Jetzt doch: Deutsche Eurofighter an die NATO-Ostgrenze
Nachdem das Verteidigungsministerium bisher ziemlich gemauert hat, zeichnet sich nun ab, dass die Bundeswehr als Zeichen der Bündnissolidarität angesichts der Vorgänge in der Ukraine die osteuropäischen NATO-Staaten auch militärisch unterstützen will. Aus der Meldung von Spiegel Online vom (heutigen) Samstagabend:
Das Verteidigungsministerium ist demnach bereit, bis zu sechs Bundeswehrmaschinen für eine verstärkte Luftraumüberwachung („air policing“) im Baltikum zur Verfügung zu stellen. Die Zahl der dort verfügbaren Nato-Maschinen soll mindestens verdoppelt werden. Zudem sieht sich das Verteidigungsministerium in der Lage, das fehlende Führungsschiff für einen Nato-Marineverband zu stellen, das zu einem Ostsee-Manöver auslaufen soll.
Entscheidend werden da natürlich die Details. Bislang, das wurde das BMVg nicht müde zu betonen, stellen andere NATO-Länder jeweils zwei Maschinen für die Alarmrotte über Estland, Lettland und Litauen. Eine Verdoppelung wären dann vier Maschinen, und Großbritannien, Frankreich, und Dänemark haben dazu bereits zusätzliche Abfangjäger angeboten. Für welchen Zeitraum wie viele Eurofighter (andere Abfangjäger hat die Bundeswehr ja nach der Außerdienststellung der Phantom II nicht mehr) der Luftwaffe angeboten werden, scheint ja noch nicht bekannt.
Laut Spiegel Online läuft das im Außenministerium unter der Bezeichnung verstärkte Routineoperationen im Bündnisgebiet, und diese Verstärkung solle am kommenden Dienstag von der NATO beschlossen werden. Bislang, so stellt es jedenfalls das Berliner Verteidigungsministerium dar, sei der Beschluss zur Verstärkung der Luftraumüberwachung über dem Baltikum, des so genannten Baltic Air Policing, noch nicht gefallen – alles, was an zusätzlichen Maschinen bereits dort sei (USA) oder angeboten werde, sei nur bilaterale Trainings-Verstärkung.
Das dürfte sich ja dann vielleicht bald ändern. Warten wir mal die Einzelheiten ab.
(Bereits aufgelaufene Kommentare dazu aus anderen Threads verschiebe ich hierher.)
(Foto: Eurofighter im Air-to-Air-Einsatz – Bundeswehr/Bicker via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
Semi-offtopic: Keine Panzer gen Osten, wohl aber „bis zu sechs“ Maschinen zur Unterstützung des Baltic Air Policing und eine Marineeinheit in der Ostsee. So spiegel online aktuell.
@ dallisfaction
na es geht doch!
jeglicher positiver effekt ist durch die anfängliche bremserattitüde natürlich verpufft.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ukraine-krise-militaerische-unterstuetzung-fuer-nato-staaten-in-osteuropa-a-961459.html
Wann solls denn losgehen?
Wie lange / Wann ist die Mission complete?
Bleiben beide deutschen QRA (Neuburg/Wittmund) on Status?
Bedeutet das Verzögerungen für den personellen EF-2000 Aufwuchs?
Wie viele Raketen je EF-2000?
Radarraketen (Meteor/AMRAAM) ;o) oder nur Heat (Achtung Fangfrage)?
Übung oder Auslandseinsatz?
AVZ?
Orden?
Wie viele Übungsflüge täglich im Baltikum?
Wo stationiert im Baltikum?
Wenn Siauliai – können die die ganzen „Nationen“ gleichzeitig aufnehmen?
Welches Kriterium muss erfüllt sein für eine Rückkehr?
usw.usw.usw. ….
