Lageentwicklung Ukraine – Der Debattenthread
Weil es im anderen Thread etwas unübersichtlich wird und dessen Kommentarsektion bald automatisch geschlossen wird, eröffne ich hier einen neuen „Diskussionsraum.“ Auch, weil dort die Lage laut einer Eilmeldung bei Spiegel Online gerade eskaliert: Ukrainische Truppen greifen russischen Konvoi an (Danke an Chickenhawk für den Hinweis).
Der „infantile Glaube“ rührt daher, daß nicht nur entsprechende Dokumente veröffentlicht wurden sondern man auch die Firmen und Firmenleitung kennt.
Bei Nasche haben sogar schon Journalisten im entsprechenden Rechnerraum gestanden und bei der Arbeit zugekuckt.
@califax
Die Frage bezog sich auf die Breitenwirkung der Kommentare! Die Dokumente die geleakt wurden sind auch in der typisch senationheischenden Art interpretiert wurden. Bei Snowden wollen Sie das ja nicht gelten lassen. Warum den hier, Kommentare interessieren nun wirklich kein Millionenpublikum.
Wer oder was ist den Nasche, gibt es hier einen Link?
Na ja, die Ukraine ist in einer Rezession, die in erster Linie durch die Zerstörung der industriellen und Versorgungs-Infrastruktur durch die Rebellen geschuldet ist. Trotzdem bröckelt das Kabinett weiter.:
“ Seit mehr als zwei Jahren befindet sich die Ukraine in der Rezession. Der Krieg verschlimmert den Zustand der Wirtschaft noch. Nun geht Wirtschaftsminister Scheremeta von Bord. Er stellt in ökonomischer Hinsicht sogar die Systemfrage.
Inmitten des Ukraine-Konflikts ist erneut ein Mitglied der Kiewer Regierung zurückgetreten. „Anstatt das System von gestern zu bekämpfen, habe ich mich dafür entschieden, mit Leuten zu arbeiten, die das System von morgen schaffen wollen“,erklärte Wirtschaftsminister Pawlo Scheremeta bei Facebook.
Scheremeta lag zuletzt mit Ministerpräsident Arseni Jazenjuk Konflikt. Am Montag war bereits die Antikorruptionsbeauftragte der ukrainischen Regierung, die Journalistin Tetjana Schornowil, im Streit zurückgetreten.“
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Ukrainische-Wirtschaft-aechzt-article13460391.html
Und die nächste Tranche vom IWF möchte Kiew auch früher haben……
Und das Wetter in Flensburg ist heiter bis wolkig bei 17°C ;-)
@BLU: stimmt doch gar nicht, St. Petersburg heute 17° und leicht bedeckt, also recht angenehm. Wünschen Sie dem Gospodin Benedikt (über das Towarisch-Zeitalter seid ihr ja jetzt hinaus) mal einen Prijatnovo Appetita ;) Gibts eigentlich noch dieses leckere Moroschenoje-Eis oder gabs das nur in Moskau?
Gute PR ist in heutigen Zeiten das A und O. Insofern werden überall auf der Welt Pressezentren betrieben. Wer sich eine fundierte Meinung bilden will liest halt beide Seiten. Das plötzliche Auftauchen von sich als Einheimische ausgebenden Putin-fanatischen Kommentierern im deutsch- und besonders englischsprachigen Foren- und Blog-Raum geht jedoch über die Funktion eines Pressezentrum hinaus, meinen Sie nicht?
@swenga
дружба! Erwischt, in Wirklichkeit werden wir Kommentarsklaven in einem Keller gehalten, kommen gar nicht raus und müssen Kommentare schreiben bis die Finger bluten :-) .
Gute PR ist es auch andere Meinungen von vornherein zu diskreditieren. Erinnern Sie sich an die Fake-Photo-Listen die überall kursierten? Etwa zu gleichen Zeit tauchten auch die geleakten Dokumente bezüglich der Kommentare auf. Es wird immer noch sehr viel über die russische Propaganda berichtet, währenddessen die schrecklichen Bilder aus der Ostukraine als Fake abgetan werden.
