Was macht eigentlich… Katrin Suder? (2)
Was die für Rüstung zuständige Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, Katrin Suder, am (heutigen) Mittwochmittag macht, ist kein Geheimnis: Sie hält einen Vortrag bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). Zu einem recht interessanten Thema: Rüstungspolitik & Sicherheitspolitik – Anmerkungen zu einem besonderen Verhältnis.
Das klingt so, als müsste man sich das anhören. Leider ist diese Veranstaltung nur für geladene Gäste, und auf meine Anfrage wurde mir mitgeteilt, dass Medienvertreter ausdrücklich nicht zu dem Kreis der Geladenen gehören.
Schade eigentlich. Wäre doch im Sinne von Transparenz und so, die Anmerkungen der zuständigen Staatssekretärin zum Verhältnis von Rüstungs- und Sicherheitspolitik zu verfolgen. Zumal Suder ja nicht ganz so häufig (halb)öffentlich redet. Aber vielleicht, Wünsche darf man in der Vorweihnachtszeit ja äußern, stellt das BMVg hinterher den Redetext auf seine Webseite.
DIE WELT: Thorsten Jungholt, heute 05:59, Header: „Verteidigung – Weltpolitischer Anspruch, aber eine Pannen-Armee“
„Deutschland will mehr Verantwortung in der Welt übernehmen. Doch kann es das überhaupt? 2014 wurde klar: Ob Panzer, Schiffe oder Flugzeuge – das Material ist oft nicht einsatzbereit.“
Vier Minuten nach dem Start registrierte die Crew des NH90 einen lauten Knall. Flammen züngelten aus einem der beiden Triebwerke des Hubschraubers, glühende Metallteile krachten in die Rotorblätter. …..“
Ein sehr kritischer und unter der Woche auch ein sehr umfangreicher Artikel.
Sicherlich kein Zufall, ab heute 09:00 tagt der Verteidigungsausschuß und die Referenten in der 2ten Reihe können ja auch während der Sitzung auf ihren iPhones lesen.
Oder liegt es etwa daran, daß Thorsten Jungholt bzw. DIE WELT auch nicht zum Vortrag von Frau StSin Dr. K. Suder eingeladen wurde?
.:>)
qu ‚Die Veranstaltung findet im Rahmen des Arbeitsschwerpunkts Sicherheits- und Verteidigungspolitik des Berliner Forum Zukunft der DGAP statt‘ uqu
Wenn der Veranstalter die Pesse heraushalten will sollte man vielleicht hinterfragen wem die DGAP ‚gehoert’…
Der Ausschluss von Presse hat ja oft weniger mit der Presse zu tun, als mit der Verhaltensänderung anderer Teilnehmer aufgrund der Anwesenheit von Presse.
Will man in der Sicherheitspolitik Klartext reden, geht das nur ohne Presse, nicht mal „unter drei“ funktioniert da.
Außerdem muss ein mediales und politisches Greenhorn auch erstmal ein paar Spielplätze zum üben haben, bevor man sie der Hauptstadtpressemeute zum Fraß vorwerfen kann.
@FvStein
Interessante Einschätzung. In den ganzen Hintergrundrunden ‚unter 3‘ habe ich Sie allerdings, glaube ich, noch nie gesehen?
Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP) ist ein Thinktank, der sich als nationales Netzwerk für deutsche Außenpolitik versteht.
Die Organe der Gesellschaft
https://dgap.org/de/gesellschaft/ueber-uns/gremien
und weitere Hintergründe anlässlich des 50-jährigen Bestehens der DGAP
https://dgap.org/sites/default/files/static_page_downloads/50%20Jahre%20DGAP.pdf
@ T.Wiegold | 17. Dezember 2014 – 11:31
Ich Sie schon, wobei Sie ja bei den wirklich interessanten Sachen ja seit einiger Zeit anscheinend nicht mehr dabei sind.
Aus meiner Sicht ist das Ganze nichts anderes als die kürzliche „Musikstunde“ von UvdL und Dr. K.S. für die Koalitionsabgeordneten aus Verteidigungs- und Haushaltsausschuß um mit diesen den „Kanon Beschaffungspolitik und Hubschrauber-Rahmenvertrag“ einzuüben.
