Von der Leyen: ‚Dieses neue Thema muss Raum einnehmen‘
Die Attraktivitätsoffensive von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, am vergangenen Freitag vorgestellt, ist auf viel öffentliche Kritik gestoßen (und schon die Diskussion hier auf Augen geradeaus! spricht Bände…) In der ZDF-Sendung Berlin direkt am (gestrigen) Sonntagabend wies die Ministerin die Kritik zurück. Zur Dokumentation die Abschrift dieses Interviews, in dem von der Leyen auf Fragen von Thomas Walde antwortete:
Frage: Warum können Sie die Kritiker mit Ihrem Programm nicht überzeugen?
Antwort:… Es geht hier nicht um eine Entweder-oder, sondern um Sowohl-als-auch. Denn Sie können keine Einsätze leisten, Sie können nicht Milliarden in die Ausrüstung stecken, was wir tun – wir haben ein großes Programm, das zur Zeit läuft -, wenn Sie nicht die Menschen haben, die besonnen und verantwortungsfähig in dieser Bundeswehr auch ihren Dienst leisten können. Und da wir eine Freiwilligenarmee inzwischen sind, das heißt, diese Menschen zu uns kommen müssen und die viele Angebote haben, ist auch eine Frage, wie die Arbeitsbedingungen sind, eine ganz entscheidende, eine vitale Frage für die Bundeswehr der Zukunft.
Frage:… Die Kritiker sagen, das mit dem Parallellaufen haut eben nicht hin.
Antwort:… Dieses neue Thema muss Raum einnehmen. Denn, wenn Sie sich mal anschauen, bei den Einsätzen: Wir haben für jeden Soldaten oder jede Soldatin in einem Auslandseinsatz 30 Soldatinnen und Soldaten hier im Grundbetrieb. Und die vergleichen sich mit anderen.
Die gesamte Wirtschaft konkurriert um diese jungen Menschen. Die fragen, wie sind die Arbeitsbedingungen? Wie sind meine Karrierechancen? Wie ist die Modernität, wie ist die Flexibilität der Bundeswehr? Und auf diese Fragen ist ganz lange keine Antwort gegeben worden, weil keine Antwort gegeben werden musste. Wir hatten eine Wehrpflicht. Und das war die alte Bundeswehr des letzten Jahrhunderts.
Wir sind jetzt heute auf zu neuen Ufern. Und da muss diese zweite Komponente auch da sein. Das ist kein Grund, die anderen Themen nicht zu bearbeiten. Sie wissen, dass wir in der Rüstung gerade ein Kapitel aufschlagen, (ein Kapitel) der Transparenz, die es vorher nicht gegeben hat. Sie wissen, dass wir zwei neue Bundeswehreinsätze im Ausland haben seit Beginn des Jahres.
Frage:… Die Fachleute sehen nicht, dass da parallel gearbeitet wird?
Antwort: Wir investieren Milliarden in die Ausrüstung. Und ich halte es für richtig, dass wir die Diskussion auch führen, was wir an Ausrüstung haben wollen. Wir werden z. B. jetzt in diesem Monat die Debatte im Parlament über die Drohnen haben, und zwar: Wollen wir Aufklärung? Meine Meinung ist, ja. Wollen wir sie bewaffnet haben, wollen wir Bewaffnungsfähigkeit haben? Das werden wir mit dem Parlament auch diskutieren.
Mir ist wichtig, dass wir das Bewusstsein auch erweitern, was eine Aufklärungsdrohne ist. Das ist nämlich etwas, die Fähigkeit zu sehen wie Google Earth oder wie sie z. B. die Wetterdienste haben, also dass Deutschland diese Technologie dringend auch braucht. Das sind Themen, die wir in diesem Monat diskutieren. Wir haben am Dienstag das Verteidigungsministertreffen der NATO, wo wir wegweisende Entscheidungen treffen werden. Trotzdem darf man die andere Seite, die Menschen in der Bundeswehr, nicht links liegen lassen.
Frage: Wie ist denn Ihre Position bei Kampfdrohen? Das haben wir lange von Ihnen nichts gehört.
