Früherer ISAF-Kommandeur soll ‚Krieg‘ gegen ISIS koordinieren
Aus den USA kommen zwei interessante Details zum Kampf gegen die islamistischen ISIS-Terrorgruppen im Irak und in Syrien: Erstmals ist offiziell auch die Rede von einem Krieg gegen diese Organisation – ein Begriff, den US-Präsident Barack Obama bislang noch sorgfältig vermieden hatte. Und: der frühere ISAF-Kommandeur und (inzwischen pensionierte) General der Marines John R. Allen (Foto oben) soll diesen Kampf oder Krieg gegen ISIL, wie die USA die Gruppierung nennen, international koordinieren.
Aus einem Briefing von Pentagon-Sprecher John Kirby:
But make no mistake, we know we are at war with ISIL in the same way we’re at war and continue to be at war with Al Qaida and its affiliates.
Die Berufung von Allen hatte US-Außenminister John Kerry bei seinem Besuch in der Türkei angekündigt:
In the meantime, I’m very happy to make an announcement: that the United States has asked one of our most respected and experienced military experts, General John Allen, to join the State Department to serve as Special Presidential Envoy for the Global Coalition to Counter ISIL. In this role, General Allen will help build and sustain the coalition so it can operate across multiple lines of effort in order to degrade and ultimately destroy ISIL. General Allen is a patriot and a remarkable leader. He is a Marine and by “is,” I mean “is,” because as a Navy man I have to admit that retired or not once a Marine, always a Marine.
(Archivbild: Der damalige ISAF-Kommandeur General John R. Allen am 25. Februar 2012 in Kabul – U.S. Army Photo/ Master Sgt. Kap Kim)
zwei hörenswerte Beiträge zur IS thematik
http://www.deutschlandfunk.de/islamisten-terror-is-verbot-nur-symbolpolitik.694.de.html?dram:article_id=297348
http://www.deutschlandfunk.de/is-bekaempfung-das-wird-ein-langer-abnuetzungskrieg.694.de.html?dram:article_id=297308
Na ja, wieder ‚mal viel Gedöns, „we are at war“ … GWOT 2.0
Interessant, daß die Türkei nicht einmal Infrastruktur zum Kampf gegen IS zur Verfügung stellt (z.B. keine Einsätze von Incirlik aus), vorgeblich wg. der andauernden Geiselhaft von 49 türkischen Bürgern.
http://www.almanar.com.lb/english/adetails.php?eid=170344&cid=22&fromval=1&frid=22&seccatid=55&s1=1
Heise ergänzt:
Die Zusagen der wichtigsten arabischen Regierungen seien mit Vorbehalten versehen, beobachtet der FAZ-Korresponent Rainer Hermann: „Kein Staat will eigene Soldaten schicken, nicht einmal die modernen Kampfflugzeuge sollen Angriffe gegen den „Islamischen Staat“ fliegen.“
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42762/1.html
Letztlich bleibt es doch wieder an den USA, GBR und FRA, ein paar weiteren westlichen Partnern und den Locals hängen.
Das Wallstreet Journal schreibt Klartext zum Thema Türkei:
„America may no longer have friends in Ankara, but that doesn’t mean we don’t have options in the Middle East.“
http://online.wsj.com/articles/our-non-ally-in-ankara-1410561462
Nachdem das Verhältnis zu den Saudis auch abgekühlt ist – eher ein zweckbündnis als die große Liebe – werden die Optionen rar, zumal man mit dem Iran ja partout nicht möchte. dabei wäre die damalige Entspannungspolitik mit der VR China ein gutes Vorbild zu einer normalen Arbeitsbeziehung mit dem Iran zurückzukehren. Man war schon auf gutem Weg, hat das dann aber gestoppt und die Uhr wieder zurück gedreht, warum auch immer.
Na denn…
Contractors Ready to Cash In On ISIS War
Erstaunlich, daß man tatsächlich so lernresistent ist.
@Thomas Melber:
Die WP schreibt: U.S.-led coalition seeks to exclude Iran from fight against Islamic State
http://www.washingtonpost.com/world/us-led-coalition-seeks-to-exclude-iran-from-fight-against-islamic-state/2014/09/13/71193e8a-3b4a-11e4-a023-1d61f7f31a05_story.html
Als ein wichtiger Grund wird genannt, dass die Saudis aussteigen könnten, wenn die Iraner mitmachen.
