paar pressewirksam zu verschleißende Pionier- oder Fallschirmjägerbattailone für die „Speerspitze“ werden sich zur Not schon noch finden lassen. Bis zur nächsten Sicherheitskonferenz werden die eben durchhalten müssen, mit etwas Glück führt danach dann jemand der das auch kann.
„Is Germany ready to lead?“ Uschi: Ja, wir sind bereit !!!
…doch frage mich womit und dann wofür?
Führung aus der Mitte… klingt nach Etappe. Führung von vorne gibt es wohl nicht mehr?
@ T.W.
Da sich der Text mit den vielen Umbrüchen furchtbar lesen lässt, stelle ich ihn mal hier bereinigt rein. Wenn Sie die alte Fassung durch diese neue ausgetauscht haben, kann ja dieser Kommentar gelöscht werden.
Führung aus der Mitte
Herr Botschafter Ischinger, Sie haben es wieder einmal geschafft, für die Sicherheitskonferenz ein eindrucksvolles Programm zusammenzustellen, das beides gleichermaßen leistet: Das wichtige Gespräch über die brisantesten aktuellen Krisen, wie auch das Nachdenken über strategische Entwicklungen und Ziele. Sie haben in der Vorbereitung dieser Konferenz ein wirklich lesens- und nachdenkenswertes Papier herausgegeben: Den „Munich Security Report 2015“. Sie haben in der Vorbereitung dieser Konferenz ein wirklich lesens- und nachdenkenswertes Papier herausgegeben: Den „Munich Security Report 2015“. Gleich einer der ersten Artikel stellt die durchaus provokante Frage: „Is Germany ready to lead?“ Meine Antwort: Ja, wir sind bereit. Fragt man die deutsche Bevölkerung, ist die Antwort zurückhaltend. 62 Prozent der befragten Deutschen geben an, Deutschland solle sich nicht noch mehr in internationalen Krisen engagieren – nur 34 Prozent sprechen sich dafür aus. Aus der Perspektive des Auslands sieht dies schnell nach künstlicher „Selbstverzwergung“ aus. Nach einem Erwachsenen, der nicht wahrhaben will, dass der gewachsenen Kraft und Reife auch ein höheres Maß an Verantwortung entspricht. Ist das Gefühl der deutschen Bevölkerung deswegen aus der Zeit gefallen? Nein, auch weil die leidvolle deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts heute zur DNA unseres Volkes gehört. Die politisch-moralische Bankrotterklärung unseres Landes ist erst 70 Jahre her. Und sie wird uns mit ihrer Düsterkeit immer begleiten und eine Spur nachdenklicher machen. Das „think twice“ ist unsere Lehre aus unserer Geschichte. Aber unsere moralische Verpflichtung ist es auch, mit aller Kraft für die Verteidigung der universellen Menschenrechte einzustehen. Gerade vor dem Hintergrund unserer Geschichte kann Gleichgültigkeit keine Option sein. So müssen wir bei uns in Deutschland unermüdlich erklären und begründen, dass das Einstehen für Einigkeit und Recht und Freiheit heute nicht mehr alleine eine nach innen gerichtete nationale Aufgabe ist. Und wir müssen erklären, dass der weltweite, anstrengende, oft schmerzhafte und auch harte Einsatz für Menschenrechte, Demokratie und Freiheit nicht nur den anderen überlassen werden kann, sondern genauso auch uns angeht.
