Eine neue Staatssekretärin von McKinsey fürs Verteidigungsministerium?
Eine Frau aus dem Beratungsunternehmen McKinsey hat offensichtlich gute Chancen darauf, als Staatssekretärin im Bundesverteidigungsministerium Nachfolgerin des Mitte Februar gefeuerten Stephane Beemelmans zu werden. Im Gespräch ist die Physikerin Katrin Suder, derzeit in der Berliner Niederlassung des Unternehmens Leiterin Public Sector Practice Deutschland. Die Information war am (heutigen) Freitag in Berlin zu hören, und sie deckt sich mit einem Bericht der Süddeutschen Zeitung* vom Freitagabend, Suder gelte als Favoritin für die Staatssekretärs-Stelle. Die Entscheidung von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen gilt als gefallen, eine Bestätigung gibt es bislang nicht.
Dass die Ministerin eine Frau auf den vakanten Posten berufen würde, galt seit einiger Zeit als sicher. Unklar war bislang allerdings, ob sich eine Kandidatin mit Erfahrung aus der Wirtschaft für diese Stelle bereit erklären würde. Zum Portfolio der neuen Staatssekretärin gehört vor allem der Rüstungsbereich, der zunächst von einem Beratungsunternehmen durchleuchtet werden soll – wird Suder auf diesen Posten berufen, kommt dafür ein Unternehmen schon nicht mehr infrage.
Interessant ist der Artikel Wie Unternehmen qualifizierte Mitarbeiter halten und gewinnen können auf der McKinsey-Webseite, in dem Suder unter anderem mit dieser Aussage zitiert wird:
Die eigene Wettbewerbsposition als Arbeitgebermarke verbessern und Personalstandorte stärken. Die Mitarbeiterbindung beispielsweise durch Weiterbildung zu erhöhen, gehört ebenso in dieses Maßnahmenfeld wie Kooperationen und Partnerschaften mit branchenübergreifenden Netzwerken zwischen Unternehmen. Mit der Unterstützung staatlich geförderter Programme durch Unternehmen und deren aktivem Eintreten für bessere Rahmenbedingungen lassen sich weniger attraktive Standorte aufwerten.
Nachtrag: Spiegel Online hat den gleichen Wissensstand.
Nachtrag 2: Ministeriumssprecher Jens Flosdorff sagt auf meine Anfrage: Wir bestätigen oder dementieren keinerlei Namen, nur die Tatsache, dass die Stelle im Sommer neu besetzt werden soll.
Nachtrag 3: Eine kleine Link-Liste* mit Beiträgen/Meldungen zu Suder:
nature.com, September 2003: Making the move from physics to finance
taz 5.7.2012: Diversity am Arbeitsplatz – Karriere mit Homo-Faktor
McKinsey-Video 29.2.2012: 40 Million Jobs needed
Berliner Zeitung 7.10.2013: Berlin soll Europas Gründermetropole werden
Berliner Zeitung, 4.11.2013: Die McKinsey-Chefin über die Start-up-Szene – „Berlin hat andere Kinderkrankheiten“
(* Im Regelfall werden hier deutsche Verlags-Webseiten nicht verlinkt. In diesem Fall mache ich angesichts des absehbaren Interesses an dieser Personalie eine Ausnahme.)
@Michael Leh
Da die Kommentatoren wohl noch nicht deutlich genug waren: Für Ihre Aussage
werden Sie bestimmt passende Webseiten finden, auf denen diese Ansicht von Relevanz ist. Hier ist sie das nicht; welche Vorstellungen Sie vom Kindeswohl haben (ich will’s gar nicht wissen) gehört hier nicht hin. Ich würde ja auch reingrätschen, wenn die Debatte hier sich dauernd drum drehen würde, dass überwiegend mittelalte heterosexuelle weiße Männer, vermutlich noch adipös, kommentieren… Danke.
@ T. Wiegold
Danke
Wollte auch gerade „grätschen“!
Diese Personalentscheidung wird vdL noch mehr als eigene zugerechnet werden, als das Mitbringen der eigenen Corona (Hoofe, Brauksiepe, Floßdorf, Hasslinger). Spannend wird werden, ob sich die Staatssekretärin selbst als solche sehen wird und das Haus führen möchte. Der Abstand zwischen Leitung und der Arbeitsebene im BMVg ist jetzt schon bedenklich. Vom nachgeordneten Bereich reden wir besser nicht. Wenn nun jemand kommen sollte, der diesen Job als ein Projekt unter vielen begreift, wird das schief gehen.
@freyarm: Bezeichnend auch der Titel des SZ-Artikels. „Die PR-Kanone“ ;-)
Wenige sollten sich mal http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/NYvBCsIwEET_KNsgInqzLYh481LrRdJ2qYvJpqxbc_HjTQ7OwLu8GbhDLrsPzU4psvNwg36kw5DMkCY07qUreo9vk5AUBR_6xIAMXTnmwRgZtVCRlTJncRrFLFHUF7OKZGNogr6ybW131T_2uz91l6bZbmx7rq-whHD8Acfah2A!/ durchlesen!
