Lufttransport für Afrika? Der Wehrbeauftragte warnt
Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, hat in den vergangenen Tagen schon mehrfach davor gewarnt, bei Fragen nach einem Engagement der Bundeswehr in Krisenregionen einfach mal Lufttransport und/oder medizinische Evakuierung anzubieten – weil die Truppe da inzwischen an ihre Grenze der Belastbarkeit komme. Diese Warnung hat Königshaus in einem Interview der Wochenzeitung Das Parlament des Bundestages noch mal etwas ausführlicher erläutert; die Vorab-Mitteilung des Blattes und das Interview im Wortlaut hier zur Dokumentation:
Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hellmut Königshaus, hat davor gewarnt, den europäischen Partnern weitere Kapazitäten der Bundeswehr im Bereich des Lufttransportes für ein militärisches Engagement in Mali und der Zentralafrikanischen Republik anzubieten. Die Bundeswehr verfüge beim Lufttransport bereits jetzt über „kaum noch ausreichende Ressourcen, um selbst die gegenwärtigen Auslandseinsätze verlässlich zu versorgen“. Dies sagte er gegenüber „Das Parlament“ im Interview. Auch mit dem Einsatz des Medevac-Airbuses für den medizinischen Lufttransport seien „Folgen verbunden, die vielleicht noch nicht jeder absieht“. Dafür müsse das entsprechende medizinische Personal aus Bundeswehr-Krankenhäusern abgezogen werden. „Doch genau dort, beim Sanitätsdienst, stoßen wir auf den nächsten Personalengpass in der Truppe. Auch in diesem Bereich lebt die Bundeswehr derzeit von der Hand in den Mund“, mahnte Königshaus.
Der Wehrbeauftragte, der in dieser Woche seinen Jahresbericht veröffentlichte, plädierte dafür, die derzeitigen Verteidigungspolitischen Richtlinien zu überprüfen. Das Ziel, zukünftig zwei größere und mehrere Auslandseinsätze gleichzeitig zu stemmen, sei sehr „ehrgeizig“. Personal und Finanzen der Bundeswehr seien jedoch begrenzt. „Und an diesen Stellen besteht ein gewisser Bruch zu den ambitionierten Verteidigungspolitischen Richtlinien“, sagte Königshaus. Die Leistungsfähigkeit der Bundeswehr lasse sich nicht allein aus dem Umfang der Streitkräfte errechnen.
Das Interview im Wortlaut:
Herr Königshaus, zum wiederholten Mal haben Sie davor gewarnt, dass die Bundeswehr in vielen Bereichen die Grenze der Belastbarkeit erreicht und teilweise auch überschritten hat. Trotzdem will die Bundesregierung das militärische Engagement in Afrika verstärken. Nimmt man Ihre Warnungen nicht ernst?
Ich weiß natürlich nicht, wie die neue Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen darauf reagiert. Aber es geht ja um die Fakten und nicht darum, wer sie präsentiert. Anfänglich hatte die Ministerin sehr allgemein über Lufttransportkapazitäten der Bundeswehr gesprochen, die Deutschland anbieten könnte. Davon höre ich aktuell aber nichts mehr…
…weil gerade der Lufttransport der Bundeswehr seit Jahren zu den extrem beanspruchten Bereichen gehört?
Richtig. Beim Lufttransport haben wir kaum noch ausreichend Ressourcen, um selbst die gegenwärtigen Auslandseinsätze verlässlich zu versorgen. Jetzt wird überlegt, ob die Bundeswehr ihren Medevac-Airbus, den medizinischen Lufttransporter anbieten kann. Aber auch das ist mit Folgen verbunden, die vielleicht noch nicht jeder absieht. Denn im Einsatzfall für den Medevac muss das entsprechende medizinische Personal aus Bundeswehr-Krankenhäusern abgerufen werden. Doch genau dort, beim Sanitätsdienst, stoßen wir auf den nächsten Personalengpass in der Truppe. Auch in diesem Bereich lebt die Bundeswehr derzeit von der Hand in den Mund.
Würden Sie sich bei den Einsätzen mehr Zurückhaltung wünschen bis zum Abschluss der Bundeswehrreform, die die Truppe zusätzlich stark belastet?
Diese Frage kann letztendlich nur die Politik beantworten und nicht der Wehrbeauftragte. Im europäischen Bündnis sind die Partner aufeinander angewiesen. Deshalb kann sich Deutschland nicht einfach enthalten. Um so wichtiger ist es aber, innerhalb des Bündnisses zu klären, wer welche Fähigkeiten anbieten kann und diese Fähigkeiten besser abzustimmen als in der Vergangenheit. Auch das hat Ministerin von der Leyen gegenüber den Partnern angesprochen. Mit jeder Initiative, die die Ministerin bislang gestartet hat, stößt sie auf die drängendsten Probleme. Und mein bisheriger Eindruck ist, dass sie diese Probleme auch anpacken und lösen will.
Sie haben deutliche Zweifel angemeldet, ob die Bundeswehr durch die Reform wirklich einsatzfähiger, nachhaltig finanzierbar und attraktiver wird. An welchen Stellen der Reform müsste denn nachgebessert werden?