Ohne Zusammenarbeit von Saudi-Arabien und Iran wird aber der Irak nicht zur Ruhe kommen (und vermutlich auch die ganze Region nicht). Entweder die beiden glauben, dass sie gemeinsame Sicherheitsinteressen haben, die Gespräche und Kooperation notwendig machen, oder es gibt eine ständige Reibung der Interessensphären, die Konflikte anheizt und Kompromisse unterminiert.
Was trägt denn KSA zur Klärung der Lage bei? Den Iran braucht man auch bei AFG.
Offensichtlich kursiert mittlerweile ein Video mit der Hinrichtung einer britischen Geisel durch ISIS.
Mehr Infos auf Twitter bei @brown_moses, einschließlich einer Abschrift des Textes in dem Video.
Hinrichtung ?
Australien beteiligt sich – aufgrund deiner Anfrage der USA – am Kampf gegen IS mit Spezialkräften, 8 F-18, Luftaufklärung und Luftbetankung:
http://www.abc.net.au/news/2014-09-14/australia-to-deploy-military-force-to-uae/5742498
Wir werden zum Glück gar nicht mehr gefragt.
Niederlande, Frankreich, Australien, immer mehr werden sich militärisch beteiligen und nur Deutschland wird sich weiter feige drücken…..
Entweder sind wir gefragt worden und es wird nur der Öffentlichkeit verschwiegen bzw. die Öffentlichkeit angelogen oder wir haben vorher die USA gedrängt, blos nicht nach Militär zu fragen.
8 Kampflugzeuge, Lauftaufklärung und Luftbetankung ist nicht viel, aber schon ist man bei der Koaliton dabei, kann mitsprechen und steht nicht außen vor.
@ T.W.
ich schließe mich politikverdruss an.
es handet#lt sich keineswegs um eine „Hinrichtung“, also einer Exekution nach erfolgtem Prozess, sondern um ordinären Mord.
Schreiben Sie von mir aus exekution, enthauptung, Tötung o.Ä.
eine semantische relativierung als „hinrichtung“ wird nicht angemessener nur weil sie in deutschen medien permanent wiederholt wird.
mein neuster favorit: „USA planen Luftanschläge auch in Syrien“
kopf…..tisch
Für mich hat Hinrichtung keinen positiven Unterton, und auch nicht zwingend den Anschein von Legalität.
vgl. dazu Wikipedia:
Wenn wirklich eine Diskussion über dieses semantische Problem gewünscht wird, mache ich gerne bei WiegoldZwo dazu einen Thread auf.
der begriff ist zumindest mehrdeutig. in derart klar gelagerten fällen wie IS sollte man m.E. nach keine ambivalenzen riskieren.
Angemessene termini gibt’s doch genug. mehr wollte ich gar nicht aussagen. da müssen sie ihren sonntag nicht bei wiegold zwo fristen ;-)
Es ist nur ein feiger Mord oder eine Geiselermordung oder eine Enthauptung.
Da wir die Todesstrafe in Deutschland und Europa ablehnen, kann es keine rechtmäßige Hinrichtung für uns geben, aber Hinrichtung suggeriert eben doch einen Prozeß oder Schuld, und Menschen, die zum Helfen oder als Journalisten nach Syrien gegangen sind, sind frei von jeder Schuld!
[Meinen freundlichen Hinweis haben Sie nicht verstehen wollen, oder? Der nächste Kommentar zu diesem OT fliegt raus, und ich mache dann anderswo einen Thread auf, wo alle den Begriff Hinrichtung endlos diskutieren können. Halten Sie mich eigentlich für senil? T.W.]
@Memoria:
Ich gehöre zwar auch nicht zu denjenigen die der Bundeswehr durch Kastration der Regierung allzu viel zu trauen, sollte die Bundesregierung aber einen scharfen Einsatz zustimmen, sehe ich die BW dennoch in der Lage an einer begrenzten militärischen Aktion im Irak teilzunehmen.
@ ht, memoria
Die militärische Zurückhaltung Deutschlands ist nicht nur häufig politisch weise, sie ist auch klug mit Blick auf tatsächlich vorhandene Fähigkeiten.
Australien, hat (wie immer) ohne Getöse, substantiell beigetragen. Glauben wir, dass wir das annähernd könnten leise, schnell und wirksam? Und es möge keiner mit unseren Spezialtruppen kommen. US, GBR, Niederlande, Frankreich, Australien die waren meistens mit Spezialtruppen dabei, die haben sicher auch reichlich Erfahrung außerhalb Afghanistans.
@Brabax: Seit wenn ist die militärische Zurückhaltung Deutschlands weise? Für unsere Nichtbeteiligung am 2. Golfkrieg 1990/1991 mussten wir 17 Milliarden DM an die Verbündeten zahlen! Das Geld hätten wir für die Deutsche Einheit besser verwenden können und ein paar Tornados wären viel billiger gewesen. Ferner beruht auch der U-Boot Deal darauf mit Israel, was uns zusätzlich eine Milliarde Euro gekostet hat.