Damit zählt nur noch Eins bei Aquise, Auswahl und Berufung: Verwendungsspezifische Qualifikationen und Erfahrungen, „Aufwuchsfähigkeiten“ und Leistungsbereitschaft, Persönlichkeits- und Charaktermerkmale, verteidigungspolitische und persönliche Zuverlässigkeit sowie interne und öffentliche Reputation. Und das wird, wenn es denn bei dieser bislang noch seitens des BMVg unbestätigten Personalentscheidung bleibt, UvdL wohl bedacht haben.
Damit sind auch die Grenzen des Diskutierbaren und die Basis des Diskussionsbedarfs eindeutig festgeschrieben.
Ich bin wohl einer von den Spießern, die kein Problem mit heterosexuellen weißen Männern als Staatssektäre haben (siehe als einen der Höhepunkte z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Lothar_R%C3%BChl) und immer noch die altmodische Ansicht vertreten, dass die Lebensführung einer Person besonders glaubwürdige Aussagen über ihre charakterliche Eignung zulässt. Aber als alter Spießer befinde ich mich schon seit längerem in der inneren Emigration und warte auf den Tag, an dem dieser Laden im Ernsfall den Offenbarungseid leisten muss.
@K. Müller: Danke, ich teile Ihre „altmodische Ansicht“, wonach „die Lebensführung einer Person besonders glaubwürdige Aussagen über ihre charakterliche Eignung zulässt“. Und dieser Ansicht werden auch noch mehr Leute sein, als einige denken.
„Ein jeder soll nach seiner Façon selig werden.“
Friedrich II., 22. Juni 1740
Ist zwar auf die Religion gemünzt, aber ansonsten steckt viel Wahrheit drin.
@K.Müller: Mit Prof. Dr. Lothar Rühl hat sich UvdL und auch für Frau Dr. Katrin Suder erst jüngst einen schönen Maßstab gesetzt, aber nicht weil Rühl heterosexuell und weiß war (vgl. http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=9&ved=0CGYQFjAI&url=http%3A%2F%2Fwww.bmvg.de%2Fresource%2Fresource%2FMzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY4NzM3MDZkN2E2ZDMyNmUyMDIwMjAyMDIw%2FPM08-Verleihung-Woerner-Medaille.pdf&ei=gb6AU7OSGcjc4QSOyIH4Aw&usg=AFQjCNGUWqysoRqgHOUVmkhBiu1OiIprnw&sig2=rSY1HtCdlxhAd5Jj3Cze-Q&bvm=bv.67720277,d.bGE).
Bleibt zu hoffen das dieser Maßstab von den Beteiligten eingehalten wird.
Wenn man eine Personalie diskutiert geht das offt ins Persönliche.
Allerding habe ich hier noch kein Persönlichkeitsmerkmal vernommen, welches im Hinblick auf die Tätigkeit der Personalie irgendeinen Einfluss haben könnte.
Wer glaubt das die Sexualität einen Einfluss darauf hat, ist hoffentlich nicht nur meiner Meinung nach, vollkommen unseriös.
@Vtg-Amtmann
Ihr Link trifft hier nicht zu, da das BMVg nicht zur Bundeswehr gehört
In der Regierung gelten halt andere Regeln
wir.sind. attraktiv
Fragt sich nur für wen
@Verteidigungsbeamter: Ich glaube, eher Sie liegen da falsch. Prof. Dr. Rühl gehörte zum BMVg, die Manfred Wörner Medaille wird vom BMVg verliehen. Die Pressemitteilung bzw. der Link stammt vom BMVg und für welchen Ehrungszweck die Medaillenverleihung erfolgt steht auch dort. Das BMVg bzw. UvdL hat sich und letztendlich Frau Dr. Suder als zukünftige StSin, mit der Ehrung von Prof. Dr. Rühl Maßstäbe gesetzt, schrieb ich.
Ob UvdL und Dr. Suder – falls sie selbstgesetzte bzw. vorgegebene Maßstäbe selber nicht einhalten können -, dann allerdings Maßstäbe für die Bundeswehr setzen (können), wird sich erst noch erweisen. Genau so rum läuft der Hase.
Insofern erscheint mir im Weiteren Ihr „In der Regierung gelten halt andere Regeln, wir . sind . attraktiv, fragt sich nur für wen“, mal soldatisch gesagt, als hohles „Aufmotzen“.
Es ist sehr gut, dass vdL diese Dame kennt.
Würdet Ihr jemand, den Ihr nicht kennt und ggf. vielleicht nicht voll vertraut in den Rüstungsbereich schicken ?
Vertrauen und Loyalität wäre hier mein erstes Argument, danach käme natürlich direkt soft skills/Kompetenz.
Aber mich fragt ja keiner (zum Glück ?!?)
@FNU SNU: Vertrauen und Loyalität sind schon mal gut. Controlling – nicht Kontrolle – sind auf Dauer noch besser. Nur wer soll das machen?
