Lagebeobachtung Ukraine: Merkel in Kiew und anderes, 23. August
#Merkel in Kiew gelandet: Gespräche mit Präs. Poroschenko, MP Jazenjuk + Bürgermeistern aus allen Regionen d. Ukraine pic.twitter.com/v7zgAARTSM
— Steffen Seibert (@RegSprecher) 23. August 2014
Es wird Zeit für einen neuen Lagebeobachtungsthread Ukraine: Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am (heutigen) Samstagvormittag in Kiew gelandet (siehe Tweet von Regierungssprecher Steffen Seibert oben), und die Erwartungen an diesen Besuch und Deutschlands Vermittlungsrolle scheinen hoch. Wie es ein britischer Kollege formuliert: She’s in town.
She’s in town. pic.twitter.com/not3I4zs4P
— Oliver Carroll (@olliecarroll) 23. August 2014
Unklar ist – aus deutscher innenpolitischer Sicht – derzeit, ob die aktuellen Aussagen des Vizekanzlers und SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel mit Merkel abgestimmt sind: Gabriel hatte in einem Interview mit der Welt am Sonntag erklärt: Die territoriale Integrität der Ukraine kann nur erhalten werden, wenn man den Gebieten mit russischer Mehrheit ein Angebot macht. (…) Ein kluges Konzept der Föderalisierung scheint mir der einzig gangbare Weg zu sein. (zitiert nach einem Online-Vorabbericht der Welt; Link aus bekannten Gründen nicht.) Die Annexion der Krim sei absehbar wohl kaum rückgängig zu machen.
Unterdessen haben die ersten Lastwagen des umstrittenen russischen Hilfskonvois die Ukraine wieder verlassen, wie AP meldet:
Trucks marked as being from a bitterly disputed Russian aid convoy to Ukraine began returning to Russia on Saturday.
An Associated Press reporter counted 67 trucks entering the border crossing in the Russian city of Donetsk before noon Saturday. Another AP reporter on the Ukrainian side of the border said a line of trucks about 3 kilometers (2 miles) long was waiting to cross.
Weiter nach Entwicklung, gerne in den Kommentaren (mit der Bitte, das auf die Entwicklung der Situation zu konzentrieren…)
Das ist der erste Hinweis, daß auch ukrainische Kosacken jetzt als Einheit auftreten könnten. Bisher hab ich nur welche als normale Kämpfer in die Freiwilligeneinheiten integriert gesehen.
Die Pressekonferenz von Russlands Außenminister Sergej Lawrow in Englisch.
http://media.mid.ru/video/video_list.html
Pro-Russen gehen in die Offensive, könnte zur möglichen Einkesselung der ukrainischen Armee im Süd-Osten kommen.
PaulaSlier_RT @PaulaSlier_RT
Self-defense fighters say they are preparing to take the city of Mariupol.
Zusammenstoß von ukrainischen Grenzsoldaten mit Rebellen nahe der russischen Grenze
Ukrainian government forces engaged with a separatist armoured column near the southeastern town of Novoazovsk, about 10 km (6 miles) from the Russian border, Ukraine’s military said on Monday.
http://reut.rs/1vE56R5
„Orthodox Liberation Army.“ steht da zu lesen in der reut-Meldung. Das scheinen die abgedrehten Neu-Russen zu sein, die aus der LPR/DPR entweder durch die ukrainisch-russischen Föderalisten verdrängt und zur Neuaufstellung nach Rußland zurückgezogen worden sind. Deren Sponsoren in Moskau und Rostov sind wohl noch nicht ganz kaltgestellt, bzw. haben sich dem neuen deal angeschlossen und ein teil-autonomer Donbas ohne Hafen ist auch nicht so lukrativ. Der 2te Konvoi ist ein Ablenkungsmanöver und bindet zugleich ukrainische Kräfte bei Luhansk.
Das ist eher das üblich Twittergerausche, dass in der Ukraine immer einsetzt wenn man nichts genaues weiß.
Heute morgen rollten zwei Selbstfahrlaffetten 2S1 durch Mariupol, und schon war auf Twitter „der Russe“ da.
Ich denke das sind einzelne Sabotagetrupps, die im Hinterland Verwirrung stiften sollen, es wundert mich daß die damit nicht schon viel früher angefangen haben.
