Lagebeobachtung Ukraine: Vorführung der entführten Militärbeobachter
Press conference/display of detained European military observers & translator in #Slovyansk #Ukraine pic.twitter.com/qXuhVTqQSb
— C.J. Chivers (@cjchivers) April 27, 2014
Die pro-russischen Separatisten in der ost-ukrainischen Stadt Sloviansk (Slavyansk/Slawjansk) haben am (heutigen) Sonntag bei einer Pressekonferenz die am Freitag festgesetzten Militärbeobachter vorgeführt, darunter auch die Deutschen mit dem deutschen Delegationsleiter Oberst Axel Schneider.
Zur besseren Übersicht verschiebe ich die Einzel-Meldungen aus dieser Pressekonferenz (vor allem via Twitter) aus der allgemeinen Lagebeobachtung hierher:
Nach Angaben der FAZ-Korrespondentin Ann-Dorit Boy wollen die pro-russischen Milizen die entführten Militärbeobachter den Medien vorführen:
‚Separatist‘ in #Slavyansk announced to show the detained observers to the press. Waiting inside administration #Ukraine @OSCE
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
Jetzt hat offensichtlich die Vorführung der Entführten begonnen:
The first two detained observers #Slavyansk pic.twitter.com/kQyjglk9MG
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
Anti-Kiev mayor in Slovyansk now displaying four of the detained Euro mil observers. Here are two pic.twitter.com/4I59FaUYls
— C.J. Chivers (@cjchivers) April 27, 2014
Milizen-Chef Ponomarjow mit festgesetzen #OSZE-Vertretern auf Pressekonferenz in #Sloviansk #Ukraine pic.twitter.com/ssGc3JPLOb — Dirk Emmerich (@DEmmerich) April 27, 2014
Observers #Slavyansk #administration #Ukraine pic.twitter.com/M0gxGZHYCn
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
Detained German colonel giving statement, says breaks hearts to see poverty of people of this city. (Slovyansk)
— C.J. Chivers (@cjchivers) April 27, 2014
Axel Schneider, dt.Chef festgesetzer #OSCE-Mission „Wir sind 2 Tagen in Hand des Bürgermeisters #Sloviansk“ #Ukraine pic.twitter.com/OamEzArRFn
— Dirk Emmerich (@DEmmerich) April 27, 2014
German col says observer team is under mayor’s „protection“ and treated as „guests,“ & says team has not been harmed #Slovyansk
— C.J. Chivers (@cjchivers) April 27, 2014
German Colonel Axel Schneider speaks „mayor protects us“ pic.twitter.com/Dbtv5FH0zx
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
Detained German col says all euro mil observers are in good health
— C.J. Chivers (@cjchivers) April 27, 2014
Axel Schneider: „Wir alle sind in guter Verfassung. Wir sind Gäste von Ponomarjow. Wir sind keine Kriegsgefangenen“ #Sloviansk #Ukraine
— Dirk Emmerich (@DEmmerich) April 27, 2014
Detained German colonel then says, in answer to q, he is not sure conditions under which observers will be allowed to go home.
— C.J. Chivers (@cjchivers) April 27, 2014
„Wir sind zunächst in einem Keller untergebracht gewesen und sind seit gestern in komfortablem Aufenthaltsraum. Tageslicht und Klimaanlage“
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
Axel Schneider: „Wir waren zunächst in einem Keller untergebracht, seit gestern Tageslicht, Klima-Anlage. Alle sind gesund.“ #Ukraine
— Dirk Emmerich (@DEmmerich) April 27, 2014
Colonel answers in German: „wir befinden uns absolut in den Händen von Bürgermeister Ponomarjow“
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
Schneider „das Verfahren für den Gefangenenaustausch ist uns völlig unbekannt“ #Slavyansk #Ukraine
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
Axel Schneider „Wir wissen nicht, wann wir freikommen, sind in der Hand von Ponomarjow. Von Gefangenen-Austausch wissen wir nichts“ #Ukraine
— Dirk Emmerich (@DEmmerich) April 27, 2014
Schneider „We execute for the osce an arm control mission. We have diplomatic status“ #Slavyansk
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
Schneider „We had only small cameras with us“ #Slavyansk
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
Schneider „We completely acted within Vienna document“ #Slavyansk #Ukraine #osce
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
Detained German col says anti-Kiev mayor proposed press conference, and „we accepted bc we wanted our families to see us.“ #prisoners
— C.J. Chivers (@cjchivers) April 27, 2014
„die Lage in dieser Stadt war uns bekannt. Als wir festgenommen waren, waren wir 4 Kilometer südlich von Slawjansk, wollten nach Donezk“
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
Colonel Schneider „we promised the mayor to tell at home how much people here suffer“ #Slavyansk
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
Schneider „we came without arms, we are diplomats in uniform“ #Slavyansk
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
Colonel Schneider: „We are not #NATO“ #Slavyansk #Ukraine
