Nachwuchswerbung: Mutter stolz auf ihre Kinder
Da bin ich aber sehr gespannt, wie die neue Nachwuchswerbung ankommt, die die Bundeswehr – offensichtlich seit heute – geschaltet hat und die ich sowohl in der gedruckten Zeit als auch bei Zeit Online gefunden habe: Ein wenig missverständlich bekundet dort eine Kerstin Braun den Stolz auf ihre Kinder, die bei den Streitkräften sind (nach dem Wortlaut studiert auch Frau Braun bei der Bundeswehr, was nicht so richtig Sinn ergibt – oder gibt’s an den Bw-Unis jetzt generationsübergreifende Studienangebote?).
Wie auch immer: So eine Anzeige ist natürlich für Kontroversen gut. Eine Mutter, die stolz darauf ist, dass ihre (vermutlich beiden) Kinder Offizier sind. Kann man machen. Allerdings lässt so eine Anzeige offen, ob Frau Braun stolz ist, weil beide studieren. Oder weil beide Soldat(in) geworden sind. Was war denn beabsichtigt?
(Und hoffen wir mal, dass es Kerstin, Linda und Martin Braun in der Konstellation wirklich gibt. Und es nicht ein Frauengesicht aus dem Stockphoto-Katalog ist. Ich lasse mich ja gerne davon überzeugen.)
Das sieht sehr nach einem Stockfoto aus. Außerdem erschließt sich mir der USP, der hier kommuniziert werden soll, gar nicht: Bei der BW kann man auch studieren? Das kann man auch ohne BW.
Ich vermute eher, dass die Zeichensetzung bei dem Slogan etwas verunglückt ist. Gemeint ist wohl sinngemäß:
Kerstin Braun: ihre Tochter Linda und ihr Sohn Martin studieren bei der Bundeswehr.
Erinnert ein wenig an den alten Kalauer mit der SED-Parteitagsrede: „Wir haben in Moskau, liebe Genossen… “ vs. „Wir haben in Moskau Liebe genossen“. ;-)
Was ist noch gleich der Kern des Dienstes???
Es steht im Text des Eides:
„…das Recht und die Freiheit tapfer zu verteidigen…“
Das beinhaltet die Bereitschaft, dies unter Einsatz des Lebens zu leisten – der eigentliche Kern von Streitkräften.
So nett die Mutti auch sein mag, der Bezug zum Markenkern erschließt sich mir nicht…
Ich finde es weit hergeholt und hat was von der guten Zahnarztfrau. Selbst stolze Mutter würde ich meinen Kindern in der heutigen Zeit niemals raten, sich um eine Ausbildung mit anschließendem Wehrdienst in der Bw zu bemühen. Sorry – soll wohl Bürgernähe darstellen, die Mutti kennt scheinbar keinen aus der Bw und liest nur Frauenzeitschriften, da wurde selten die wirkliche Arbeit und der Zustand der Bw beschrieben.
Stümper! Elende Stümper!
Die Schreibart ist schlicht falsch, denn Mutter und Kinder studieren ganz sicher nicht zusammen.
Dass man sich noch weiter vom Kern, nämlich dem Dienen, entfernt, wundert mich dabei schon fast nicht mehr.
Es gibt sie nach meiner Info wirklich. Es kommen auch noch mit Eltern/Vater: „Ich bin stolz auf meine Tochter“ und „Ich bin stolz auf meinen Sohn“ u.a. in FAZ und Stern.
Ziel mE: 1. Auf die Bundeswehr kann man stolz sein 2. Berufsmöglichkeiten bei der Bundeswehr 3. Es melden sich nicht nur junge Aktive wie in den sonstigen Anzeigen, sondern auch die mittlere Generation mit einer positiven Ausage zur Bw. Die Bw geht eben nicht nur die 17-20jährigen an.
Das ist ja schön, aber da bereits zahlreichen AG-Lesern, die hier kommentieren, die etwas seltsame Zeichensetzung („Waaas, Mutti studiert auch?!?!?“) ziemlich sofort aufgefallen ist, frage ich mich, warum da die Endkontrolle schon wieder versagt hat.
Hemmungslose Begeisterung. Wir.Studieren.Deutschland.