Da hätten die Abgeordneten der Opposition nur gestört!
Ebenso ist das nun mit Fach-Journalisten und um fast mit FvS zu sprechen, Suder wollte offenbar weder sich selbt, noch ihr Auditorium, diesen Fachleuten „zum Fraß“ vorwerfen. Diese hätten nämlich mit ziemlicher Sicherheit den Herrschaften etwas anderes bei der abschließenden Diskussion oder im ‚Small Talk‘ erzählt, als die vortragende Rätin.
Grundsätzlich muss man einem Veranstalter durchaus die Freiheit einräumen, zu bestimmten Anlässen die Presse bewusst nicht einzuladen. Ein Zeichen von Stärke ist das nicht unbedingt – oft im Gegenteil. Außerdem halten sich die Fachjournalisten im eigenen Interesse meist sehr strikt an Chatham House Rules oder „unter 3“.
Der Zusammenhang zwischen Sicherheits- und Rüstungspolitik ist seit Langem ein Paradebeispiel für den Versuch, die interessierte Öffentlichkeit möglichst außen vor zu halten. Man spricht zwar gerne und vollmundig vom „offenen sicherheitspolitischen Dialog“, scheut ihn aber, wenn es um unbequeme oder strittige Themen geht. In engen Zirkeln hinter verschlossenen Türen lässt es sich ja sehr viel leichter entscheiden.
Dabei wäre mehr Transparenz gerade hier langfristig wertvoll. Schließlich geht es ja in der Regel nicht um wirkliche Staatsgeheimnisse, deren Offenlegung die nationale Sicherheit gefährdet. Und wenn man die Rüstungspolitik von ihrem schlechten Image in der Gesellschaft befreien und ihren unauflöslichen Zusammenhang mit der Sicherheit des Landes argumentativ untermauern möchte, dann muss man die Diskussion einfach öffnen – auch wenn das ein wenig Mut erfordert.
@ Freiherr vom Stein
Ist das Ross, das Sie da reiten, nicht ein bisschen hoch?.
@ KeLaBe | 17. Dezember 2014 – 11:59
Ich mag große Pferde … trotzdem sehe ich keinen Grund, das hier weiter auszuführen. Sie haben Recht, es wäre vermutlich klüger gewesen, den persönlichen Anwurf zu ignorieren. Verlässt man doch mit sowas die Sachebene und dann wird es schnell Zeitverschwendung.
Also: Zurück zum Thema!
Ich halte es gerade in der Sicherheitspolitik für wichtig, Dialog zu ermöglichen. Oft müssen hier unmögliche Gespräche möglich gemacht werden. Dabei stört Presse halt manchmal. Das ändert aber nichts daran, dass diese Gespräche ein wichtiges Element im Findungsprozess sind. Weil in der deutschen Sicherheitspolitik noch viel „gefunden“ werden muss, gibt es also eher zu wenig als zu viele solcher Termine.
Hier ist die Liste der Foerderer der DGAP
qu
Wir danken unseren Förderern,die uns seit 50 Jahren unterstützen:
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
Degussa AG
Deutsche Bank AG
MAN AG
Otto Wolff-Stiftung
Ruhrgas AG
RWE AG
Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA
Siemens AG
ThyssenKrupp AG uqu
Da ist Dr. Suder in der logischen Gesellschaft . Es ist zu erwarten dass sich ihre Ausfuehrungen moderat-integrierend anhoeren werden und letztlich auch die Inhalte per Mitschnitt oder hardcopy der Presse zugehen werden.
Policy wird aber dort sicherlich nicht gemacht…
@ Freiherr vom Stein
Kein Problem, wir sind uns einig.
Auch Ihr Argument, dass man im Findungsprozess nicht immer öffentlich werden kann bzw. darf, teile ich voll und ganz. Ob die hier im Raum stehende Veranstaltung in der DGAP (deren Foren meist sehr gut und wertvoll sind!) allerdings zum Kern der Entscheidungsfindung gezählt werden sollten, stelle ich mal dahin. Es geht hier um einen Vortrag mit anschließender Aussprache mit einem breit angelegten sicherheitspolitischen Fachpublikum, und wohl kaum um sehr viel mehr. Ginge es wirklich um eine harte Entscheidungsvorbereitung, würde Frau Suder sicherlich zu sich ins BMVg einladen.