Es gilt ja die durchaus ehrgeizige Zielvorgabe, zukünftig gleichzeitig zwei große Auslandseinsätze etwa wie in Afghanistan und mehrere kleine Einsätze stemmen zu können. Und dies vor dem Hintergrund, dass wir schon mit den aktuellen Einsätzen am Rande der Leistungsfähigkeit angekommen sind. Die Frage, was die Bundeswehr leisten kann, ist aber keine einfache Rechenaufgabe, die sich allein nach der Anzahl der Soldatinnen und Soldaten lösen lässt. Geklärt werden muss vor allem die Frage, wie lange die Bundeswehr solche Einsätze leisten kann. Die eingesetzten Soldatinnen und Soldaten müssen in regelmäßigen Abständen abgelöst werden. Sonst werden sie durch zu lange Trennungszeiten von ihren Familien entwurzelt. Wir haben nur begrenzte personelle und auch finanzielle Mittel. Und an diesen Stellen besteht ein gewisser Bruch zu den ambitionierten Verteidigungspolitischen Richtlinien. Wir müssen vor allem klären, was die Bundeswehr benötigt, um Einsätze mit einer Vorbereitungszeit von lediglich zwei bis drei Monaten leisten zu können. Keiner der aktuellen Einsätze konnte lange vorher geplant werden. Aus der Sicht des Wehrbeauftragten geht es nicht an, dass wir Soldatinnen und Soldaten in Einsätze schicken und uns erst hinterher Gedanken darüber machen, welches Material und Ausrüstung sie dort benötigen. Dies ist beim Afghanistan-Einsatz am Anfang leider so passiert.
Gleichzeitig zur Bundeswehrreform wurde nun innerhalb weniger Jahr zum zweiten Mal die politische Führung des Verteidigungsministeriums ausgetauscht. Bringt das zusätzliche Unruhe in eine ohnehin schon verunsicherte Truppe?
Ich glaube, das Ministerium ist mit der neuen Ministerin gut aufgestellt.
Weil Ursula von der Leyen als ausgewiesene Familien- und Sozialpolitikerin sich auf einen Bereich der Bundeswehr konzentrieren will, der ebenfalls große Probleme, sprich die mangende Familienfreundlichkeit und Attraktivität als Arbeitgeber, bereitet?
Nicht nur deswegen, aber schon das ist ein wichtiger Grund. Auch wenn dies derzeit ja gerne etwas spöttisch bewertet wird. Dabei ist dies ein zentrales Problem. Wenn in diesen Bereichen nicht nachgebessert wird, dann hat die Bundeswehr im Wettbewerb um qualifizierten Nachwuchs auf Dauer keine Chance mehr. Die Soldatinnen und Soldaten haben den Eindruck, so berichten sie mir, dass der Familienfreundlichkeit viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Wer dies als „Gedöns“ abtut, gehört sicherlich nicht zu den Familienvätern, die in der Bundeswehr dienen. Dies hört man nur von Stammtischstrategen, die mit einer gewissen Nostalgie an ihre Zeit in der Bundeswehr als ledige Wehrpflichtige ohne familiäre Verpflichtungen zurückdenken. Frau von der Leyen hat sich sowohl als Familien- als auch als Sozialministerin schnell in die Themen ihres Ressorts eingearbeitet und Durchsetzungskraft bewiesen. Das wird sie gewiss auch jetzt tun. Sie hat schon in den ersten Wochen als Verteidigungsministerin ein sehr hohes Tempo vorgelegt und ich bin da sehr zuversichtlich.
(Archivbild: Der MedEvac-Airbus der Bundeswehr beim Rücktransport in Afghanistan verwundeter Soldaten im Februar 2011 in Stuttgart – Bundeswehr/Dettenborn via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
Einfach mal weniger Papier schwarzmachen-schon hat die Bundeswehr auch genügend Personal für solche Einsätze..
Es gab doch einmal eine Aufschlüsselung, wie viele Ärzte die Bundeswehr hat-und wieviele davon tatsächlich „am Patienten“ arbeiten…..die Ziffer war erstaunlich und erschreckend niedrig!
Wenn ich auf dem Papier 100 Ärzte habe-davon aber 80 in „Verwaltungsaufgaben“ einbinde (die man sich zum Größten Teil selbst macht), dann kann ich solche Einsätze auch nicht bedienen….
Gleiches gilt für die Piloten.
Die Luftwaffe, die zwar die Einsätze bedient-mit der Masse ihrer Piloten aber Abends „zu hause“ die Füße unter den Tisch stellt-jammern auf hohem Niveau.
Der Bereich Hubschrauber ist da schon mehr belastet-und auch hier kann man das einfach entzerren:
Den Piloten einfach pro Einsatztag einen Tag Urlaub genehmigen, der direkt nach dem Einsatz abzubauen ist-und zwar befohlen…
Wer 8 Wochen im Einsatz ist, bleibt danach 8 Wochen zu Hause-und kann dann wieder 8 Wochen in den Einsatz…usw. usf….dann klappt es auch wieder mit der Familie..
„Aus der Sicht des Wehrbeauftragten geht es nicht an, dass wir Soldatinnen und Soldaten in Einsätze schicken und uns erst hinterher Gedanken darüber machen, welches Material und Ausrüstung sie dort benötigen. Dies ist beim Afghanistan-Einsatz am Anfang leider so passiert.“
Ich gebe dem WB hier recht, möchte aber ergänzend in den Raum stellen:
Gab es je einen Einsatz, wo das nicht zutraf?
