Blogtreffen in Berlin. Am Freitag!
Jetzt rückt der Termin auf einmal ganz schnell heran: Am kommenden Freitag, 25. April, findet das Blogtreffen der Leser/innen von Augen geradeaus! statt. Um 14 Uhr, wie angekündigt, im Gästehaus des Katholischen Militärbischofs in Berlin.
Da die Frage nach der Bestätigung der Anmeldungen wiederholt kam: Relax. Alle, die sich bis jetzt (22. April 10.00 Uhr) per E-Mail an die Adresse blogtreffen2014@augengeradeaus.net angemeldet haben, können und sollen dabei sein – und ein paar Restplätze sind auch noch frei. Für Kurzentschlossene.
(Damit verbunden auch wieder die Bitte an diejenigen, die trotz Anmeldung kurzfristig absagen müssen: Bitte tut auch das per E-Mail an die genannte Adresse – das erleichtert die Planung.)
Und in den vergangenen Tagen ist mir aufgefallen, dass wir am Freitag mal über eines reden müssten: Über die Kommentar-Kultur hier im Blog. Gerade die Ukraine-Krise hat zu einigen sehr unschönen Äußerungen geführt und die Kontroverse auch unter den Lesern emotional aufgeheizt. Wie gehe ich als Admin, wie gehen meine Leser damit um? Das Gespräch darüber wäre mir ein Anliegen.
Ansonsten freue ich mich auf alle am Freitag.
Finde ich super!
Ich werde zwar nicht zum Blogtreffen kommen, möchte aber trotzdem einen Diskussionsbeitrag zum Thema Blog-Kultur leisten.
Meiner Meinung muss man das mit dem Umgangston zwar im Auge behalten, darf es aber auch nicht überbewerten.
Zu schnell entsteht der Verdacht der Zensur. Es wurde ja schon mehrfach geäußert, dass der Blogbetreiber bei seiner Art der Moderation bestimmte Dinge zensiert, andere Dinge zulässt, die andere für zensurwürdig halten würden. Letztendlich liegt das in der Natur der Sache, wenn man Zensur an sich zulässt. Jeder Mensch ist das Ergebnis seiner Biographie, damit subjektiv. Damit positioniert sich ein Blogbetreiber zwangsläufig, wenn er bestimmte Beiträge löscht und andere Beiträge zulässt. Es wurde ja schon geäußert, dass in diesem Blog durchaus eine politisch gefärbte Moderation vorgenommen wird. Inhaltlich politisch kann ich vollkommen nachvollziehen, dass Herr Wiegold die Weltsicht der Deppen von der NPD nicht auf seinem Forum publiziert haben möchte – hätte ich auch nicht gern. Nur muss man sich darüber im Klaren sein, dass schon dies Zensur ist und man sich damit zu einer ideologisch geprägten Diskussionsplattform macht. Die reine Lehre der Meinungsfreiheit hat man damit verlassen, so gut die Gründe dafür auch sein mögen. Damit macht man sich angreifbar, wenn man anderen einen Mangel an Meinungsfreiheit zur Last legt.
Zwecks Lösung dieses Problem finde ich immer wieder die Schaffung von Off Topic- Bereichen oder eine „Trollwiese“ ganz klug, auf die alle rechtlich zulässigen aber ansonsten vollkommen unfassbaren Meinungsäußerungen verschoben werden können. Damit hat man nicht zensiert, sondern nur organisiert, was wiederum ein wesentlich geringerer Eingriff in den Meinungsäußerungswillen des Kommentators ist. Man würde sich damit nicht dem Vorwurf der Zensur aussetzen, könnte aber die konstruktive Diskussion vorm Bullshit etwas schützen. Ist natürlich operativer Aufwand, der Einwand ist berechtigt.
Die Argumentation mit dem Hausrecht des Blogbetreibers finde ich immer etwas kritisch. Formal ist das selbstverständlich gegeben. Wer jedoch sein Hausrecht ausübt, um (etwas überzeichnet) nur Meinungen zuzulassen, die Claqueur der eigenen Denke sind, der hat die Denkschule eines Despoten verinnerlicht und steht nicht für die FDGO. Unsere FDGO lässt es selbstverständlich zu, in seinem privaten Internet-Blog „Despot“ zu sein.
Kerngedanke der freiheitlichen demokratischen Grundordnung ist es nun mal, dass man sagen tun und lassen kann, was andere für groben Unfug halten, solange die Rechte Dritter dadurch nicht unerträglich eingeschränkt werden.
Da mit der Erfindung von Internetforen gesellschaftliche Diskussion mehr und mehr weg von der öffentliche Straße (Stichwort: Speakers Corner) hin zu normalerweise privat betriebenen Internet-Foren verschoben wird, sollte man hier mit seinem Hausrecht verantwortungsvoll umgehen, denn sonst nimmt die Diskussionskultur schaden.
Letztendlich kann dies Problem aber nur mit einem klaren Bekenntnis zur Meinungsfreiheit gelöst werden. Alles andere schafft eine Schere im Kopf, die für eine freiheitliche demokratische Grundordnung ungesund ist.
In dieses Spannungsfeld gehört dann noch die Psychologische Kriegsführung hinein. Hierbei werden nicht selten freie Gesellschaften mit intelligenter Propaganda angegriffen, weil Mangel an Bildung und Ressourcen es allzu oft möglich machen, Menschen per Propaganda eine Weltsicht unterzuschieben, die sie bei Beachtung aller entscheidungsrelevanter Parameter nie einnehmen würden. Auch von diesem Mechanismus lebten/leben all die Verführer und Menschenfänger, egal ob Kaiser Nero, Hitler oder Putin. Hier kommt man zu der Frage: Muss man die Meinungsfreiheit einschränken, um die freiheitliche demokratische Grundordnung zu schützen? So nach dem Motto: „Fucking for virginity …“
Eine ganz gute Auseinandersetzung mit dem Thema wird meiner Ansicht hier vorgenommen:
http://usaerklaert.wordpress.com/2006/11/22/free-speech-teil-1-warum-die-usa-holocaust-leugner-schutzen/
Wieder so ein Punkt, indem sich Deutschland mit seinem eher begrenzten Recht auf Meinungsfreiheit von den USA unterscheidet.
@Sun Tzu
Pardon, aber die Einschätzung dass schon dies Zensur ist teile ich keineswegs.
Sehr hübsch ist das in diesem Blog erläutert.
Bin leider auch nicht in Berlin dabei. Daher hier nur einige kurze Anmerkungen zu diesem wichtigen Thema der Meta-Ebene.
1. Ich persönlich sehe nicht, dass in diesem Blog „durchaus eine politisch gefärbte Moderation vorgenommen wird“. Aber das mag jeder für sich selbst entscheiden, je nach eigenem Standpunkt.
2. Ein fruchtbarer Dialog lebt von unterschiedlichen Positionen, keine Frage. Sie sind Grundvoraussetzung für Erkenntnisgewinn. Heißt das aber, keine Grenzen akzeptieren zu müssen? Wohl kaum. Freiheit der Meinungsäußerung gilt auch für den Blogbetreiber. Warum sollte er nicht sagen und entscheiden dürfen, wen und was er in seinem Forum zu dulden bereit ist?
