NH90: Ein Unfall, ohne Folgen
Am 19. Juni dieses Jahres gab es beim Flug eines NH90-Transporthubschraubers der Bundeswehr über Termez in Usbekistan einen Zwischenfall. Die Folgen der massiven technischen Störung werden, sagen wir mal vorsichtig, unterschiedlich bewertet: Nach einer Explosion im Triebwerk, der Auslösung der Feuerlöschanlage und darauf folgenden Fehlfunktionen davon völlig unabhängiger Komponenten stufte die Truppe den Zwischenfall als flugsicherheitsgefährdende Störung ein. Rund fünf Monate später untersuchte ein Team aus Bundeswehr und Herstellerfirma Airbus Helicopters die Maschine, die immer noch in Termez steht. Nach deren ersten Erkenntnissen wurde der Flugbetrieb mit allen NH90 der Bundeswehr kurzfristig gestoppt, dann kam der Flugsicherheitsausschuss der Bundeswehr zu der Einschätzung, dass es sich um einen Einzelfall gehandelt habe.
Das Thema und viele Details sind hier bei Augen geradeaus! in zahlreichen Einträgen und zahllosen Kommentaren bereits ziemlich ausführlich debattiert worden (siehe unter anderem hier, hier, und hier), an diesem Wochenende hat es auch die großen Medien erreicht. Der Spiegel berichtet von Zweifeln an der Sicherheit, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS, Link aus bekannten Gründen nicht) überschreibt ihren Bericht simpel mit: Flugangst. Und zitiert Reinhard Schlepphorst, den Vorsitzenden der Interessengemeinschaft des fliegenden und luftfahrzeugtechnischen Personals der Transport- und Hubschrauberverbände (IGTH), mit dem Satz: Die Soldaten zweifeln an der Zuverlässigkeit des Helikopters und misstrauen den Einschätzungen der offiziellen Stellen.
Vielleicht auch deshalb, weil die Entscheidung des Ausschusses, der Zwischenfall sei nur als Einzelfall zu bewerten und kein grundsätzliches Problem dieses Hubschraubertyps, zeitlich recht nah an einer anderen Entscheidung lag: Der neu ausgehandelten Vereinbarung zwischen Verteidigungsministerium und Airbus Helicopters über den Global Deal, das weitere Programm für die Beschaffung von Transport- und Marinehubschraubern NH90 (und des Kampfhubschraubers Tiger vom gleichen Hersteller). Ein Zusammenhang ist – außer der Zeitnähe – nicht belegbar. Aber egal ob der Zwischenfall in Termez ein Einzelfall ist oder ein grundsätzliches Problem: Eine gegroundete NH90-Flotte hätte sich im Zusammenhang mit der Vertragsentscheidung nicht so gut gemacht.
Zu dem Ereignis selbst ein paar Details aus den Papieren:
AFTO (Air Force Technical Order) – Beanstandungsmeldung vom 19.06.2014
Flugsicherheitsgefährdende Störung
1.) Circumstances prior to discrepancy:
The H/C was on a MEDEVAC trainings mission.
After an intermediate stop in Termez the aircrew wanted to start the engines but during the start they noticed a stagnation at both engines.
The crew decided to abort the first attempt. After an engine ventilation a second start was performed and the engines starts normally.
2.) Description of discrepancy:
A few minutes later the aircrew heard a loud bang followed by different warnings:
– overspeed protection failure
– engine difference
– fire Engine 2 ( engine fire extinguisher was used)
– engine speed reduction of NG
The aircrew landed the H/C at the airfield Termez.
During the landing phase the H/C shows a lot of different electrical malfunctions:
– 3 MFD´s were down
– FCS channel actuator 1 in amber
– FCS analog computer 1 in red
– uncontrolled movement of the ramp and the windshield wiper
– flashing cabin light
First investigation of the engine 2 shows that the turbine was destroyed and a lot of turbine blades were found in
the exhaust pipe.
Das klingt alles nicht gut – wenn der Scheibenwischer unkontrolliert anspringt, ist das verkraftbar. Aber eine unkontrollierte Bewegung der Rampe verändert die Flugeigenschaften.
Ein paar Monate später, Mitte November, meldete der Kontingentführer Rückholung Luftfahrzeug 78+18 (die Zulassungsnummer des Hubschraubers) in seinem Zwischenbericht Befundung/Instandsetzung weitere Erkenntnisse – und die deuteten auf ein Problem mit dem Overhead Control Panel (OHCP), einer zentralen Steuereinheit des Helikopters, hin:
Nach derzeitigem Erkenntnisstand lässt sich ein Großteil der oben aufgeführten Fehler mit dem „Brand/Abbrand“ auf der beschriebenen Platine (SE 11651/) im OHCP erklären.
Entgegen der ersten AFTO29 B3/14/017 „Flugsicherheitsgefährdende Störung“ ist keine Feuermeldung TRW2 angezeigt worden (Auswertung der DID Daten).
Die einzige nachweisbare Anzeige bzgl. Feuerwarnung erfolgte nach Auswertung der noch im Juni aufgezeichneten DID Daten im Bereich MGB (BFIR auf MFD ́s und Central Warning Panel). Nach bisher vorliegenden Erkenntnissen kam es dort aber weder zu relevanten Überhitzungen noch zu Feuer. Die zeitliche Abfolge der auftretenden Fehler bzw. Anzeigen deutet darauf hin, dass auch diese Anzeige fehlerhaft war und durch den „Brand“ des OHCP ́s verursacht wurde.
Im Grunde ist lt. technischer Auswertung der Daten nicht bekannt, warum Feuer TRW2 gelöscht wurde. Vermutlich erfolgte das Löschen nach Meldung (mdl.) durch Besatzungsangehörigen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass das beschriebene Fehlerbild sowie der umfangreiche Ausfall der genannten Systeme ursächlich mit dem Auslösen des Feuerlöschens erklärt werden kann, ist sehr hoch. Nach bisheriger Auswertung und Interpretation des Fehlerbildes ist folgende Ursache möglich: beim Auslösen/Betätigen Feuerlöschanlage fließt kurzzeitig ein zu hoher Strom, für den die Leiterbahnen auf der Platine nicht ausgelegt sind. Zusätzlich sollten als mögliche Fehlerursachen die Querschnittsveränderungen der elektrischen Leitungen und damit die Veränderungen der Leitungswiderstände näher untersucht werden.
Derzeit kann keine eindeutige Aussage darüber getroffen werden, welche Systeme bei wiederholtem Auslösen eines erneuten Feuerlöschens, wenn notwendig, betroffen seinkönnten. Nach hiesiger Einschätzung ist es nicht möglich auszuschließen, dass dieser Fehler (Brand/Verschmoren des OHCP und in Folge umfangreicher Ausfall verschiedenster, auch flugsicherheitsrelevanter Syteme) am Lfz NH90 78+18 oder an anderen Lfz NH90 der Flotte mit diesem OHCP nochmals auftritt!
Mit anderen Worten: Wir wissen nicht, ob es ein Einzelfall ist. Und ob vielleicht andere Hubschrauber auch betroffen sind. Deshalb gab es einen Tag später, am 15. November, auch die Empfehlung, vorerst keinen Flugbetrieb mit dem Waffensystem NH90 durchzuführen. Drei Tage später wurde das aufgehoben: Mit Schreiben vom 18. November teilte der General Flugsicherheit in der Bundeswehr als Ergebnis der Sitzung des Flugsicherheitsausschusses (FSA) dem Kommando Heer und Heeresinspekteur Bruno Kasdorf mit, dass es keine generellen Probleme gebe:
Aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse wird davon ausgegangen, dass das beschriebene Fehlerbild sowie der umfangreiche Ausfall der Systeme ursächlich mit dem Auslösen des Feuerlöschkreises zusammenhängen.
Der Ausschus kam zu folgender fachlicher Bewertung:
Beim Betätigen des Feuerlöschknopfs werden Kartuschen (Squibs) gezündet, wodurch das Löschmittel aus den Feuerlöschflaschen freigesetzt wird.
Ein Squib der Feuerlöschanage hatte nach dem Auslösen einen Kurzschluss verursacht. Dieser Fehler führte zu einem Dauerstrom auf einer Platine im OHCP, die dadurch überlastet und infolge des anhaltenden Stromflusses thermisch beschädigt wurde. Die auf der Platine entstandenen Beschädigungen führten zu den aufgetretenen SystemStörungen. (…)
Im ungünstigsten Fall könnten die Shut off Valves der Triebwerke ausgelöst werden, was eine Autorotationslandung erforderlich machen würde. Die Eintrittswahrscheinlichkeit hierfür wird mit äußerst gering bewertet. Im vorliegenden Fall wurden zudem keine für die sichere Steuerführung erforderlichen Systeme beeinträchtigt.
Bei NHI [NATO Helicopter Industries, T.W.] wurde am 18.11.2014 ein Airworthiness Meeting zur Meldung gem. Bezug durchgeführt. Die Kombination eines Triebwerksausfalls in Verbindung mit der durch einen fehlerhaften Squib ausgelösten Fehlfunktion im OHCP, die dann auch noch das Shut off Valve auslöst, wurde seitens der Firma als extremely improbable eingestuft und liegt damit innerhalb der akzeptierten Ausfallwahrscheinlchkeit.