Also ich habe eine Einladung in meiner Inbox.
@Sacha Stoltenow: Vielleicht war das ein Versehen, ob des Namens Ihres Blog? :-)))
Ich bin im Verteiler, seit ich da mal reden durfte.
@FvStein
Ist, zugegeben, OT, aber interessiert mich schon. Ihre Bemerkung
provoziert natürlich die Frage: Beobachten Sie das, oder gehören Sie zu denjenigen, die das voranzutreiben versuchen?
Als Mitglied der Gesellschaft bekommt man recht einfach eine Einladung. Schade, dass die dienstlichen Pflichten einer Teilnahme oft entgegenstehen.
Ansonsten führt die Frau Sts. sehr viele Fachgespräche. Desweiteren wird das Projekt Rüstungsmanagement wohl halbwegs eng betreut.
@TW:
Die DWT (www.dwt-sgw.de) führt Frau Dr. Suder als Rednerin im Programm der am 20./21. Januar stattfindenden Veranstaltung „Perspektiven der Verteidigungswirtschaft 2015“. Sie soll dort zur Agenda Rüstung vortragen.
@ T.Wiegold | 17. Dezember 2014 – 14:34
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass Sie sich aus welchem Grund auch immer mit mir auf persönlicher Ebene streiten wollen. Bei solchen Spielen möchte ich nicht mitspielen.
Alle Dinge, die ich hier äußere, sind mindestens internetöffentlich. Da gibt es keinen Grund, persönlich zu werden. Und dass Sie bei bestimmten Amtsträgern aus welchen Gründen auch immer offenbar in Ungnade gefallen sind, ist kein Geheimnis und wurde von Ihnen selbst auf diesem Portal schon mehrfach erwähnt (Nichtteilnahme an Reisen etc.). Um Ihre Frage zu beantworten: Ich beobachte.
@ Sascha Stoltenow. Wann kam die Einladung denn? Ich habe sie (als DGAP-Mitglied) offenbar übersehen oder nicht erhalten.
Egal, in Bonn bin ich ziemlich sicher. Wäre auch eine gute Gelegenheit für ein „Taktisches Nachteulen Collegium“.
Die Einladung kam am 1.12….
Rund 400 Teilnehmer in der DGAP, da kam von Prof. Sandschneider gleich zu Beginn der Hinweis, dass bei dieser Teilnehmerzahl dem Prinzip und Sinn der Chatham House Rules durchaus Grenzen gegeben sind.
Ich fand jetzt auch weder Vortrag noch Nachfragen aus dem Publikum irgendwie Chatham House-würdig…
Eine recht große Anzahl (inklusive mir) waren wohl auch gekommen, um die Frau Suder einmal „live“ zu erleben. Sie soll auch morgen beim Förderkreis Heer noch einmal sprechen – anscheinend gibt es von ihrer Seite derzeit eine Art „Vortragsoffensive“?
Ist der „Förderkreis Heer“ nicht ohnehin fast deckungsgleich zu den o.a. Firmen, natürlich zuzüglich der originären Rüstungswirtschaft?
Warum werden solche fachtagungen und gesprächprotokolle nicht wenigstens ins Netz gestellt?
Da darf man erstens nicht dabei sein, darf zweitens keine Fragen stellen (das funktioniert komischerweise an jeder UNI) und es wird einem drittens ohne einem die Möglichkeit zu geben sich über die Zusammenhänge zu informieren im nachinein unterstellt man sei als Unterschichtbürger eh zu doof die Hintergründe zu verstehen.
Komischerweise muss ich für den Zirkus steuern bezahlen.
Das hat für mich wieder was von dem Witz in dem der König zum Pastor sagt „Du halte sie dumm, ich halte sie arm“
Die Uni hat einen Bildungsauftrag, das haben politische Stiftungen (und die dort vortragenden staatlichen Organe) nicht so zwangsläufig.