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
„We came to see if there are Tanks or artillary in the region, but we did not see any“ #Slavyansk
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
Schneider „Our Mission was transparant, all osce members including Russia knew about it“
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
Col Axel Schneider says team was stopped 4km s of Slovyansk, & didn’t want to enter city, wanted to rtn to Donetsk pic.twitter.com/7jOE4OCQPo
— C.J. Chivers (@cjchivers) April 27, 2014
Detained Col Axel Schneider says team’s detention is „political instrument“ of mayor. He can „use us to present his position.“
— C.J. Chivers (@cjchivers) April 27, 2014
Ponomarjow: „Wir werden #OSZE Offiziere nicht freilassen. Wir sind in einem Kriegsgebiet. Ich sorge für ihre Sicherheit. Mein Wort“#Ukraine
— Dirk Emmerich (@DEmmerich) April 27, 2014
Mayor Ponomaryov „I wanted to reassure their families“ #Slavyansk
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
OSCE presser separatist mayor „We are in a war situation here, will not simply release detained officers“
— Ann-Dorit Boy (@anndoritboy) April 27, 2014
Press conference/display of detained European military observers & translator in #Slovyansk #Ukraine pic.twitter.com/qXuhVTqQSb
— C.J. Chivers (@cjchivers) April 27, 2014
Clnl Axel Schneider told me, in answer to question,that his OSCE mission had not violated any protocols or procedures pic.twitter.com/pei9xRXjoA
— GrahamWPhillips (@GrahamWP_UK) April 27, 2014
Schneider of OSCE calls #Sloviansk mayor ‚a wise man‘, promises to return home + ‚tell the truth about the situation‘ pic.twitter.com/6q8EqkpLj8
— GrahamWPhillips (@GrahamWP_UK) April 27, 2014
Detained Col Schneider says he does not know the whereabouts of one if his UKR mil escorts.
— C.J. Chivers (@cjchivers) April 27, 2014
#OSZE: „Wir haben keinen Kontakte nach aussen. Von Vermittlungen der #OSCE wissen wir nichts.“ #Ukraine #Sloviansk pic.twitter.com/kVQ5zajtA2
— Dirk Emmerich (@DEmmerich) April 27, 2014
Schneider confirms conditions of captivity acceptable, no idea when will be released, makes appeal for it to be soon. pic.twitter.com/JMITTFTvBO
— GrahamWPhillips (@GrahamWP_UK) April 27, 2014
Jetzt ist ein erstes (sehr kurzes) Video dieser Pressekonferenz verfügbar:
Osce special monitors to UKR appear to arrive mid press conference pic.twitter.com/ZTTAyozEIw
— C.J. Chivers (@cjchivers) April 27, 2014
Mark Etherington #OSZE am Rathaus in #Sloviansk eingetroffen. Verhadlungen mit Ponomarjow beginnen in den nächsten Minuten. #Ukraine
— Dirk Emmerich (@DEmmerich) April 27, 2014
Press conference ends. Anti-Kiev militia and its mayor appear now to be meeting inside w OSCE special monitors, who arrived during q&a
— C.J. Chivers (@cjchivers) April 27, 2014
Ein längerer Video-Mitschnitt der Pressekonferenz:
(Direktlink: http://youtu.be/L9FBl_kasZ0)
Update: Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP und anderen Quellen sollen die Separatisten den schwedischen Militärbeobachter der Mission freigelassen haben. Es soll sich um die Geisel handeln, die unter Diabetes leidet.
Eine #OSZE-Geisel frei. Hat #Sloviansk zusammen mit Vermittler Etherington nach Ende der Gespräche mit Ponomarjow verlassen. #Ukraine
— Dirk Emmerich (@DEmmerich) April 27, 2014
Nachtrag: Eine Stellungnahme von Außenminister Frank-Walter Steinmeier dazu, auf der Webseite des Auswärtigen Amtes:
Die OSZE hat unsere volle Unterstützung für die derzeit laufenden Verhandlungen. Wir arbeiten weiter im engsten Kontakt mit der OSZE mit allem Nachdruck daran, eine gute Lösung herbeizuführen.
Die heute erfolgte öffentliche Zurschaustellung der OSZE-Beobachter und der ukrainischen Sicherheitskräfte als Gefangene ist abstoßend und verletzt in eklatanter Weise die Würde der Betroffenen. Das ist ein Verstoß gegen jede Regel des Umgangs und alle Standards, die gerade für spannungsgeladene Situationen wie diese gemacht sind.
Russland steht in der Pflicht, auf die Separatisten einzuwirken, damit sie die festgehaltenen Mitglieder der OSZE-Mission schnellstmöglichst auf freien Fuß setzen.
Zur Einordnung dieser Quellen: Dirk Emmerich arbeitet für den deutschen Nachrichtensender N-TV, Ann-Dorit Boy für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, CJ Chivers für die New York Times und Graham Phillips für den russischen Sender Russia Today.
1. Es ist den Beobachtern ein klares Mandat erteilt worden. Damit ist auch klar, dass sie verifizieren dürfen. Wenn das dem selbsterklärten „Ortsbürgermeister“ nicht klar ist, dann ist ihm das beizubringen: optimalerweise schonend durch die Russische Seite oder notwendigerweise mit geeigneten militärischen Mitteln von anderer Stelle aus.