Empfehlungen zur Einhaltung/Wiederherstellung der Flugsicherheit:
In der Bewertung des FSA wir der Vorfall als Einzelfall eingestuft. Aus dem Vorfall ergeben sich keine Einschränkungen für den Flugbetrieb mit dem WaSys NH90.
Das ist, auch das muss man wissen, noch nicht der abschließende Flugunfallbericht des Generals Flugsicherheit. Und interessant ist auch, dass die Franfkurter Allgemeine zwar gezielt nach dem möglichen Zusammenhang dieses Vorfalls, der Bewertung und der Beschaffungsentscheidung für neue NH90 fragte – aber nach eigenen Angaben keine Antwort bekam: Das Verteidigungsministerium sah sich binnen zehn Tagen nicht in der Lage zu einer schriftlichen Stellungnahme.
(Archivbild: NH90 bei der Informationslehrübung 2010 in Munster)
Heute ist ein guter Tag, es begann ja schon damit, dass CRM-Moderators Nasenschutz (siehe G36 und fliegendes Gerät 11:04) endlich eingetroffen ist.
Wo ist eigentlich •L mit seinem große Bruder •GB – vermutlich auf einem Weihnachtsmarkt um mit Seelöwen-Punch ihrem Kummer zu begegnen.
@wie kann nur en Mensch net aus Frankfurt sei!
„Nässeschutz“ – so viel Zeit muss sein! ;o)
Wobei Nasenschutz? Auch nicht schlecht – sollte es etwas härter im Forum werden. Das Imperium wird in Kürze zurückschlagen.
Melde mich hiermit für ein paar Tage aus dem Funkkreis ab. Ich glaube ich werde das Beste verpassen.
Wir sind jetzt an dem Punkt, wo man öffentlich fragen muß, wann macht endgültig eine Institution bzw. ein Interessensverband mittels eines anerkannten, objektiven und neutralen Experten bzw. Sachverständigen den Abgeordneten der parlamentarischen Kontrollgremien Verteidigungsausschuss und Haushaltsauschuss überzeugend klar,
1.) Dass der Flugunfall in Termez (Triebwerksausfall nach Stagnation aufgrund der konstruktiv mangelhaften Compressor-Section des RTM322 und anschließender Selbstzerlegung),
2.) Dass die nach dem Feuerlöschvorgang am zerstörten Triebwerk fortschreitende Selbstzerstörung des OHCP und die folgenden extrem flugsicherheitsgefährdenden Systemausfälle der nicht unmittelbar am Primärschaden beteiligten BUS-Adressaten samt Peripherie und Hardware (z.B. FCS, MFDs, Hydraulik, Laderampe, etc.),
3.) Dass Konzeption und Konstruktion des BUS-Systems des NH90, speziell des OCHP, welche absolut nicht die zwingend erforderlichen bzw. für ein LFZ der Klasse „Verkehrshubschrauber / Large Rotorcraft“ geradezu selbstverständlichen Fail-Save und Redundanzen gewährleisten, also nicht den seit „anno tobak“ gültigen Bau- und Zulassungsvorschriften gemäß FAA FAR Part-29 Amdt 0 (03.12.1964) bis Amdt 55 (31.01.2012) bzw. EASA CS-29 Amdt 3 (11.12.2012) entsprechen,
4.) Dass die vertraglich in 2000 vereinbarte Entwicklungs- und Zulassungsbasis des NH90 FAA FAR Part-29 Amdt 31 (Stand 22.10.1990) absolut nicht einem dem Hersteller zumutbaren Stand der Technik, nämlich FAA FAR Part-29 Amdt 55 (Stand 31.01.2012) bzw. EASA CS-29 Amdt 3 (11.12.2012) entspricht und dieses auch nicht mittels § 30 (1) LuftVG i.V.m. ZDv 19/1 durch eine sogen. „Deltaqualifikation gem. NAHEMA Verfahren (MDSOOON3735E01 NH90 Qualification Procedure“ der AHD „schön geschrieben“ werden kann (!),
5.) Dass derart die Flugbetriebs-, Leistungs- und Zulassungskriterien „Category A“, „Performance Class 1“ und „Hovering out of Ground Effect“ (HOGE) bei „One Engine in Inoperative“ (OEI) im Falle von „Hoist Operations“ und „External Loads“ (HHO) gem. JAR OPS 3 (01.07.2007) und VO-EU Nr. 965/2012 i.V.m. VO-EG Nr. 216/2008, SPA.HHO., Nr. 125 EG-RL nicht erfüllt werden,
6.) Und dass die damit gegebenen ganz erheblichen Flugsicherheits-Defizite sowie die seit ca. 2006 längst erschöpften Leistungsreserven und Aufwuchspotentiale des NH90,
insgesamt keine „Einzelfälle“ sind, geschweige denn mittels § 30 (1) LuftVG sowie ZDv 19/1 – und zwar weder funktional noch legitim – abdeckbare Ausnahmefälle sind. Vielmehr liegen gravierende und systemimmenante Mängel des mittlerweile völlig veralteten, weil in seiner Entwicklung bis Mitte der 70*er Jahre zurückgehenden Waffensystems NH90 vor (* vgl. den vor 40 Jahren von MBB geplanten Transporthubschrauber TH3/Bo 125B, wie in vvvvvv.flightglobal.com/pdfarchive/view/1977/1977%20-%203705.html abgebildet),
In Anbetracht des Vorgenannten muß die Meldung des BMVg-PrInfoStabes „Rahmenvereinbarung ermöglicht Modernisierung der Hubschrauber-Flotte“ vom 27.11.2014 als blanker Hohn bzw. als Spiegelbild bodenloser Expertiselosigkeit erscheinen (vgl. http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/NYuxDsIwDET_yE6EGMJGVQYYu0DZ0jaKjOqkMk5Z-HiSgTvpDfd0-MTa5HeKXiknv-IDx5lO0wcm3iO8cpG6AlOitwahwnhvnyXAnFPQRg1JqTKK1yywZdG1mSJSDdCCo7F9Z6z5x37d4C6Hmz26_toNuDGff9YMPIk!/ )
Bei dieser Meldung (Zitat) „Es soll mehr Transparenz und Kalkulierbarkeit für Haushalt und Parlament insbesondere bei den Themen Systemkosten und künftige Ersatzteilversorgung geschaffen werden“ und durch deren weiteren Satz (Zitat) „während eng mit der Bundeswehr kooperierende Partnernationen wie Niederlande und Frankreich bereits mit Marinehubschraubern SEA LION operieren“, wird m.M.n. die Dumm-Dreistigkeit und Arroganz dieser Mitteilung nur noch gekrönt!
Fakt ist, es gibt weltweit noch keinen SEA LION und es wird auch keine einzige Partner-Nation geben, die sich diesen zukünftigen Deutschen Alleingang einer laut NHI fertig entwickelten** und nur drastisch „abgespeckten“ NFRS-Variante des NH90-NFH und damit einen noch leistungsunfähigeren Hubschrauber antuen wird! (** vgl. aus 2012 vvvvvv.hardthoehenkurier.de/index.php/news/837-entwicklung-des-mehrzweckhubschraubers-nh90-tth-mit-zulassung-der-finalen-konfiguration-foc-offiziell-abgeschlossen),
Das BMVg – welches hoch offiziell bereits 2006 auf dem NH90-NFH-Projekt ausgestiegen ist – baut aber derart schon einmal höchstvorsorglich vor, daß ausgerechnet der SEA LION als Deutscher Alleingang und vertraglich exklusiv von AHD gefertigt, ein „multinationales Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowie Grundlagenforschung, angewandte Forschung und experimentelle Entwicklung“ im Sinne der Richtline 2009/81/EG Art. 13 sei.
Genau mit dieser auch vom Bundesrechnungshof als wettbewerbsrechtlich äußerst bedenklich erkannten „Juristen-Krücke“ will man nämlich schon seit Beemelmans’schen und de Maizière’s Zeiten, die von der seinerzeitigen „Seelhausen-Gang“ zunächst beeinflusste und den Wettbewerber diskriminierende sowie zu guter Letzt dann kassierte Marinehubschrauber-Ausschreibung und damit die widerrechtliche freihändige Vergabe an AIRBUS Helicopters samt MoU gemäß dem nationalen Recht mittels § 100 c Abs. 2 Nr. 3 GWB als legitim bzw. zulässig decken (vgl. http://augengeradeaus.net/2014/12/g36-und-fliegendes-geraet-berichte-aus-dem-chaos/comment-page-1/#comment-165494 und den dortigen Link auf „Yumpu-Magazin-download“ zum Bescheid der EU-Kommission vom 02.12.2014 und den bis 15.03.2013 zurückgehenden Bezugsdokumenten)
Die zeitlichen Parallelen des Bescheids der EU-Kommission mit dem Forcieren der 25 Mio. € BMF-Vorlage zum MoU/GD durch das BMVg erscheinen mehr als zufällig! „Nachtigall, ich hör dir trapsen“!