Antwort: Sie haben lange von mir davon nichts gehört, weil ich bewusst gesagt habe, dass wir diese Debatte gemeinsam im Parlament führen. Aufklärung halte ich für wichtig, das Thema Google Earth, sehen können, was das ist, das, was Amazon oder die Wetterdienste längst auch als Fähigkeit entwickeln, also was wir zivil haben. Die Frage bei Kampfdrohnen, damit das Publikum das versteht, bewaffnet, ja oder nein. Dafür müssen wir Regeln haben. Und diese Regeln, die sollte ein Parlament, wir haben eine Parlamentsarmee, gemeinsam festlegen.
Frage: Sie haben zu Beginn des Jahres ein paar Themen angestoßen, neue Strategie, auch was Auslandseinsätze angeht. Seitdem hat man davon nichts mehr von Ihnen gehört. Lenkt da so ein Attraktivitätsprogramm nicht doch ab?
Antwort: Ich glaube, dann haben Sie die Debatten über die neuen Einsätze, die wir inzwischen haben, Zentralafrika, der neue Einsatz, den wir in Somalia als Trainingsmission haben, ausgeblendet. Das sind wichtige Themen, natürlich die aktuelle Krise in der Ukraine, die uns in den letzten Wochen beschäftigt hat, das veränderte Verhalten Russlands, was für Auswirkungen hat das auf die NATO, was für Auswirkung hat das auf Beziehungen Ost und West, Landes- und Bündnisverteidigungsstärken, alles Themen, die parallel gelaufen. Nochmal: Ohne die Menschen in der Bundeswehr werden wir nicht in der Lage sein, diese Themen zu bewältigen.
Nachtrag: Nach Angaben der Bundespressekonferenz bleibt es bei der Pk der Ministerin am kommenden Mittwoch. Allerdings ist sie nicht nur um eine halbe Stunde auf 12.00 Uhr vorgezogen, sondern hat auch einen neuen Titel: Aktuelle Fragen der Sicherheitspolitik und Attraktivität der Bundeswehr
(Foto: von der Leyen am 15. Mai beim Besuch des deutschen KFOR-Kontingents im Kosovo auf dem Flug nach Novo Selo – Ute Grabowsky/photothek.net)
Begründung für Aufklärungsdrohnen:
„Amazon und Wetterdienste wollen sie, also muss die Bundeswehr ja auch welche haben…“
Sind wir jetzt nicht einmal mehr in der Lage, eigene Beschaffungsvorhaben auch zu begründen mit militärischer Notwendigkeit?
Den Unterstützern der „Rüstungslobby“ sind Themen, wie Arbeitsbedingungen der Soldaten oder die Auswirkungen des Dienstes auf Veteranen natürlich egal.
Da werden auf Jahre hinaus Kapitalertragskonzepte durch Lakaien im Ministerium zementiert und das Geld fließt. Egal, ob das Rüstungsvorhaben nun sinnvoll war, ist oder zukünftig bleibt.
BMVg von der Leyen muss sich gegen diese Leute nun durchsetzen, denen es in erster Linie um Profit und Fortführung von Kriegen, Krisen und Konflikten geht.
Das Attraktivitätsprogramm ist mit Weitblick und auf Personalebene gedacht – ein Dorn im Auge derer, die nur bezahlte Rechnungen und volle Auftragsbücher sehen wollen oder mit dem Handlungsauftrag im Verteidigungsministerium zementiert wurden.
Zeit für Operation Paukenschlag:
Raus mit allen etablierten Mitarbeitern im Rüstungsgeschacher und endlich Materialbewirtschaftung am Bedarf entlang, statt an den Wünschen von Lobby-Personal.
Ich sage nur Teflon, beim Thema Drohnen wird sie nicht vorschnell eine Entscheidung öffentlich bekunden und sich das Thema lange genug vom Hals halten. Sie hat erkannt, dass dies eine Entscheidung sein wird, die unter Umständen ihr persönliches Image beeinflussen kann. VDL ist in der Warteposition für höhere Ämter da müssen Entscheidungen auch mal warten können. Wer hat das Nachsehen?