Die Kommentare die wir überall lesen, halte ich für echt.
„Propaganda aus Russland Putins Trolle“ konnte man auf SZ am 13.06 lesen….sehr lesenswerter Artikel…………
und das britische Pendant zum „Trollnest“ im Petersburger Vorort Olgino kann man hier beschrieben finden:
https://firstlook.org/theintercept/2014/02/24/jtrig-manipulation/
Und George Soros hat sein Ukrainian Crisis Media Center auch voll in den Dienst der Regierung in Kiew gestellt.
Das ist eben international ein legitimes Geschäftsmodell mittlerweile. Das ärgert natürlich die professionellen, behördlichen Manipulatoren und so kann man dann ab und zu zuschauen wie ein FSB-Troll sich mit einem free-lance Olgino-Troll prügelt in einem blog ;-)
Tja, die Freiheit des Netzes ist auch die Freiheit der Trolle….da muß man halt Ruhe bewahren.
Man kann ja auch auf offensichtlichen Blödsinn einfach nicht antworten. Wenn „Benedikt“ auf 100 Posts nur eine Antwort bekommt, ist das doch gut. Sich per Propaganda zu beharken, wie weiland Löwenthal und v.Schnitzler, ist unrentabel.
@BLU: Aufopferungsvoller Dienst für die Rodina, meine Anerkennung! ;)
Ihre Fake-Photo-Liste sagt mir jetzt nix. Wegen der von Benedikt so propagierten zurückgefahrenen Investments ALLER europäischer Firmen haben wir hier in der südbairischen Provinz nur stundenweise Strom, da werd ich das wohl verpasst haben….
Ob ein Kommentar echt ist oder nicht, bewerte ich doch als mündiger Staatsbürger gern noch selbst.
@iltis
Nun versauen sie den Bezahl-Trollen doch nicht das Einkommen, die werden nach Leistung bezahlt und dazu gehört nicht nur die Anzahl ihrer Kommentare, sondern auch die Anzahl der Reaktionen. ;-)
Ich finde das amüsanter als immer nur twitter-pics zu sehen.
http://www.nzz.ch/international/serbiens-versuch-mit-der-neutralitaet-1.18367119
Interessanter Artikel zum Thema Sanktionen vs Embargo und die politische Zwickmühle in der insbesondere Serbien steckt.
„2015 wird Serbien von der Schweiz den Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa übernehmen. Diese spielt als Vermittlerin in der der Ukraine-Krise eine bedeutende Rolle. Schon jetzt besteht eine intensive Zusammenarbeit zwischen Bern und Belgrad im Hinblick auf den Stabwechsel. Für Serbien kommt die Aufgabe zu einem höchst ungünstigen Zeitpunkt. Statt, wie geplant, sich als sympathischer Gastgeber für internationale Konferenzen zu empfehlen, muss Belgrad in einer gefährlichen Konfrontation vermitteln. Die Risiken sind gross für das von beiden Lagern unmittelbar abhängige Land, und die Chancen, sich Lorbeeren zu holen, sind minim.“
Vierbeiner gut, Zweibeiner schlecht.
Ab 18.40 -19.00 Uhr auf Deutschlandfunk Hintergrund
Mit dem Zug in den Krieg:Pro-Russische Kämpfer auf den Weg in die Ost-Ukraine
Aus Süddeutsche.de Gastbeitrag von Serhij Zhadan
Ukraine im Umbruch-Nur der Zufall kann die Menschen schützen
…Aber man braucht schon viel Phantasie um von einen“ Protest der Lokalbevölkerung“ zu sprechen.Dazu hat die Lokalbevölkerung viel zu schwere Waffen,und kann mit diesen viel besser umgehen,als man von Bergkumpeln erwartet…
@klabautermann
Der Trollbeitrag in der SZ war mir irgendwie entgangen. Danke für den Tip!