Zum Thema „Deckungsgleichheit plus Rüstungsfirmen“ – Ich habe vorhin im Prinzip so gut wie jedes deutsche Rüstungsunternehmen dort repräsentiert gesehen. Vielleicht geben die sich morgen ja denselben Vortrag noch mal… (Ist ja auch für das Heer, da muss man wohl Dinge häufiger wiederholen… ;-) SCNR)
@Fussgänger: Inhalte wären interessanter, statt Randszenarien! Danke
Frau Sts Suder hat im Prinzip folgenden Vortrag gehalten:
http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/NYyxDsIwEEO_pR9ArhUMlK1VFxZUwQBlu6ZRONQk1XFpFz6eZMCWPPjJhicke1zJolDwOMMDBk2ncVOjW616h8ipVY48fcQwRQf3vJmM0sEbySnGC6W0jBJYLYFlziQyJ6JogqGsurasyr-qb91f-luzrw_dub3mw4XROoTBh51G_TKwOHfcmqL4AaHi-WE!/
Plus einige Passagen aus:
http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/NYvBCsIwEET_aDcRPNSbpRcRLwWx9Za2Iaw02bJu6sWPNzk4A-8wj8Enlia3U3BKnNyKA44znaYPTHEP8OIsZYVIid7qhXLER_0sHmZOXivVJ6XCIE5ZYGPRtZosUgzQgqOxXWus-cd-m_52vQ_N8dBd2h63GM8_OrGwMQ!!/
Verstehe die Aufregung ob eingeladen oder nicht, inhalte ja nein, chatham Hinweis nicht wirklich. Wer einlädt bestimmt wen. Wer kommt,hört was er soll (ob die Botschaft ankommt ist zunächst unwichtig), Verweis auf chatham – ja, hat er mal gehört, jetzt angebracht – kann er ob seiner Wichtigkeit gut schlafen heute.
Über eine Nichteinladung braucht man sich zunächst nicht zu grämen, solche „Einführungsvorträge“ laufen bei der BW schon als letzte erzieherische Massnahme vor dem Disziplinarverfahren.
Wenn man da hin will, eintreten oder Lobbyarbeit.
@Les Grossmann
Die Dame wird von unser aller Steuergelder bezahlt. Und was sie vor 400 Zuhörern erzählt, ist wohl kaum geheimhaltungsbedürftig. Da wäre es doch vielleicht nett, wenn die interessierte Öffentlichkeit zumindest medial teilhaben dürfte?
@ Zimdarsen | 17. Dezember 2014 – 18:23
Daraus ist zu entnehmen, dass die gewollten oder gewuenschten Faehigkeiten der Truppe nur am Rande beruehrt werden.
Man ‚manged‘ einfach Ruestungsprojekte, mehr oder weniger wertfrei und ohne taktische oder strategische Grundlagen….
@MikeMolto:
Welche taktischen oder strategischen Grundlagen?
Da ist ja der Bedarfsträger nicht wirklich beitragsfähig.
Die von Suder mitgetragenen Entscheidungen der letzten Wochen (Boxer, Tandem-X, SLWÜA) sind ja Beleg für den wirklichen Gestaltungsanspruch von Suder und vdL.
Ob diese grundlegenden Widersprüche bei der Veranstaltung zur Sprache kamen?
@MikeMolto
Es ist nicht die Aufgabe von Frau Suder Fähigkeitslücken zu identifizieren, sie müss den Materialbedarf decken und unterhalten. Fähigkeitslücken muss das Planungsamt und die Truppe feststellen. Im Moment sind die Probleme jedoch vererbte (bis auf Entscheidung ISIS EH und Global Deal).
Ja ihre Aufgabe ist zu managen mit den Fragen -was und wie-, nicht warum, mit wem, wann, wo, wieviel und wozu.
@TW.
Ja, Sie haben Recht, ist eine grundsätzliche Geschichte.
Aber vielleicht kümmert sich ja nun der „Beobachter“ um die Veröffentlichung.
@Zimdarsen:
Der Sts unterstehen ja die Abteilungen AIN und Plg.
Die Entscheidungen im Haushaltsverfahren und die absehbaren Entscheidungen im kommenden Jahr (TLVS, etc) werden die Planung endgültig an die Wand fahren.