Sehr wohl wissend, was letzteres bedeuten kann, ist es eine Entscheidung die zu treffen ist. Wenn man neutralen Kräften keine Integrität bieten kann und will in solchen Missionen, dann setzt man sich dem in unakzeptablem Maße den illegitimen Handlungen selbsterklärter Vetokräfte aus, die auf dem kompliziertem Schachbrett der Diplomatie kein zugewiesenes Feld besetzen. Die Folge dürfte eine Eskalation sein, die man eben durch den Einsatz von Beobachtern und Vermittlern vermeiden will.
2. Es ist eine OSZE-Beobachtermission, der auch Russland zustimmte. Insofern das Vorführen der OSZE Beobachter in diesem Rahmen auch als ein Vorführen Russischer Handlungsschäche interpretiert werden kann und mMn auch klar so in diplomatischen Kreisen Russland gegenüber Russland so geäußert werden sollte.
Ich gehe nicht davon aus, dass man dies im Kreml gern so stehen lässt, dass man in diesem Punkt klar versagt hat.
3. Dass sich die Eskalationsschraube medial-propagandistisch aber auch handlungseffektivistisch deutlich, und unnötigerweise, überdreht hat, ist hier mehrfach dargestellt worden. Um so deutlicher geht die Frage an die Völker Europas, ob wir unsere Probleme im Jahr 214 wieder per Waffengang „lösen“ wollen bzw. immer noch fremdgesteuert eskalieren lassen wollen.
Ich meine, dass dies in keinem Interessenkatalog einer europäischen Nation steht. Es ist an der Zeit, dies einmal klar zu leben.
Und wenn manche eher wohlwollende Beobachter der Szenerie bislang die Geschehnisse in der Ostukraine als eine Art slawische Volksfolklore betrachten wollten, so ist mit dem Festsetzen der OSZE Beobachter der Punkt erreicht an dem man konstatiieren muss, dass die bisherigen ergriffenen Maßnahmen wenig Effekt haben.
4. Für mich bleibt Deeskalation der Schlüssel zur Vermeidung einer sich bahnbrechenden Dynamik, an deren Ende ein Krieg stehen würde. Es ist einerseits nicht schwer, Russland zu zugestehen, dass sie durchaus berechtigte Interessen an ihrer Westgrenze haben und mit einzubinden sind. Es ist andererseits nicht schwer Moskau zu vermitteln, dass die Ukrainer ein eigenes Land haben für das sie zuständig sind, nichts anderes proklamiert Russland für sich.
Ferner ist der Rest Europas, wie Russland selbst auch, an keinem Waffengang interessiert und wer das nicht ist, sollte an den Verhandlungstisch zurückkehren und klaren Verstandes Maßnahmen zur Deeskalation der Lage in der Ukraine festlegen.
5. Etwas emotional betrachte ich die Rolle der USA. Ihre Verdienste um und in Deutschland sind für mich als Ostdeutschen unbestritten und lassen sich gar nicht deutlich genug herausstellen.
Aber egal wie ich es versuche das Vorgehen der USA in diesem Konflikt wohlwollend zu betrachten. Es gelingt mir nicht. Ich habe für mich analysiert, obgleich jegliche Verschwörungstheorien unbeachtt lassend, dass die Obama-Administration die Welt durcheinanderwürfelt in einer Art und Weise, die es schwer macht positive Elemente zu benennen.
Im Israel-Palästina-Konflikt: nur Rückschritte,
Implementierung eines USA-VR China Sonderweges zur Neuordnung des „Pazifikraumes“ wie es Barack Obama benannte: ein Desaster für die einstmals so benannte freie Welt,
das Verhalten der USA im Ukraine-Konflikt: Ich werde den Verdacht nicht los, dass man gezielt versucht diesen zu benutzen, eine Verschlechterung der Beziehungen der Völker und Staaten Europas untereinander herbeizuführen, um selbst Vorteile, überwiegend wirtschaftlicher Natur, daraus zu ziehen. Der bisherige Beitrag der uSA diesen Konflikt zu deeskalieren, gar zu lösen, betrachte ich als gleich null.
Für mich ist das Verhalten der Obama-Administration eine bittere Lektion dessen, was man jenseits des großen Teiches einst mit „Es gibt im internationalen Bereich keine Freunde, nur Partner.“ umschrieb und die Transatlantiker bis heuer vor gehörige Akzeptanzprobleme für ihre Positionen stellt.
Das sich die USA aus der Rolle des Freundes in die Rolle des Partners wandelten, bleibt als außen- und sicherheitspolitische Herausforderung für die Bundesrepublik um so deutlicher zu bemerken, als dass man diesen Ukraine-Konflikt und die Rolle der USA dabei analysiert.
Mir stehen nur open-source Quellen zur Verfügung und ich komme zu diesen Schlüssen. Man kann Punkt 5 natürlich anders sehen und man kann das alles anders interpretieren.
Es sei zum Abschluss aber nochmal klar von mir festgehalten: Wir Deutschen brauchen kein neues Feindbils, weder jenseits des Bugs noch jenseits des Atlantiks.
Im Bericht aus Berlin (ARD) wurde das Thema zu Beginn und am Ende kurz angerissen – ansonsten ging es um Schlaglöcher.
Schwerpunkte bilden – in Zeiten des Neo-Biedermeier.
