A400M: Bisschen weniger, bisschen später
Die Meldung passt irgendwie in die Reihe der Berichte über EADS-Produkte: Die Bundeswehr bekommt ihr neues Transportflugzeug A400M in der geplanten Ausstattung ein bisschen später, dafür soll es zum geplanten Liefertermin eine abgespeckte Version geben.
Die Geschichte, mit der am (heutigen) Mittwoch zunächst das Handelsblatt kam (Link aus bekannten Gründen nicht), bekam dpa vom Verteidigungsministerium bestätigt:
Der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS wird den Militär-Airbus A400M in der vereinbarten Ausstattung erst später an die Bundeswehr ausliefern. Das Verteidigungsministerium bestätigte am Mittwoch, dass dies 2015 geschehen werde. Zwar solle die erste Maschine zum ursprünglich vereinbarten Zeitpunkt im November 2014 geliefert werden, vorerst aber mit „einem anderen Fähigkeitsstandard“.
Spiegel Online beruft sich bei seiner Meldung auf ein Schreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs Christian Schmidt an den Grünen-Haushälter Tobias Lindner:
Der Militär-Transporter A400M von Airbus kann nicht wie geplant im November 2014 an die Bundeswehr geliefert werden. Das bestätigte Verteidigungsstaatssekretär Christian Schmidt (CSU) in einem Schreiben an den Grünen-Haushaltspolitiker Tobias Lindner. Airbus habe mitgeteilt, dass sie das erste Flugzeug mit den mindestens benötigten Fähigkeiten „erst etwa Mitte 2015 vertragsgemäß ausliefern könne“, so Schmidt in dem Brief vom 9. Dezember.
Irgendwas sagt mir, dass die Luftwaffe damit nicht so große Probleme hat. Oder das zumindest in der Führung so verstanden wird. Aber da muss ich noch ein bisschen nachhorchen…
(Foto: A400M und Red Arrows beim Royal International Air Tattoo 2013 im Juli in Fairford, Gloucestershire, UK – Jean-Vincent Reymondon/EADS Pressefoto)
Jedes Jahr wieder sssspppppäääättteeeerrrr
Was soll das eigentlich heißen?:
„Airbus habe mitgeteilt, dass sie das erste Flugzeug mit den mindestens benötigten Fähigkeiten “erst etwa Mitte 2015 vertragsgemäß ausliefern könne“
Will man also jetzt eine abgespeckte Variante der abgespeckten Variante ausliefern, die erst 2015 ausgeliefert werden kann? Weiß jemand, wann dann die Variante kommen soll, die nicht mehr abgespeckt ist?
@Alarich:
Es verzögert sich doch nichts. Zu jedem erdenlichen Zeitpunkt wird doch gesagt, daß der A400M in ca. 1,5 Jahren kommt. Das war 2011, 2012 so und ist auch dieses Jahr so. – Hätte man mitgeteilt, daß der „Super-Flieger“ erst in 2 Jahren kommt, könnte man von einer Verzögerung sprechen. ;) Aber scheinbar ist das „in ca. 1,5 Jahren“ das einzig Verläßliche und Konstante am A400M.
„Mindestens benötigte Fähigkeiten“ – also start-, flug- und landefähig.
Stuttgart 21
BER
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A 400 M
Denk ich an Deutschland in der Nacht….
@ME
Nein, man will eine abgespeckte Variante der abgespeckten Variante termingerecht im November 2014 liefern und die eigentliche abgespeckte Variante dann Mitte 2015.
Was glauben Sie, haben die Franzosen wohl bekommen? Einen voll funktionsfäigen A400M? Mit Sicherheit nicht. Soweit ich weiß, einen Flieger für derzeit wenig mehr als Platzrunden. Aber er gilt als ausgeliefert, abgenommen und zugelassen. Das ist ein witerer Teil der Sorgen, die sich die deutschen Zulassungsbehörden hierzulande machen – zusätzlich zu den im Spiegel vor Wochen.berichteten.
Was ist denn nun das Delta zwischen 2014 und 2015?
Und wann ist der deutsche A400M für Start und Landung auf Behelfspisten, für den BiV-Flug,
für den Fallschirmsprung und für das Verbringen von Lasten per Fallschirm (einschl. ParaLander) zugelassen?
Gibt es dafür überhaupt schon zeitliche Zielbereiche??
Interesse halber wundere ich mich ob das normal ist wenn man die Verzögerungen über beinahe ein Jahrzehnt immer als „Gott gegeben“ und Alternativlos hinnimmt?
