Was macht eigentlich… Katrin Suder?
Die neue Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, für Ausrüstung der Bundeswehr zuständig, ist seit ihrem Amtsantritt im August öffentlich fast gar nicht in Erscheinung getreten. Deshalb mal ein seltener Blick in ihre Tätigkeit: am (heutigen) Mittwoch hat Katrin Suder in Edinburgh ein Abkommen der vier Eurofighter-Staaten Deutschland, Großbritannien, Spanien und Italien über die Entwicklung eines neuen Radars für das Kampfflugzeug unterschrieben, wie der örtliche Radiosender berichtete:
Euro ministers sign £800m contract for #Edinburgh firm to upgrade Eurofighter Typhoon jets with new radar system pic.twitter.com/6rDxAs9tWh
— Radio Forth News (@RadioForthNews) November 19, 2014
(Suder steht links im Bild) Für die Entwicklung des Radars, die knapp eine Milliarde Euro kosten soll, hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages in der vergangenen Woche grünes Licht gegeben. Der deutsche Anteil daran beträgt rund 340 Millionen Euro – für die Entwicklung, noch nicht für die Beschaffung.
Nachtrag: Beim britischen Verteidigungsministerium gibt’s das Bild noch mal in besser, und die Bildunterschrift in britischem Understatement im Tweet…
UK and other EU countries sign €1 billion contract to develop cutting-edge radar for Typhoon. http://t.co/47cXilJqHC pic.twitter.com/7pgD9haY64
— Ministry of Defence (@DefenceHQ) November 19, 2014
(Ups, in der ersten Fassung war mir der Vorname als Karin falsch durchgerutscht – ich bitte um Entschuldigung.)
ich dachte an dem e-scan radar würde schon seit jahren herumlaboriert. eine fliegende testintegration gab es doch auch schon?
was kostet da jetzt noch 1 mrd. euro?
@wacaffe: Sie sind kein Ingenieur, oder? In der Praxis ist es vom funktionierenden Prototypen bis zur fertigen Integration in alle Flugzeuge ein weiter (und teurer) weg ;)
@TW: Wäre nicht Katrin Suder mit „t“ richtig und nicht Karin? (Überschrift und Text)
@ sonas
offenbar nicht. ;-)
i stand corrected.
(kann man nur hoffen das die budgetplanung schon jetzt eine beschaffung captor-e einplant und man nicht letztlich die entwicklung nur für andere subventioniert ohne selbst etwas davon zu haben)
Und schon wieder verzettelt man sich in multi-nationalen Interessenkonflikten……
Das „Ding“ alleine entwickeln, es testen-und dann teuer verkaufen…..so wird das gemacht…..
Aber wenn man nicht will…..dann schmeisst man eben weiter Geld zum Fenster heraus…
@Wanderer
Ja natürlich, danke für den Hinweis. Ist korrigiert.
@huey | 19. November 2014 – 14:59
Die Dame kocht eben mit normalem Bw-ANIIN(BWB) Wasser weiter… und ausserdem politisch so gewollt….Wohl um GBR die EU weiter zu versuessen?
@ MikeMolto: Bw-ANIIN?? Was soll das sein? Richtig heißt es BAAINBw.
Übrigens ist der VPräs ziv schon seit bald 2 Monaten unbesetzt.
@Zivilist:
Nein ist er nicht. Nachfolger ist seit 3. November da. Wurde wohlauchin der letzten Woche auf der Personalversammlung vorgestellt.
@ T. Wiegold:
sie haben sich Ihre eigene Frage in Ihrer Anmoderation schon richtig beantwortet;
„Die neue Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, für Ausrüstung der Bundeswehr zuständig, ist seit ihrem Amtsantritt im August öffentlich fast gar nicht in Erscheinung getreten.“
Das ist SO vollkommen zutreffend. Frau Dr. Suder „findet im Haus nicht statt“. Hinter vorgehaltener Hand wird sogar „gemunkelt“, dass sich bei der Ministerin bereits die Erkenntnis Bahn greift, sich von Frau Dr. Suder „zu viel versprochen“ zu haben. Auch DA dürfte zukünftig also SEHR genau hingeschaut werden …
Ich habe Frau Suder am 24.10. beim Wehrpolitischen Kongreß in Ottobrunn live erlebt.