Das schreiben uns die unermesslichen Verbrechen von Ruanda und Srebrenica ebenso ins Stammbuch wie der versuchte Genozid an den Jesiden. „Gleichgültigkeit ist und bleibt keine Option“. Der Tenor der Münchner Sicherheitskonferenz im letzten Jahr war: Deutschland ist bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen, sich einzubringen, zu handeln. Was bedeutet das konkret? Mehr Verantwortung nur auf diplomatischem Parkett? Oder in der Entwicklungszusammenarbeit? Oder auch in harten militärischen Aktionen? Wenn ich anfangs gesagt habe, Germany is ready to lead, dann ist die Kernfrage doch: Um welche Art von Führung geht es heute? Verstehen wir alle dasselbe unter dem Wort Führung? Ein Wort, das im Deutschen einen so anderen Klang hat als seine englische Übersetzung leadership? Verstehen wir unter Führung das Führen mit der Pickelhaube? Nein! Führen in der Form, dass Deutschland das Lenkrad an sich reißt und die Richtung vorgibt? Nein! Führung, indem Deutschland voranstürmt, weil es glaubt, Nummer eins unter Europäern sein zu müssen? Nein! Das alles entspricht nicht der politischen Kultur Deutschlands im 21. Jahrhundert. Ich möchte sagen, zu welcher Art Führung Deutschland sehr wohl bereit ist: Es ist die Führung aus der Mitte. Dies ist der Anspruch, den unsere Partner an uns haben – und dies sollte auch unser eigener Anspruch an uns selbst sein. Führen aus der Mitte bedeutet, selbst das Beste an Ressourcen und Fähigkeiten in die Bündnisse und Partnerschaften einzubringen. Mehr als für andere gilt das für Deutschland. Wohl jeder hier im Saal kennt das Zitat des damaligen polnischen Außenministers und jetzigen Parlamentspräsidenten Radoslaw Sikorski, er fürchte sich weniger vor einem starken Deutschland als vor einem schwachen Deutschland. Viele Kommentatoren haben das als Wunsch oder gar Aufforderung interpretiert, Deutschland möge endlich wieder eine dominantere Rolle übernehmen. Aber wir verstehen darunter nicht Dominanz gegenüber unseren Nachbarn oder eine Politik über deren Köpfe hinweg. Im Gegenteil. Führen aus der Mitte, das geht nicht allein. Wir verstehen Führen aus der Mitte so, dass dadurch andere Partner mit weniger Ressourcen ihre unverzichtbaren Beiträge auf Augenhöhe einbringen können. Und in dieser Logik verzahnen wir unsere Fähigkeiten.
Deswegen unterstellen sich Deutschland und die Niederlande gegenseitig Luftlandetruppen- und Panzereinheiten. Deswegen gibt es die Deutsch-Französische-Brigade. Und deswegen vertiefen wir mit Polen die Kooperation unserer Land- und Seestreitkräfte. Wir waren vor 70 Jahren Todfeinde! Heute verflechten wir unsere Streitkräfte und vertrauen uns in einem Maße, das seinesgleichen sucht. Führen aus der Mitte – ja, das kann auch bedeuten, gemeinsam zu kämpfen. Aber es ist weit mehr als das. Es heißt auch, andere zu ertüchtigen, in ihrer Region selbst für Sicherheit zu sorgen. In dieser Logik haben wir im vergangenen Jahr gehandelt, von Mali über Afghanistan, den Libanon, Somalia bis zum Irak. Führen aus der Mitte heißt: die unbedingte Bereitschaft, gemeinsam zu analysieren und gemeinsam zu entscheiden. Keine Nation allein – nicht mal die größte – hat die Mittel, Konflikte auf Dauer erfolgreich zu lösen. Auch wenn Entscheidungsfindungen in Partnerschaften zwischen gleichberechtigten Staaten oftmals nur recht mühsam und langsam erscheinen mögen – diese Entscheidungen beruhen auf einer breiteren Legitimationsbasis und sie erweisen sich im Nachhinein meist als klüger. Außenminister Kerry hat vergangene Woche einen pointierten Namensartikel in einer deutschen Tageszeitung veröffentlicht. In ihm beschreibt er, dass angesichts der neuen Bedrohungen, die sich nicht mehr an Linien auf der Landkarte orientieren, Nachbarschaft überall sei. Und weiter, Zitat: „Wir haben eine Welt hinter uns gelassen, in der die Macht in Hierarchien beheimatet war. Nun begeben wir uns in eine Welt, wo Macht in Netzwerken liegt.“ Derzeit erleben wir Herausforderungen, die so vielschichtig sind, dass es sogar gleich mehrerer Bündnisse oder ganz neuer Partnerschaften bedarf, um sie in den Griff zu bekommen. Siehe die Russland-Ukraine-Krise: Sie fordert NATO und EU und OSZE. Alle drei Organisationen können ihren spezifischen Mehrwert unter Beweis stellen. Die NATO, weil das Vorgehen des Kreml das gesamte Bündnis bedroht und gerade die östlichen Mitglieder Sicherheit brauchen. Und die OSZE, weil sie wie keine andere Organisation geeignet ist, in diesem hybrid geführten Konflikt Transparenz zu schaffen, für Objektivität zu sorgen und Gesprächsräume offen zu halten. Die EU, weil wirtschaftlicher Druck notwendig ist, wo es keine militärische Lösung geben darf. Dabei müssen wir Europäer eines beachten: Wir haben uns in Europa zusammengetan, weil uns eine gemeinsame Wertebasis verbindet. Diese Wertebasis haben wir in sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Krisenjahren unter großen Anstrengungen verteidigt. Über Details können wir streiten. Aber über unsere Einigkeit und unseren Zusammenhalt sollten keine Zweifel bestehen und keiner sollte sie leichtfertig aufs Spiel setzen. In allen drei Organisationen hat sich Deutschland früh und angemessen engagiert.