2003 waren wir zu recht nicht dabei, aber wir hätten noch mehr gegen den amerikanischen Angriff auf den Irak tun sollen .
Durch die Nichtbeteiligung in Libyen haben wir uns interantional lächerlich gemacht. Und hätte man in Syrien eingegriffen, gäbe es jetzt kein ISIS Problem im Irak.
Die Zurückhaltungspolitik Deutschland ist also sehr teuer und steht oft einer gemeinsamen europäischen Sicherheitspolitik im Weg! Wer immer mehr von Europa redet, muss sich auch mehr militärisch beteiligen. Schließlich können die USA sich zukünftig dank Fracking raushalten, brauchen kein arabisches Öl mehr, wir schon. Nur wäre Europa nicht in der Lage die Straße von Hormus freizukämpfen, falls z.B. der Iran diese blockieren sollten, ohne die USA.
Und nachdem der Iran schon damit gedroht hat, müsste Europa Streitkräfte vorhalten, die seine Ölversorgung notfalls militärisch freikämpfen können.
Mag sein das man sich militärisch „Lächerlich“ macht. Wirtschaftlich stehen wir sehr gut da. Ich glaube nicht das hier im Blog irgendeiner hungern muss. Unser Gesundheitssystem ist eines der Besten der Welt. Und das für einen minimalen Einsatz des einzelnen. Solidarischer geht es wohl kaum.
Ehrlich gesagt ist Deutschland mit seiner Zurückhaltung bis jetzt sehr, sehr gut gefahren. Und es ist mehr als klug sich nicht Hals über Kopf in den nächsten Konflikt wie Afghanistan zu stürzen. Oder glaubst Du Closius das der Kampf gegen den IS mit Luftangriffen zu gewinnen ist?
Unser Interesse kann es nur sein das der Konflikt im Irak und Syrien bleibt, mehr nicht! Das Problem sollen die mal schön selber lösen. Und das mit Hilfe derer die den ganzen Schlamassel 2003 ausgelöst haben.
Wie kann man, sorry, nur so geil darauf sein deutsche Soldaten im Krieg sehen zu wollen?
@ht_ | 14. September 2014 – 16:24
„Wie kann man, sorry, nur so geil darauf sein deutsche Soldaten im Krieg sehen zu wollen?“
Ist auch mir völlig suspect.
@ Closius
Ich halte es für weise nur an Konflikten sich militärisch zu beteiligen, wenn die rechtlichen, politischen etc Grundlagen gegeben sind. Wenn man zu Beginn weiß, was man erreichen will (endstate), wenn man weiß, was man tut wenn es schiefgeht (z.B. Soldaten in Geiselhaft oder der Erfolg stellt sich nicht oder nur teilweise ein)
Ich vermute in Australien hat man für all das ein klares Bild.
Ich halte es auch für weise, sich an einem Krieg nicht zu beteiligen, der auf Unwahrheiten beruht, egal, wieviel es kostet.
Ich halte es für klug, nicht allen Willensäußerungen von engagierten Politikern zu folgen, wenn sie(nur) der Presse folgen. Der Blick auf tatsächliche Fähigkeiten kann zur Vorsicht führen oder Zurückhaltung.
Nicht lächerlich sein, ist kein Zweck. Schauen sie sich bitte das Ergebnis in Lybien an. Da glaubte man in Europa schnell, schnell mitmachen zu müssen. Deutschland hatte Grund zum Zögern. Übrigens auch im Irak sind die Ergebnisse nicht ermutigend. Die Tausenden Soldaten die gefallen oder verwundet sind, sollten wir nicht vergessen.
Also erbitte ich mir Sorgfalt im politischen Entscheidungsprozess. Da zählt doch hoffentlich, bitte, bitte nicht der aktuelle Umfragewert.
Das alles ist möglicherweise OT. Daher möchte ich es damit hier belassen, einen schönen Sonntag.
Nun, man kann nicht einerseits den Gegner zum „unsagbar Bösen“, zum „Zivilisationsvernichter“, u.a. erklären und sich dann zurücklehnen und so tun als ob einem das nichts anginge.