@jungchen | 02. Juni 2014 – 9:13
„Sind wir jetzt nicht einmal mehr in der Lage, eigene Beschaffungsvorhaben auch zu begründen mit militärischer Notwendigkeit?“
Sind wir schon, wollen „wir“ aber nicht. Fähigkeiten, die von militärischen Notwendigkeiten abgeleitet werden, sind für die Bundesregierung doch nur problematisch, da man sie womöglich irgendwann einsetzen muss. Und das kostet Wählerstimmen. Warum also sollte die Bundesregierung ernsthaft militärische Fähigkeiten aufbauen?
Ich hab’s hier glaub ich schon einmal irgendwann geschrieben. Man muss sich endlich mal von der Illusion verabschieden, dass die Bundeswehr ein militärisches Instrument ist.
@Zeitgeist
Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Die Mittelauswahl obliegt damit ihr…
@Soenke Marahrens | 02. Juni 2014 – 10:06
„Die Mittelauswahl obliegt damit ihr…“
Eben. Deswegen wird bis auf A310 MedEvac und andere unbewaffnete „Flugfähigkeiten“ in den nächsten Jahren auch nicht viel laufen. Die öffentliche Meinung spricht da eine ganz deutliche Sprache, warum sollten sich Merkel und von der Leyen da die Wahlergebnisse verhageln lassen bzw. die Chancen auf eine Kanzlerschaft in Frage stellen?
Merkel hat gelernt, dass militärisches Engagement Stimmen kostet, also gibt es kein militärisches Engagement. Und militärische Fähigkeiten schon gleich gar nicht.
Sind Drohnen eine gute Lösung, bzw gibt es (im Gesamtprofil – bzw Konzept) bessere Lösungen?
Wie sieht es mit den Risiken aus?
@Zeitgeist
und mein Schluss ist da an der Stelle anders…uns obliegt es der Politik dieses instrumentarium einsatzbereit bereit zu stellen.
Dazu gehoert es m.E aber nicht die Politik vor uns herzutreiben….denn bei allen positiven Aspekten von bewaffneten Drohnen bei Schutzaufgaben…. fehlt der Nachweis der Faehigkeiten in high thread szenarien…. und auch die Hubschrauberei lernt gerade wieder in der Ukraine dazu…
@ThoDan
googeln sie bitte mal Light Attack aicraft…ansonsten A10…
… und das, was von der KFOR- Visite blieb, war das Bild mit der Frau OFw, die ihre Geburtstagskerzen ausblies…
SichhPol Debatte? Fehlanzeige. Und deshalb ist auch alles immer „wichtig“, „richtungsweisend“ (s.o.).
Selbst Bw- kritischere Medien fühlen sich nicht ernst genommen? Daher vmtl. die Breite der Kritik.
Thema „Rüstung“: wenn schon jetzt rd. 1 Mrd. zurück gehen sollen – ist das im Sinne der pol. Führung? Oder wird der Abstand zu Google u.a. Um exakt diesen Betrag größer?
Wer berät diese Frau?
@Soenke Marahrens
Mir ging es um ne Beurteilung vom Fachmann/Frau… zu den von mir gestellten Fragen.
Drohnen haben sich gegen Low Tech Gegner unter bestimmten geographischen Umständen wohl bewährt, aber wie sieht es gegen Nicht Low Tech – High Tech Gegner und/oder anderen geographisch-klimatischen Bedingungen aus?
Drohnenabwehr, Hacking (Übernahme – Manipulation, Viren) aus
@Thodan
dann muessen Sie hier nur im blog graben…die Fragen wurden von Experten wie bsp VtdgAmtmann hoch und breit beantwortet.
das Problem der Drohnen sind aber derzeit weniger technische, Vtg Amtmann moege mir verzeihen, sondern zunaechst mal moralische….
Entstanden aus dem Einsatz von Drohnen durch die CIA et al in Drittstaaten….als quasi Eigenanspruch „Faust Gottes“ ….
wenn man das entemotionalisieren kann…eher koennte, dann und erst dannkann man m.E
Ueber den Rest nachdenken…. und auch wieder Politiker dafuer gewinnen…
@marahrens
dass “Problem“ ist doch wohl eher die Hiesige Unfähigkeit zwischen modus operandi und der Plattform selbst zu differenzieren.
