SOF Air geht zur Luftwaffe nach Laupheim
Es wird keinen Kenner und hier kaum einen Leser überraschen, aber die Entscheidung wollte ich doch wenigstens noch schnell melden: Die 15 Hubschrauber vom Typ EC645T2 für Spezialkräfte, deren Beschaffung für knapp 200 Millionen Euro der Bundestags-Haushaltsausschuss im Juni beschlossen hat, werden der Luftwaffe zugeordnet.
Aus dem Schreiben von Verteidigungs-Staatssekretär Rüdiger Wolf vom 25. Juli an den Verteidigungsausschuss :
Aus funktionalen und wirtschaftlichen Gründen hat Herr Bundesminister Dr. de Maizière die Stationierung des Elementes LUH SOF als Teil des Hubschraubergeschwaders 64 (HSG 64) der Luftwaffe am Standort Laupheim entschieden.
(LUH SOF steht für Light Utility Helicopter Special Operations Forces)
Der Standort Laupheim ist sinnvollerweise nah genug an Calw, dem Standort des Kommandos Spezialkräfte (KSK). Organisatorisch wechselt allerdings die Zuständigkeit für die direkte Einsatzfliegerei der KSK-Soldaten vom Heer zur Luftwaffe. Die hatte dafür unter anderem das Argument vorgebracht, dass alle anderen Lufttransporte des KSK auch Aufgabe der Luftwaffe seien – entweder mit Flugzeugen oder mit dem mittleren Transporthubschrauber CH53 (der allerdings erst im Zuge der jüngsten Reform vom Heer zur Luftwaffe wechselte).
Zur Ergänzung noch die Pressemitteilung von Eurocopter nach dem Vertragsabschluss am 11. Juli:
Kommando Spezialkräfte fliegt künftig Eurocopters Mehrzweckhubschrauber EC645 T2
Donauwörth, 11. Juli 2013
Eurocopter und das Bundesministerium der Verteidigung haben heute einen Vertrag über 15 leichte Mehrzweckhubschrauber (LUH – Light Utility Helicopter) des Typs EC645 T2 für das Kommando Spezialkräfte (KSK) unterzeichnet. Damit ist auch die Bundeswehr Kunde für das leistungsstärkste Modell der bewährten EC145-Familie von Eurocopter.
Der Vertrag mit einem Gesamtvolumen von 194 Millionen Euro umfasst neben den Hubschraubern auch die entsprechenden Ausrüstungspakete für die Durchführung von Spezial- Einsätzen des KSK. Die Auslieferung der 15 Maschinen soll Ende 2015 beginnen und bis Mitte 2017 abgeschlossen sein.
„Mit der Auswahl der EC645 T2 setzt die Bundeswehr eine internationale Messlatte und zugleich auf einsatzerprobte und weltweit bewährte Technologien. Die EC145 als Basis für die EC645 T2 fliegt unter anderem mit über 270 Maschinen ausgesprochen erfolgreich bei der U.S. Army“, erklärte Eurocopter Deutschland CEO, Dr. Wolfgang Schoder, anlässlich der Vertragsunterzeichnung. „Sie bietet somit eine ökonomische, risikoarme und zeitnahe Lösung für Missionen von Spezialkräften und hat sich schon vielfach im internationalen Wettbewerb durchgesetzt.“
Die Beschaffung des LUH schließt eine wichtige Fähigkeitslücke für das vielseitige Aufgabenspektrum der Spezialkräfte. Die Hubschrauber sollen für Missionen wie Spezialkräftetransport, Feuerunterstützung und Aufklärung bei T ag und Nacht eingesetzt werden.
Die EC645 T2 LUH verfügt über ein modernes, digitales Cockpit mit voller Nachtsichttauglichkeit und 4-Achsen-Autopilot. Die Kommunikationsausstattung mit taktischen Radios befähigt zur Interoperabilität unter NATO-Streitkräften. Ein schnelles Auf- und Absitzen der Spezialkräfte wird durch eine geräumige Kabine in Kombination mit zwei großen seitlichen Schiebetüren und doppelten Hecktüren ermöglicht. Das maximale Abfluggewicht beträgt 3,7 T onnen. Der ummantelte Fenestron-Heckrotor sorgt für zusätzliche Sicherheit der Truppe insbesondere bei Flugoperationen in engen Landestellen und bei laufendem Rotor am Boden.