Man befaßt sich ja erst seit ca. 35 Jahren professioneller Luftfahrt mit dem Vergabewesen und davon seit 2004 auch mit dem BWB / BAAINBw.
Vtg-Amtmann | 05. Dezember 2014 – 8:55
mein kameradschaftlicher Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz ist Ihnen und Ihrem Team gewiss!
Die Fakten liegen auf dem Tisch!
Wann befiehlt in dieser Angelegenheit endlich mal jemand „Achtung – Stillgestanden“
Ich will nochmal meinen Gedanken mit dem Kabelbrand an dem „Master Cut Off“-Schalter von gestern abend aufnehmen.
Man müsste mal herausfinden, welche planmäßigen Aktionen dieser „Not-Aus“-Schalter gemäß Flugbetriebshandbuch auslöst und in welchen Situationen er gemäß Flughandbuch betätigt werden sollte.
Ich vermute, dass bei einem Aufsetzen nach einer Notlandung, die Heckrampe mit dem letzten Hydraulikdruck, der in den beiden Hydraulikspeichern vorrätig gehalten wird, die Heckrampe geöffnet wird, damit die Passagiere sich evakuieren können.
Außerdem ist der Master-Cut-Off Schalter als „Override“-Schalter konstruiert, d. h. egal wie die normalen Schalter für dieses Ausrüstungsteil eingestellt sind, der Master-Cut- Off Schalter erzwingt eine bestimmte Reaktion, wie z.B. das Öffnen der Heckrampe und der Schalter verhindert mit dieser Override-Funktion auch, dass der Pilot mit dem normalen Bedienschalter das System wieder zurücksetzen oder in die andere Richtung fahren kann. Es wäre jetzt interessant zu wissen, ob die Besatzung im Landeanflug, wie die Heckrampe sich von alleine geöffnet hat, versucht hat die Heckrampe wieder zu schließen und wenn ja, ob dieser Befehl vom System angenommen worden ist ?
Wenn man an der Hypothese des Kabelbrandes vom Overhead-Panel der Feuerlöschanlage Triebwerke bis zum zentralen Master-Cut-Off Schalter in der Mitte des Daches zwischen den beiden Piloten festhält, dann erklären sich auch manche andere Fehlfunktionen, denn alle Funktionen die beim normalen Betätigen des Master-Cut Off Schalters, z.B. nach einer Notlandung, ausgelöst werden, sind durch den Kabelbrand, Schmorbrand nach und nach aktiviert worden.
Wenn man diese Annahme weiterführt, ist die Auslösung des Schut-Off Ventils No. 2, für die Kraftstoffversorgung des noch laufenden Triebwerkes nicht „extrem unwahrscheinlich“, wie die AHD-Veröffentlichung und der Flugsicherheitsausschuss behauptet, sondern nur eine Frage von Minuten je nachdem wie der Kabelbrand fortschreitet und wie weit der gewünschte Landeplatz noch entfernt liegt.
Außerdem erklärt sich mit der Hypothese des Kabelbrandes am Master-Cut-Off Schalter auch, warum konstruktiv völlig getrennte Systeme wie primäre Flugsteuerung, sekundäre Elemente wie die Heckrampe und tertiäre Elemente wie der Scheiberwischer durch einen Fehlerfall betätigt werden konnte, denn bei einer Notabschaltung mittels Master-Cut-Off Schalter werden eben fast alle Systeme abgeschalten um die Brandgefahr durch auslaufendes Kerosin und Funkenbildung durch abgerissene und gegen Masse hängende Stromkabel zu minimieren.
Wenn dies so war, dann war die Abschaltung des Triebwerks No. 2 nicht „extrem unwahrscheinlich“, sondern wie gesagt nur eine Frage der restlichen Flugzeit und die Besatzung ist vermutlich an einer Notlandung mit allen möglichen Folgen nur knapp vorbeigeschrammt.
@Georg @Vtg-Amtmann
BZ für Ihre“ Detektivarbeit“
vgl.dazu Zitat
EUROCOPTER Deutschland GmbH 2010
Flugsicherheit durch höchsteQualitätsansprüche
Der MH90-NG ist der erste Serienhubschrauber,
der durch ein elektronisches Flugsteuersystem (Fly-By-Wire) gesteuert wird.
Auch ein vollständig rechnergestütztes Handling des Hubschraubers
während des Marsch- oder Schwebefluges ist auf diese Weise möglich.
Auch für einen Einsatz in der Deutschen Marine ist der Marinehubschrauber bereit.
Seine Vielfältigkeit, Kompatibilität,Leistung, Sicherheit und Wartbarkeit
machen den MH90-NG zum modernsten Hubschrauber seiner Klasse – und die
Deutsche Marine startklar für ein maritimes Zeitalter!
ENDE
Mir ist mittlerweile speiübel..und will eigentlich nicht glauben, was hier zu Tage kommt.
BITTE AHD, L und Co. BEWEISST das es so ist wie im o.g. Zitat…
@Georg, kleine Korrektur: Nach vorliegenden Informationen war die Heckrampe während des Fluges (wie fast üblich aus „Hitze- oder taktischen Gründen“) in waagrechter Stellung geöffnet. Die Fehlfunktion war deren selbständiges Schließen.
Man stelle sich vor, diese hätte sich selbständig weiter geöffnet bis zum Anschlag; dann wäre diese ein „schönes Tiefenruder“ für den Bahnneigungsflug gewesen, denn irgendwann gehen die Flight-Controlls – hier die Periodische Blattverstellung des Hauptrotors – auch an den Anschlag und köpfen zuvor noch die beiden UHF/VHF-Antennen über dem Cockpit (wie auch schon beim NH90 4x gehabt)!
@ Vtg-Amtmann
Gut, es wäre jetzt trotzdem interessant zu erfahren, welche Funktionen durch den Master-Cut-Off Schalter alle ausgelöst werden und wann er gemäß Flughandbuch betätigt werden soll.
@Georg
Ich würde den ‚Master-Cut-Off‘ nicht unbedingt als große Fehlerquelle ansehen, weil erstens rein mechanisch und zweitens sind in der Luftfahrt wenige Komponenten in der Entwicklung so ausgereift wie die Schalter. Auch was Feuerfestigkeit und Überspannungen angeht.
Einen ‚Master-Cut-Off‘-Schalter mit zusätzlichen Funktionen wie ‚Rampe fahren‘ auszulegen halte ich für vollkommen ausgeschlossen. Das widerspricht der absoluten Notfallfunktion eines MASTER CUT OFF. Er ist im Wortsinn ein ALLES AUS Schalter. Jede weitere Funktionsverknüpfung des Schalters sabotiert diese Aufgabe! Man muss bei der Systemauslegung schon sehr bekifft sein, um da noch was ‚ranzuklatschen‘. :)
Alternativer Gedankengang:
Wenn man sich die Positionen von Rampen-, Wischer- und Beleuchtungsschaltern auf dem OHCP ansieht, kommt man ganz schnell auf eine ganz primitive Frage: Wenn ein Squib in der Triebwerkssteuerung des OHCP rumbrät, wieso glaubt die Elektronik, dass die jeweiligen Schalter von Wischer, Rampe und Beleuchtung betätigt wurden? Dazu sind diese einfach viel zu weit weg vom Twk-Panel.
Ursprünglich dachte ich, dass OHCP ist in mehrere LRUs aufgeteilt, so dass das Twk-Panel komplett ‚physisch‘ von den anderen Schaltern des OHCP getrennt ist.
So würde ich das Ding auslegen.
Nun hat das schmorende Twk-Panel jedoch dazu geführt, dass diese anderen Teilsysteme GESCHALTET werden. Also gibt es anscheinend keine hinreichende Trennung zwischen den Schaltern im OHCP.
Nochmal: sie sind nicht einfach ausgefallen, sondern sie wurden aktiviert. Ein Kabelbrand kann das erklären, dann müsste m.M.n. aber das OHCP schon ‚lichterloh‘ brennen. -> Blanke Kabel, Kurzschluss…
Ich interpretiere das Fehlerbild so, dass alle Schalter des OHCP über die gleiche Platine und über den gleichen Remote-Terminal des MIL-STD-1553 Bus laufen (natürlich in zweifacher Redundanz). Damit könnte dann der Fehlerstrom im Twk-Bereich der Platine direkt auf den Microcontroller (mC) des Datenbusses durchschlagen, wenn nicht hinreichend galvanisch getrennt.
Meiner Erfahrung nach reagieren mC sehr empfindlich auf Spannungen/Ströme die außerhalb ihrer Spezifikation liegen: Ergebnis können undefinierte ‚interne‘ Schaltzustände sein, die als äußere Eingaben interpretiert werden und auf den Datenbus gesendet werden. Die Avionik ‚glaubt‘ also tatsächlich, dass der Wischer eingeschaltet wurde und handelt entsprechend. Das würde für mich auch erklären, warum die CORE-Komponenten MFD und FCS usw. Probleme bekommen bzw. komplett aussteigen. Ein ‚Amok‘ laufendes OHCP, das Schaltzustände meldet, die mit den Meldungen der anderen am Datenbus hängenden Steuergeräten nicht in eine logische Übereinstimmung zu bringen sind, überfordert jede Programmierung (Stichwort: welchen Daten soll man glauben?).