Auch Pkw werden nicht ob vorsätzlicher geisterfahrer verboten.
(last) but not least. Die drohnen operationen der Usa sind rechtlich bei weitem nicht so problematisch wie gedacht. Sich dauerempört auf signature strike zu konzentrieren wird der Materie nicht gerecht.
Aber das will man ja auch gar nicht. Hysterie!!!……!!
Zumindest die (Fundamental-)Opposition wacht so langsam auf und stellt Fragen:
http://dipbt.bundestag.de/extrakt/ba/WP18/602/60291.html
Volltext leider noch nicht vorhanden.
Die wiederholte Behauptung der Ministerin der Bundestag werde im Sommer über das Thema debattieren (!) ist ja bereits sachlich unwahr:
Eine Anhörung ist keine Debatte. Nach der Anhörung ist Sommerpause.
Zu Google Earth, Wettersatellit und Amazon fällt mir – wie viva – auch nur noch ein:
Wer berät diese Frau?
Die immer gleichen oberflächlichen Parolen.
Uber die Notwendigkeit von Aufklärungsdrohnen überhaupt (pseudo)ernsthaft zu reden, sagt ja schon einiges.
@Soenke Marahrens
Entschuldigung , aber IIRC teilweise(Abwehr) oder was die Risiken betreffs Übernahme, Manipulation etc durch Hacking/Viren betrifft nicht
@Soenke Marahrens | 02. Juni 2014 – 10:44
„und mein Schluss ist da an der Stelle anders…uns obliegt es der Politik dieses instrumentarium einsatzbereit bereit zu stellen.“
Sicher, da stimme ich Ihnen ja zu. Aber der Punkt ist eben, dass „die Politik“ momentan überhaupt kein Interesse an einer einsatzfähigen Bundeswehr hat, aus den Gründen, die ich schon geschildert habe.
Das Drohnen-Problem kommt zusaetzlich mit der superbuerokratischen- und eifersuechtig auf ‚Entscheidungs-Erbhoefe‘ belasteten Zulassungs- und Luftraumnutzungsdebatte beladen.
OT @ Tho Dan
Nicht alle Skandinanvier, nur die norwegischen ‚Nabob‘ rekrutieren deutsche und andere auslaendische ausgebildete Akademiker, vorzueglich Aerzte und Lehrer. Rest-Skandinavien leistet sich nur internen Aufwuchs (aus unterschuiedlkichen Gruenden).
ZDF ist ein Staatsfernsehen
Wie auch schon gegen die AfD Mobil gemacht hatten weil die Stimmen der CDU wegnehmen .
Nein es geht nur 200 Mio., wie selbst sagte aber alles an Zeit da hinein steckt, das kann nicht sein.
Großauftragnehmer für die Küchen oder die Kleine betriebe vor Ort , das kann für ZDF gute Sendungen geben ( Skandal Skandal )
Sie spricht für Mil. Auftrages aber Praktisch gab es unter ihr nur 76 EAGLE V Auftrag und unbekannte Projekte die vor Paar Wochen gab , aber keiner weis was Land und San und marine Auftrage gab
( Aber es wird nicht Geschrieben um was und was beschafft wurde )
Sie Spricht Transparenz der BW, nein das wird es auch nicht geben, weil Abgeordnete für Zeitschriften Arbeiten , und wie in der Schweiz wo alles auf der Homepage veröffentlicht wird und warum das benötigt wird , wird es in Deutschland nicht geben
@ Der Zeitgeist
+1
Aber ist doch gut so, zumindest für Soldaten und Familien, stirbt keiner. Deshalb m.E. auch der Gesamtansatz, BW als Sozialunternehmen das vielleicht sogar billiger ist, als allen Hartz zu zahlen- und man weiss ja nie. Drohnen sind chic-das lockt auch die Nerds.
