Tätowiert zum Dienst (wenn’s kein Zivilist sieht)
Noch kein Jahr ist er alt, der neue Erlass Das äußere Erscheinungsbild der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Erst zum 1. Feburar dieses Jahrs wurde die Zentrale Dienstvorschrift A-2630/1 in Kraft gesetzt, die vor allem die zulässigen – sichtbaren – Tätowierungen bei Soldatinnen und Soldaten deutlich einschränkt. Dagegen hatte es in der Truppe ziemlichen Unmut gegeben, auch Eingaben beim Wehrbeauftragten. Und das alles scheint gewirkt zu haben, wie der Spiegel vorab berichtet:
Nach zahlreichen Protesten erlaubt die Führung der Bundeswehr ihren Soldaten in Zukunft wieder grundsätzlich, im Dienst ihre Tätowierungen offen zu tragen. Dies geht aus einem internen Schreiben der Bundeswehr hervor, das dem Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL vorliegt. Demnach hat Bundeswehr-Generalinspekteur Volker Wieker entschieden, dass ab dem 1. Januar 2015 die Regel, Tattoos im Dienst abzudecken, abgeschwächt wird. Die Verpflichtung gelte nicht mehr „innerhalb militärischer Bereiche, militärischer Sicherheitsbereiche, auf Schiffen und Booten der Marine sowie an Bord von Luftfahrzeugen des Bundes“. Lediglich bei Veranstaltungen „mit Außenwirkung/öffentlichem Charakter“ und „bundeswehrfremder Medienbegleitung“ ändere sich nichts. Die ursprüngliche Regel war erst im Februar in Kraft getreten.
Ich suche dann mal nach dem Schreiben. Interessant wäre ja die Frage, in welcher Form die Abschwächung Eingang in den Wortlaut der Zentralen Dienstvorschrift findet.
(Foto: privat via Amt des Wehrbeauftragten)
Ganz davon abgesehen, dass ich den gegenwärtigen Trend sich an allen möglichen Stellen zu tätowieren für eine vorübergehende Trenderscheinung halte (siehe auch Piercings, „Arschgeweihe“, …), stellt sich für mich die Frage, ob der eine oder andere bockige und uneinsichtige Kamerad schlussendlich charakterlich zum Soldatenberuf geeignet ist.
Von mir aus kann sich jeder so viel tätowieren lassen wie er will (es gibt durchaus gut gemachte Tattos), aber nicht im sichtbaren Bereich einer korrekt getragenen Uniform (analog zum Polizeidienst).
@Domröse und andere deutsche Offiziere in dem Video: das Bändchen des Barrets gehört unter das Barret.
Alles in allem eine Bankrott Erklärung für den AFG Einsatz wenn man es heimlich in einer Turnhalle machen muss.
@MS;
Ich würde da ganz klar zwischen Polizei und BW differenzieren.
Tatsächlich stellt sich nicht nur die Frage, wie ein korrektes Aussehen definiert wird und ob der GI und der Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt nicht wichtigere Probleme in der Truppe ansprechen und lösen müssten.
Dass sich ein gewisser „Wildwuchs“ durch selbst beschaffte Ausrüstungs- und Bekleidungsgegenstände in der Truppe herrscht ist wohl Ausdruck eines bei Großgerät „dynamisches Verfügbarkeitsmanagement“ genannten Ausstattung der Truppe.
Bei der Frage, ob Soldaten in Ermangelung ihrer substantiellen Ausrüstung mit einer modernen Fernseh-/Playstation und Kühlschrankausstattung ihrer Stuben „beschäftigt“ werden oder selbst im Gesicht tätowierte Soldaten Repräsentanten des Staates sind, wurde erneut der „einfachere“ Weg eingeschlagen.
Dass sich hierbei die veraltete Führung schwer tut ist aus den diversen Regelungen und den nachfolgenden Änderungen ersichtlich.
