‚Die den Krieg leugnen, gelten als Pazifisten‘

Gegen die hier übliche Regel (und auch ein wenig abweichend von den hier üblichen Inhalten) verlinke ich einen Text aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung – weil ich finde, dass diese Stimme aus der Ukraine zumindest zur Kenntnis genommen werden muss: Ein verzweifelter Kommentar der in Berlin lebenden ukrainischen Schriftstellerin Katja Petrowskaja. Gegen die in der öffentlichen Debatte herrschende Meinung, es gehe um jeden Preis darum, einen Krieg zu verhindern. Aus Sicht der Ukraine tobt er längst:

Wenn Tausende Menschen in einem Krieg in meinem Land erschossen werden, wenn über eine Million auf der Flucht sind, wenn sich in der Kriegsregion Hunger ausbreitet und Menschen sterben in ihren grauen Kellern, wenn Tausende Kriegswaisen nach Hilfe suchen und es gleichzeitig in Deutschland Demonstrationen und Aufrufe gibt, die vor einem drohenden Krieg in Europa warnen, als herrsche heute noch Frieden, als wäre die Katastrophe, die wir vielleicht verhindern könnten, noch gar nicht da – dann fühle ich mich plötzlich fremd und missachtet in Europa. (…)  Und die, die den Krieg leugnen, gelten nun als „Pazifisten“ par excellence.

(Archivbild November 2014 mit freundlicher Genehmigung von Jeroen Akkermans)