Das ist aber nur eine (gewagte) Hypothese.
Also, kann irgendjemand bestätigen oder dementieren, dass
1. das OHCP mit allen Schaltern nur an jeweils einem Remote-Terminal des MIL-STD-1553 Bus1/2 hängt?
2. Werden Systeme wie Wischer, Rampe und Beleuchtung über den Datenbus geschaltet oder sind sie unabhängig davon verdrahtet?
@Vtg-Amtmann
Müsste eine offene Rampe nicht ein Nickmoment ‚Nose-Down‘ erzeugen und der Pilot mit ‚Nose-up‘ Manöver gegensteuern, so daß sich der vordere Rotorkreis anhebt? Also keine Antennenrasur?
Und so richtig glauben will ich auch nicht, dass keiner die ausreichende Freigängigkeit des Rotors über den Antennen geprüft hat… erste Stunde ‚Auslegung dynamischer Systeme‘: für genügend Platz sorgen!
Denn sie wissen nicht was sie tun, oder was?
@Nope@Georg: Ohne NH90-Maintenance-Manual und ohne NH90-Flight-Manual bzw. die entsprechende CD dürften wir hier nicht so schnell weiter kommen. Aber eines verdeutlicht die Komplexität des Themas schon längst, die „Kaffeekränzchen-Entscheidung“ des Gen-Flusi grenzt eher an hellen Wahnsinn.
Im Prinzip müßte ein Flugunfalluntersuchungsausschuß mit Experten gebildet und sowie externe und neutrale Sachverständige hinuigezogen werden (z.B. LH-Technik, DRL, Aerodata BS). Mit Typen wie „?“ bzw. mit solchen, die sich wie der Rabe „Hans Huckebein“ aufführen, kann man da nichts anfangen, denn die reden sich (Gott sei Dank) selber irgendwann um Kopf und Kragen. .
Das Einzige was bislang im Fall „NH90-Termez-Triebwerk-OHCP“ definitiv feststeht, Gen-Flusi und Insp-Heer tragen die Verantwortung bzw. haben sich den „Schuh der Unverwantwortlichkeit“ anziehen lassen!
@noppe zu 10:55: Richtig war mein Denk- bzw. Freud’scher Fehler. Das mit den Antennen ist aber ‚true‘, die div. Fotos und Berichte liegen vor und die konkreten Fälle wurden auch schon in früheren Drehflügler-Threads von @werner und mir angesprochen. .
@Sascha Stoltenow
Sie hatten mit ihrem Kommentar vom 04. Dezember 2014 – 13:32 in wesentlichen Punkten ja sowas von Recht, Respekt für Ihre Beobachtungsgabe. Habe mir erlaubt Sie zu „googeln“. Ich fand Ihre Veräffentlichungen etc. sehr lehrreich und interessant, wirklich. Nun bin ich zumindest soweit kulturell in der noch nicht ganz modernen Mediengesellschaft angekommen.
Dem Problem hier im Thread ist mit Vernunft wirklich nicht beizukommen. Mich gruselt es mittlerweile nur noch wenn ich lese, wie sich erwachsene Menschen aufgrund weniger Teil- oder gar Fehlinformationen Kausalketten für einen vermeintlichen Skandal zusammenreimen und diese als alleinige Wahrheit fanatisch verteidigen. Das hat in der Tat etwas von „Glaubenskrieg“ im Internet. Ich könnte genauso gut versuchen einen Veganer von den Vorzügen eines Sonntagsbratens zu überzeugen. Ich sehe es ein. Auch ich lehne mich zurück und werde dieses Epos weiter interessiert betrachten. Auf das „globalgalaktische“ Ergebnis bin ich gespannt. Über die verschiedenen tiefenpsychologischen Deutungen des Rumpelstilzchen sinnierend flieg ich wieder zurück auf meinen Baum zum verdauen und beobachten. MfG
Ach menno @L. ………… Mich gruselt es mittlerweile nur noch wenn ich lese, wie sich erwachsene Menschen aufgrund weniger Teil- oder gar Fehlinformationen Kausalketten für einen vermeintlichen Skandal zusammenreimen und diese als alleinige Wahrheit fanatisch verteidigen.
Sie tun es schon wieder ! Wenn sie etwas beizutragen haben an Informationen dann tun sie es doch bitte mal ! Aber nicht wieder so leeres Rabengebrätsche …
@Georg
Kurze Anmerkung zur Rampe, die wird nicht hydraulisch sondern elektrisch betätigt !
@nope
Genau die richtigen Fragen gestellt ! Aber wie ich vor längerer Zeit anmerkte, diese Infos scheinen nicht einmal Prüfer oder Fachausbilder zu haben ! Das wird schwer das zu bekommen weil die Firma speziell der Ableger in Frankreich extrem an Transparenz interessiert ist ;-)
L. im #Neuland?
Internetz, Gurgeln und Blocks?
„Expect the unexpected“ sagte mal ein us-amerikanischer ****ner und bezog sich damit auf das Rumsfeld’sche „There are known knowns … But there are also unknown unknowns“. Er meinte außerdem, dass die sorgfältige Untersuchung von Havarien etc die besten Möglichkeiten bieten, die Zahl der unknown unknowns zu reduzieren. Dieser ****ner wußte wovon er redete, denn er leitete bei 2 schweren Vorfällen/Havarien erfolgreich die Untersuchungskommissionen, will sagen: er klärte die Ursachen lückenlos auf trotz massiver Widerstände und Einflußnahme von „interested parties“. So etwas nennt man Fehlerkultur..
Es ist schon dumm, wenn man eine Antwort nicht weiß („known unknowns“), aber so richtig dumm ist es, wenn man nicht einmal die Frage stellen kann, deren Antwort man nicht weiß („unknown unknowns“). Insofern ist iterative Fragestellung das A und O jeder Untersuchung when the shit has hit the fan.
Ich finde, dass dieses blog dazu einen hervorragenden Beitrag geleistet hat, trotz aller Bemühungen von interested parties das Thema qualifiziert zu beerdigen.
@SER zur „Transparenz“: Da werden selbst „ingenieurmäßige Waschzettel“ als Gesamtkonzeption der Feuerwarn- und Löschanlage bei NHI formell erfaßt und abgelegt (vgl. http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/08imgmarked2ps0li8jgd9.jpg). Interessant ist allerdings hier die Passage zu „ABG SEMCA“. Damit ist laut ’google’ und einem Telefonat davon auszugehen, daß der UH-TIGER/EC 665 und auch der LUH SOF EC 645 über ähnliche Feuerwarn- und Löschsteme gleichen Ursprungs und Konzeption bzw. gleicher Zulieferer verfügen.
@L.: Bevor Sie sich in weitere O.T. wie mit Ihrem Anbiedern gegenüber Herrn Stoltenow verlieren, mit nicht zum Thema gehörender Semantik und Seitenhieben sowie erneuten pauschalen Rundumschlägen wie „Mich gruselt es mittlerweile nur noch wenn ich lese, wie sich erwachsene Menschen aufgrund weniger Teil- oder gar Fehlinformationen Kausalketten für einen vermeintlichen Skandal zusammenreimen … [usf.]“ versuchen von den Fakten abzulenken und damit zu allem Anderen als zur Ehrenrettung des hier längst mitlesenden BMVg beitragen, folgender Vorschlag bzw. Bitte an Sie:
Beziehen Sie doch einfach einmal zu den Beiträgen von
• nope | 05. Dezember 2014 – 10:36,
• Georg | 05. Dezember 2014 – 9:52,
• SER | 04. Dezember 2014 – 23:08
• SER | 04. Dezember 2014 – 22:54
• Georg | 04. Dezember 2014 – 21:45
• und Vtg-Amtmann | 05. Dezember 2014 – 8:55 (Ziffern 1. bis 6 und nachfolgenden Absatz bis „ http://www.flightglobal.com/pdfarchive/view/1977/1977%20-%203705.html abgebildet“),
Punkt für Punkt und mittels klarer fachlicher Fakten Stellung. Sie täten damit dem FSA des Gen-Flusi sicherlich eine großen Gefallen und würden auch zu dessen Fachwissen beitragen.
Es darf davon ausgegangen werden, daß Sie als echter Insider – als den Sie sich selber ausgeben – nicht nur über das NH90-Maintenance-Manual und das NH90-Flight-Manual bzw. über die entsprechende AHD-Customer-CD verfügen, sondern aufgrund Ihrer adäquaten Expertise zum NH90 auch Ihre harrsche Kritik an den hier sachlich und fachlich diskutierenden „erwachsenen Menschen“ rechtfertigen können.
Bislang hat man das bei Ihnen leider vermißt, aber vielleicht bekommt die Community noch dieses „Weihnachtsgeschenk“?
@ Klabautermann
Danke für das Lob der hiesigen Vorgehensweise. Anscheinend haben Leute wie @ L. einfach damit Schwierigkeiten, dass interessierte, meist ehemalige Soldaten aus technischer und organisatorischer Neugier wissen wollen, was sich ereignet und wie es sich ereignet hat.