Wieso geht man nicht grundsätzlich davon aus dass es in der Entwicklung und Auslieferung zu Verzögerungen kommt und kümmert sich nicht dafür um zumindest kleine Kontingente von Alternativen, die einen gewissen Zeitraum komfortabel überbrücken können?
War es nicht so dass 2005 der Regierung ein paar neue C-130J Maschinen angeboten wurden?
Die hätten bestimmt die Belastung und Aufwende der Transall im Einsatz reduziert. So etwas gilt doch bestimmt für viele Bereiche der aktuellen Beschaffungen. Richtig, es kostet etwas mehr wenn man einige Piloten umschulen muss und 2 unterschiedliche Logistikschienen unterhalten muss. Dafür hat man doch aber immer etwas halbwegs aktuelles im Arsenal, oder nicht? Machen die Briten das nicht auch?
Vieles dazu wurde ja schon in „EADS streicht über 5.000 Stellen im Rüstungsbereich“ geschrieben. Komisch, lagen doch nicht alle so falsch – und jetzt die Bestätigung. EADS kann weder zeitgerecht noch im vertraglichen Umfang liefern. Schaun wir mal wie die Bundeswehr darauf reagiert. Ich tippe mal auf Danksagungen und Zusatzzahlungen. Kann mir nicht vorstellen, dass der neue Koalitionvertrag daran wirklich etwas ändern will.
operativ-/ taktischen Einsatz
Der A400M ist geeignet für taktische Missionen wie Truppentransport, Absetzen von Fallschirmspringern und Lasten, sowie Tiefflug. Er ermöglicht Autonomie bei Bodeneinsätzen, da Starts und Landungen auf schlecht präparierten Landebahnen erfolgen können.
http://www.baain.de/portal/a/baain/!ut/p/c4/DcLBDYAgDAXQWVygjRcP3txCvX0ESQMpRIqsr3mPT_4pXokwKYrMOx-XrG6QA0TJS9BmjYb5ZSb0O8IFQrIeciZ7oK0WrmmbPmDn-6I!/
Wohl eher nicht vor Ablauf der nächsten 10Jahre.
Die Luftwaffe erhält vermutlich jetzt 2014 IOC Maschinen statt wie vereinbart SOC1. Das könnte unter anderem das (allerdings eingeschränkte) Absetzen von Lasten per Fallschirm sowie den Selbstschutz betreffen.
@ONA:
Das war mir schon klar:-)
Und das mit den Franzosen überrascht auch nicht…
Oder man muss das ganz anders sehen: Ähnlich wie der Puma wird auch der A400M kontinuierlich nach seiner Auslieferung kampfwertgesteigert und sein Fähigkeitsspektrum erweitert;-)
Warum….
kann der Staat nicht das machen was jedes Privatwirtschaftliche Unternehmen tun würde?!
Konventionalstrafe in die Verträge schreiben und diese eiskalt ziehen wenn etwas nicht eins zu eins geliefert wird und auch so geliefert wie bestellt. Dann würden die Firmen schon Spuren.
Hätte man das so getan wären die Flieger schon sehr sehr billig geworden. Es muss langsam eine Amtshaftung von Mandatsträgern her. Dann würde auch jeder Reg.Dir. und jeder Staatssekretär / Minister den Firmen in den Hintern treten bis diese die Schuhwichse schmecken können.
Es ist peinlich für Industrie und Kunde!
Weitere Pleiten sind ja schon in der Pipeline. So ist beispielsweise die Zulassung der EC-145T2 verzögert. Das hat unweigerlich Auswirkungen auf die Lieferung der LUHs. Ich bin diesmal auf die Ausreden gespannt…
1. Kann jemand hier mal ernsthaft nachforschen, wann denn jetzt die zivile Zulassung der 145T2 erwartet wird?
2. Kann mir jemand erklären, warum dem Unternehmen die Treue gehalten wird?
3. Wenn die Rüstungsindustrie mit Schwerpunkt Luftfahrt politisch schon nicht mehr als „strategisch wichtig“ eingestuft wird, warum lässt man die Konkurrenz nicht ran?
4. Der Anfang allen Überls ist die Beschaffung der öffentlichen Hand in Haushalten. AG und AN haben gleichermaßen Interesse daran, dass das geplante Budget „abfließt“. Bei langjährigen Projekten lädt das natürlich ein zum Besch***. Gibt es Alternativen wie in der freien Wirtschaft? Airlines kaufen anders ein…
Der Hühnerschrecker
@küstengang01:
Ist ja alles ganz verständlich, was Sie sagen.