In Ihrer weitgehend freien Rede sprach sie über Ihre Rüstungsagenda:
– Projekte müssen in Time, in Cost und ohne Minderleistungen geliefert werden.
Neben anderen Punkten war das Ihre zentrale Botschaft an die anwesenden Industrievertreter.
Ich war von ihrer Kompetenz positiv überrascht, da sie zu diesem Zeitpunkt noch keine hundert Tage im Amt war. Auch alle Nachfragen wurden ohne Hänger fachlich sauber beantwortet.
Ja, meine Herren, jeder muss doch erstmal auf einem neuen Dienstposten sich einarbeiten und Detailkenntnisse gewinnen, gerade in dieser Schlangengrube BMVg.
Ich habe den Eindruck, dass einige Mitkommentatoren schon sehr lange auf ihrem jetzigen Posten sind und deshalb die Erinnerung daran etwas Neues anzufangen etwas verstaubt ist ……
Ich für meinen Teil warte jetzt noch ab, was Frau Suder „liefert“; schließlich ist uns klar, dass das Ausmisten der Bw etwas dauern wird.
EILE MIT WEILE!!
@ Kommentator
Frau Dr. Suder “findet im Haus nicht statt”.
Richtig, Sie arbeitet unter Auslassung „des Apperates (des Hauses)“ wesentlich zielgerichteter, direkter – effektiver.
Frau Suder hat sehr ordentliche rpm und bewegt, sinnvolle Dinge, deutlich mehr vorwärts als alle anderen StS zusammen. Das nenne ich Vortschritt – schon jetzt.
@all
Jeder verdient eine Chance. Habe von Ihr auch noch nichts negatives gehört – das ist doch mal eine positive Meldung.
However, an den Taten wollen wir sie messen. Bin gespannt was Ihre Beurteilung der Lage zum Projekt SEALION vor dem VA ist.
Nikolaus wissen wir mehr…
@RauscheBART
„…, Sie arbeitet unter Auslassung “des Apperates (des Hauses)”“
Sie wird sich doch wohl nicht direkt von der Arbeitsebene vortragen lassen, quasi ungefiltert?
Was Frage „was kostet da denn jetzt noch Geld“ – die Industrie hat bisher lediglich vorfinanziert, damit man nun nicht bei Null anfangen muss, wenn die Politik endlich mal aus dem Kreuz kommt.
Ein AESA-Radar ist ein absolutes MUSS, wenn man mit dem Eurofighter überhaupt noch neue Exportaufträge an Land ziehen möchte, und die Konkurrenz ist hier teilweise schon viel weiter. Im Grunde kommt diese Entscheidung ein paar Jahre zu spät.
Und die Frage „warum entwickelt man das nicht mal eben in Deutschland und verkauft es dann teuer?!“ ist ja wohl bei diesem multinationalen Projekt nicht wirklich ernst gemeint, oder? Außerdem – welches deutsche Unternehmen soll denn ein modernes AESA-Radar entwickeln? Federführend ist hier Finmeccanica / Selex ES, die z.B. auch das Raven-AESA-Radar für den Saab Gripen entwickelt haben.
@KlausK u. RauscheBART:
Sie mag den Laden auf Schwung halten, aber was kommt dabei heraus?
Gemessen an den Ansagen von vdL und ihr („Wir kaufen was wir brauchen und nicht was die Industrie anbietet“), dann ist sie letzte Woche schon gescheitert und beim Hubschrauber-MoU erkenne ich auch keinen Schwenk.
Da helfen dann auch seltene Reden zur Rüstungsindustrie 4.0 nicht.
Der militärisch-bürokratisch-industrielle Komplex hat sie eigentlich schon besiegt.
Ohne Rückendeckung der Ministerin kann sie aber auch nichts erreichen.
Memoria | 19. November 2014 – 21:50
‚Ohne Rückendeckung der Ministerin kann sie aber auch nichts erreichen.‘
Von dieser Rueckendeckung sollten wir aber ausgehen. Wenn diese fehlen sollte waere Fr. Suder gut beraten sofort auszusteigen…
@MikeMolto:
VdL und Suder scheinen weiter zu unterschätzen wie konkret Verteidigungs- und insbes. Rüstungspolitik ist.
