Wehrbeauftragter für Nachbesserungen an der Bundeswehrreform (Update)
Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, hat am (heutigen) Dienstag seinen Jahresbericht für 2013 vorgestellt – und schon vorher hatte sich abgezeichnet, dass sich eine Rekordzahl von Soldaten an diesen Kummerkasten der Truppe gewandt haben: 5.095 Eingaben gab es im vergangenen Jahr, eine Quote von fast 2,8 Prozent, vor allem aber: 20 Prozent mehr Eingaben als im Jahr davor. Im Mittelpunkt standen Probleme mit der persönlichen Zukunft des einzelnen Soldaten, aber auch (mit einem Anteil von fast zehn Prozent) Ärger mit der schleppenden Beihilfebearbeitung.
Natürlich ging es insgesamt vor allem um die Auswirkungen der Neuausrichtung der Bundeswehr, bei der Königshaus deutlich Nachbesserungen forderte – bis hin zur Überlegung, ob nicht einzelne langfristige Standortplanungen noch mal überdacht werden sollten. Zwar sollte es keine Reform der Reform geben, die Soldaten bräuchten schließlich Planungssicherheit. Das ist nichts wirklich Neues, interessant aber Königshaus‘ sehr deutliche Anregung, vor allem dort nachzubessern, wo noch keine unveränderlichen Fakten geschaffen sind.
Das gilt insbesondere für die Standortplanung. Wenn die Truppe nicht gerade auf gepackten Koffern sitze und die Planung noch nicht weit fortgeschritten sei, könne er sich auch Änderungen bei den vorgesehenen Stationierungen vorstellen, sagte der Wehrbeauftragte. Zum Beispiel, wenn eine Standortaufgabe/-verlagerung erst in zwei oder drei Jahren vorgesehen sei.
Die Vereinbarkeit von Familie und Dienst, vom Wehrbeauftragten seit Jahren immer wieder angesprochen und von der neuen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen promiment thematisiert, bezeichnete der Wehrbeauftragte vor allem wegen der notwendigen Attraktivität der Bundeswehr als wichtige Aufgabe – denn die Basis für ausreichenden Nachwuchs sei eine Überlebensfrage für die Streitkräfte.. Allerdings bedürfe es dazu mehr als bloßer Bekenntnisse – dazu bedarf es der Bereitschaft, gegebenenfalls auch Mittel bereitzustellen. Die Soldaten erwarteten von der Ministerin, dass ihre Ankündigungen unmittelbar und konkret auch spürbar werden.
Konkrete Vorschläge dazu hatte Königshaus auch. So könne doch, sagte er in seiner Pressekonferenz, die Verteidigungsministerin mal mit der Kultusministerkonferenz das Gespräch beginnen, ob nicht bundesweit einheitliche Züge an weiterführenden Schulen eingerichtet werden können; so wie es sprachliche oder mathematische Züge gebe. Davon würden häufig versetzte Soldaten profitieren, aber auch alle anderen Arbeitnehmer, die aus beruflichen Gründen oft umziehen müssen. Und gerade in Ballungsgebieten mit ihren hohen Mieten könnte der Dienstherr doch als Vermieter auftreten und den Soldaten Wohnungen zu günstigeren Konditionen zur Verfügung stellen.
Aber auch zu den internen Planungen der Streitkräfte machte der Wehrbeauftragte kritische Anmerkungen. Bestimmte Fähigkeiten würden in den Einsätzen so oft gefragt, dass die Soldaten in den entsprechenden Einheiten bei der Belastung am Anschlag seien. Nicht nur die oft genannten fliegenden Verbände, wo zum Beispiel für den Transporthubschrauber CH53 mittlerweile nur noch die Hälfte der Besatzungen Mission Ready sei und gerade diese Crews immer wieder in den Einsatz müssten. Auch die Spezialpioniere, bei fast jedem Einsatz gefragt beim Aufbau von Feldlagern, seien inzwischen stark belastet – und ausgerechnet diese Truppe wird verkleinert in der neuen Struktur.