Aber Sie werden wohl nicht wirklich glauben, dass sich z.B. die Amerikaner auf solche Vertragsbedinungen einlassen würden, wenn es dann endlich keine anderen, „eigenen“ nennenswerten Anbieter mehr geben sollte. Oder Sie bezahlen die drohenden Konventionalstrafen über den Stückpreis gleich mit.
Ansonsten werden halt keine erstklassigen hochmodernen Waffensysteme mehr, schon gar nicht in heute üblichen Mini-Stückzahlen, an bockige Kunden geliefert – der kalte Krieg ist lange vorbei, unsere militärische Bedeutung aufgrund des Volkswillens auch.
„Bockig sein“ muss man sich halt leisten können, denn es ist einfach mit der Macht: Wer die Macht hat, macht was er will, wer keine Macht hat, macht was er soll.
Was macht man bloß im Kriegsfall, wenn man schnell große Stückzahlen braucht? Lieber nicht dran denken.
Nun ja, wir rechnen ja mit einer Vorwarnzeit von zehn Jahren, bevor es zum großen Knall kommen könnte. Bis dahin hätten wir dann zumindest eine neue Software gekauft – bestimmt. Oder wir machen ganz einfach das mit den Fähnchen ;-)
@Küstengang01:
Können vielleicht – wollen vielleicht lieber nicht. EADS ist zu 30% in französischer, deutscher und spanischer Staatshand.
„Was macht man bloß im Kriegsfall, wenn man schnell große Stückzahlen braucht? Lieber nicht dran denken.“
Volkssturm 2.0 mit pazifistischem Liedgut bewaffnet. ;)
@Voodoo
Vorwarnzeit von 10 Jahren bedeutet, dass unsere visionäre Politik HEUTE entscheiden muss wenn sie in 10 Jahren in den Krieg ziehen oder angegriffen werden will.
Dann hätte unsere grandiose Militärische Führung zusammen mit der exzellenten zivilen Beschaffungsseite des Hauses theoretisch knapp 10 Jahre Zeit, sich erst mal Gedanken zu machen was wir so brauchen, neue Systeme zu entwickeln und/oder in grossen Stückzahlen zu beschaffen. Das sollte doch alles kein Problem sein.
Und auch das notwendige qualifizierte Personal einzustellen und auszubilden ist easy.
10 Jahre?? Gelächter!!
Nach den Erfahrungen der letzten Einsätze glaube ich nicht mal an 10 Wochen.
@TW
„Irgendwas sagt mir, dass die Luftwaffe damit nicht so große Probleme hat. Oder das zumindest in der Führung so verstanden wird. Aber da muss ich noch ein bisschen nachhorchen…“
Ja es wird alles hingenommen und Führung findet schon lange nicht mehr statt, scheint/soll in der Marine im übrigen nicht anders zu sein, K 130, EGV, F 125, zmmF aka MKS 180, NH 90 – nimmt man alles hin.
Es soll jeden Donnerstag spannende VTC zwischen Rostock und Glücksburg geben bei denen man die Gleichgültigkeit körperlich spüren soll. Mikromanagment pur, wenn überhaupt Wachtmeisterpunkte a`la die WC in Gebäude 1 sind verstopft, zum K… bitte in Gebäude 2 gehen.
Also scheint überall alles sehr gut zu sein und wenn man dann hört EADS will 40% Dividende ausschütten (gestern Laufband ntv) wird das nur bestätigt.
Vorwarnzeit von 10 Jahren gilt vermutlich auch nicht, ist viel kürzer a`la: „papa wann bekomme ich die neue PS4? Antwort: Am Sankt Nimmerleinstag! Kind freut sich total, oh schon so schnell!“ (hab ich glaub ich auf postillon gelesen).
Frohe Weihnachten erstmal – ich mach mich auf nach Thailand, in eine Welt die als Tourist noch in Ordnung ist.
BMVg = Bundesminister der vertanenen Gelegenheiten.
„Warum….
kann der Staat nicht das machen was jedes Privatwirtschaftliche Unternehmen tun würde?!
Konventionalstrafe in die Verträge schreiben und diese eiskalt ziehen wenn etwas nicht eins zu eins geliefert wird und auch so geliefert wie bestellt. Dann würden die Firmen schon Spuren.“
Welche Unternehmen aus der Privatwirtschaft geben Ruestungsgueter in Entwicklungsauftrag? Welches Unternehmen, das in dem Bereich taetigt ist, wuerde so einen Vertrag angesichts der Risiken von Entwicklung und zusaetzlicher Faktoren wie politischen Interessenlagen unterschreiben? Ich glaube, da kommen sehr sparsame Antworten raus. Besonders in Kombination mit der Tendenz zur Goldrandloesung in nationalen Ruestungsbeschaffungen und bitte schoen alles schoen mit maximaler nationaler Beteiligung.