„Das einzig Nötige damit das Böse Erfolg haben kann, ist, dass die Guten einfach zusehen.“ (Edmund Burke)
„Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin – dann kommt der Krieg zu Euch! Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt, und läßt andere kämpfen für seine Sache, der muß sich vorsehen: Denn wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage. Nicht einmal Kampf vermeidet, wer den Kampf vermeiden will, denn er wird kämpfen für die Sache des Feindes, wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat.“
Das heißt nicht, daß man sich mutwillig und unvorbereitet in ein Abenteuer stürzen soll, aber die Notwendigkeit, „etwas“ zu tun, hat ja die Regierung zugegeben.
@Thomas Melber:
Wir reden hier aber nicht von einem Konflikt wie z.B. in der Ukraine. Dort kämpfen klare Parteien gegeneinander.
Man redet über Gefangenenaustausch. Es ist trotz des Leids mehr oder weniger ein Krieg wie ein Krieg zu führen ist.
Was der IS mit Gefangenen macht haben wir gesehen. Wie der IS Krieg führen wird, wenn sie durch Luftschläge drangsaliert sind, sehen wir noch heute in AFG!
Wenn wir uns noch aktiver beteiligen riskieren wir nur eins. Das Deutschland noch mehr im Innern gefährdet wird.
@Closius: Der Iran wird die Straße nicht sperren, keine Angst. Die wirtschaftliche Abhängig ist auch dort zu groß, man hat doch jetzt schon schön gesehen wie handzahm die Perser nach den Sanktionen geworden sind…
@ht
Nur, solchen Konflikten werden wir uns immer wieder gegenübersehen (nicht nur IS, auch in Afrika). IS hat ja schon angekündigt, daß man sich Al Andalus zurückholen will, ein altes Ziel übrigens (auch wenn die Zielerreichung nicht sehr wahrscheinlich ist).
Und unsere innere Sicherheit wird so oder so gefährdet werden. Ein Deal „Tu‘ ich Dir nichts, machst Du mir nichts“ wird da nicht funktionieren.
Man kann auch vor Angst sterben.
Wie gesagt, man muß wägen, aber man muß ggf. auch bereit sein, Verantwortung zu tragen IS muß zerschlagen – besser: vernichtet – werden, nicht auszudenken, wenn z.B. die Türkei in deren Fänge geriete. In Jordanien und in Libanon dringen sie bereits vor, auch in Libyen und vielleicht noch im Sinai.
ht: Der springende Punkt ist, daß egal ob die ISIS z.B Saudi-Arabien mal übernimmt oder der Iran so die Straße von Hormus im Atomstreit sperrt, dies sind Risiken, wo wir uns bisher allein auf die USA verlassen und das Risiko vergessen, daß die USA vielleicht irgendwann keine Lust mehr haben, ihre Soldaten zu riskieren, weil sie das Öl nicht mehr brauchen, so sind wir in Europa auf diesen Fall nicht vorbereitet. Und ich meine, daß Deutschland, England und Frankreich sich gemeinsam auf einen solchen Fall vorbereiten sollten, z.B. durch Manöver und mehr Flugzeug- und Hubschrauberträger, und in der Lage sein müssten, die Straße von Hormus freizuhalten oder die Ölquellen der Saudis zu schützen oder zurück zu erobern.
Natürlich wäre es nicht logisch, wenn der Iran z.B. die Straße von Hormus sperrt, aber wir dürfen nicht davon ausgehen, daß ein Gegner immer logisch handelt. Jedenfalls nicht logisch in unserem Sinne. Russland handelt in der Ukraine ja sehr unlogisch und schädigt seine Wirtschaft. Und von Iran, ISIS oder sonstigen Islamistischen Gruppen dürfen keine Logik in unserem Sinne erwarten.
Wir müssen einfach uns darauf vorbereiten, daß die USA irgendwann keine Lust mehr haben, das Blut ihrer Soldaten zu riskieren, während wir zu wenig Geld für Verteidigung ausgeben, zu wenig Truppen unterhalten und ständig bei Konflikten militärisch kneifen.
Wenn wir nicht mehr gegen die ISIS tun, dann müssen wir befürchten, daß die ISIS, die flexibel ist, ob sie gerade in Syrien oder im Irak angreift, weitere Nachbarstaaten angreift. Staaten wie der Libanon oder Jordanien könnten unter dem ersten Ansturm der ISIS zusammenbrechen. Und ich bin mir nicht sicher, ob die Türkische Armee oder die Saudische Armee, bei einem Angriff der ISIS, voll funktionieren würde oder ob da nicht auch Einheiten überlaufen oder davonlaufen?
Noch schlimmer wäre ein Angriff der ISIS, z.B. über Jordanien oder Libanon auf Israel. Die israelische Armee ist viel stärker und würde jede Angriff zerschlagen, aber die ISIS würde damit zu einem neuen Heldenstatus in der arabischen Welt aufsteigen, es wäre zu befrüchten, daß noch viel mehr Freiwillige zur ISIS strömen würden.