Schon für die kommenden 2 Jahre konnte man den Haushalt nur zusammenhalten, weil die Ausgaben für 2016 im Bereich Infrastruktur um 250 Mio gekürzt werden.
Wie passt das zur Agenda Attraktivität?
Wie passen außerplanmässige Vorhaben zur Agenda Rüstung?
Warum werden die Inspekteure die Leiter von Arbeitsgruppen/ Task Forces?
Wenn es wenigstens gutes Management wäre…
@T.W.: Von einem der Bieterkonsortien mit denen ich zu tun habe, waren auch zwei Herren – die hier bei AG fleißig mitlesen – dabei. Diese sagen man hätte nichts versäumt und kommentierten ähnlich wie ich bereits mit „Musikstunde“ und „Kanon“ in http://augengeradeaus.net/2014/12/was-macht-eigentlich-katrin-suder-2/comment-page-1/#comment-167964,.
Ansonsten https://www.youtube.com/watch?v=WS51WoPNbbs und den dazugehörigen Artikel in DWN sollte man gelesen haben, denn der erklärt Einiges.
@Memoria
„Der Sts unterstehen ja die Abteilungen AIN und Plg.“
Ob ihr das bewusst ist?
Wie passt das zur Agenda Attraktivität?
Wie passen außerplanmässige Vorhaben zur Agenda Rüstung?
Auf die Antworten bin ich auch gespannt :-)
In jedem Fall geht das eine nicht ohne das andere und der Topf Attraktivität ist der kleinste.
Im Moment ist bei Attraktivität nicht das Geld das große Problem sondern die Ansichten unserer mili Führer was für den jeweiligen Bw Angehörigen attraktiv ist und dabei ist die Neuausrichtung ein Hauptärgernis.
@ Zimdarsen | 17. Dezember 2014 – 18:48
‚Es ist nicht die Aufgabe von Frau Suder Fähigkeitslücken zu identifizieren, sie müss den Materialbedarf decken und unterhalten. Fähigkeitslücken muss das Planungsamt und die Truppe feststellen.‘
Immerhin untersteht ihr das Planungsamt.
Meine Kritik griff aber weiter, Fr Dr Suder ist ja nur ein kleines Raedchen in dem Getriebe der Konzeptlosigkeit.
@Zimdarsen:
Ihr zweiter Link funktioniert nicht (–> Startseite BMVg).
Anfang Januar knallt auf der Leitungsklausur sowieso zwischen der Ministerin und ihrer handverlesenen Staatssekretärin.
In der Abteilung Planung verteilen sie JETZT schon Gehörschutz-Stopfen …
@ Les Grossmann
Sie verstehen die Aufregung nicht, wenn einem Journalisten Informationen seines Fachbereiches „Verteidigung“ durch die Lappen gehen?? Vorsprung durch Wissen..
Gut, wenn man den Vortrag einer Staatssekretärin im BMVg als EZM empfindet, kann ich für Sie ein, wenn auch geringes, Verständnis aufbringen.
Mir war es immer wichtig, dass die zu übermittelnde Botschaft eines Vortrages ankommt. Ich werde ja auch aus Steuergeldern bezahlt und hätte mich geschämt, diese mit unnütz geopfterer Arbeitszeit verplempert zu haben indem ich EZM-Empfängern Botschaften übermittle, die dort eh nicht aufgenommen werden.
@MikeMolto
So ist es!
Planungsamt:
Zukunftsentwicklung: Was wollen wir erreichen?
Fähigkeitsmanagement: Wie wollen wir das gesteckte Ziel erreichen?
Planungsumsetzung: Welche finanziellen Mittel sind nötig, um das gesteckte Ziel zu erreichen?
Nur die Probleme sind:
– Es war nicht lange genug vor Suder so
– Was ist Fähigkeit und was ist die technologische Lösung (MALE ist keine Fähigkeit)
– Was benötigt der Bedarfsträger (fordert oft schon das Produkt und nicht die Wirkung) und was will der Bedarfsdecker (oft Eigeninteresse)
Suder kann nur managen und nicht die Inhaltlichenprobleme lösen.
Wenn Fachleute zum Schluss kommen ISIS muss erpropt werden, dann sollte sie dem Rat folgen oder die Berater wechseln. Nur woher soll sie wissen wer richtig liegt?