Wurde eh nicht umgesetzt…. :)
@Andreas Beck 5:45 (aber auch andere)
Bei aller Diskussionsfreude: Töne wie Die Bundeswehr kann ihren Nachwuchs offensichtlich nur noch aus niederen Bevölkerungsschichten ausserhalb der bürgerlichen Mitte rekrutieren. Für ehemalige Bundeswehrangehörige ist diese bemalte und mit allerlei Silbertand behängte Proletentruppe nur noch eine Schande mit der man eigentlich nichts zu tun haben möchte. sind nicht die Art der Debatte hier. Für solchen Schaum vor dem Mund finden Sie sicher ein besseres Forum. Danke.
Wer tättowierte Mitbürger mit niederen Bevölkerungsschichten gleich setzt hat ebenso den Bezug zur Bevölkerung verloren wie es die Politik schon hat.
Ich sehe die BW gerade durch die Akzeptanz der Tättowerten bis zu einem bestimmten Grad als außerordentlich fortschrittlich, da kann sich manches Unternehmen eine Scheibe von abschneiden.
NO GO’s sind für mich allerdings Tattoos der Hand, Hals und Kopf.
Bei der Polizei sollte die Regelung allerdings bleiben.
Der Soldat ist immernoch derjenige in dem sein Aufgabenfeld ausdrücklich das töten und zerstören fällt, und nicht das Verhindern jenes. Ist leider vollkommen aus dem Bewusstsein verschwunden.
@PhH 29. Dezember 2014 – 0:27:
Das sehe ich nicht nur mit Blick auf den GI und seine Rolle ebenso:
http://augengeradeaus.net/2014/12/kleine-blog-statistik-prioritaeten/comment-page-1/#comment-170024
@MS
Welcher Charakterfehler zeigt sich denn beim Ablehnen illegitimer nur durch kleingeistige Kleinbürgerlichkeit motivierte Befehle?
@MA
da sollte man mal dieUrsachen des sog. „Wildwuchses“ prüfen und die entsprechenden Mängel abstellen!
Hatte ich schon nach einigen Wochen in der Grundausbildung(Karabiner um diese zu kleine ABC Maskentasche an diesem traurigen Ersatz eines Koppels zu befestigen und ein ebensolches Koppel um nicht diesen noch jämmerlicheren Gürtel in der Feldhose hängen zu haben, soll ich mit den Stiefeln weitermachen)
Einschliesslich Vorgesetzter, die glauben Petrus befehlen zu können usw…
@ht_
Das Bändchen des.
Also das ist nun wirklich Schuhputz und Haarschnitt Mentalität
Mag sein. Es ist aber auch eine außerordentliche Veranstaltunge. Auch wenn man als Verlierer das Schlachtfeld verlässt.
Wichtiger als Tättowierungen empfinde ich zumindest eine größere Wertschätzung des öffentlichen Auftretens in korrekter Uniform als wichtiger.
Das fängt bei der korrekten tageweise der Kopfbedeckung an und hört beim Schuhputz auf. Auch hier verweise ich gerne auf die Briten.
@ ThoDan:
„Welcher Charakterfehler zeigt sich denn beim Ablehnen illegitimer nur durch kleingeistige Kleinbürgerlichkeit motivierte Befehle?“
Sicherlich interessant, einmal eine Grundsatzdiskussion über „Befehl und Gehorsam“ zu führen.
Wäre bestimmt ein tagefüllendes Thema.
Zumindest, wenn wir anfangen, über den Sinn bzw. die Legitimation von Befehlen zu reden und alles und jedes in Frage zu stellen.
Bemerkenswert finde ich, das auch hier bei „Augen Geradeaus“ die meisten Beitragsverfasser unausgesprochen das persönliche Ästhetik – Empfinden mit dem „ Ansehen der Bundeswehr in der Öffentlichkeit“ gleichsetzen. Woher kommen eigentlich die Erkenntnisse, was dem Ansehen der Bundeswehr in der Öffentlichkeit schadet und was nicht? Eine Studie oder repräsentative Umfrage dazu existiert hierzu meines Wissens nicht.