3. Blogs finden in relativer Anonymität statt. Das hat Vor- und auch Nachteile. Der Vorteil liegt in der Debatte auf Augenhöhe. Nur die herrschaftsfreien Argumente zählen, und nicht die formale Position des Kommentators. Freilich kann anonym jeder alles behaupten, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden, was dem einen oder anderen eine willkommene und anderweitig verschlossene Spielwiese eröffnet. Gut (allerdings wohl unrealistisch) wäre, wenn jeder folgende Linie verfolgt: Ich schreibe nur das rein, was ich auch unter Klarnamen offen vertreten würde.
4. Aber zuletzt der aus meiner Sicht entscheidende Gedanke: Wir alle hoffen doch, dass Augengeradeaus! nicht nur ein Forum der Meinungsäußerung bietet, sondern darüber hinaus auch meinungsbildend wirkt, also bestimmte Dinge in Bewegung zu setzen imstande ist. Das geht aber nur, wenn das Blog eine hohe Reputation genießt, also als inhaltsschwer und seriös angesehen wird. Daran müssen wir alle ein hohes Interesse haben, denn anderenfalls taugen unsere Debatten bestenfalls für den Papierkorb. Allein von daher wünsche ich mir weiterhin eine in diesem Sinne nicht zu nachgiebige Hand bei der Moderation.
Sehr geehrter Herr Wiegold,
auch ich kann am Freitag leider nicht teilnehmen. Als Diskussionsbeitrag finde ich den >Sun Tzu< aber sehr wertvoll für das Treffen. Gerade solche Beiträge, gemischt mit den persönlichen Erfahrungen von Recht und Gerechtigkeit in einer leistungsorientierten (Berufs-) Gesellschaft haben mir das Folgen des Blogs über Ostern gründlich vergällt. Viele der User haben doch einmal gelernt: Ansprechen, beurteilen, folgern. Warum kann das nicht in einem Blog als Richtschnur zum Meinungsbeitrag werden?
Es ist alles angesprochen worden, nur nicht von jedem. Und ich habe den Eindruck, dass ich damit nicht der Einzige User bin. Information overflow at its best, mit der Tendenz damit die Relevanz zu verwässern.
Nix für ungut!
Ich wünsche allen viel gegenseitige Achtung und Respekt vor dem Provider dieses Forums!
@topic Zensur / Umgang mit Kommentaren
OT… ich weiß, aber das ist mir sehr wichtig!
Herr Wiegold ist NICHT durch die Meinungsfreiheit von seiner eigenen Verantwortung entbunden. Dies gilt sowohl für die private und berufliche Reputation als auch – in letzter Konsequenz – für zivil- und strafrechtliche Fragen. Er ist in diesem Sinne mit verantwortlich für jede dieser Meinungsäußerungen, auch wenn das scheinbar vielen Menschen bei Diskussionen über Meinungsfreiheit im Netz schwer fällt, das zu realisieren. Jede der Meinungen die er hier öffentlich zulässt indem er diese Plattform anbietet, kann privat, beruflich oder rechlich auf ihr zurückfallen.
Nur weil ich eine Meinung habe, muss niemand – auch kein einziger Blog- / Forenbetreiber – diese veröffentlichen. Das einzige Recht, dass uns mit der Meinungsfreiheit eingeräumt wird, ist eben eine Meinung zu haben. In Teilen schützt es uns dann noch davor, dass der Staat unsere Meinungsäußerung unterbindet, aber bereits dabei gibt es Einschränkungen, wenn die Meinung in Bereiche vordringt, die zuende gedacht, unseren Staat ernsthaft gefährden würden. Zivilrechtlich ist die Meinungsfreiheit deutlich eingeschränkt, vor allem dann, wenn sie geeignet ist zu verletzen und einzuschränken.
Und all das kann man auch ganz ignorieren und daran denken, dass wir hier zu Besuch sind.
@ T.Wiegold | 22. April 2014 – 13:38
Herr Wiegold, wir sollten doch nicht vorsätzlich aneinander vorbei reden.
Zensur ist der Versuch der Kontrolle des geschriebenen Wortes. Durch restriktive Verfahren (hier: Kontrolle/Löschung von Nutzerkommentaren durch den Portalbetreiber)soll der Informationsverkehr kontrolliert werden, um die Verbreitung unerwünschter oder ungesetzlicher Inhalte zu unterdrücken oder zu verhindern. Natürlich ist Foren- Moderation ein Akt der Zensur. Dazu sollte man auch stehen können. Mit staatlicher Zensur hat das selbstverständlich nichts zu tun.
Wie oben von mir erläutert, gibt unsere FDGO jedem Blog-Betreiber das Recht, auf seinem Blog zu schalten und zu walten, wie er das möchte. Dazu gehört das Recht, quasi willkürlich Personen und Meinungen zuzulassen oder eben zu verbieten.
Diese Vornahme von Informationskontrolle stellt selbstverständlich eine Form von Zensur dar. Nur ist diese Form der Zensur in unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung vollkommen legal und auch legitim, weil bei uns nun mal gilt: Der Staat darf (fast) nicht zensieren, Privatpersonen dürfen in ihrer privaten Lebenswelt, wozu auch Ihr von Ihnen betriebenes Blog gehört, (im Prinzip) schalten und walten, wie Sie wollen, incl. Zensur. Wie jede Zeitung ihren Zensor, äh Chef vom Dienst hat, so ist das auch bei einem Blog. Ob das in Praxis als Zensur oder als sinnvolles redaktionelles Qualitätsmanagement empfunden wird, liegt oft an der praktischen Ausgestaltung.
Nur weil Privatpersonen für ihre Dinge vollkommen legal Zensur ausüben dürfen, ändert das nichts daran, dass es Zensur ist.
Und hier kommen wir nun zu dem Maßstab, den Sie an Ihr Blog anlegen: Wollen Sie sich an dem Maßstab für Meinungsfreiheit orientieren, der für den Staat gilt, oder sagen Sie: „Ich bin privat, selbstverständlich bestimme ich, welche Meinung auf meinem Blog gelesen werden darf.“
Beides ist legal und im Prinzip auch legitim. Eine vorgeschaltete Informationskontrolle wirkt sich lediglich auf die quellenkritische Einordung Ihres Blogs aus. In diesem Sinne ist es nur ehrlich, dass Sie im Sinne der verlinkten Karikatur sagen: „Hier bestimmt Herr Wiegold, was hier steht und wer hier schreiben darf!“
Insofern ist das kein Problem. Für illegitim würde ich halten, wenn man behauptet, nicht zu zensieren, es aber durch Löschung nicht genehmer Beiträge doch tut. Die Methode sehen wir ja gerade bei Putin.
Der Anspruch des Blog sollte sich u.a. dadurch definieren, dass man analytisch und vor allem progressiv die Themenfelder bearbeitet. Nach meiner Meinung versuchen sich gerade bei dem RUS Thema tendenziell radikale Positionen bis hin zu Gewaltsehnsüchten „alter“ Stärke Gehör zu verschaffen. Der Anonymität ist dann noch zusätzlich Häme und Spot geschuldet. Ein schwieriges Umfeld für den Moderator.