@Zimardsen:
Kann sie wirklich nur die vorhandenen Probleme verwalten/ managen oder muss sie nicht die Lösung der inhaltlichen Probleme in der Leitung anstossen?
Wenn bspw. Planung UAL I keine ausreichenden Grundlagen schafft, dann hat der GenInsp Hausaufgaben.
Gute Organisationen haben an der Spitze Führer (m/w) (das Modewort Leader vermeide ich bewusst, da auch Beratetsprech) und im Mittelbau Manager. Leider verbreiten aber gerade McKinsey& Co immer eine Kultur des Mikromanagements auf höchster Ebene.
Nun eben auch im BMVg.
Die ganze Prozesslandschaft – eingeführt vor Suder – führt zu immer mehr Chaos im BMVg.
Von Großkonzernen lernen, heißt eben nicht immer siegen lernen…
Setzt Suder da neue Akzente?
Aus meiner Sicht nicht.
Siehe TF Drehflügler/ Starrflügler vorbei an den Prozessen, die man sonst so hoch hält.
@Memoria
„Kann sie wirklich nur die vorhandenen Probleme verwalten/ managen oder muss sie nicht die Lösung der inhaltlichen Probleme in der Leitung anstossen?“
Wenn man alle Beschaffungsvorgänge betrachtet, dann gibt es wohl sehr unterschiedliche Anforderungen und Lösungswege. Da müsste man jeden einzelnen Vorgang durchkauen.
Ihre Aufgabe ist aber in jedem Fall das Management und nicht die tech log Beratung, die muss sie einfordern und dies macht sie wohk auch (siehe G36)
„Wenn bspw. Planung UAL I keine ausreichenden Grundlagen schafft, dann hat der GenInsp Hausaufgaben.“
So ist es. Doch wenn es in internationale Programme geht, ist das Planungsamt eben nur einer von vielen Ideengebern.
Siehe TF Drehflügler/ Starrflügler vorbei an den Prozessen, die man sonst so hoch hält.
Es ist mir ein Rätsel wie man zu einer solchen Zusammensetzung greift. Evtl ist sie ja dem Umstand geschudet, dass man erkannt hat, dass die Neuausrichtung auch in diesem Bereich keine Durchhaltefähigkeit/Fähigkeit mehr hat.
@Zimdarsen | 17. Dezember 2014 – 18:48
Richtig, dass Planungsamt und die Truppe soll die Fähigkeitslücken erkennen bzw. die Truppe formuliert daraus eine Bedarfsforderung. Sobald jedoch durch das BAAINBw oder BMVg ein Projektkostenrahmen festgelegt wird, in dessen „Zeit- und Kostenrahmen“ sich das Ergebnis zu bewegen hat, bestimmen diese direkt über den Grad der Erfüllung bzw. Erfüllbarkeit der Bedarfsforderung – die Truppe ist dann ab dem Zeitpunkt bis Übergabe des Produktes an die TSK nach CPM (nov.) „raus aus dem Bus“. Es existiert nur in einem Leitfaden für Projektleiter im BAAINBw der Hinweis, dass „Expertise aus der Truppe zu nutzen“ ist.
Durch diese Regelung ist Frau Suder leider nicht mehr „nur“ Managerin der Rüstungsprojekte, sondern ihre Managemententscheidungen sind direkt ursächlich für die endgültigen taktischen Fähigkeiten und strategische Verwertbarkeit des Produktes.
Im Rahmen der „alten“ Design to Requirement-Produkte war dies anders. Nun sind aber fast alle neuen Projekte Design to Budget, was nichts anders bedeutet als das die Truppe Anforderungen formuliert, aber an deren Skala dann so lange „getunt“ wird, so dass sie in den Budgetrahmen des Projektes passen.
@DeltaR95
So ist es und jedes Vorhaben hat seine Besonderheit.
Wer glaubt mit EINEM Tool komplexe Projekte zu managen um Goldrandlösungen zu erzielen liegt eben falsch.
Wir müssen noch mehr von der Stange kaufen und ggf danach die Rüstung optimieren.
Am Ende ist Lizenzbau wieder aktuell.