Mangel an Ärzten:
Wenn ich bei einer Krankheit (Ursache unklar) innerhalb von 4 Wochen, 5 TrpÄrzten meine Krankengeschichte erzähle muß, jeder das Rad neu erfinden will und eine Überweisung zu Spezialisten(die Bw-eigenen sind im Einsatz) ausbleibt, dann fühle ich mich ungenügend versorgt.
Mangel an Technikern:
Wenn der Lufttransport bei grösseren Einsätzen in AFG und MLI durch Technikkomponenten unterstützt weden muss, fehlt das Personal zu hause.
Da bei weitem nicht alle Stellen besetzt sind, können Übungen nicht mehr stattfinden.
Fazit: Wo das Hemd zu kurz wird, kann man sich in der Öffentlichkeit(Ausland) nicht mehr sehen lassen.
SCHWERPUNKTBILDUNG wäre angesagt – dazu bedarf es Entscheidungen – vorallem politische!
@Huey:
Die Zahlen sind wirklich erschreckend!
Der Ansatz für Einsatz/Urlaub/einsatz/Urlaub ist aber zu kurz gegriffen. Trainingszeiten im Heimatland sind auch nötig, denn sonst werden die Verluste wmgl zu groß.
Richtig ist aber:
Piloten sollen fliegen (keine Schreibtische) und Ärzte sollen behandeln (keine Verwaltungsakte) und das gilt für alle Spezialisten. Dann wäre mehr Zeit für die eigentliche Aufgabe da.
Der Amtsschimmel wieher aber anders.
@Nawi: Also „Tiefe vor Breite.“
Mein Ansatz war nur ein Beispiel…..in verschiedenen Firmen wird aber durchaus so gearbeitet……..man ist 6 Wochen im Einsatz….dann 2 Wochen auf „Weiterbildung“, um seine Fähigkeiten zu erhalten…dann 4-6 Wochen zu Hause…dann geht’s wieder von vorne los.
Jeder „Spezialist“ ist (oder besser: sollte) ohnehin daran interessiert sein, sich ständig fortzubilden-als Pilot, in dem man z.B. privat auch fliegt, sich informiert, am FluSi übt o.ä.-als Arzt, indem man Tagungen besucht, Praktika absolviert, Studien anstellt….
Der Grundtenor der sich mir aus dem Bericht des WB ergibt ist, dass überall in der Bundeswehr nur noch Mängelverwaltung herrscht. Sei es beim Sanitätswesen (bei uns gibts fast nur noch Vertragsärzte, die trotz Engagement meist wenig Ahnung von BwSpezifika haben) oder auch beim Heer mit dem Pool für Großgerät für Übungen. Letztens gehört von einer Rechnungsführerin, dass es demnächst in den wenigsten Standorten noch einen ReFü geben wird, das meiste muss dann über eine Telefonhotline oder sogar eine Handy App gemacht werden. Also ich persönlich brauche meist persönliche Hilfe, wenn es um Anträge geht, da blickt man ja manchmal ohne Fachkenntnisse nicht durch. Ich denke noch schlimmer ist das oben bereits beschriebene. Die wenigen Spezialisten, die noch in ihrem originären Bereich tätig sind, sind stark, bald vielleicht zu stark belastet.
Alles in allem: Zuviel Bürokratie, wenig Durchhaltefähigkeit. So liest sich das für mich und das bestätigt auch meinen persönlichen Eindruck.
Einfach mal die Elefantenfriedhöfe durchkämmen und schon hätte man Reserven.
Verstehe die Aufregung nicht,
Es besteht bereits eine ständige MEDEVAC Bereitschaft in DEU für alle Einsatzgebiete, sowohl mit A310 als auch mit C-160. Bei der Diskussion um eine Unterstützung in Zentralafrika geht es nicht darum, einen weiteren A310 MEDEVAC mit Besatzung anzubieten, sondern die bestehende Bereitschaft zur Verfügung zu stellen. D.h: kein personeller und materieller Mehraufwand. Auch bei der Bereitstellung von strategischem Lufttransport mit A310 bedeutet dies nicht unmittelbar eine Mehrbelastung für das Persnal. EATC würde die ohnehhin eingesetzten A310 anders priorisieren und für Transporte nach Zentralafrika einsetzen.
Und was C-160 betrifft: Nicht vergessen, dass nach wie vor 5 C-160 ESS (bald noch 4) in ISAF eingesetzt sind. Der Engpass liegt nicht nur bei den Piloten, sondern insb. im Bereich der Technik. Die Luftwaffe unterhält bereits 2 + 1 Lufttransportstützpunkte (Termez, MeS und Dakar). Dies stößt bereits an die Kapazitätsgrenze. Da hilft auch kein Durchkämmen der Elefantenfriedhöfe, da finden sich nun mal keine Prüfer, Meister und Warte…..
@Huey
Ja – jeder sollte daran interessiert sein und sollte dafür auch Zeit bekommen, um sich fort zu bilden.
Wie heißt es so schön:
Der Tag hat 24h und wem das nicht reicht, der muss halt die Nacht dazu nehmen.