Ist inzwischen durch BMVg bestätigt, dass es solche Überlegungen gibt. Sabine Siebold von Reuters meldet:
Über einen Einsatz der Bundeswehr müsse zwar zunächst die Politik
entscheiden, sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums am Samstagabend der Nachrichtenagentur Reuters. Sobald es aber eine politische
Entscheidung gebe, „könnte die Bundeswehr sich an Flügen zur Luftraumüberwachung mit AWACS-Maschinen über Rumänien und Polen sowie an Trainingsflügen im Rahmen des Air Policing über den baltischen Staaten beteiligen“. Auch ein deutscher Beitrag zum
Nato-Minenabwehrverband in der Ostsee werde derzeit geprüft.
Da isser wieder – der Wiegold Effekt. Von wegen low ops Familienwochenende…
hihi
Deutschland „reagiert“ nur noch. Erst muss man sich blamieren, weil nichts kommt. Danach melden sich andere Staaten zu Wort und fragen sich:“Where the Fuck is Germany?“. Und dann kommt der deutsche Michel…gaaaanz langsam.
Peinlich, dieses NATO-Deutschland
Und mit bis zu sechs Eurofightern will man jetzt was? Und aus welchen Ecken hat man einsatzbereite Maschinen und entsprechend erfahrene Besatzungen gekratzt?
Und da reden wir von einem russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine. Ist dies etwa kein Truppenaufmarsch (an der Grenze zu Russland)?
Obwohl:
„Vier internationale Inspektionen gemäß dem Wiener Dokument zu vertrauens- und sicherheitsbildenden Maßnahmen, die im März dieses Jahres auf dem europäischen Teil Russlands unter Teilnahme von Vertretern Lettlands, Deutschlands, der Schweiz, Finnlands, Estlands, Belgiens, Frankreichs und der Ukraine durchgeführt wurden, haben keine ‚aggressiven Vorbereitungen‘ festgestellt sowie keine militärischen Aktivitäten mit Ausnahme der zuvor angekündigten registriert.“
http://de.ria.ru/security_and_military/20140328/268136295.html
Das erinnert mich doch enorm an den Kalten Krieg. Und wir sind natürlich fleißig mit dabei. Ich hoffe wir sind nicht auch beim heißen Krieg dabei, dem wir uns mit großen Schritten nähern. Dies sollte man stets im Hinterkopf behalten. Besonders die Menschen, die bei derartigen Meldungen leuchtende Augen und Schaum vor dem Mund bekommen.
Ganz bewußt dumm muß ich mal fragen, soll in der akuten Situation etwa noch das Parlament darüber debattieren und entscheiden wie die Bw sich an AWACS-Flügen und Trainingsflügen beim Air-Policing beteiligt, oder haben Frau Oberfeldarzt sich zum wiederholten Mal als Wochenend-OvWa des BMVg-PrInfo-Stabes um Kopf und Kragen geredet, nur keiner hat es bemerktt?
das TaktLwG 74 wurde am vergangenen Donnerstag in Verlegebereitschaft versetzt ! Die Teilmahme an der Übung FrisianFlag wurde abgesagt aus oben genannten Gründen !
6 Eurofighter für die Baltenstaaten ? Russland hat ca. 1700 Kampfflugzeuge, Deutschland geplant 225. Das übliche verteidigungspolitische Vorgehen: Man verlässt sich auf die Fähigkeiten der USA.
@Hohenstaufen
Sind die 1700 russischen Kampfflugzeuge denn alle im Grenzgebiet zu den Baltikstaaten?
Ist die Planung für das gemeinsame Manöver mit den ukrainischen Streitkräften eigentlich noch aktuell?
http://www.stripes.com/news/us-army-to-proceed-with-planned-exercise-in-ukraine-1.272551#.Uzc-66b0ulM
Wir sind hier doch nicht bei ‚Axis and Allies‘ und rechnen stumpf.
Es geht um ein (militär)politisches Signal. Und man erhöht den Preis für eine Luftraumverletzung, denn die Kontaktwahrscheinlichkeit zu einem NATO-Lfz steigt.