Letztlich ziehen Sie die Grenze selbst und jeder konnte sehen, dass Sie ein Gespür für den richtigen Ton hatten…
@T.W. Sie haben recht, mit Worten gegen Putler anzuschreiben ist ohnehin sinnlos. Also dann, auf Nichtwiedersehen in zwei, drei oder fünf Jahren, wenn die EU höchstwahrscheinlich zerfallen sein wird und in Europa wieder Krieg, Bürgerkrieg und Anarchie herrschen. Anscheinend wollen die Menschen es nicht anders, sie haben ja auch aus 1618-1648, 1789-1815, 1914-1918 und 1939-1945 nichts gelernt. Jede Generation muss ihre Erfahrungen selber machen. Ihr Blog wird dann natürlich nicht mehr existieren, und ich werde in Amerika sein, darum schreibe ich „auf Nichtwiedersehen“. Ich bitte das nicht als negative Bewertung Ihrer Seite und Ihrer Person misszuverstehen. Ihre Friedenssehnsucht ist aller Ehren wert, aber ich ziehe Churchill und Eisenhower immer noch Gandhi vor, denn Gandhi hat die Welt nicht vor Hitler gerettet. Darum halte ich es lieber mit Martin Niemöller und werde nicht um des „guten Tones“ willen schweigen, bis niemand mehr da ist, um meine Warnungen zu hören und die einzigen Töne die millionenfachen Schreie der Massakrierten, Gefolterten und Vergewaltigten sind. Leben Sie wohl, und bleiben Sie übrig!
P.S. Ich bitte Sie nur, darauf zu achten, dass mein Nick nicht neu vergeben wird. Ansonsten werden wir hier womöglich bald Leute unter meinem Namen das Hohelied Putins singen hören, von einem angeblich geläuterten Paulus.
[Da es ursprünglich um die Kommentarkultur ging, verschiebe ich das in den Thread zu Blogtreffen/Kommentarkultur. T.W.]
Ich bin gespannt auf Freitag und werde dabei sein, sofern mir nicht vorher der Himmel auf den Kopf fällt…
Den Rest, der mir beim Lesen dieses Kommentar-Threads einfällt, spar ich mir jetzt.
T.W
ich kann leider, habe Samstag/Sonntag eine eigene Veranstaltung hier auf dem Lechfeld.
Ich denke, dass ihr Ansatz hinsichtlich der Diskussionsfuehrung der richtige Weg ist.
Nochmal danke, dass Sie sich das (fuer uns ) antun.
RioAmazoco | 22. April 2014 – 15:11
Originell, wie Sie den russischen Präsidenten hartnäckig als „Putler“ zu diskriminieren versuchen.
Auch sehr witzig, und kolossal mutig.
Genauso tollkühn, wie 70 Jahre „danach“ bestimmte Zeitgenossen immer noch glauben, Widerstand leisten zu müssen und sich so großartig als kleine Stauffenbergs oder Scholls fühlen.
***
Ich wünsche Ihnen allen ein ergiebiges und harmonisches Treffen am Freitag.
Liebe Leute,
ich würde es einer zivilisierten Diskussionskultur auch für förderlich halten, wenn man (oder frau) von persönlichen Angriffen absieht. Übrigens finde ich es merkwürdig, dass die meisten Kommentatoren – zu den interessanten Beiträgen von Thomas Wiegold – nur als Pseudonym auftreten. Das mag beruflichen Zwängen geschuldet sein, ist aber doch jämmerlich.
Matthias Köhler
Nach anfänglicher Planung werde ich aus nachvollziehbaren Gründen nun doch nicht an dem Blogtreffen teilnehmen. Vielleicht diskutieren Sie einmal über die Praxis Kommentatoren aufgrund einer unkommentierten und völlig wertfreien Nennung allgemein zugänglichen Lexikawissens unter Moderation und zugleich völlig unberechtigt in die rechte Ecke zu stellen. Zumal man hier schon mehrfach versucht hat mich in die gegenüber liegende linke Ecke zu stellen. Ich lasse mich nicht diffamieren und wie ein Schulkind in irgend eine Ecke stellen. Ehemalige Kameraden haben mir auch nachdrücklich geraten nicht an diesem Treffen teilzunehmen.
Ich wünsche aber allen Teilnehmern, die sich bei diesem Klima noch wohlfühlen, viel Spaß.
@Sun Tzu
Tja, mit der Meinungsfreiheit im Internet ist es schon schwierig. Nur zwei Anmerkungen:
Erstens, das Grundrecht der Meinungsfreiheit gilt – wie alle Grundrechte – nicht schrankenlos, sei es im oder ausserhalb des Internets. Rechtliche Grenzen sind hier zum Beispiel die Schmähkritik. Wobei die rechtlichen Grenzen von (nationaler) Rechtsordnung zu Rechtsordnung sehr unterschiedlich sind.
Herr Wiegold kann und muss die Grenzen der Meinungsfreiheit auf seinem privaten Blog auch unterhalb der unmittelbaren rechtlichen Grenzen selbst bestimmen.
Zweitens, bei der Diskussion über die Debattenkultur hier an dieser Stelle geht es aber nicht nur über die Meinungsfreiheit.
Es geht auch darum, dass die Diskussion in diesem Blog in den letzten Tagen einfach enorm langweilig war. Es ist m.E. schlicht uninteressant, wenn sich in weit über 100 Beiträgen die immer gleichen Leute – mit zunehmender Agressivität – die immer gleichen Argumente um die Ohren hauen. Dieser Blog beschäftigt sich – meist auf hohem fachlichen Niveau – mit Fragen der Bundeswehr und der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik. Was man da nun zum Beispiel unter dem Stichwort „Lagebeobachtung Ukraine“ lesen musste, war nach meiner Ansicht nicht nur vom Tonfall her bedenklich, sondern mit OT noch freundlich umschrieben.
Einige Diskussionsteilnehmer sollten mal im Hinterkopf behalten, dass es nicht nur um die Verwirklichung ihrer persönlichen Meinungsfreiheit geht, sondern auch darum, die Diskussion hier nicht immer wieder mit den gleichen Argumententationsmustern zu Tode zu reiten.
Ich finde, Herr Wiegold lässt hier wirklich eine sehr lange Leine. Meinetwegen könnte sie an der einen oder anderen Stelle im Interesse der Erhaltung eines spannenden Blogs durchaus auch mal kürzer sein.
Viel Spass beim Treffen am Freitag.
@ Patrick Horstmann | 22. April 2014 – 21:54
Strukturell haben wir im Prinzip keinen Dissens.
Das Problem ist nur: Wenn wir im guten freien Westen, der die Meinungsfreiheit als Ideal doch immer so hoch hält, in der täglichen Praxis dauernd zensieren, es aber nicht so nennen wollen, weil Moderation ja viel freundlicher klingt, dann manchen wir uns unglaubwürdig.