Vielmehr erscheint mir das Argument „Das schadet dem Ansehen der Bundeswehr“ von nahezu allen Beteiligten immer dann hervorgeholt wird, um die jeweils eigene Ästhetik zu begründen. Das erklärt vielleicht auch die Zusammensetzung der Verbote in der A 2630/1, denn so sind dann plötzlich Rucksäcke, Tattoos, Regenschirme, Piercings usw. in Einklang zu bringen.
Auch die Anmerkung, ob der GI „Nichts wichtigeres zu tun habe“ ist in meinen Augen wenig sinnvoll.
Der GI hat lediglich eine vorbereitete Entscheidung getroffen. Mehrere solcher Entscheidungen werden hoffentlich parallel im BMVg für diesen Mann vorbereitet werden.
Darüber hinaus hoffe ich doch stark, dass General Wieker bis zum Eingang der „Vorlage zur wichtigsten Entscheidung seiner GI-Zeit“ noch ein paar andere Entscheidungen trifft.
Nach dem Haarerlass nun der Hauterlass …irgendwie witzig. Erinnert sich noch einer an die Jungs mit dem Haarnetz unterm Helm, und jetzt sehen sie mit ihren Pflastern aus als könnten sie nicht mit Messer und Gabel essen …
@ht_
Korrekt ist klar, aber bei dieser Kritik über Barettbändchen mache ich mir schon Gedanken über das möglicherweise dahinterstehende Mentalitätsproblem.
Besonders im Zusammenhang mit dem Tättowierungsproblem.
Eines meiner Probleme ist die IMO illegitime, keinem angemessenen dienstlichen Zweck Einschränkung dienende Rechte und Pflichte des Soldaten(da ist in der 37/11 IMPOV ziemlich viel fragwürdig)
Sondern auch das die BW sich selbst eine kleinbürgerliche Scheuklappenmentalität anzüchtet bzw erhäl.
An Intelligence Officer is a paradoxon hoch 10.
@BlueLagoon
Ja, wenn man Legitimität, Kompetenz und Eignung noch dazu nimmt und auch die Befehlsgebende Seite in der Hinsicht prüft.
Mich würde mal eine Analyse der Gründe für das Tätowieren unter Soldaten interessieren.
Da scheint es ja die unterschiedlichsten Motivationen zu geben. Die kleinste Gruppe scheint mir die mit einem Bedürfnis nach ästhetischem Körperschmuck zu sein. Eine größere Gruppe scheint mir simpler zeitgeistiger Mode zu unterliegen. Ein nächste Gruppe will wohl pubertär rebellieren („wenns verboten ist, find ichs toll …“). Dann gibt es da noch die, die sich in die Tradition indigener (Krieger-)Völker stellen wollen. Nicht zuletzt wären da noch die mit politischem Statement …
Was gibt es da sonst so an Motivationen?
Aus Sicht der Bundeswehrführung kann man sich da durchaus fragen: Was ist in Einklang zu bringen mit den Werten, die ein Soldat haben sollte, wo gibt es Widersprüche!?
Die Frage, ob es eine Korrelation zwischen Tattoo- Fetischismus und prekären Lebenseinstellungen- und Umständen gibt, sollte man mindestens beobachten.
@Freiherr vom Stein
Was könnte das Prekäre aussagen, außer dem Materiellen Fakt?