Am allerbesten an dem Artikel fand ich aber einen der hochgepushten Trollgegenkommentare. Bei dem war sogar direkt an den Vertippern erkennbar, dass es keine deutsche Tastatur war und nur das deutsche Layout für die Umlaute geladen war. Das kann natürlich bei hoher Anschlagzahl schonmal passieren… pure Realsatire!
Reguläre Einheiten der 76.Luftsturmdivision Rußlands sind in die Ukraine eingedrungen und kämpfen gegen die ukrainische Armee. Zusammenfassung der bisherigen Funde:
http://www.interpretermag.com/ukraine-liveblog-day-185-russian-airborne-forces-reportedly-captured-in-ukraine/#3892
@califax:
Gähn. Ein paar Fahrzeuge aus den Bestand der russ. Armee sind ja noch kein Beweis für ein Eindringen russ. Einheiten in die Ukraine. Auch die Auszeichnungen des Kreml sind noch nicht mal ein Indiz.
Nach all den Wochen der Daueraufregung (auch) hier hatte ich gehofft, sie lernen mal ein wenig in Sachen Quellenkritik hinzu.
Spätestens nach dem ominösen russischen Gefechtsverband der nach ukrainischen Angaben zerschlagen wurde.
Ist das zu viel verlangt?
Kriegsgefangene der Einheit sind natürlich auch kein Indiz. Das selbe Spiel wie auf der Krim. Nö, die kleinen grünen Männchen waren gar keine russischen Soldaten. Wann lernen Sie dazu?
@Memoria: Übrigens, wenn Sie der Meinung sind, daß die britischen Journalisten, vor deren Nase der Verband über Grenze gefahren ist, lügen: Hätten Sie auch den Mumm, das diesen Journalisten ins Gesicht zu sagen? Ich kann Ihnen gern den Kontakt vermitteln.
@Klabautermann
Danke für den Link, ich kannte den Artikel schon, habe diesen aber noch einmal gelesen. Neben diesen Artikel in der SZ gab es glaube ich noch einen zweiten, der sich so ähnlich gelesen hat. Ich habe mal die zentrale Aussagen herausgefiltert und die ganzen stimmungsvollen Umschreibungen weggelassen:
1. Die Undercover-Mitarbeiterin der Nowaja Gaseta in der Agentur hat beobachtet das PR-Spezialisten:
– diskreditierende Blogeinträge über Oppositionelle verfassten,
– Schmäh-Collagen bastelten und diese durch massenhafte Posts bei Twitter streuten.
2. Interne geleakte Strategiepapieren zeigen auf wie die PR-Agentur:
– Unterstützergruppen bei Facebook und Twitter erfasst
– Regeln für Kommentare auf den Nachrichten-Portalen Politico, Huffington Post oder Fox News auflistet,
-politische Einstellung amerikanische Nachrichtenseiten + Berichterstattung über die russische Außenpolitik auflistet
– Darstellung des Echos auf provokative Kommentare und Schlußfolgerung zur Maximierung der Reichweitevon diesen
3. Ein weiteres Papier gibt Argumentationshilfen für das russische Publikum und enthält ein Konzept für eine Facebook-Gruppe.
Da möchte wohl jemand Content entwickeln. Nicht mehr und nicht weniger….
Die Schlußfolgerung der SZ-Journalistin ist die gleiche die auch Sie ziehen. Die 600 Mitarbeiter der Agentur arbeiten für 1 Mio. Dollar/Monat (günstig!) und schreiben Kommentare unter sämtlicher großen Online-Medien, schließlich hat man hier einen ungewöhnlichen Anstieg kritischer Kommentare beobachtet.
Der Rest des Artikels soll diese Schlußfolgerung dann nur noch bekräftigen. ‚Es könnte so sein“, ‚wir haben die Möglichkeiten‘, bla bla…
Für 1 Mio. Dollar/Monat entwickelt Ihnenn eine PR-Agentur ein Konzept und betreut das auch konzeptionell. Die Texte dürfen Sie da dann aber schon alleine schreiben. Heerschaaren an Kommentarschreibern mit sehr guten Fremdsprachenkenntnissen bekommen Sie jedenfalls nicht noch oben drauf.
