DroneWatch: Anhörung am 30. Juni, Global Hawk über Deutschland
Die angekündigte politische/parlamentarische Debatte über Drohnen/Unbemannte Luftfahrzeuge/Ferngesteuerte Fluggeräte für die Bundeswehr hat jetzt einen öffentlichen Startpunkt: Am 30. Juni will der Verteidigungsausschuss des Bundestages dazu eine öffentliche Anhörung durchführen. Das haben die Abgeordneten am (gestrigen) Mittwoch beschlossen; welche Sachverständigen bei dieser Anhörung zu Wort kommen werden, haben die Fraktionen zwar schon weitgehend im Blick, eine festgelegte Liste gibt’s aber wohl noch nicht.
Derweil kündigt sich ein neuer Gast im deutschen Luftraum an (oder ist schon da): Ab dem heutigen 8. Mai fliegt in den nächsten Wochen mehrfach eine Aufklärungsdrohne Global Hawk von Sizilien nach Norwegen – und dabei auch über Deutschland. Die in Sigonella stationierte US-Maschine kommt beim NATO-Manöver Unified Vision zum Einsatz, und vor dem jeweils eineinhalbstündigen Überflug über deutsches Gebiet wurden weitgehende Vorkehrungen getroffen – von der Entsendung eines deutschen Offiziers in das Kontrollzentrum der Drohne in den USA bis zur Einschaltung der Datenschutzbeauftragten.
Die Vorsicht ist verständlich, schließlich ist der Global Hawk weitgehend identisch mit dem EuroHawk, dem im vergangenen Jahr gescheiterten Projekt – und da hatten Fragen der Luftsicherheit und der Genehmigung für den Flug im deutschen Luftraum ebenso eine Rolle gespielt wie Datenschutzaspekte der Aufklärungstechnik, die Funksignale erfasst. Deshalb wurde auch in der Überfluggenehmigung ein Sensorbetrieb strikt untersagt.
Übrigens, die in Sigonella stationierte Drohne ist von dem Typ, der künftig als Teil des Alliance Ground Surveillance Systems (AGS) der NATO Aufklärung für das Bündnis betreiben soll. Insofern schauen wir mal, inwieweit dieser Flug ein Einzelfall bleibt – wenn die Allianz künftig ihre Bedrohungseinschätzungen ändert und zum Beispiel mehr Aufklärung an der Nordflanke, an der Grenze zu Russland, nötig wird: Fliegen dann die Global Hawks immer wieder diese Route?
(Foto: A U.S. Air Force RQ-4 Global Hawk unmanned aircraft reconnaissance system is moved on the flight line on Grand Forks Air Force Base, N.D. on Sept. 19, 2011 – U.S. Air Force photo by Senior Airman Amanda N. Stencil via Flickr)
Welche Öffentlichkeit wird Verlauf und Ergebnisse der öffentlichen Anhörung des VA wahrnehmen – so mitten in der Fußball-Weltmeisterschaft? Zufallstor?
Da bin ich nun mal gespannt, ob ich nicht neugierig werde. Ist der Falke denn nun
sicher geworden? Die FAZ führte indes ja gestern einige kritische Punkte auf!
„So verfügt der Euro Hawk nicht über ein System, das automatisch vor einer Kollision warnt und ein autonomes Ausweichmanöver ermöglicht, ohne dass von einer Bodenstation aus eingegriffen würde. Solch ein System ist für den Betrieb im zivil kontrollierten Luftraum Deutschlands und von 190 weiteren Staaten allerdings zwingend vorgeschrieben.“
Dem muß ja so wohl sein! Also ich plädiere für die Neuaufnahme des Zulassungsverfahrens. Dann haben wir weniger Geld „versenkt“.
Wenn man will, dann geht offenbar mit dem GlobalHawk (US u. zukünftig AGS) zumindest beim Überflug etwas.
Das löst natürlich nicht die Probleme der Musterzulassung beim EH. Aber dafür haben wir ja jetzt ein neues Amt.
Alles wird gut – irgendwie und irgendwann.
Wenn die Global Hawks zum AGS gehören, und das System als NATO-Standard beschafft wird, muss die Drohne so oder so das Anti-Kollisions-System eingebaut bekommen.
Sonst ist man nur dabei, permanent Sondergenehmigungen zu verteilen. Das wäre natürlich meine bevorzugte Lösung, weil billiger als Nachrüsten. Aus bürokratisch-verwaltungstechnischer Sicht macht der Einbau aber mehr Sinn.
Damit wäre auch die EuroHawk-Geschichte gelöst, denn wenn die Drohnen das Anti-Kollisions-System für AGS sowiso bekommen, wäre es auch in der DE-Variante EuroHawk. Zumindest wäre es billiger, weil es sich dann um ein Standard-Einbauteil handelt.
Gruß des Segelbootes
Für die GH Triton wollten die Amis ein Onboard Anti Kollisionssystem einbauen. Von dem vorhaben haben die bloß Ende 2013 Abstand genommen. Wenn es kein Onboard Anti Kollisionssystem gibt, kann man auch keins in die Nato AGS und Eurohawk Drohnen einbauen.
Die Probleme der Zulassung wird auch kein neues Amt lösen, wenn die Amis weiterhin keinen Grundlegenden Einblick in die Systeme des Global Hawk bzw. seiner Derivate gewähren. Der Eurohawk sollte komplett ohne Prüfung zugelassen werden. Beim Betrieb ist das egal. Problem ist nur, wenn der mal ungewollt runterkommt, und dann ein Staatsanwaltschaft ein paar Unterlagen sehen will, die es gar nicht gibt.
@all
Für den reinen Überflug von AGS und GH in Höhen oberhalb der Verkehrs- und Geschäftsflugzeuge wird man wohl auf das automatische See and Avoid verzichten. Für Start und Landung richten die Italiener vorläufig eine TRA ein, überquert wird dann in großen Höhen, in denen kein Passagierflieger mehr ist.