Das Dumme bei der Zensurdebatte ist halt: Es gibt sehr oft sehr gute Gründe, bestimmte Meinungsäußerungen zu zensieren. Wie wollen wir aber Putin für Zensur kritisieren, wenn sie bei uns dank „Privatisierung“ der Diskussionsräume tagtäglich gelebt wird?
Es geht Putins Propagandaabteilung ja auch darum, die westliche Werteordnung als verlogen und dekadent vorzuführen. Wir bieten propagandistische Steilvorlagen, wenn wir bei Dingen wie Meinungsfreiheit nicht konsistent agieren.
Und da landen wir zwangsläufig bei diesem Voltaire zugeschriebenen Ausspruch: „Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen.“
@Stefan
Ihre Haltung und die Konsequenzen, die Sie daraus ziehen, muss ich zur Kenntnis nehmen (obwohl Sie sich meiner Kenntnis nach nicht angemeldet hatten?).
Allerdings: wenn Sie schreiben
Ehemalige Kameraden haben mir auch nachdrücklich geraten nicht an diesem Treffen teilzunehmen.
Ich wünsche aber allen Teilnehmern, die sich bei diesem Klima noch wohlfühlen, viel Spaß.
scheint mir das doch sehr das Ziel der Diffamierung dieses Blogs zu verfolgen. Auch daran kann ich Sie nicht hindern, fühle mich allerdings nach dieser Einlassung in meinem Vorgehen bestätigt.
Dazu gibt es nur einen einzigen Kommentar: “ Weggetreten“!
Genau das ist es, ich sprach von Planung und nicht von Anmeldung. Auch hier unterstellen Sie mir eine Aussage die ich nicht getroffen habe. Weisen Sie doch selbst darauf hin, dass man sich auch noch kurzfristig (Restplätze) anmelden kann. Dies hatte ich ursprüglich vor. Eine langfristige Anmeldung war aus terminlichen Gründen ausgeschlossen.
„Übrigens finde ich es merkwürdig, dass die meisten Kommentatoren … nur als Pseudonym auftreten.“
Willkommen im Internet Herr Köhler!
@Vtg-Amtmann | 22. April 2014 – 23:12
Jetzt müssen Sie nur noch erklären wen Sie damit beleidigen wollen Herrn Wiegold oder mich?
wẹg|ge|tre|ten (ugs.): geistesabwesend, geistig verwirrt, benommen, besinnungslos: geistig w. sein; er war total w. in seinem Suff; »Ich war in der Klapsmühle«, sagt er, »ich war ein bisschen w.« (Wellershoff, Körper 118); Religionsstress habe ich schon immer sehr w. (dumm, unsinnig) gefunden (Lindenberg, El Panico 23); sie guckte ziemlich w. aus der Wäsche.
http://universal_lexikon.deacademic.com/197649/weggetreten
@Stefan: und ob wir uns beim Blogtreffen wohlfühlen werden! Das Ganze funktioniert nämlich wunderbar, wenn jeder offen durch die Welt geht und sich und seine Sicht der Dinge nicht als Mittelpunkt des Universums festzuzurren versucht.
Die informations- und Diskussionskultur hier funktioniert schon sehr lange sehr gut. Temporäre Eintrübungen wie solche Verhaltensweisen mit Anspruchsdenken, Anschuldigungen, Unterstellungen etc. gab es immer mal wieder, doch ich hoffe inständig, dass TW sich davon nicht die Laune und nicht die Motivation rauben lässt.
Bitte nicht vergessen: hier werden auch und gerade die Kommentare gelesen. Wenn es augengeradeaus nicht mehr gäbe, dann können Sie sicher gerne ihre Gedanken für die Leserbriefecke von Loyal oder die diversen anderen total überalterten sicherheitspolitischen Foren aufsparen. Bringt Sie das weiter?
Ich – und mehrere andere Menschen, die ich kenne- freuen sich auf dieses Treffen.
ohne die debatte jetzt unnötig ausschweifen zu lassen aber der erklär-cartoon auf den Herr Wiegold hier in offenbar positiver Manier verweist ist schon bemerkenswert und unfreiwiillig entlarvend.
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/04/21/geloeschte-kommentare-sind-keine-zensur-was-ist-meinungsfreiheit/
fassen wir also zusammen. wer meinungsdissident ist und darauf hin von der majorität diffamiert wird ist ein „arschloch“ das digital weggesperrt und mundtot gemacht zu werden hat.
man übertrage das gleiche Prozedere bitte auf die physische Welt und überlege sich was die erste Analogie ist die einem dazu einfällt.
meinungshygiene ist der feind freier gesellschaften und privilegiert letztlich nur die Inhaber der deutungshoheit des „gerade noch akzeptablen“.
Nur als Anregung Herr Wiegold. Immer wenn sie sich über einen blogpost inhaltlich ärgern, sehen sie ihn doch einfach als positives Indiz einer lebendigen demokratie.
Sorgen sollten sie sich erst dann, wenn sie keine post mehr finden über die sie sich echauffieren können
@ wacaffe
Sie ignorieren die Existenz destruktiver Teilnehmer (Trolle, Spammer, …) und unkonstruktiver Teilnahme (Selbstdarstellen, Nichtssagen, Totdiskutieren, Rumempören, wildes OT …). Das Problem liegt wesentlich beim Sozialverhalten, nicht der Meinung.
Und ja, dazu gehören auch Teilnehmer, die eine gutgehende Plattform ungefragt mit ihrem selbstdarstellerischen, dauerempörten OT zuspammen, nicht zuletzt weil ihnen anderswo keiner zuhören würde. (Und nur um das klar zu stellen: Damit sind mal nicht Sie gemeint, auch wenn wir in einigem unterschiedlicher Meinung sind. ;) )
@wacaffe: Sie stellen da soziale Anforderungen, die unerfüllbar sind. Jeder Stammtisch, jedes Forum, jede noch so kleine oder große Menschengruppe, jedes Haus hat seine Alphatiere und seinen Rahmen erlaubter Meinungen.
Deswegen gibt es im Internet nicht nur ein Blog sondern viele, nicht nur ein Forum sondern viele und außerhalb des Netzes in der guten alten Welt nicht nur einen Club und eine Zeitung und eine Redaktion, einen Medienkonzern, eine Partei, einen Verein, und so weiter – Sondern eben jeweils so viele wie möglich davon und alle in Konkurrenz zueinander.
Meinungsfreiheit heißt eben nicht, daß man anderen die Bude zubrüllen darf. Sondern Meinungs- und Pressefreiheit heißt, daß man eine eigene Bude aufmachen und betreiben darf.
Und Zensurverbot heißt nicht, daß der Hausherr ihm unangenehme Gäste nicht rausschmeißen dürfte. Es heißt nur, daß der Staat den Hausherren nicht, bzw. kaum, reinregieren darf,.
Genauso ist auch Moderation was ganz anderes als Zensur: Ziel ist es eben, dass nicht einige besonders Schrille/Lautstarke alles dominieren, und dass eben ausgewogenes und zielführendes Diskutieren überhaupt möglich wird.