@califax:
Das eine ist ein „Personalaustausch“ mit russischen Fahrzeugen – der wird ja nicht bestritten.
Was anderes ist ein Begegnungsgefecht zwischen der ukrainischen und russischen Armee.
@Memoria: Dann werfen Sie diese Dinge bitte auch nicht durcheinander.
@Califax
Ist „Nasche“ ein Ausdruck für die Nowaja Gaseta? (siehe Ihr Kommentar von 13:22 Uhr)
Haben die beiden britischen Journalisten schon preisgegeben an welcher Stelle der Grenze sie den Konvoi beobachtet haben? Die OSCE beobachtet den Grenzübergang rund um die Uhr mit 8 Personen und hat nichts bemerkt. Möglicherweise haben Sie sich auch einfach nur geirrt an welcher Stelle die Grenze ist und müssen jetzt mit den tragischen Folgen ihres sprunghaft angestiegen Bekanntheitsgrad und Marktwertes leben.
@califax:
Verstehe ich nicht.
Ich hab diese Dinge nicht durcheinander geworfen, sondern diese Berichte um ein angeblichs Gefecht mit regulären russischen Einheiten als Beispiel herangezogen wie vorsichtig man eben auch mit ukrainischen Quellen sein sollte. Sie haben dies dann mit den Berichten der britischen Journalisten verbunden.
Mal eine Verständisfrage: Wie unübersichtlich und gesichert ist denn die Grenze zwischen RUS und UKR im umkämpften Gebiet? Muß man eher mit deutsch/österreichischen Verhältnissen rechnen oder gibts so etwas wie Kfz- Sperrgräben? Wenn es technisch möglich ist, muß man sich ja wohl nicht an den Straßenverlauf halten und brav bei den OSZE- Onkels den Paß vorlegen. Grenznahe Feldwege wird es doch sicher geben. Auf die 8 Peoples in einer Aufsichtsbaracke gebe ich keinen Pfifferling, was die Vollständigkeit ihres Überblickes angeht.
Vice News zur Lage in der Ukraine
http://t.co/ac6K0lxW7G
@iltis
Ein kleiner Grenzverkehr ist wohl problemlos möglich.
Hier mal etwas zur 30. Brigade:
http://www.liveleak.com/view?i=6f6_1408648373
Ich kann leider nicht sagen ob die Übersetzung korrekt ist, aber falls doch, hört sich das recht übel an.
@iltis
Die beiden britischen Journalisten sind erst an diesem Tag mit dem russischen Hilfskonvoi in der Grenzregion angekommen und haben sich dann an den Miltärkonvoi drangehängt. Warum sollten das OSCE-Beobachter nicht schaffen?
In dem von R.Schepmann verlinkten Vice-Report von heute sieht man den Grenzzaun (oder das was man als Brite so für einen Grenzzaun hält). Kann sein, oder auch nicht – wird bestimmt bald geolocated, dann wissen wir ob auf der anderen Seite Ukraine oder auch Russland ist.
@BLU | 21. August 2014 – 23:07
Weil deren Einsatz auf russischem Gebiet sehr stark räumlich beschränkt ist. Die dürfen an zwei(!) Schlagbäumen entlang der 1500km Grenze stehen und Notizen machen – mehr nicht.
Eine große und transparente Geste des Kremls, oder?
@BLU: Da haben die Russen entweder nicht aufgepaßt, oder sie wollten gesehen werden. Sie hatten ja keine Ahnung, was anschließend kam (gekommen sein soll).
Ich gehe lediglich davon aus, daß es kein Hexenwerk ist, von RUS in die UKR zu fahren. Und zwar auch dort, wo gerade kein OSZEler steht. Richtigerweise sagt der OSZE- Mann, was er gesehen hat und schweigt zu Dingen, die er nicht gesehen hat. Damit kann sonstwas die Grenze passieren, ohne daß es direkt bekannt wird. Es sein denn, die Grenze wäre dicht. Aber ein Zaun hält keinen BMP oder T-XX auf.