Das Problem, dass Frauen zunehmend auf Vorbehalte bei ihren männlichen Kollegen stoßen und zudem mit sexuellen Übergriffen rechnen müssen, hatte Königshaus auch in den Vorjahren wiederholt zur Sprache gebracht – und unter anderem die Veröffentlichung der inzwischen vom Ministerium herausgebrachten Studie Truppenbild ohne Dame verlangt. Auf diesem Feld zog der Wehrbeauftragte eine düstere Bilanz: Noch vor einiger Zeit habe er die Ansicht vertreten, dass die Dunkelziffer der sexuellen Übergriffe gegen Frauen in der Bundeswehr geringer sei als in der Gesellschaft insgesamt. Inzwischen würde er diese Äußerung nicht mehr so vorbehaltlos machen – er habe seitdem eine ganze Reihe von Informationen erhalten, die er zuvor nicht gehabt habe.
Den Jahresbericht zum Herunterladen gibt es hier.
Das Statement des Wehrbeauftragten zum Nachhören:
Fragen und Antworten (teilweise)
(Foto:Reservistenverband / Ralf Wittern)
(Kurzer Hinweis in eigener Sache: Ich bin derzeit unterwegs, kämpfe mit wachligen Internetverbindungen in Zügen und werde aus verschiedenen Gründen blog-seitig die nächsten Tage low ops machen. Zur Münchner Sicherheitskonferenz, die am Freitag beginnt, ist hier natürlich wieder volle Präsenz angesagt.
Kummerkasten. Das ist genau meine Erfahrung. Input ohne Ende, Output fragwürdig.
Erinnert an Küchenausschusssitzungen….
Trotzdem gut das es ihn gibt.
Langt zumindest 1x im Jahr für den Kollektivaufreger….
DANKE für den Bericht
Nun ist wieder meine Unbeliebte Frage die freiwerdende DINGO nicht ein Teil Ausgesondert wird und an die Standorte gehen wie Aufkl BTL, wo eigentlich DINGO 2 eingeplant sind
Jeder weis das nicht alle DINGO 1 und auch DINGO 2 mehr geeignet sind für den Auslandeinsatz .
Weil auch IED Verbessert wurden und in Mali wird bekannt das die AL Qaida gruppe auch in Scharfschießen ausgebildet werden, dann ist auch aus zu gehen das die auch auf IED ausgeblendet werden
Das Hauptproblem ist Denke ich das dafür kein Posten da ist der alle Fahrzeuge durch geht und aussucht welche weiter in den Einsatz und welche rausfliegen, dann Währe gerät da
Und wie ich schon oft schrieb in der Schweiz hat sich die 70 % nicht bewährt der DURO IIIP sol sogar auf 120% Gesteigert werden Nachbestellung liegt er bei 90% des bedarf und eine weitere ist in Planung
crm-moderator | 28. Januar 2014 – 13:31
Der ist der einzige der den Mut hat was Sache ist
Solange BW immer heißt Ausrüstung ist da, sagt er dass wie es ist
So einer kommt so schnell nicht wieder
@ Mr. Alarich
Haben sie schon mal berechtigte Eingaben geschrieben und gewartet und gewartet und gewartet und dann lieber auf dem Rechtsweg erfolgreich die Sache selbst in die Hand genommen?
Ist dies dann ihrem soldatischen Freundeskreis auch so gegangen?
Jaja…Einzelfälle gähhhhn….
Kann eigentlich irgendjemand das oben eingebundene Audio hören? (Irgendwie wollen die hochgeladenen Dateien nicht…)
@ T.W – Jetzt , Ja! Vielen Dank!
Leider liegt das Dokument, wie auch in den Vorjahren, nur als pdf-datei vor, so dass eine weitergehende statistische Auswertung manuell durchgeführt werden muss.
Was mir, da es ja auch grad hier vor kurzem Thema war, aufgefallen ist.
Es gab im letzten Jahr etwa 167.000 männliche Soldaten (dabei 2524 Eingaben) und 18.500 (dabei) 437 Eingaben weibliche Soldaten.
Die männliche Quote liegt also bei 1,5% . Die weibliche Quote bei 2,4%.
Aufgeschlüsselt nach TSK:
Heer: 1090 / ~64.500 = 1,7%
Lw: 557 / ~31.500 = 1,7%
Marine: 267 / ~15.800 = 1,7%
SKB: 1012 / ~ 45.000 = 2,2%
ZSan: 376 / ~ 19.500 = 1,9%
Und noch etwas fällt auf:
Eingaben von Generalen in 2013: 10
Das ist der höchste Wert seit 2007.