PSM mit umgekippter Pyramide (mehr Häuptlinge als Krieger) ist auch ein Beleg. Am DEU StOffz Wesen soll jeder Konflikt genesen. Lieber schlechter G3 in einem int. Konfliktstab als einen guten Schützen anbieten. Passt alles!
Geht es nur mir so, oder hatte noch jemand Probleme die Antworten flüssig zu lesen. Speziell zum Thema Drohne musste ich den Abschnitt dreimal lesen. Google Earth, Amazon? Was hat das mit militärischen Fähigkeiten zu tun? Dann soll man doch ehrlich sein und einfach gleich Google Earth als Aufklärungsmittel verwenden, wenn es das ist was Deutschland braucht , oder besser, wenn es den eigenen Ansprüchen genügt. Ist billiger.
„……………….Die Frage bei Kampfdrohnen, damit das Publikum das versteht, bewaffnet, ja oder nein. Dafür müssen wir Regeln haben. Und diese Regeln, die sollte ein Parlament, wir haben eine Parlamentsarmee, gemeinsam festlegen.“
Soll also der Bundestag jetzt über Rüstung entscheiden ?? Wie kann man die Themen ISR und CAS nur auf „Kampfdrohne“ bzw. Google, Amazon etc verkürzen ?
Diese Frau scheint wirklich gar nichts begriffen zu haben. Wenn UvdL glaubt, mit solch einem Unsinn im Bundestag debattierfähig zu sein, dann „Gute Nacht, Marie“.
Na , ich hoffe sie haben recht, lieber Klabautermann, und im Bundestag sitzen kompetente Politiker die unsere Ursel auseinandernehmen.
Bei Google Earth und Wetterdienst herzlich gelacht. Und dieses Auseinanderdividieren von Aufklärungs- und Kampfdrohne geht auch nicht. Frau von der Leyen hat offenbar nicht mitgekriegt, was Generalleutnant Schellies auf der ILA in seiner Folie hatte, einen Mehrzweckflieger, „der die Sensor to Shoot-Zeit minimiert“. Außerdem weiterhin von Drohnen reden, während die Luftwaffe von ferngelenkten Luftfahrzeugen spricht…
@Detlef Borchers
ferngelenkten Luftfahrzeugen
Wo ist der Unterschied?
@ThoDan In der Lesart der Bundeswehrschwingt bei ferngelenkten Luftfahrtzeugen immer mit, dass da ein Lenker mit im Spiel ist, der berühmte „Man in the Loop“. Bei Drohne liegt die Assoziation zu automatisierten Waffensystemen näher.
BW Sprech
Geht’s nur mir so oder ist dieses Interview nicht unfassbar peinlich? Wetterdienst und Google Earth? Das tut beim Lesen schon weh. Kann man denn nicht langsam mal erwarten, dass der Posten des Verteidigungsministers mit jemanden besetzt wird der langjährig im Verteidigungsausschuss gearbeitet hat und ansatzweise die Kompetenz für so einen Posten mitbringt.
So so … Mal polemisch (und bildlich gesprochen): Im Keller steht das Grundwasser, die Wände sind feucht, der Putz bröckelt von der Fassade, die Elektrik ist von Anno dazumal, der Garten verwildert und das Garagentor geht schon seit Jahren nicht mehr auf … Aber Frau Ministerin meint „Etwas frische Farbe und gut is“. Ja, nee, is klar.
*facepalm*
Erst das Thema jahrelang aussitzen. Wenn dann Andere sich um dieses Thema kümmern und es endgültig negativ besetzt ist versucht man durch Namensänderungen (Raider=Twix) die Deutungshoheit zurückzuerlangen.
Erbärmlich.
Und jetzt noch eine breite gesellschaftliche Diskussion über Drohnen im Sommer während der WM-Halbzeitpausen und nach dem Autokorso….. Klar. Und die Bischofskonferenz gibt ihren Segen.
Gelächter in der Südkurve.
Möchte jemand ein Papiertaschentuch bzw. ein Tempo, um sich die Tränen zu trocknen?
Jeder Tag zählt…..
