NH90: Neues vom Seelöwen (Update: BMVg)

NH-90

Die Beschaffung von 18 Hubschraubern des Typs NH90 in einer Marineversion für die Deutsche Marine ist ein Dauerthema, nicht nur bei Augen geradeaus! Der Kollege Marco Seliger hat in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung dazu nachgelegt, in den Kommentaren zu einem anderen Thread wird das schon heftig diskutiert – deshalb hier erst einmal der Lesehinweis und (entgegen der üblichen Praxis ausnahmsweise) der Link zum Bericht:

Hubschrauber NH90 – Der flügellahme Seelöwe

(Die bereits aufgelaufenen Kommentare dazu verschiebe ich in diesen Thread.)

Nachtrag: Das Verteidigungsministerium reagierte am Sonntag auf einen Bericht zum NH90 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, allerdings nicht zum Marinehubschrauber, sondern zum NH90 im MedEvac-Einsatz in Afghanistan:

Mangelhafter Hubschrauber im Einsatz

Dazu die Pressemitteilung:

Das Bundesverteidigungsministerium weist die im Artikel der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung „Ungeeignet, aber im Einsatz“ aufgestellten Behauptungen und Vorwürfe zurück.
Die Verlegung und die Herstellung der vollen Einsatzbereitschaft der Fähigkeit Forward Air MedEvac mit NH90 in Afghanistan wurde nach einer intensiven Vorbereitungs- und Erprobungsphase im Einsatzland, in der sich keine Anhaltspunkte für eine Nichteignung des Systems herausstellten, am 23. Juni 2013 erklärt. Ein Einsatz erfolgte somit erst nach Feststellung der Eignung des NH90 für den Einsatz in Afghanistan.
Das Waffensystem NH90, das derzeit in Afghanistan eingesetzt wird, befindet sich in einem Vorserienbauzustand, da geforderte und vereinbarte Leistungsmerkmale noch nicht vollständig erfüllt sind. Wenn die geforderten Spezifikationen noch nicht vollständig erfüllt werden, wird – wie in solchen Fällen üblich – die Wertung „bedingt geeignet“ vergeben.
Die in der FAS angesprochene Bewertung „ungeeignet“ für die ursprünglich nicht vorgesehene Rolle Begleitschutz basiert in erster Linie auf einer einsatzvorbereitenden Übung und der Einsatzprüfung, die unter einsatzähnlichen Bedingungen im Juli 2012 durchgeführt wurde.
Das als Bewaffnung NH90 vorgesehene Maschinengewehr der Bundeswehr erfüllt gemäß der hierbei erzielten Ergebnisse die Anforderungen nach Abstandsfähigkeit, Durchsetzungsfähigkeit und hohe Ersttrefferwahrscheinlichkeit nur eingeschränkt. Als besser geeignet wurde das schwere Maschinengewehr M3M bewertet. Daraufhin wurde die Beschaffung dieses schweren Maschinengewehrs für den NH90 in der Begleitschutzrolle unverzüglich eingeleitet.

(Foto: NH90 in der Version der niederländischen Marine – defensie.nl)