@axel_f
Die bisherigen Meldungen deuten darauf hin, dass der Schwede nicht deshalb freigelassen wurde, weil er nicht-NATO ist, sondern weil er der an Diabetes erkrankte Offizier ist.
Sachlicher | 27. April 2014 – 18:41
Fuer das ‚klare Mandat‘ fehlt mE bisher jede (Zitat Wiegold) “ Belastbare Quelle‘.
Ich haete gerne eine klare Doku wie denn diese ‚Inspektionsreise‘ zu Stande gekommen ist.
@MikeMolto:
Das wird sicher in der morgigen BPK gefragt, die Antworten werden dann wohl wiedermal wenig souverän…
SPON schreibt, daß Schwerpunkt wohl Gesprächsaufklärung zur Feststellung der Motivation (d.h. auch Kampfwert) der UKR Truppen war.
Hier ein Interview mit Herrn Oberst Schneider vom letzten Mittwoch: http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowelt/axel-schneider-ruestungskontrolle-ost-ukraine100.html
Er macht dabei mehrmals deutlich dass der Auftrag die Inspektion der regulären Ukrainischen Kräfte in dem Gebiet ist/war. Da diese der Mission ausdrücklich zugestimmt haben, ist die Frage der Legitimation damit wohl auch klar beantwortet.
Mir sind zwei Sachen durch den Kopf gegangen – die Darstellung Putin als Retter westlicher Soldaten in der Not und zweitens : Gibt es eigentlich eine Gefahr für die Separatisten, sollten die Geiseln freigelassen werden ? Ich meine, die Geiseln stellen eine Art Schutz dar. ….
Auf HEISE gibt es auch einen interessanten Artikel:
„Die Tätigkeiten der Beobachter sind ein wichtiger Beitrag zur Deeskalation“
zumindest mit einigen Zusatzinformationen.
@ T.W.
Das scheint so.
Mit der nicht NATO Angehörigkeit war eine erste Einschätzung von Marc Burleigh AFP journalist
Marc Burleigh @marcburleigh 47 Min.
@EKloczko @AFP More likely because rebels accused inspectors of being ‚NATO spies‘ – but Sweden not part of NATO.
@T.W. „Bräuchte noch mal die belastbare Quelle dafür, dass diese Delegation sich fälschlich als OSZE-Delegation ausgegeben hat. Und wenn die mit der offiziellen OSZE nichts zu tun haben, mit welcher dann? Mit der inoffiziellen?“
Die festgesetzte Mission hat sich zuletzt in der Pressekonferenz heute als OSZE Mission bezeichnet. Siehe Video oben „We execute for the OSCE …“ (2:40+)
OSZE selbst hat die Mission ausdrücklich als „not OSCE monitors“ bezeichnet:
https://twitter.com/OSCE/status/459747578297716736
„1/4 Comms with military observers in Donetsk region lost.Team not OSCE monitors but sent by States under Vienna Doc on military transparency“
Siehe auch das Interview mit dem OSZE Vize im österreichischem Fernsehen.
Die Verwirrung herrscht auch weil die Bezeichnung OSZE für verschieden Dinge verwendet wird.
a. OSZE: Eine Ansammlung von 57 Staaten die untereinander mehrere Abkommen geschlossen haben.
b. OSZE: Eine Ansammlung von Verträgen zwischen den OSZE Mitgliedern
c. OSZE: Eine Organisation in Österreich die die Verwaltung, einen Teil der Durchführung und den Ausbau der verschiedenen Initiativen der OSZE-Mitglieder betreibt.
Üblicherweise sind „OSZE Missionen“ nur solche die über die Zentrale in Wien gesteuert werden. Missionen die bilateral aufgrund eines der vielen innerhalb von OSZE Treffen verabschiedeten Dokumente stattfinden sind, zumindest im Sinne der OSZE Zentrale, keine originären OSZE Missionen.
@Thomas Melber
Hört man zu, was Schneider dem Bayerischen Rundfunk kürzlich, am 23. April, über seine Mission erzählt hat, so fällt Verschiedenes auf: Es geht ihm und seinen Begleitern darum, genau herauszufinden, wie Truppen ausgestattet sind, welche Moral sie haben, wie sie “dastehen”, ihre Schlagkraft -und Einsatzbereitschaft.””” aus
http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowelt/axel-schneider-ruestungskontrolle-ost-ukraine100.html
Eine OSZE Mission war das natürlich auch nicht wirklich. Eher eine Äufklärungsmission mit einem OSZE-Papierl als Legende.
http://tvthek.orf.at/topic/Ukraine-Konflikt/7515173/ZIB-24/7837001/Gespraech-mit-Claus-Neukirch-von-der-OSZE/7837005
@sachlicher
Das Verhalten Russlands steht bereits im Konflikt mit Ihren Thesen, oder sehe ich das falsch?
@T.W.: Mea culpa.
die frage ob die beobachter nun offiziell oder semioffiziell für die OSZE unterwegs waren ist doch momentan völlig skundär,
fakt ist das Sie im Rahmen eines internationalen Protokolls auf Einladung der ukrainischen Regierung und mit Diplomatenstatus unterwegs waren und sofort freizulassen sind.
wenn man sich nicht mal mehr auf selbstverständlichkeiten einigen kann dann gute nacht.
warum soll russland eigentlich noch in info op kapazitäten investieren? wir zersetzen uns ja auch so mit destruktiven scheindebatten.