@Tom, Iltis
Sie haben Recht, die OSCE-Mission ist sehr begrenzt, und wäre nicht geeignet einen solchen Grenzübertritt zu bemerken (hier ein paar Details zu Mission und den Bedenken z.B. der USA http://www.osce.org/pc/121826?download=true ).
Wenn die Waffenlieferungen so offensichtlich durchgeführt werden würden, hätte das doch aber längst schon ein anderer Journalist bemerken können. Die beiden sind mir jedenfalls durch eine sehr parteiliche Berichterstattung aufgefallen, die auch zu schnellen Schlußfolgerungen neigen wenn es gegen die Russen geht. Gerade in der Grenzregion angekommen machen die dann diese sensationelle Beobachtung.
Ich bin gespannt ob sich das jetzt mit dem Vice-Report verifizieren lässt.
@iltis: Es ist eine offene Grenze. Teilweise gibt es einen Grenzzaun (einfach bißchen Draht gespannt), häufig gibt es nur Grenzpfähle auf freiem Feld, an einigen Stellen hat man schon Gräben gebuddelt, die sich aber mit Pioniergerät überbrücken lassen.
Die Grenzkontrollpunkte sind eigentlich nur Zollstationen an den wichtigsten Straßen und werden täglich von russischer Seite mit Mörsern und Panzerfahrzeugen angegriffen.
Für den Einsatzzweck der Grenzüberwachung und der Aufklärung von Fahrzeugströmen geeignet wäre das NATO AGS. Ob der Konflikt aber so lange dauert wie das Programm? ;)
@ swenga
Der war gut. Wo soll das Ding fliegen? In einem Luftraum eines fremden Staates? Und dann wieder über einem Bürgerkriegsgebiet? Und wenn das Teil abgeschossen wird, was dann?
Guten Morgen
Dass die Ukraine ein ziemlich korrupter Oligarchenstaat war (und vielleicht auch noch ist) und dass die Grenzregion die Spielwiese der Donbas/Rostov-Oligarchen ist (mit Duldung/Billigung Moskau’s) sollte doch mittlerweile klar sein. Das ist so ähnlich wie in Tchetschenien (wobei da Geschaäftsbeziehungen offenbar bestehen zwischen den beiden Regionen und anderen Grenzregionen Rußlands) Das ist eigentlich nichts anderes als das Grenzsicherungskonzept der Zaren: das Kosaken-Konzept.
Nun ist die Ukraine ein gigantisches Waffenlager schon immer gewesen und Waffenhandel (besonders illegaler) ist ein altes Geschäftsmodell in der Ostukraine./Südwest-Rußland/Krim) Und wo ein Waffenschwarzmarkt (Big Style), da ist auch ein Söldnermarkt und ehemalige (auch kampferprobte) Soldaten gibt es ja in Rußland/Ukraine in Massen. Und dann gibt es ja in der Ostukraine nicht nur Kohle, sondern auch Öl- und Gasvorkommen, an deren Erschließung man nun endlich ran will. Janukowtsch und seine russischen Oligarchenfreunde hatten aber nicht Zugang zu den notwendigen Technologie-Partnern (fracking), die westukrainischen Konkurrenz-Oligarchen aber schon (Timoschenko und ihre US-Connection). Außerdem hatten die Kohle-Oligarche Angst, dass eine fracking-Erschließung der ost-ukrainischen Schiefer-Öl/Gasvorkommen die Abhängigkeit der Ukraine von Gazprom und das Kohlegeschäft versauen könnte: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/f-william-engdahl/amerikanische-und-britische-oelkonzerne-schueren-in-der-ukraine-illusionen-ueber-schieferoel-und-ga.html (Das Engagement gerade der britischen Presse in Sachen Ukraine ist somit auch verstädlich ;-)
Und schon ging der ganze Maidan-Schlamassel los…
Das ist so ähnlich wie die Geschichte des Süd-Sudan (da hat übrigens der Westen/die VN eine Separation vom Sudan und eine Staatsgründung sehr tatkräftig unterstützt.