Die ganze Entwicklung ist unschoen und dysfunktional. Aber leider eben bei weitem nicht EADS-exklusiv, sondern in jedem entwickelten Land der Erde die gleiche Geschichte.
Bisschen weniger, bisschen später … und … vor allem … bisschen TEURER.
So lange „die Misere“ und seine servile EADS-Rüstungsschranze Beemelmans die Fäden ziehen, wird EADS dem Ministerium und dem deutschen Steuerzahler auch weiterhin unbehelligt zu steigenden Preisen auf der Nase herumtanzen.
@küstengang01
„kann der Staat nicht das machen was jedes Privatwirtschaftliche Unternehmen tun würde?!
Konventionalstrafe in die Verträge schreiben und diese eiskalt ziehen wenn etwas nicht eins
zu eins geliefert wird und auch so geliefert wie bestellt.“
@Steinig
„Aber Sie werden wohl nicht wirklich glauben, dass sich z.B. die Amerikaner auf solche
Vertragsbedinungen einlassen würden, wenn es dann endlich keine anderen, “eigenen”
nennenswerten Anbieter mehr geben sollte. Oder Sie bezahlen die drohenden
Konventionalstrafen über den Stückpreis gleich mit.
Konventionalstrafen werden vom BAAINBw nicht in die Verträge geschrieben. Damit würde man ja doch nur wieder den Steuerzahler belasten.
Bei ausländischen Firmen wird so was schon gemacht. Bei der NATO ist so was ganz normal.
Allerdings ist es aber schon so das die bevorstehenden Strafen in den Preis mit eingerechnet werden. Selber schon erlebt, nach durchsicht der Vertragsunterlagen lag das nächste Angebot direkt um den Betrag der Strafe höher. Das bedeutet also dass man als Kunde die Strafe mitzahlt. Gerade in den Bereichen bei denen mit Festpreis gearbeitet wird kann das auch, bei pünktlicher Lieferung, eine gewisse Gewinnmaximierung für die Firma sein.
EADS liefert sich einen Kleinkrieg mit den Bund. EADS droht teils offen mit Abzug von Fertigungen, und der Bund droht mit Geldentzug. Gute Kundenbeziehungen interessiert den EADS oder den Cassidian Führungskräften ganz und gar nicht. Da geht es nur noch um das eigene Ego zu befriedigen. Die US Konkurrenz darf sich freuen, dass EADS keinen Marktfähigen A400M in der nächsten Zeit liefern kann. Ob Airbus jemals das High Tec Produkt A400M in den Griff bekommt, ist fraglich. Bei den NH90 haben die das nicht geschafft.
Wozu Konventionalstrafen? Die militärische Seite der Bundeswehr will penetrant keine Entwicklungslösungen sondern etwas funktionierendes kaufen, die politischen Entscheidungen sind penetrant anders: Irgendwas europäisches entwickeln.
Kosten egal, Funktionen egal, Zeitpunkt egal, je später desto besser, wieder ein paar tausend Stimmen in meinem Wahlkreis mehr. Die frustrierten Soldaten wählen ja Gott sei Dank nicht so sehr in Bayern.
Aber je später der A400M kommt, desto später fällt auch auf, das die Bundeswehr die Betriebskosten gar nicht mehr stemmen kann. Breite vor Tiefe kostet nämlich wie Sau, aber das sagt ja unser BM nicht.
@Steinig: Schauen Sie sich doch mal an was LM mit den Amerikanern beim F-35 macht… Im Internet gibt es die GAO Berichte frei verfügbar-da läuft auch einiges falsch. Diese Themen kommen nur nicht so hoch weil allen anderen Ländern der uns Deutschen angeborene Hang zur „ausgeprägten Selbstkritik“ fehlt. Oder würde in USA oder Frankreich ein Nachrichtenmagazin so hartnäckig über die Mängel berichten?
Dass die Rüstungsunternehmen keine Unternehmen wie jedes andere sind sollte uns allen klar sein. Wenn sie das wären, würden sie schon lange bewaffnete Drohnen herstellen und sie weltweit an jeden verkaufen der das nötige Kleingeld (oder auch Naturalien wie Blutdiamanten) auf den Tisch legt.