„,… z.B. durch Manöver und mehr Flugzeug- und Hubschrauberträger“
mehr? Ist ja witzig, wieviele davon haben wir (BRD) denn,oder sind damit die der Engländer und Franzosen gemeint. Die werden sicher gerne einspringen, wenn bei uns dann mal wieder das DVM versagt, oder der deutsche Gutmensch, eigentlich gar keine Lust hat auf Krawall.
„Noch schlimmer wäre ein Angriff der ISIS, z.B. über Jordanien oder Libanon auf Israel.“
Wir nicht passieren, vorher fallen erst alle islamischen Staaten von Marroko, Algerien,Tunesien über Libyen bis Äqypten,und die Bonzen am Golf, das ist wesentlicher einfacher und zielführender als Israel anzugreifen. Viel gefährlicher als die Waffen der ISIS ist ihre Ideologie des Kalifats, und dem ist mit Waffen gar nicht bei zu kommen. Während wir uns den Kopf zerbrechen wo man noch eine handvoll Flüchtlinge unterbringen, sind in Syrien Millionen auf der Flucht, völlig entwurzelt und der Winter vor der Tür. Die ISIS wird genau das gleiche machen wie die HAMAS. Es gibt Brot und dafür singst Du mein Lied ….
Mit dem Thema hat sich im Westen noch gar keiner befasst,weil kaum einer sich die Mühe macht zu begreifen wie die Araber ticken. Nach dem Gipfel in Wales ist klar, die NATO wird ein Papiertiger, oder ist es schon. Aber wird schon nicht so schlimm kommen, die Scharia Jäckchen sind ja inzwischen verboten.
Ein Angriff auf Israel hätte den maximalen Ideologischen Erfolg für die ISIS.
Ein wahrscheinlicher Angriff ist der auf Libanon oder Jordanien, weil beides schwache Staaten sind, die möglicherweise auseinanderfallen könnten.
@TomCat: Bisher haben wir keinen einzigen Träger, aber wenn wir intelligent wären, dann hätten wir die beiden Mistral Träger von Frankreich gekauft, damit diese nicht an Russland gehen, und wir damit wenigstens zwei Hubschrauberträger haben.
„die beiden Mistral Träger von Frankreich gekauft,“
Ach Gott,wir kriegen ja nicht mal die 200 Mann für die U-Boote zusammen, wo soll denn da das Personal für die Mistrals herkommen? Eher zahlt Mutti dem Hollande die Abwrackprämie.
„Ein Angriff auf Israel hätte den maximalen Ideologischen Erfolg für die ISIS. “
Der ideologische Erfolg ist die Errichtung des Kalifats, nicht der glorreiche Untergang gegen die IDF. Jordanien wird fallen, der Libanon, weiss man nicht, da gehts der Hisbollah an den Kragen, und dahinter wieder der Iran.
@TomCat: Nachdem unsere Ministerin jetzt die 41 Stundenwochen einführt wird die Marine sich doch nicht retten können vor lauter neuen Bewerbern :-)!
Man braucht eine Doppelstrategie für mehr Personal. Zum einen wird man besser bezahlen müssen, aber eher beim Grundlohn, als bei Zuschlägen, die kein Bewerber vorher sicher kalkulieren kann und deshalb nichts bringen, um mehr Personal zu kriegen. Aber vor allem müsste die Sicherheitspolitik endlich ernst genommen werden von der Regierung und überall verkündet werden, daß es wieder um Bündnis- und Landesverteidigung geht, daß der Kalte Krieg – jedenfalls teilweise zurück ist – und deshalb alle Patrioten zu Dienst in der BW auffordern.
Aber auch gesetzgeberisch sicher stellen, ob im Wehrgesetz oder im Strafgesetzbuch, daß die BW an allen Schulen und Universitäten wieder Soldaten werben darf.
Und die möglichen Dienstzeiten für SaZ auf allgemein 25 Jahre verlängern und es leichter machen, auch Berufssoldat zu werden.
USA planen 5000 Syrische positionelle in Saudi Arabien auszubilden, arabische Länder sprechen von Einmischung in die inneren Angelegenheiten von Syrien und verstoß gegen internationale Gesetze.
The Pentagon will train over 5,000 Syrian rebels in Saudi Arabia over the coming year, said Pentagon Press Secretary John Kirby.
http://www.telesurtv.net/english/news/Escalation-of-US-Strikes-in-Middle-East-Expected-Next-Week-20140914-0008.html
@ht_ :
Ob das so einfach möglich wäre, da bin ich skeptisch.