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/drohnen-image-soll-durch-zivile-nutzung-verbessert-werden-a-969874.html
„Das Thema muss Raum einnehmen.“
STIMMT. Dann aber bitte RICHTIG oder – bevor man sich (wie Frau von der Leyen) lächerlich macht – GAR NICHT.
Ich wünsche mir nur EINMAL eine(n) Minister(in), der/die KLARTEXT sprechen würde, was dieses Thema angeht:
Einzelplan 14 seit einem Vierteljahrhundert als fiskalischer Steinbruch benutzt, Investitionsstau von mindestens 30 Mrd. Euro, Kosten für LÄNGST beschlossene Programme zur Steigerung der Attraktivität in der Fläche (z.B. „Kaserne 2000“ o.ä.) nicht unter der Mrd.-Zielgröße zu haben etc. etc. etc.
Und DANN müsste der/die Minister(in) noch das Rückgrat haben, sich für diese ER- und BEkannten Mißstände ERNSTHAFT mit der Kanzlerin und dem Finanzminister „anzulegen“.
KEIN Soldat würde sich zu einem abfälligen Kommentar über den/die IBUK in einem Online-Forum versteigen.
Wenn aber, wie im vorliegenden Fall, KLAR erkennbar ist, dass ein wenig „weiße Salbe geschmiert“ und daraus ein möglichst breitflächiges positives mediales Echo zur Selbstbeweihräucherung kreiert werden soll, dann darf man/“frau“ sich nicht wundern, wenn „die Truppe (verbal) aufmunitioniert“. Von der Politik veralbert worden sind die Männer und Frauen in Uniform nämlich in den letzten zwei Jahrzehnten wirklich genug. DA ist der Bedarf gedeckt … aber REICHLICH !
Nota bene: Das Interview in „berlin direkt“ am gestrigen Abend, bzw. die Einlassungen der Ministerin, waren ja wohl an PEINLICHKEIT nicht mehr zu überbieten.
WER im Ministerium – um alles in der Welt – schreibt der Frau bloß dieses Zeug auf …? Da sitzen SPITZENkräfte, die in einem WIMPERNSCHLAG eine „Fragestunde“ wie gestern bei Thomas Walde fachlich „aushebeln“ können … und die Ministerin spricht über „Google Earth“ und „Wetterdienst“ … da fällt einem NICHTS mehr ein.
@all
Zur Info: Nachtrag oben.
Früher war es doch ungefähr so:
Wir müssen 3.000 Hochwertarbeitsplätze in der XY-industrie sichern, außerdem haben wir A-land und B-land versprochen, dass wir mit Ihnen ein Kooperationsprojekt fahren. Die Industrie hat dann dankbar beteuert, alles in ihrer Macht stehende zu tun, das Projekt im vereinbarten Zeit- und Kostenrahmen zum Erfolg zu führen. Im weiteren Verlauf erwies es sich als schwieriger, langwieriger und natürlich teurer, weniger Leistung wurde für mehr Geld später geliefert. Am Ende oder schon mittendrin bedurfte es einer Reform, die 30.000 Arbeitsplätze in der Bundeswehr vernichtet, damit der Plafond stabil gehalten werden konnte. Die Bundeswehrangehörigen sehen sich mit fehlender oder veralteter Ausrüstung, leeren Versprechungen und immer wieder neuen Reformansätzen konfrontiert, was der Berufszufriedenheit nicht unbedingt zuträglich ist. Die Namen derartiger Projekte wurden hier oft genug genannt, einige von ihnen ziehen immer noch Milliarden, ohne dass der Gesamtbedarf verlässlich quantifiziert werden könnte.
Falsch?
Jetzt versucht man, sich ein Lagebild zu verschaffen und die eigenen Möglichkeiten auszuloten um die hoch gelegte Latte (attraktiv, demographiefest, nachhaltig finanziert) nicht im ersten Anlauf zu vaporisieren. Parallel geht man zunächst diejenigen Themen an, die man „im eigenen Saft“ ohne unbeherrschbare finanzielle Risiken entscheiden kann, und die – mit Blick auf Attraktivität und Demographiefestigkeit – zumindest erste Linderungen versprechen.
Wieder falsch?