Da hat der ein oder andere wohl mal nach seiner Beförderung gefragt.
Bemerkenswert:
Mit 100 Seiten der umfangreichste Bericht in den letzten 10 Jahren.
Und
Der WB, der ja seit Jahren rügt, dass zu wenig Frauen in den Streitkräften in Leitungs- und Führungspositionen kommen, hat nun eine zweite weibliche Referatsleiterin. Lange hats gedauert!
Vielleicht sollte man aus dem Wehrbeauftragten endlich einen Bundeswehrbeauftragten machen. Denn auch das Zivilpersonal hat Probleme und für die Interessiert sich in der Öffentlichkeit keiner. So z.B. den Beförderungsstau im mittleren Dienst; wo Stehzeiten von mehr als 10 Jahren (bis zu 30 Jahren) von A7 auf A8 keine Seltenheit sind und die Interessenvertretungen, hier besonders der VBB, kläglich versagt haben.
@ O. Punkt
Vielleicht deshab, weil die Bundestagsdrucksache nicht mehr zweispaltig gedruckt wird?
Interessanter Fund im Bericht des Wehrbeauftragten:
Wie mir scheint, muss man auch hier noch einmal über den Sold nachdenken…
Auffällig ist, dass auf die in der Studie „Truppenbild ohne Dame“ offenbar gewordenen negativen Erfahrungen männlicher Soldaten im Bericht überhaupt nicht eingegangen wird. Ich unterstelle hier keine Verschleierungsabsicht, aber wenn das daran liegt, dass diese Soldaten sich nur in anonymen Fragebögen äussern wollten und nicht gegenüber dem Wehrbeauftragten, dann würde das zeigen, dass der Wehrbeauftragte nur sehr begrenztes Vertrauen geniesst. Man sollte in diesem Fall prüfen, woran das liegt.
@jugendoffizier:
Excellent catch!
@jugendoffizier:
Oder über die Regeldienstzeit und die Vergütung von „Überstunden“. Ich versteh auch nach 30 Dienstjahren nicht, wieso wir keine vernünftige und verständliche Dienstzeitregelung haben. Wenn Zusatzstunden notwendig sind ist das immer begründbar, v.a. wenn es um Ausbildung geht, da muss dann eben entsprechend Kohle rüberwachsen. Und erzähl mir keiner, dass einiges nicht auch Ablauforganisatorisch ginge, auch in der Kampftruppe, war selbst lang genug „vor Ort“. Früher (als alles besser war ;-) ) haben wir nach Nachtausbildung einfach mal um 13:00 Dienstschluss gemacht, das nur als ein kleine nicht repäsentatives Beispiel.
Und in Stäben ist die 40 Stunden Woche eh kein Problem. Da wird eben eine Vorlage für den Papierkorb weniger geschrieben.
@ Zivilist:
Wenn der Überhang an Zivilpersonal wie schon lange geplant endlich mal abgebaut ist, dann klappt es auch wieder mit dem befördern.
Bei SPON unter „Die angegriffene Truppe“ fand ich den 2. Leserkommentar interessant.
Stimmt das so?
Sorry, kann z.Zt. wegen Smartphone only nicht selber (gut und ausführlich) googeln bzw. verlinken.
@JugendOffizier:
Da sei aber gefragt, ob in dem Arbeitsentgelt von 1000€ („Gehalt“) bereits die geldwerten Vorteile und Sachbezüge (Verpflegung, Bahnberechtigungskarte etc.) enthalten sind.
Insbesondere die Bahnberechtigungskarte kann während der heimatfernen allgemeinen Grundausbildung bei einem vergleichsweise geringem Sold einem großen geldwerten Vorteil entsprechen. Auf „meiner“ alten Bahnstrecke zwischen Wohn- und Dienstort während der AGA ist die zulässige Höchstkilometerzahl für eine Monatskarte überschritten, eine Bahncard 100 2. Klasse kostet 380€ pro Monat.
Gibts die Bahnberechtigungskarte noch oder war die nur für die echten Wehrpflichtigen? Sind jetzt ja alles Freiwillige.