Beim A400 M ist meine persönliche Vermutung dass der Flieger noch nicht die endgültige Software drauf hat. Denke nicht dass am Airframe noch was zu ändern ist. Wenn man sich die Lines of Code in einem Eurofighter-NH90-A400M anschaut, steigt die Zahl exponentiell an. Und da kommen dann die Verzögerungen. Erst testet der Hersteller und dann müssen viele Test nochmal für jeden Kunden wiederholt werden. Dann werden die Deadlines von oben bestimmt, gewisse Nationen haben schwer kompatible Arbeitsweisen und am Ende kollabiert der ganze wacklige Turm und der Flieger kommt zu spät. Multinationalität hat Vorteile, aber eben auch Nachteile und da ist der Zeitaspekt nun mal ein ganz zentraler.
Ein einheitliches Projektmanagement auf Kunden- und Herstellerseite – das fehlt. Zu viele Krämerseelen auf beiden Seiten.
Eine C-130, UH-60, UH-64, F-18 haben alle nur einen Bruchteil der Lines of Code der (theoretischen) europäischen Pendants A400, NH90, Tiger, EF. Und was wenn die Amerikaner was modernes probieren? F-35 – einzige Katastrophe, Comanche-eingestampft, F-22 – keiner weiß was genaues, aber es wird schon Gründe haben wenn sie den nirgends einsetzen sondern nur als „Show of Power“ verwenden.
Die Industrie macht bei weitem nicht alles richtig, aber manche Aussagen hier sind doch ein wenig einseitig. Und es stößt mir jedes mal auf wenn hier die Verträge kritisiert werden. Wenn der Kunde einen für ihn schlechten Vertrag unterschreibt dann ist dies einzig und allein sein Problem-niemand zwingt ihn dazu. Vllt sollte Deutschland seinen Beschaffern (und zwar in allen Ministerien) endlich mal die Grundlagen des Vertragsrechts beibringen. Und vor allem den Unterzeichner eines miesen Vertrags zur Verantwortung ziehen. (Und damit meine ich nicht ihn zu befördern).
Man sehe in FF-Flugzeugforum unter dem Thread „A400M – Umfrage – Diskussionen“. Dort wurde seit Jahren die „Totgeburt A400M“ in allen Details heftigst diskutiert und das jetzige Ergebnis der letzten ca. 10 Kommentare hier in AUGEN GERADAUS war klar absehbar. Ebenso, war absehbar, dass die „abgespeckte Variante“ der „Abspeckung“ wirklich nur drei Dinge kann, nämlich Starten, Fliegen und Landen. Von taktischen oder gar strategischen Einsätzen und einer nationalen militärischen Musterzulassung ist man noch jahreweit weg. Der in FF kommentierende „Tallyhoo“ ist niemand geringers als der General a.D. Hermann Hagena(*), der frührere Konsortiumführer des AirTruck-Konsortiums (**), welches mit der AN7x seinerzeit gegen den A400M konkurierte. Dass dieses Drama irgendwann mal aufschwimmt, war klar. (*,** Vgl. http://www.flightglobal.com/blogs/the-dewline/2008/02/i-predict-a400m-vs-an70-for-us/ & http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14977398.html).
Was die verspätete Zulassung und damit den Zugang zur Truppe, als auch die Eignung des EC 145 T2 als SOF-LUH anbetrifft (fenestron, zu schmale Kabine, zu kleine Türen, extrem schlechte Ergonomie, mäßige Hot & High-Eigenschaften, schlechte Bewaffung sowie unzureichende Ausrüstung) wurde hier in AUGEN GERADEAUS in den entsprechenden älteren Threads heftigst diskutiert und das sich nun abzeichnende Ergebnis längst prognostiziert. M.M.n. ist hier das nächste Desaster für die Bw längst vorprogammiert. EUROCOPTER baut zwar gute zivile Hubschrauber, aber bei militärischen Systemen lag man stets voll daneben. Weitere Beispiele sind SHS EC 135T1, NH90, UZH-TIGER, MH90 SEA LION und auch der immer noch verfolgte BSHS EC 120. Die BO105 stammte ja bekanntlich von MBB und das war nicht EUROCOPTER! Schön für Pakistan…, glaubt mancher. :-)
@Amtmann
Ich denke Starten- Fliegen-Landen ist doch schon eine Willkommende Grundfähigkeit. Wann hat den dei BW zuletzt im Scharfen Einsatz aus der Luft Fallschirmjäger und Lasten am Fallschirm abgesetzt? Sehen sie es Positiv. Sollte die abgespekte Variente tatsächlich flugtauglich samt geforderter Reichweite und Nutzlast sein, und mit 20 to Last 6000 Km bringen ist dass doch besser als nichts.