Eher 20 Mann in 2 Minivans mit selbstgebauten 1-Schuss Grad Werfern als „30 Panzer“ die dann gleich wieder „sofort vernichtet“ werden.
Das denke ich nicht, die Lagekarte von heute zeigt die Vorstöße in Richtung Mariupol und die Entlastungsangriffe auf den Ring um Donetsk
http://www.rnbo.gov.ua/files/2014/25-08_eng.jpg
„Lagekarte“ sollte man da in Anführungszeichen setzen.
(Bearbeitungszeit verpaßt)
Ein Vorstoß direkt von russischem Gebiet aus würde wohl kaum von Seiten US und so weiter unkommentiert (und unentdeckt) bleiben.
Die Erklärung, dass die Südflanke der ATO eben sehr schwach gehalten wird und einzelne Trupps durchgesickert sind, ist wesentlich rationaler als plötzliche russische Panzervorstöße.
Vor allem da ja weder Nowoasowsk noch irgendwelche anderen Ortschaften tatsächlich eingenommen wurden.
Ich hoffe, dass USA, Westen, NATO, [bitte selber aussuchen] sehr genau sehen, was in der Grenzregion bewegt wird. Egal ob nun per Satellit, Webcam in Baumkrone, Melder vor Ort, …
Aber es ist auch bislang schon erkennbar, dass auch in dieser geopolitischen Lage nicht alle Erkenntnisse offen kommuniziert werden. Egal wie schwerwiegend der Vorgang ist. Sei es aus Gründen des Quellenschutzes, der technischen Abwehr oder der guten alten Politik.
Manche Info bleibt im stillen Kämmerlein, manches wird den Partnern weitergetragen, manches auf dem Sektempfang dem Gegner beiläufig ins Gesicht gesagt und ganz ganz wenig in einer Pressekonferenz mit bunten bewegten Bildern vorgeführt.
Bericht vom Weltspiegel aus einem Freiwilligem Battalion bei Gorlovka
http://t.co/sMKlk30fTd
Russische Presse berichtet über Kampfeinsatz der 76. Luftlandedivision im Raum Luhansk:
http://slon.ru/fast/russia/v-pskove-proshli-zakrytye-pokhorony-mestnykh-desantnikov-1147710.xhtml
Achja, guter Artikel im Spiegel zur Situation:
„Treffen von Poroschenko und Putin: Darum geht es wirklich beim Gipfel von Minsk“
Nachrichten kommen gerade rein: Da die Regierungskoalition ihr Scheitern verkündet hat, und sich das Parlament auf keine Nachfolgeregierung einigen kann, hat Poroschenko der Verfassung entsprechend das Parlament aufgelöst.
Damit ist der Weg für die angestrebten Parlamentsneuwahlen frei.
1) Termin für die Parlamentsneuwahlen steht fest: 26.10.2014.
2) Außerdem wurden in Dserkalna, Oblast Donetsk, 10 russische Gefange samt Dokumenten gemacht. Es handelt sich um Soldaten des 331.Regiments, 98. Luftlandedivision, Russische Föderation.
http://www.pravda.com.ua/news/2014/08/25/7035753/
3) Gestern wurde der Sender Ukraine Today gestartet:
http://uatoday.tv/
Smoking gun ? In der ukrainischen Presse werden die Fotos der gefangengenommenen (lt. ukrain. Angaben) russischen Fallschirmjäger veröffentlicht (9 Fotos).
http://news.liga.net/photo/politics/3056131-obnarodovany_foto_voennykh_iz_rossii_zaderzhannykh_v_donbasse.htm#1
Der Journalist Peter Shuklinov präsentiert die VKontakte-Einträge (russisches Pedant zu Facebook) von 2 Soldaten aus dieser Gruppe. Fotos zeigen sie als Armeeangehörige.
https://www.facebook.com/Zlobyn?fref=nf
http://bigstory.ap.org/article/weapons-convoys-seen-rolling-eastern-ukraine
Weiter Verwirrung um Nowoasowsk.
Es gibt zwar keine fotografischen Bewelege, aber auch Colonel Cassad (sehr pro-seperatistischer Blogger aus Sewastopol) redet von einem Angriff von der russischen Grenze her.
Also wohl doch nicht nur „Diversanten“ aus der Gegen Donetzk.