Übrigens: Es gibt Spezialisten, die können und dürfen das nicht in ihrer sowieso schon engen Freizeit machen.
@TOM
Ja das würde Personalstellen freimachen, die dann aber nicht mit passendem Personal besetzt werden, sondern meist mit frisch Angeworbenen, die erstmal irgend welche LG besuchen müssen, die eigentlich für den Job nicht benötigt werden.
Dank SAP können die eigentlich nötigen LG nicht belegt werden, da die wahrscheinlich noch nicht eingestellt sind oder schon besetzt sind und sowieso erst in 18 Monaten vorgesehen sind.
Zum Thema personalmangel.
ich bin grade dabei mich (als zivilist) als Dipl. Ing. (FH) für den gehobenen technischen der BW zu bewerben. Ich bin jetzt schon beim 5. „Karriereberater“ der BW (der mit den 0800 Nummern) der mir keinerlei Auskunft geben kann wie wann und wo so ein Bewerbungsverfahren funktioniert. Wenn die Jungs (und Mädchen) keine einigermaßen strukturierte und EREICHBARE Personalateilung haben die konkrete Auskünfte geben kann, sollten sie sich auch nicht wundern wenn der Nachwuchs fehlt. Ich kann jeden verstehen der nach dem dritten erfolglosen Anruf keine Lust mehr hat und in die zivile Wirtschaft geht.
@Dante
Viel Glück dabei.
Ich kenne ein Beispiel eines Geoinformatikers(Master) in Festanstellung mit A13 Besoldung,der sich gezielt für seinen Bereich in der Bw beworben hatte.
Er wurde zum Vorstellungstermin mit Test eingeladen (damals noch Offizier Prüfzentrale). In diesem Assessmentcenter hat er alles bestanden und wurde wertgefunden Offizier mit Studienmöglichkeit zu werden. Auf seine Frage welche Besoldung/Dienstort er zu erwarten hätte, erhielt er die Antwort: Wie jeder OffzAnwärter nach 3 Jahren A9 bei bestehen der LG und als Offz kann er überall eingesetzt werden. Sein Einwand er hätte sich aber nur für den Bereich GeoInfo beworben und ausserdem hätte er schon studiert, er hielt er als Antwort: Wollen sie jetzt Offz werden oder nicht. Er lehnte aus ersichtlichen Gründen ab.
GeoInfo suchte damals händeringend Fachpersonal und er war übrigens der einzige Bewerber. Fachpersonal bei Personalwesen wäre auch sinnvoll!
Ich weiß leider keine geeignet Nummer!
@Micha
Und wer fliegt die Verletzen aus Afghanistan aus, wenn der eine MEDEVAC grad in Afrika unterwegs ist? Zwei Einsatzgebiete, zwei MEDEVACS, sonst macht das keinen Sinn!
Zumindestens bei dem Mangel an Ärzten rächt es sich, dass man vor ca. 12 Jahren die Sanität zum eigenen Org-Bereich erhoben hat. Es war vorher schon klar, dass dadurch jede Menge Führungsfunktionen anfallen, die natürlich mit Medizinern, bzw. Ärzten besetzt werden. Dass diese Mediziner als Kdr, Chefs, S3-StOffze, als Sachgebietsleiter im SanAmt usw. nicht mehr praktizieren war auch vorher absehbar. Dies hat jedoch niemanden davon abgehalten den Org-Bereich Sanität zu gründen. Alle haben mitgemacht, denn es gab ja so schöne Beförderungsdienstposten.
Es ist halt wie überall, ein Leben als Lehrer an einer Schule ohne Schüler, als Arzt ohne Patienten ist oftmals erstrebenswert.
Armselig. Wenn man jetzt schon am Limit ist, wie soll das dann mit nur 40 A400M und einem Geschwader funktionieren. Man bedenke: Nachrüstung, Ausbildung, Wartung, Kinderkrankheiten… Minimalplanungen an der Realität vorbei, Gedanken macht man sich immer dann wenn es zu spät ist.
Demnächst strukturell nicht mehr einsatzfähig? Oder ist das übertrieben?
Wurde deshalb der IBUK samt Staatssekretäre (1 Bauernopfer hat man ja noch in Reserve) ausgewechselt, damit es keinen Schuldigen geben kann?
Wann soll es denn angeblich besser werden?
Nein, keine Tunnel/Licht/Zug antworten bitte…
@ Georg
Ich kenne einige Ärzte, die lieber am Patienten arbeiten würden, aber wegen ihren „Gönnern“ unbedingt Karriere machen sollen.
Und wo geht das nur – im Fachstrang jedenfalls nicht!
Dito in den anderen Fachstängen!
@ crm-M
Wer weiß, ob der Tunnel ein Tunnel ist und oder doch ein Stollen.
Alles wird gut – (Frage: Wird was besser)
Stehen wir am Abrund? – Vielleicht sind wir ja morgen einen Schritt weiter – upps!
@Nawi
Zum Thema „Stollen“ eine alte Bergmannsweisheit: „vor der Hacke ist es duster“. Und zum Abgrund: „Glück ab!“ Bergleute sagen eher „Glück auf“.
@ Thomas Melber
der Spruche, den die Kumpel nicht hören wollen, könnte auch passen. Zumindest im Sinne der Linken.