@b
Aus der Präambel des Wiener Dokuments:
Deswegen kommen wir schon sehr in den Bereich der Haarspalterei, wenn man einer Delegation, die auf Grundlage dieses Dokuments unterwegs ist und sagt, sie führe für die OSZE etwas aus… vorwirft, vorsätzlich falsche Angaben zu machen. Und Haarspalterei, um einen bestimmten politischen Spin zu erzeugen, finde ich ziemlich unsinnig.
Das BR-Interview legt ja nahe, dass es der „Delegation“ nur um die regulären Streitkräfte ging.
Wäre schon interessant wer das initiiert hatte, wer die Entsendung gebilligt hat, welche Auflagen es gab, wie die Zusammenarbeit mit dem Nachrichtenwesen (force protection!) und der OSZE ausgestaltet war.
Wohl alles eher die übliche Arbeitsweise als ein ganz großer Geheimplan.
Und dann ist man eben in den Checkpoint gestolpert…
@Memoria
Die Ukraine schickt auf bilateraler oder sonst einer Grundlage internationale Militärbeobachter, um ihre eigenen regulären Truppen zu inspizieren? Naja, mag ja sein …
Wenn sie alle die Bemerkung gestatten: ihr Deutschen seid ein seltsames Volk. Sie schicken beobachter in Krisenregionen offenbar ohne jegliche Vordenken was man tut wenn es zu Zwischenfaellen kommt. Kommt es zu einem Zwischenfall diskutieren Sie wer daran schuld ist, ob es vertragliche Grundlagen gibt und welche Ausweise und Kleidung die Beobachter getragen haben. Das alles ist aber vollstaendig irrelevant. Es ist irrelevant fuer die „Separatisten“ und das ist was am Ende zaehlt, denn Sie lassen sich dieses Spiel aufzwingen.
Ich verstehe nicht warum Ihre Regierung (ich hoffe sie tut es im Verborgenen) den Herren Separatisten nicht sagt, dass Deutschland – und auch die Nato sich nicht im Krieg mit den Separatisten befindet. Deshalb kann es keine Kriegsgefangenen geben und die Leute sind freizulassen. Wenn Deutschland handeln will, setzen Sie sich fuer die Anliegen der Separatisten ein und sehen sie zu dass Kiew mit den Leuten verhandelt. Aber machen Sie ihnen auch klar, dass Deutschland die Separatisten schnell als Kriegsgegner betrachten koennte falls die Leute nicht freigeben werden und dass das sehr unkomfortabel fuer die Sache der Separatisten enden koennte.
[Hm, gestern hatten Sie sich mit einer anderen E-Mail-Adresse angemeldet. Bestimmt Zufall. T.W.]
Ich denke die Bundesregierung weiss es selber noch nicht genau denn die OSZE sagt immer noch, dass es eine Mission nach dem „Wiener Dokument“ unter Leitung der Bundeswehr, die auf Einladung der Regierung in Kiew ist.
@ N-TV et.al.
Das Bundesverteidigungsministerium präzisierte derweil den Status der Gefangenen. Demnach war die Entsendung von Beobachtern in die Ukraine mit der OSZE abgestimmt. „Es handelt sich hierbei nicht um eine bilaterale Maßnahme, sondern um eine abgestimmte OSZE-Mission auf Einladung der Ukraine“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Diese Inspektionen in der Ukraine gebe es bereits seit März. „Deutschland ist die vierte Nation, die hierbei die Führung übernommen hat.“ Sinn der Inspektionen sei es, Transparenz und Vertrauen zu schaffen. „Dafür ist es notwendig, neutrale Beobachter unter dem Dach der OSZE auch in die Krisengebiete zu entsenden.“
Nach Darstellung der OSZE handelt es sich nicht um Mitglieder der diplomatischen Mission der Organisation, sondern vielmehr um eine Mission unter Leitung der Bundeswehr, die auf Einladung der Regierung in Kiew unterwegs sei. Die Inspektion nach dem „Wiener Dokument“ hat nicht das breite Mandat einer OSZE- Mission, sondern wurde allein unter den Staaten selbst vereinbart.
Herr Bundespräsident Gauck scheint in dieser Geiselsache das Einzige deutsche politische Schwergewicht mit Arsch in der Hose zu sein. Nur er fordert, der Rest hofft, erwägt
, bittet oder faselt drum rum. Mutti hat wohl noch Osterferien und Uschi ist erst am Montag wieder im Büro. Danke für so viel verbales Desinteresse für unsere Kameraden bei der OSZE.
An dem Tag an dem man Simon Ostrovsly entließ, wurden die OSZE-Militärbeobachter, wie er an einem Checkpoint gekidnappt.
https://news.vice.com/articles/i-had-it-pretty-easy-because-i-was-let-go-simon-ostrovsky-on-his-detention-in-sloviansk?trk_source=homepage-in-the-news
immerhin hat man im AA mittlerweile zum angemessenen Stil gefunden.