@diba:
Gute Frage, daran habe ich nicht gedacht. In den „FAQ FWD“ findet sich dazu folgende Passage: „Darüber hinaus erhalten Sie bis zu 5 sog. Familienheimfahrten (Fahrt zwischen Kaserne und Wohnung) pro Monat.“ Sofern mit den 5 Familienheimfahrten nicht je 5 Hin- und Rückfahrten ermöglicht werden, sind diese geringer zu bewerten.
Bleiben aber trotzdem noch der AN-Anteil KV, RentenV, Entlassungsgeld (77€ pro Monat!), Mietbehilfe, kostenfreie Unterbringung in der Kaserne, BFD und und und … .
Roman | 28. Januar 2014 – 15:14
Dienstleister wie überall wird dann kommen
Von wegen Arbeitsplätze erben
Dann Fährt das Örtliche busunternehmen und Schnee kümmern sich die Bauern in der Nähe und Schreibarbeit geht dann externe Firma und bekommst die Telefon Nr. wo bei Fragen jeder Zeit Anrufen kannst zu Büro Zeiten
zum kontext der reform passt auch der propaganda artikel der momentan im rss oben zu sehen ist.
zitat:
„Das Modell, nach dem die Feldwebel- und Unteroffizieranwärter jetzt in den drei neu aufgestellten Bataillonen ausgebildet werden, ist an der Offizieranwärterausbildung angelehnt, in der man gute Erfahrungen gesammelt hat.“
ist das jetzt selbstironisch oder einfach vorsätzlich gelogen?
bit.ly/1k1gMIb
Gute Frage, Selbstironie fällt m.E. aus, das kann keiner dort. Oder die sind wirklich schon so weit, dass die auf die eigene Propaganda reinfallen. Alles zusammen nicht besonders ermutigend.
Alles was sich nicht bewährt, wird zum Standard erhoben, super Verfahren.
Moin Alarich,
meine Fragen an sie waren nicht rhetorischer Natur.
Ist in ihrem Fall keine Antwort auch eine Antwort?
Was soll ich ihnen schreiben
Ich weiß nicht um was es ging und habe auch keine Kenntnisse wie der Im Einzelfall ist
Ich kann nur in Öffentlichkeit mehr tat wie sein Vorgänger der nicht für die Ausrüstung eintrat , der Vorgänger schön SPD treue stand , erst bei ihm kam der Druck auf .
Morgen kommt ein Film im ARD über Baden Würtenberger wie man vor Polizei Kuschte und Kriminalität deckte, den Fall hätte nie geben dürfen
Bei einem Berühmten Mann hätte man schon viel Früher eingeschritten
@ diba
Die FWDler erhalten meines Wissens weiterhin den Bahnberechtigungsausweis sowie die rote Verpflegungskarte – was schon mal zwei bedeutende Fixkostenpunkte deutlich reduziert. Vor dem Hintergrund halte ich 1000€ pro Monat für ein sehr faires Angebot. GWDler hatten nicht mal die Hälfte…
Alarich, sie haben meine Frage(n) nicht verstanden?
M.E. hat sich der Vorgänger Reinhold Robbe sehr wohl stark eingebracht!
@ O.Punkt
Ihre Berechnung bestaetigt die Studie: Frauen haben mehr Probleme als Maenner in der Bw. That’s all.
„Und gerade in Ballungsgebieten mit ihren hohen Mieten könnte der Dienstherr doch als Vermieter auftreten und den Soldaten Wohnungen zu günstigeren Konditionen zur Verfügung stellen.“
Hm… Demenz? Hatten wir doch alles – bis man die entsprechenden Wohnungen veräussertt hat. Jetzt werden sie immer noch günstig, aber in teilweise unterirdischen Zustand über Dienstleistungszentren mit vermittelt, aber prinzipiell von Firmen betreut.
„ob nicht bundesweit einheitliche Züge an weiterführenden Schulen eingerichtet werden können“
Die Länderhoheit der schulischen Bildung ist ein bekanntes Drama und ohne grundlegende Revision des Föderalismus in Deutschland nicht zu beheben. Die Soldaten allein sind eine zu kleine Gruppe um hier den Ausschlag zu geben.