„Komm essen wir Opa“ – Satzzeichen können Leben retten… Da fragt man sich wirklich, nachdem man täglich Vorlagen bearbeitet und endlos korrigiert damit der Vorgesetzte zufrieden ist; und dann so etwas … Im Großen wird es dann wieder nicht gut gemacht. Studieren… nicht vorne führen … nein studieren…. oh es wird immer besser. Der Übergang von Wehrpflicht hin zu (aggressiver) Truppen- und Freiwilligenwerbung immer noch nicht geschafft. Wir sind Amateure, nur ohne Leidenschaft.
Aus meiner Sicht falsche Botschaft, denn wer zum Bund geht um zu studieren ist dort falsch. Eigentlich müsste im Bewerbungsverfahren gefragt werden, ob der Offizierbewerber auch ohne Studium zur Bundeswehr käme. Lautet die Antwort „Nein“, dann ist er beim Bund falsch.
Wer wegen des finanzierten Studiums die Laufbahn der Offiziere einschlagen möchte, sollte das Preisschild (anschließender mehrjähriger Wehrdienst mit hoher Möglichkeit für Auslandseinsatz) berücksichtigen.
Schade, dass die Karriereberatung offensichtlich nur auf das Studium fokussiert ist.
Herr Wiegold, haben Sie mal persönlich mit einer Ehefrau/Mutter/Schwester gesprochen, deren Ehemann/Sohn/Bruder in der letzten Zeit dient und was daraus werde, werde diese Information publik? Ich kenn Frauen, deren Männer „nur“ Aufklärungsflüge für Atalanta machten. Zu Hause waren sie meistens alleine, mit ihren Kindern. Viele von ihnen wurden mitten in der Nacht angerufen, gemobbt und vulgär beleidigt. Wenn das Bild bei iStock gekauft wurde, find ich es nur in Ordnung. Sicher, der Grafiker oder der Texter machten einen Fehler und anscheinend fand die Korrektur auch nicht statt. Sollte wohl „studierten“ werden.
Ich kann mich dennoch des Endrucks nicht erwehren, dass Sie mit Ihrer Argumentation Haarspalterei betreiben. Meiner Meinung ist diese Werbung nicht nur gut sonder wir brauchen sie grade. Ansonsten haben wir in 35 Jahren eine Lösung, die die Form eines deutschen Academi annimmt (früher Blackwater Worldwide bzw. Xe Services LLC). Und die find ich weder transparent noch demokratisch, obwohl wir beide wissen, dass sie von Zeit zu Zeit einfach bequemer ist.
Der Klassiker:
„Mein Sohn/ Meine Tochter studieren bei der Bundeswehr“ verbunden mit „Studieren ohne Studiengebühren“.
Hatte gehofft diese Zeiten sind vorbei.
Aber die Bw scheint allgemein in ner Retro-Phase zu sein: „Back to the 90ies!“
Dieses ganze ISAF-Dingsbums war doch eh ein politischer, militärischer und vorallem mentaler „Ausrutscher“.
Jetzt bitte (wieder) volle Konzentration auf Grundbetrieb und bischen Einsatz à la KFOR und EUTM Mali.
Da passen dann auch Söhnchen und Töchterlein super hinein, die brav bei der Bundeswehr studieren.
Es ist zwar Wahnsinn, aber wenigstens hat es Methode.
richtig Chris, ein Offizier wird man nicht im Studium… Schade, dass das niemand erkennen will. Studieren sollen sie, aber vorerst zeigen, dass sie verstehen „wofür“.
@Chris:
Thema falsche Botschaft: in dunklen Ecken und Kämmerchen finden sich sicher noch die Plakate a la: Hauptmann, verheiratet, zwei Kinder, verdient im Monat XYZ Euro…
Und: das findet sich auch in relativ aktuellen Werbebroschüren wieder, gespickt mit so realistischen Beispielen wie:
OLt, KSK, _verheiratet_, x Kinder verdient
Hauptmann, Pilot, verheiratet, x Kinder verdient
und KaLeu, verheiratet, x Kinder verdient…
irgendwie bewerben die kaum Jobs frei von Zulagen ;)
@Leo:
Haarspalterei ist das wohl weniger. Die Bundeswehr will Leute mitnehmen, überzeugen und eben nicht den Söldner, der sich für Geldwerte Leistungen verkauft (vgl. Blackwater) – nur geht die Werbung regelmäßig eben genau in die andere Richtung. Das ist im Übrigen keine Haarspalterei sondern nachprüfbares Faktum.