Der Verteidigungsausschuß und die wenigen Referenten, die wirklich etwas von der Sache verstehen bzw. die abgestellte Militärs sind, sind damit auf Dauer und in der Vielfalt der Probleme quantitativ und teils auch qualitativ überfordert! Das haben soweit ich unmittelbaren Einblick bzw. Informationen habe, die Beschaffungsvorhaben A400M, NH90, UH-Tiger, SHS, BSHS, LKF für Spez. Kräfte, BO105 Anschlußverwendung-Pakistan v.s. Anschlußverwendung EU- und NATO-Beitrittsstaaten, EuroHawk samt Alternativen, ISIS-Sigint samt Alternativen, LUH-SOF, Hubschrauber-MoU samt SEA LION, FEMALE und Euro-MALE eindeutig bewiesen.
Und da gibt es ja noch viele weitere akute und kritische Beschaffungsvorhaben in den drei Teilstreitkräften, neben dem ganzen Kita-, Wohlfühl-, Gender-, Family-, Attraktivitäts-, Versetzungs-, Standort- und Perspektiven-Getöns.
Bei aller zeitgemäßen Verteidigungspolitik und allen sozialen und fürsorglichen Aspekten – welche jahrzehntelang mit Füßen getreten bzw. den Einheitsführern und deren Pragmatik überlassen wurden und diesen teils auch noch heute voll überlassen werden, bis hin zu Famliendramen und PTBS sowie Todesfällen -, das klingt nach „Management by Chaos“. Wie konnte überhaupt eine Bw mit bis zu 500.000 Mann und bis zur gleichen Zahl an Reservisten entstehen? Daran – und jetzt mal ganz brutal und provozierend gesagt, weiteren ca. 170.000 Mann NVA -, sollten sich Manche heute messen lassen!
@ K. Müller | 24. Mai 2014 – 17:34
„Ich bin wohl einer von den Spießern, die kein Problem mit heterosexuellen weißen Männern als Staatssektäre haben (…) und immer noch die altmodische Ansicht vertreten, dass die Lebensführung einer Person besonders glaubwürdige Aussagen über ihre charakterliche Eignung zulässt.
Aber als alter Spießer befinde ich mich schon seit längerem in der inneren Emigration und warte auf den Tag, an dem dieser Laden im Ernsfall den Offenbarungseid leisten muss.“
Chapeau!
Schließe mich in vollem Umfang an.
Mich beschleicht der Verdacht, daß Merkel und von der Leyen es darauf anlegen, die „Streitkräfte“ dieses Staates zu provozieren.
@Zeitzeuge: Merkel und UvdL mögen Ihrer Ansicht nach soviel provozieren wie Sie wollen, es liegt an den Streitkräften, ob sich diese provozieren lassen. Mit Ihren nicht minder hohlen Beipflichtungen werden Sie das nicht verhindern.
Oder anders gesagt, in besten Heeresfliegerzeiten (Umgliederung von Btl’nen zu Rgt’ern, gab es immer wieder orangene Disputanten und Diskutanten, die jeden Befehl oder jede Order mit dem Kaffeepott in der Hand zur Diskussionsgrundlage erhoben. Aber auf die Argumente und Fakten reduziert, war dies stets und in Masse subalternes Gelabere. Dieser Typus von Kameraden scheint sich offenbar binnen der letzten Jahrzehnte in der Bw multipliziert und von den Gefechtsbelüftern in alle Telstreitkräfte und Waffengattungen übergegriffen zu haben?
Das sieht man auch bis hin zu einem unsäglichen Vier-Sterne-General.
Ich persönlich freue mich auf diese lesbische Frau mit 2 Kindern, die Sie geboren hat mit weit über 35 Lebensjahren und von wem auch immer und von McKinsey komment. In ein paar Monaten wird die Freundin von Ursula zu folgendem Entschluß kommen ;)
Betriebswirtschaftlich betrachtet – gar nicht rechnet.
Nur Ausgaben, keine Umsätze, keine Einnahmen – von Gewinnen ganz zu schweigen dieser Laden muss geschlossen werden!!
Unser Minister of Defence ist eben ein Manager of Defence^^
@ berufssoldat
Zwei Alternativen gäbe es noch.
Zerschlagen und werthaltige Teile (kitas?) An der Börse platzieren.
Weißen Ritter für komplettübernahme finden. „Sehr geehrter herr putin…“
Nachdem diese absurde Diskussion nun ihren Kulminationspunkt überschritten zu haben scheint, könnte man sich nun ja der Personalie zuwenden, über die die Südwestpresse mit Berufung auf den Spiegel in ihrer heutigen Online-Ausgabe berichtet: Neuer Präsident des MAD soll der Jurist Christof Gramm werden.
Manchmal habe ich den Eindruck, T.W. sollte die Kommentarfunktion vorübergehend deaktivieren, damit in guter militärischer Tradition mal eine Nacht über ein (vermeintliches) Beschwer vergeht.
Kann es in unser aller Interesse sein, designiertes Führungspersonal erstmal durch den Dreck zu ziehen? Cyber-mobbing at its very best.
Nix für Ungut!
@ selber denken
Erstens ist hier Dreck wohl nur selten aufgetreten und wenn dann wurde dem deutlich entgegegetreten.