Ich fand den Hinweis von Sascha Stoltenow bezeichnend: „Culture eats Strategy for breakfast“. Ich persönlich glaube durchaus, dass kleine Impulse, die für jeden spürbar sind und sein persönliches Umfeld zum Positiven verändern, eine Aufbruchstimmung erzeugen können, die einen grundlegenden Wandel begünstigt. Einen Versuch ist dieser Ansatz auf jeden Fall wert…
Tipp: zum Thema Attraktivitätsoffensive lassen sich die notwendigen Maßnahmen und Fakten noch wesentlich genauer eingrenzen, wenn das Parlament (als Gesetzgeber) oder das BMVg (als Gesetzausführender) denn sich die Mühe gemacht hätten, von den Frühausscheidern gemäß Reformbegleitgesetz die persönlichen Gründe benennen zu lassen, die zum Inanspruchnehmen des Gesetzes geführt haben. Fragen kostet nichts, die Antworten wären auch gerne und wahrhaftig gegeben worden (Ich denke, mangelnde Flachbildschirme rangieren da weit hinten). Dann wäre mehr Klarheit.
Schreiben und diskutieren hier eigentlich nur „Großkopferte“?
Wenn Frau VdL ein Attraktinitätsprogramm für die Soldaten auflegen will,
so ist das doch nur positiv zu sehen!
Was wird hier diskutiert, Drohnen.
Man kann solche Vorhaben auch zerreden.
Wie sehen unsere Kasernen denn aus?
Wie erreichen wir in Zukunft die jungen Menschen die wir
für die Bw benötigen?
Darüber sollte man sich ernsthaft Gedanken machen.
Rüstungsprojekte laufen nebenbei.
Wer erinnert sich noch an die Unterkunft 2000?
Was wurde umgesetzt?
Jetzt versucht eine Ministerin ernsthaft etwas zu ändern
und das ist den Herren auch nicht recht.
Einfach nur zum Schämen!!
Hauptsache der Herr Obertransportleiter und aufwärts
haben eine vernünftige Unterkunft!!!
@LoNo
Genau, fragen kostet nichts, aber dann bekommt man ja auch noch ehrliche Antworten. Und SO genau will man es dann ja auch wieder nicht wissen. Womöglich sich auch noch mit konkreten Problemen auseinandersetzen. Lächerlich! :-D
@der Zeitgeist
Genau!! Ich hätte die richtige Antwort gegeben.
Technokraten, miserable Infrastruktur und Vorgesetzte, die sich nur noch um
ihren weiteren Karriereweg kümmern und nur nicht anecken wollen,
wäre meine Antwort gewesen!
:) Und die Rüstungslobby tobt & hetzt einen gekauften Mob durch die sozialen Netze, der vom Irrwitz abhält, Geld in Kühlschränke stecken zu wollen, auf die KMW nicht umrüsten will und für TV-Screens zu verplemmern, die ZeissOptronics erst nach aufwändiger Umstellung liefern kann. Da wären ja Marzipankartoffeln so viel leichter … Aber wer will die schon zur Sommerzeit ;-)
@Happy Pepe
Volltreffer.
Der Köder muss nicht dem Angler schmecken, sondern dem frischen Fisch.
Hier sind wohl etwas viele Angler die den Jungen das Futter neiden und alte Karpfen im Teich.
Wenn man nach oberflächlichen Ködern wie frischer Farbe geht, dann hat die Bundeswehr nichts zu bieten. Die Wirtschaft kann mehr Geld bieten. Die Wirtschaft unterliegt nicht einem ausuferndem Verwaltungsrecht, in welchem der einzelne eher wie eine Last als wie ein „Asset“ behandelt wird.
In der Wirtschaft wird man als Fachkraft eingestellt und entsprechend nach der fachlichen Meinung gefragt — auf Bw-Seite wird die Fachkraft im Prinzip nicht ernst genommen, weil ja der Gegenüber aus der Wirtschaft eh viel professioneller ist (nur noch funktional ausschreiben, damit das magische Know-How der Wirtschaft genutzt wird!). Was uns zum nächsten Vorurteil bringt: zum Bund geht ja nur, wer es in der Wirtschaft nicht schafft. Stiftet richtig Motivation!