Man muss einfach mal die Reden und Statements an den (Nicht-)Entscheidungen spiegeln. Der Marinehubschrauber macht das wohl endgültig offensichtlich.
Aber man fragt sich auch wie der GI seine Rolle sieht.
Aber der Tenor zur Eröffnung des showrooms scheint ja auch bezeichnend: Rein medial interessierte Ministerin, überforderter Apparat.
Aber 3 Jahre wird man das wohl nicht durchhalten – hoffe ich.
Bisher scheint die Presse die Teilthemen (Reden und Handeln) nicht konsequent zusammen zu fügen.
Haushalts- und Rüstungsthemen sind eben recht kompliziert und erfordern Grundkenntnisse und Recherche.
Ich hab eine etwas technische Frage zur schweren Ortbarkeit eines AESA Radars:
Es heisst, dass es aufgrund kurzer Pulse pseudozufälliger Frequenz, die damit nur sehr geringe Energie pro Frequenz Intervall an einem Punkt im Raum haben, schwer zu Orten ist.
Aber Frequenz das ist doch nur die halbe Wirklichkeit. Die Phasen an zwei Punkten sind doch immer korreliert. Ich brauch einfach nur Interferometer die breitbandig messen und kann mit dann ausrechnen wo die Quelle sitzt.
Man könnte vielleicht sogar etwas grundsätzlicher argumentieren (ist allerdings nur eine Vermutung): wenn ein Signal von einem Punkt gesendet wird und genug Information enthält um die Reflektion an einem beliebigen Ort im Raum zu identifizieren kann man auch von jedem dieser Orte die Quelle identifizieren. Selbst im besten Fall wuerde es sich durch die Entropie vom Rauschen unterscheiden. [Das letzte war jetzt allerdings wirklich nur Spekulation.]
Und was ist nun die Antwort auf diese Frage?
Einzige Information die ich diesbezüglich aus dem Artikel lesen kann ist:
Nett lächeln und unterschreiben, was ihr der Apparat vorgelegt hat.
@ Memoria | 19. November 2014 – 22:18
soweit d’accord.
„Aber man fragt sich auch wie der GI seine Rolle sieht“.
Ich habe mal einen InspM gefragt, warum er nicht ’seinen Hut hinschmeisst‘. Dieser antwortete mir er sei ueberzeugt, dass es fuenf andere Adm gaebe die ihn aufnehmen wuerden und er hielte sich fuer besser geeignet als jene…
Es geht um Karriere und Dotierung – that simple.
Das Rampenlicht sollte man denen überlassen, die dahin gehören – in diesem Fall der BM’in. Sie vertritt das BMVg nach Außen und ist auch diejenige, an der Leistungen gemessen werden. Das Sts’in Dr. Suder ihre Aufgabe so durchführt, wie sie es interpretiert, nämlich als Zuarbeit für die Ministerin, führt zwangsläufig dazu, dass sie weniger im Rampenlicht erscheint. Wer das als Zeichen für weniger oder gar schlechte Arbeit sieht, soll dies tun.
@Icy
Klugsch…modus:
Das einzige was die BM vertritt ist ggf. die Bundesrepublik Deutschland. Sie vertritt nicht das BMVg, sie ist das BMVg.
@ sd
Zitat: „Aber Frequenz das ist doch nur die halbe Wirklichkeit. Die Phasen an zwei Punkten sind doch immer korreliert. Ich brauch einfach nur Interferometer die breitbandig messen und kann mit dann ausrechnen wo die Quelle sitzt.“
Man braucht zwei Bodenstationen, im gewissen Abstand, die über Triangulation die Position der Quelle bestimmen. Ein breitbandiges Interferometer ist wesentlich unempfindlicher als ein auf eine selektive Frequenz abgestimmter Empfänger.
Ergo: erst muss dass Signal empfangen und aufbereitet werden, dann kann die Phasenlage verglichen werden. Wenn dabei jedoch Frequenzsprünge von 200 MHz und mehr von Puls zu Puls stattfinden, wird das Nachziehen des Empfängers auf die Sendefrequenz schwierig.