Die Mutter dient im BMVg, Ihre Kinder sind Offz bzw. OA.
Die Zielgruppe sind (Stern, Zeit, FAZ) die Multiplikatoren.
Darf Mutti darauf stolz sein, dass ihr Sohn Journalist ist? Oder Bäcker? Oder Müllmann? Oder Arzt? Oder, oder, oder……
> Das sieht sehr nach einem Stockfoto aus.
Naja, welche Mutter oder Frau eines Soldaten kann sich heute mit eigenem Foto und Namen in die Öffentlichkeit wagen? Die Frau braucht doch unmittelbar danach Polizeischutz. Das ist ja schon für die Angehörigen von Polizisten ein Problem.
„Studieren bei vollem Gehalt“.
„Nicht jeder bei uns trägt Uniform“.
Die ganze Familie an der Bw-Uni.
Und die wundern sich über die Anzahl und Qualität der Bewerber.
Oh Mann.
Naja das wird bestimmt noch Ausgeschlachtet
Bundeswehr heißt für die Presse drauf hauen
Und auch Kostenlos kann man in Deutschland Studieren werden bald die grünen Aufrufen
Darum brauchst du nicht zu Bundeswehr
@BausC: Ja! Schon mal nachgedacht? Welcher Soldat bäckt seine Brötchen selber oder mäht das Korn? Mutti kann stolz sein. Auf ihre Kinder und auf das, was sie selbst tut. Auch das dient!
Es ist wie bei den meisten Deutschen BW Werbungen. Gesucht werden wieder die Offiziere, geworben wird mit dem Studium. Ob eine Armee funktioniert die sich einem 50:50 Verhältnis von Offizieren und Unteroffizieren m.P nähert sollte einmal bedacht werden… Dienstgrade werden Inflationär gehandelt anstatt politisch den Weg zu einem eigenen Besoldungsystem zu suchen. Diese Armee wird in wenigen Jahren vor sehr großen Problemen stehen. Aktuell sieht man nur die Spitze des Eisberges…
@Baus: Und noch ne Matheaufgabe dazu: Zwei von vier der Familie sind beim Bund.
deshalb braucht KEINER eine Werbung, um STOLZ auf seine Kinder zu sein.
Naja, das gesamte Werbekonzept der BW müsste mal überarbeitet werden. Genauso wie das Personalkonzept.
Vergleicht man doch einfach mal Polizei und BW.
– bei beiden Arbeitgebern kann mit Gehalt Studieren
– bei beiden bekommt man ne schmucke Uniform
– bei beiden bekommt man eine Dienstwaffe in die Hand
– bei beiden dienst man der Allgemeinheit und dem Vaterland
– aber nur bei der Polizei wird man mit dem Ziel Berufsbeamter eingestellt
Wo wird sich dann der junge Mensch lieber bewerben?!
@TW
Schade, dass Sie nicht die Printanzeige abgebildet hatten (Ihr Screenshot zeigt nur 33% der Anzeige), denn dann könnten alle Schnellkommentatoren sehen, dass es gar nicht ums Studium geht. Die Anzeige ist eigentlich Image und Nachwuchswerbung mit QR-Code zu http://www.wirdienendeutschland.de.
Achja: „Kerstin Braun, Tochter…..“ ist richtig im Sinne der Rechtschreibung und zulässige Verkürzung für „Das ist Kerstin Braun und sie hat eine Tochter bei….“.
PS: Es gibt noch 2 weitere Protagonisten: Einen Mann, dessen Sohn Leutnant ist (und studiert auch; achje!) und eine Frau, deren Tochter Zivilangestellte ist.
@küstengang01: Beide hatten den gleichen chef und die polizei ist immer noch stinke sauer auf den und hat (äh – wie in der Bw) immer weniger Ausstattung und Möglichkeit – den auch die müssen immer noch SPAREN. Und aufs Auge gibts bei beiden und wollen, wollen beide nicht (die Waffe in der Hand ist ein Argument, ist aber eine einseitige Möglichkeit der Meinungsfindung und , bestimmt nicht die Beste.) Letzter Punkt: Genau! denn in der Bw gibt es mehr und (ist das Ziel) mehr nur „Kanonenfutter“ mit Nachteilen.