@ L.
Da ich nicht weiß, ob Sie eine Ausbildung in MRM, TRM, oder CRM haben (Maintenance-, Team-, oder Crew-Resource-Management) haben, dürften ihnen Begriffe wie „Fehlerkultur“ nicht geläufig sein. Die Fehlerkultur bei systematischen Organisations-, Technik- und Hierarchieversagen ist aber esentiell wichtig, wenn eine Organisation sich weiter entwickeln will. Deshalb hat die Lw diese als Handlungsmaxime für alle am Flugbetrieb Beteiligten vom Tankwagenfahrer bis zum General FluSi ausgegeben.
Ich will aber auch nicht verhehlen, wo ich den Unterschied zwischen dem Raben auf dem Pfahl und Stedler und Walldorf (die beiden Alten auf der Tribüne der Muppet-Show), die im Übrigen meine Lieblingsfiguren sind, sehe. Die Kommentare von Stedler und Walldorf hatten einen hintergründigen Humor, der die Lebenserfahrung des Alters reflektiert. Der Rabe hingegen glaubt an das vermeintlich gottgegebene System und bricht nur die Brocken hervor, wenn er meint sich an etwas verschluckt zu haben.
Na denn, viel Spaß auf dem Pfahl !
@Georg
Ein 1×1 Meter großes Poster von Stedler und Walldorf hing über 10 Jahre lang hinter meinem Dienstzimmerschreibtisch an der Wand, was bei dem einen oder anderen Besucher und/oder jeweiligen Vorgesetzten eine gewisse Irritation auslöste ;-)
@SER
Na ja, zumindest beim OHPC kann jeder Prüfer und Fachausbilder das Ding mal von der Rückseite betrachten. Die Schalter sollten jeweils zwei getrennte Anschlussbereiche für die redundante Erfassung der Schalterstellungen besitzen. Von den Schaltern laufen dann getrennte Kabelbündel zu hoffentlich getrennten ‚Black-Boxes‘ oder Platinen. Von diesen wird dann das Signal auf – wenn ich mich nicht irre – jeweils zwei MIL-STD-1553-Leitungen pro Box/Platine eingespeist. Mindestens die Feuerlöscherleitungen müssen seperate Leitungen sein, die von den Triebwerken kommend direkt auf die Schalter gelegt werden.
Zumindest damit kann man schon mal abklären, ob das OHPC aus Datenbus-Sicht als eine Einheit betrachtet werden muss (oder nicht), was die Analyse schon etwas vereinfacht.
Wo ich gerade den Waschzettel vom @Vtg-Amtmann sehe:
Die ‚cartouche‘ (Squib!?) – soll alle zwei Jahre gewechselt werden. Ist bekannt, ob nach dem Wechsel der Squib zu Testzwecken gezündet wird und ob dann auch eine Widerstandsmessung an den Kontakten erfolgt? D.h. eine offizielle oder inoffizielle Qualitätskontrolle? Damit man mal einen Eindruck von der ‚Unwahrscheinlichkeit‘ bekommt.
Würde mich wirklich wundern, wenn die Schrauber sich keinen Spaß aus Knallfrosch-Ballern hinterm Shelter machen würden. :)
@nope: bei einer CAMO / einem LTB JAR 145 LBA/EASA ist es Standard, daß die Squibs nach Ausbau, nach Zündung, die neuen Squibs vor Einbau sowie die Zündleitungen nach Ausbau und nach Wiedereinbau durchgemessen und dieses protokolliert sowie die Protokolle in der LL-Akte des Lfz festgehalten werden.
@Vtg-Amtmann
D.h. es gibt neben den LL-Akten auch Statistiken der Hersteller zu den realen Zündverhalten ihrer Squibs im gealterten Zustand? Oder verbleibt die Information nur in den LL-Akten der Lfz.? Ach ja, und was ist mit der Bundeswehr? Ist die mitlerweile auch LTB gem. JAR 145. :)
@nope: a) Teils, teils, je nach Systemhersteller. b) nein, der administrative und funktionale Überbau, das Qualitäts- und Dokumentaions- sowie Audit-Wesen ist weit weg von den Standards, obwohl die Ausbildung der Techniker diesen weitestgehen entspricht.
Zivil leisten die LTBs Vieles dem Kunden, aber auch sich selbst gegenüber, was unmittelbar der Sicherheit dient. Nach einem „Termez-Fall“ hätte nämlich die Werft und auch der Lfz-Handel bzw. -Verkauf den Kunden ein und für allemal los.
Um „unseren Raben“ ist es seit heute um 11:47 Uhr so still geworden? Sonst erwürgt dieser auf seinem Pfahl im ¼ bis ½ Stundentakt. Hat etwa Herr Sascha Stoltenow vergessen den Mythos von Ikaros zum Leidwesen von @T.W. einzustellen (vgl. http://augengeradeaus.net/2014/11/nh90-ein-unfall-ohne-olgen/comment-page-5/#comment-165507) ???
Studiert statt dessen der „Rabe“ immer noch das NH90-Maintenance-Manual samt aller Schaltpläne und das NH90-Flight-Manual, um „der Sonne näher zukommen“ und um die Fragen der User erstmals zu beantworten?
Der „Absturz des Raben“ scheint mir vorprogramiert und dann kann dieser gleich nochmals http://augengeradeaus.net/2014/02/gute-preise-gute-besserung-kostenentwicklung-bei-groswaffensystemen/comment-page-2/#comment-90751 lesen und auch dazu sein Statement abgeben. Dieser, mein Beitrag war lange vor dem Flugunfall in Termez.
Und wenn jetzt einer denkt, „Mensch, Amtmann, don’t feed the Troll“, dann muß ich sagen, der „Rabe“ ist kein einfacher Troll, sondern m.M.n. ein typischer und eher für „politische Krähen“ sehr opportuner Vertreter des Systems und solche extrem gefährlichen Vögel muß man zwecks Disziplinierung fordern bzw. im Extremfall „disziplinar“ aufbauen und damit „grounden“.
Sorry T.W., das mußte mal gesagt sein und höflicher Hinweis an den OvWa, die Ernsthaftigkeit des Problems „SEA LION“ haben Sie m.M.n. zwar sicherlich in trivialer Masse, aber eben nicht in fachlicher Gänze erfaßt (das ist aber verzeihlich, denn das Thema ist extrem komplex). OvWA, Sie haben auch ihre unbestreibaren Stärken, also bewahren Sie diese bitte).
Etwas für die Techniker zur Diskussion:
Ursprünglich habe ich die folgende Grafik „SQUIBS Electrical Characteristics“ (siehe https://www.yumpu.com/pt/document/view/31904120/o-198fe0b601um89gb728m0f1lmfapdf oben) als technische Selbstverständlichkeit betrachtet. Dann kam mir aber der Gedanke, daß hieraus ersichtlich ist, daß eine absolut sichere Zündung der SQUIBS mittels entsprechend dimensionierter Kondensatoren der Idealfall wäre (am besten gleich 2 x C parallel wg. Redundanz).
Derart läßt sich auch eine saubere galvanische Trennung vom OHCP bzw. vom BUS-System realisieren und ein Kurzschluß im SQUIB ist völlig irrelevant! Siehe extrem vereinfachten Schaltplan samt U-/I-Kennlinien.
Sowohl im Automotivebereich als auch in der Raumfahrt ist diese Art der Zündung verbreiteter Standard. Es dürfte also technisch und konstruktiv kein Problem sein, die Kondensatoren in die Zündkreise der einzelnen SQUIBS zu integrieren (siehe ersten Schaltplan in https://www.yumpu.com/xx/document/view/31902815/o-198adq4kaoam1hf2f0i1dhbqakapdf )
@Vtg-Amtmann
Auch wenn ich mich nicht als absoluten Experten für Schaltungstechnik bezeichnen würde, fallen mir zahlreiche Möglichkeiten ein, den Stromfluss zu begrenzen, bzw. Folgeschäden zu verhindern.
Die primitivste Methode ist eine Tasterlösung, bei der der Pilot den Squib-Stromkreis nur solange schließt, wie er auf den Taster drückt. Natürlich muss er lang genug drücken – da stellt sich die Frage, wie lange der Squib maximal zum Auslösen braucht und ob dem Piloten genug Geduld zuzumuten ist.
Die von Ihnen gezeigte Lösung speichert nur eine bestimmte Menge an (Auslöse-)Energie, trennt dafür aber den Stromkreis sauber vom Squib. Ich würde das Problem allerdings bei der begrenzten Energie der Kondensatoren sehen: Bei Defekten und extremen Umweltbedingungen könnte man nicht genug Energie für eine Zündung zusammenbekommen und hat dann keine Chance. Eine vorübergehende, direkte Verbindung zur Stromquelle scheint mir robuster.
Eine zusätzliche langsam auslösende Schmelzsicherung (o.ä.) sollte auch möglich sein, um einen Dauer-Kurzschluss zu verhindern.
Und eigentlich existiert ja für den Squib-Stromkreis auch eine eigene Sicherung, die das grillen der Platine hätte verhindern müssen.