Deutschland ist nicht nur Rahmennation und Starthelfer der neuen NATO- Speerspitze, wir bauen das Multinationale Korps Nordost mit auf ebenso wie die Stützpunkte, die die NATO in ihren östlichen und südlichen Mitgliedstaaten einrichtet. Der Beitrag der Bundeswehr bei der Umsetzung der NATO-Beschlüsse von Wales ist damit ebenso wenig wegzudenken wie das unermüdliche Engagement der Bundesregierung, die Rolle der OSZE zu stärken und für eine geschlossene Haltung der EU gegenüber Russland zu sorgen. Damit steht Deutschland in der Mitte der transatlantischen und europäischen Politik. Schauen wir in die südliche Peripherie Europas, so sehen wir eine Allianz von knapp 60 Staaten gegen den Terror der ISIS; Staaten unterschiedlichster Couleur, die der gemeinsame Wille eint, die fürchterliche Barbarei zu stoppen; arabische Staaten der Region, muslimische Staaten und westliche Staaten aus der ganzen Welt. Der Westen verfügt zweifellos über enorme politische, wirtschaftliche und militärische Möglichkeiten. Aber der ideologisch aufgeladenen ISIS die pseudoreligiöse Maske vom Gesicht zu reißen, das kann nur in der breiten Allianz mit den muslimischen Staaten gelingen, die diese Auseinandersetzung zu ihrer eigenen machen. Auch hier hat Deutschland früh sein Gewicht in die Mitte der Waagschale geworfen – nicht nur zugunsten eines breiten politischen Lösungsansatzes. Unser Land hat nach einer sehr kontroversen innenpolitischen Diskussion auch Tabus aufgelöst. Wir haben neben humanitärer Hilfe auch Waffen und Munition an die Peschmerga geliefert. Und letzte Woche hat der Deutsche Bundestag beschlossen, Truppen für eine Ausbildungsmission in den Nordirak zu schicken.
Denken Sie auch an die vielen Staaten, die im Kampf gegen die Ebola-Epidemie zusammengefunden haben. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass in Monrovia Helfer u.a. aus Kuba, China, den USA und Europa Zelt an Zelt gemeinsam die Epidemie bekämpfen? Auch hier war Deutschland schnell zur Stelle. Innerhalb weniger Tage haben wir eine Luftbrücke in Westafrika aufgebaut, in der die deutsche Luftwaffe bis zum heutigen Tag in rund 150 Flügen 560 Tonnen Hilfsgüter in die Ebola-Gebiete befördert hat. Bereitschaft zu Führen aus der Mitte heißt, dass beides zusammenkommen muss: Handlungswille und Handlungsfähigkeit. Deshalb haben wir mit dem Irak-Mandat für unsere Soldaten gezeigt, dass es in unserem deutschen Recht den Raum gibt zu handeln, wenn es humanitär und sicherheitspolitisch geboten ist. Und deshalb arbeiten wir mit Hochdruck daran, die Rüstung und das Material der Bundeswehr in einen Zustand zu bringen, der uns nachhaltig partner- und bündnisfähig erhält.