Problematisch wirds dann allerdings bei unerwarteten Notfällen, wenn während des Überflugs eine Notlandung anfällt.
@memoria et al
im Blick auf den EH wird es in der Tat spannend: Wir haben jetzt nicht nur ein neues Amt, sondern auch teils außer Kraft gesetzte alte Zulassungsregeln (ZDv 19/1) und arbeiten an neuen, die angeblich auch deshalb nötig sind, weil die alten nicht mehr mit im Ausland hergestellten Lfz-Produkten in Einklang zu bringen waren. (Sic!) Da drohte ja auch Unbill beim A400M.
Ein Schelm wer dabei böses oder gar an ein Force-majeur-Argument denkt. Aber ein absehbares Vorgehen.
Die Konsequenz kann gut sein, dass allgemein gesprochen (auch haftungsrelevante) Teile der Qualitätssicherungsaufgabe bei der Industrie landen und spezifischer der EH (möglicherweise auf modernerer GH-Basis) wieder ins Gespräch kommt (nicht unbedingt der Erprobungsflieger, aber die „Serie“).
@ONA
Danke für die Infos. Es ist schön, dass die Zulassungsregeln geändert werden, darauf hatte ich auch gehofft.
Ob die Sache mit der QS tatsächlich so wird, warten wir mal besser ab. Den meisten Deutschen, vermutlich auch dir, ist die Vorstellung unheimlich, dass die Gesetze für die Menschen (bzw. Soldaten) da sind, und nicht die Menschen für die Gesetze.
Ich vermute in der Tat, dass man EH auf GH-Basis wieder in Erwägung ziehen wird, schlicht mangels Alternativen.
Die Amis wollen etwa mit dem Kopf durch die Wand. Die grundsätzliche Forderung heißt gleiche Sicherheitsstandards, Bauvorschriften und Zulassungskriterien wie bemannte LFZ , d.h.:
– Sense & Avoid (on board & autonom),
– FAA-FAR Part 29 (z.B.: G-Loads, Chrash-Worthiness, 2 Engines),
– Hinsichtlich Flugführung muß stets und in allen Situationen ein „man in the loop“ gewährleistet sein,
– Also man entwickle, konstruiere und baue mal schön,
– bitte Alles völlig neu,
– und man träume weiter vom „neuen Amt“ und von „Standart-Einbauteilen“,
– bis mal wieder so ein „Elephantitis-Motorsegler die Ohren anlegt“ und abstürzt
– war ja alles schon mal da.
Ich sage mal mindestens 2020+, daß so ein Vogel das erste Mal in die Luft geht und dann ist der noch lange nicht erprobt, geschweige denn zugelassen und eingeführt!
Hatten wir aber Alles schon zig mal in AG. Also heißt es bis 2020+ warten, oder auf verfügbare, bemannte, normenkonforme, sichere. leistungsfähige und zugelassene Alternativen zurückgreifen.
Die neuen Zulassungsregeln sind nicht weniger streng als die, welch wir hatten.
Die Gesetze sind für die Menschen da, ob neu oder alt, die Frage ist nur für welche Menschen.
http://www.eda.europa.eu/projects/projects-search/european-military-airworthiness
Hat das einer mitbekommen das die SPD es in Erwägung zieht den EuroHawk zu reaktivieren??
http://www.n-tv.de/politik/SPD-erwaegt-Euro-Hawk-Neustart-article12265276.html
Bericht ist vom Feb. diesen Jahres Ntv
Na, ob auf der ILA in Berlin wieder so ein schnieker Eurohawk-Dummy wie letztes mal geparkt wird, plus „Alles wird gut“-Pressekonferenz wie 2012?
@Detlef Borchers:
In Anbetracht der Tatsache was da steht (und auch die Zeit, Welt.de usw. geschrieben hat) würde es mich nicht wundern. Aber wußte man nicht vorher schon das es nicht wirklich eine Alternative gibt?????????? Wenn es in diese Richtung eine Entscheidung geben wird ist es nur noch peinlich :)… Dann heißt es für alle fremdschämen !!!!
@ TW : „… wurden weitgehende Vorkehrungen getroffen – von der Entsendung eines deutschen Offiziers in das Kontrollzentrum der Drohne in den USA bis zur Einschaltung der Datenschutzbeauftragten.“
das mit der Datenschutzbeauftragten – ist das jetzt ein Witz? Oder einfach nur Realsatire??
@f_28
Einfach mal die oben verlinkte Bw-Seite lesen…
@ONA et al: „im Blick auf den EH wird es in der Tat spannend: Wir haben jetzt nicht nur ein neues Amt, sondern auch teils außer Kraft gesetzte alte Zulassungsregeln (ZDv 19/1) und arbeiten an neuen, die angeblich auch deshalb nötig sind, weil die alten nicht mehr mit im Ausland hergestellten Lfz-Produkten in Einklang zu bringen waren. (Sic!) Da drohte ja auch Unbill beim A400M.“
Das erinnert mich an die Vorgänge im DE-Mail-Desaster und die dazu treffende Einschätzung von Linus Neumann (CCC/Netzpolitik.org) zum vorgehen der beteiligten politischen Akteure: „Für jedes technische Problem findet sich eine juristische Lösung.“
Scheint jetzt auch im Vtg-Bereich angekommen zu sein.
„Einfach mal die oben verlinkte Bw-Seite lesen…“
ich hatte es schon befürchtet – tatsächlich Realsatire…
Warum RealSATIRE?
Die Vögel haben einen leistungsfähigen Datenstaubsauger. Dessen Nutzung in DEU ruft zumindest Problemstellungen hervor, dürfte im Endeffekt sogar unstreitig rechtswidrig sein.