Ich bin mir sehr sicher, dass jedem E-Technik Studenten noch ein ganzer Berg an zusätzlichen Möglichkeiten einfällt. Einige davon sind dann auch für die Luftfahrt zulassungsfähig.
Keine davon wird das zerbraten des OHCP zulassen.
Ich habe nicht den Anspruch, den Hubschrauber zu heilen, aber wenn wir schon Charaktere aus der Muppets-Show zitieren, sind wir ihnen und Jim Henson schuldig, die richtigen Namen zu nennen: Statler und Waldorf (http://en.wikipedia.org/wiki/Statler_and_Waldorf).
Ansonsten: Es gibt Probleme, die sind komplex. Die löst man mit Erfahrung. Es gibt Probleme, die sind kompliziert. Die löst man mit Technik. Und dann gibt es Probleme, die sind komplex und kompliziert. Da braucht man beides. Mehr muss ich über Hubschrauber nicht wissen. Ach ja: Schmähungen lösen nichts, außer innere Spannungen. In diesem Sinne – Peace.
@nope:“Die primitivste Methode ist eine Tasterlösung, bei der der Pilot den Squib-Stromkreis nur solange schließt, wie er auf den Taster drückt. “
Das ist die Info, die mir eine Zufallsbekanntschaft erzählt hatte (irgendwann mal von mir hier gepostet). Der meinte der „Knopf“ wurde zu lange gedrückt….
Hmmmm?
@CRM-Moderator
Das kann durchaus sein. Aber das System darf dann trotzdem nicht wegschmoren, nur weil ein Pilot einen Knopf zu lange drückt (oder der Taster klemmt…).
In einer Notsituation von einem Piloten zu erwarten, dass er sich genau auf die Betätigungsdauer konzentriert, ist bereits ein Auslegungsfehler.
Allerdings glaube ich nicht, dass der Pilot bis zur Landung (also mehrere Minuten) den Feuerlöscher betätigt hat, denn die Aktivierung von Rampe, Wischer, Beleuchtung und die Ausfälle der MFDs usw. scheinen ja erst kurz vor oder während der Landung erfolgt zu sein.
Wenn es sich tatsächlich um Taster handelt, könnte ein Kurzschluss natürlich – bei etwas längerer Betätigung – zu einem Verschweißen der Kontakte führen. Ich weiß nur nicht mehr, wie das mit den Kontaktflächenbeschichtungen war die das verhindern sollen.
Vielleicht kann Georg bei der Verschweißfestigkeit weiterhelfen.
Trotzdem würde ich darin einen Auslegungsfehler sehen, weil ja bekannt ist, dass die Squibs einen Kurzschluss erzeugen können. Den Piloten kann man dafür nicht verantwortlich machen… es sei denn, im Flight Manual steht eine maximale sekundengenaue Betätigungszeit – wäre aber auch ein Bedinkonzept aus den 60ern des vergangenen Jahrhunderts.
@CEM-Moderator, @nope: Um mal mit der „zu lange aktiver Taster- oder Schalter-Theorie“ aufzuräumen, ein gängiger Squib zündet bei Beaufschlagung von 5 Ampere bis 10 Ampere sicher binnen ca. 3,5 msec und 7 msec und das mit einer nachgewiesenen Wahrscheinlichkeit von = 0,999!
Der Squib in Termez hat ja gezündet, nur ist
anschließend der Glühwendel zum Kurzschluß bzw. Masseschluß „verbraten“. Das steht aber wieder auf einem völlig anderen Blatt, denn ein Kurzschlutz kann nur solange aktiv sein wie ein Strom fließen bzw. eine Spannung anliegen kann! Und wenn der Squib gezündet hat, hat der Stromkreis tot zu sein. Also ist das Layout der Squib-Zündung beim NH90 nicht „State of the Art“!
Im Übrigen denke man mal bitte darüber nach, was man mit modernen Kapazitäten (z.B. „Gold-Caps“ (in Reihe bzw. im „PowerPack“) so alles anstellen kann, da ist eine Konstantnetz- bzw. Bordnetz-Zündung wirklich letztes Jahrhundert.
Der FSA-Gen-Flusi macht eine großen Fehler, man verwechselte bei der Wahrscheinlichkeit die Zündsicherheit mit dem bislang nicht erfassten „Kurzschluß-Verbraten“! (und letzteres ist eine Frage des Layouts).
@ VTG u.a.
Finde es prinzipiell gut, dass Sie sich alle per Schaltplan an das Problem ranarbeiten. Aber die technische Lösung scheint mir eher Aufgabe von AHD u.v.a. zu sein. Wichtiger ist doch, bei “ Verantwortlichen“ und „Entscheidungsträgern“ das Bewusstsein für die Probleme zu schärfen. Die fliegenden Kameraden rasseln mit NH und Tiger in ein Loch, aus dem sie weder @L noch sonst wer rausholen können. Und mit dabei sind dann auch alle anderen, die auf funktionierende „Hubschrauberei“ angewiesen sein werden. Die bislang hier diskutierten Gerätschaften sind fernab jeder hier gepflegten Sophisterei nun wahrlich keine Erfolgsgeschichten/-produkte. Ich glaube, zumindest diese Annahme ist keine liebevoll gehätschelte Verschwörungstheorie.
@Schorsch52: Sie liegen absolut richtig und AHD muß zum „State of the Art“ finden. Dieser Zug ist aber leider seit der vor rund 40 Jahren aufgenommenen Entwicklung des T3/ MBB 125B beim NH90 längst abgefahren.
Da kann der Rabe,
auf dem Pfahle,
wie er will auch immer,
mit Schöngerede,
wirds nur schlimmer!
Die Politik muß das Problem verstehen, sprich die Krähen müssen verstehen lernen, wo die Raben sitzen.
@ Amtmann
Wir sind wieder exakt bei FAR 29.1309 a (function) und vor allem b (malfunction)
http://www.faa.gov/documentLibrary/media/Advisory_Circular/AC_29-2C_CHG3_incorporated_%28with_updates%29.pdf
Seite F-12 ff
Damit hat das Thema eine völlig andere Dimension!
Hier noch eine erläuternde Präsentation der FAA zum Thema:
https://www.aea.net/events/rotorcraft/files/Certification%20of%20Rotorcraft%20and%20FHA%20Process.pdf
Die spannende Frage ist damit mit Blick auf die Zuständigkeiten beim NH90 welche Nation denn für die hier betroffenen Systeme in der Zulassung die Verantwortung trägt?
Dazu habe ich auf die Schnelle keine Zuordnung ergoogelt.
Hier in einer Präsentation der NAHEMA ist beschrieben, dass die Prime NAA die zugeordneten Bauanteil prüft und dann an alle anderen Behörden Zulassungsempfehlungen ausspricht.
http://www.eda.europa.eu/docs/documents/18—qualification-and-certification-challenges-of-multi-national-and-multi-variant-aircraft-%28heiko-p.pdf
Wenn man sich das ansieht, dann müsste nach diesem Vorfall und der deutschen Bewertung jetzt auf Ebene der Zulassungskoordination (heißt offenbar JMAAN) eine entsprechende Aktion einsetzen.
Gibt es dazu Informationen?
@Avpat: Mit JMAAN liegen Sie goldrichtig und dazu gibt es auch Informationen.
Nur die kapieren weder die „Raben“ noch die „Krähen“. Sorry und richtiger, das erfassen weder die Stromlinienförmige bzw. Schönredner im BMVg, noch die Politiker der parlamentarischen Kontrollorgane, wenn es diesen nicht schleunigst ein Experte und Sachverständiger sowie Luftrechtler noch vor dem 17.12.2014 erklärt:
Bereits am 04.02.2014, also lange vor dem Flugunfall in Termez, soll bezüglich der Zulassung des NH90 NTH SEA LION in Manching bei einer Sitzung bei der WTD das Nachfolgende vereinbart worden sein.
Voraus ging allerdings die vehemente Forderung des Leiters Musterzulassung (ML Wolfgang. Steiger),
• daß FAA FAR Part 29 Amdt 31 (gültig von 22.10.1990 bis 16.09.1991) als Entwicklungs-, Bau- und Zulassungsbasis für die zwei NH90-Versionen TTH und NFH gem. Design & Development Contract (D&D-Contract), wie 1992 von den Vertragsnationen unterzeichnet, nicht mehr einem aktuellen Stand der Technik entspricht,
• dies weder der Truppe bzw. der Marine und deren Auftrag Rechnung trägt, noch dieser zumutbar ist,
• geschweige denn aktuell und auch binnen der nächsten 40 Jahre (Life Cycle der SEA LION ab deren letzter Auslieferung) der öffentlichen „Sicherheit und Ordnung“ (= Gesamtrechtssystem) sowie der „Sicherheit und Gefahrenabwehr des Luftverkehrs“ (= StGB und Vieles mehr) absolut nicht Rechnung tragen kann,
• und daß folglich dem Hersteller NH-Industries als (Anpassungs-) Entwicklungs- und Zulassungsbasis für die ab 2018 zu liefernden SEA LION die Regulations des FAA FAR Part-29 Amdt „0“ bis Amdt 55 (letzter Stand 31.01.2012) zumutbar und per Ergänzungsvertrag festzuschreiben seien.