Das ist dann das was die Gesellschaft mit der Bundeswehr assoziiert: stolze Mütter. Der neue Fernsehwerbespot ist genauso brauchbar, der zeigt die Bundeswehr als Koch, als Brunnen- und Mädchenschulenbauer, als Feuerwehrleute und Ärzte, das Wort verteidigen oder so kommt da nicht einmal vor…das Werbekonzept könnte genauso auch vom Technischen Hilfswerk übernommen werden… Und dann fragt man sich, wieso die Gesellschaft den Kampfeinsatz in Afghanistan nicht als solchen wahrhaben wollte und warum sich so viele Menschen mit vollkommen falschen Vorstellungen bewerben…
@ TomTom: (und Semantikern zum trotz) hot agree. Kernfrage bleibt: Wofür.Dienen.Wir?
Wer gestern auf ZDFinfo „LogIn“ zum Thema: „Lohnt sich der Dienst fürs Vaterland“
( steht in der ZDF-Mediathek)
geschaut hat, konnte erleben wie Veteran Johannes Clair, selbstbewußt, differenziert und offen für seinen ehemaligen Arbeitgeber eingetreten ist und mit seinem authentischen Auftreten wider Erwarten die Zuschauergunst in einem sehr pazifistisch gesinnten Umfeld gewonnen hat. Mit solchen Auftritten kann, denke ich viel nachhaltiger eine emotionale Bindung zur Bundeswehr und ihren Soldaten aufgebaut werden, als mit solchen verharmlosenden Kampagnen, die die Verwendung der Studierenden völlig verschleiern und der Bundeswehr sicher nicht den Nachwuchs zuführen, dem ich das Durchstehen von Kampfeinsätzen zutrauen würde.
Da laden die südöstlichen Nachbarn zum direkten Vergleich ein: http://www.youtube.com/watch?v=nhO3dM5wNKc
Allerdings fällt es mir schwer, mir ein solches Video als Werbung für die Bw vorzustellen.
@Hanseat
Ich hatte die Printanzeige in einer – nicht ganz so guten – Kopie gesehen. Bei der Online-Anzeige bin ich davon ausgegangen, dass das die komplette ist. Oder habe ich da was übersehen? Dann allerdings war der Rest vielleicht nicht so auffällig?
Was die Interpunktion und damit verbundene Missverständlichkeit angeht: Grammatisch ist das durchaus richtig. Aber diese Konstruktion lädt ja geradezu dazu ein, das falsch zu verstehen, tut mir leid.
@Iltis: Das ist ein echt tolles Video, das alles enthält – und daher wäre es wirklich schade, wenn so ein Werbevideo nicht in Deutschland „gehen“ würde.
@Fussgaenger: Zu diesem Video können Sie auf dem Bendlerblog auch Kommentare dazu sehen. Einer davon nennt auch den Produzenten
iltis | 17. Oktober 2013 – 21:33
x Gefällt mir
Leider
Süd West auch
http://www.youtube.com/watch?v=1rpxv4WLw_g
An alle Kritiker dieser Werbung: Um was geht es denn hier? Es geht darum Eltern auf den Arbeitgeber Bundeswehr aufmerksam zu machen! Nach wie vor ist es doch so, dass Mama und Papa enormen Einfluss auf die Berufswahl der Kinder haben. Über diesen „Umweg“ will die Bw mehr Bewerber gewinnen. Ich finde den Ansatz clever.
@Memoria
Und ich habe die Frage an der OPZ (trotz anderer Empfehlung meines wirklich ausgezeichneten Wehrdienstberaters ) Würden Sie sich auch ohne Studium zum SaZ 12 verpflichten mit NEIN beantwortet…
Erstauntes Schweigen…
„Dafür bin ich nicht 13 Jahre zur Schule gegangen und habe mein Abitur gemacht…, dann verpflichte ich mich für 2 Jahre, werde ROA und gehe studieren“
Ich kann den Quack mit der Offizier sui generis nicht mehr hören….. Es gibt gute Offiziere mit und ohne Studium genauso wie es schlechte Offiziere mit und ohne Studium gibt….