In laufenden und vermutlich auch künftigen Einsätzen wird es vor allem auch darauf ankommen, das Vertrauen der Bevölkerungen vor Ort zu gewinnen. Sichtbare Tätowierungen sind aber in vielen Teilen der Welt auch Kennzeichen von Banden und andere kriminellen Strukturen werden dementsprechend auch damit assoziiert, selbst wenn dies vom Träger nicht beabsichtigt ist. Das gilt auch für alle anderen äußeren Merkmale, welche die Bevölkerungen der Einsatzländer mit irregulären Kräften oder korrupten Sicherheitskräften in Verbindung bringen könnten, weshalb durch den Verzicht auf entsprechende Ästhetik bereits Wirkung im Sinne des Auftrags erzeugt werden kann. Für ein einheitliches, professionelles, sauberes Auftreten der Truppe sprechen also viele gute dienstliche Gründe.
Hier noch eine schöne Zusammenstellung kanadischer Sicherheitsbehörden über die vielfältigen Ausdrucksformen von Tätowierungen in kriminellen und extremistischen Milieus:
https://info.publicintelligence.net/CBSA-TattooHandbook.pdf
Es dürfte für Träger ähnlicher Symbole in der Praxis sehr schwierig werden, entsprechende Assoziationen zum Auftreten dieser Kreise auszuschließen. Manches Runensymbol etwa kann hier leicht zu vermeidbaren Missverständnissen führen.
Tätowierung = Individualismus
Uniform = Kollektivismus
Tätowierung, Piercing, blaue Haare, Abweichungen von der Anzugsordnung, usw zerstören das einheitliche Bild welches durch die Uniformierung erzeugt werden soll.
Eine gut sitzende Uniform macht etwas her und sagt sehr viel über den Träger aus – genauso wie eine schlampige Uniform. Ich sehe hier überhaupt nichts „Kleinbürgerliches“. Im Gegenteil, meine Tätowierungen sind meine Privatsache während meine Uniform mein Job ist. Und da bin ich nicht Heinz K. sondern Feldwebel K.
Und wenn es Regeln gibt deren Einhaltung nicht kontrolliert wird, dann kann ich die Regeln auch gleich ganz sein lassen. Sonst mache ich mich unglaubwürdig.
@ThoDan
„An Intelligence Officer is a paradoxon hoch 10.“
„Military intelligence is a contradiction in terms“ (Groucho Marx)
Zum Barettbändchen: einige Truppengattungen sehen das als sehr dekorativ und flechten entsprechend aufwendig. Auch Barettabzeichen werden schon ‚mal farblich unterlegt.
Der Bürger in Uniform passt jetzt wo ins Kollektiv?
Der Sitz der Uniform hängt von der Versorgung mit passenden, gut sitzenden, bequemen Uniformen (war das nicht was?) und die Einheitlichkeit diesen Auftretens hängt von deren Einheitlichkeit ab(Welcher IBUK kannte die Offizielle Jacke nicht?, gibt es da auch nicht Abweichungen innerhalb der Waffengattungen(Gebirgsjäger, Fallschirmjäger?)
@Freiherr vom Stein:
Ganz weit weg. Das hat nichts mit Präkariatsdebatten zu tun, dafür aber viel mit heutigem Machismo und kulturellem Einfluß der Rockmusik. Slogans in Frakturschrift, Drachentatoos, Klingen und Pistolen, Totenköpfe und natürlich die traditionelle Rose sind ganz einfach Mode und gehören für Millionen Menschen in Deutschland zum Image eines kämpferischen selbstbewußten Typen wie eben vor Jahrhunderten der Degen zum Studenten und die Kavalleriehose zum Adel gehörte. Heavy Metal, Punkrock und Ska sind schon seit den späten 90ern im gesellschaftlichen Mainstream angekommen.
Warum ist es relevant, warum sich jemand tätowiert?
Und wenn man es nicht weiss, warum nicht einfach mal rumfragen (etwa im Bekanntenkreis, entsprechenden Themenforen) oder wenigstens die Suchfunktion nutzen, statt hier anzufangen unterstellend Rumzuschwurbeln?