Naja, so schlimm kann es ja nicht sein mit dem SanDienst (Ärzten)
http://www.aerzteblatt.de/archiv/134939/Interview-mit-Dr-med-Ingo-Patschke-Inspekteur-des-Sanitaetsdienstes-der-Bundeswehr-Wir-brauchen-Kooperationen?s=bundeswehr
Patschke: Wir bieten vor allem weniger Bürokratie. Für mich ist das fast erstaunlich. Aber es wird von den Seiteneinsteigern so empfunden. Und wir arbeiten nicht so budgetgetrieben. Natürlich ist es auch für uns von Vorteil, wenn wir durch DRGs Erlöse mit zivilen Patienten generieren. Grundsätzlich ist es bei uns aber so, dass man sich auf die Arbeit als Arzt konzentrieren kann. Das imponiert vielen Kolleginnen und Kollegen.
Na dann scheints ja zu laufen.
Es „imponiert“ wenn man sich auf die Arbeit konzentrieren kann.
Ein Offenbahrungseid des Gesundheitswesens?
Patschke: Aber ich denke: Es gibt auch eine „Paybackzeit“. Wenn wir als Arbeitgeber die Frauen in der Zeit der Familiengründung unterstützen, entsteht daraus – so glaube ich – eine langfristige Bindung.
Das muss erst noch bewiesen werden!
Ich glaube, da muss noch grundlegende Planungsarbeit gemacht werden. Aus meiner Erfahrung der letzten Jahre kann man/frau lange auf Payback warten. Und wenn es das gibt ist es Nasenfaktor oder ein AUSNAHMEvorgesetzter der Fürsorgepflicht nicht nur gelesen hat sondern auch verstanden hat.
Patschke: Angesichts des Ärztemangels und der demografischen Entwicklung könnte es aber in manchen ländlichen Gegenden durchaus sinnvoll sein, stärker zusammenzuarbeiten.
Das würde ja Reformen, die die Republik betreffen, voraussetzen. Das gab es in der letzten GroKo ja auch schon nicht (Steuer, Haushalt, Soziales, Subventionen) – zumindest keine Echten sondern nur Schräubchendreherei.
@nawi
Viel spannender empfinde ich die Aussage, da kein High Intensity Conflict vorläge, sei ja auch noch Luft nach oben. Es gäbe also keinen Personalengpass und das bei einem Interview was noch nicht mal ein Jahr alt ist. Irgendwie hinkt doch da einiges…
Hier noch ein Interview mit dem Wehrbeauftragten:
http://tinyurl.com/qe2sbut
Mal sehen war wi bei der nächsten Krise anbieten.
Vielleicht mal einen Ansatz wie das niederländische „Paket“ in Mali.
@crm moderator
strukturell am Ende . was ich so von der Marine höre, wird der kleine Mann wohl im Sommer seine Schiffe und Boote mangels Personal an Bord anbinden müssen. Alternativ werden dann wohl nur noch die Stäbe für Einsätze angeboten. Die gibt es reichlich und können überall auf der Welt signifikante Beiträge erbringen.
@Les Grossmann:
Daher wird ja konsequent in Stäbe investiert.
Beispiel: In Ulm soll in den nächsten 4 Jahren 60 Mio. € in die Infrastruktur investiert werden, das MN Kdo OpFü soll auf 800 Dienstposten aufwachsen – um dann bspw. eine EUBG in Btl-Stärke zu führen. Ob dieser Ansatz den zukünftigen Anforderungen gerade auch in Afrika entspricht, bezweifle ich.
@TOM
Überschrift Populismus
„Einfach mal die Elefantenfriedhöfe durchkämmen und schon hätte man Reserven.“
Viele Soldaten und Beschäftigte in diesen sog Friedhöfen sind im Einsatz quick lebendig und ohne sie würde nichts mehr gehen. Im Übrigen gibt es dort noch mehr die freiwillig in den Einsatz gingen, wenn man sie gehen lassen könnte. Es ist üblich, Soldaten ohne Einsatztauglichkeit aus den Einsatzverbänden zu nehmen und sie dort einzusetzen wo sie ihre Erfahrung einbringen können. Leider wird dieses Verfahren noch nicht Konsequent genug eingesetzt.
@Elahan:
Trotz der Einzelabstellungen aus diesen Ebenen hat die Neuausrichtung nicht wirklich Fett abgebaut, sondern verschoben (siehe PSM 185). Dass dort sehr viele Leute unverzichtbar sind, ist natürlich so – Stäbe beschäftigen sich ja sehr gut selbst. Die neue Kdo- und Ämterlandschft garantiert vorallem eines: garantierte Selbstbeschäftigung.
Ist das Optimum bereits erreicht?
Sicher nicht.
Für mich sieht das so aus, als das Ulmer MN Kdo OpFü das gleiche machen soll, wie das DE NLD Korps in Münster. Das DE NLD Korps ist wohl ein „Nato Rapidly Deployable Corps Headquarters”, während Ulm ein “Nato Force Headquarters” werden soll. Hört sich gleich an. Wohl der einzige gro Unterschied, das eine HQ gehört zum Heer und das andere zur Streitkräftebasis. Das Ulmer Nato HQ dürfte wohl doppelt so groß sein. Daneben gibt es noch ein HQ in Potsdam. Bei den Stäben wurde die Redundanz ausgebaut, während auf Arbeitsebende das Personal fehlt. Bei den paar Nato Übungen wird man wohl auch nur ein HQ anmelden können. Ein zweites Nato HQ in Reserve bringt da wohl recht wenig.