Zweitens sind die Besprechungen hier ein deutliches Indiz dafuer, dass die Kommunikations-Kultur des BMVg nicht den eignen vollmundigen Verlaufbarungen entspricht.
Drittens sind die Inhalte ein Ausdruck fuer die Betroffenheit Aller
Viertens haben Sie selbst einen relativ unbedeutenden Vorgang neu eingestreut
und letztens sind die Kommentare auch ein Ventil fuer die Frustration die man bei der Betrachtung der Bw seit laengerer Zeiterlebt.
@ Berufssoldat | 25. Mai 2014 – 3:26
Zitat: „Nur Ausgaben, keine Umsätze, keine Einnahmen – von Gewinnen ganz zu schweigen dieser Laden muss geschlossen werden!!“
Man kann ja auch auf andere Ideen kommen. Möglicherweise wurde Putin ja auch von einer „Unternehmensberatung“ auf die Idee gebracht, dass die Armee mal wieder „Einnahmen“ generieren muss. So eine Ukraine lässt sich in Powerpint bestimmt als „Return oft Investment“ darstellen und die Steigerungen im russischen Verteidigungshaushalt betriebswirtschaftlich rechtfertigen … und so einen Feldzug gegen den homophoben Putin könnte man dann ja auch als Feldzug für alle Gender-Diskriminierten in Russland deklarieren, also so eine Art humanitäre Intervention unter der Fahne des LGBT-Diversity Management … Da ergeben sich ganz neue Perspektiven!
;-)
Ganz im Ernst: Gott behüte unsere Streitkräfte vor der BWL-Beraterdenke. Alles, was ich in den letzten Jahren aus dieser Richtung kennen gelernt habe, war kurzfristorientiert und nicht unbedingt werteorientiert. Derartige Handlungsmaximen in der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik werden die Welt unsicherer machen.
Operativ mag man das ein oder andere BWL-Berater-Modul verwenden können, bei der strategischen Aufstellung habe ich jedoch große Bedenken, ob da die „McKinsey-Denke“ der richtige Weg ist. Gewinnmaximierung hat nun mal so einige Zielkonflikte zu Stabilität, Recht und Freiheit. Da sollte man nicht den Bock zum Gärtner machen.
Frau Suder ist zweifelsohne eine sehr qualifizierte Frau. Ich frage mich jedoch, ob ihr Profil an Qualifikation und Persönlichkeit das ist, was man für einen Staatssekretär im Verteidigungsministerium braucht.
Oder anders gesagt: Herr Westerwelle wäre vermutlich ein prima Finanzminister in der Innenpolitik gewesen. Als Außenminister hat er (meiner Meinung) viel Schaden angerichtet und Deutschland in der Welt mehr isoliert und blamiert. Mit seinem Versagen flog dann die FDP aus dem Parlament – hat also die Schlacht um die Parlamentssessel verloren.
@ Selber denken
Volle Zustimmung
@ Einige Nörgler
Ihnen ist schon klar, dass Suder nicht aus einer Restrukturierung Practise sondern Leiterin der Public Sector Practise ist? Und ihnen ist auch klar, dass man nicht nur extrem gute Abschlüsse, praktische Erfahrungen und soft skills vorweisen muss, um überhaupt zu Mc Kinsey (das wohl anspruchsvollste Unternehmen seit zig Dekaden weltweit) zu kommen. Dort dann an erster Stelle in seiner „Einheit“ zu stehen, ist auch nochmal eine ganz andere Hausnummer.
Kritisch sehe ich eher die Verfilzung und vor allem das Verhalten der letzten Monate von „PR-Kanone“ vdL. Da kann man TdM viel vorhalten, aber er hat nicht „nur“ auf seine persönliche Karriere geschaut, sondern das Militär und die Aufgaben der Bw im Auge behalten. Für mich ist es einfach total befremdlich und in gewissem Sinne auch an Amtsmissbrauch grenzend das BmVg als Sprungbrett zur Kanzlerkandidatur nutzen zu wollen.
@ Wenige Nörgler
Wie machen Sie das eigentlich mit homosexuellen Untergebenen bzw. momentanen Vorgesetzten? Leben wir hier hinter dem Mond? Nein, ich möchte keine Antwort, das ist eine rhetorische Frage. Da sind ja anscheinend die USA und Israel einigen hier Lichtjahre voraus.
@ freyarm
Auf Ihre rethorische Frage, ungebeten, zur Reflektion, eine konkrete Antwort:
referre annum! – So lange wie die Bw eine Wehrpflichtarmee war sind die Wehrpflichtigen uns ‚anvertraut‘ gewesen, jedenfalls habe ich das immer so verstanden.
Das bedeutete, dass man (jeder Vorgesetzte) diese zu schuetzen hatte, auch gegen homosexuelle ‚Vorgesetzte, Avancen‘,(yni), denn viele waren nicht mal voll strafmuendig.
Mit dem Einzug der Freiwilligenarmee hat sich das geaendert, und inzwischen auch die oeffentliche und veroeffentlichte Meinung. Seitdem muss jeder selber bedenken, was auf ihn zukommen kann und entsprechend reagieren.