Zitat:“Man könnte vielleicht sogar etwas grundsätzlicher argumentieren (ist allerdings nur eine Vermutung): wenn ein Signal von einem Punkt gesendet wird und genug Information enthält um die Reflektion an einem beliebigen Ort im Raum zu identifizieren kann man auch von jedem dieser Orte die Quelle identifizieren.“
[ Grundsätzlich richtig, siehe Funktionsprinzip „Radarwarnempfänger“ RWR ].
Zitat: „Selbst im besten Fall wuerde es sich durch die Entropie vom Rauschen unterscheiden. [Das letzte war jetzt allerdings wirklich nur Spekulation.]“
Man muss aber das „Muster der Entropie“ kennen, damit sie das Signal aus dem Rauschen hören können. Analoges Beispiel. In ihrem Auto klappert oder besser knistert etwas während der Fahrt. Wenn sie diesen Fehler schon mal hatten, dann kennen sie das Muster des Knistern und können aus Erfahrung die Quelle zu ordnen. Anderes Beispiel, Mütter hören das Weinen ihres Kindes aus 10 und mehr weinenden Kindern heraus. Ein Aussenstehender hört einfach Kindergeschrei.
@ sd
Nachtrag: http://de.wikipedia.org/wiki/Active_Electronically_Scanned_Array
@ sd
besser: http://en.wikipedia.org/wiki/Active_electronically_scanned_array
@ KlausK:
Ich verstehe gar nicht, dass das BMVg immer als“Schlangengrube“ oder „unführbares Ministerium“ bezeichnet wird …^^
„Militär“ ist einfach: Man wird mit einer hochspezialisierten und -qualifizierten, ganz präzise Anweisungen erwartenden und im Regelfall sehr loyalen und leidensfähigen Maschinerie konfrontiert. Wenn man die richtigen Knöpfe drückt, dann funktioniert Militär „wie eine Singer Vollzickzack“ …
Wenn ich allerdings von der ganzen Materie keine Ahnung habe, an die Maschinerie herantrete, als erstes die Stromversorgung kappe und das Bedienpanel abschraube und wegschmeiße … tja, dann darf ich mich auch nicht wundern, wenn die Maschinerie nicht funktioniert.
Da hilft es dann auch nicht mehr, wenn Frau Ministerin „Rumpelstielzchen“ oder „wilde Sau“ spielt und wahllos Leute „an die Wand klatscht“.
@Kommentator
Ob das Ministerium „Militär“ ist?
„Frau Dr. Suder “findet im Haus nicht statt”.“
So kenne ich die Arbeitsweise von externen Unternehensberatungen
Zunächt finden sie „im Haus nicht statt“, und danach findet man viele im Haus nicht mehr …
Mir dünkt, der Abgang von Paul Jansen , AL BMVg-HC, wird alsbald noch eine ganz bitteren Beigeschmack bekommen.
@Vtg-Amtmann: Wieviele Nullen sind es diesmal? Sechs, sieben oder gleich 8?
@Califax: Nein, es sind 10 Nullen über mindestens 30 Jahre! Aber Sie haben das völlig falsch verstanden, ist aber keine Schande. Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel, wenn auch selten. Der alte Haushaltsfuchs Jansen – und das zurück bis Stoltenberg – wollte „n0.000.000.000 €“ verhindern bzw. nicht in den Sack hauen. Aber andere haben es getan und da können fast nur noch Wunder helfen.
Heute wird der EPl. 14 für 2015 abschliessend beraten: http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2014/kw48_ak_verteidigung/341294
Es kam zwar nominal zu einer erheblichen Anhebung – de facto zeigt sich aber, dass man Attraktivität, Verbesserung der Einsatzbereitschaft und Modernisierung mit dem Plafond nicht finanzieren kann.
Mit den 2,4 Mrd. € an zusätzlichen (!) VE ist endgültig jeder planerische Spielraum verloren gegangen.
Suder ist damit eigentlich schon gescheitert – und „global deal“, TLVS, EF Tranche 3b, etc. stehen noch aus.
Man darf wohl davon ausgehen, dass sie dies auch bereits erkannt hat.