Daher kommt es auf das reine Zahlenverhältnis nicht an.
Sechs deutsche Eurofighter und die Marine. Merkel und von der Leyen eskalieren also weiter, statt sich zu bemühen zur Entspannung beizutragen.
Sowohl beratungsresistent als auch unfähig, Lehren aus der Geschichte zu ziehen.
1914.
Vor 100 Jahren weigerte sich die „Elite“ ebenfalls, den steigenden Bleigehalt in der Luft wahrzunehmen. Das dumme Volk tanzte ahnungslos weiter auf dem Vulkan, heute läßt es sich vom Dumm-Fernsehen oder den „Smartphones“ verblöden.
Ostküste (weit vom Schuß) befiehl. Wir folgen.
Um mit dem Generalfeldmarschall von Rundstedt zu sprechen: „Ich sehe black.“
@Tom | 29. März 2014 – 22:51
Wieso sollten denn die Russen den Luftraum der baltischen Staaten oder anderer Staaten verletzen? Dazu kommt, dass mögliche Luftraumverletzungen noch lange keine kriegerische Handlung sind oder gar militärische Maßnahmen rechtfertigen würden. Luftraumverletzungen sind bei weitem keine Seltenheit. Ein extremes reales Beispiel wäre Israel gegenüber seinen direkten und sogar indirekten Nachbarstaaten. Alles mit Billigung des Westens. Um einen Luftraumverletzer abzudrängen benötigt man nicht so viele Kampfflugzeuge. Und für die Abwehr eines echten ersten Luftangiffs wären es viel zu wenig Kampfflugzeuge. Selbst wenn wir noch weitere 200 dort stationieren würden. Die wären am Boden nur ein leichtes Ziel. Mehr nicht.
„Wieso sollten denn die Russen den Luftraum der baltischen Staaten oder anderer Staaten verletzen?“
Wieso die Russen? Ich denke eher an gut ausgerüstete Selbstverteidigungskräfte. ;-)
@Tom | 29. März 2014 – 23:26
Genau. Dann sicher mit blauen Luftballons.
@Stefan
Schon mal geschaut wo Königsberg liegt?
Man benötigt sie am wenigsten um Luftraumverletzer abzuschrecken, sondern eher als ein Zeichen der Solidarität.
@Elahan | 29. März 2014 – 23:32
Nun, dann wollen wir mal hoffen, dass die Russen für die Millionen von Russen in den baltischen Staaten, der Ukraine und in Weißrussland (ca. 20 Millionen) nicht ebenfalls derartige „Zeichen der Solidarität“ setzen. „Zeichen der Solidarität“ wer hat sich nur diesen verharmlosenden Schwachsinn ausgedacht. Es handelt sich schlicht um einen Truppenaufmarsch und eine Erhöhung der Kriegsgefahr.
“verstärkte Routine“ – herrlich! In Wording/Semantics sind wir wahrlich Weltklasse.
Wenn Neuburg die Teilnahme Frisian Flag gecancelt hat, weil man 6 Lfz ins Baltikum sendet, dann sagt das über die Möglichkeiten der Lw was aus?
Jetzt wird erstmal geschaut, wer die für die Verlegung notwendigen Currencies hat. Z.B. so was banales wie ein „LongRange“-Lehrgang für Langstreckennavigation….
@ Hohenstaufen
Worin liegt der Sinn, Deutschland gegen Russland aufzurechnen? Die EU-Staaten haben zusammen 2000 Kampfflugzeuge. (In Sachen Nato kommen allein durch Norwegen und die Türkei noch etwa 300 F-16 dazu, und die USA haben ebenfalls etwa 200 Kampfflugzeuge in Europa stationiert.)