@Berufssoldat
„Nur Ausgaben, keine Umsätze, keine Einnahmen – von Gewinnen ganz zu schweigen dieser Laden muss geschlossen werden!!“
Im öffentlichen Bereich ist das Ergebnis des Einsatzes solcher Berater normalerweise die Privatisierung und Auslagerung von Aufgaben. Diese Absicht stand dabei in der Regel schon vorher fest und begünstigte unabhängig von der jeweiligen Partei jeweils der Partei nahestehende Unternehmen. Da dies etwas nach Bananenrepublik klänge wenn man es so offen sagen würde, setzt man Unternehmensberater ein, die solchen Entscheidungen eine scheinbar objektive betriebswirtschaftliche Begründung verleihen sollen.
Das Beratergewerbe ist aus staatsbürgerlicher Sicht betrachtet also ein anrüchig, aber natürlich muß man abwarten, was die jetzt eingestellte Dame des Gewerbes denn tatsächlich tun wird. Kritik kann man dann ja immer noch mit Verweis auf ihr buntes Privatleben abbügeln und den Kritikern vorwerfen, sie wären irgendwie unmodern.
@ K. Müller
Im öffentlichen Bereich ist das Ergebnis des Einsatzes solcher Berater normalerweise die Privatisierung und Auslagerung von Aufgaben.
Hat es dafür auch ne Quelle, oder ist das jetzt Ihr „Bauchgefühl“?
@J.R.
Weder noch: Ich habe es selbst miterlebt. Zahlreiche Quellen sollten Sie aber schon durch eine einfache Google-Recherche leicht finden können.
@ K. Müller
Also nix. Danke.
@J.R.
Achten Sie bei der aktuellen Personalie einfach darauf, was sie der Bundeswehr alles an externen Dienstleistungen und Auslagerung empfiehlt. Wenn das Ergebnis nach vier Jahren tatsächlich „nix“ ist, wäre ich überrascht, und Sie hätten Recht gehabt.
@MikeMolto
Zitat: und letztens sind die Kommentare auch ein Ventil fuer die Frustration die man bei der Betrachtung der Bw seit laengerer Zeiterlebt.
Nun ja. Die gefühlte und gemessene Frustration in den Streitkräften ist doch seit der Weizäcker-Kommission und ihren Nachfolgeuntersuchungen bekannt. Allein: es ändert sich wenig.
Frustbewältigung durch freie Meinungsäußerung wirkt am besten innerhalb der Organisation, nicht von außen. Sollten Sie also Angehöriger der Streitkräfte sein, nutzen Sie die verfügbaren Artikulationsmöglichkeiten. Sein Sie für etwas, nutzen Sie ihren Gestaltungsspielraum.
@Berufssoldat
Natürlich hat die Bundeswehr Umsätze, die sind auch als Wehretat bekannt. Letztlich spricht zumindest in der Theorie nichts dagegen, die Bundeswehr in betriebswirtschaftlicher Hinsicht als eine Sicherheitsdienstleister zu betrachten, der von der Bundesrepublik Deutschland mit der Herstellung der äußeren Sicherheit beauftragt wird und dafür ein Vergütung (Wehretat) erhält. Also kann man auch Berater darauf ansetzen die Firma BW betriebswirtschaftlich zu optimieren.
@Frager
Na ja, dann kommt man ggf. zu dem betriebswirtschaftlichen Ergebnis, dass sich eigene Streitkräfte nicht rechnen und man das ganze besser privatwirtschaftlich betreibt. Übrigens könnte das gleiche auch für Polizei, Justiz etc. gelten…
Da kommen solche Betrachtungsweisen doch sehr schnell an Grenzen.
Wenn wir das Ganze zu einem offiziellen Konzern umgestalten, dann möchte ich auch mehr Geld. Dann kann ich meinen Idealismus nämlich nicht mehr gebrauchen. Dankt einem ja eh keiner.
Zu der Personalie: Es ist mir mittlerweile egal was da ganz oben passiert, Fatalismus greift um sich, was nicht heißt dass ich auf meiner Ebene den Kopf in den Sand stecke. Ich finde mal sollte die Dame mal machen lassen, und was sie in sexueller Hinsicht antreibt, ist mir vollkommen egal, hauptsache es bewegt sich im legalen Rahmen. Kann nicht verstehen, was das mit ihrer Kompetenz zu tun haben sollte.
@ selber denken
Zu Ihrem guten Rat faellt mir beilaeufig ein: Sie haben ja sooo recht!
@ grimnir17
Wenn wir das Ganze zu einem offiziellen Konzern umgestalten, dann möchte ich auch mehr Geld. Dann kann ich meinen Idealismus nämlich nicht mehr gebrauchen. Dankt einem ja eh keiner.
Wäre mir neu, dass man bei der Bundeswehr als Otto-Normal-Beschäftigter schlechter verdient als in der Wirtschaft.
Und sollten Sie mal in der Notaufnahme landen, nur so als Beispiel, können Sie ja mal die Herren und Damen nach Ihren Arbeitszeiten und Ihrem Einkommen fragen. (Kleiner Hinweis.)