.
Die entsprechende Vereinbarung in einer deutscher und englischer Version beinhaltet:
• Mit Vorlage einer JMAAN 21A.101 analogen Analyse der baulichen und operationallen Änderungen SEA LION gegenüber NFRS soll die grundsätzliche Eignung der Zulassungsbasis FAR 29 Amdt 31 und WSDS durch die Industrie nachgewiesen werden,
• Dieses Dokument soll eine Betrachtung der mit Amdt 32 – 55 in die FAR 29 eingeflossenen Ergänzungen mit einschließen,
• Hierzu sollen die Konfigurationsbasis/Qualifikationsbasis NFRS (= französchische Varainte des N90-NFH) herangezogen werden,
• sodaß die Qualifikation des SEA LION im Rahmen einer Deltaqualifikation gemäß NAHEMA Verfahren (MDSOOON3735E01 „NH90 Qualification Procedure“) erfolgen kann.
• Dieses entsprechende Dokument soll vom CEO AHD Dr. Wolfgang Schoder, dem Präsidenten des BAAINBw Harald Stein und den Leiter ML (WTD61) Wolfgang Steiger unterschrieben bzw. Letzterem abgenötigt worden sein.
Kurzum ein „rabenähnliches Gelabere“ und ganz einer solchen „heißen Luft“ entsprechend, liegt bislang seitens der Industrie nichts wirklich Greifbares zum aktuellen Stand der Technik samt Zuverlässigkeit und Flugsicherheit des SEA LION vor!
Ferner beweißt dieses Dokument ganz klar, daß der deutsche Alleingang SEA LION zusammen mit AHD urkundsbewiesen nicht der Richtline 2009/81/EG Art. 13 entsprechen kann, da es sich weder um ein multilaterales, noch bilaterelales FuE-Vorhaben, noch um eine gemeinsame Beschaffung handelt (vgl. https://www.yumpu.com/de/document/view/31902646/o-198a6rlgismqbr3138ipb81clkapdf )
Edit: Setze aus juristischen Gründen bei „Analyse“ bitte „Delta-Analyse“ und das „Delta“ dürfte hochinteressant werden.
@Vtg-Amtmann, @avpat, Sie haben vollkommen Recht, zuviel Details sind nur was für ‚Nerds‘ wie mir, und lenken von zentralen Fragen ab.
So z.B.:
1) Wie kann der GenFlSichhBW innerhalb weniger Tage den Einzelfall deklarieren, OHNE alle Komponenten der Feuerlöschanlage – auch im OHCP – nochmal detailliert auf mögliche Serienfehler zu untersuchen? Squib, Sicherung, Schalter usw. könnten ja auch Serien- oder Chargenfehler enthalten.
2) Warum wurde der Defekt im OHCP nicht bereits im Juni/Juli vom GenFlSichhBW bzw. seinen Leuten gefunden? Wenn Lufthansa-Technik eine 747 bei einem D-Check in 4-6 Wochen komplett zerlegen, überprüfen, reparieren und wieder zusammensetzten kann, sollten doch wenige Tage für das Untersuchen des NH90-Cockpits mehr als ausreichen, oder?
Wenn erst im November der gravierende Defekt im OHCP durch „Experten des Transporthubschrauberregiments 10 und des Systemunterstützungszentrums Donauwörth“ (*) gefunden wurde und zum sofortigen Grounding der NH90-Flotte führt (Empfehlung des Amts für Heeresentwicklung, nicht auf Initiative GenFlSichhBW), wieviele schwerwiegende Fehler wurden dann bei anderen Vorfällen von GenFlSichhBW übersehen? Sind die Untersuchungsberichte des GenFlSichhBW dann noch vertrauenswürdig?
*) http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/!ut/p/c4/NYzBCsIwEET_aDcRFerN0otHe9F626ZLE02TsmwVxI83FZyBgeENgzcsTvQMI2nIiSJesXPh0L_AMwvQQxeOERI5L8F55QR38rIxdgsDv3nq-Vfwsj4NDC4n1jXLVEPJUUizwJxF40oWkUIgDNgZ29RmZ_6yn6ptzvvWVtvmVLc4T9PxCybdAGo!/
@nope
Zu 1) kann ich auch nur den Kopf schütteln und denke mir das GenFluSi schleunigst Transparenz herstellen muß um den kläglichen Rest seiner Glaubwürdigkeit in der Truppe noch zu erhalten ! Der letzte Versuch durch den spontanen Besuch kann als gescheitert betrachtet werden …
Zu 2):
Der Defekt verschmorte Platine und zerstörte Computer war 6 Tage nach dem Zwischenfall bekannt durch die Techniker des Einsatzverbandes in MeS !
Wer warum und mit welcher Intention nicht weiter untersuchen wollte wird sich vielleicht noch herausstellen !
Ich betone nochmals, GenFluSi sah KEINE Gründe zur Ermittlung weil der oder die Kurzschlüsse als SEKUNDÄRFEHLER galten ! Der PRIMÄRfehler war das Triebwerk und somit alles weitere nur Folge und Einzelfall und keine Untersuchungsgründe… DAS sagte er wörtlich vor den Besatzungen vorletzten Montag in der Lüneburger Heide !!!
Allgemein stimmen die Aussagen Vtg-Amtmann ob der msec zur Zündung Squib, und es ist ein Taster an der Auslösung, und es gibt keine zeitliche Begrenzung den Taster zu drücken, und der Taster wird gem. Ausbildung nur kurz getastet um eine Löschung einzuleiten !
Und der betroffene Pilot hat nach seiner Aussage in Termez nur kurz getastet da er nebenbei noch fliegen mußte und hat das auch so zu Protokoll gegeben !
Danke!!!
@SER
Aber man kann doch erst behaupten, dass es ein Sekundärfehler IST, wenn man UMFASSEND UNTERSUCHT hat! Ohne Untersuchung ist das reine, esotherische, selbstherrliche SPEKULATION!
Dieser einfache Zusammenhang ist doch primitivste Logik !!!
-> ERST UNTERSUCHEN, DANN KLASSIFIZIEREN.
WIE kann der GenFluSi – ausgerechnet der General Flugsicherheit – von den grundlegenden Prinzipien der Unfallunteruchung SO WENIG AHNUNG haben???
Und wieso hat der GenFluSi dann überhaupt noch einen „kläglichen REST“ von Glaubwürdigkeit?????
Und warum greifen seine Vorgesetzten nicht sofort ein, um alle Soldaten – und die Bundeswehr als ganzes – vor schlimmeren zu schützen?
Als Außenstehender bekommt man ja den Eindruck, die Bundeswehr ist zu einer TOTALEN VOLLDEPPENTRUPPE verkommen.
Ich bin hier einem Satireprojekt aufgesessen oder?
@nope:
Genau das verstehe ich nicht nur beim NH90 nicht mehr.
Auch beim G36 reden zwar viele mit, aber nach 3 Jahren Diskussion und Verzögerungen bei Beschaffungen weiß man weiterhin nicht, ob man ein Problem hat.
Um eigene Untersuchungsergebnisse zu bekommen, muss
a) eine Untersuchung in Auftrag geben und
b) eine eigene Expertentruppe haben
Beide Voraussetzungen hat der General FluSI, wie ich früher hier schon aufgezählt habe,
also zur Untersuchung
a) des Squibs und der verbrannte Platine, das Wehrwissenschaftliche Institut in Erding,
b) der Schaltung und konstruktiven Auslegung der Feuerlöschkreise und des Overhead Panel das Systemunterstützungszentrum Hubschrauber bei Eurocopter in Donauwörth
c) die rätselhaften Betätigungen von Heckrampe, Scheibenwischer, Innenbeleuchtung durch das Programmierzentrum Fliegende Waffensysteme in Manching, Ottobrunn und Donauwörth
Also wenn General FluSi gewollt hätte, dann hätte er nach der AFTO 29 vom 19.06.14 diese Untersuchungen in Auftrag geben können. Da ich nicht glaube, dass sich die innnere Haltung und Einstellung der Expertentruppe rund um General FluSi geändert hat, dass sie sich nicht mehr der rücksichtslosen Aufklärung von Flugzwischen- und Flugunfällen verpflichtet fühlen, kann man nur davon ausgehen, dass massiver Druck von oben auf die Dienststelle ausgeübt wurde.
An diesem Punkt reden wir nicht mehr über das Zündverhalten von Squibs und der konstruktiven Auslegung der Zündschaltung, sondern über die systematische Einflussnahme von oben auf Flugunfalluntersuchungen und damit über Organisationsversagen.
Dies bedeutet das moralische Todesurteil für diese Dienststelle, weil sie ihre Integrität gegenüber der Truppe und der deutschen Öffentlichkeit verloren hat. Es ist also an der Zeit diese Dienststelle aufzulösen und zukünftig solche Untersuchungen von der BFU, der Bundesstelle für Fluguntersuchung in Braunschweig bearbeiten zu lassen, die außerhalb des Direktionsrecht des Bundesministeriums der Verteidigung angesiedelt ist.