Hat gerade was von Eingebildete Ahnungslise gegen die Tätowierung des Abendlandes…
Nach dem Barterlass und Hauterlass, kommt bald der Körpererlass.
Es werden nur noch eingestellt: Groß, blond, blauäugig und über 1,80m Körpergröße.
So kommt mir das langsam vor in der BW. Echt traurig.
Versucht man hier wirklich den Amerikanern nach zu eifern? (Ok, die haben die Tatoos-Vorschriften wegen den vielen Bandenzugehörigkeiten etc.)
Oder lebt man in den höheren Ämtern immer noch im Jahre 1989 (plus minus Etwas).
MkG
@ ThoDan | 29. Dezember 2014 – 12:53
Auch wenn ich den dialektischen Materialismus erkenntnistheoretisch für begrenzt halte, so ist an der Aussage: „Das Sein bestimmt das Bewusstsein“ etwas dran.
Die Bundeswehr wünscht aus guten Gründen keine prekären Denkschulen bei ihren Soldaten. Werden sie vorgefunden, so ist darauf mit Ausbildung oder im Extremfall mit Ausscheiden aus dem Dienst zu reagieren. Im Prinzip ist das richtig, denn Soldaten sollten ein Mindestmaß an kulturellen und zivilisatorischen Errungenschaften verinnerlicht haben. Im Zweifelsfall bestimmt der mit der Waffe in der Hand, nach welchen Regeln gelebt wird. Hat diese Person zivilisatorische Errungenschaften verinnerlicht, so ist das besser, als wenn er prekär-archaische Lebensweisen duldet bzw. durchsetzt. Was passiert, wenn man dem gesellschaftlichen Bodensatz Macht gibt, sieht man gerade am Islamischen Staat. Die Fähigkeit, sich im Zweifelsfall kinetisch durchzusetzen, gehört nicht in die Hände der Unterschicht, sondern in die Mitte der Gesellschaft.
Wenn sagen wir Tattoos ein Identifikator für prekär-archaische Denkschulen und Verhaltensweisen sind/wären, so wäre eine Ausbreitung dieses „Seins“, das letztlich das Bewusstsein prägt, unter Soldaten eine unerfreuliche Entwicklung.
@“Freiherr“
Ihre „prekäre Denkschule“ ist leider wissenschaftlich widerlegt.
Allerdings braucht es dazu auch keine Doktorarbeit, etwas Alltagserfahrung reicht aus. Aber „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten“ ist halt nur ne Norm oder ein Zeichen von Anstand, und anscheinend keine zivilisatorische Errungenschaft. ;)
@Freiherr
Ich glaube Ihr Namenspatron war da schon weiter was aufgeklärtes Denken anging
@Freiherr vom Stein
Dann habe ich sie missverstanden, ich setze Prekariat eher mit geringen wirtschaftlichen/materiellen Ressourcen gleich.
Bildungsferne Gruppen sind da wohl die Mehrheit, aber nicht mehr als das.
Gesellschaftlicher ethischer Bodensatz wie ISIS etc, kann sich auch aus nicht bildungsfernen bzw. prekären Schichten rekrutieren.
Spez als Ideologen oder Führer.
Die Fähigkeit und Autorisierung der Gewaltanwendung gehören in die Hände jener, die sie ethisch anwenden können und das diese spez ihre Führer und Unterführer entsprechende Masstäbe einhalten und da hatte ich mit sichtbar Tättoowierten bis jetzt keine Probleme gehabt.
Die Gruppe mit Nicht sichtbaren Tattoos ist da nicht so positiv belegt, und da schneidet die BW 12 Monate ca 1/2 Dutzend Vorfälle mit Vorgesetzten vs. Polizei 2 Vorfälle(einer in Asien, einer in Deutschland) in über 30 Jahren nicht gut ab
@ ThoDan | 29. Dezember 2014 – 14:22
Vielleicht ist der Begriff des prekären/Prekariats (inzwischen?) zu unscharf. Aber mir fällt so recht keine bessere Umschreibung ein. Vielleicht trifft „autoritätsorientierte Geringqualifizierte“ es etwas besser – aber auch nicht so richtig.