Wenn die BReg nunmehr dieses Staubsauger über das Land fliegen lässt, dann ist es folgerichtig, dass die Datenschutzbeauftragte informiert wird. Auch wenn der Staubsauger nicht eingeschaltet wird. Und wenn die Datenschutzbeauftragte, nach dem Lesen der amtlichen Transitauflagen, keine Einwände hat, dann hat jeder seinen Job gemacht.
Den, berechtigten, Aufschrei bei öffentlicher Verheimlichung und gleichzeitiger Nichteinbindung der Datenschutzbeauftragten kann sich wohl jeder ausmalen.
Das mit den EuroHawk war ein Totalflop. Kaum geflogen, geplante Tests konnten zeitlich und wegen den Flugeinschränkungen nicht geflogen werden. Das Isis ist jetzt auch schon mehrere Jahre alt, und liegt ein Jahr komplett brach. Die Spezialisten dafür dürften ich schon andere Jobs gesucht haben. Das Teil bekommt man nicht mehr in die Lüfte.
Das Problem der Zulassung ist vorgeschoben.
1. Der EH darf fliegen.
2. Die USA haben die Hand drauf und müssen ständig informiert werden.
3. BRD bekommt nicht alle Daten.
4. Der Einsatz über deutschem Luftraum nützt nichts.
5. Selbst der GH muss seine Sensoren über DEU ausschalten was glaubt man was der EH über FR, GB oder einem anderen Staat machen müsste.
6. es gibt bemannte Kauflösungen welche günstig die Benötigte Fähigkeit liefern könnte.
7. Partner haben diese und teilen mit uns die Daten.
8. Wer „Pooling & Sharing“ propagiert sollte es auch tun, denn bei AWACS geht es ja auch.
9. die Daten können nicht vorausgewertet in Echtzeit an den Boden geliefert werden.
10. Das Teil ist auch im Betrieb sehr teuer und umständlich.
@TOM: „Warum RealSATIRE?“
Weil die „Einbeziehung“ der guten Dame als Feigenblatt zwar formal völlig korrekt ist, faktisch aber rein gar nix bewirkt. Diese Art von Symbol-Politik finde ich mittlerweile nur noch lächerlich.
@f28
Formalien müssen aber eingehalten werden.
@MauAu
Die NTV-Meldung stimmt. Ein anderer MdB-SPD vertrat im privaten Gespräch mit mir schon vor etlichen Wochen die gleiche Auffassung.
@Segelboot
In Sachen Qualitätssicherung macht mir noch etwas anderes Sorgen: Wenn die Herstellerhaftung auch im Betrieb gelten würde, dann wäre es wahrscheinlich weniger problematisch. Bei uns geht die Haftung aber auf den Staat über. Daneben bleibt es bei der entscheidenden Frage, was im industrieseitigen QS-Handbuch jeweils steht. Ich befürchte also, dass der Bock zum Gärtner gemacht würde und kaum erwartet werden kann, dass er dann um die am besten schmeckenden Pflanzen einen Elektrozaun zieht. :)
@ONA
„Bei uns geht die Haftung aber auf den Staat über.“
An wen denn sonst, wenn das Militär ein QS System nach EU Richtlinien aufbaut?
„Daneben bleibt es bei der entscheidenden Frage, was im industrieseitigen QS-Handbuch jeweils steht.“
Was soll da schädliches stehen?
Was soll das Problem der QS/Haftung sein?
Ist es nicht eher ein Problem der geschlossenen Verträge?
Ja, die SPD-Verteidigungspolitiker sind der Auffassung, daß der alte Verteidigungsminister und sein Staatssekretär keinen überlegten Abbruch des Projekts angeordnet haben, vielmehr war das eine politische Panikreaktion. Alle unsere im Untersuchungsausschuß zu Protokoll gegebenen Einschätzungen haben sich inzwischen (leider) bewahrheitet und damit sind die Behauptungen der alten Regierung widerlegt. Z.Bsp ist das ISIS-System nicht fertig getesten und es gibt fürs gleiche Geld keine Alternative trotz reduzierten Fähigksanforderungen. Deshalb war es unsere Forderung, auch die Weiterführung des Projekts mit einer aktuellen Version der Plattform in die die Untersuchungen einzubeziehen.. Meine Prognose: Der Demonstrator wird wieder aus der Halle geholt, ISIS fertig getestet und entwickelt und damit wären auch Varianten einer kompletten Kauflösung (Plattform mit israelischem ISIS System) obsolet und vielleicht wird am am Ende sogar tatsächlich ein moderner „Globel Hawk“ beschaft.
Rainer Arnold, MdB, verteidigungspoliticher Sprecher des SPD-Fraktion.
@ Rainer Arnold | 10. Mai 2014 – 9:36
Sehr geehrter Herr Arnold: Erfreulich, dass Sie sich hier äußern. Sie beweisen mehr Mut, als manch einer Ihrer parlamentarischen Kollegen, wenn Sie sich der Diskussion stellen.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn Fachpolitiker auch öffentlich über außen- und sicherheitspolitische Fragestellungen diskutieren. Gesellschaftlicher Konsens in diesen Fragen ist für eine stabile „Heimatfront“ sehr wichtig und kann so Probleme verhindern. Wenn es an der deutschen Willenskraft, eingebettet in eine europäische gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, keine Zweifel gibt, hält manch ein Möchtegern-Despot lieber die Füße still…
Wenn ein solcher Diskussionsprozess erfolgreich sein soll, müssten alle (!) Beteiligten die parteipolitische Brille ablegen und sich auf sachliche Problemerkennung- und Lösung stürzen. Unserer Politik stünde es auf allen Seiten sehr gut, wenn man mit Außen- und Sicherheitspolitik keine Parteipolitik und schon gar keinen populistischen Wahlkampf führen würde. Vielleicht könnte dies dazu beitragen, dass Deutschland so etwas wie eine außen- und sicherheitspolitische Strategie entwickelt, die den Namen auch verdient.