Führen aus der Mitte bedeutet schließlich auch, sich engagiert der wesentlichsten Zukunftsfragen der Sicherheitspolitik anzunehmen. Das betrifft die hybride Kriegsführung und ihre digitale Dimension: Sei es das verdeckte Einschleusen von Geheimdienst, Militär und Waffen, das Anheizen regionaler oder ethnischer Spannungen, die politische Destabilisierung, die ökonomische Strangulierung, die massive Informationskampagne zur Desavouierung der bestehenden Ordnung, die Nutzung sozialer Medien zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung oder Angriffe auf IT-Strukturen. Das fundamental Neue ist die Kombination und die Orchestrierung dieses unerklärten Krieges, bei dem erst die Gesamtbetrachtung der einzelnen Mosaikstücke den aggressiven Charakter des Plans entlarvt. Und das sage ich auch mit Blick auf die aktuelle Debatte über die Ukraine. Eine Konzentration auf Waffen allein könnte ein Brandbeschleuniger sein und uns von einer gewünschten Lösung eher entfernen. Die Bevölkerung leidet bitter. In der Ukraine sind schon viel zu viele Waffen. Der Nachschub für die Separatisten ist potenziell unbegrenzt. Moskau hat unzweifelhaft eingegriffen. Daraus erwächst Verantwortung. Es muss möglich sein, einen Interessenausgleich innerhalb der Ukraine zu finden, der beides garantiert: staatliche Integrität und das passende Maß an Autonomie. Es sind die unkonventionellen und vielfältigen Mittel des hybriden Krieges, die unkonventionell und vielfältig bekämpft werden müssen. Wir müssen das zerstörerische Narrativ entlarven. Sei es der Allmachtswahn der ISIS oder seien es die pseudohistorischen Angriffe auf die Integrität der Ukraine. Auch wenn die Mittel neu sind, es geht auch hier darum, worum es in vielen Kriegen immer gegangen ist: Es geht um das Verschieben von Grenzen, den Bruch des Völkerrechts und die massive Verletzung der Menschenrechte. Diese Mechanismen und Muster müssen wir offenlegen. Aber wie? Wir haben dazu die Möglichkeit. Denn letztlich ist das, was als unsere Schwäche verhöhnt wird, unsere größte Stärke: der Zweifel, der Widerspruchsgeist und die Kritik. Daraus erwachsen die freie Meinungsbildung, die freie Presse, Toleranz und Pluralität. Das macht eine Gesellschaft widerstandsfähig gegen Desinformation und Propaganda. Henry Kissinger hat in einer Diskussion mit mir im Sommer des vergangenen Jahres gesagt, Deutschland sei geradezu verdammt dazu, eine immer wichtigere Rolle zu spielen. Ja, das stimmt. Mit dem richtigen Maß. Mit Mut zum Handeln, aber auch mit Demut im Handeln. So wie es unseren Sicherheitsinteressen, unserer humanitären Pflicht und unserer historischen Verantwortung entspricht.
Nur 2 Cent
Beim „last stand“ steht der Führer inmitten seiner Mitkämpfer und verteidigt die Fahne, eine Hand am Fahnenstock, in der anderen die Pistole …^^
Ihr habt doch alle keine Ahnung. Wir werden halt aus der Mitte geführt. Ist doch auch viel zu eng immer in dieser muffigen Mitte. Und in vier Jahren erfahren wir, wohin wir geführt worden sind.
blablabla…
Mir gefällt die BILD-Zeile (leicht gekürzt ;-)):
„Deutschland ist
bereit zu führen“
Verteidigungsministerin bekräftigt Nein!
@ klabautermann 16:12
Hab den Larrabee heute auch erlebt. Mein notorisch positives Amerikabild gerät langsam ins Wanken. Leider, muss ich wirklich sagen. Eine so geringe Lernfähigkeit in der Beurteilung, was militärische Mittel einerseits leisten müssen und was sie andererseits auf keinen Fall leisten können, hätte ich nicht erwartet. Russisch-Roulette ist harmlos dagegen.