Wie stark die Seperatisten im Süden sind und bis wie weit sie vorgedringen konnten, ist fraglich. Nowoasowsk scheint sich aber in ukrainischer Hand zu befinden.
Angeblich lösten diese Neuiigkeiten in Mariupol Panik und Hamsterkäufe aus.
Der oben erwähnte SpOn Artikel ist doch wieder so ein Nato Stahlhelm Journalismus. Das fängt schon an, dass Poroschenko sich auf keinen Waffenstillstand einlassen soll, obwohl selbst laut SpOn er doch Niederlage um Niederlage erleidet. Das Funktioniert nur, wenn die Ukraine schnell wieder Siege erringen würden. Danach sieht es aber nicht aus.
Die Probleme fingen doch mit den enormen Wirtschaftlichen Problemen der Ukraine an. Als Folge gab es Stress mit Gewaltbereiten Fußball Holligans, die sich zum Rechten Sektor weiter entwickelten. Wahrscheinlich mit den Wirren des Euromaidan haben die Russischen Nationalisten ihre Chance gesehen, um vor allem in der Ostukraine nach neuen Anhängern zu fischen. Daraus sind dann die Separatisten entstanden. Die ganzen Rus Freiwillige dürften von den Rus Nationalisten kommen, der auch die Unterstützung vom Kreml organisiert. Aus Innenpolitischen Gründen wird Putin jetzt seine Nationalisten nicht im Regen stehen lassen. Da wird Kiew auch nicht weiter kommen.
Poroschenko und Jaz haben u.a. ihr versprechen beim Kampf gegen die Korruption und ein neues Wahlgesetz zu schreiben gebrochen. Dazu die ganzen Kriegslügen. Die Gegenseite lässt sich doch nicht auf Versprechen wie Dezentralisierung mehr ein.
Die DE Exporte in die Ukraine sind noch viel Kräftiger eingebrochen, als die nach Russland. Die haben kein Geld zum Einkaufen mehr. Auch wenn SpOn das nicht wahr haben will.
Ich frage mich, warum Kiew jetzt auch noch einen Auslandssender sich leistet, wo die doch ihre Sicht der Dinge schon bei Twitter oder Facebook Professionell verbreitet. Mehr Unterstützung aus den Westen wird das nicht bringen.
Benedikt | 26. August 2014 – 0:17
„Der oben erwähnte SpOn Artikel ist doch wieder so ein Nato Stahlhelm Journalismus.“
Das Sturmgeschütz der Demagogie ;-). (am Wochenende irgendwo gelesen)
„Die Probleme fingen doch mit den enormen Wirtschaftlichen Problemen der Ukraine an. Als Folge gab es Stress mit Gewaltbereiten Fußball Holligans, die sich zum Rechten Sektor weiter entwickelten.“
Am Maidan hatten die Rechten anfangs wenig zu sagen. Es waren Leute, die die korrupte Politik satt, und den Magen leer hatte. Diese Demonstrationen wurden zunehmend von diversen Gruppierungen okkupiert.
„Wahrscheinlich mit den Wirren des Euromaidan haben die Russischen Nationalisten ihre Chance gesehen, um vor allem in der Ostukraine nach neuen Anhängern zu fischen. Daraus sind dann die Separatisten entstanden. “
Anfangs waren auch Einwohner aus dem Osten des Landes an den Demonstrationen beteiligt. Nach dem Putsch und den rechtsnationalen Äußerungen/Ausschreitungen hat sich der davon direkt bedrohte Landesteil erhoben. Zu diesem Zeitpunkt war der bewaffnete Konflikt nicht voraussehbar. Der (noch friedliche) Einmarsch der ersten Armee-Einheiten erfolgte in zeitlicher Nähe zur Bewilligung der IMF-Kredite. Ich bin gespannt, was die Historiker (und/oder Journalisten) dazu in den nächsten Jahren noch veröffentlichen werden. Erst nachdem es bereits ein heißer Konflikt war, sind die russischen Nationalisten in Erscheinung getreten.
„Die ganzen Rus Freiwillige dürften von den Rus Nationalisten kommen, der auch die Unterstützung vom Kreml organisiert. Aus Innenpolitischen Gründen wird Putin jetzt seine Nationalisten nicht im Regen stehen lassen.“
Ich würde weder von Unterstützung, noch von im Regen stehen lassen sprechen. Was sich Putin nicht erlauben kann, ist diesen Kräften im Weg zu stehen. Mehr „Unterstützung“ benötigen sie aber auch nicht.