Zum Thema:
Wir beobachten gerade eine Änderung der sicherheitspolitischen Lage. Sehen Sie vor diesem Hintergrund eine Notwendigkeit zur Änderung der Beschaffungspolitik bei autonomen Aufklärungs- und Wirksystemen? Wie genau sieht hier die Strategie der Regierungsparteien aus? Benötigt die Bundeswehr Aufklärungsmittel, die auch in gesichertem feindlichen Luftraum operieren können? Die alte CL289 war seinerzeit auf solche Szenarien optimiert (mit all den Schwächen der damaligen Anfangszeit unbemannter Aufklärung). Heute beschaffte Drohnen haben designbedingt in verteidigten Lufträumen doch eine eher geringe Überlebenschance, was sie zu Friedens-Schönwetterfliegern macht.
@Rainer Arnold
Bei allem Respekt, hochverehrter Herr Abgeordneter, aber wenn ich hier lese:“….. Der Demonstrator wird wieder aus der Halle geholt, ISIS fertig getestet und entwickelt und damit wären auch Varianten einer kompletten Kauflösung (Plattform mit israelischem ISIS System) obsolet und vielleicht wird am am Ende sogar tatsächlich ein moderner “Globel Hawk” beschaft……“, dann stellen sich bei mir die Nackenhaare hoch, denn eine Hybridlösung (Kombination von Entwicklungslösung für das Einsatzsystem ISIS und Kauflösung für ein nicht angepasstes Plattformsystem) ist imho technischer und wirtschaftlicher Unfug², denn realiter würde eine solche Hybridlösung auf die Duplizierung einer Gesamtsystementwicklungslösung hinaus laufen.
@Sun Tzu
Da sind wir wieder bei den künftigen Einsätzen. In AFG brauche ich eine KZO nicht wirklich (die Artilleristen werden widersprechen, verläßliche Zieldaten gäbe es wohl nur bei KZO …), da reicht die LUNA aus (Kosten / Anzahl der Systeme).
Derzeit sind wir immer noch in einer Findungsphase, was zu einem Wildwuchs an unterschiedlichsten Systemen geführt hat.
Wichtig ist natürlich auch, daß diese Systeme dann auch durchhaltefähig einsetzbar sind – z.B. fehlt es an Operateuren, aber auch an Systemen (Relaisbetrieb).
@ Thomas Melber, Stuttgart | 10. Mai 2014 – 10:53
Zitat: „Da sind wir wieder bei den künftigen Einsätzen.“
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Richtig! Eine kluge Rüstungspolitik kauft Ausrüstung für den nächsten Krieg, nicht den vergangenen letzten …
Dem Grundsatz „Si vis pacem para bellum“ folgend kann man so vielleicht verhindern, dass der nächste Krieg ein heißer Krieg wird. Die kalten Krieger des letzten Jahrhunderts haben uns vorgemacht, wie so etwas geht und damit eine lange Periode des Friedens in Europa organisiert.
@Rainer Arnold:
Vielen Dank für Ihre Stellungnahme. Auch ich begrüße es sehr, wenn sich die Fachleute aus dem Verteidigungsausschuss hier in die Debatte einbringen – und das sogar am Samstag vormittag.
Eine Frage zum „modernen GlobalHawk“:
Sollten man auf den GH Block 40 umschwenken, dann müßten ja auch da die Probleme der Musterzulassung (technische Dokumentation!) überwunden werden (von der Nachqualifikation zwischen EH-Demonstrator und GH mal abgesehen).
Gibt es hierzu schon Prüfungsergebnisse des BAAINBw?
@Sun Tzu
Vielleicht sollte das BMVg den EH-Demonstrator als Schenkung in die ehemalige Hohenbogen-Kaserne (http://www.bayerischer-wald.de/Media/Attraktionen/Museum-Fm-Elo-Aufklaerung) geben.
Da ist ein nettes Kalter-Krieg-FmEloAufklärungsmuseum ;-)
@Rainer Arnold:
„Z.Bsp ist das ISIS-System nicht fertig getesten und es gibt fürs gleiche Geld keine Alternative trotz reduzierten Fähigksanforderungen.“
„Nicht fertig getestet“ heißt für mich auch „nicht fertig entwickelt“. Realistisch betrachtet werden die Tests von neuentwickelten elektronischen Systemen wohl kaum im ersten Versuch ein 100%-Ergebnis abliefern. Wann können wir dann mit einem ISIS in IOC, IOC++, Step 5a, ASGARD-EH,…, FOC rechnen?
Und was heißt „fürs gleiche Geld“? Ich gehe davon aus, dass ISIS ein Entwicklungsvertrag ist, bei dem Kostenüberschreitungen zu Lasten des Auftraggebers gehen. Oder gibt es einen Fixpreisvertrag, der im Gegensatz zum A400M dieses mal auch durchgezogen wird? Nicht zuletzt stelle ich mir die Frage, wie eine Abschätzung der Betriebskosten eines EuroHawks vorgenommen wird, dessen GH-Block 20-Brüder in den USA bereits überholt sind und dort wegen hoher Betriebskosten in der Kritik stehen.
Für mich zeigen sich hier wieder die beiden zentralen Problempunkte bei der Beschaffung einsatzfähigen Materials:
Zeit und Kosten
Möglicherweise liegen Ihnen Informationen vor, die es realistisch erscheinen lassen, dass der EH wirklich eine bessere Leistung zum gleichen Geld UND nach gleicher Entwicklungszeit erbringt.
Die Erfahrung sagt leider etwas anderes.
OT:
@ Sun Tzu:
Warum soll mit Außen- und Sicherheitspolitik keine Parteipolitik gemacht werden? Zu einer pluralistischen Gesellschaft gehören mMn auch unterschiedliche Ansätze in der Außen- und Sicherheitspolitik.