(Mein Eindruck: Da scheint einigen schlicht die Erfahrung mit streitsüchtigen/gespaltenen Communities oder Versammlungen besonders selbstüberzeugter/individualistischer Teilnehmer zu fehlen. Hatte ich schon, brauch ich hier nicht auch noch. ;) )
@Matthias Köhler
Anonymität in Kommentaren hat in meinem Falle in der Tat etwas mit dienstlichen Zwängen zu tun. Zu leicht ist einmal etwas zu deutlich eine Meinung geäußert, die einem beruflich als offizielles Statement (absolut zurecht) nicht zugestanden werden kann. Sobald der Eindruck eines Zusammenhangs zum Amt das man ausfüllt entstehen sollte, hat man was falsch gemacht. Und da kommt es gar nicht darauf an, dass man als Privatperson schreibt, wenn der Leser den Beamten und die Behörde dahinter sieht. Da ich die Interpretation der Leser nicht beeinflussen kann, ist die Anonymität die einzige Methode, die es möglich macht, eine persönliche Meinung mit Fachkenntnissen einzubringen, ohne mit Gesetz und Dienstweg in Konflikt zu geraten oder Ansehen von Personen und Ämtern zu beschädigen.
Ich hoffe Sie können das nachvollziehen, denn das wird einigen anderen Personen ebenso gehen. Soldat oder Beamter ist halt nicht irgendein Job. Vielleicht kommt es einem dann nicht mehr jämmerlich vor. Ein internettypisches Verstecken ist es jedenfalls nicht.
@ J.R.
Das scheint mir manchmal genau das Problem auch hier zu sein. Und das hat gar nichts mit Meinungsfreiheit oder deren Beschneidung zu tun. Ich hoffe, dass diesem Blog solche destruktiven Tendenzen weitgehend erspart bleiben.
Als bisher stiller Mitleser möchte ich zu diesem Thema mit meiner Meinung nicht hinter dem Berg halten. Dieser Thread zeigt exemplarisch, was „hier“ seit relativ kurzer Zeit vereinzelt Einzug gehalten hat – Kommentare und eine Diskussionskultur, wie man sie so auch bei Spiegel Online finden könnte.
Der Mehrwert dieses Blogs besteht in den von TW präsentierten Themen und den sich daraus ergebenden Kommentaren. Diese sind in der Regel von sehr hoher Qualität und helfen stark bei Faktenkenntnis und Meinungsbildung. Auch bei unterschiedlichen Meinungen und teils hitziger Diskussion (z.B. alle Threads bzgl. Hubschrauberbeschaffung) blieb immer noch ein Informations-Mehrwert.
Momentan hat man hier oft den Eindruck, dass bestimmte Nutzer nicht mehr an einer Diskussion interessiert sind, sondern den Blog nur nutzen, um ihre eigene Sicht der Dinge hinauszuposaunen. Dagegen wäre grds. auch nichts einzuwenden, wenn das nicht in ewigen Wiederholungen, teilweise grenzwertigem Ton und ohne Mehrwert für die Diskussion geschehen würde.
Wenn man dann noch nicht verstehen will, dass andere an der Art des Vorbringens der Meinung, nicht deren Inhalt, Anstoß nehmen, entstehen Meta-Diskussionen wie in diesem Thread. Davon hat ein großer Teil der Leser allerdings herzlich wenig. Die ganze Misere dann auch noch TW unter dem Deckmantel der Zensur anhängen zu wollen, empfinde ich als gewagt .
@J.R.
Genau der Punkt des rumreitens auf dem Begriff der Zensur war der Punkt, der mich dabei beschäftigt hat. Schön auf den Punkt gebracht zu so später Stunde.
@drd
Danke für die Klarstellung. Ich darf die anderen Personenkreise, um die es mir in dem Thread zur Rüstungssendung ging, hinzufügen. Denn auch diese möchten mitunter beitragen/ tragen bei, müssen aber im gleichen Maße Sicherheits- und Verschwiegenheitserklärungen einhalten wie es Aktive im Dienstverhältnis auch tun müssen.
So wie andere, die vielleicht nicht mehr aktiv sind, aber trotzdem den Weg der Anonymität bevorzugen.
Daher finde ich Ihre Beschreibung sehr gut erläuternd.
Der Ton und das gegenseitige „anscheissen“ der letzten Wochen zeigt mir persönlich auch, dass dieser Weg so auch seine Vorteile hat. Aus der reinen Wahrung der Persönlichkeitsrechte und als Schutz vor Leuten die sich nicht benehmen können. Das Internet macht es ja leicht personenbezogene „Shitstorms“ zu starten. Ich habe keine Lust auf solche Aktionen, nur weil einem meine Meinung nicht passt. Denn gegen sowas vorzugehen kostet Zeit und Nerven. Da passt der letzte Absatz von @J.R. perfekt.
Oder andersrum gesagt. Auch wenn man hier mit manchem mal im Klinsch liegen sollte bricht sich keiner einen Zacken aus der Krone, wenn man einen Schritt zurück geht und die Angelegenheit entschärft. Bei Sachthemen mag dies ohne Probleme gehen. Bei der politisch-ideologisch aufgeladenen Keilerei habe ich da so meine Zweifel. „Und jetzt gibts nochmal richtig Haue, mit dem Stühlchen in die Schnauze“ ist beim Weltkulturerbe Pedersoli und Girotti lustig. Hier nervt es aber einfach nur noch.
Und noch als letzes bezüglich der Anonymität. Für mich ist und bleibt die zu respektierende Instanz Herr Wiegold. Bei ihm liegen meine Daten vor und wir kennen uns auch persönlich. Also bewege ich mich nicht in der kompletten Anonymität. So lange er damit keine Probleme hat, wie hier Leute sich nennen, ob Pseudonym oder Klarname, sollten andere es auch nicht haben. Und wenn man nebenbei Themen weiter ausführen will besteht immer die Möglichkeit des Austausches der Daten über T.W. Oder man geht zu einem Blogtreffen und schaut wen man so sieht und tauscht sich aus.
@wacaffe „fassen wir also zusammen. wer meinungsdissident ist und darauf hin von der majorität diffamiert wird ist ein “arschloch” das digital weggesperrt und mundtot gemacht zu werden hat.
man übertrage das gleiche Prozedere bitte auf die physische Welt und überlege sich was die erste Analogie ist die einem dazu einfällt.“
Ich übertrage das mal auf eine Party die ich gebe und einer meiner Gäste meint nun durch unangemessene Äusserungen die Party ruinieren zu müssen. Wenn ich das nun nicht akzeptiere und ihn vor die Türe setzte ist das doch mein gutes Recht.
Genau so sehe ich das hier auch und genau so passiert das in anderen Foren im Internet auch. In einfachen Fällen wird mit einem Verweis auf die Forenregeln der Thread geschlossen, ansonsten werden Beiträge gelöscht. Das passiert relativ haufig.