„Die Gegenseite lässt sich doch nicht auf Versprechen wie Dezentralisierung mehr ein.“
Die Gegenseite besteht (wie auch die Armee) zum Großteil aus Menschen, die einfach
nur in Ruhe und Frieden leben wollen. Mit dem einsetzenden Winter wird das ganze Land, aber der zerstörte Osten im Besonderen, vor ganz andere Herausforderungen gestellt.
Ich bezeifel, dass das Gros der Miliz bereit wäre, bis Kiew weiter zu marschieren.
Ob und wie ein Waffenstillstand und die damit verbundenen Sicherheitsgarantien für den östlichen Teil des Landes umgesetzt werden können, wird eine der großen Fragen der nächsten Wochen werden. Wie es dann mit dem inzwischen komplett verarmten Land weiter geht, eine andere.
„Ich frage mich, warum Kiew jetzt auch noch einen Auslandssender sich leistet, “
Solche Entscheidungen werden zwar über Nacht getroffen, aber nicht genauso schnell umgesetzt. Die Vorgabe zur Einrichtung dieses Propagandakanals ist sicher schon älter und inzwischen obsolet.
“Why the Ukraine Crisis Is the West’s Fault”
http://www.foreignaffairs.com/articles/141769/john-j-mearsheimer/why-the-ukraine-crisis-is-the-wests-fault
Übersetzung einer veröffentlichten Vernehmung eines russischen Fallschirmjägers:
http://www.interpretermag.com/russia-this-week/#3949
Susan Rice, WhiteHouse National Security Advisor:
In Polen melden sich einflußreiche Stimmen, die Deutschland sicherheitspolitisch für unzuverlässig halten:
http://www.rp.pl/artykul/1135773.html?p=1
ARD vor Ort:
@Politikverdruss
Da sind Sie mir zuvorgekommen ;-)
Zu dem CFA-Artikel epfehle ich aus auf heise.de:
„Council on Foreign Relations sieht Hauptschuld an Ukraine-Krise beim Westen“
Roman Baudzus 26.08.2014
Für den Klabautermann
Flottenparade in Odessa bei tollem Wetter :)
https://www.youtube.com/watch?v=jubnNNezDJQ
Hinsichtlich der 10 Fallschirmjäger gibt die russische Regierung über Itar-Tass an, diese seien wahrscheinlich bei einer Übung versehentlich über die Grenze gefahren.
http://lenta.ru/news/2014/08/26/minobr/
In other news, Saur-Mogila wurde anscheinend (mal wieder) von den Seperatisten zurückerobert.
@klabautermann und politikverdruss: Netter Artikel, jedoch basiert die Logik darauf, dass man die Ansprüche Russlands an seine Sicherheitsinteressen als gegeben und unabänderlich hinnimmt und über die Absichten eines souveränen Volkes (hier die Ukraine) stellt. Die Frage ist, wie weit reicht reicht Russlands Sicherheitsanspruch? Im Artikel ist ja auch beschrieben, dass Russland vor zehn Jahren aus wirtschaftlichen und politischen damaligen Gründen nicht in der Lage war, die NATO-Mitgliedschaft des Baltikums zu verhindern. Wenn im Kreml da jetzt eine „Neubewertung der Lage“ stattfindet, was dann? Baltikum rauswerfen, Bündnisfall verweigern und auch zur neutralen Zone erklären? Akzeptieren wir hier in Europa einen Schulhof-Bully der keine Hemmungen hat seine Aussenpolitik bei seinen Nachbarn militärisch durchzusetzen? Was hätte dieses Konstrukt für Konsequenzen und letztendlich Kosten in Zukunft?
@Politikverdruss “Why the Ukraine Crisis Is the West’s Fault” – ich finde, dies gehört eher zur Debatte :)
OK – – und warum wird als Lösung des Problems, eine neutrale Ukraine vorgeschlagen – immerhin ist das ein souveräner Staat ?! Und wenn das Ergebnis von freien Wahlen ein anderes Ziel festlegt, so ist das zu ignorieren ? Irgendwie funktioniert eine Demokratie anders. Es ist nochmals festzuhalten : der Krim wurde unter mithilfe von Militär annektiert – im Osten der Ukraine wurde unter mithilfe von russischem Militär destabilisiert und ein Bürgerkrieg entfacht. Dass es dort Interssenkonflikte zwischen Teilen der russischstämmigen Bevölkerung und der Regierung in Kiew gab, bezweifelt ja keiner. Der im Artikel erwähnte Vergleich zu Kuba sagt in seinem zeitlichen und auch militärpolitischen Kontext viel aus. -> nicht anwendbar (oder existierten (vor der russischen Einmischung!) Pläne die Ukraine aufzurüsten und Russland nuklear zu bedrohen ?