Materiell und personell wäre ein Beitrag – vergleichbar Australiens – ein Kraftakt für Büchel.
Allein schon personell (bei all der Flugstundenreduktion).
Wenn man sich allein anschaut was für Klimmzüge für NRF gemacht werden – und dabei viel geschönt wird.
Ob man was beitragen will und soll ist was anderes.
Aber wenn man gar nicht mehr kann?
Australien hat übrigens einen Verteidigungshaushalt von ca. 21 Mrd. EUR.
Das System Bundeswehr und das Subsystem Luftwaffe hat erhebliche Probleme – zumindest das sollte man mal politisch anerkennen.
Interessante Eckwerte bzgl ISIS: http://www.vox.com/2014/9/12/6138977/isis-iraq-numbers
Persistent conflict….
@memoria: Die Aufklärungstornados kämen ja nicht aus Büchel, sondern aus Jagel, wenn man auch solche Einsetzen sollte, was ich durchaus für sinnvoll halten würde. Wobei anders als in Afghanistan völlig klar sein müsste, daß die Aufklärungsergebnisse dazu da sind, Angriffsziele aufzuklären, egal für deutsche Tornados oder für Jabo`s anderer Verbündeter.
@ht: Nicht einzugreifen macht Konflikte schlimmer, wei das Beispiel Syrien zeigt. Es ist vernünftiger eigene Soldaten zu schicken, und zu versuchen Konflikte einzudämmen, als zuzuschauen und nur alle Flüchtlinge aufzunehmen. Es ist also nicht geil, aber vernünftiger die BW im Irak einzusetzen. Luftschläge allein werden nicht reichen, daß wissen auch die USA, aber der Bevölkerung sollen jetzt noch keine Bodentruppen verkauft werden. Und ich habe schon mal geschrieben, daß ich auch für deutsche Bodentruppen wäre, zusammen z.B. mit Frankreich(Deutsch-Französische Brigade), und einem UN-Mandat und einer UN-Schutzzone im Nordirak, zusammen mit den Kurden Mossul und Umgebung zurück erobern und auf Dauer sichern als Schutzzone, damit die Flüchlinge in ihre Dörfer und Städte zurück kehren können.
Den Rest im Irak müssen andere machen, nicht wir.
@Closius:
Schon klar, ich habe als Beispiel jetzt mal CAS als Aufgabe angesetzt.
Aber auch in Jagel ist die Lage ja nicht gerade rosig.
Es geht mir um das Delta zwischen dem Bild das die militärische Führung von der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr ggü. der Politik kommuniziert und der realistischen Lage.
Egal welcher Bereich in der Luftwaffe, des Heers, der Marine, der SKB, etc.
Dieser Realitätsverlust ist das Problem.
Ihre Idee mit der D/F-Brigade ist daher ebenfalls grotesk.
Wenn Deutschland auch nur ein verstärktes Bataillon stellen sollte, wäre dies aus der D/F-Brigade heraus schon quantitativ nicht leistbar (Personal).
@memoria: Ist und Soll sind zwei verschiedene Welten bei der BW. Da bleibt nur die Frage, weiß es die Ministerin nicht besser, weil sie nur das erzählt, was ihr die Militärs erzählen, oder weiß sie es besser, aber behauptet wieder besseren Wissens, daß die BW einsatzbereit ist, um Kritik an der BW, ihrer Amtsführung oder Forderungen nach einem höhren Wehretat zu verhindern?
Was der GI zuletzt öffentlich erzählt hat, klang genauso rosa-rot, wie die Erklärungen der Ministerin.
Der GI und die Inspekteure müssen die Ist-Zustand kennen, und selbt wenn nicht, müssen dies Spiegel lesen können. Und keine einzige Zahl vom Spiegel ist wiederlegt worden vom Ministerium.
Wie soll der Realitätsverlust enden in der BW, wenn politisch nichts passiert? Die Opposition hätte einen Untersuchungsausschuß einsetzen können, um die Rüstungszustände und die Einsatzbereitsachaft aufzuklären, aber da kommt nichts.
Noch ein Nachtrag zu Aufklärung vs. CAS.
Die RAF fliegt seit Jahren mit einer Kombination aus Recce-Pod (RAPTOR) und Bewaffnung (Paveway IV) für „hasty targets“.
Das allein wäre ja für uns ein großer Sprung in die Welt von heute.
Zeitgleich lügen wir uns weiter darüber in die Tasche was wir auf PowerPoint-Folien und in Generalsreden so alles können.