@Dante,@all: Bislang gibt es für den Vogel weder eine „Genehmigung zum Flugbetrieb“ (wir haben keinen V-Fall), geschweige denn eine uneingeschränkte militärische Verkehrszulassung! Und was die 20to Last anbetrifft, wollen diese erst einmal unter den entsprechenden vorgeschriebenen G-Lasten verzurrt sein. Da haben wir mit dem Laderaumboden des A400M fast die gleichen Probleme wie beim NH90. Von den anderen noch bestehenden Kinderkrankheiten und Zulassungsproblemen beim A400M mal ganz abgesehen. Für ein „Ende mit Schrecken“ ist es längst zu spät, also wird es mit dem A400M unweigerlich noch zu „Schrecken ohne Ende“ kommen. Insofern sehe ich leider bislang keinerlei positiven Aspekte am Horizont.
http://www.luftwaffe.de von heute nachmittag
Der Inspekteur der Luftwaffe geht derzeit davon aus, dass daran nichts geändert werden muss, da die jetzt angekündigten, nur vorübergehenden und auf wenige Flugzeuge beschränkten funktionalen Minderleistungen beim A 400 M einem Beginn der Nutzung Ende 2014 nicht im Wege stehen.
@me
Nachtrag zu Ihrer Frage, wann der A400M voll einsetzbar und ohne jede Minderleistung geliefert werden kann. Lt Vertrag dürfte das Ende 2018 der Fall sein, denn Airbus Military lieferte im Sommer folgende Auskunft
“ Following the IOC, as agreed with the customers, the A400M will
receive additional Tactical and Refuelling capabilities in 5 successive standards
called Standard Operational Clearances (SOCs) with full clearance of all SOCs by
the end of 2018.“
Über die Verlässlichkeit vertraglich mit EADS-Firmen vereinbarter Lieferfrsten und Leistungen mag jeder selbst urteilen.
@Zivilist: das wäre nicht die erste „Traumtänzerei“ von welcher Generalleutnant Müllner seit seiner Amtsübernahme am 25. April 2012 träumt, man denke an Eurofighter, EuroHawk, Global Hawk, Predator, Reaper, Heron TP, FEMALE, A319 als alternative EuroHawk-Plattform und auch an ISIS. im Übrigen vergleiche man http://augengeradeaus.net/2012/06/ein-blick-in-die-zukunft-a400m-im-formationsflug/#comment-37003
„nur vorübergehenden und auf wenige Flugzeuge beschränkten funktionalen Minderleistungen beim A 400 M einem Beginn der Nutzung Ende 2014 nicht im Wege stehen.“
Genau das ist der Punkt und daher braucht man diese Sache nicht dramatisieren. Es verschiebt sich innerhalb der Serienfertigung lediglich SOC1 um ein paar Maschinen. Die IOC Maschinen bieten bereits das, was benötigt wird, um den A400m in Betrieb zu nehmen, außer man will in Krisengebiete einfliegen. Alles weitere liegt am Willen bzw. der Kompetenz der LW das System A400m erfolgreich zu betreiben *hust*.
Für den taktischen Einsatz des A400M benötigt man Störsysteme, die mögliche Bedrohungen vermindern sollen.
Frage an die gut informierten in dieser Runde:
Gibt es für z.B. Direkte Infrarot Gegenmaßnahmen bereits eine Auswahlentscheidung oder verbaut man erst einmal Flares? Die Franzosen haben ja das gleiche Problem, denn die wollten solch ein System ja eigentlich zusammen mit DEU entwickeln…
Wie siehts denn eigentlich mit der Luftbetankung durch den A400m aus? Ist das bei der LW fest eingeplant? Schließlich besitzt die Bundeswehr nicht gerade eine Fülle an Luftbetankungsmöglichkeiten bzw. für Helikopter ist sie gar nicht vorhanden, weil der MRTT zu schnell ist.
Hat man sich darüber überhaupt schon Gedanken gemacht? Zum Beispiel Luftbetankung CH53/NH90 oder braucht die Armee des Guten so etwas nicht?
Da weder der NH90 noch die CH-53GA AAR fähig sind, dürfte die Priorität für die AAR-Fähigkeit für den A400M nicht allzu hoch sein….