Um es kurz zusammenzufassen: Das Gehalt ist überdurchschnittlich, die Personalpolitik unterirdisch.
Beides muss man sich erstmal leisten können. Dazu kommen die ganzen Beschäftigten auf praktisch nicht mehr existenten Stellen. Wieviele sind das? 10% des Personals? Oder doch immer noch mehr? (Aber das sind vermutlich auch Idealisten…)
Die Bundeswehr ist eben nicht die einzige Institution, die öffentliche Güter bereitstellt. Trotzdem würde mir kein vergleichbar … ineffizienter Bereich einfallen. Und da es sich um hoheitliche Aufgaben handelt wird ein Staatskonzern, leider, nicht möglich sein. Auch wenn das der Multinationalität sehr entgegenkommen würde, im Gegensatz zur Behördenstruktur…
Zwischenfrage:
was haben eigentlich die Controller (selbst auf Btl-Ebene) gebracht?
Und zu meiner Erhellung: warum Controller A und B?
@K. Müller:
Als StS’in sollte sie anweisen und nicht empfehlen.
@all:
Ansonsten kann ich nur sagen, dass Physiker garnicht so verkehrt sind. Fachidiotin scheint sie nicht zu sein. Normalerweise erkennen solche Persönlichkeiten recht schnell, welche Fragen sie stellen müssen. Dass sich eine solche Person, aus Sicht der Ministerin, nicht innerhalb der Bundeswehr finden lässt ist dass eigentliche Armutszeugnis für die Personalentwicklung/Beförderungspraxis innerhalb der Bundeswehr. Bedeutet es doch, dass wir aus dem Fundus der mehreren tausend höheren Dienste nicht die Personen in Sichtweite der Ministerin platzieren konnten, von der diese letzlich überzeugt werden konnte den Posten zu bekleiden. Und das angesichts der Tatsache, dass sich die Bundeswehr so viel gut ausgebildetes und auch hochintelligentes Personal leistet.
Ja, der Wunsch der Ministerin nach einer Frau auf dem Posten ist eine starke Einschränkung. Darf aber noch nicht dazu führen dass scheinbar nur jemand von Außen in Frage kommt.
Zitat:
Zwischenfrage:
was haben eigentlich die Controller (selbst auf Btl-Ebene) gebracht?
Und zu meiner Erhellung: warum Controller A und B?
Nun sie haben es fertig gebracht, dass das die vorgesetzten Stellen inklusive dem Ministerium wissen, was ein bestimmter Verband im Betrieb „theoretisch“ kostet. Dieses Wissen war vorher nicht so konkret vorhanden. Damit konnten dann Entscheidungen zu dem Zukunft des Verbandes getroffen werden. Für den Dienststellenleiter haben die Controller nicht viel gebracht. Im Prinzip wusste der erfahrenen Dienststellenleiter auch vorher, wo in seinem Verband die „Kostentreiber“ sitzen. Aber die Struktur einer Dienststelle wird eben nicht nach Kosten ermittelt, sondern nach dem Auftrag mit dem Stellenschlüssel wie er in öffentlichen Verwaltungen eben üblich ist.
Dort wo die Kosten genau ermittelt wurden, im Kraftfahrbereich, in der IT-Technischen Unterstützung und in weiteren Aufgabenbereich, die im Rahmen eines kooperativen Modells ausgegliedert wurden ist zwar vieles anders, aber bei weitem nicht billiger geworden. Im Endeffekt waren es Beschäftigungsgesellschaften um möglichst schnell Personal auszugliedern und über Vorruhestandslösungen abzubauen.
Was bleibt ?
Bei einem Personalaufwand pro Verband von ca. 3 Dienstposten (Controller A, B und Bürosachbearbeiter) ergeben sich bei geschätzt 200 bis 300 Verbänden ein Personalaufwand von 600 – 900 Soldaten zur Ermittlung der eigenen Kosten.
Sehr gut waren die Zahlen und die Controller allerdings, wenn man im Wettbewerb mit einem Privatisierungvorschlag (Pilotprojekt, kooperatives Modell usw.) mit Hilfe des Bundesrechnungshofes die Phantasiezahlen der GEBB, Roland Berger, Deloitte und andere Beratungsunternehmen zerpflücken wollte. Also wird die neue McKinsey Beraterin sie warscheinlich als Erstes abschaffen, damit die externen Beratungsunternehmen die Deutungshoheit über die von ihnen ermittelten Zahlen behalten.
@Georg
Danke für die Aufklärung! Einsatzbedingt (Vorbereitung, u.a.) haben sich aber einige Einheiten vom Controlling abgemeldet.
Zum Thema Kosten: wer viel macht (übt, ausbildet, u.a.) hat auch mehr kosten. Am billigsten ist es, alles Gerät in der Halle oder unterm Schleppdach stehen zu lassen.