Und einer der schlimmsten Negativpunkte: eine richtige Rückendeckung durch die Politik und die Bevölkerung genießt die Bw auch nicht.
@Daniel Lücking:
„:) Und die Rüstungslobby tobt & hetzt einen gekauften Mob durch die sozialen Netze“
Ist Ihr Silberfolienhut mal wieder verrutscht?
Bei Focus-online schreibt Michael Wolffsohn eine aus meiner Sicht treffende Bewertung, die der Ministerin recht gibt, den Arbeitgeber Bw attraktiv für junges Personal zu machen, damit überhaupt jemand da ist, den man mit besserer Ausrüstung in die Einsätze schicken kann. Eine Binsenweisheit sagt, dass ein langer Weg mit dem ersten Schritt beginnt. Lasst sie doch mal machen, bei den großen Themen kommt sie doch gar nicht aus.
In diesem Sinne…
WE
@ Nur 2 Cent
Und einer der schlimmsten Negativpunkte: eine richtige Rückendeckung durch […] die Bevölkerung genießt die Bw auch nicht.
Wundert Sie das?
Was kriegt der deutsche Michel denn für die 400€ die ihn der Verein im Jahr kostet?
Überspitzt ausgedrückt: Wann hat die BW das letzte Mal mal wen anderes als sich selbst geschützt?
@ Whiskeyecho
Bravo Zulu!
@Daniel Lücking
„Und die Rüstungslobby tobt & hetzt einen gekauften Mob durch die sozialen Netze…“
Langsam nerven Sie mit Ihrer ständigen Unterstellung, dass jeder, der nicht Ihre Meinung teilt, irgendwie gekauft worden sein muss. So einfach kann man es sich natürlich machen, vor allem wenn man sich wie Sie nicht die Mühe eines einzigen sachlichen Einwandes machen will (oder kann?). Ihren Anliegen erweisen Sie auf diese Weise sicherlich einen Bärendienst, weil die Klientel, die solche Sprüche für seriös hält, wohl eher überschaubar sein und sich eher an den äussersten Rändern des politischen Lebens bewegen dürfte.
Dass Herr Wolffsohn vdL zustimmt, macht mir angesichts seiner üblichen Unterschichtbeiträge zwar eigentlich nicht viel Mut, aber ansonsten geht die Diskussion endlich mal in die richtige Richtung! Es kann mir doch keiner erzählen, dass sich die Mehrheit der Truppe vor allem Drohnen, Hubschrauber und EF-Ersatzteile wünscht, um zufrieden mit dem Dienstherrn zu sein!
Hat jemand zufällig die aktuelle „loyal“ gesehen? Titel: Privatleben oder Dienst? Soldaten zwischen beruflicher Karriere und Familie.
Und Hr. Seeliger ist sicherlich spätestens seit letztem Jahr nicht bekannt dafür, dem Haus nach dem Mund zu schreiben….
@K. Müller: Die ständige Unterstellung, dass jeder, der nicht die Meinung teilt, irgendwie gekauft worden sein muss, ist normal für die politisch linke. Ich nehme die linken deshalb gar nicht mehr ernst, und unterstelle ebenfalls pauschal Deutschfeindlichkeit, antikapitalistische Reflexe und ökoreligiösen Glauben.
@all: Ich habe nichts dagegen wenn die BW als Arbeitgeber attraktiver wird. Ob dass nur an den Flatscreens liegt…naja. Zumindest mal ein Anfang. Durch das Interview hat sich aber mein Eindruck verfestigt, das die Frau von der Technik keine Ahnung hat.
Gruß des Segelbootes
Nachtrag: Was hat der jetzt groß auftretende Kritiker Kujat in seiner Zeit als GI beigetragen, dass die Kasernen auf Stand „Kaserne 2000“ gebracht wurden? Wenn da mehr, passiert wäre, müsste man heute darüber nicht mehr diskutieren.
In diesem Sinne…
WE
Keiner fragt, Kujat antwortet- auch nichts neues… Manchmal auch zusammen mit Wolffsohn ;-)