Wenn die StSin-AIN Dr. K. Suder verstehen würde,
• daß nach MoU/Global Deal insgesamt 57 UH-TIGER, 82 NH90-TTH, 18 NH90-NTH SEA LION und 22 optionierte, aber zwingend erforderliche NH90-FTH/BHS, also insgesamt _1_7_9_ Hubschrauber ca. 10,546 Millarden € kosten,
sowie verstanden hätte,
• daß vor dem MoU/Global Deal insgesamt 80 UH-Tiger, 122 NH90-TTH und 30 GMRTH MH92, also insgesamt _2_3_2_ Hubschrauber ca. 10,441 Millarden € gekostet hätten,
• und derart unmittelbar auch Klarstands-, Ersatzteil- und Retrofit-Probleme beim Heer sowie die Hubschrauberprobleme bei der Marine insgesamt gelöst wären,
wäre schon viel erreicht!
Frage am Rande, ist eigentlich das MOU vom 15..03.2013 gemäß CPM(nov) durch eine seinerzeitige AWE des GI gedeckt, oder haben Beemelmans und de Maizière diesen einfach „bevormundet“?
Um zur Ausgangsfrage (Was macht eigentlich…) zurück zu kehren.
Die Sts Suder setzt im Nachgang zur KPMG-Studie das Projekt Rüstungsmanagement auf: http://tinyurl.com/npfjrpw
Bringt das mehr Druck, Drall und Bewegung?
Ist das die hier angesprochene Wirkung nach innen?
Ganz schicke Projektorganisation, aber kommen die Wahrheiten da auf den Tisch?
@Memoria
Immerhin scheint die Schlagzahl deutlich erhöht – hoffen wir, daß in die richtige Richtung gerudert wird und keine Sandbank im Weg ist oder das Boot leck schlägt.
@ Memoria | 25. November 2014 – 18:09
wow, genau 45 Tage oder 1,5 Monate nach Übergabe des Berichtes gibt’s ein Kick-Off.
Das war ja eine schnelle BdL.
Die Teilprojekte sind so generisch, wie grundsätzlich richtig und sinnvoll.
Entscheidend ist aber wohl, was draus gemacht wird. In die Analyse eines Berichtes, der vllt 500 Manntage gekostet hat, sind sicherlich schon mehr als 2000 jetzt bw-intern geflossen.
In diesem neuen Projekt Rüstungsmanagement scheint der Chef des Beschaffungsamtes Harald Stein aber ziemlich entmachtet zu sein!
Im Übrigen nur ein neues Bürokratiemoster ohne Zukunft, denn wie soll die Rüstungspolitik bestimmt werden, wenn unsere Sicherheitspoiltik nicht feststeht? Das neue Weißbuch soll 2 Jahre dauern(dabei könnte man ein neues Weißbuch in einer Woche schreiben).
@Vtg-Amtmann:
Und wenn ich all die Diskussionen um das MoU richtig verstanden habe, dann sind in der genannten Summe zwingend notwendige Fähigkeiten des Sea Lion (Notwasserung, EO/IR, etc.) noch gar nicht enthalten? Also nochmals außerplanmäßige Zusatzleistungen.
Oder wie war das?
Mit Blick auf die Einsatzbereitschaft im Vergleich zu Frankreich hier hoffentlich von Interesse ein Bericht der ZEIT: „Zeit für eine europäische Armee“.
Ein im Rahmen der Haushaltsverhandlungen von den Grünen vorgeschlagenes „Sofortprogramm Materialerhalt“ (200 Mio. € in 2015) wurde ja von der Regierungskoalition abgelehnt.
State of denial.
Mit Blick auf den (formalen) Abschluss der Haushaltsberatungen hier nochmal die Details (ab S. 130 der EPl. 14): http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/028/1802823.pdf
Interessant auf S. 134f:
Die Verpflichtungsermächtigungen für Baumaßnahmen wurden erheblich reduziert.
Wie paßt das zur Agenda Attraktivität?
„Wie paßt das zur Agenda Attraktivität?“
sie scheinen immer noch davon auszugehen das dem gegenwärtigen aktionismus eine kohärente strategie zugrundeliegt bei der eins zum anderen „passen“ muss.
passen muss hier nur die außendarstellung. das binnendesater interessiert bis auf eine paar AG versprengte scheinbar niemanden, auch nicht die presse.
@Memoria (oder andere):
Können Sie kurz „Verpflichtungsermächtigungen“ erläutern?