@FTD:
Ich weiß nicht ob die Ministerin gewillt war innerhalb der Bundeswehr zu suchen. Zu ihrer Strategie würde es einerseits passen, andererseits auch nicht. Persönliche Loyalitätsverhältnisse in die Leitung und eine damit einhergehende Frühwarnfunktion durch den Personenkreis unterhalb Ltg BMVg lassen sich durch Hausgewächse leichter bilden.
Unabhängig davon bleibe ich dabei, dass sich keines der Hausgewächse aufgedrängt hat. Ich wüsste an Ihrer Stelle auch nicht, wer der Eigenen sich (nach Leistung, Befähigung, Eignung) anbieten würde.
Dann ist die „Leyen/Laien-Schauspieltruppe“ auf der Leitungsebene des Ministeriums ja endgültig komplett.
Ich kann mich nicht erinnern, in meiner gesamten Dienstzeit JEMALS ein solches CHAOS im Haus erlebt zu haben, wie gegenwärtig.
KEINER in der Leitung hat fachlich Ahnung, KEINER in der Leitung hat Führungsverständnis, KEINER in der Leitung versteht militärische Kultur … es wird ziel- und planlos „irgendwas“ hin- und herorganisiert, Zuständigkeiten und Formate auf links gedreht, es wird KEINE Entscheidung getroffen … ohne Ziel stimmt jede Richtung.
Es ist absehbar, wann vdL die ganze Geschichte, wenn schon nicht „um die Ohren fliegt“, dann wenigstens „unter dem Allerwertesten implodiert“.
Die militärische, politische, und bürokratische Inkompetenz auf der Leitungsebene des Ministeriums ist jedenfalls zur Zeit GRENZENLOS.
Lieber Gott, lass keinen Krieg kommen. Und das sage ich als INSIDER …
Nachdem hier nun jeder, der musste, seinen Dreck in die Kommentare gekübelt hat, eine kleine Überlegung. Wenn Frau Suder, wie an einigen Stellen erwähnt, wesentliche Reformprojekte für die Bundesagentur für Arbeit geleitet hat, wäre die Berufung auch eine Weise Entscheidung, und nicht die uneleganteste.
@Sascha Stoltenow: Sie haben auf den ersten Blick so fürchterlich recht. Aber das „geschenkte Privatgutachten“ bzw. dieses nicht von McKinsey erstellte GA zu Zeiten der Arbeitsministerin UvdL, hat post-ante schon ein gewisses „Geschmäckle“. Dito die angebelich gem. RP-Online von heute und seit diesem GA berichtete und bestehende persönliche Freundschaft zu UvdL.
Dito das von Frau Dr. Suder erstellte McKinsey-Angebot für die Großprojekte des BMVg. Wie soll die Dame denn bitte als StSin AIN über die Angebote der div. Consulting-Unternehmen entscheiden, wenn sie seber eines der maßgeblichen Angebote erstellt hat? McKinsey ist damit längst verbrannt, die Dame ebenso, wie mir heute mehrere maßgebliche Medienvertreter bestätigten.
Und wenn die Berufung der ansich guten Frau nicht a.s.a.p. erfolgt, ist m.M.n. Frau Dr. Suder „durch den Schornstein“, denn deren Privatleben wird weiterhin hinter vorgehaltener Hand genauso durch eine Sudel-Presse durch den Dreck gezogen, wie ein früherer Aussenminisiter samt Lebenspartner bei seinen Besuchen in Nahost.
Ob man will oder auch nicht, in anderen Kulturkreisen sind das Exponenten und Multiplikatoren! Und UvdL sollte hier tunlichst Fingerspitzengefühl zeigen.
Was sagte den Konrad Adenauer in politischer Klugheit und Toleranz zu Bretano?
Das eigentlich Reformprojekt bei der Agentur für Arbeit war ja, eine Menge Arbeitslosen aus der offiziellen Statistik raus zu drängen. So dass Uvdl feiern konnte, dass die Arbeitslosenzahl unter 3 Mio. gesunken waren. Nur weil die ganzen Arbeitslosen aus Statistik raus sind, sind die bloß nicht weg, sondern beziehen andere Staatliche Leistungen. Wie z.B. Grundsicherung, Hartz 4 Aufstockung, Wohngeld etc. Trotz des angeblichen Jobbooms steigen die Sozialkosten weiter stärker an. Damit wird halt die verdeckte immer höhere Arbeitslosigkeit und Mittellosigkeit finanziert. Wehe es kommt noch einmal ein etwas längerer richtiger Abschwung, dann fliegen der GroKo die ganzen Zahlentrickserreien auch von Uvdl um die Ohren.
Unter Uvdl gibt es noch mehr Stillstand, als bei TdM vor seinen Ende als Verteidigungsminister. Und TdM war mit den EuroHawk Debakel beschäftigt. Ob das mit ihrer Freundin Suder besser wird, ist eher fraglich.
@Georg: wenn schon mit Zahlen jongliert wird, sollten die wenigstens richtig sein. Der Anspruch wird ja an andere auch gestellt.