J.R. | 23. April 2014 – 2:38
Mein Eindruck: Da scheint einigen schlicht die Erfahrung mit streitsüchtigen/gespaltenen Communities oder Versammlungen besonders selbstüberzeugter/individualistischer Teilnehmer zu fehlen. Hatte ich schon, brauch ich hier nicht auch noch. ;) )
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Es gibt Leute, für die gilt: „Diskutiere nicht mit Idioten. Sie ziehen dich auf ihr Niveau herunter und schlagen dich dann mit Erfahrung!“ Da gebe ich Ihnen Recht.
Es kommt eben auf die Fähigkeit zur Einhaltung gewisser Grundregeln der Interaktion an. Das hat was mit Bildung und Kultur zu tun. Wenn hier ein gewisses Mindestniveau erreicht ist, kann man auch sehr kontrovers diskutieren, ohne das Gegenüber per (digital-) Mobbing mundtot machen zu müssen. Die Erfahrung lehrt, dass die, denen Argumente und Kultur fehlen, oft die Ersten sind, die zensieren oder nach Zensur schreien. Darum ja dieser ganze Aufwand um das Recht auf Meinungsfreiheit in freiheitlichen demokratischen Grundordnungen.
Auch in der Bundeswehr gab/gibt es ja die Struktur, dass man (Achtung, jetzt wird’s für Gutmenschen politisch inkorrekt) nicht jeden Mannschaftsdeppen ins Offizierskasino ließ, weil das das Niveau nach unten zieht. Diese oft vom Dienstherrn betriebene Strukturierung stellt selbstverständlich eine Einschränkung der Meinungsfreiheit dar. Im konkreten Beispiel ist das aber sehr sinnvoll. Und für Soldaten gelten eh weitergehende Maßstäbe bei der Beschränkung von Freiheitsrechten, als das für normale Bürger der Fall ist. Man muss sich dessen nur bewusst bleiben.
An Unis ist der Mechanismus, dass man für die Teilnahme an bestimmten Seminaren mindestens im Hauptstudium sein muss oder der Nachweis des Promotionsstudiums erst Türen öffnet. Nur all diese Ausschlussmechanismen für „Deppen“ sind heute out, weil ja ach so diskriminierend, und gehören zum heute verteufelten elitären Denken. (Weil Putin hier die alte aristokratische Denkschule vertritt, schlägt ihm ja so viel Sympathie aus Deutschlands (Möchtegern-) Eliten entgegen.)
Die aktuelle sicherheitspolitische Krise offenbart einige Brüche in unserer Gesellschaft, die wir dringend wieder kitten sollten, sonst werden andere Gesellschaftsideale für eine kritische Masse dominant und das wars dann mit unserer FDGO.
Guten Morgen,
die Idee eines Blogtreffens bewerte ich als zielführend und innovativ.
Leider ist mir die Terminsetzung durchgegangen und der Ort am Freitag auch etwas zu weit, auch wenn ich öfters im Jahr in Berlin/Potsdam bin.
Ich glaube auch, dass man im direkten Gespräch die negative Emotionalität herausnehmen kann, die ggf. manchmal beim geschriebenen Text herausgelesen wird.
Meinungsfreiheit real/ virtuell
Sie ist ein hohes schützenswertes Gut und der Grundstock einer funktionierenden Demokratie.
Solange sich niemand im eindeutig straftatrelevanten Bereich bewegt, sollte man auch differenzierte Meinungen zulassen können und kontrovers darüber diskutieren können, solange der Tonfall im normalen zwischenmenschlichen Bereich angesiedelt ist.
konstruktive Verbesserungsvorschläge:
Anpassung der Blog Software in dem Sinne, dass man Beiträge direkt mit +/- Daumen hoch/runter bewerten kann,
persönliche Unterdiskussionen im Menübaum ersichtlich abtrennen, um so dass eigentliche Thema nicht nach 5 Beiträgen abdriften zu lassen,
einfache Emoticons im Textfeld ermöglichen, um so die Stimmung des Verfassers/ Antworter besser einordnen zu können ( Kommunikation findet ja bekanntlich auf verschiedenen Ebenen statt)
Email Adresse des Avatarnamens sollte immer ersichtlich sein, um so direkte persönliche Diskussionen/ inhaltliche Übereinstimmung extern weiterführen zu können,
Ich bin zwar kein NERD aber solche Standard Dinge sind n.h.B. mittlerweile einfach und kostenfrei möglich.
Viel Spaß und Gruß
FvS
Falls es jemals ein Treffen im Raum Rhein-Main geben sollte, bin ich dabei.
Freies Geleit gegenüber „demokratischen Selbstschutzkräften“ vorausgesetzt ;)
Eigentlich ist zu dem Thema fast alles schon gesagt. Ein Aspekt fehlt vielleicht noch, nämlich die berechtigte Interessenlage des Blogbetreibers. Er selbst hält sich mit diesem Argument wohltuend zurück; umso mehr müssen wir anderen es erkennen und respektieren. Ich versuch das mal und hoffe, damit nicht völlig falsch zu liegen.
Der einzige, der in dieses Forum Augengeradeaus! echt viel investiert, ist Thomas Wiegold. Rund um die Uhr und mit unglaublichem Aufwand. Alle anderen nutzen seine Initiative ohne besondere eigene Anstrengung, ohne irgendein persönliches Risiko und völlig selektiv je nach Lust und Laune. Gut, das ist seine Entscheidung. Und er hat diese Entscheidung vermutlich nicht nur deshalb getroffen, weil er uns alle so furchtbar lieb hat, sondern weil die sicherheitspolitische Diskussion und Analyse seine Profession (und wohl auch ein Großteil seines Broterwerbs) ist.
Vergessen wir daher nicht: Er ist (freier) Journalist und als solcher auf eine möglichst hohe Reputation angewiesen. Und hier kommen wir zu einem wichtigen Punkt, denn das heißt im Klartext: Jeder Kommentar hier wird in der Fachwelt – ob er es will oder nicht – in gewisser Weise auch ihm selbst zugerechnet. Dies vor allem dann, wenn die Debatte aus dem Ruder läuft. Lässt er sein Forum zur Trollwiese verkommen, kann er beruflich einpacken. Von daher ist er bestens beraten, bereits den Anfängen zu wehren. Das macht er auch, und nach meinem Eindruck mit Augenmaß und erstaunlichem Großmut. Das ist ja auch die Kunst des Moderierens: Einerseits der Debatte möglichst freien Lauf zu lassen und damit alle Chancen des Erkenntnisgewinns auszuschöpfen, und sie andererseits in sinnvollen Bahnen zu halten.
Jeder, der da mit Hinweis auf ein „Recht zur freien Meinungsäußerung“ die Behauptung einer angeblichen Zensur bemüht und eine totale Freiheit einklagt, argumentiert ziemlich egoistisch und selbstverliebt. In diesem Fall lässt sich nur empfehlen: Mach dein eigenes Blog auf und schau, wie weit du damit kommst.
@KaLaBe
…ich stimme Ihnen zum Teil grundsätzlich zu.
Ergänzend möchte ich noch ein paar Gedanken anführen.
So ein Blog wie _Augen geradeaus_ lebt natürlich auch von den inhaltlichen Kommentaren der Nutzer zu den inhaltlichen auslösenden Beiträgen von Herrn Wiegold.