@Haushalt:
539 Mio EUR mehr klingt ja erstmal ganz gut. Nur wenn man davon die 400 Mio abzieht, die es dieses Jahr kurzfristig weniger gab, bleiben ganze 139 Mio Steigerung übrig. Und wenn man dann noch sieht, dass es 2013 800 Mio EUR mehr gab als 2014, dann ist man schon deutlich im roten Bereich was die Entwicklung angeht.
@wacaffe
Darf ich ‚mal Optimist sein und sagen, daß man die ersten Teile des Puzzles „neue Bw“ gelegt hat und daß sich in einiger Zeit dann das Lagebild deutlich verdichten wird?
Der Anspruch des IBUK ist sicher nicht, nur „heiße Luft“ zu produzieren sondern belastbare, positive – im Sinne der Auftragserfüllung – Strukturen aufzubauen.
@ thomas melber
die hoffnung stirbt zuletzt.
leider ist man aber durch diverse „reformanläufe“ der letzten jahre so zynisch das man meint alles schon mal gehört zu haben. ultimativ war aber immer fähigkeitserosion und weiter demoralisiertes personal die folge.
ich lasse mich gerne positiv überraschen, die etaterhöhung sollte sie so kommen wie durch ausschuss beschlossen wäre zumindest ein Anfang.
(auch wenn mir nicht klar ist warum die koalitionsfraktionen den grünenantrag zur erhöhung materhalt nicht einfach geklaut haben wenn man im aus politischen gründen schon nicht zustimmen will)
@K.B.:
Verpflichtungsermächtigungen (VE) sind die Brücke zwischen der Jährlichkeit des Haushaltes und mehrjährigen Verträgen.
Eigentlich darf aufgrund der Jährlichkeit keine vertragliche Bindung darüber hinaus bestehen. Nur wenn das Parlament sog. VEn genehmigt können mehrjährige Verträge geschlossen werden. Daher sind VEn – wie nicht nur hier teilweise angenommen – keine Erhöhung des Haushaltes, sondern eine Zweckbindung von Haushaltsmitteln.
Nunmehr können nächstes Jahr die Verträge zu Tandem-X, GTK Boxer etc. endverhandelt und nach Billigung der 25 Mio. €-Vorlage geschlossen werden (mit Bindewirkung bis 2020).
Das Problem dabei: Ohne VEn kommen andere Vorhaben gar nicht mehr zum Zug. Man hat den Haushalt bis 2020 mit fragwürdigen Großvorhaben überplant. Flexibilität gibt es keine mehr. Daher reduziert man sogar die VEn für Baumaßnahmen erheblich. Attraktivität vs. Beschaffung.
Aber das scheint Frau Sts Suder irgendwie ignorieren zu wollen.
Die Ministerin lächelt, die Sts macht Projektmanagement, der GI schweigt. Zu deren Glück schaut die Presse auch nicht hin.
Die Rede der Ministerin bei der Haushaltsdebatte:
http://dbtg.tv/fvid/4179122
Das ist wirklich nur noch der Welt entrückt.
Genauer drauf eingehen will man eigentlich gar nicht mehr.
Die Reden der anderen waren nun nicht wirklich besser.
Entweder es handelt sich um reines Schmierentheater, oder die haben wirklich alle keine Ahnung.
Oder eben beides.
@woody:
Lindner war im Ganzen nicht schlecht.
Aber seltsam war doch wie der Abg. Kalb klar sagte, dass es REAL keine Steigerung des EPl. 14 gibt, kurz danach jedoch vdL und Otte sich für die Erhöhung des EPl. 14 auf die Schultern klopfen.
Da frag ich mich dann auch, ob man überhaupt noch ansatzweise weiß wovon man redet.
Aber dieser offensichtliche Widerspruch wurde gar nicht mehr aufgegriffen. Auch bezeichnend.
Mit diesen Entscheidungen hat man dem EPl. 14 bis 2020 jeden Spielraum genommen. Weitere Neubeginner bzw. außerplanmäßige Ausgaben zu Lasten von Einsatzbereitschaft und Attraktivität zeichnen sich ja schon ab: TLVS, Entschädigung EF Tranche 3b, Betreiberlösungen, etc.
Man regiert eben auf Sicht. Bis 2017 wird es schon irgendwie gehen. Egal wie die Weltlage ist.
Nur leider ist die Substanz schon fast verbraucht.