Fallen Ihnen Beispiele für Korrelationen zwischen wirklich humanistisch Gebildeten und Ideologen oder Führern von zweifelhaften Bewegungen ein? Finde da gerade kein Beispiel. Es gibt jedoch viele Beispiele für Schmalspurbildung und anschließender Scharlatanerie … (OT: Vielleicht sollte man den Bologna-Prozess doch noch mal überdenken …;-) )
Aber zum Thema: Problematisch werden (bestimmte) Tattoos, wenn sie Identifikator für etwas sind/werden, was man nicht möchte. In den USA ist das mehr ein Thema, bei uns kommt das leider aber auch. Tragisch sind dann die Fälle, die nicht wissen, was das auf ihrer Haut denn bedeutet und sie es aber doch ästhetisch so ansprechend fanden …
@Freiherr vom Stein
der Begriff Prekariat sagt mKn seit Jahren wirklich nur etwas über den ökonomischen Standard aus,
Wirklich Humanistisch gebildet ? Oh das ist ein schwieriges Ding
Aber gebildet ? z.b. Heydrich, Stalin, Shirō Ishii und Osama bin Laden genannt
„Tragisch sind dann die Fälle, die nicht wissen, “ oder umgekehrt Lonsdale oder Shamrock z.b. entsprechend unfundierte Schlüsse ziehen, Symbole sind durchaus unterschiedlich belegt in verschiedenen Gruppen.
Die Kommentare hier schon wieder…Bändelchen am Barett usw.
Sensationell! Und jeder und alles ist ein Spiegelbild der sogenannten inneren Einstellung der Truppe!
Weiter so, große Unterhaltung zum Ende des Jahres!
@AndreasBeck
Allein schon durch Verwenden des Begriffes „Rasse“ im Zusammenhang mit Menschen haben Sie gezeigt, dass Sie in der Bundeswehr nichts zu suchen haben…
@Tom Kabel
Sie wissen doch: innere Disziplin beginnt mit der äußeren (Manneszucht, und so …).
@Tho Dan
Dass sich jeder die Befehle aussucht, die er gerne befolgen möchte, hat die Bw genau zu dem Haufen gemacht, der sie heute ist.
– General mit eigenem Anzug, unserer trug gerne schwarze T-Shirts,
– Sportfreaks, die meinen, sie dürfen 5 mal 90 Minuten machen und dann Überstunden wollen,
– Frauen mit Schminke, Schmuck und über langen Nägeln, …. Usw
Ihre Aussage über Offiziere fällt auf Sie selbst zurück, was für eine Form von Disziplin soll das sein?
Nach dem ersten Stubendurchgang in der AGA habe ich mir zuletzt die Uffz Stuben angesehen und nur gesagt, sie sollen jetzt nochmals über den Durchgang nachdenken! Hat geholfen.
@KlausK
Könnten sie mir ihren Post betreffs der Befehle und welcher Aussage über Offiziere auf mich zurückfällt bitte erklären?
Gut so!
Inzwischen sind knapp 25% aller Mitbürger im bewerbungsfähigen Alter tätowiert. Da sollte man sich schon vorher überlegen ob man diese potentiellen Bewerber schon vorab abschrecken möchte und vor allem ob wir uns das leisten können…
@Tho Dan 12 35 Uhr
Haben Sie schon verdrängt, was Sie geschrieben haben?
Nein, aber ich verstehe ihre Aussage im ´Zusammenhang nicht.
Wenn man den einen oder anderen Kommentar hier liest könnte man den Eindruck gewinnen, der Dienstherr hätte jegliches Tattoo und sämtliche Körpermodifikationen untersagt.