Gewisse Tests sollen die Flugbeschränkungen nicht erlaubt haben. Das wird sich bei der Wiederaufnahme des EH Flugbetriebes nicht ändern. Dank US Black Box Technik ist da weiterhin eine Zulassung unmöglich. Wie man das Testprogramm und einen laufenden Betrieb mit einen EH ohne Zulassung fliegen soll, ist weiter ungewiss. Den Sozen scheint es nur darum zu gehen, die Süddeutsche Rüstungsindustrie zu mästen, anstatt sich ernsthaft mit dem EuroHawk zu beschäftigen. Ob der EuroHawk irgendwelche wichtigen Daten sammelt ist auch ungewiss. Schon allein, weil jeder Start des EH lange im Voraus beantragt werden muss, und der Flugraum für eine gewisse Zeit gesperrt werden muss. Ad Hoc auf Krisen zu reagieren ist so unmöglich. Ergo, eher mehr als minder sinnfreies Ultra Teures Projekt.
GlobalHawk Block 40 scheint auch Grundsätzlich nicht Exportierbar zu sein.
@Benedikt:
„GlobalHawk Block 40 scheint auch Grundsätzlich nicht Exportierbar zu sein.“
Auch AGS basiert auf Block 40 – mit italienischer Zulassung.
Exportierbar ist er demnach – aber in Deutschland „zulassbar“?
Egal ob BER, EH (und zig andere Rüstungsprojekte), Energiewende:
Deutschland blockiert sich selbst.
Die Frage ist nur wie lang das noch gut geht.
Allzu lange kann man von der Substanz nicht leben.
@Memoria
Wenn es eine Zulassung in Italien gibt, gilt diese dann nicht auch für Deutschland? „Einheitlicher europäischer Luftraum“, und so …
@Thomas Melber, Stuttgart:
Das wurde hier schon rauf und runter diskutiert. Wie gesagt: Selbstblockade.
Herr Arnold kann da ja vielleicht mehr zu sagen, da er ja für eine Nutzung von EH bzw. GH ist.
Da wurde diese Frage doch im Nachgang des Unersuchungsausschusses und der erneut angedachten Nutzung von EH bzw. GH sicherlich mal betrachtet, oder?
@ K.B. | 10. Mai 2014 – 11:37
Zitat: „@ Sun Tzu:
Warum soll mit Außen- und Sicherheitspolitik keine Parteipolitik gemacht werden? Zu einer pluralistischen Gesellschaft gehören mMn auch unterschiedliche Ansätze in der Außen- und Sicherheitspolitik.“
======
Partei- und Wahlkampfpolitik sind oft wie Black PSYOPs. Kurzfristig versprechen sie Erfolge, langfristig schaden sie.
Ich bin ein Freund auch hoch kontroverser Austragung von Meinungsverschiedenheiten. Wahlkampf- und Parteipolitik sind leider durchsetzt von Täuschung, Diffamierung, Manipulation und Lüge. Leider sind diese Erscheinungen inhärente Parameter parteipolitischer Auseinandersetzungen, die zeigen, wie dünn die Decke der Zivilisation oft ist. Wenn Partei vor Staat geht, läuft was falsch. Leider kann man das in Deutschland punktuell beobachten.
Gerade in der Außen- und Sicherheitspolitik sollte man diese innenpolitischen Show- und Hahnenkämpfe unterlassen, weil sich sonst ein äußerer Gegner innenpolitische Lasterhaftigkeit zu Nutze macht.
Das ändert nichts daran, dass sich unsere Parlamentarier hinter verschlossenen Türen durchaus argumentativ die „Schädel einschlagen“ sollen und müssen, um anschließend ergebnisorientiert nach außen hin geschlossen zu agieren.
Cui bono? EADS?
An den AGS GH in Italien soll nur US Personal Hand anlegen. An den EuroHawk sollten auch Deutsches Personal Hand anlegen. NG hat den Kanadiern Block 30 GH angeboten. Ich schließe daraus, dass es Probleme beim Block 40 Export geben wird. Die AGS GH sollten auch eine rein Italiniesche Sonderzulassung bekommen. Also keine EU weit gültige.
Ansonsten werden sowohl bei EuroHawk als auch beim AGS GH die Probleme und Mehrkosten weiter tot geschwiegen. Damit man mit den AGS GH arbeiten kann, sind noch dreistellige Mio. Investitionen notwendig. Ob es dafür Vorlagen gibt. Oder Stückelt oder versteckt man die Ausgaben wieder?
Zum Thema:
http://www.spiegel.de/panorama/passagierflugzeug-beinahe-mit-drohne-zusammengestossen-a-968636.html
Die Global Hawk (RQ-4A und RQ-4B) ist in sämtlichem Varianten (Blocks) ein sehr teures und operativ (Flugplanung) sehr kompliziert einzusetzendes UAS. Wetterbedingt gibt es wesentliche Einsatzeinschränkungen (Wolken, Vereisungsbedingungen).
Aus diesem Grund werden von den USA (US Air Force) keine weiteren RQ-4 bestellt/gekauft sondern teilweise stillgelegt. Die RQ-4 A/B ist etwas für die Resterampe. Die US Air Force muss Mrd. US-Dollar in eine Leistungssteigerung investieren deren FOC nicht vor 2020 zu erwarten ist. Aus diesem Grund soll die U-2 nun auch doch erst einmal weiter geflogen werden.
Die wesentlich weiter entwickelte MQ-4C Triton ist der RQ-4A/B um zwei Generationen voraus. Der höhere Nutzwert spiegelt sich ganz klar im Modified mission code „M“ (Multi-mission) statt nur „R“ (Aufklärung) wieder. Ebenfalls Ausweis dieses Unterschiedes ist, dass „Güteklasse 2 Verbündete“ nur die RQ-4 angeboten bekommen (Japan/Süd-Korea) während „Die guten Freunde“ wie Australien die MQ-4 angeboten bekommen.