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Infoservice/Presse/Meldungen/2014/140427-Ukraine.html
@axel_f
Wenn dem so ist, dann heißt das ja, dass die Bw diese Gruppe offensichtlich recht unbekümmert in ein Krisengebiet hat fahren lassen. Der Kiewer Übergangsregierung kommt es ja recht gelegen…
Nur wer geht bei der Bw so leichtfertig mit seinen eigenen Leuten um? Und warum ist es ausgerechnet jetzt notwendig, bezüglich der Ukrainischen Armee neues Vertrauen zu schaffen? Oder sollte gezeigt werden, dass die neue „Nationalgarde“ mehr als nur eine Neuverwendung der Einheiten des Rechten Sektors ist?
mwk | 27. April 2014 – 19:09
„Mir sind zwei Sachen durch den Kopf gegangen – die Darstellung Putin als Retter westlicher Soldaten in der Not und zweitens : Gibt es eigentlich eine Gefahr für die Separatisten, sollten die Geiseln freigelassen werden ? Ich meine, die Geiseln stellen eine Art Schutz dar. ….“
Ich denke, das wird auch einer der wichtigsten Gründe für die Geiselnahme sein. Menschliche Schutzschilde. Solange deutsche Soldaten dort in Haft sind, wird die Bundesregierung alles tun, die Ukrainische Regierung um Mäßigung bei ihrer Anti-Terror-Operation zu bitten. Folglich gibt es in der Zeit keinen Angriff auf die besetzten Städte.
Ein weiterer Grund könnte die Verhinderung von Sanktionen sein. Steinmeier hat Lawrow angerufen, um nach eigener Aussage um Hilfe in dieser Sache zu bitten. Die Antwort könnte ungefähr so aussehen, dass man alles tut was man kann, sofern die deutsche Seite morgen keine Sanktionen unterstützen wird.
Alles schon ziemlich geschickt gemacht.
@Rado:
Nein, um den OSZE-Staaten anhand nichtukrainischer Beobachter zu zeigen, dass man sich defensiv aufstellt. Mit Blick auf die Absprachen in Genf – durchaus ein gewichtiges Argument.
Mir scheint das Ganze jedoch auch nur unzureichend mit der neuen Sondermission der OSZE abgestimmt (bei der ich bisher noch nicht mal gehört habe, dass wir uns hier „substantiell“ einbringen wollen).
Erfahrungsgemäß ist weitaus öfter Naivität und Dilenttantismus die Quelle von Nachrichten als eine große nachrichtendienstliche Super-Operation.
Der Guardian hat einen interessanten Bericht, demnach die G7 Sanktionen gegen einzelne russische Firmen im Energie- und Bankenbereich beschlossen scheinen:
„The new sanctions will target individuals or companies with influence in specific sectors of the Russian economy such as energy and banking. „
Und der britische Außenminister hat heute noch weitergehende Sanktionen in Aussicht gestellt:
„“It would be a price worth paying if this situation continues to deteriorate,“ Hague said. „We will calculate them in way that has the maximum effect on the Russian economy and the minimum effect on our own economy and the European Union’s.““
Umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt wie zurückhaltend gerade Großbritannien wegen seinens Bankensektors bisher war.
hier wie auch in dem faz lesermeinungenbereich liest und schreibt der kgb mit. es wäre doch schön, wenn irgend jemand dem kgb sagen würde, dass wir einen deutschen oberst dem kgb in der Ukraine nicht hilflos überlassen.
ab sofort sollten alle kontakte mit russischen Behörden eingestellt, alle Verträge auf Eis gelegt, alle Einreisen von russischen Staatsbürgern nach Europa gestoppt, ein vollständiger wirtschaftlicher Boykott durchgesetzt werden – und wenn die Herren vom kgb glauben, das wäre ein Witz, dann sollten wir diesen Unmenschen zeigen, dass man deutsche, die vom kgb als Kriegsgefangene bezeichnet werden, niemals in einer Pressekonferenz an den Pranger stellt und als Beute vorstellt.
Druschba, kgb.
Das AA ist ja lustig: „Russland steht in der Pflicht, … “
Warum eigentlich? Hat Rußland Soldaten dort oder sind das nicht andere Länder?
Die „Zurschaustellung “ zu verurteilen nachdem der Delegationsleiter gesagt hat er hätte dem zugestimmt ist auch etwas merkwürdig. Fällt man da nicht dem Mann in den Rücken?
@T.W.
Kann man sich in der OSZE Frage einfach darauf einigen das man die ausdrückliche offizielle Aussage des OSZE Wien akzeptieren? „lost.Team not OSCE monitors“
Jede Darstellung der festgesetzten Soldaten als „OSZE irgendetwas“ gefährdet die Neutralität der eigentlichen OSZE Mission in der Ukraine und macht diese angreifbar.
Noch ist die OSZE eine der wenigen Organisationen die hier überhaupt neutral vermitteln und agieren können. Will man das mit allen Mitteln zerstören?