Beim Blick hinter die Kulissen wird es aber sehr schnell sehr dünn.
Was nicht heißen soll, dass bei allen anderen die Wiese immer komplett grün ist.
@ memoria und closius
die tatsache, dass die probleme auf allen ebenen seit jahren unter wechselnden ministern ignoriert, negiert bzw. intensiviert wurden ist doch indiz dafür das es hier nicht um personen sondern dysfunktionale strukturen geht.
die akteure werden von beginn ihrer politischen bzw. militärischen (eigenltich noch früher aber das sprengt den rahmen) karriere falsch sozialisiert mit falschen curricula, falschen vorstellungen und realitätsfremd provinziellen koordinatensystemen.
daraus kann gar nicht richtiges hervorgehen, weil meist schon die fähigkeit zur perzeption geschweige denn ansprache der probleme nicht vorhanden ist bzw. kultiviert wird.
das problem ist systemimmanent, kybernetisch etc.
in der falschen struktur kann es eben kein richtiges leben (handeln) geben.
@wacaffe:
Richtig, daher kann ich über Vorträge und Aufsätze zur Inneren Führung und die Form des Gedenkens an den militärischen Widerstand auch nur noch lachen.
Haben wir hier ja schon öfter diskutiert.
Wie ändert man das? Ohne eine klare Linie in der Politik wohl nie, weil die Anreizsysteme das derzeitige Verhalten der militärischen Führung belohnen und so diese Kultur verfestigen.
Aber gerade deswegen sollte man eben sehr kritisch Aussagen des BMVgmit Blick auf den Realitätsbezug hinterfragen.
„Wie ändert man das?“
durch ein unübersehbares, nicht mehr zu leugnendes scheitern des status quo an der realität.
quasi durchwursteln und prokrastination meets IS Kämpfer. intakter kriegerethos, frei von selbstzweifeln alles dem sieg unterordnent trifft quotenarmee in teilzeit.
ohne irgendein kathartisches ereignis von gehöriger tragweite sehe ich persönlich eher schwarz was die (echte nicht nur verbale) reformfähigkeit angeht. stichwort institutional inertia und status quo bias
@wacaffee
Das ist genau der Punkt
Wenn die Kanzlerin und das Parlament Deutschland Dienen wollen,wird es Zeit die Sicherheitspoliischen Probleme und die Lage für Deutschland und speziell der Bundeswehr in der Welt mal im Parlament anzusprechen.
Da war die Diskussion im Deutschlandfunk denn mal ein Anfang.Wenn auch zu spät.
Die Bundeswehr ,die Industrie unsere Nachbarn ,EU und NATO brauchen demnmal eine klare Vorgabe wohin wir denn Fähigkeitsmäßig steuern wollen.
Das in die Hand zu nehmen ist in Krisenzeiten für mich Stärke und Führung
und nicht die Kehrtwendung auf Katastrophen wie die Art von Fukushima.
Die Kanzlerin will nur Ruhe, von dieser wird nichts kommen!
Wenn das Problem systemimmanent sein soll, dann bleibt immer noch die Frage, wo kommt es her? Ist es eine Folge der Inneren Führung oder stammt es aus den Bundeswehrhochschulen?
Probleme bei der BW, vor allem mit Rüstungsvorhaben(Starfighter oder Tornado) hat es schon immer gegeben. Aber das Interesse an Sicherheitspolitik war vor der Einheit viel Größer. Seitdem wird von vielen doch die Nato als überflüssig angesehen oder ist nur noch über Auslandseinsätze diskutiert worden.
Zur Zeit der Sozialliberalen Koaltion ging es oft hoch her in Sachen Sicherheitspolitik, aber da gab es auch viele Angriffe oder Kritik an der Verteidigungspolitik der Regierung von der CDU/CSU her. Schon unter der Regierung Kohl wurde es nach meiner Erinnerung viel ruhiger in Sachen Verteidiungspolitik. Die Kießling-Affäre oder Rüstungsvorhaben waren in der Kritik.
Schon bei der Armee der Einheit wurde viel gelogen oder getrickst(zur Lasten der NVA) um die NVA abzuwickeln.
Hat mit der Armee der Einheit die rosa-rote Bundeswehrpolitik begonnen oder gab es diese auch schon vorher und wenn, seit wann?
