VdL-Brief an die Mitarbeiter: ‚Das ist kein haltbarer Zustand‘
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am (heutigen) Donnerstag nicht nur Staatssekretär Stéphane Beemelmans und Rüstungsdirektor Detlef Selhausen faktisch gefeuert. Sie hat auch eine weitreichende Neuordnung des Rüstungs- und Beschaffungssektors in Aussicht gestellt. Zur Dokumentation hier der Brief, den die Ministerin dazu an die militärischen und zivilen Mitarbeiter gerichtet hat: (Anm. OvWa: Habe nun zwei Dateien erstellt, die nicht gequetscht sind. Dann ist der Brief besser lesbar)
(Wie es der Wiegold-Effekt so will, ist der OvWa ausgerechnet heute unterwegs und nur eingeschränkt handlungsfähig. Deshalb habe ich mich mal, ausnahmsweise!, vom anderen Ende der Welt eingeschaltet. Bin zwar nur mit iPad auch nur begrenzt aktionsfähig; ich hoffe, es ist trotzdem lesbar.)
Vakanzen gibt es nicht nur im Bereich der Mannschaften – man hört, dass das Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr es nicht schafft, zwei Monate nach einem Personalauswahlverfahren, einen Arbeitsvertrag vorzulegen.
Da wundert es doch nicht, dass die Bundeswehr Nachwuchssorgen hat, wenn dieses Amt seine Prozesse nicht beherrscht. Der Wehrbeauftragte hat die langen Bearbeitungszeiten in seinem Bericht für 2013 prominent angesprochen.
Das ist gut und schön was vdL da gemacht hat. Aber wie soll das System funktionieren wenn( aus meiner Erfahrung heraus ) Personal was Kritik am System übt, mit Repressalien zu rechnen hat und dies zu spüren bekommt und das im Ministerium durch den obersten Personaler, dem Abteilungsleiter Personal gedekt wird. Und der gehört für mich auch rausgeschmissen.
@Viva: Der GI wird nie StS werden, aber er scheint mir längst das nächste „Vorratsbauernopfer“ von UvdL zu sein. Nur der GI hat es anscheinend noch nicht gemerk! Wie sollte dieser auch?
@Memoria
Möglicherweise ist das nur ein Allokationsproblem. Wir haben die 185.000 Soldaten erreicht bzw. unterschritten und liegen im Zielkorridor 170.000 – 185.000. Allerdings sind die aufzulösenden Verbände noch nicht aufgelöst. Können sie auch gar nicht, da sie zum Teil noch Einsatzverpflichtungen haben und erst danach abgewickelt werden. Jeder Soldat in einem aufzulösenden Verband muss aber in einem Struktursicheren fehlen. Der Zustand dürfte sich wohl noch eine Weile hin ziehen, wobei das Problem tendenziell – im Takt des Einsatzrythmus – abnehmen dürfte.
@Vtg-Amtmann
Die Frage ist eher, ob er irgend wann zusammen bricht, bei dem was er gleichzeitig Schultert…
@Stefan H.:
Möglicherweise, aber dann sollte man diese Planungen auch offensiv kommunizieren. Das ist bisher nicht mal auf die Kdr-Ebene der Fall. Auch bei Veranstaltungen des BAPersMgmt wird dies so nicht dargestellt.
Und der InspH wiederholt seit Monaten die gleichen Textbausteine.
Symptome eines Systemkollapses.
Broken army…
@Memoria:
Wie soll man denn in einem System wo selbst der Oberste Personalchef im BmVg nicht kritikfähig ist, irgendetwas kommunizieren. Wenn man nicht weiß, ob man gleich als Nestbeschmutzer dasteht und von seinen Aufgaben entbunden wird. Und wenn man Ideen einbringt, nur als Besserwisser dasteht. Es sollte viel mehr darauf ankommen dem Personal erstmal die Angst zu nehmen Kritik üben zu dürfen auch wenn Sie mal emotional ist. Und dann werden die Projekte auch funktionieren. Und es sollten Sich die Generäle mal wieder für Details interessieren und auch mal unangekündigte Dienstaufsicht machen und sich nicht nur das schöne zeigen lassen und sich damit zufrieden geben. Denn nur wer die Wahrheit kennt , kann richtige Entscheidungen treffen….
@OvWa:
Da das Bällebad 2.0 geschlossen ist, hier der Hinweis auf einen Artikel bei faz.net:
„Bartels stellt Neuausrichtung der Bundeswehr infrage“.
Vielleicht ja ein neuer Thread wert?
Wird wieder getreu dem Motto „sprechen, drücken, denken“ laufen.
Mal rausposaunt ohne Rückkopplung mit Fraktionsspitze und Koalitionspartner.