Sicherheitspolitik ist leider in der aktuellen Tagespolitik ein normativer Konsensbrei, es zeigt sich aber zum Glück, dass in der realen Welt mittlerweile sicherheitspolitische Inhalte und Ausrichtungen sehr kontrovers und differenziert diskutiert werden, insbesondere in der virtuellen Welt, abseits der Leitmedien, die den Konsensbrei nur neu aufrühren.
Das ist sehr positiv, zeigt es doch ein zartes Pflänzchen von aufkeimender Strategiekultur in Deutschland.
Ich sehe aber weiterhin die Gefahr, dass differenzierte Meinungen virtuell getötet werden, nur weil sie nicht konform erscheinen.
….damit meine ich nicht ausschließlich den Blog _Augen geradeaus_
Der Hinweis…“kann ja jeder sein Blog aufmachen“ wäre nur dann gerechtfertigt, wenn jemand eindeutig strafbar, extrem unhöflich und der Gesamtheit der Nutzer zuwiderlaufende Verhaltensweisen zeigt.
Dann ja, wie bei einer privaten/öffentlichen Party, gern und mit klarer Ansage.
ABER…erst einladen zu diskutieren um inhaltliche Informationen abzugreifen, dann aber mit der Moralkeule drohen, weil die Meinung nicht konform ist, ist nicht zielführend, sondern undemokratisch.
Damit meine ich nicht ausschließlich Herr Wiegold, dessen grundsätzliche richtige Intention der Niveauregelung seines Blogs natürlich von mir verstanden wird.
….schade, dass ich nicht in Berlin dabei sein kann, meistens regeln sich viele Missverständnisse einvernehmlich durch das direkte konstruktive Gespräch….
Gruß
FVS
@Thomas Wiegold
Bitte weitermachen wie bisher, am Treffen kann ich leider nicht teilnehmen. Vielleicht noch einmal in diesem Jahr ;-)
@all
Diese Diskussionen mit Meinungsfreiheit und persönlichen Angriffen etc sind schon erheiternd, wichtig und manchmal auch lästig.
Ich hoffe nur, dass dies sich nicht auf die Qualität bei kommenden Kommentaren zu anderen Themenkomplexen auswirkt, denn dieser Blog hat die Möglichkeit enorm viel Fachwissen zusammenzutragen und auch in der Politik gehört zu werden (!)
Ich schätze einige der Kommentatoren hier sehr, da sie sehr sehr viele wichtige Informationen liefern, welche sinst nur schwer zu bekommen wären!
In diesem Sinne
NMcM
PS: Pseudonyme sind eine Art des modernen Schutzes. Früher nannte man das bei uns mal Deckname ;-)
Es ist extrem schade, wie sehr hier anscheinend die Emotionen hochgekocht sind. In der Zwischenzeit gab es einige interessante Veröffentlichungen, die den Schauplatz Ukraine in ein differenziertes Licht rücken bzw. die schlechte Medienarbeit thematsieren. Ich bin schon vor enigen Tagen aus der Diskussion ausgetreten, weil ich nicht zwischen die Pro-EU- und die Pro-Russen-Fronten geraten wollte. Leider und das ist wohl ein unangenehmer Gedanke für einige, liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte und die Pole sind klein im Gegensatz zu dem Raum dazwischen. Der aber gerade gemieden wird.
Ich bin gespannt auf’s Blogtreffen und hoffe, dort wird zivilisiert diskutiert – sozusagen in alter Tradition!!
@NMcM: Sind wir doch einmal ehrlich, im Prinzip wissen doch die erfahrenen und engagierten User von AG ziemlich genau, wer hinter dem jeweiligen Nick oder Pseudonym steckt und kennen auch die jeweilige(n) Spezialstrecke(n) dieses Users. Und genau derart kommt ein interdisziplinäres Fachwissen bei AG zusammen, was dieses Blog eben besonders auszeichnet.
Hinzu kommt, daß das Blog AG spätestens seit der sich in 2012 bereits abzeichnenden EuroHawk-Pleite in der Politik gehört wird und dies bis heute mit vehemend zunehmender Tendenz. Gleiches gilt für die großen Print-Medien und deren „Online-Ableger“; hier kann man auf Anhieb ca. 10 Kollegen von T.W. nennen, die sich ihrer täglichen Pflichtlektüre bewußt sind.
Für meinen Teil darf ich sagen, in z.B. „infantristischen Bereichen“ habe ich bei AG unheimlich viel dazugelernt und AG hat auch binnen der letzten drei Jahre viel zu meinem persönlichen und beruflichen Netzwerk beigetragen. Wer sich finden will, der findet sich, auch ohne daß das über die Offenlegung der Kommunikationsdaten durch T.W. erfolgt und das ist das Schöne und/oder Gute an AG. Auch dafür Dank an T.W.!
Dem „@all“ von NMCM, „Diese Diskussionen mit Meinungsfreiheit und persönlichen Angriffen etc sind schon erheiternd, wichtig und manchmal auch lästig“, muß man allerdings und besonders seit ca. 1 Woche voll zustimmen. Leider, aber es bleibt zu hoffen, daß dies auf der fast allgemeinen Ratlosigkeit zum Thema „Krim und Ukraine“ beruht und sich damit alsdann erschöpft.
Leider kann ich – wie T.W. auch längst weiß – zum Blogtreffen nicht kommen, obwohl mein „Brötchengeber“ in der Nähe von Potsdam seinen Hauptsitz hat. Seit Monaten war absehbar, daß berufliche „Baustellen“ im 2ten Quartal 2014 voll fordern werden. Trotzdem wünsche ich dem Blogtreffen viel Erfolg.
Ich wünsche gutes Gelingen!
Mal ein anonymisiertes Beispiel wozu AG in Sachen Netzwerk führen kann. Der Mann wollte mich finden und hatte Erfolg, auf der Webpage einer Unternehmens- und Personalberatung wurde er fündig, wie er mir sagte. Gerade ging folgende Mail von diesem AG-User ein:
„ …. Sehr geehrter Herr XYZ,
nochmals besten Dank für Ihren Rückruf auf meine E-Mail und für das gestrige „Fachgespräch“ zum Thema Hubschrauber. Wie ich erst heute in AG gelesen habe (http://augengeradeaus.net/2014/04/mehr-hubschrauber-weniger-eurofighter-die-spd-nachjustierung-der-bundeswehrreform/#comment-102392 und http://augengeradeaus.net/2014/04/mehr-hubschrauber-weniger-eurofighter-die-spd-nachjustierung-der-bundeswehrreform/#comment-102849, ff), geht die Sache offenbar in eine neue Runde. Wie es scheint, ist die Zulassungs- und Korrosionsproblematik beim NH90 NFH und TTH ja wirklich sehr bedenklich. Ich werde das weiter verfolgen.
Nächsten Monat habe ich voraussichtlich Gelegenheit, mir mal franz. Hubschrauber in Aktion anschauen zu können. Bin jetzt schon gespannt, ob ich „Caymane“ oder doch nur „Pumas“ und „Cougars“ zu sehen bekomme. Werde auf jeden Fall mal nachfragen wie es um die Einsatzbereitschaft des „modernsten“ Hubschraubers der Welt bestellt ist.