Auch wenn ich mich inzwischen selbstw undere, dass mir diese Gedanken kommen, aber mal im Polit-Sprech gefragt:
Wie sieht denn die Lösung für das IS-Problem aus? Das Kalifat ist eine Idee und Ideen lassen sich leider furchtbar schlecht mit mit JaBos und Boots on the Ground aus der Welt schaffen. Die wichtigste Grundlage für IS war (neben dem allgemeinen Flächenbrand in der Region) die systematische Benachteiligung der Sunnis im Irak durch die Bagdader Regierung. So wurde der Boden geebenet für die Würgepflanze, die wir jetzt IS nennen. Die paar Schmutzfüße mit ihrer AKs und Technicals per Luftschlag zu ihrem Schöpfer zu schicken, ist zwar für den Westen jetzt ein schönes Placebo, aber glaubt jemand im Ernst, dass nicht schon die nächsten Kämpfer in den Startlöchern stehen, dass man mit militärischen, isolierten Aktionen selbst auf mittelfristige Sicht nichts erreicht? Auch wenn es den meisten schon aus den Gehörgängen herausquilt: Militäraktionen müssen in ein strategisch-ausgerichtetes, politisches Konzept eingebunden werden, sonst bleiben die Luftschläge nichts weiter als medienwirksame Flugstunden für die Piloten.
@blücher:
„(…) Ideen lassen sich leider furchtbar schlecht mit mit JaBos und Boots on the Ground aus der Welt schaffen.“
Diese These wurde bereits 1945 falsifiziert.
Trotzdem sollte man umfassend gegen ISIS vorgehen.
Mir fehlt hier derzeit insbesondere ein Maßnahmenpaket im Bereich Public Diplomacy, operative Kommunikation etc.
@ memoria und blücher
ich sehe das mittlerweile etwas anders. von außen lassen sich die betroffenen gesellschaften und ihre probleme (ethno/konfessio/sozio unsw) nicht lösen.
keine kenntnis keine ressourcen kein wille
imho muss man den innerislamisch/arabischen disput schlicht ausbrennen bzw ausbluten lassen. umkehrschluss einer nichtintervention ist aber die konsequente selbstimmunisierung vor negativen auswirkungen auf den eigenen staat.
ergo: keine entwicklungshilfe zahlen, keine flüchtlige aufnehmen, ausländer- und aufenhalts- und einwanderungsrechtrecht anpassen, grenzen dicht und in 20 Jahren mal wieder vorbeischauen was sich so getan hat.
wenns ein neues kalifat geworden ist… so what. nach der jakobiner „sturm und drang“ phase wollen die vermutlich auch wieder Benz chauffieren und ne bulthaupt küche. dann kann man wieder zivilisiert miteinander umgehen.
einen zivilisatorischne großkonflikt mit politischen bzw. militärischen placebos therapieren zu wollne ist mE. zum scheitern verurteilt.
was der westen braucht ist strategische geduld und machiavellistischer Zynismus (abschottung) dann erledigen sich die kontrahenten mit der zeit schon von selbst.
beides ist leider insbesondere bei uns mangelware
Die Abschottung werden Sie nicht verfassungsgemäß hinkriegen. Rekrutiert wird mitten in unseren Städten.
Für mich ist das Stichwort umfassend.
Militärisch vernichten,Gebiete eingenzen bis Syrien?
Finaziell abgraben,UN ins Boot holen,
Erste Klärung National(Iraq) unter Einbindung aller Nachbarn ,Status und Konfliktklärung von Sunniten und Schiiten?
Syrien weiß ich nicht wie das militärisch/politisch geklärt werden könnte.
Wahrscheinlich genauso schwierig wie der Konflikt Israel und Palästina.
@califax
„Die Abschottung werden Sie nicht verfassungsgemäß hinkriegen. Rekrutiert wird mitten in unseren Städten“
wehrhafte demokratie. wo eine wille ist ist auch ein weg.
verfassungswidrig ist eher was sich momentan abspielt „paraleljustiz“ „einwilligungslose beschneidung“ „shariapolizei“ „staatlich subventionierter islamismus (verbände)“ „milli görus“ usw usw.
wer unterwanderung zulässt bzw. aktiv forciert muss sich über eine ausnutzung dieser möglichkeit nicht wundern
Au weia. keine entwicklungshilfe zahlen, keine flüchtlige aufnehmen, ausländer- und aufenhalts- und einwanderungsrechtrecht anpassen, grenzen dicht und in 20 Jahren mal wieder vorbeischauen was sich so getan hat, und das ganze wehrhafte Demokratie nennen…
Ich hab‘ langsam keine Lust mehr auf das, was hier in den Kommentaren passiert. Weltfremd und reaktionär.
ne herr wiegold, das nennt man realpolitik.
diskurs lebt von vielfalt.
wenn sie es anders sehen bitte mit argumenten. nicht ad hominem