Ein Studierter Offizier der Marine hat mal einem Admiral auf den Satz Offiziere brauchen kein Studium geantwortet, Herr Admiral wenn ich die Jacke ausziehe bin ich Diplom Ingenieur, wenn Sie die Jacke ausziehen haben Sie einen Führerschein Klasse 3…..
Helmut Schmidt und die Ellwein Kommision haben sich damals schon was dabei gedacht, und das man im Lande von Goethe und Schiller noch über Bildung streitet, verwundert mich…. Bisher hat diese immer nur denjenigen gefehlt, die sie nicht hatten…..
@Nicht mehr Memoria
Und das man sich hier an dem Satz aufhängt Ich bin stolz auf meine Kinder, da fehlt es mir völlig. Da sagt mal jemand (hoffentlich nicht nur aus Werbezwecken) ich bin stolz darauf, dass meine Kinder diesem Staat dienen , isses auch wieder nicht recht!
Was wollen wir denn? Mehr Anerkennung geht doch gar nicht…..
Himmel, muss man denn immer solche Steilvorlagen produzieren? Das kann nicht im Hause selber entstanden sein (zumindest rede ich mir das tapfer ein!), so etwas kommt dabei heraus, wenn man kräftig an Agenturen „outsourced“ und einfach machen lässt. Traurig…
„Bundeswehr – nicht jeder bei uns arbeitet mit Hirn.“
@Sönke Marahrens:
Ich bin nicht gegen das Studium für Offiziere (das man gerade bei SaZ viel zu wenig nutzt), aber es sollte eben nicht das Hauptargument in der Nachwuchsgewinung sein.
Es gibt viele andere Merkmale, die man in der Nachwuchswerbung hervorheben kann (Verantwortung, Abwechslung, etc).
Interessant sind doch gerade die, die Soldat und Offizier werden wollen und studieren wollen.
Aber werden die ausreichend angesprochen und vorallem gehalten?
Es darf auch nicht nur Studium begrenzt werden
Da die Bw immer technischer wird sollten auch Ausbildungsberufe entstehen mit Längere Zeiten.
Für die kein Platz ist aber in der BW dann Größere Chance da ist
Wie die 4 Jahre ( wie es als Alternativ Ausbildung gibt )Schweizer Betriebe oder was Neues
Das Art Block Dienst und Ausbildung das man sich 8 Jahre verpflichtet und man geht mit einer Ausbildung
Das Ausgebildet wird was das BTL Braucht
Aber da müsste das Arbeitsamt mit Finanzieren
Es gibt einige Berufe da hat man ohne Realschule kaum noch Chance
Wer ist eigentlich die Zielgruppe dieser Kampagne?
1. Abiturienten die nie Anerkennung von den Eltern erhalten haben und nun diese Anerkennung im Dienst von Vater Staat erhalten sollen? Der Hinweis auf das Studium in diesem Sinn also eine Neurosenbefriedigung der Eltern – „…meine Kinder haben studiert!“
Davon abgesehen, dass mir solche Kinder (Jugendliche) leidtun – wer Soldat wird, sollte das aus individueller Überzeugung werden und nicht weil sich Eltern dann besser fühlen. Ein solcher Nachwuchs wäre für eine Armee fatal.
2. Eltern die verächtlich auf andere Eltern schauen, deren Kinder zur BW gegangen sind? In diesem Sinne klingt der Hinweis auf das Studium wie eine billige Entschuldigung – „Ja! Meine Kinder sind im Saftladen BW gelandet! Aber immerhin können sie dort studieren!“
Beide Versionen schmeicheln der BW nicht sonderlich. Daher ist die Systematik dieser Kampagne schlicht fatal.
@Bang50
Ich wuerde behaupten, die Kampagne sendet auf 2 Kanaelen, und wenn Sie mal über Helikopter Eltern lesen….. Dann kann der Berufswunsch Bw schnell an solchen scheitern….