Na ja, man wollte ja auch China aus dem Geschäft/den Sudan drängen. Und Blackwater Ex-Chef Erik Prince war auch dabei (die Bewaffung der süd-sudanesischen Streitkräfte/Polizei soll übrigens aus der Ukraine stammen)
http://www.bloomberg.com/news/2014-08-13/exxon-abandons-oil-search-with-total-in-south-sudan-as-war-rages.html
Und im Irak geht dieses Big-Energy „Erschließungsmodell“ fröhlich weiter: wenn man an die Lizenzen nicht rankommt (weil Maliki/die Shiiten lieber mit den Chinesen, Iran gekungelt haben) dann muß eben eine Abspaltung einer Region her: Kurdistan.
Total und Chevron sind ja schon kräftig am werkeln in Arbil, mit freundlicher Unterstützung der US Airforce/Special Forces und westlichen PMC. Und natürlich spielt Deutschland im Irak auf französischer Seite mit (Total), währen in der Ukraine ja die Briten der Partner der USA sind, und die wollen ja aus der EU raus. So hat man in beiden Fällen eine wunderbare Äquidistanz-Position zwischen Rußland und USA, und stärkt die Achse Paris-Berlin (inkl. von Joint Ventures in der Rüstungspolitik)
Ach übrigens: im Irak ist Wasser natürlich auch eine besonders lukrative Geldquelle (Mosul- und Haditha-Stauwerke sind von wem gebaut worden und in wessen Besitz ?)
It’s all about Oil/Gas/Water/Electricity – jeder gegen jeden, und Deutschland nunmehr mitten drin.
Ich erwarte, dass Moskau in Sachen Ost-Ukraine bald die Genolustrations-/Apartheid-Keule propagandistisch gegen Kiew schwingen wird, nachdem ja das Genocide-Argument für die USA so gut „geklappt“ hat im Irak.
Es geht los. Russland hat bekanntgegeben, auch ohne ukrainisches Einverständnis seinen Hilfskonvoi nach Luhansk fahren zu lassen. Das ICRC darf aber gerne mitwirken:
http://www.mid.ru/brp_4.nsf/newsline/9BACEA6220212D7544257D3C0029BDF9
Der Konvoi ist gestern offiziell über die Grenze – da muß doch schon festgelegt sein, wo er hinfahren soll, ggf. auch welche Straßen zu benutzen sind und wie die UKR das überwacht (sicher gibt es eine Eskorte).
Der Konvoi ist gestern in das unmittelbare Grenzgebiet eingefahren. Raus aus Russland und an den ukrainischen Schlagbaum. Mehr nicht.
Die UKR kann den Konvoi nicht eskortieren. Denn unmittelbar nach dem Schlagbaum beginnt Seperatistenland.
Die ukrainischen Grenzer werden für die Abfertigung des Konvois an ihrem eigenen Grenzübergang derzeit nur geduldet. Danach fahren sie -über Russland- zu einem anderen Übergang und von dort wieder in ukrainisches Regierungsgebiet.
[Foto: https://twitter.com/ARothNYT/status/502733834098839552%5D
Ein Interview welches zum Verständnis des Geschehens teilweise beiträgt.
Jemand der im Geschehen keine fiktiven Fakten darlegt.
Generaloberst Wladimir Ruban,
Beauftragter für den Austausch von Gefangenen im Bürgerkrieg,
Im gleichen Rang wie der Verteidigungsminister.
[Links zu deutschen Verlagswebseiten finden hier aus bekannten Gründen nicht statt. Bitte kurz zusammenfassend referieren. T.W.]