„ob nicht einzelne langfristige Standortplanungen noch mal überdacht werden sollten“
Das Problem ist doch weniger, ob man im Einzelfall jetzt Standortentscheidungen revidiert, sondern ob man langfristig ein belastbares Standortkonzept für Standorte einer entsprechenden Größe entwickelt, die in Infrastrukur und Betreuung nachhaltig sind und damit regelmäßig deutlich größer, als was man heutzutage so unter ‚groß‘ versteht.
Der Ansatz hier ist eine Prokrastination des #Aufschrei auf einen anderen Jahresbericht, denn die nächste Reform kommt bestimmt.
Die Versetzerei aufgrund von ‚Verwendungsbreite‘, ‚Mangel-ATN‘ und dergleichen wäre ebenso ein wichtiges Thema, wie eine realistische Personalentwicklung – selbst schuld, wer sich bei einer Promillechance auf eine weitere Beförderung regelmäßig nach der Karotte streckt. Das ist aber seitens der Personalführung offensichtlich nicht gewollt. Der offensichtliche Bedarf trat ja unter anderem in Form der Stellenbörse auf Facebook zutage.
Fazit: es ist ja nicht so, als ob es nicht genug (praktikable) Lösungsvorschläge gäbe – es mangelt am Willen.
@Stephan L.
Der Bahnberechtigungsausweis ist nur was wert, wenn er praktikabel genutzt werden kann und hängt von den Verbindungen ab.
Anekdote: Ich benutzte die Bahn während meines Wehrdienstes einmal und ich war heimatnah stationiert.
Zitat:“Das Problem ist doch weniger, ob man im Einzelfall jetzt Standortentscheidungen revidiert, ….“
Für die im „Einzelfall“ betroffenen Soldaten ist es schon ein Problem und für die Bw ist es auch ein Problem, wenn eine einzelne Standortverlagerung 50 Mio + Euro Infrakosten am neuen Standort verursacht.
CRM-Moderator
Zitat
„Bei SPON unter “Die angegriffene Truppe” fand ich den 2. Leserkommentar interessant.
Stimmt das so?“
Ich habe den 2.Kommentar gelesen. Was wollten sie dazu wissen ?
Das für Frauen andere sportliche Leistungskriterien gelten – Ja, ist so
Das Frauen schneller befördert werden, bei gleicher Beurteilung – Ja, ist so
Das Frauen bessere Beurteilungen bekommen, bei gleicher Leistung wie die Männer – Ja, ist oft so ; „Halo“-Effekt bei den beurteilenden Vorgesetzten, sofern es Männer sind.
Betr.: Wohnungsfürsorge
Schon zu meiner Zeit waren die Dienstwohnungen, zumindest die, die ich gesehen habe, von der Größe her – was einem Soldaten zu genügen hat – und vom allgemeinen Standard wie der Lage und dgl. unzumutbar.
Z.B. musste das Badewasser in einem Holz- oder Kohleofen ( weiß ich nicht mehr so genau ) geheizt werden.
1976 im Rechtsunterricht der Marineoffizierausbildung wurden die sog. „Trennungsgeldbrecherwohnungen“ angesprochen, die offiziell angeboten wurden, und bei Ablehnung zum Verlust desselben führten.
Ist mir selber auch passiert. Siehe Laupheim, Danziger Strasse.
„Jede StoV hat mindestens eine davon … „.
Wie es heute ist, weiß ich nicht, außer daß die Dienstwohnungen wohl massenhaft verkauft wurden.
@ ThoDan
Da muss ich leider zustimmen. Wer aus dem ländlichen Raum kommt und in eine ländlich gelegene Kaserne will (was mit Ausnahme der Amts-, Stabs-, oder Kommandostandorte fast jede Kaserne betrifft) hat an den Wochenenden wirklich eine schöne Odysee vor sich – „Thänk ju fohr träwelling wiß jor Bahnberechtigungsausweiß!“
Ich weiß nicht was mich mehr nervt – entweder „Mh, mal sehen wieviel Verspätung meine fünf Anschlusszüge heute wieder haben!“ oder aber „Soll ich mich jetzt auf der A1 in den 10km-Baustellenstau oder doch lieber auf der A7 in der 14km-Unfallstau einreihen?“
Only my two cents:
-Mindestlohn
Sollte der Lohn des Soldaten egal ob Fwdl oder SaZ nicht deutlich über dem Mindestlohn liegen? Also auch nicht nur bei exakt 8,50€? Hierzu fallen mir zig Argumente ein und da ist die Nachwuchsgewinnung das letzte Argument, wenn auch ein sehr schlagkräftiges.