Wenn also ein Neuanfang bei einer HALE SIGINT Plattform die technisch und operativ akzeptabel sein kann – dann gleich MQ-4C Triton. Ich bezweifele allerdings die Lieferwilligkeit der USA an Deutschland.
Flexibelster Kompromiss für die ISIS Weiternutzung auf einem Flugzeug ist die G550 als Träger (Ordentliche Flughöhe, große Reichweite und Stehzeit). Da bemannt (auch gut für die direkte Datenauswertung an Bord), jederzeit rasch global verlegbar.
Besser ein (rasch zulassbarer und einsetzbarer) „Spatz“ in der Hand, als die (noch zu vergoldende) Risiko-Taube auf dem Dach.
Dies gilt insbesondere wenn vom Einsatz her gedacht wird.
@ RauscheBART | 10. Mai 2014 – 21:18
Nun sind die neuen MQ-4C für die Marine im Pazifik und nicht für die Ostsee. Für diese Rolle sind nicht gehärtete Systeme nachvollziehbar. Fast alle relevanten Szenarien, in denen sich Deutschland in Zukunft bewegen wird, brauchen aber unbemannte Systeme, die sich verstecken und verteidigen können. Wenn die dann noch etwas flotter wären, würde das die Überlebenschance etwas erhöhen. Für alles, bei dem wir uns eh im internationalen Luftraum bewegen, können wir mangels qualifizierter unbemannter Plattform auch was mit Pilot nehmen. Da haben Sie Recht. Sonst wäre man anforderungstechnisch eh eher im Bereich X-47 oder SR-72.
Mal eine Analogie aus dem Kalten Krieg: Als die Russen anfingen, U2 abzuschießen, zauberte Sunk Works A-12 und SR-71 aus dem Hut. (Frage am Rande: Stimmt es, dass 2 SR-71 aus der Langzeitkonservierung geholt und fit gemacht werden?). Aktuell soll wohl bei SR-72 auch beschleunigt werden. Die ganzen RQ-4-Derivate sind halt eher U2 in unbemannt, mehr nicht.
In Anbetracht der Tatsache, dass Deutschland dank unserer ach so klugen Politiker wohl für die USA zum „Güteklasse 3 Verbündeten“ geworden ist, können wir mit amerikanischer Entwicklungshilfe nicht mehr rechnen. Da wir nicht ansatzweise Kompetenzzentren vergleichbar zur Lockheed Advanced Development Projects Unit haben, sollen wir realistisch einschätzen, was wir können und was wir sobald nicht erlernen werden.
Geld in Plattformen reinstecken, die nie das leisten werden, was die Bundeswehr braucht, könnte Geldverschwendung sein. Wir werden uns damit abfinden müssen, dass die Bundeswehr bestimmte (unbemannte) Fähigkeiten schlicht nicht haben wird.
Aber ein paar Firmen werden sich sicherlich freuen, wenn Herr Arnold ihnen noch etwas Geld zuschustert.
Sg Herr @Rainer Arnold,
Das BMVg hat in jahrzehntelanger Systemimanenz, Expertiselosigkeit und UAV-Geilheit – sprich vorsätzlicher Dummheit und Realitätsverdrängung -, das Parlament stets übertölpelt und immerwieder Gelder für EuroHawk freigeschaufelt. Wie konnte das gelingen?
Den Fall EuroHawk und dessen Kostenintensität konnte das System bzw. das BMVg in seiner Traumtänzerei und Kostenintensität nie überblicken, das über fast zig Verteidigungsminister und GIs.
Das Parlament war stets sekundär Informierter über einen primären Nonsens.
3.) Und nun kommen Sie als tertiär Informierterund ehemaliger Opponent von „T€uroHawk“ und wollen diese Missgeburt wieder aus dem Stall ziehen?
Das ist billigster politischer Opportunismus und Popolismus (also für den „Popo“), statt greifbarer Fakten.
Wissen Sie denn überhaupt wovon Sie hier reden? Stellen Sie sich etwa auf das gleiche Niveau wie der unsägliche ex-Minister und dessen Büroklammer bzw. Aktentaschenträger?
Sorry, es tut mir leid um Ihr Engagement, aber Sie sollten sich mal mit jedem einzelnen Punkt von http://augengeradeaus.net/2014/05/dronewatch-anhoerung-am-30-juni-global-hawk-ueber-deutschland/comment-page-1/#comment-111498 auseinander setzen und den kompletten Themenblock „DroneWatch“ durchlesen bzw. von ihren Referenten durchlesen lassen, bevor Sie hier Statements abgeben bzw. abgeben lassen.!
Ihr Ansinnen (Zitat) „Deshalb war es unsere Forderung, auch die Weiterführung des Projekts mit einer aktuellen Version der Plattform in die die Untersuchungen einzubeziehen. Meine Prognose: Der Demonstrator wird wieder aus der Halle geholt, ISIS fertig getestet und entwickelt und damit wären auch Varianten einer kompletten Kauflösung (Plattform mit israelischem ISIS System) obsolet und vielleicht wird am am Ende sogar tatsächlich ein moderner “Globel Hawk” beschafft“ (Zitatende) entbehrt jeglicher Realitäten.
Mittlerweile als Part der Regierungskoalition, opponieren Sie für Ihre Partei weiter, aber zu den Realitäten samt konstruktiver und alternativer Lösungen tragen Sie umso weniger bei. Leider!
Ein Luftfahrtprofi würde sagen, Herr Arnold (bzw. ihr (e) Fach-Referent(in)) „Read back all after good morning“ bzw. gehe „zurück zum Radfahrer Scharping und bis zum noch heutigen und lernresistenten Besserwisser ex-GI Kujat“, der immer wieder und bis heute in den Medien nachkartelt, aber in seiner aktiven Zeit sehr wenig zur Fehlerdezimierung beigetragen hat!