Letztlich ist man dann wieder bei dem was Tom sagt: Es geht darum deutlich zu machen, dass die baltischen Staaten vollerwertige Nato-Mitglieder ohne wenn und aber sind. Und wohl auch darum, über den Handlungsunwillen hinsichtlich der Ukraine hinwegzutäschen. Denn beim eigentlichen Krisen-Szenenario – einem russischen Einmarsch in der Ukraine im April/Mai, hätten EU und Nato wenig entgegenzusetzen.
@ Stefan
Dass Russland verpflichtet ist, die Ukraine über Übungen in Grenznähe zu informieren vergessen Sie anscheinend – genau das ist aber nicht geschehen. Auch scheint das Frühlings-Manöver, dass von russischer Seite für die Truppenberwegungen genannt wird, nicht zum vorgehen zu passen. Ansonsten fand meines Wissens ein Überflug entlang einer vorher abgesprochenen Strecke im Rahmen von Open Skies statt. Eine Stellungsnahme der Inspektoren liegt mir nicht vor – Ihnen?
Da wird die Jahresurlaubs-/Lehrgangs-/Karriere-/Afghanistan-Planung für 2014 in den EF-Geschwadern (wie viele sinds nochmal?) sportlich werden….
@J.R. | 29. März 2014 – 23:52
Ich vermute mal Russland hat Janukowitsch informiert. ;-)
http://de.ria.ru/politics/20140329/268140064.html
Generell sehr empfehlenswert ist der FP-Artikel: „Russia’s Window of Opportunity in Ukraine“ – If Putin wants to make a grab for Ukraine’s east and south, he’ll need to move soon“.
@ Stefan
Für jemanden der bei jeder Nato-Bewegung den heißen Kalten Krieg an die Wand malt nehmen Sie die russischen „Spielchen“ aber sehr gelassen. (Immerhin scheint es der Kreml was den mit Waffengewalt ernannten 4%-Goblin deutlich weniger genau zu nehmen. Von internationalen Abkommen ganz zu schweigen. Aber das waren ja weder Nato noch Amerikaner, also kann man ja drüber lachen?)
J.R.
Sie dürfen ihm die Loyalität zu seinen alten Oberbefehlshabern nicht übelnehmen. Schwedt ist als Motivation letztlich stärker als alle Jahrzehnte, die seitdem vergangen sind.
J.R. | 29. März 2014 – 23:52
Zitat: „Ansonsten fand meines Wissens ein Überflug entlang einer vorher abgesprochenen Strecke im Rahmen von Open Skies statt. Eine Stellungsnahme der Inspektoren liegt mir nicht vor – Ihnen?“
Man kann wohl davon ausgehen, dass wenn die Inspektoren Unregelmäßigkeiten festgestellt hätten, dann hätten unsere „russlandfreundlichen“ Medien dies bereits hinreichend ausgeschlachtet. Schweigen belegt eher, dass man nicht gefunden hat, was man gern gefunden hätte. Ich kenne nur folgende Meldung.
„Vier internationale Inspektionen gemäß dem Wiener Dokument zu vertrauens- und sicherheitsbildenden Maßnahmen, die im März dieses Jahres auf dem europäischen Teil Russlands unter Teilnahme von Vertretern Lettlands, Deutschlands, der Schweiz, Finnlands, Estlands, Belgiens, Frankreichs und der Ukraine durchgeführt wurden, haben keine ‚aggressiven Vorbereitungen‘ festgestellt sowie keine militärischen Aktivitäten mit Ausnahme der zuvor angekündigten registriert.“
http://de.ria.ru/security_and_military/20140328/268136295.html
@califax | 30. März 2014 – 0:22
Die einen haben ihren Oberbefehlshaber in Moskau. Die anderen haben ihn in Washington. Meiner schläft gewöhnlich nachts neben mir. ;-)
Liebe Putin-Claqueure: nach eurer Logik ist also eine Verlegung von vier Eurofightern in ein verbündetes NATO-Land eine unverantwortliche Kriegshetze, aber der Aufmarsch von 30.000 Russen, die an der ukrainischen Grenze bereitstehen, um auf ein Fingerschnippen aus dem Kreml hin über unschuldige Frauen und Kinder herzufallen, eine Geste des Friedenswillens? Dann seid ihr wohl auch der Meinung, die Bedrohung des „Großdeutschen Reiches“ durch die polnische Post in Danzig habe den Zweiten Weltkrieg ausgelöst? Schließlich ist es kein Wunder, dass sich bisher außer der Linkspartei und der NPD nur ein paar demente Altkanzler für Putin ausgesprochen haben.