Und was spricht dagegen, die Arbeitszeiten im Gezi von nem Mannschafter elektronisch zu erfassen? Der Zugführer kann ja sehr gut innerhalb von 5min einteilen, plus etwaige Nachsteuerungen nach Dienschluss innerhalb von 5min einspeisen lassen etc. Wirklich easy
-Bahnticket
Sollte das nicht eine Selbstverständlichkeit sein, dafür dass ein Fwdler sich freiwillig, -teilweise- weit von zu Hause dem Staat „verkauft“. Außerdem gehört die Bahn letztlich irgendwo auch noch Mutti.
Ansonsten kann man das auch bei einer saftigen Erhöhung ggf. wegfallen lassen. Aber wie siehts dann mit heimatnaher Verwendung aus?
-Verpflegung
Fair point (bei gutem Essen ;))
@ Alarich
Irgendwie kann ich Ihren Ausführungen nicht ganz folgen (und sie eigentlich auch nicht wirklich verstehen). Was hat das mit dem Thema zu tun?
Bis jetzt hat Frau L noch nicht gesagt
Bin mal gespannt ob Frau L den Bericht Ignoriert oder was passiert, es ist eine Reine Geld Sache Fahrzeuge auf zu treiben
Aber das selbst MG3 fehlen ist schon ein Witz was ist wenn Morgen BW eingesetzt werden muss
Und KSK nicht mal g36 k mehr haben
Bundeswehr of Afrika Armee
@Georg:
Danke.
Aber mich wunderte die angeblich ausgeglichene Statistik bzgl. Sexueller Belästigung.
Prozentual ausgeglichen?
Oder sind bei den männlichen belästigten Soldaten viele homosexuelle Soldaten ein Faktor die wiederum von anderen männlichen Soldaten gebashed werden?
Keine Bullshit-Frage meinerseits. Bitte ernsthafte Antworten.
mich würde mal wirklich interessieren was unter „sexueller Belästigung“ zu verstehen ist, 55% aller Befragten? jede zweite Frau? wirklich?
Ich hab in meiner Dienstzeit erst einen einzigen Fall echter sexueller Belästigung erlebt und da wurde auch (wie im Bericht auch stand) hart und richtig durchgegriffen.
Entweder werden bei diesen statistischen Erhebungen sehr überzogene Ansprüche gestellt oder alle meine weiblichen Kameraden haben bisher glück gehabt.
Ich will jetzt keine Lanze für chauvi Sprüche oder unangebrachtes Verhalten brechen, aber vielleicht sollte man manchmal auch die Kirche im dorf lassen und das die Soldaten untereinander regeln lassen ohne direkt mit der Dienstkeule zu drohen, und by the way ein Mädel das sich selbst gegen einen Macho verbal wehren kann wird auch viel eher respektiert und dann erledigt sich das meistens von alleine, das macht nämlich die Frotzeleien unter Männern aus. Wie gesagt wo es eindeutig war und auch nachvollziehbar hat der Hammer zu recht gekreist, aber alles andere ,…
Ob GenLt Kaßdorf weiterhin stolz behaupten wird, dass es im Heer keine Nachwuchsprobleme gibt?
Das Heer als Potemkin’sches Dorf.
Dazu passte ja auch der gestrigen Auftritt im GÜZ.
Ausbildungsinhalt: „Klassisches“ Gefecht.
Aus den Berichten strömt schon fast die Freude endlich wieder echte Panzerei zu üben.
Ganz vorne dabei das PzBtl 413 – das im Zuge der Neuausrichtung zum JgBtl 413 wird.
Damit hat die PzGrenBrig 41 gar kein PzBtl mehr.
Kann aber natürlich immernoch alles.
Der Rest wird sich mit dem vom WB angesprochenen dynam. Verfügbarkeitsmanagement herumschlagen.
Dazu noch die nichtaktiven Truppenteile im Heer2011 ohne Großgerät.
Wahrhaft Potemkin’sche oder eher Freers’sche und Kaßdorf’sche Verhältnisse – wann merkt man das in Strausberg?