Und ich meine es war der Spiegel, der vom 25 als das neue 18 sprach, damit müssen Sie hier in eine „Phalanx“ einbrechen, falls Sie nicht 7 Jahrgänge verlieren wollen….. Den Hauuptschueler mit 15 können Sie ja mittlerweile (gottseidank, wenn man sich die daraus entstehenden Rechtsverpflichtungen ansieht) auch erst mit 17 oder 18 ziehen…. Dann ist der aber anderseits dank Vollbeschaeftigung (für das Dreieck M – S – Saarbrücken hatten wir 1,8% Jugendarbeitslosigkeit ) ggf auch vom Bewerbermarkt verschwunden… Dont Miss Mom…. Die Deutschen Unis (nicht die der Bw ) machen mittlerweile Einführungstage für Eltern….
@Memoria
Wenn ich mich richtig erinnere gewann die Bundeswehr historisch 50% ihres Offiziernachwuchses aus Wehrpflichtigen und mir ging das auch so. Damit wurde ich sogar zunächst „zwangsweise“ verpflichtet. Nach Ihrer Argumentationslinie müsste das verheerende Konsequenzen auf meine Motivationslage haben…
Unabhängig von der Bundeswehr müssen die Argumente für die erste Unterscheift eines Schülers nicht unbedingt der Realität entsprechen. Der Beruf selbst muss aber überzeugen, sonnst wird zukünftig schneller mit den Füssen abgestimmt, als man denkt. Die Unkündbarkeit einer Verbeamtung wird jedenfalls ihren Wert auf der Zeitachse aufgrund der demographischen Entwicklung verlieren. Kein Studium zu haben würde zwangsweise an die Bundeswehr binden. Vielleicht ist es besser Demotivierte ziehen zu lassen, als sie bis zur Pensionierung zu halten. Jetzt bin ich nahe an Ihrer Argumentationslinie im Bezug auf Motivation: Aber zwingend mit Studium.
Zum Thema: Die Einstellung der Eltern zu dem gewählten Beruf sollte man nicht unterschätzen. Sollte mich wundern, wenn man diese Korrelation nicht studientechnisch belegen könnte.
@ Voodoo
Kreative Verantwortung: Pr-InfoStab 2, AkBwInfoKom und Zentralredaktion
Kampagnenverantwortung: P I 4 und BAPersBw
Was war denn die Steilvorlage, wenn Sie sich die ganze Anzeige angucken?
Der Text redet davon, dass die Bw seit fast 60 Jahren unsere Sicherheit verteidigt
und die Protagonisten sagen „Ich vertraue ihnen.“ Um die Authentizität der Protagonisten
zu unterstreichen, steht in der Anzeige, was die Kinder bei der Bw machen.
Das die Kinder zufällig studieren, ist ein zufälliger, aber gerne mitgenommener Nebeneffekt.
Wir werden die ganze Anzeige zügig bei Facebook/Bundeswehr vorstellen und freuen uns auf die konstruktive Kritik.
@Kerveros | 17. Oktober 2013 – 18:16
Mir fehlen da noch ein paar ganz realistische und nicht zu seltene Fälle:
OLt, 29 Jahre, KpEinsOffz, geschieden, 2 Kinder bei Mutter lebend
KptLt, 31 Jahre, Kdt eines Marinebootes, zum 2. mal verheiratet, 1 Kind aus erster Ehe bei Mutter lebend
Hptm, 30 Jahre, S2-Offizier einer Brigade, eingetragene Lebenspartnerschaft
Aber die Unterhaltszahlungen und anderen Lohnsteuerklassen würden die Netto-Zahlen wohl zu sehr drücken
Im Übrigen klappen aus den bei Ihnen beschrieben Beispielfällen die Nettosummen nur, wenn man annimmt, dass der Offizier jeweils in Lohnsteuerklasse 3 geranked ist. Also schön die Frau als Teilzeit-Fleischereifachangestellte ;-)
@Eine Mutti, wenn sie sich angegriffen fühlen sollten so bitte ich das zu entschuldigen. Ich hatte mich auf das Plakat bezogen und nicht sie persönlich gemeint, was mit ihrem Nick wohl mißverständlich war.
Wobei ich dennoch meine, dass der Begriff „Stolz“ immer wieder zu Schnappatmungen führt, insbesondere wenn er im Zusammenhang mit Soldaten gebraucht wird.