@Roman „Wo soll das Ding fliegen? In einem Luftraum eines fremden Staates? Und dann wieder über einem Bürgerkriegsgebiet? Und wenn das Teil abgeschossen wird, was dann?“
Das Teil hat ja eine gewisse Standoff-Kapazität, man muss also nicht direkt über dem Hot-Spot sein wie bei visuell aufklärenden Mitteln. Allerding schweigen sich die offenen Quellen über die operationelle Reichweite aus. Für die gute alte E-8 JSTARS findet man einen Wert von 150NM.
So ein Teil fliegt definitiv nicht über Kampfgebiet, wenn da Bedrohungen für hochfliegende Ziele vorliegen. Da fliegt man „dran entlang“. Sollte es doch abgeschossen werden, so what: Its just bits and pieces. Die meisten UAV heutzutage gehen durch technische Probleme und einen darauf folgenden Absturz verloren denn durch Feindeinwirkung.
Aber wie gesagt, Wunschdenken. Das Projekt braucht sicher noch ein paar Jährchen….
Und die Grenzverletzung ist amtlich: https://twitter.com/ARothNYT/status/502735654993002496
Kettenfahrzeugspuren über die russisch-ukrainische Grenze: https://twitter.com/BojanowskiW
Genauer Ort?, Aufnahmedatum?, Spuralter?, Glaubwürdigkeit des meldenden Journalisten +
@ swenga
Ich befürchte, sie vermischen da etwas. Die meisten UAV, die verloren gehen, sind deutlich kleiner und billiger als ein AGS. Die basieren auf einer Global Hawk, sind verdammt groß und nochviel teurer. Die wird niemand in so einem Gebiet fliegen lassen. Und wenn sie neben so einem Gebiet fliegen, dann klären die auch keine grünen Männchen auf.
Da ist es viel günstiger und effektiver, ein paar bezahlte Leute mit Webcams dahinzustellen. Die können sogar noch mehr Informationen liefern als reine Bilder.
@Tom
Das muß dann aber ein anderer Übergang sein. Wurde der Konvoi geteilt? oder ist das ein anderer? Gestern war auch RK mit dabei.
@Thomas Melber, Stuttgart
Das ICRC verteilt bereits seit ein paar Tagen ukrainische Hilfsgüter.
Und gestern haben sie, in eben jenem Grenzübergang wie abgebildet [nur alle Fotos von RUS aus geschossen], im Niemansland die Fahrzeuge begutachtet.
Oder haben Sie eine Quelle zu einem gestern vom ICRC von RUS nach UKR gebrachten Konvoi?
@Tom
Im frz. TV war zu sehen, wie die Lkw (oder ein Teil davon) die Grenze offiziell passiert haben, in Begleitung mit ICRC (Journal 20:00hrs, France 2 – finde aber gerade das Video nicht).
Das sah so aus … aber natürlich kein Standbild:
https://twitter.com/RT_com/status/502724249618878464/photo/1
Richtig. In der gestrigen Sendung (http://www.francetvinfo.fr/replay-jt/france-2/20-heures/jt-de-20h-du-jeudi-21-aout-2014_670157.html) kann man ab 19:35 sehen, wie ein kleiner Teil der Kolonne in den Abfertigungsbereich einfährt. Dort stand er dann den ganzen Tag. Den ukrainischen Schlagbaum hat er nicht passiert.
[Foto vom gestrigen Stillstand nach Einfahren in das Niemansland: https://twitter.com/StateOfUkraine/status/502469115928272896 ]
Hier eine Bilderserie:
http://www.lematin.ch/monde/europe/convoi-russe-frontiere-autorisation/story/27001713
Wäre das dann der RUS Schlagbaum? es wird immer von „no man’s land“ gesprochen, das wäre dann zwischen den Abfertigungsstellen.
Ach kommt. Es gibt kein Niemandsland. An jeder Grenzstation ist das ordentlich geregelt, wer bis wohin das sagen hat. Die Schlagbäume stehen nur aus organisatorischen, nicht aber aus rechtlichen Gründen soweit entfernt voneinander.