@Memoria: Zu Ihrer Ahnung ob der Ehrlichkeit der Heeresführung passen die wörtlichen Zitate aus der FAZ beinahe allegorisch:
“ Der Feind hat genebelt“, sagt der Heeresinspekteur, „damit er nicht mehr zu sehen ist.“ Es gelte nun, ihn in Bewegung zu halten oder ihn zu vernichten, sagt ein anderer General.
Genau diese Zitate meinte ich – wobei das ja schon fast wieder von Aggressivität und Tatendrang zeugt (war sicher der Kdr PzGrenBrig 41).
Aber es nebelt halt nicht nur der Feind (der sich im GÜZ weiterhin auf freier Fläche vom Heer verprügeln läßt, hybride Gegner gibt nur in Reden des InspH nicht in der Ausbildung), sondern auch der InspH.
@Memoria:
Auch die Realität beugt sich der Perspektive ;)
Krönend wäre dann noch der Hinweis darauf, dass der unterstellte Bereich mangels höherbesoldeter Einsicht die wahre Sachlage ja auch garnicht erkennen kann… so war das bisher zumindest regelmäßig.
„Wer das Gefecht der verbundenen Waffen kann, kann alles andere auch“ , wie oft musste ich mir diesen blöden und m.E. falschen Spruch anhören.
@Kerveros:
Genau so läuft es jetzt auch wieder.
Alles nur Froschperspektive, Kdo Heer hat die richtigen Zahlen.
Nur woher die kommen versteht keiner.
Nach meinem Eindruck verwechselt man die Erfüllung von Personalgewinnungsvorgaben mit Nachwuchsgewinnung.
@diba:
Genau diese Denke hat gerade jetzt ganz großen Aufwind (Reprofessionalisierung). Obwohl die letzten 10 Jahre diese These nicht gerade bestätigt haben.
@Diba:
WENN wir es denn könnten… das eine ist, was man auf der ILÜ sieht… das andere was dann in der gelebten Wirklichkeit passiert.
Insbesondere im Hinblick auf das Thema ‚flexible Anpassung an das Einsatzumfeld‘ sind die ILÜ erprobten kalten Krieger regelmäßig mit der Dynamik eines Gebirfsmassives gesegnet – warum auch mit der Realität befassen, wenn man den außerhalb des Lehrbuches noch nichts gesehen hat. Da sind wir dann aber wieder bei einem anderen Thema ;)
@Memoria:
Ich würde das nicht auf KdoHeer eingrenzen.
Das gäbe es so manche spannende Geschichte zu erzählen, aber das gehört nicht hierher… ggf. mal bei einer Tasse Tee in Berlin ;)
@all, @TW: Wenn der Thread nach „unter rutscht“ evt. dann bitte in den OT-Thread verschieben. Danke.
Habe mir mal im Jahresbericht 2013 des Wehrbeauftragten (http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/003/1800300.pdf, dort Seiten 9, 26 und 29) speziell das Kapitel „6.8 Entpflichtung von Hubschrauberpiloten“ genauer durchgelesen. Da wurden (werden) seit Juli 2013 insgesamt über 600 Hubschrauberpiloten von ihrer fliegerischen Verwendung entbunden! Das Beschwerde und Klageaufkommen ist massiv, nicht zuletzt wegen nicht nachvollziehbarer bzw. uneinheitlicher und damit diffuser Auswahlkriterien.
Natürlich wird sich ein Teil der betroffenen Kameraden mit neuen Verwendungen innerhalb der Bw abfinden müssen. Aber es gibt ja bei den Hubschrauberpiloten auch SAZ sowie auch FD-Offz und TruppenOffz ohne Studium. Da kommen auf die Bw und den BFD ganz erhebliche Fürsorgeverplichtungen zu. Der zivile professionelle Pilotenmarkt ist wirtschaftlich bedingt (in Deutschland bzw. in Europa) in der Nachfrage ziemlich dünn und mit den Flugstunden, welche die Bw-Kameraden im Gegensatz zu früher mitbringen, gibt es auch nicht mehr viel Blumentöpfe zu gewinnen (auch nicht bei ADAC und DRF). Die Zeiten der freien Sessel für Manager und leitende Angestellte, die von der Bw kommen, die hat es in der Realität ohnehin noch nie gegeben! Da heißt es in der freien Wirtschaft wieder von unten anfangen.