Nachtrag auf Grund gestörter Edit-Funktion bei AG:
Kujat hat nicht nur wenig zur Fehlerdezimierung beigetragen, sondern er ist definitiv einer der Geburtshelfer der T€uroHawk-Pleite.
Und das Ganze bewegt auch heute noch und beim aktuellen Insp-Lw m.M.n. sich auf dem üblichen „hohen“ Luftwaffenniveau, was wollen wir mit Heron I, HeronTP, etc., GlobalHawk und Predator sind bereits aufgrund ihrer äußeren Formgebung mehr sexy.
Der Rotermund-Konzern läßt grüßen und Beate Use war zweifelsohne eine Korriphäe in der Luftfahrt!
@Vtg-Amtmann
Aufregen lohnt nicht ;-)
Fakt ist doch, dass jede Lösung zusätzliche HH-Mittel erfordert, und die sind einfach nicht im HH-Plan drin und sie werden auch nicht per „Umbuchung“ im EPl 14 oder sogar im Gesamthaushalt mittelfristig generiert werden können, zumal auch niemand in der Lage ist eine hinlänglich sichere Kostenkalkulation für irgendeine Lösung vorzulegen, auf deren Basis der GI eine Empfehlung an die Leitung des Hauses und an die Ausschüsse aussprechen kann. Gerade dieser GI wird das nicht tun.
Auf der anderen Seite muß man aus politischen Gründen EH/GH im Lösungskörbchen halten, denn man will ja auf dem europäischen Drohnenmarkt durch das neue „Zulassungsamt“ und auch in Sachen NATO AGS weiterhin eine führende Rolle spielen.
Ganz großes Bauerntheater.,-)
@klabautermann:
Was die „hinlänglich sichere Kostenkalkulation“ angeht, möchte ich Ihnen ein wenig widersprechen. Immerhin gibt es mehr oder weniger MOTS-Kauf- oder Leasinglösungen, bei denen man auf die Erfahrungen anderer Staaten (z.B. der Schweden oder der Italiener) aufbauen kann.
Dass man dagegen für einen EH keinen Festpreisvertrag bekommt, versteht sich von selbst.
@SunTzu:
Wir wollen mit den Dingern SIGINT-Daten sammeln und nicht in A2/AD-Bereiche einfliegen.
@alle:
Mag die MQ-4C auch noch so viel weiterentwickelt sein. Das Problem mit Sense&Avoid ist dort genauso ungelöst wie bei uns.
http://www.reuters.com/article/2014/04/09/us-northrop-exelis-unmanned-idUSBREA3804M20140409
@K.B
Zustimmung zu Ihren 3 Kommentaren.
Zur Triton ist noch anzumerken, dass sie eben kein passiv weiträumig (und deswegen sehr hoch fliegender) und breitbandigst ortender SIGINT/FmElo-Grundlagendatenstaubsauger ist, sondern eine operativ/taktische ISR-Drohne, die auch mal auf 5.000 Fuß Flughöhe effektiv und safe operieren können muß: „The Navy needs the new sensor to help avoid other aircraft since operational plans for the Triton call for it to shift from its normal flight altitude of over 60,000 feet to as low as 5,000 feet to photograph and record areas of interest.“ Und das eben nicht nur weit draußen über der Hohen See, sondern u.U.auch küstennah in Randmeeren, genau wie der Global Hawk des NATO AGS. Das erschwert natürlich eine S&A-Lösung in mehrerlei Hinsicht.
Entscheidend bei dem ISIS-Projekt und eine PlattformAuswahlentscheidung ist eigentlich das Operationskonzept im NG&A-Verbund national, bzw. auch NATO. Und davon hört man eigentlich goar nix. Falls man in Berlin davon träumt, ISIS auch operativ/taktisch einzusetzen wie die USN ihre Triton, dann viel Spaß ;-)
Frage: Wie lange sitzt Herr Rainer Arnold denn bereits im BT / Vtdg-Ausschuss? (War nicht zu googeln)
Cheers
@MikeMolto: Weil ebenfalls nicht zu ergoogeln, R. A. erfreut den Bundestag mit seinen Klugheiten fast schon so lange, wie er Gitarre spielen kann.
@KB und @Klabautermann: Man addiere 1x G550 + 1x IAI-Elta ASIRIS + 1x Consulting-Leistungen durch DLR + 1x per PPP erbrachte Umbau-, Montage-, Zulassungs- samt Bereitstellungs-, Unterstützungs-, Wartungs- und Instalthaltungs-Leistungen durch RUAG.
Insgesamt sind das vier absolut verläßliche Größen und Partner.
Und weil es gerade so schön zum Thema paßt, hier der letzte Abschnitt eines Gutachtens zum Beemelmans’schen Hubschrauber-MoU und zur Beschaffung des MH90-NTH SEA LION:
„Ex-coloranti muß noch angeführt werden, daß seit März 2011 ein Beschaffungs-Desaster dem nächsten folgte:
So machte sich StS Beemelmans bei öffentlichen Auftritten immer stark für deutsch-französische Rüstungskooperationen, egal ob in Paris-Le Bourget oder bei der ILA in Berlin. Allerdings ohne Erfolg, denn hier galt stets der Grundsatz, der Staatssekretär zieht zwar seine Show ab, weiß aber inhaltlich „Null“.
Sprach Beemelmans über Rüstungsprogramme, war es noch schlimmer, wie u.a. mit dessen hochnotpeinlichen Auftritten vor dem Verteidigungsausschuß bestens bewiesen. Da wurden EuroHawks „hochgebeamt“, flogen U2 und AIRBUS A319 mit ISIS-SIGINT herum und mit diesem Juwel soll man auch noch so schön „gucken und schauen“ können und hat angeblich soviel Geld gespart, daß von der TEuroHawk-Pleite nur noch die Hälfte des Schadens übergeblieben sein sollte. Und was ist heute daraus geworden? Einzige wirklich greifbare Fakten hierzu sind, daß Beemelmans und de Maizière diese Fragen Gott sei Dank nicht mehr beantworten müssen.