Eine feine Gesellschaft, da fühlt man sich sicher wohl als Gutmensch!
ähh ja. unsere völkerrechtspezis mal wieder.
ein nichtgenehmigte einflug militärischer Luftfahrzeuge ist ein klassischer casus belli und berechtigt bei nichtkompliantem verhalten zum abschuss der betreffenden maschine.
gilt auch für deutschland die bverfg regelung gilt nur für zivilmaschinen (wegen unbeteiligter usw)
schönes beispiel jüngst in der türkei. syrischer flieger in türkischem luftraum. abschuss. finito
(und jetzt bitte keine false flag debatten, ich gehe jetzt mal rein abstrak von der schilderung der türkei aus, deren vorgehen legal gwesen wäre wenn es sich so wie gschildert zugetragen hat)
Selbstredend sind die Maschinen dann ohne jegliche Aim-9 oder IRIS, geschweige denn mit AMMRAM bewaffnet. Einzig und allein Platzpatronen für die BMK in den Farben Rot Weiss und Blau sind erlaubt.
@RioAmazoco | 30. März 2014 – 0:31
18 US-Kampfflugzeuge wurden bereits nach Polen und in die baltischen Staaten verlegt. Die Briten haben die Verlegung von weiteren Kampfflugzeugen angekündigt. Und bezüglich Deutschlands spricht man von 6 und nicht von 4 Kampfflugzeugen. Ein Geschwader sollte damit erreicht sein. Es geht hier also keineswegs um reine Symbolik bzw. ein „Zeichen der Solidarität“. Dafür hätte ein Besuch Obamas im Baltikum, und eine deutliche Rede, ausgereicht. Das ist schon eine Truppenverlegung, die ihrerseits von der anderen Seite als ernsthafte Bedrohung betrachtet werden kann. So nähert man sich dem Krieg, wie uns die Geschichte lehrt.
@ Stefan
Zu ihren Inspektoren: RT meldete bereits am 23. März um 11:40 (man siehe den dortigen Liveblog), dass (Zitat) Russia is observing all international agreements on troop limits in regions bordering Ukraine, […] A total of eight foreign inspection groups have recently visited Russia, including inspectors from the US, Canada, Germany, […] and from the Ukrainian military. The inspectors came to the conclusion that „Russian Armed Forces are not undertaking any undeclared military activity that would threaten the security of neighboring countries“ […] (Zitat Ende).
Man bezieht sich also am 23. auf eine Inspektion, die „recently“ stattgefunden hat. Die aktuell diskutierten Truppenverstärkungen fanden dagegen erst nach diesem Zeitraum statt. The Interpreter (unter anderen) berichtet zum Beispiel erstmalig am 25. von den im Internet kursierenden neuen Videos, die meisten auf den 24. datiert. Ob sie auch wirklich dann aufgenommen wurden und an den beschriebenen Orten kann ich natürlich nicht verifizieren. Die Meldungen über steigende Sorgen der Geheimdienste jedenfalls kamen in den Folgetagen auf (CNN und WSJ berichteten zuerst, iirc). Mittlerweile spricht man von listigen Kommunikationsmethoden, aktiven Maßnahmen zur Tarnung, Feldkrankenhäusern und umfangreicher Logistik (s. z.B. foreign policy).