Wenn die IBUK als Reaktion den Schwerpunkt in den nächsten Tagen langsam nicht auf Boulevardpresse und TV legt, dann könnte es ja sein, dass manchen bewußt wird, dass deutsche Soldaten in Geiselhaft von Terroristen sind. Die Mission ist in der Verantwortung von Deutschland (Regierung) der Bundestag wird Fragen haben …. die Bw Sokdaten auch.
@b
Kann man sich nicht darauf verständigen, dass die Beobachter unter Berufung auf ein OSZE-Dokument unterwegs war? Oder geht es darum, mit allen Mitteln die Legitimität dieser Militärbeobachtermission zu zerstören? Wäre ja auch eine Frage.
@ b
Die Formulierungen, die die OSCE verwendet sind „military observers carrying out an inspection under the OSCE Vienna Document had been taken captive“ und „abduction of members of the unarmed OSCE military verification mission in Sloviansk“.
Mal so in die Runde: Alle, die sich über das OSZE-Papierl lustig machen und so tun, als sei das einfach nur ein billiger Deckmantel für Spionage (wie es ja teilweise hier, teilweise in manchen Medien auftaucht), sollte sich dann die nächste russische Beobachter- und Verifikationsgruppe, die unter Berufung auf das Wiener Dokument in ein NATO-Land kommt, auch unter diesem Aspekt angucken. Und freudig einstimmen, wenn die Beobachter als russische Spione diffamiert werden.
Die Zeiten der SMM sind ja nun vorbei, oder mißt man immer noch den Umfang von Baumstämmen (gerne auch seinerzeit von Ostblock-Lkw-Fahrern gemacht)?
Vielleicht mal noch etwas zur Einordnung der Militärbeobachtermission:
Diese wurden in den letzten Wochen – nach OSZE-Angaben zur zivilen OSZE-Mission – mehrfach durchgeführt:
„Does this Monitoring Mission include military people in uniform?
No. Visits by uniformed military personnel from OSCE participating States to Ukraine are different from the OSCE Monitoring Mission.
The team of military experts from OSCE participating States in south and east Ukraine from 5 to 20 March were deployed at the request of the authorities of Ukraine. The visit took place under Chapter III of the Vienna Document 2011, which allows for voluntary hosting of visits by an OSCE participating State to dispel concerns about unusual
military activities.
At the moment, another group of eight unarmed military experts in uniform is on the ground in Ukraine. From 13 April, this team will be led by the Netherlands. They work under the invitation of Ukraine. The experts are on the ground under the Chapter III of the Vienna Document on risk reduction. They look at military aspects of the security situation
on the ground.“
http://www.osce.org/secretariat/116879?download=true
Im OSZE-Rahmen oder bilateral – interessant ist doch, dass es diese Erkundungen in den letzten Wochen mehrfach gab – und unter deutscher Führung kam man dann in Probleme.
@T.W. Volle Zustimmung Zu dem spielt keine Rolle mit welcher Bezeichnung Gastsoldaten mit den Gastgebern in deren Land unterwegs sind.
Putin würde ja schon bei russischsprechenden Geiseln zuschlagen ohne dass sie Bürger sind. Was würde Putin tun, wenn deutsche Soldaten mit russischen Soldaten in Russland von Kriminellen gekidnappt werden?
Was würde die deutsche Regierung tun, wenn russische Soldaten in Deutschland von Kriminellen festgehalten werden?
Der OSZE Status ändert nichts an der Situation bei einer Geiselhaft durch Kriminelle.
@Memoria 27. April 2014 – 20:34
Klingt schon einleuchtend.
Aber wie passt das von Ihnen beschriebene Motiv der Militärbeobachtermission, nämlich den OSZE Staaten zu zeigen, dass man defensiv aufgestellt ist, mit der Kriegsrethorik auch aus Kiew zusammen? Dort redet man schon länger als eine Woche (seit Genf) zB. vom dritten Weltkrieg.
Eine Stimme aus dem kalten Krieg, von dem wir ja wohl einen Aufguss erleben:
(Und aufgrund der es waehrend der WP/NATO-Zeit verboten war fuer Offiziere in Zivil in den ‚Ostblock‘ zu reisen:
‚Kagdij officer bes uniforme sanimaetca spionagij.‘ (Jeder Offizier nicht in Uniform verhaelt sich als Spion.)
Selbst wenn es nur eine UKR-DEU factfindig-mission war,
1. was sollten dann die Teilnehmer aus den anderen Nationen?
2. Glaubte man nicht, dass die ukrainischen Soldaten die Zivilisten als auslaendische Inspektoren wahrnehmen, besonders, da sie auch noch einen Dolmetscher brauchten?
Das Ganze erscheint mir wieder eine typische Bw-Pleite: Mitmischen ohne Hintergrundwissen, ungenuegend abgesichert und geplant, instinktlos ausgefuehrt.
Der Delegationsleiter wird ‚geopfert‘ – und ich hoffe weitere Kameraden werden derartige Missionen kuenftig ablehnen
@mwk | 27. April 2014 – 19:21
@sachlicher
Das Verhalten Russlands steht bereits im Konflikt mit Ihren Thesen, oder sehe ich das falsch?
Ich nehme nicht in Anspruch, Thesen,noch dazu überprüfbare, ausformuliert zu haben.