Die Soldatin und der Soldat können nahezu den gesamten Körper mit Tattoos verzieren oder verunstalten – je nach Betrachtungsweise – ohne dass hier der Dienstherr einschreitet.
Lediglich bestimmte Bereiche (Unterarme, Teile des Oberarmes, Kopf und Hals-/Nackenbereich) hat er untersagt, d.h. die Bereiche, welche von einem Diensthemd kurz bzw. der hochgekrempelten Feldbluse, möglicherweise auch T-Shirt nicht bedeckt werden.
Es mag zwar sein, dass in bestimmten Bereichen der inländischen Gesellschaft Tattoos an allen möglichen und unmöglichen Stellen akzeptiert sind, der Dienstherr muss jedoch den Bundeswehrangehörigen möglicherweise auch in einem in- oder ausländischen Umfeld einsetzen können, wo sichtbare Tattoos möglicherweise auf Ablehnung stossen oder gar Gegenreaktionen auslösen (z.B. bestimmte Motive).
Es ist für mich auch nicht einleuchtend, weshalb Restriktionen bei Polizeiangehörigen noch akzeptiert werden (gerichtlich bestätigt) , für sich als Bundeswehrangehöriger aber als unzulässiger Eingriff in die persönliche Freiheit gewertet werden.
Es mag auch sein, dass Tattoos bei britischen und französischen Armeeangehörigen verbreiteter sind, allerdings wird sich vermutlich weder ein französischer, amerikanischer noch britischer Vorgesetzter auf bestimmte Diskussionen einlassen, wenn er denn überhaupt direkt angesprochen werden dürfte.
In den US-Streitkräften gilt nach meinem Kenntnis der Grundsatz, dass bestimmte Tattoos bei Diensteintritt akzeptiert und dokumentiert werden, während der Dienstzeit jedoch keine weiteren hinzukommen dürfen.
Ich stelle die fachliche Kompetenz des im Beitrag abgebildeten Kameraden nicht in Frage, allerdings ist die Frage durchaus berechtigt, wie team- und unterordnungsfähig – insbesondere in Phasen einer hohen körperlichen und geistigen Belastung – ein solcher Individualist tatsächlich ist.
Der Dienstherr verlangt nicht mehr als, dass größere Teile der Arme, Kopf sowie Hals- und Nacken tattoofrei bleiben. Ich frage mich schon, weshalb diese Vorgabe für den einen oder anderen Bundeswehrangehörigen einem Weltuntergang nahekommt.
Streitkräfte sind immer dann erfolgreich, wenn neben Technik und militärischem Handwerk insbesondere die Disziplin stimmt, bei letzterem habe ich in den vergangenen Jahren mehr und mehr meine Zweifel was Teile der Truppe anbelangt.
@MS
Ich bin kein BW Angehöriger, hier diskutieren wir nicht über die Polizei.
Die US-Marines fanden den Ärmel – Befehl schon nicht gerade amüsant.
Meine Gründe können sie nachlesen.
Sie sind übrigens der erste, der einen möglichen sinnvoll erscheinenden, dienstlichen Grund aufgeführt hat.
Und ich habe immer Bedenken wenn Blinder Gehorsam gefordert wird.
Blinder Gehorsam versus Führen mit Auftrag
MS | 29. Dezember 2014 – 17:39
Naja, bei aller Uniformität solte man dem Individuum auch die Chance für seine „Nische“ lassen … zumal Tattoos derzeit einfach Modetrend sind.
Ich erinnere mich noch an den „Aufschrei“ des „Dienstherren“, als sich die ersten Soldaten eine Glatze rasierten (weil es Mode wurde „Glatze“ zu tragen, nicht um ein politisches Statement zu geben!). Disziplinare Würdigungen wurden ausgesprochen … würde sich da heute noch einer drüber aufregen?