Es gibt auf DivEbene den Con A, B und Sachbearbeiter, auf BrigEbene den Con B und Sachbearbeiter und im Btl nur den Sachbearbeiter. Das macht das Ergebnis der ganzen Datenfriedhöfe nicht besser, wird aber mit weniger Personalaufwand betrieben. Ich denke überschlägig sind es so 200 – 250 im Controlling. Dazu muss allerdings auch gesagt werden, dass diese Soldaten auf Brigadeebene oft das nicht STAN mässig bestehende VoZi des ChdSt sind und im Btl die Hure für alles, was kein anderer machen will.
Auf Div Ebene sind es die Projektoffiziere für tolle Projekte wie Biwaks, Tag der offenen Tür etc.
Solange kein Controlling, sondern nur Kostenerfassung betrieben wird, zudem, ohne dem Kdr die volle Verantwortung für die Mittel zu geben, d.h. auch, was er wie ausgibt (siehe FRZ Modell), interessiert das auf allen Ebenen keinen. Entscheidungsrelevant für die Dinge, die auf DivEbene und darunter gemacht werden sind i.d.R. nicht Kosten (obwohl da natürlich drauf geschaut wird) sondern Verfügbarkeit von Material und Personal. Das ist das, was controllt werden müsste, aber keiner so richtig macht. Denn hier sind die Potemkinschen Dörfer (oder auch WeltklasseHeer) versteckt, was keiner im Kdo H hören will.
@ diba
Die Verhältnisse beim Heer kenne ich nicht, ich kann nur von der Lw berichten.
Das Controlling, so wie es in der Industrie und der Wirtschaft verstanden wird, bei der Bw nicht funktioniert ist klar, denn der Dienststellenleiter kann nicht über die Ressourcen (Personal, Material, Geld) so frei verfügen, dass er den Betrieb eines Verbandes finanziell optimieren kann. Wenn man aber die Vorläufer des jetzigen Controlling, also Kosten-Leistungs-Verantwortung, KLV und Kosten-Leistungsrechnung, KLR mit einbezieht, ist es der Verdienst dieser Teileinheit, dass dem Dienststellenleiter ziemlich genau klar ist, welche Kosten in seinem Verband entstehen.
Wenn das Heer diese Dienstposten zweckentfremdet, weil man andere Dienstposten, die man benötigt, nicht genehmigt bekommt, ist dies nicht ein Fehler des Controlling-Konzeptes. Wenn dann Einsparungen auf Verbandsebene mit geringeren Titelansätzen im nächsten Jahr „belohnt“ werden, dann will man eben von „oben her“ nicht sparen.
Mich interessiert aber sekundär, was ein Verband kostet, primär, was er leisten kann. DAS ist das, wozu ich mir Militär leiste. Wenn ich es ausschliesslich über den Kostenfaktor mach, kommt das raus, was grad rauskommt. Du hast Recht, dass Zweckentfremdung von DP nicht dem Controlling als Fehler zuzuschreiben ist, wenn ich aber das, was den Kdr interessiert, aus controllingstrukturellen Gründen nicht liefern kann, kommt es eben genau zu dieser Fremdbeschäftigung.
Kostenrechnung gehört m.E. in unseren Strukturen zur Verwaltung, dort wird das Geld verwaltet und die stellen auf Flexmittel etc bereit. Unzureichende, lückenhafte KLR ist sinnfreie Beschäftigungstherapie.
Und wenn ich nach 15 Jahren Controlling immer noch kein Produkt abliefern kann, das die Bedürfnisse des Kdr erfüllt, stampf ich den Laden besser ein und verwende das Personal zielgerichtet.
Im übrigen wird beim Heer seit Jahrzehnten Controlling betrieben. Jede Dienstbesprechung, bei der ich Projekte koordiniere, Ausbildung vorbereite oder sonstiges zwischen Zügen, Kompanien, Brigaden, Stabsabteilungen etc. koordiniere, damit ich mein Ausbildungsziel erreiche, ist Controlling.
Das ist jetzt hier aber OT und ich möchte mir nicht eine Rüge von TW einfangen ;-)
@ diba
Amen. Zusätzlich dazu kommen auf Btl-Ebene noch sinnlose „Stundenerfassungsbögen“ bis in den punktgenauen 15min-Bereich, auf dem u.a. Sport nachgehalten werden muss. Aber für den KpChef fehlt(e) hier zumeist gleich einer der wichtigsten Punkte, nämlich „Personalgespräche“ – auf Nachfrage gab Contolling bekannt, dass das „nicht vorgesehen sei, und auch nicht nacherfasst werden würde.“
Es ist müßig zu erzählen, dass die Bögen letztlich durch den BtlKdr i.G. dazu genutzt wurden, um zu überprüfen, wer wann wieviel Sport gemacht hat…
Ich hab die Bögen, wo immer es gefordert war, einmal im Monat so befüllt, wie es GAP, Dienstplan oder sonstige Befehlsgrundlage vorsehen. Wer solche Meldungen fordert, will angelogen werden. Fehlende wesentliche Beschäftigung, z.B. das gute Beispiel „Personalgespräche“ beim Kdr/KpChef sind genau das, was diese ganze Verfahren unglaubwürdig und sinnlos machen.
@Sascha Stoltenow
Weise Entscheidung – nettes Wortspiel :-)