@Benedikt:
Das Kdo in Ulm soll Aufgaben für die EU und die NATO übernehmen. Bei der EU soll das Kdo sowohl das OHQ als auch das FHQ stellen. Die Korps sind auf die Rolle als LCC in der NATO ausgerichtet. Die neuen Planungsprozesse sind recht personalintensiv. Für Agilität auf dem (modernen) Gefechtsfeld führt alldas nicht – scheint aber auch niemand zu interessieren.
Insgesamt führt der Stäbeansatz doch wohl dazu was man gut verkaufen kann. Überall dabei aber schön aus der Stabsetappe, in welchem Land auch immer. Schwerstes Gerät ist dann der robuste Laptop mit Anschluss ans Internet. Ich finde den Ansatz genial.
Der Consulting/Berater – Ansatz. Wir delegieren und entscheiden, andere arbeiten und setzen um. Bei nicht erfolgreichem Handeln ist es die Arbeitsebene die versagt hat, man hat es ja schliesslich korrekt angeordnet.
@huey: „Die Luftwaffe, die zwar die Einsätze bedient-mit der Masse ihrer Piloten aber Abends “zu hause” die Füße unter den Tisch stellt-jammern auf hohem Niveau.
Der Bereich Hubschrauber ist da schon mehr belastet…“
Wieso ist der Bereich Hub (vermute Sie meinen den des Heeres) mehr belastet als der Lw-LT?
LT Einsätze sind i.d.R. Mehrtageseinsätze (auch an WE und Feiertagen), es sei denn ich muss aus Trainingsgründen „pattern brettern“, dann bin ich natürlich Abends zu Hause (sollte im Bereich Hub aber nicht anders sein).
Und wenn jedes Jahr das FlgStd.-Kontingent, bei mindestens gleichbleibender Auftragslage, gekürzt wird und man viel zu wenig üben kann, dann ist das m.M. nach schon ein Grund zu Jammern.
Und in „echte“ Einsätze schickt man dann immer wieder dieselben, wenigen, erfahren Crews mit der damit einhergehenden Einsatzbelastung.
„Jeder “Spezialist” ist (oder besser: sollte) ohnehin daran interessiert sein, sich ständig fortzubilden-als Pilot, in dem man z.B. privat auch fliegt, sich informiert, am FluSi übt o.ä….“
Wie soll ich das jetzt bitte verstehen? Privat Fliegen (ausser geleg. mal mit Mutti just for fun)? Soll ich mir in der knappen Freizeit eine EinMot oder einen Twin chartern? Wie soll ich das bezahlen? Wo läge denn da jetzt genau der Fortbildungs- Übungseffekt?
Im FluSi üben? Klar, ich rufe mal eben in ETNW an und frage, wann denn ein Slot im Sim frei wäre, um mich ausserhalb des normalen Programms ein wenig weiterzubilden!? Können Sie sich die Antwort denken?
@Micha: Sie haben Recht, wenn Sie die ESS Thematik ansprechen. Neben den eingerüsteten Sätzen werden i.d.R., wenn auch in geringer Anzahl, vor Ort Ersatzrüstsätze vorgehalten. Wenn man insgesamt nur eine bestimmte Anzahl an Rüstsätzen hat, kann man auch nur eine bestimmte Anzahl an Einsätzen bedienen. Zu Hause sollten jedoch auch welche zum Training verbleiben.
Alternative wäre nach einem „Operational Risk Management (ORM)“ ungeschützt zu fliegen, was ich bei unklarer MANPAD/GBAD Lage jedoch nicht unterstützen würde.
Bzgl. MEDEVAC A310; es würde definitiv kein Zweiter A310 als MEDEVAC für CAR o.ä. gerüstet werden.
Weiterhin wird er wohl nur nach Einzelfallentscheidung für Partnernationen eingesetzt werden.
@ Memoria, @ Elahan
Zitat:
„Die neue Kdo- und Ämterlandschft garantiert vorallem eines: garantierte Selbstbeschäftigung.
Ist das Optimum bereits erreicht?
Sicher nicht.“
Leute, das ist doch schon alles mehrere Male durchgekaut worden. In eineme Btl braucht man geschätzt 5 Stabsoffziere. Gleichzeitig sind aber pro Kp mindestens 2 -3 Offiziere Lt-Hptm vorhanden. Wenn die jetzt BS werden wollen, oder noch schlimmer von den letzten 5 Strukturen der Bw gibt es einen StOffz-Übergang, dann muss man DP für StOffze schaffen. Also einen Dezernatsleiter OTL A15 und 3 A13/14 und Hptleute usw. an Unterbau. 4 Dezernate ein Oberst A16, Chef des Stabes B3 und Amtsleiter Brigadegeneral B6. Damit hat man eine schöne Struktur um StOffz DP zu schaffen.
Was wäre denn die Alternative ?
BS 45 ? Des StOffzen eine Pensionierung mit 45 oder 50 Jahren anzubieten ?