Auch die ebenso komplexe Fragestellung eines Bw-eigenen Luftfahrtamts durchdrang der zeitweise „sächsische Ober-Schlossgärtner“ nicht, so betont es dessen früheres Umfeld. Beemelmans sprach über das Thema mit der EDA und stellte dabei deutsche Dienststellen wie die WTD 61 Manching zur Disposition. Letztere ist das über mehr als ein halbes Jahrhundert erarbeite deutsche Kompetenzzentrum für die mil. Luftfahrt.
Ebenso wenig wie dessen „Aloisius-Kolleg-Kollege“ (Bonn) und Förderer bzw. Intimus de Maizière (gleich einem Meißener Elefanten im Porzellanladen), hat es der Ex-StS Beemelmans nicht verstanden, daß EDA und MAWA samt deren EMARs auf eine europäische Harmonisierung und Vereinheitlichung des militärischen Zulassungs-, Betriebs- und Flugsicherheitswesens sowie deren Qualitätsmanagement abstellen.
D.h.: Statt das „Rad des Fliegens“ und des Prüf- und Zulassungswesen in der mil. Luftfahrt“ immer wieder neu zu erfinden – eines der Lieblingshobbys von BAAINBw, BMVg-AIN und der Lw -, stellen EDA und MAWA grundsätzlich darauf ab, daß der militärische Flugbetrieb nicht ineffektiver und unsicherer als die professionelle zivile gewerbliche Luftfahrt sein darf.
Deshalb macht die MAWA sich auch zunehmend die zivilen Bau-, Prüf- und Zulassungs-kriterien samt operativer Normen und Betriebsstandards zu eigen. Nationale „Extra-Würste“ sollen derart eliminiert und militärische Sonderforderungen bezüglich der Prozedere als „Overhead“, europäisch vereinheitlicht und standardisiert werden.
Genau darin liegt und lag die Krux der deutschen Alleingänge und der teils völlig exper-tiselosen Selbstherrlichkeiten samt Vergewaltigung des europäischen Luftrechts, frei nach dem steten Motto von BAAINBw, AIN und Lw, daß die ZDv 19/1 ff es schon richten werden. Bereits die Nachfolgevorschrift ZDv A1525/1 zeigt aber klar auf, daß diesem ganz sicher nicht so sein kann.
Die Situation wurde noch verworrener, als die IBUK Dr. Ursula v.d. Leyen im Dez. 2013 StS Wolf feuerte, den einzigen Beamten, der über eine solide militärfachliche und be-schaffungspolitische sowie halbwegs luftrechtliche und technische Kompetenz verfügte.
Daß Kompetenz nicht mit Lobbyismus und mit Willfährigkeit gleichgesetzt kann, hat sich ebenfalls längst binnen der letzten Jahrzehnte herumgesprochen, jedoch leider nicht bis zum Rüstungs-Staatssekretär Beemelmans und zu de Maizière samt deren vornämlich politisch, statt fachlich geprägten Wasserträgern. Nun bekleiden diese Positionen ein beamteter StS und eine neue IBUK, die überhaupt keine Erfahrungen in der komplexen Rüstungspolitik haben und zudem den Eindruck erwecken, diese auch nicht in absehbarer Zeit und in vollem Umfang zu erlangen.
Kurz nach dem Abgang von StS Wolf tauchten als dann die Briten und Italiener bei der WTD 61 auf, um zu prüfen, welche Aufgaben sie zukünftig im Zuge der MAWA-Arbeitsanteile übernehmen könnten.
Aber es wurde aber noch schlimmer: Noch im Januar 2014 wurde Beemelmans von UvdL betraut, über den Standort des von de Mazière in der T€uroHawk-Pleite kreierten neuen Luftfahrtamtes der Bundeswehr zu entscheiden und Beemelmans entschied sich für Köln. Diese, einer seiner letzten politischen Entscheidungen, bevor der 48-jährige Deutsch-Franzose und französische OLt d.R. in den längst überfälligen vorzeitigen Ruhestand ver-abschiedet wurde, war nur noch eine weitere Fehlentscheidung in der Desastersequenz.
Es ist zu befürchten, daß sich das neue Luftfahrtamt der Bw binnen kürzester Zeit zu einem kontraproduktiven Gegenpol zur WTD 61 in Manching entwickelt und wiederum deren von höchst professioneller Fach- und Sachkompetenz getragenen Loyalität gegenüber der MAWA und deren EMARs zunichte macht. Die vornämlich nur politisch getragene Entscheidung des BMVg für den Standort Köln, wird laut Insidern mittelfristig der maßgebliche Divisor dafür sein, daß Deutschland zunehmend an luftfahrttechnologischen Kompetenzen und Industriefähigkeiten verlieren und über den Niedergang oder den Erhalt dieses ehemals europäisch führenden deutschen Wirtschaftszweiges bestimmen wird.“
@Vtg-Amtmann
Für das doch arg länglich zitierte „Gutachten“ gibt’s bestimmt ’ne Quelle?
@T.W.: Sorry, die Quelle gibt es erst, wenn das „GA“ bei bestimmten MdB eingegangen ist und dieses „GA“ bezieht sich auf einen „Beitrag des BAAINBw L“ für die noch zu erstellende _P_a_r_l_a_m_e_n_t_s_v_o_r_l_a_ge_ zur Umsetzung des Hubschrauber-MoU vom 15.03.2013, hier speziell zur Reduzierung der NH90 TTH und zum MH90-NTH SEA LION. Wenn das Ganze komplett vorliegt, haben Sie es auch in ihrer E-Mail. AG soll ja stets die Nase vorn haben:-)