Die Angst vor einer Verschlechterung der Gesamtlage geht um – aber die Eskalation auf den Westen zu schieben, erscheint mir etwas „devot“.
@mwk
Einem Beitrittsgesuch der UKR (zu EU, NATO) muß ja nicht stattgegeben werden.
Richtig – aber ein Staat der sich zu dem Westen gehörig fühlt, ist alles andere als neutral – unabhängig von einer Mitgliedschaft in einer der beiden Institutionen. Doch wie ist hier das Assoziierungsabkommen zu sehen ? Gilt das schon als „böse“ ?
Böse war es jedenfalls, das Abkommen nicht zu unterzeichnen. Denn bis zu dieser Entscheidung war Janukowitsch ein hoch angesehener Gesprächspartner im Westen.
Das gilt analog für Saddam Hussein, Mubarak, Gaddafi, Assad.
@T.W.
Habe gerade gesehen, dass der Debattenthread schon wieder geschlossen wurde, weil das ad-hominem-bashing schon wieder losging. Ich bin da ein wenig besorgt, denn das Abwürgen von unerwünschten Debatten kann „man“ ja auch provozieren, insbesondere dann, wenn man Deine Reaktion auf trolling ja nun kennt. Ein blog lebt aber von Kommentaren, die open-source Lageinformationen über Entwicklungen/Ereignisse auf den verschiedenen Handlungsebenen einer Krise aus unterschiedlichen, individuellen Blickwinkeln beurteilen, bzw. bewerten. Nur noch ein verlinken von ausgesuchten tweets/clips/Artikeln, die zwangsläufig immer selektiv sind bei der Masse an Material und „Berichterstattern“ und Plattformen im iNet ist ziemlich öde.
@JCR
Danke für den Paraden-Clip ;-)
@klabautermann
Du hast zwar nicht unrecht, aber das war mir dann doch etwas heftig. Bin heute unterwegs und lasse die Gemüter mal abkühlen, dann sehen wir weiter.
Lifenews hat die Entladung der russischen Hilfsgüter in Luhansk gefilmt. Waffenkisten inklusive.
https://twitter.com/noclador/status/502940779284033538
Das Gemisch in der Ostukraine dürfte recht Komplex sein. Dort finden wohl auch die Rechten Sektor Organisationen Anhänger. Soldaten der Ukr Armee aus den Westteil wunderten sich über die Armut im Osten. Da dürfte es sehr große Soziale Spannungen geben, die für den Zulauf zu den beiden Rechten sorgen. Mit den Krieg ging es mit der Wirtschaft weiter bergab, und nach dem Krieg dürften auch die Großbetriebe einen guten Teil ihre Älteren Beschäftigten auf die Straße setzen. Die Sozialen Probleme dürften weiter zunehmen, während in Kiew auf absehbarer Zeit Politischer Stillstand herrschen wird. Die Wahlen gewinnt dort nicht der mit einen guten Programm, sondern wer Geld und die Unterstützung der Oligarchen hinter sich hat. Den Westen fällt da auch nur Bedingungslos Jaz und Poroschenko zujubeln ein. Da geht es nur darum, wer der erste und der zweite Verlierer am Ende ist. Die ganze PR Show ist auch von der Ukraine unangemessen und verhindert mehr die Lösung von Gesellschaftlichen Problemen.
@califax
Ein bißchen dürftig als Beweis.
Nowaja Gasjeta recherchiert in Pskow, wo in den letzten Tagen Dutzende Soldatenfamilien den Kontakt zu ihren Angehörigen in Rostow verloren haben und angeblich quicklebendige Fallschirmjäger beerdigt werden.
http://www.novayagazeta.ru/society/64975.html
Eine russische Soldatenmutter bittet die Ukraine um Verzeihung:
http://fn-volga.ru/news/view/id/22523
Das verblüffende an dem Artikel ist der Herausgeber: Der Council on Foreign Affairs, der eigentlich bislang eher eine Plattform für neo-con-concepts a la Robert Kagan, dem Ehemann von Victoria Nuland, war (kann man in dem heise.de-Artikel näher nachlesen.)