Fliegerische und berufliche Alternativen (gilt teilweise auch für Techniker):
• Als Erstes ganz schnell erkennen, daß die Bw das Fliegen und die Luftfahrttechnik nicht erfunden hat und „kleine Brötchen backen“. Die Perspektiven beugen sich nämlich den Realitäten und das heißt u.a. ziv. Reprofessionalisierung.
• Ausland, Fluglehrerausbildung, Erfahrungen sammeln und auch Flight-Seeing sowie Käsemannsrundflüge in Kauf nehmen (ist bei US- und kanadischen Flugschulen für Fluglehreraspiranten Usus) und später in Deutschland bzw. Europa wieder anklopfen.
• Bei halbwegs oder auch viel Erfahrung sich bei einem NGO für Kriseneinsätze und/oder in der 3ten Welt „verdingen“; aber die wirklich gut bezahlten Jobs in „ordentlichen“ Unternehmen gehen auch nicht ohne „satt fliegerische Erfahrungen“.
• Von CH-53, UH-1D und BO 105 auf Vögel mit „Zerknalltreibling“ wie Hughes/Schweizer 300, Enstroem und Bell G47 oder einmot. Turbinenhubschrauber Bell 205, Bell206 Jetranger, H/MD 500 umsteigen und z.B. im Luftbildwesen (Hausiererfotos), Pipelineeinsatz, oder im Cattling (Australien, Südamerika) fliegen um Erfahrungen zu sammeln, falls man weniger als 2.000 Flugstunden auf dem Buckel hat. Sofort ene Job im echten Arbeitsflug oder gar im Offshore-Bereich zu bekommen, dürfte meist an der mangelnden Erfahrung scheitern.
• Bei halbwegs Erfahrung auf mehrmotorigen bzw. Verhrs-HC versuchen als Co-Pilot einzusteigen.
• Die wenigen, die wirklich Erfahrung, schon eine CHPL oder ATPL und evt. auch schon eine Lehr- und Einweisungsberechtigung sowie Full-IFR haben, umgehend einen ehem. Fliegerkameraden in der Wirtschaft bzw. bei einem reputierten Luftfahrtunternehmen kontaktieren und sich zudem sofort mit der Fachvermittlungsstelle der Agentur für Arbeit in Verbindung setzen.
• Bei Arbeitssuche und Bewerbungen möglichst auf einen „Dual-Job“ – d.h. Doppelverwendung und nicht nur Fliegen oder Schrauben – abstellen (speziell bei Studierten, Technikern, Prüfer und Meistern) und eine von der Bw gewohnte „berufliche Wendigkeit“, „uneingeschränkte Mobilität (auch Ausland)“ sowie Bereitschaft zu „außerordentlichen Arbeitszeiten“ betonen.
• Sich sofort einen „REUSS Jahrbuch der Luft- und Raumfahrt“ kaufen (das Wiki der LR = http://www.reuss.de/de/ueber_reuss/aviatic_verlag/bestelluebersicht/bestellung_reuss_2010.cfm)
• Den Aspekt „zweiter Bildungsweg, Aus- und Weiterbildung“ für sich miteinbeziehen.
• Generell: Wer keine zivile Berufserfahrung hat bzw. nur Schule, Lehre, Studium und/oder länger als 10 Jahre beim Bund war, zwecks beruflicher und persönlicher „Entmilitarisierung“ sich möglichst schnell um einen Alternativ- oder Übergangsjob bemühen (von wegen „Betriebsblindheit“ und so).
Nachtrag: Die beiden letzten Punkte erscheinen extrem wichtig, auch um bei Bewerbungen das „Makel der Arbeitslosigkeit“ zu kaschieren. Hier kann auch das „normale Arbeitsamt“ weiterhelfen.
@ Roman
@ Zivilist
Stimme Ihnen beiden zu 100 Prozent zu. Gibt es eigentlich was “ Neues“ hinsichtlich Abbau Überhangpersonal.Der zivile Personalkörper müsste doch schon längst der miliärischen Struktur angepasst werden. Warum passiert denn da nichts ?
Jawoll Herr Amtmann, wir rutschen OT und deine kilometerlangen Fachbeiträge sind dann das Maß der Dinge.