@Sgt. Thrash: „Konventionalstrafen werden vom BAAINBw nicht in die Verträge geschrieben. Damit würde man ja doch nur wieder den Steuerzahler belasten.“
Danke für die Ergänzung.
@Loki: „Schauen Sie sich doch mal an was LM mit den Amerikanern beim F-35 macht…“ Klar, natürlich kochen „die anderen“ auch nur mit Wasser, „verkaufen“ sich aber besser mit viel Phatos. Sie kriegen so vieles nicht hin, das ist nichts Neues! Umso schlimmer, wenn sich der Kreis der ernstzunehmenden Konkurrenten aus dem eigenen Dunstkreis auch noch verkleinert.
Schlechtes (auch von ausserhalb Deutschlands/Europas) muss nicht billig sein!
Natürlich schwächt man seine eigene Position sowohl als partizipierendes Land, aus dem der Anbieter kommt, als auch als Kunde erheblich durch einen „ausgeprägten Hang zur Selbstkritik“, den ich eher als vom Wähler getragenen Willen zur Quasi-Abschaffung der nationalen Verteidigungsindustrie sehe.
„Da weder der NH90 noch die CH-53GA AAR fähig sind, dürfte die Priorität für die AAR-Fähigkeit für den A400M nicht allzu hoch sein….“
Es gäbe noch Eurofighter und Tornados, die betankt werden können.
@Sgt. Thrash: “Konventionalstrafen werden vom BAAINBw nicht in die Verträge geschrieben. Damit würde man ja doch nur wieder den Steuerzahler belasten.”
Danke für die Ergänzung.
@Loki: “Schauen Sie sich doch mal an was LM mit den Amerikanern beim F-35 macht…” Klar, natürlich kochen “die anderen” auch nur mit Wasser, “verkaufen” sich aber besser mit viel Phatos. Sie kriegen so vieles nicht hin, das ist nichts Neues! Umso schlimmer, wenn sich der Kreis der ernstzunehmenden Konkurrenten aus dem eigenen Dunstkreis auch noch verkleinert.
Schlechtes (auch von ausserhalb Deutschlands/Europas) muss nicht billig sein!
Natürlich schwächt man seine eigene Position sowohl als partizipierendes Land, aus dem der Anbieter kommt, als auch als Kunde erheblich durch einen “ausgeprägten Hang zur Selbstkritik”, den ich eher als vom Wähler getragenen Willen zur Quasi-Abschaffung der nationalen Verteidigungsindustrie sehe.
@xyz: Sowohl Ihre Annahmen in Ihrem vorletzten Kommentar, als auch Ihre Frage in dem letzen, erscheinen mir ziemlich „virtuell“. Denn das BMVg denkt noch nach: „Es wird überlegt, bis zur Herstellung der Arbeitsfähigkeit der militärischen Luftfahrtbehörde eine ablauforganisatorische Übergangslösung zu etablieren, die als sogenannte „virtuelle nationale militärische Luftfahrtbehörde“ in der Luftwaffe
eingerichtet werden soll. Man vgl. http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=20&ved=0CJgBEBYwCTgK&url=http%3A%2F%2Fwww.bmvg.de%2Fresource%2Fresource%2FMzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzIzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY4NmE2NTY3Njc2ZDYxNjgyMDIwMjAyMDIw%2F~8609263.pdf&ei=kweqUo7nD5DOswatqYA4&usg=AFQjCNFaG0Kn2JO-6oo8bey84Ru7A0ksCw&sig2=uElNcUqz9323UjSmKZRzsQ
Wir zahlen also weiter für einen „virtuellen A400M“, mit „virtuellen Fähigkeiten“ und „virtueller Zulassung“, nur die „Kohle“ ist echt samt dem StS-AIN SB und dem IBUK TdM und deren „virtueller Expertise, Verantwortung und Realitätsbewußtsein“! Ach so und Breite vor Tiefe sind auch nicht real, weil beide nie vorhanden waren, weil ebenfalls „virtuell“. Wie wäre es denn mit einer „virtuellen Bundeswehr“ samt „virtuellen Überbau“ inklusive einem „virtuellen BMVg“. Könnten wir doch viel Geld sparen, ganz den „virtuellen Endlösungen“ von Dunkelrot und auch dem extrem linken Flügel von „Grün“ entsprechend?
Man sollte vielleicht quer durch die Farben von der Virtualität zu Realismus zurückfinden? Und das bedeutet real ein BMVg welches tatsächlich hinter der Bw und deren Auftrag steht und sich nicht permanent real ob seiner Virtualitäten vorführen läßt!