In Washington ist man wohl aufgrund der Entwicklungen in NMO ercshrocken und hat erkannt, dass sich dort mit atemberaubender Geschwindigkeit eine dritte strategische Front aufbaut. Drei strategische Fronten kann Washington aber nicht mehr gleichzeitig militärisch-strategisch abdecken, insbesondere weil sich wohl ein, zwei Golfstaaten, die man glaubte „im Griff zu haben“ ohne Abstimmung mit den US dort selbstständig einmischen, bzw. ein doppeltes Spiel spielen.
Die causa Ukraine muß also runtergefahren werden, denn US braucht die Europäer dringender in NMO an seiner Seite als in einem neuen „Kalten Krieg“ in Europa.
China, Rußland und NMO gleichzeitig ist just a little bit too much für die USA.
Also beginnt man, die causa Ukraine so zu stabilisieren, dass eine weitere Eskaltion mit Rußland vermieden wird (die auch ein stärkeres militärisches Engagement von US in Europa erfordern würde) zumal durch die Forderung der Balten/Polen Raketenabwehr-Fähigkeiten dort zu stationieren das Risiko einer nukleare Eskalation mit Rußland ins Spiel gekommen ist.
Foreign Affairs ist kein Parteiblatt sondern ein Magazin für Intellektuelle, in dem alle möglichen Standpunkte und Essays mit außenpolitischer Relevanz veröffentlich werden. Und der CFP ist keine Verschwörung, die heimlich die Geschicke Washingtons lenkt, schon gar keine Partei mit geschlossener Marschrichtung, sondern ein akademischer Thinktank.
Hier gibt es übrigens Fakten zu den mystifizierten 5 Milliarden, die die USA in der Ukraine investiert haben:
http://www.politifact.com/punditfact/statements/2014/mar/19/facebook-posts/united-states-spent-5-billion-ukraine-anti-governm/
sorry das ich mal dumm frage aber welche abkürzung ist NMO?
@califax
Ich glaube nicht, dass hier sehr viele Leser/Kommentatoren gibt, die russisch und/oder ukrainisch verstehen und sich dadurch eine eigene Meinung/Einschätzung der Authentizitä der von Ihnen verlinkten Berichte, Meldungen machen können.
@klabautermann: Ich wurde öfter gebeten, möglichst die Primärquelle anzugeben. Also tue ich das. Google Translate existiert. Und Nowaja Gasjeta sollte ein Begriff sein.
Im Übrigen gibt es verblüffend viele Leser hier, deren Russischkenntnisse besser sind als die in Deutsch oder Englisch.
Lysenko, der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der Ukraine, hat gerade bekanntgegeben, ein russischer Mi-24 habe ukrainische Grenzschützer mit ungelenkten Raketen angegriffen. 4 Tote, 3 Verwundete.
@califax
„Im Übrigen gibt es verblüffend viele Leser hier, deren Russischkenntnisse besser sind als die in Deutsch oder Englisch.“
Erstaunlich, was Sie so alles wissen über die „Leser hier“ ;-)
Der CFP und andere think tanks wie RAND sind mir seit Jahrzehnten bekannt, und als ehemaliger Studienbegleitoffizier und Auswerter für strategische BMVg-Auftragsstudien an solche Institute verfüge ich schon über einige intime Kenntnisse in Sachen Strategic-Think-Tank-Community ;-)
Bekannt ist mir auch die US-Hilfsprogramme-Architektur, die auf drei Säulen beruht: Kongress-Programme, Administrations-Programme und Private Stiftungen, die von Wirtschaft und Industrie gesponsort werden. Insgesamt ein wenig transparentes System (wie man ja auch bei politifact lesen kann). insgesamt sind wohl 5 Mrd in die Ukraine „investiert“ worden und natürlich wollen die diversen Sponsoren einen return-on-invest sehen, sowohl politisch als auch finanziell. Diese ganzen Hilfsprogramme müssen ja auch projeziert werden, was großteils durch NGO erfolgt, die auch von Spenden leben, die auch von Investoren kommen, die nicht nur altruistische Motive bewegt sondern knallharte Geschäftsinteressen Und dann gibt es die gute alte Praxis des Pendelns von ehemaligen Regierungsangehörigen (zivil und Streitkräfte) als contractor zwischen Administration, NGO, PMC, Think-Tanks, PR-Firmen, Consulting-Firmen etc ;-)
@ califax | 26. August 2014 – 12:06
„Lysenko, der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der Ukraine, hat gerade bekanntgegeben, ein russischer Mi-24 habe ukrainische Grenzschützer mit ungelenkten Raketen angegriffen. 4 Tote, 3 Verwundete.“
Propaganda ist ein wichtiges Mittel in der Kriegsführung, vor allem um anti russische Gemüter aufzuheizen, die auf die erstbeste Meldung mit mangelnder Glaubwürdigkeit reagieren.