Ich sehe mich durch die aktuelle opensource-Quellenlage lediglich in der Lage,ganz augengeradeaus-unlike,Gedanken zur Sprache zu bringen.
Wer über ausreichend verifizierte Informationen verfügt,dürfte,wie es klabautermann unlängst hier äußerte (vorschlug?),spieltheoretisch analysieren mittels Brinkmanship (auch bekannt als chicken game),um Erkenntnisse zu Handlungsempfehlungen zu verarbeiten. Das tat ich definitiv nicht.
@Rado:
Keine Ahnung. Es paßt eben zumeist nicht alles immer super zusammen.
Ohne über irgendwelche Belege oder Kontakte zu verfügen stellt sich die Situation für mich ungefähr so dar: Das AA (und vermutlich andere) wünschen und fordern einen Ausbau der OSZE _Mission_ von 120 auf bis zu 500 Personen, andere in der OSZE verhindern dies. Also setzt man nun auf eine andere OSZE Methode um mehr sachkundige Beobachter vor Ort bringen und halten zu können.
Da Russland einen Einsatz der ukrainischen Armee gegen die Bevölkerung als Interventionsgrund genannt hat, ist dieses Beobachten und Verifizieren so essentiell – und wer beobachtet wird verhält sich auch anders – was wiederum deeskalierend wirkt. Russland andererseits hat – jedoch in Grenzen – ein Interesse an Verschärfung und Zuspitzung, und wollte und will auf der Krim bekanntlich gar keine OSZE Beobachter sehen. Wenn nun aufgrund der Entführung der Kern des Krisengebietes als zu gefährlich für die OSZE erklärt würde, so wäre dies dem Kreml schwerlich unrecht.
Nebenbei: Die genau Zusammensetzung des 8-Mann Teams ist auch interessant, die Interessen dieser Länder sind alle eindeutig. Ein Ungar z.B. ist nicht mit dabei. Die Zusammensetzung der anderen 3 vorherigen Teams wäre interessant.
@MikeMolto
„Das Ganze erscheint mir wieder eine typische Bw-Pleite: Mitmischen ohne Hintergrundwissen, ungenuegend abgesichert und geplant, instinktlos ausgefuehrt.“
Wenn dem so sein sollte und das BMVg in einer solchen Situation ohne sorgfältige Abstimmung und Kontakt mit der Führung handelt, dann wird UvdL einiges zu erklären haben.
Es würde mich nicht wundern, wenn in der Führung des BMVg keiner etwas von dieser Mission wußte.
@Elahan:
Dann wären als nächstes GenLt Kneip oder GeLt Fritz dran mit „Verantwortung übernehmen…“.
Aber vdL wird sich da kommende Woche wieder mit viel Besorgnis und Betroffenheit und medialem Beistand für die Angehörigen wieder schön rauswinden.
Steinmeier sagt bei BILD.de der OSZE die „volle Unterstützung für die derzeit laufenden Verhandlungen“ zu. Man sieht sich hier wohl auch mental in der zweiten Reihe.
@Rado: Einem Nachbarn, der Territorium raubt und mit Invasion droht, vorzuwerfen, dieser wolle wohl einen 3.WK anzetteln, ist -zumindestens in der Sprache vernünftiger Menschen- etwas anderes, als das, was Sie daraus zu machen versuchen.
Kiew ist nicht Täter sondern Opfer. Und der einzige Akteur, der in dieser Region Interesse an einer Eskalation der Lage inklusive Geiselnahmen, Mord und Folter hat, ist Moskau.
Kiew hält sich mit seinen Ordnungsmaßnahmen bisher in einem Ausmaß zurück, das an Selbstaufgabe und Kapitulation grenzt.
Den Vorwurf teile ich nicht: Eskalierende Wortwahl in der öffentlichen Presse wäre genau kontraproduktiv, und die OSZE ist zweifellos der bessere der zwei möglichen Verhandlungsparter. Spekulation: Die Beobachter kommen formell ohne Gegenleistung frei, die Ukrainer hingegen werden entweder ausgetauscht oder bleiben gefangen.
@Memoria
Reingefallen! Da steht zwar Zu BILD sagte der Außenminister, dann folgt aber wortwörtlich der veröffentlichte (und oben im Eintrag eingestellte) Text des Pressestatements. Erst mal nachschauen, ehe man dieser Quelle glaubt.
@all
Das ist/wird jetzt verdammt viel Spekulation, die sich hier breit macht. Ich nehm‘ das alles mal als Fragen mit in die Bundespressekonferenz am Montag.
http://www.arabnews.com/news/561806
Mal ein Artikel aus einer saudischen Zeitung. Wenn das stimmt haben die Russen anscheinend klar Stellung bezogen.
Angemerkt sei noch, dass die Presse hier nicht immer objektiv berichtet und Saudi und Russland arktisch kühle Beziehungen pflegen. Daher umso bemerkenswerter.
@Fred G
Das ist eine wörtlich übernommene AFP-Agenturmeldung vom Samstag; insofern keine neue Entwicklung.
@ fred G
was Russland sagt und was es tut sind zwei verschiedene Dinge.
Genfer „Verhandlungen“ qed.
auch das wird man hier wieder lernen müssen.