Darüber hinaus gehören zum Missions-Ausrüstungspaket unter anderem Abseilvorrichtungen, Außenlasthaken und Seilwinden. Die weitere Ausrüstung umfasst Bordbewaffnung und ein elektro-optisches System zur Aufklärung. Ein Selbstschutzsystem sowie Panzerungen dienen dem zusätzlichen Schutz der Besatzung. Die EC645 T2 ist mit zwei Turbomeca-Triebwerken Arriel 2E und vollautonomer digitaler Zweikanal-Triebwerkssteuerung (FADEC) ausgestattet.
Die Maschine kann in einem Airbus A400M strategisch verlegt und unmittelbar nach Entladung am Zielort zum Einsatz bereitgestellt werden.
Mit der Wahl eines Hubschraubers aus der EC145-Familie von Eurocopter erhält die Bundeswehr ein Modell, dessen Basis weltweit für unterschiedliche Missionen eingesetzt wird. Rund 600 Maschinen wurden bereits an mehr als 40 Länder ausgeliefert. Eine internationale Referenz für die Effektivität und Effizienz der EC145-Familie ist das LUH-Programm der U.S.-Streitkräfte, welche die EC145 unter der Bezeichnung UH-72A Lakota als leichten Mehrzweckhubschrauber seit 2006 erfolgreich einsetzen. Mehr als 270 der 322 bestellten wurden bereits fristgerecht und im Kostenrahmen geliefert. Die U.S.-Army hat die UH-72A wiederholt als Referenzvorhaben für erfolgreiche Beschaffungen hervorgehoben. Die EC145 wird darüber hinaus seit vielen Jahren von namhaften Kunden wie der Sécurité Civile, der Gendarmerie Nationale, der DRF, dem ADAC sowie bei zahlreichen Streitkräften und Polizeihubschrauberstaffeln weltweit eingesetzt.
Darüber hinaus kann die Bundeswehr mit der EC645 T2 wichtige Synergiepotentiale nutzen. Denn die Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg setzt zur Ausbildung ihrer Piloten bereits seit vielen Jahren den EC135 Schulungshubschrauber ein. Das Familienkonzept von Eurocopter ermöglicht somit zusätzliche Nutzeneffekte bei Training, Betrieb und Logistik dieser Hubschrauber.
(Foto: Der von den US-Streitkräften eingesetzte UH-72A Lakota – dieses Foto hatte Eurocopter mit seiner Pressemitteilung geschickt)
@Sönke
Was ist Einsatz ?? Nun, das sollte man dann im Vorwort des BM zu dem „Neuen Buch“ nachlesen können ;-)
Ansonsten finde ich Ihre Kapitel 6 und 7 OK
OT: Welt.de meldet Millionenschaden nach Brandanschlag auf Kaserne in Havelburg, mindestens 16 KFZ beschädigt.
OT oder nicht OT ?
„Die Künstler-Kompanie“
Markus Kompa 27.07.2013 auf Heise.de
[quote]Vielleicht ist die wieder der Flugplatz Mogadischu?
Und dann reichen 50km Radius.[/quote]
(Ich habe immer noch nicht raus, wie man hier richtig zitiert…..)
Aus (gerade aktueller) eigener Erfahrung kann ich sagen, das man auch in Mogadishu mit 25 NM Reichweite (und zurück) nicht weit kommt….
Die Kampfhandlungen beschränken sich schon lange nicht mehr auf Mogadishu selbst, sondern finden teilweise über 100 KM und weiter entfernt statt…
Zudem noch ein Denkbeispiel (Weil unsere hochgeschätzte Führung (Ja-das war Sarkasmus) den LUH total überladen hat):
-IFR: Braucht das KSK nicht. Es ist absolut nicht anwendbar, einen Einsatz unter Instrumentenflugbedingungen zu fliegen. Da hätte man ordentlich Gewicht sparen können.