„In Ukraine festgenommene russische Militärstreife war zufällig über Grenze geraten“
via RIA
Es geht um die 10 Soldaten die gestern festgenommen wurden. Damit wurde vom Sprecher des russ. Verteidigungsministerium zumindest bestätigt, das es sich um aktive Soldaten handelt.
@ califax | 26. August 2014 – 12:03
Selbst wenn jemand gut Russich lesen und verstehen kann, so ist das keine Garantie fuer die Authenzitaet und Qualitaet der Quelle.
Letzteres kommt nur durch persoenliche Kenntnis und/oder vergleichbare Berichterstattung aus/ueber Situationen die man selber beurteilen kann. (Nach Sachlicher: Beurteilen ‚darf‘.)
„Die Aufständischen in der Ukraine haben die …….. für den 26. Oktober ausgerufene Parlamentswahl als „Provokation“ bezeichnet. Es werde in den Separatistengebieten im Osten der Ex-Sowjetrepublik keine Abstimmung geben, kündigte einer der Sprecher der militanten Gruppen, Sergej Kawtaradse…..an. Wenn die Führung in Kiew in den Regionen Donezk und Lugansk Wahlkampf mache oder für den Urnengang werbe, müsse sie mit einer „harten Reaktion“ rechnen.“
Na, das ist wohl wieder mal eine Stimme der „Dritten Kraft“, von der man eigentlich nicht so recht weiß, was die eigentlich wollen.
Politologe Umland zum Treffen in Minsk:
http://www.deutschlandradiokultur.de/ukraine-der-krieg-hat-letztlich-mehr-mit-der-russischen.1008.de.html?dram%3Aarticle_id=295591
Russische Zeitung Gazeta: Laut der bekannten gemeinnützigen russ. Organisation „Soldatenmütter“ seien 9 Soldaten der 18. mot. russ. Brigade auf dem Territorium der Ukraine getötet worden.
http://www.gazeta.ru/social/2014/08/26/6190369.shtml
Zeit.de – „Poroschenko hat Interesse am Krieg“
„Der ukrainische Präsident, der im Privaten Russisch spricht, hat zwar zu Beginn seiner Amtszeit den östlichen Regionen Zugeständnisse versprochen. Darunter auch einen Sonderstatus für die russische Sprache und eine größere Autonomie der regionalen Regierungen. Doch Voraussetzung dafür ist aus Sicht der Ukraine die Wiederherstellung der vollständigen militärischen und verwaltungstechnischen Kontrolle über den Osten.“
Die Verhandlungen dürften mehr auf Druck der EU wegen den Sanktionen zustande kommen. Ansonsten haben sich beide Parteien nicht zu sagen. Der Militärische Druck auf die Seps hat nachgelassen. Die Seps scheinen nicht in der Lage eine Gegenoffensive starten zu können. Die haben bisher nur Lager oder Straßensperren geräumt.
@Benedikt
Lesen Sie mal hier nach:
http://www.globalresearch.ca/the-imfs-rescue-package-coercing-ukraine-into-a-civil-war/5380347
„CNBC and other western and Asian news outlets quote from an IMF staff report
“Should the central government lose effective control over the east, the program will need to be re-designed.”
The report further says that
“If the government loses control of the east, it would further erode the country’s finances and damage Ukraine’s ability to attract investment.”“
Also, der IWF sitzt Poroschenko im Nacken, er ist z.Zt. eigentlich nicht handlungsfähig.
Dieses Land wird filetiert und keiner schreit „Halt“