Die Exekutive ist nicht Selbstzweck und Patriarch, samt ärmliches und verfassungswidriges Eigenleben und Systemimmanenzen, sondern die Exekutive hat Diener der Legislative und der Judikative sowie des Volkssouveräns und damit auch unseren Frauen und Männern unserer Bundeswehr zu sein! Das sollten einige Herren bitte alsbald kapieren. Diese sitzen schon lange nicht mehr auf dem Thron, sondern längst mit ihrem A…. auf dem Boden. Nur keiner hat es bislang bemerkt (leider).
@xyz
„Es gäbe noch Eurofighter und Tornados, die betankt werden können.“
Es gibt keinen Bedarf, über die jetzt schon zur Verfügung stehenden Tankerkapazitäten hinaus, einen A400M in den nächsten Jahren mit Tankerfähigkeit auszurüsten.
Selbst dort, wo man den Tornado benötigt, läßt man ihn nicht hin.
Für einen Eurofighter oder Tornado ist ein A310 oder A330 Tanker besser geeignet. Daher wollte DE auf die A400 Tanker Eigenschaft eigentlich ganz verzichten. Wenn der A400M nur ein wenig Einsetzbar wäre, warum setzen die Franzosen den eigentlich nicht ein?? Schließlich wurden an die Übergabe schon mehr als ein halbes Jahr dran gearbeitet. Da drängt sich doch der Verdacht auf, dass der A400M nur Platzrunden ohne Ladung fliegen kann.
@ONA:
Danke für die Info.
Dann ist ja auch der Puma so langsam FOC und so ist das dann ja doch alles aufeinander abgestimmt….;-)
„Es gibt keinen Bedarf, über die jetzt schon zur Verfügung stehenden Tankerkapazitäten hinaus, einen A400M in den nächsten Jahren mit Tankerfähigkeit auszurüsten.“
Es stehen, wenn überhaupt, 4 Tankflugzeuge vom Typ A310 MRTT zur Verfügung. Diese Flugzeuge zeichnen sich auch nicht unbedingt durch große Kapazitäten aus. Zum Vergleich betreibt Frankreich 14 große Tankflugzeuge und hat trotz erheblicher Reduzierung an Kampfflugzeugen 12 A330 als Nachfolger bestellt. Aber vielleicht haben die auch nen anderen Anspruch.
Jemand hat hier mal geschrieben: EADS Eigentlich Alles Deutlich Später da ist etwas Wahres dran. Von teurer wollen wir nicht sprechen. Beim Sea Lion wird es genauso laufen. Mir graut bei dem Gedanken an F125 .
@xyz
„Es stehen, wenn überhaupt, 4 Tankflugzeuge vom Typ A310 MRTT zur Verfügung. Diese Flugzeuge zeichnen sich auch nicht unbedingt durch große Kapazitäten aus. Zum Vergleich betreibt Frankreich 14 große Tankflugzeuge und hat trotz erheblicher Reduzierung an Kampfflugzeugen 12 A330 als Nachfolger bestellt. Aber vielleicht haben die auch nen anderen Anspruch.“
GB hat auch die A330 bestellt, Australien auch und in den USA war das Ausschreibungsverfahren zumindest umstritten. Es ist ja nicht alles schlecht was EADS liefert.
Und von unseren 4 A310 MRTT ist immer eins in MEDEVAC-Bereitschaft und Transporte werden auch geflogen. Da bleibt nicht mehr viel, für Übungen reicht das vllt aber nen Einsatz? Also einen richtigen Einsatz, nicht ein einzelner Flieger über den Weiten Afrikas…
@Hans, @Rr: Sie haben Recht. International machen wir uns nur noch lächerlich.
„Mir graut bei dem Gedanken an F125 .“
Wieso? Baut EADS jetzt schon Schiffe? Das F125-Gesamtkonzept ist sinnlos, da wird der BHS das geringste Problem sein.
„Da bleibt nicht mehr viel, für Übungen reicht das vllt aber nen Einsatz? “
Die Luftwaffe behilft sich mit den Betankungsrüstsätzen für den Tornado. Vielleicht glaubt man bei der (Schreibtisch-)LW auch, dass die Tornados generell ausreichen. Man weiß ja nie, auf was für Ideen so ein Schreibtischhengst kommt. Krieg ist ja immer nur bei den anderen und das Ostchinesische Meer ist ja weit weg. Irgendwie wird man sich aus NATO-Verpflichtungen dann schon rauswinden können.