Nochmal: Ich weiß natürlich nicht, ob das alles den Tatsachen entspricht. Und ehrlich gesagt kann ich mir eine Invasion trotz möglichen Zielen wie ukrainischer Rüstungsindustrie, Landbrücke zur Krim und dem blockierten (sagt Putin!) Transnistrien, nicht vorstellen (aber was wir auf der Krim erlebt haben, konnte ich mir auch vorher nicht vorstellen).
Wenn (!) ich aber einen Truppenaufmarsch als gegeben betrachte, dann ist mir die russische Negierung desselben besonders suspekt. Denn neben einer tatsächlichen Einmarschabsicht ist die einzig logische Erklärung für solche massiven Truppenbewegungen doch, bereits allein mit der einschüchternden Drohkulisse ein politisches Ergebnis erzielen zu wollen (vgl. bspw. Israels ständige Drohungen eines Angriffs auf den Iran). Wenn man aber die Massierung aktiv leugnet, dann sendet man keine Drohung, nicht einmal eine stillschweigende…
@ stefan
geben sie es doch auf. hier eine eskalationsdynamik auf westlicher seite herbeizufantasieren beleidigt vermutlich auch ihre, nicht nur unsere, intelligenz.
zapad manöver mit stoßrichtung baltikum in weisßrussland. na?
stationierung von VVS geschwader auf fliegerhorst baranovichi. wie weit bis vilnius/warschau?
invasion fremden territoriums mit folgender heim ins reich annexion. who’s next?
massive aufrüstung der russchischen streitkräfte nuklear wie konventionell.
und der westen „eskaliert“. nee is klar.
@Domingo | 30. März 2014 – 0:53
Genau, wir wissen eigentlich nichts. Aber wir wissen, dass die Russen angeblich im Süden zusätzliche Truppen in der Nähe der Grenze zur Ukraine eingeführt haben sollen, die NATO aber eben nicht nach Ungarn oder Rumänien (die an die Ukraine angrenzen), sondern in den Norden Polens und ins Baltikum (nicht angeblich, sondern real) eine erhebliche Anzahl von Kampfflugzeuge geschickt hat. Weit weg vom Krisengebiet Ukraine. Mit der Gefahr der Schaffung eines neuen Krisengebietes im Norden.
Müssen bald Pioniere aufs Baltikum, um Startbahnen zu bauen
Und Niederland mit Schiffen die Land bauen können
@wacaffe
Don’t feed the troll…
Ignorieren, auch wenn es schwer fällt.
Nach der üblichen Ignoranz- und Entscheidungsfindungsphase wissen wir also mit Verspätung was wir wollen.
Bin mal gespannt wie lange man noch braucht offiziell eine Entscheidung herbeizuführen.
Frühzeitig, entschlossen und substantiell war das wieder mal nicht. Aber immerhin ist man jetzt soweit.
@CRM-Moderator:
Das wird – wie für das Heer 2008 die Aufstellung der QRF – ein Realitätscheck. Das war richtig peinlich für Schneiderhan, Budde & Co.
@Memoria: Wer den Unterschied zwischen „Budde“ und „Dr. Budde“ – der war übrigens mein EO in der GebHflgStff 8 in Ober-Schleißheim – persönlich kennt, sagt sicherlich „Forget all after Good Morning von Budde“!
Wieso wird der Marineverband vom BMVg erwähnt? Die Marine stellt seit vielen Jahren durchgängig eine Beteiligung an den SNMCM 1 und 2, das ist nichts besonderes.
Und wenn man eine weitere Einheit bereit stellen will: Welche denn? Wo kommt da das Personal her? Und die Betriebsstunden?
Zum €-Fighter: Wie oben schon geschrieben: Wir schicken 4 bis 6 Luftfahrzeuge ins Baltikum und können an einer Übung im angrenzenden Holland nicht mehr mit machen?
#Peinlich.
Wir sollten einfach still in der Ecke sitzen.