Die Argumentation von Frau vdL finde ich in dieser hochbristanten Frage übrigens sehr überzeugend. Sie hat die untragbaren Risiken glasklar auf den Punkt gebracht. Chapeau. Muss auch mal gesagt sein.
Ich erwarte zu solchen Zeiten mehr als besonderes eine Frau als V-Ministerin
Das ist schön und was besonderes aber nicht für Solche Zeiten jetzt wird können verlangt
Radpanzer , SPz , KPz ist Deutschland immer hinten daran
andere haben immer mehr
Wenn ein Land wie wir sich ganz klein macht unter hinter kleine Versteckt das lauft was Schief aber das will hier keiner wissen vor allem unsere Presse nicht
70 Marder wurden zu A 5 Umgebaut 1 ging Verloren was will man mit nur 69 in der Ukraine , den Umlauf sind das zu wenig weil die müssen in die Werkstadt und so weiter das sind viel zu wenig Ausbildung auch noch welche es muss auch was getan werden wie Umbau von weiteren Marder wenn der Puma noch nicht so weit ist
Aber auch Fu als Kettenfahrzeug ist ein Manko , Boxer muss schneller geliefert werden dafür will die Industrie eine Garantie das die ihre Mitarbeiter absichern können , aber gar nichts wurde getan gar nicht
Rhnm hat eine Marder Option
aber auch was Pzabwund Flugabw ist dringen was zu tun den der Jaguar wurde nie ersetzt und der Gepard und Roland auch nicht
und im Urban fehlt ein UPz soweit denkt man noch gar nicht
Leo 2 sind viel zu wenig da und man tut einfach nichts
Aus der Rede:
„Und deshalb arbeiten wir mit Hochdruck daran, die Rüstung und das Material der Bundeswehr in
einen Zustand zu bringen, der uns nachhaltig partner- und bündnisfähig erhält.“
Unter Hochdruck? Die Tasl Forces?
Da bin ich ja dann mal auf den RegEntw des EPl 14 für 2016 gespannt.
Noch etwas zur hybriden Kregführung:
Die Kanzlerin meinte soeben man müsse sich in Deutschlamd intensiver damit beschäftigen.
Die Aussagen dazu von vdL in der Rede zeigen, dass das stimmt.
Aber wer beschäftigt sich wirklich damit?
@KeLaBe
RAND bleibt eben RAND. Es war, ist und bleibt eben die PR-Schmiede des US-MIK: eternal war for eternal profit.
;-(
Fr vdL hat nach Allem offenbar den Begriff ‚Fuehrung‘ nicht verstanden. Sie scheint es mit brainstorming oder round-table-diskussion zu verwechseln.
Fuehrung heisst die Richtung angeben, das kann man aber nur mit klarem Ziel und gesichertem Standort.
Beides fehlt in DE.
Memoria | 07. Februar 2015 – 11:32
Ganz bestimmt nicht
Vor allem sollte man bedenken das wir Leichte schnelle Einheiten fehlen
Russland baut weiter auf kleine Einheiten die Hinterraum Kämpfen wie die wo die Heeresgruppe Mitte zum Fall brachte , sollte BW Leichte Btl aufstellen die speziel dafür Ausgerüstet sind Lokalisieren und auszuschalten
@Memoria
Diese Aussage der Frau Merkel fallen wohl in die „Neuland“-Kategorire. Sie ist wirklich so etwa 1995 intellektuell stehen geblieben und steckt in der PC-Neusprech-Falle.
In Sachen hybride Kriegsführung bis hin zur nuklearen Schwelle sollte sie vielleicht mal die Kubakrise studieren inkl. Schweinebucht, Operation Northwoods und Moongoose sowie die sowjetische Operation Anadyr.
Zur hybriden Kriegsführung noch ein kurzer Rückblick:
http://www.nationaljournal.com/magazine/the-military-s-new-hybrid-warriors-20090314
und die Diskussion hier:
http://augengeradeaus.net/2013/09/vormerken-steadfast-jazz/comment-page-1/#comment-78441
Für die Regierung Merkel wahrscheinlich wieder Neuland….
Aber auch für die FüAk – und das ist peinlich.
Wie bereits bei NCW und COIN sind wir wieder 5 Jahre hinter der internationalen Debatte.