Also, ein Tattoo ist sicherlich kein Indikator für guter oder schlechter Soldat und auch der Sitz der Uniform nicht ;-))
@Tho Dan
– keinem legitimen Zweck …
-an intelligent officer is a Paradoxon hoch 10
Was ist daran unklar?
@KlausK
Ich verstehe den Zusammenhang nicht im geringsten.
Also versuche ich ihnen meine Intention zu erklären.
Der Staat hat nachzuweisen, das jedwede Einschränkung der Rechte der oder eines Bürgers legitime, d.h. erforderlich sinnvoll, ethisch und angemessen ist.
Das gilt besonders in jenen Fällen, wo z.b. die Rechte des Bürgers in Uniform sowieso schon eingeschränkt sind.
Alle „Begründungen“ bisher, waren kleinbürgerliche Scheuklappen , nicht gerade etwas, was ich für unsere Streitkräfte als akzeptable Entwicklung betrachte.
@ThoDan
Der einzige Grund, warum der Dienstherr hier toleranter sein kann ist der, daß Soldaten i.d.R. eher wenig dienstlichen Kontakt mit dem Bürger haben.
Ich selbst finde Tätowierungen bei (deutschen) Offizieren eher ungewöhnlich, aber vielleicht liegt das auch daran, daß „zu meiner Zeit“ Körperbemalung nur bei randständigen Personen üblich war. Ein Tag im Freibad heute zeigt, daß dem nicht mehr so ist.
Ansonsten gibt es natürlich Berufe und Tätigkeiten, in denen der Arbeitgeber sehr wohl das äußere Erscheinungsbild bestimmen kann.
@Thomas Melber
Ehrlich gesagt, die Probleme der Polizei im öffentlichen und Kontakt mit dem Bürger, haben viel mit dem Verhalten der Polizei zu tun, wenig mit Tattoos.
Gibt es einen neuen Erkenntnisgewinn?
Vielleicht den, dass die „Fingernagelmodels“ wohl zurechtgewiesen wurden. Ich hab lange keine mehr gesehen. Auch die weibliche Haarpracht scheint mir vorschriftenkonformer geworden sein.
Aber das ist meine pers. Wahrnehumg. Wie sehen es die Anderen?
@Tho Dan
Eine erlassene Weisung gilt ohne dass der Soldat sich auszusuchen hat, welche er befolgt. Ein Etwaiger Nachweis erfolgt ggf an anderer Stelle – WB, etc – aber keinesfalls im Dienstbetrieb.
Ihre abfällige Äußerung über Offiziere spricht für sich …..
IdR haben alle BO ein abgeschlossenes Studium.
@KlausK
Mir hat man vor 20 Jahren was anderes beigebracht
Was sie gerade propagieren ist das Soldaten der BW unethische, illegitime, rechtswidrige Befehle zu befolgen haben
Dafür hat seine Majestät sie zum Stabsoffizier gemacht, das sie wissen, wann sie nicht zu gehorchen haben
(„Wählte Ungnade, wo Gehorsam nicht Ehre brachte.
Welche abfällige Äusserung über Offiziere?
@ThoDan
Bisher wurde der Erlaß nicht juristisch in Frage gestellt, daher ist er zunächst rechtmäßig.
Wenn jemand sich beschwert fühlt kann er ja dagegen klagen.
@Tho Dan
Das Befehlsrecht gilt uneingeschränkt, ich glaube, davon verstehe ich mehr – Ihre Unterstellung ist infam.
——–
Trennung
@KlausK
Ich unterstelle ihnen nicht das gemeint zu haben, aber das haben sie gerade eben mit dem uneingeschränkten Befehlsrecht doch wieder bestätigt oder?
Mir hat man vor 20 Jahren beigebracht, das Befehlsgewalt dort endet, wo die Menschenwürde ohne Sinnvollen dienstlichen Zweck beeinträchtigt wird.
Wurde das irgendwann geändert?
@Thomas Melber
Ich schrieb und meinte bewusst legitim nicht legal