-2 Triebwerke: Militärisch gesehen für einen Hubschrauber in diesem Einsatzszenario nicht notwendig. Die notwendigen zusätzlichen Komponenten fressen durch ihr Eigengewicht den erkauften Nutzen wieder auf. Statistisch gesehen sind doppelte Triebwerksausfälle genauso häufig wie der Ausfall eines Triebwerkes (bei gleichem Wartungsstatus; und der ist bei der Bundeswehr sehr hoch).
-Fenestron: Ohne Kommentar
-Türen: Diese sind bei der EC145 deutlich zu klein für Spezialkräfte. Eine Türverbreiterung wäre theoretisch machbar gewesen-da hat aber mal wieder niemand dran gedacht…
Über die Reichweitenprobematik möchte ich mich gar nicht noch mal auslassen….
Sinn und Zweck der ursprünglichen Forderung des KSK war es, Hubschrauber nach dem Muster „530 F“ zu bekommen-die ohne Aufwand innerhalb weniger Stunden in Stuttgart hätten verladen werden können, und so mit Crews und allem Notwendigen in kurzer Zeit ihren Einsatzraum hätten erreichen können.
Die Oberbedenkenträger haben aber durch ihre unermüdliche Arbeit auch diesen (realistischen) Wunsch des Bedarfsträgers ebenso zerstört, wie den Versuch, die Aussenplattformen an der BO105 zu zertifizieren:
Mit der Begründung „Zu gefährlich…die Sitzbretter sind nicht Crashresitent; im Falle eines Absturzes sind die Soldaten aussen höchst gefährdet“….
Wer diese Begründung (schriftlich!) abgefasst hat, dem möchte ich mit dem Hammer einbläuen:
JA!
Die Soldaten sind gefährdet……vom ersten Schritt im Einsatzland.
Und sie sind sich dessen bewusst-weil dies für sie sowohl Beruf als auch Berufung ist…
Und sie nehmen dieses Risiko bewusst in Kauf…
Wer die Soldaten schützen will, der sollte ihnen das geben, was die Soldaten BRAUCHEN-und nicht das, was die Politik MEINT, das sie benötigen….
Aber was rege ich mich wieder auf…..
(1000…..2000….3000…)
@huey
das ist eben diese „Wehrpflichtarmeedenke“. Die Beschaffer sind in erster Linie dazu verpflichtet jedes Vermögenschaden- und Haftungsrisiko für den Bund konstruktiv auszuschließen. Dass die Einhaltung dieser Maxime im Falle KSK unter Umständen mehr Leben gefährdet als rettet ist aus übergeordneter politischer und juristischer Sicht nachrangig.
So ist es halt in einem kameralistisch geordneten Staatswesen.
@Memoria
Jaja wir roten haben es nie leicht….
Ich kenne tausende, die es abgelehnt haben, als man sie gefragt hat, aber nur zwei, die es nicht geschafft haben, obwohl sie es versucht haben.
Und natuerlich waren die dann folgenden 2 Jahren abgehoben und Wirklichkeitsfremd und nach dem Lehrgang hatte ich dann überhaupt keine Zeit mehr ein Buch in die Hand zu nehmen, weil ich a. bei der rein karriereorientierten beurteilungsrelevanten Persoenlichkeitsveraenderung war oder b. Mich der Cocktailfront herum getreiben habe.
Uuuuuu und dann habe ich noch die schmerzhafte Rückgrat Entfernung vergessen…..
Aber auch hier hat mir eine alte Weisheit geholfen ein dickes Fell kann ein nicht vorhandeney (bzw entferntes) Rückgrat ersetzen…..