Die Russen wiederum machen sich weiterhin über das gesamte Spektrum Gedanken:
http://thediplomat.com/2014/03/russias-military-begins-massive-nuclear-war-drill/
Wir sollten vielleicht auch mal wieder Planübungen durchführen – aber bitte mit realistischem Szenario.
Ein Angriff auf NATO-Gebiet halte ich weiterhin für aus erst unwahrscheinlich. Gleichwohl muss die Abschreckung glaubwürdig sein.
Hierbei war unser zögern einmal mehr kontraproduktiv.
@TomTom: Haben Sie noch nicht gemerkt, daß wir längst nicht mehr von Potentialen reden, sondern nur noch vom Verschieben einer Konkursmasse?
@Memoria
Na ja, Herr Rasmussen fabuliert ja schon von einer weiteren Ausdehnung der NATO (s. ZEIT Online) – „Nato-Generalsekretär plädiert für Osterweiterung“. Pufferstaaten haben schon eine Existenzberechtigung, das sieht man an der Nahtstelle z.B. zu Syrien.
@Vtg-Amtmann
Die Trümmer der einst stolzen deutschen Wehr. Im Ernst, während des „kalten Krieges“ hatte die Bw bei den Verbündeten ein sehr gutes Standing.
Aha Frisian Flag in Holland wurde also abgesagt von den Deutschen?Nur komisch das sich dort 10 Eurofighter aus Nörvenich und Neuburg befinden,aber Parolen raushauen ohne die Hintergründe zu kennen ist ja nichts neues in unserem Land.
Manche sollten einfach still in der Ecke sitzen.
@ tomtom
Die Teilnahme Frisian flag findet meines wissens wie geplant mit keinem flieger weniger als geplant in holland statt. (10 meine ich) Die meisten dieser Maschinen kommen eh nicht aus Neuburg, sondern aus Nörvenich. Das Abstellen von 4-6 Eurofighter sollte also absolut kein Problem für die Lw sein. Jedes Geschwader allein könnte mit einschränkungen im normalen tagesbetrieb das doppelte an Maschinen stellen. Bei jährlichen Übungen auf Sardinien sind regelmäßig mehr als 10 Maschinen von nur einem Verband unterwegs…
@Thomas Melber, Stuttgart:
Die Gesamtstrategie von NATO und EU kann ich auch nicht nachvollziehen.
Die heutige Politikergeneration kann offenbar in geo-strategischen Kategorien, die Pufferzonen beinhalten, nicht mehr denken.
Leider ist gerade hier die Bundesregierung ein Treiber.
Sogar die Kanzlerin befürwortet ein Assoziierungsabkommen bereits mit der Interimsregierung der Ukraine.
Die NATO-Erweiterungspläne über den westlichen Balkan hinaus sind ebenfalls kein Beitrag zur Stärkung der Allianz. Insbesondere die bereits 2008 vorangetriebene Aufnahme der Ukraine und Georgien.
Ein Gesamtansatz aus Deeskalation durch Verzicht auf die Erweiterung von EU und NATO und gleichzeitig eine glaubwürdige Abschreckung wäre eine kluge Strategie
Kurz OT: wo kann man nachlesen wieviel eingelagertes (also Panzer etc.)material die Bundeswehr noch hat?
Auch mit einer möglichen Verlegung ins Baltikum müssen wir nicht voll Kriegsfähig sein.
Militär hat eben nicht nur den Auftrag zu kämpfen, sondern auch zu repräsentieren.
Man hat nicht vor ins Baltikum alles Flugabwehr Potential der NATO zu verlegen, wo ist das Problem wenn die NATO dort 20-60 Luftfahrzeuge abstellt?
Das ist keine Bedrohung für RUS und wir sind noch nicht mit 24/7×6 dort und für diese Rolle reicht auch BK Mauser :-)
Vielen Sachverhalte sollte man nicht nur aus DEU Sicht beurteilen, sondern evtl auch aus übungs-, baltischer oder polnischer Sichtweise.