Titel und verlinkte Beschreibung des Vortrags von Sts Dr. Suder waren geeignet, richtungsweisende Aussagen erwarten zu lassen. Aber hätten solche Aussagen nicht jeden, der sich im BMVg etwas auskennt, völlig überrascht? Ein Drang nach prägnanten Aussagen liegen dem hohen Hause doch bekanntlich nicht so in den Genen …
Wenn der Inhalt etwa so war, wie von @Zimdarsen 17.12.14 18:23 Uhr verlinkt, bleibt das im üblichen Rahmen. Alles nicht falsch, aber nicht richtungsweisend. Ob und wie die Beschaffung dadurch konkret besser wird, erschließt sich nicht unbedingt.
„Weiter wie bisher“ mit im Wesentlichen der „alte Garde“, mit wenig mehr als neuen Buzzwords, ist aber m.E. kaum erfolgversprechend. In Bälde muss die Sts’in da mal deutlich erkennbar markante Impulse setzen, sonst wächst ihr das Beschaffungsdickicht über den Kopf.
Sooo viel Zeit bleibt nicht mehr, wenn man davon ausgeht, das einschneidende Veränderungen eher früh in der Legislaturperiode machbar sind.
@Uwe
„Sooo viel Zeit bleibt nicht mehr, wenn man davon ausgeht, das einschneidende Veränderungen“
Stimmt und es wird sich zeigen ob UvdL den Mut hat Entscheidungen von TdM zu verbessern oder gar zu revidieren.
Auch werden die Ergebnisse der Bestandsaufnahme der TFFläche/-Drehflügler gepaart mit den Vorschlägen des Planungsamtes (zB CH 53 => CH53KCH47) für die Entscheidungsfreudigkeit des BMVg ein Zeichen sein.
Das mit dem Informationsausschluss ist für Journalisten wirklich böse.
Aber selbst wenn T.W. oben Liebesentzug bekommt, kann er meiner Einschätzung nach auf die Arbeitsebene setzen. Wem schreibt man als Soldat eine Mail, wenn man eine Information aus seinem Arbeitsumfeld in den journalistischen Bereich geben möchte? Mir persönlich würde da außer T.W. noch Marco Seliger einfallen, das war es aber auf Anhieb.
Klar, da gibt es noch die Lokalpresse, die rund um die Standorte häufig gute Nachrichten hat, so z.B. in Bückeburg oder Kiel. Eine bundesweite Wirkung entfalten die wenn überhaupt erst im zweiten Schritt.
Als Beispiel dafür würde ich die Berichterstattung über die RBS-15-Fehlschläge sehen. Es muss ja seinen Grund haben, warum T.W. die Info zuerst hatte.
Das beste Beispiel, wie sachliche, unabhängige Berichterstattung zu harten politischen Gegenmaßnahmen führt, kommt aus Österreich. Dort berichtete Georg Mader (arbeitete für Janes) kritisch über den EF-Deal von ex-Verteidigungsminister Darabos. Tja, und über den Spionage-Umweg erteilte man ihm dann ein Zutrittsverbot für alle Liegenschaften des BMLV. Da ist also noch Luft nach oben. :-)
Wer´s sich durchlesen möchte, hier ein paar Links:
http://www.news.at/a/spion-russland-putins-schwager-news-familienverhaeltnis-194630
http://www.airpower.at/news08/0116_news/index.html
http://www.airpower.at/forum/viewtopic.php?t=3754&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=
@Zimdarsen:
Händisch eingefügt funktionierte Ihr Link.
@K.B.
Ehe das jetzt falsch verstanden wird: Diese Suder-Geschichte sehe ich nicht als ‚Liebesentzug‘ für oder gegen mich, sondern als eine generell nicht sehr sinnvolle Sache im Umgang mit Medien an. Um mich als Person geht’s dabei gar nicht.
Zum Thema Informationen und Vorgaben wäre es interessant, zu wissen, wann das BMVg eine neue IT-Strategie herausgibt und was diese zu den geänderten Aufgaben der Bw und den diese unterstützenden Prozessen, Services (Herkules etc.) an Vorgaben enthält.
Hier könnte die Frau Sts. ja Leitlinien setzen.
Gibt es hierzu schon konkretes ?