Konsequenzen?
Geld ist eben nicht alles.
Dabei ist hybride Kriegsführung bis hin zur nuklearen Schwelle eigentlich ein alter Hut: Kubakrise
Dazu müßte man sich mal intensiv mit den Operationen „Anadyr“, Moongoose/Schweinebucht und auch mit der (nicht durchgeführten) Operation Northwoods beschäftigen. Hybride Kriegsführung ist kein Neuland sondern Neusprech.
Jetzt sind zwei Kommentare wieder im SPAM-Nirwana verschwunden…….hm ?????
@ Memoria 11:55
Danke fuer den hybrid warrior,
bei uns kommt dann natuerlich die Frage auf nach der politischen Willensbildung um solche Ausbildung und Ausruestung einzufuehren…
@ molto … bevor man die richtung vorgibt, sollte aber das ziel klar sein. ich denke da gibt es durchaus gesprächsbedarf …
wer ziellos aber führungsstark losbrettert gewinnt oft nur die abschleppkette am güldenen band …
@klabautermann:
Richtig das ist nichts Neues.
Siehe 2. Weltkrieg, Vietnam, etc.
Eine schöne Zusammenfassung (aus dem Jahr 2013!):
http://jsou.socom.mil/JSOU%20Publications/JSOU%2013-4_McCulloh,Johnson_Hybrid%20Warfare_final.pdf
Und wer schreibt derlei an der FüAk auf?
Wer lehrt das dort?
SOW? SPS? FLH?
Aber SACEUR u.vdL haben ja erst kürzlich gezeigt, dass sie noch nichteinmal durchdringen, dass hybride Kriege mehr sind als „klassische“ unkonventionelle Kriege.
Auch schon unkonventionelle Konflikte sind ja nicht neu:
https://www.youtube.com/watch?v=3XekeXMLyOo
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ukraine-nato-general-breedlove-schliesst-militaerische-option-nicht-aus-a-1017260.html
Es ist schon ganz erstaunlich mit welcher Dreistigkeit sich eine US-amerikanischer General in die europäische Sicherheitspolitik einmischt. Hat die NATO keinen Chairman Military Committee mehr ?
@ klabautermann dazu ein guter Artikel in dem auch schon andere Führung aus der Mitte umsetzen wollten
Die Sicherheitspolitik des europäischen Führungstrios
Die europäische Sicherheitspolitik steht und fällt mit dem Willen und der Fähigkeit Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens zur engen Kooperation und gemeinsamen Führung. […] durch eine Flexibilisierung der NATO und die Rückkehr der Grande Nation in umgestaltete militärische Strukturen des Bündnisses eine europäische Führung aus der Mitte der Allianz heraus zu installieren.
http://www.bpb.de/apuz/28824/die-sicherheitspolitik-des-europaeischen-fuehrungstrios?p=all
@ Markus dAe 12:16
yes,sir….verweise auf meinen Beitrag 11:41
Irgendjemand muß und wird in Europa Sicherheitspolitik betreiben. Da Deutschland und Frankreich es nicht tun, übernehmen jetzt zwangsläufig nochmal die Amerikaner.
Breedloves Aussagen werden östlich der Oder das beruhigende Gefühl hinterlassen, daß wenigstens einer noch nicht den Verstand verloren hat.
Merkel hat kapituliert. Wenn es nach ihr geht, wird es keine Verhandlungslösung und in absehbarer Zeit auch kein Ende des Krieges geben:
http://carnegieeurope.eu/strategiceurope/?fa=59002
@klabautermann | 07. Februar 2015 – 12:31
Breedlove -Dreistigkeit
Mir blieb die Spucke weg.
Hört man dann noch Mc Cain, wie er verbale Attacken gegen Merkel reitet,
könnte man annehmen, daß die Falken in den USA zum Sturmangriff blasen.
Sollte dann wohlmöglich der Nachfolger von Obama wieder ein Bush sein – dann gut Nacht. Es ist nicht verwunderlich, wenn der Anti-Amerikanismus quer durch alle Gesellschaftsschichten mehr und mehr Zuspruch erhält.