Wer würde dies denn annehmen ? Natürlich nur mit den erdienten Prozenten und vielleicht 5 % Zuschlag, also ca mit 50 % des letzten Bruttos.
Seien wir ehrlich, das würde nicht funktionieren und die, die gehen würden sollen nicht gehen und die, die bleiben würden, sollen eigentlich gehen, oder ?
Alternativen ? Keine, ausser SaZ 20 /25 und dies wird meiner Meinung nach ein Rohrkrepierer werden.
In Östereich müssen die BS auch in dem Fw-Dstgraden bis 65 Jahre dienen. Dort müsste es dann analog noch mehr DP für lebensältere Soldaten in Stäben und Ämtern geben.
@Georg:
Wenn aus diesen Eichenlaubfriedhöfen wenigstens etwas sinnvolles heraus kommen würde, könnte man ja damit leben.
Zumal es an der Spitze weiterhin zu erheblichen Sternehäufungem gibt: Warum braucht das Heer noch 3 GenLt?
Ein gewisser Mittelbau aus BS ist ja nachvollziebar, aber das Sytem ist ja eher auf Verschärfung der Lage ausgelegt (Kp mit 1x A13, 1xA12, 2x A10 – in der Artillerie gibt es zukünftig nur noch Offze als Zugführer).
@Georg | 01. Februar 2014 – 13:58
„Was wäre denn die Alternative ?“
Weniger SaZ zu BS ernennen?
Schorsch:
Macht schon Sinn. Die Bw hält einen (1) STRATAIRMEDEVAC für die Einsatzgebiete AFG und Afrika bereit. In den allerseltensten Fällen müssen Soldaten mit STRATAIRMEDEVAC aus einem Role 3 Feldkrankenhaus sofort nach DEU verlegt werden. Auch Schwerstverletzte müssen in der Regel erst stabilisiert werden, bevor eine Verlegung erfolgen kann. Daher stellt sich die Situation, dass zwei Soldaten aus unterschiedlichen Einsatzgebieten zur gleichen Zeit einen STRATAIRMEDEVAC brauchen, eher nur theoretisch dar. Daher wird es wohl darauf hinaus laufen, dass man eine Unterstützung für FRA signalisiert, die de facto keinen weiteren Aufwand für die Bw bedeutet.
@ K.B.
Zitat:
“Was wäre denn die Alternative ?”
Weniger SaZ zu BS ernennen?
Ja, natürlich ist dies eine Alternative und dies wird auch gemacht. Das Problem ist aber, das ein heutiger StOffz mit 59 – 61 Jahre in Pension geht und folgedessen vor ca. 30 – 35 Jahren zum BS ernannt worden ist. Damals waren aber 490 000 Soldaten Bw und 100 000 Soldaten NVA (ab 1990) mit entsprechend vielen StabsOffz Stellen vorhanden.
D. h. bei einer „Nachlaufzeit“ von 30 – 35 Jahren nach der Ernennung zum BS-Offz werden wir IMMER zu viele StOffze haben, zumindestens solange die Bw laufend verkleinert und nicht vergrößert wird.
@ Memoria
Zitat: „Wenn aus diesen Eichenlaubfriedhöfen wenigstens etwas sinnvolles heraus kommen würde, könnte man ja damit leben.“
Mal Hand aufs Herz, was können StOffze und andere ältere Dienstgrade in Ämtern, Kdos und Stäben denn machen, denn „produzieren“ ?
Sie können nur neue Vorschriften, neue Konzepte, neue Dienstanweisungen usw. produzieren, egal ob dies sinnvoll ist oder nicht. Deshalb wird auch alles in der Bw komplizierter, weil ständig neue, oftmals unnötige Vorschriften, Papiere, Verfahrenswege erstellt werden. Dies fängt mit der Bezeichung von Dienststellen an, z.B. BAAINBw statt BwB und hört mit der Anforderung eines Bleistiftes und eines Radiergummis auf. Früher ist man ins Handlager gegangen und hat dies einfach rausgefasst, heute startet man alle 3 Monate eine Büromittelanforderung, für jeden Artikel eine einzelne Anforderung, die in SAP eingegeben wird.
Die einzige Bremse für diese „Verfahrenswut“ und das „Konzepte schreiben“ der Ämter und Stäbe ist, dass die Umsetzung Geld kostet und deshalb oft nicht gemacht wird. Trotzdem habe ich manchmal Mitleid mit den auf diese Weise beschäftigten StOffzen, denn es ist schon frustrierend wenn man weiß man produziert Konzepte für den Papierkorb, schließlich wollen die sich auch ihre Selbstachtung im Beruf aufrechterhalten.
Wer die Reform beim letzten Mal, gerade auf Ämter-/Kdo-Ebene, erlebt hat, der weiß, dass dort in der Masse StOffzDP dran glauben mussten. Da wurden dann schon mal StOffz-wertige Aufgaben einfach zu Lasten Qualität umverteilt. Da darf man sich über mangelndes Leistungsniveau nicht wundern, wenn ich dem Kfz-Lehrling die Aufgaben des Kfz-Meisters übertrage. Von den daraus resultierenden, dort laufend zu beobachtenden Überlastungen Einzelner will ich gar nicht reden. Dazu kommt noch, dss man jede Menge Stellen gestrichen hat, die Masse der Aufgaben aber gleich bleiben (auch wenn diese manchmal zwischen den TSK/OrgBer verschoben wurden).