Immer wieder schwingt damit die „jüngere deutsche Geschichte“ mit. Ganz so jung ist sie dann auch nicht mehr und betrifft 12 Jahre. Diese waren natürlich besonders schlimm. Allerdings haben wir auch 65 besonders gute Jahre deutscher Geschichte. Nein, ich will das selbstverständlich nicht gegeneinander aufrechen. Aber gerade angesichts dieses katastrophalen Abschnitts von ’33 bis’45 können wir alle stolz sein eine der erfolgreichsten Demokratien überhaupt geschaffen zu haben. Daran hat das ganze deutsche Volk einen Anteil und eben auch die Bundeswehr. Genau darin hat sie ihren Teil des Auftrages erfüllt.
Ich möchte in diesem Zusammenhang einen Link des deutschen Heeres beifügen. Hoffentlich ist es presserechtlich erlaubt.
http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/!ut/p/c4/NYzNDoIwEITfaLeoxJ-bykGvXgRvS9nQSmnJZtGLD28xcSaZTPJNBh-YHenle1KfIgWssbH-0L7BMQvQoDOHAJGsE2-dcoQnOVmZYg1p0NTyr-N9OeoYbIqsS-al-py9kCaBKYmGhcwimYDvsDFFdTKl-av47M-Xqt5sd2V1Pd1wGsfjFwNZiEw!/
Ggf. ist es sogar einen Thread wert.
@Stefan H.:
Mhh… offenbar drücke ich mich mißverständlich aus.
Zum Ende meines Beitrages schrieb ich ja von der Bedeutung motiviertes Personal zu binden. Genau hier hat die Bw derzeit ein massives Problem – vom Stabsgefreiten über den Oberleutnant und Major bis zum Oberst. Ich kenne verschiedene Fälle, wo gerade die engagierten am Apparat „verglühen“.
Aus der Wehrpflicht gewonnes Personal wurde ja auch durch den Truppenalltag überzeugt, oder?!?
Bei der Gewinnnung des Personals wird nach meinem Eindruck zu sehr auf die Studienbefähigung wert gelegt. Beginnend bei der Werbung und auch in der OPZ .
Mir macht viel mehr Sorge, dass mit den Finanzmitteln der Nachwuchsgewinnung nunmehr der Pr-/InfoStab Imagewerbung betreibt – dauert nicht mehr lange, dann sehen wir die Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr im neuen Bundesamt für das Personalmangement Bw (verantwortlich für die NwG) beheimatet……
Dann viel Spass beim Zugang an die Schulen….
Was die BW machen müsste……
einfach mal den Blick ins Ausland wagen.
Offz nur aus der Truppe einstellen mit mindestens zwei Jahren Vordienstzeiten. Fw ebenfalls nur aus der Truppe und ebenfalls zwei Jahre Vordienstzeit. Dafür Übernahme als BS. Um die daraus ff. Schwemme an StabsOffz zu vermeiden gesondertes Auswahlverfahren nach der ersten oder zweiten Verwendung als Hptm. Die anderen können sich dann entscheiden zu bleiben oder Zivilist zu werden.
Alle Fw Dienstgrade könnten ja dann noch eine zwei Jährige Fachschule besuchen um dann wirklich als „Meister ihres Fachs“ eingesetzt zu werden.
Mit solchen Perspektiven wäre das Personalproblem auch in den griff zu bekommen.
Als Mutter und selbst Offizier seit über 20 Jahren, NEIN DANKE, so geht es gar nicht!!!!Sollen die ELtern die Kinder jetzt zur Bw treiben, damit sie stolz sein können? Hoffentlich gibt es da andere Gründe stolz auf die Kids zu sein.
@BausC:
Der Namensartikel des Inspekteurs läßt bei mir nur die Frage zurück:
Wann übernehmen denn mal die Inspekteure Verantwortung?
Gerade diese Herren waren in den letzten 10 Jahren keine „Mutbürger in Uniform“ – gerade was den Einsatz angeht.
Erstmal den eigenen Hof kehren und dann Besinnungsaufsätze über die Verantwortung anderer schreiben.
Aber der Artikel widerspiegelt immerhin recht gut das Klima in den höheren Etagen.