Wir in Europa sind auch deshalb politisch arme Würstchen, weil wir eben auch militärisch solche sind. Und wenn die USA unsere Schutzmacht sein soll, dann ist Europa eben ihr „Schutzgebiet“. Bi wat is wat!
Ja, es ist wirklich umfassbar. Ein SACEUR sollte sich eigentlich um die Verteidigungsplanung des Bündnisses sorgen. Punkt. Da gibt es derzeit genug zu tun und genug zu verbessern. Und Mc Cain hat inzwischen jede Form des Anstands (und dann auch noch als Gast) verloren.
Da könnte man tatsächlich nachdenklich werden. Aber andererseits: Auch in den USA gibt es Meinungspluralität. Und zur MSK kommen eben traditionell eher die Falken.
„Es ist schon ganz erstaunlich mit welcher Dreistigkeit sich eine US-amerikanischer General in die europäische Sicherheitspolitik einmischt. “
Ist es das?
Die USA haben „Europa“ befreit und befriedet-es war (und ist) in ihrem Interesse, für Stabilität zu Sorgen-auch, weil Europa nun mal IHR Sprungbrett ist (man mag es auch „Brückenkopf“ nennen).
Wenn die Europäer nun mal wieder „nix“ tun (denn das können sie hervorragend….), dann handelt eben „der Ami“-ob es „Mutti“ passt oder nicht…….
Es ist ebenso erstaunlich, dass sich das bevölkerungsreichste und wirtschaftlich stärkste Land Europas weiterhin von den USA „beschützen“ lässt, ohne Hilfe dieses Verbündeten selbst im Bereich R&B stark in seinen Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt ist und sich dann wundert, dass der „große Bruder“ sich regelmäßig in die Diskussion einmischt.
Nach der nächsten Reform dürfte ein Viertel der sich in D befindlichen Kampftruppen auf die US-Streitkräfte entfallen. Bei diesem Ausblick würde ich aber auch verlangen ein gehöriges Wort mitzureden,
Wer in seiner sicherheitspolitischen Entscheidungsfindung unabhängig sein will, der sollte auch zumindest im Bereich Landesverteidigung selbst und ohne größere Hilfe anderer zu Handlungen befähigt sein.
Eine wirkliche Emanzipation der deutschen Verteidigungspolitik von den USA hat nie stattgefunden (gerade mit Blick auf die Finanzen eine sehr bequeme Lösung) und wer sich als Erwachsener vom Bruder bei jeder Gelegenheit unter die Arme greifen lässt und ohne diesen in vielen Bereichen nichts zu Stande bringt, muss eben damit rechnen dass dieser Bruder davon ausgeht, ein natürliches Mitspracherecht bzw. Recht zur Einmischung zu haben.
Im Bereich Sicherheitspolitik sind wir Griechenland und die USA entsprechen der BRD. Solange man sich weigert etwas an diesem Kräfteverhältnis zu ändern, muss man damit leben dass es zu Bevormundungen kommt.
@Patrick
Dieses „beschützen lassen“ ist der größte Dummfug der Geschichte!
Wie viele Divisionen hatte die Bundeswehr im kalten Krieg?
Nur weil man den eigenen NATO-Beitrag im kalten Krieg eben bewußt tief gehängt hat in der öffentlichen Wahrnehmung heißt das nicht daß er nicht da war und substantieller war als die hier stationierten US-Streitkräfte, zumindest was das Heer angeht.
Und jetzt vor wem?
Man kann es auch übertreiben mit dem hirnlosen Nachplappern amerikanischer Konservativer
@ JCR 17:31
Ganz so ‚Dummfug‘ ist es ja doch nicht.
Im kalten Krieg waere DE und die Bw total von Einfuhren vom amerikanischen Kontinent abhaengig gewesen ( Ich schreibe vorsaetzlich nicht USA) und diese Einfuhren haetten wir mit einem Dutzend obsoleter Zesrstoerer und Fregatten sicherstellen wollen?
Es gab also eine Arbeitsteilung, USA/CAN/GB zur See und in der Luft, DE zu Lande.
Und seinerzeit (ca 1950 bis 1980) hatte die US Army immerhin fast 400.000 Mann in DE stehen.