Bei meinem letztjährigen Besuch in Masar war ich von den Schweden beeindruckt. Nachdem das mit den NH 90 nicht geklappt hat, wurden recht kurzfristig Sikorsky Black Hawks bestellt und als Forward Air Med Evac Hubschrauber nach Afghanistan gebracht. Ähnlich haben sich glaub ich die Dänen verhalten, die auch auf ein Hubschraubermuster gewartet haben (Lynx ??), das nicht gekommen ist. Jede Firma würde so handeln. Wenn ich meinen Auftrag nicht ausführen kann, muss ich eben eine andere Lösung suchen. So hat man es uns doch auch bei der Bundeswehr beigebracht: Auftreffen auf eine Sperre ! -> ausweichen und umgehen !! Ganz einfach.
Wie gesagt, ist mein Hauptstandbein xxxxxxxxxxxxxxxx . Ich denke, da gäbe es bei Rüstungsprojekten auch noch viele Ansatzpunkte für Optimierungen und Kosteneinsparungen. Vor kurzem habe ich mir die erste Fregatte 125 in Hamburg angesehen. Ein wirklich beeindruckendes Schiff. Aber wenn man dort in die Details einsteigen könnte, gäbe es auch noch eine Menge wertschöpfender (sprich kostensparender) Optimierungen. Werde mich mal verstärkt dieser Thematik widmen, vielleicht kann ich da meine Erfahrungen aus dem technischen und militärischem Bereich (bin auch soetwas wie ein „A 11 er der Reserve a.D.“ aus der Panzertruppe) einbringen .
Würde mich freuen, wenn wir in Verbindung bleiben könnten.
Mit besten Grüßen nach WWW.
ZYX
Ingenieurbüro ZYX
+ Produktionsplanung und –optimierung
+ Produktentwicklungen
+ freier Technikjournalist
Kommunikationsdaten ……………..
Soeben ist ein Sea King bei mir über Haus geknattert. (Kommt vermutlich aus Donauwörth und fliegt wieder heim, oder war auf Nav Flug in Laupheim), soetwas passiert nur einmal im Schaltjahr, sie fliegen also noch!
Falls Interesse an Lesestoff besteht, können Sie in den Archiven von XXXXXXXXX und YYYYYYYYYY einige Reportagen von mir finden:
Links auf 5 Leseproben zum NH90, zu Schnellbooten, zum Patriot-System, zur DO 228 (Öl-Adler) und zur CH 53 Piloten-Ausbildung. Viel Spaß beim Lesen! ……..“ (E-Mail-Auszug – Ende)
Kommentar von Vtg-Amtmann: Könnte mir vorstellen, daß Analoges beim Blogtreffen sich mehrfach wiederholen wird.
Ah gutes Gefühl, wenn sich jetzt Panzerexpertise bei der F125 verwirklichen lässt. Wo die Wertschöpfung hängen bleiben soll, kann ich mir auch schon gut vorstellen……. Es darf auch keine Gelegenheit ausgelassen werden.
Warum ahne ich, dass (auch?) dieser Thread zu entgleisen droht?
@ T.W.
ob das am Freitag gut gehen wird.
Muss ich mich um Mediation im Gästehaus noch zusätzlich kümmern?
Bitte Info zeitnah.
Danke.
@ T.W.
Noch ist ja nichts passiert. Und den Amtmann fangen wir schon wieder ein.
Aber mal im Ernst eine andere spontane Idee (die vielleicht in Berlin diskutiert werden könnte): Wäre es die Mühe wert, mal so etwas wie einen internen AGA-Kodex für eine sinnvolle Beteiligung an dem Blog zu entwickeln und anschließend auf Ihrer Homepage als Leitfaden zu verankern? Genügend Erfahrungen (positiv wie negativ) liegen ja nun bereits vor. Und vielleicht könnte AGA damit auch eine Vorreiterrolle für so manch andere Foren einnehmen.
Das sollte natürlich nicht allein auf Ihren Schultern liegen, sondern ein Produkt der AGA-Gemeinde werden (falls sich hier ein Konsens erzielen lässt). Leider bin ich selbst die nächsten 2 Wochen auf Reisen. Danach würde ich mich aber selbstverständlich an der Erarbeitung beteiligen, falls gewünscht.
Ich wünsche gutes Gelingen in Berlin! Ohne Mediationsbedarf natürlich :-).
@Z25: L&R-Technik, Schiffsbau, Anlagentechnik, etc. haben irgendwo die gemeinsame Basis des soliden Maschinenbaus. Soll ich jetzt das Diplomzeugnis samt Vitae und Berufserfahrung von dem User auch noch hier einstellen um Ihrer vorschnellen Wertung entgegenzutreten?
Und mal ganz klar gesagt, wer sich bieterseitig als Unternehmer auf das Mil. Beschaffungsgeschäft einläßt, der zahlt erst mal teils bis zu 10 Jahre drauf und das schlägt auch auf dessen Speziailistenteam auf der „Habenseite“ voll durch! Und wenn man den Auftrag dann einmal endlich hat, gibt es immernoch viele „?????“
Vielleicht soll es auch Unternehmer und Spezialisten geben, die nicht bei ihrem Hauptstandbein auf das Bw-Beschaffungswesen angewiesen sind, sondern als Ehemalige sich mit einem gewissen Herzblut und mit einer Praxis- und Truppennähe engagieren (so lange es noch Spaß macht)?
Und wenn es keinen Spaß mehr macht, dann läßt man es eben und schmeißt nicht gutes Geld dem schlechten hinterher. Da langt dann ein nettes Schreiben an den BRH und/oder an PrintMedien. (Beispiel: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bundesrechnungshof-zeigt-faelle-von-verschwendung-von-steuern-a-866940.html & http://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/bemerkungen-jahresberichte/2012/einzelplanbezogene-entwicklung-und-pruefungsergebnisse/bundesministerium-der-verteidigung/2012-bemerkungen-nr-63-bundeswehr-sollte-erwerb-von-luftkissenfahrzeugen-nicht-weiter-verfolgen).
Das Wort „Vorurteil“ kommt nämlich von „man soll nicht etwas verurteilen, bevor man es nicht beurteilen kann“!
KeLaBe | 23. April 2014 – 16:55
Sowas hatte ich vorhin auch schon kurz hingetippt, aber wieder weggenommen, weil ich ja nun nicht die Meistbeteiligte hier bin. Finde ich aber gut, viele Foren lassen einen so etwas ja schon bei der Anmeldung „unterschreiben“.
@Vtg-Amtmann, @Z25
Mir scheint, das Thema ist für diesen Ort erschöpfend behandelt. Wenn Sie sich weiter drüber austauschen wollen… soll ich die beiderseitigen Mailadressen vermitteln?
@KeLaBe
Gute Idee, kann man drauf weiterdenken.
Verstanden, Herr Wiegold, keine Sorge………….
Aber, geehrter Herr Amtmann: Was soll mir und dem geneigten MItleser das Thema Luftkissenfahrzeuge sagen? Der BRH hat immer Recht?