Ach ja, zum Thema Stäbe: Mit der immer stärkeren Untergliederung / Diversifizierung der Streitkräfte könnten auch die Stäbe effizienter arbeiten. Heute kann man ja nicht mal mehr eine Übung durchführen ohne mindestens 3 OrgBereiche (von BWI und BwFuhrPark zu schweigen) zu beteiligen/zu koordnieren/einzubinden. Fehlt noch ein OrgBer Controlling. Aber dafür haben wir tolle Prozesse, SAP und das ominöseste DRA/RKV-pdf, dass ich je erlebt habe.
@Don Yogi
Die Streichung der Divisionsebene war ja auch schon einmal angedacht.
@Georg:
Mir würde schon genügen, wenn diese Ebenen in sich stimmige Konzepte, Ausbildungsabläufe und Fähigkeitsforderungen „produzieren“ würden. Was genau in diesem Kernbereich an Dauerchaos herrscht ist wirklich unglaublich. Und ich Rede jetzt nicht gerade vom Cyber-Bereich, sondern vom verstärkten Infanteriezug.
Aber vielleicht ist das ja schon zu viel verlangt.
@ Thomas M
Ich glaube, auf die Divisionsebene hat er nicht angespielt. Sondern eher auf die unselige TSK-Struktur.
Eigentlich brauchen wir nur zwei TSK: See und Land.
@Roman
Die Amerikaner haben ja auch schon daran gedacht (als Gedankenspiel), die Air Force aufzulösen. Aber: die „Denke“ der Luftwaffe und die Einsatzverfahren, etc. sind überhaupt nicht mit denen des Heeres zu vergleichen. Und die SKB? Quasi ein Dienstleister der Bw.
@Roman: Yepp! Back to classic Air, Land and Sea ;-)
Diese drei sollten in der Lage sein jeweils unter der FF einer TSk den „Laden“ zu schmeißen. Aber was früher funktioniert hat ist ja alles „doof“. Ja es war auch nicht alles gut und konnte optimiert werden, aber ……
@Roman
Bevor wir, die Luftwaffe und das Heer fusionieren, rücken die Luftstreitkräfte in Europa zusammen.
Welchen Grund gibt es, die Luftwaffe und das Heer zu fusionieren?
Nach einem Bericht bei welt.de („Von der Leyen ist ihre Premiere gelungen“) wurde beim EATC bereits signalisiert, dass bei Übernahme von Aufgaben in ZAR bisher dem EATC zugesicherte Lufttransportkapazitäten abgemeldet werden müssen.
Verteidungspolitik hat – im Gegensatz zur Außenpolitik – eben unmittelbar praktische Bezüge. Das wird auch vdL in den nächsten Wochen lernen. Die großen Ankündigungen sind jedoch bereits erfolgt.
Beim Air Policing Baltikum schwächelt die Lw ja auch. Anfang 2012 hat man da den letzten Einsatz gehabt. In den Vorjahren hat die Lw da nach 1 bis 1 ½ Jahren wieder einen Einsatz gehabt. Der Bw Beitrag zu EATC dürfte mit den A400M stehen und fallen. Wahrscheinlich fällt der dank den A400M in Zukunft sehr sehr viel bescheidener aus. Die C160 leiden wohl immer mehr unter Altersschwäche, und der A400M ist vielleicht frühestens 2018 einigermaßen einsetzbar. Wenn die Franzosen das ganze verbaute Technik Spielzeug im Griff bekommen. Der Geist der Politik ist williger, aber beim Material und das Personal geht wohl immer weniger. Das schweigt die Politik tot.
@Roman: „Eigentlich brauchen wir nur zwei TSK: See und Land.“
Nachdem sich zukünftiges (asymetrische) Konflikte nur noch an Land und auf See abspielen, geben wir Heer und Marine einfach die richtigen Luftfahrzeuge und schaffen die „Cavalliere“ schlichtweg ab (Also eine traumhafte Lösung)!
Das mal hart und provokativ gesagt.
Und das könnte auch unserem Beschaffungssystem sehr gut tun, denn der EUFI soll ja ohnehin durch „Kampf.- und Killerdrohnen“ ersetzt werden und die „Spionagedrohnen“ haben mit einer „Luftwaffe“ (frei nach Reichsjägermeister) ohnehin nichts zu tun. .
Was machen wir dann nur noch mit dem Offz-Casino in Porz-Wahn und dem schönen Schwimmbad dahinter?
Natürlich, das ist für „Luftaffe“, sprich für die BMVg-Flugbereitschaft und der „Sack ist zu“ (Ironiemod aus).
@Benedikt:
Zum Air Policing Baltikum: Zum Glück gabs 2012 ja noch die F-4.
Der EF-2000 war einmalig 2009 bei dieser NATO-Mission dabei.
Fast 5 Jahre her…….
http://de.wikipedia.org/wiki/Air_Policing_Baltikum
Die Teilstreitkräfte-Diskussion gibt’s auch grad in den USA, etwa:
War is Boring: „America Does Not Need the Air Force“