@Georg: „Es ist also an der Zeit diese Dienststelle aufzulösen und zukünftig solche Untersuchungen von der BFU, der Bundesstelle für Fluguntersuchung in Braunschweig bearbeiten zu lassen, die außerhalb des Direktionsrecht des Bundesministeriums der Verteidigung angesiedelt ist.“
Ob des abgrundtifen Skandals ein Vorschlag, der es wert ist in den Medien, in der Öffentlichkeit, im Parlament, bei der IGTH, beim DBwV, beim Deutschen Beamten Bund, beim Bund der Steuerzahler und damit vor allem und zwingend auf der Ebene LBA, BFU, EASA und MAWA sowie BMJV diskutiert zu werden.
Dies insbesondere deshalb, da auch m.M.n. nicht davon auszugehen ist, dass sich die innnere Haltung und Einstellung der Expertentruppe rund um General FluSi geändert hat, sondern dass davon ausgehen ist, dass massiver Druck von oben ausgeübt wurde. Damit hat sich weniger Gen-Flusi als „Erfüllungsgehilfe“ seiner Integrität beraubt, sondern eindeutig der „Prinzipal“ BMVg samt IBUK und sich derart selber hinsichtlich jeglicher Integrität ad-absurdum geführt!
@all: Korrektur: Man muß deshalb das Amt bzw. die Einrichtung GenFlusi nicht auflösen und ein hervorgandes sowie dessen jahrzehntelanges bewährtes Potential und dessen Erfahrungen in der Präventationsarbeit zunichte machen, den diese Arbeit innerhalb der Truppe wäre auch viel zu speziell für die BFU.
Allerdings sollte man in der Tat die Leitung der Flugunfalluntersuchungen der Bundeswehr der BFU übertragen, analog wie man seinerzeit die BFU aus Gründen der Neutralität und Obektivität vom LBA komplett abgekoppelt hat.
Das Luftamt Bw, in dem GenFlusi integriert wurde, ist nämlich funktional absolut mit dem LBA vergleichbar. Man sollte also auch hier seitens des BMVg von der zivilen professionellen Luftfahrt und ausd eren freüheren Fehlern lernen, statt dies zu wiederholen. Vgl. http://www.bfu-web.de/DE/BFU/Gesetzliche%20Grundlagen/gesetzlichegrundlagen_node.htmles
@nope
Sie haben völlig recht ! Aber auch wie die „Nachposter“ in ihren Beiträgen nach dem ihren völlig richtig bemerkt haben –> es scheint sich hier um ein Problem der Organisation Bw gesamt zu handeln !
Und auch richtigerweise die Querverweise auf G36 et alteri … Mir zeigt es nur wie dick der Filz geworden ist !
Mir stellt sich die Frage ob nicht die Klage eines Betroffenen die Staatsanwaltschaft zwingen würde zu ermitteln und objektive Hintergründe zu ermitteln … Bin auch zu wenig juristisch bewandert ob es denn überhaupt ein Betroffener des Zwischenfalles sein müsste …
Aber ich bin wirklich nicht gewillt diese Systemohnmacht und Unabänderlichkeit hinzunehmen !!!
Öffentlicher Brief an die Ministerin ? Aber die kann ja auch nur das sagen wie sie gefüttert wurde vom Unterbau … Man sehe Gen Benedikt Zimmer im Verteidigungsauschuß zum G36 … mir ist grad übel …
Es ist ja nicht nur GenFluSi.
Was soll ich denn von der oberen Führungsebene halten, die es zulässt oder gar dafür verantwortlich ist, dass die Integrität des GenFluSi implodiert? Was soll ich von einer Führungsriege halten, die sich nicht mal mehr bewusst zu seien scheint, wie wichtig die Integrität besonders im Luftfahrtbereich ist?
Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein gerade auch in schwierigen Situationen, der feste Wille die übertragene Aufgabe auch gewissenhaft auszuführen – alles unabdingbar für einen sicheren Flugbetrieb: Auch wenn der Eisregen waagerecht über die Flightline peitscht, man macht die drecks Vorflugkontrolle, komplett, weils verdammt noch mal wichtig ist. Und nun lebt der GenFluSi vor, dass man ja ‚Ermessenspielraum‘ hat? Vollständig war gestern? Jetzt kann man sich entscheiden ob man mit klammen Fingern zum Triebwerk hochklettert, weils der GenFluSi in seinem Bereich ja auch nicht anders handhabt?
Wissen die Offiziere vom GenFluSi aufwärts eigentlich, was sie da tun?
@SER … ich geh kotzen.
… hol jetzt Popcorn und warte auf @L. oder @GB, oder @whiterock … :-)))
@T.W, @OvWa: meinen vorausgegangen Beitrag welcher auf Freigabe wartet, bitte löschen, der letzte Link zum BGBl gehört da nicht rein und wurde versehentlich mitkopiert. Danke.
@nope, @SER, @all: Apropos Satireprojekt(e): „Am 13. November hatten Experten […] vor Ort eine detaillierte Schadensanalyse vorgenommen. Dies führte am 15. November zunächst dazu, dass das Amt für Heeresentwicklung em“pfahl“, den weiteren Flugbetrieb bis zu einer Bewertung durch den Flugsicherheitsausschuss vorläufig auszusetzen. […] Der eingesetzte Flugsicherheitsausschuss kam am 18. November zu der abschließenden Bewertung, dass der Vorfall in Termez als Einzelfall einzustufen ist. (vgl. http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/!ut/p/c4/NYzBCsIwEET_aDcRFerN0otHe9F626ZLE02TsmwVxI83FZyBgeENgzcsTvQMI2nIiSJesXPh0L_AMwvQQxeOERI5L8F55QR38rIxdgsDv3nq-Vfwsj4NDC4n1jXLVEPJUUizwJxF40oWkUIgDNgZ29RmZ_6yn6ptzvvWVtvmVLc4T9PxCybdAGo!/ ):
Ich finde es schon lange nicht mehr lustig, wie sich der PrInfoStab des BMVg und das PIZ Heer in ihrer auftragsgemäßen „Schönrederei und Rosarot-Propaganda sowie Pressefuzzi-Expertiselosigkeit“ um Kopf und Kragen reden und das Ganze nur noch schlimmer machen. Vom Niveau von Schülerzeitungen und Kleinstadt-Postillen einmal abgesehen, wenn das ein Pressevertreter eines der großen Medien so bringen würde, wäre er die längste Zeit Journalist gewesen.
Genau das hatten wir alles schon beim „NH90-FAM-NavSystem-Ausfall“, bei der berühmt berüchtigten „NH90-Rampenlandung“ und dem „NH90-Selbstverbraten mittels APU“ in MeS letztes Jahr. Nur offenbar merken es die Parlamentarierer und die Öffentlichkeit längst nicht mehr, wie sie vom BMVg „ver…(armt)“ werden und/oder es interessiert sich keine S.. mehr dafür, was so alles das BMVg treibt, weil keiner mehr dieses für voll nimmt?
So scheint das auch mit dem abgrundtiefen Flugsicherheits-Skandal um den Flugunfall in Termez zu sein.
Ich habe mal seinerzeit in August 2013 im ’Fratzenbuch’ den Faden zur „Rampenlandung“ bei „Wir. Dienen. Deutschland.“ (mittlerweile unter redaktioneller Verantwortung der Zentralredaktion der Bundeswehr) aufgegriffen und dann einen Auszug des Threads an den Dezernatsleiter Informationsarbeit (PIZ) des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr mit der Bitte um Stellungnahme per Email geschickt. Diese Stellungnahme war allerdings von sehr wenig Substanz, ziemlich „rabenähnlich“ sowie keinerlei Dankes und Antwort wert.
Nachdem das Briefgeheimnis beim Empfänger endet, hier der komplette Vorgang, da in FB zeitlich nicht mehr erfaßt bzw. zugänglich (https://www.yumpu.com/de/document/view/31904591/o-198imrhu6n3b48kcvm1sq0pjpapdf ).
Leider ist nur bei AUGEN GERADEAUS und in ganz wenigen anderen großen Medien eine Minderheit ob der Skandale aufgewacht, aber die Allgemeinheit, das Parlament, dessen Abgeordnete in den Ausschüssen und das BMVg schlafen in Masse offenbar völlig „alltagsmunter und hohle Sprüche klopfend“ weiter (ich meine die verteidigungspolitischen Sprecher der GroKo). Ansonsten würde nämlich das Kapitel Hubschrauber MoU, NH90 und SEA LION (und natürlich auch die anderen Baustellen wie z.B. G36, Triton, Eurofighter-Strafzahlungen, etc.) intensiver öffentlich und auch parlamentarisch diskutiert werden und es wäre vielleicht schon ob des öffentlichen Interesses sowie der zweifelsohne gegebenen Strafbarkeit der Fälle (sprich m.M.n. evidente Mauschelei, Einflußnahme, Korruption und Gefährdung der Truppe samt deren Einsatzbereitschaft) die Staatsanwaltschaft voll am Zuge.