@ JCR:
„Man kann es auch übertreiben mit dem hirnlosen Nachplappern amerikanischer Konservativer“.
Bei allem Respekt gegenüber Ihrer Ansicht, aber :
„Nebenan“ wurde heute vormittag ein Thread – wieder mal – dichtgemacht, wesentlich aufgrund „persönlicher Nettigkeiten“.
Nur mal so nebenbei …
Naja, die Bundeswehr war im Kalten Krieg mit 3 Korps+ Territorialtruppen schon der Backbone der konventionellen Verteidigung am Boden. Da hatten auch die Sowjets gehörig Respekt vor. Das bei dem Angriffspotential einer Supermacht mit >100 Divisionen Verstärkungen nötig waren ist doch klar.
Anders heute: es stimmt schon, dass die heutige Bundeswehr nicht mal mehr annährungsweise dieselbe Rolle spielt. Sehr beschämend für das stärkste Land in Europa. Ich habs schon ein paarmal geschrieben: eigentlich sollten wir das „Arsenal der Demokratie“ in Europa sein und genügend Reserven zur Unterstützung und Beruhigung der kleineren Länder vorhalten. Wo sind die Reserven bloß geblieben?
@ St Marc:
„Wo sind die Reserven bloß geblieben ?“
Es passt alles ins Bild:
Das Material ist weg, verschenkt, verkauft, egal. Auf jeden Fall weg.
Und das, was wir haben, funktioniert nicht ( richtig bzw. zuverlässig ).
Soldaten werden auf Märschen angepöbelt, bespuckt, mit Flaschen beworfen und die Führung ordnet „Stubenarrest“ für die Truppe an.
Und Reservisten ?
Die gibt es doch !
( Dummerweise muß man nicht nur drüber reden, sondern sich um die auch noch „kümmern“ ! ).
@ JCR
Der kalte Krieg ist aber Vergangenheit und die Leistungsfähigkeit der Bw zur damaligen Zeit habe ich nicht angezweifelt. Ich bezog mich auf die jetzige Situation und die Tatsache, dass man im Gegensatz zur damaligen Situation wohl nicht in der Lage wäre sein eigenes Staatsgebiet zu verteidigen.
Ohne die Bedrohung durch den WP sollte man doch eigentlich zur selbstständigen Landesverteidigung befähigt sein und eventuell auch kleineren EU-Partnern unter die Arme greifen können. Anstatt selbst weiterhin auf Hilfe Dritter angewiesen zu sein.
Zumindest würde ich mir als US-Vertreter die Frage stellen, warum Europa trotz des theoretisch vorhandenen Potentials, keine eigenständige und vollständige Verteidigung des EU-Gebietes bewerkstelligen kann. Auch wäre es weitaus logischer wenn sich kleinere EU-Partner auf D, F u. UK verlassen könnten, anstatt sich an Washington wenden zu müssen.
„Und jetzt vor wem?“
Wenn man dies mit genügend Vorlaufzeit wüsste, wäre die Verteidigungspolitik eines der einfachsten politischen Betätigungsfelder.
Wenn Sie mir unterstellen Äußerungen US-amerikanischer Konservativer „nachzuplappern“, so implizieren Sie dass nur Menschen die deren Weltbild teilen, die Meinung vertreten Europa und insbesondere D (in Bezug auf sein vorh. Potential) seien militärisch nicht selbstständig genug bzw. in zu großem Maße abhängig.
Und diese Sichtweise lässt, mit Verlaub, auch nicht darauf schließen, dass bei der Einschätzung allzu viel nachgedacht wurde.
Ich würde mir im Gegenteil mehr Selbstständigkeit und Leistungsfähigkeit wünschen (nicht nur was D betrifft, sondern im gesamteuropäischen Kontext) damit die von Ihnen genannten konservativen Vertreter Washingtons weniger Drang verspüren sich einzumischen bzw. die Berechtigung hierzu verlieren.
Dies vor allem, da ich diese Personengruppe selbst als in der Masse relativ „hirnlos“ und mit einem stark vereinfachten Weltbild „gesegnet“ klassifizieren würde.