@all Nachtrag: Zur „ECD-Hubschrauber-Familien-Theorie“ vgl. man FOCUS Magazin | Nr. 50 (2005) ;. Seit Juni 2012 liegt die Wiederaufnahme des schon einmal wegen zu großer „Eurocopter-Freundlichkeit“ Ende 2010 geplatzten BSHS-Vergabeverfahrens zur ministeriellen Mitzeichnung in der Schreibtischschublade des Staatssekretärs. Amortisationszeit der neuen BSHS aus Betriebskostenersparnis zur seit 2004 praktizierten „Interimslösung BO 105“ beträgt mittlerweile weniger als 6,5 Monate! Aber der BSHS soll ja im Rahmen der „Familienlösung“ selbstverständlich ein EC 120 werden (mit FENESTRON natürlich, man vgl. http://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2008/Bericht_08_3X006_EC120_Bonn-Hangelar.pdf?__blob=publicationFile).
@Huey: „Ich nehme nun Wetten an, [daß] die [EC 145] Hubschrauber mehr VBH-Einsätze fliegen werden, als tatsächlich KSK-Übungen zu befliegen….“ Richtig, das Heer wollte neue schicke Generalstaxi und Kleintransporter des Typs UH-72 Lakota und die Luftwaffe bzw. das HTG 64 in Laupheim haben diese dann nach mächtig viel politischem Druck (hinter den Kulissen) bekommen. Dafür, daß zunächst das Heer am „SOF-LUH-RAD“ drehte, spricht auch die Leistungsbeschreibung mit ihren ganz tollen „1k/95F“- und „4k/86F“-Anforderungen und einer Endurance von ca. 1 Std bzw. einem Einsatzradius von 50 km. Diese Daten hat man wohl vom ADAC übernommen? Somalia ist z.B. von der Küstenlinie bis zu 400 km „tief“. Ferner die Forderungen „Konstruktionsseitig ist beim LUH eine minimierte Grundsignatur, insbesondere im akustischen Spektrum“ […] „Die LUH sind im urbanen Gebiet mit kleinen Landezonen ( ≤ 20m x 20m) einsetzbar. Der Rotorabwind des Hubschraubers ist möglichst gering, um Zerstörungen durch Windbelastungen zu vermeiden und um ein sicheres Absetzen/Anlanden der Kommandosoldaten zu ermöglichen.“
Der (die) Verfasser der SOF-LUH-Leistungsbeschreibung haben offenbar ihre Hubschrauber-Expertise einzig und allein aus ECD-Prospekten geschöpft?
Das amerikanische “Future Vertical Lift Program“ (US-FVL) forderte schon in 2004 eine HOGE-Performance von 6k/95F und für leichte SOF-LUH eine Zuladung von 4 – 6 Pax bei voller Missionsausrüstung. Bis 2030 werden 12k/95F gefordert.
Ein FENESTRON samt FIN erhöht ganz wesentlich die Kulisse bzw. „Signatur“ und im „akustischen Spectrum“ ist der FENESTRON im Anflug lauter als ein modern konzipierter Heckrotor. Leise Hubschrauber gibt es ohnehin nicht. Bei „kleinen Landezonen im urbanen Gebiet (≤ 20m x 20m) und bei 13,63 m Länge über Alles sowie 11m Rotor-Ø eines EC 645 T2, sollte man ordentlich HOGE- und Heckrotorleistung haben, denn da bleibt an allen Ecken und Enden nicht mehr viel Luft.
Was den „Rotorabwind“ und die „Zerstörungen durch Windbelastung“anbetrifft, so ist diese Forderung absoluter Schwachsinn, denn 3,65 to (MTOW des EC 145 T2) Gewichtskraft müssen mindestens 3,65 to Hub- bzw. Schubkraft entgegen stehen, um den Vogel in der Luft zu halten und mit dem „sicheren Absetzen/Anlanden der Kdo-Soldaten“ hat diese simple Physik schon mal gar nichts zu tun!
@TomTom: Man denke mal an folgende Szenarien: Deckslandung auf fahrendem Schiff bei Wind, Wetter und Seegang mit hohem Kufenlandegstell und FENESTRON? Fast-Roping über einem Tanker bei 35°C OAT? Oder Landung auf einem Containerverhau? Oder es fallen schnell mal 5 – 6 SOF-LUH zum Betanken auf einem EGV ein? Das ganze vielleicht noch Bitte bei Nacht und ohne Festbeleuchtung? Ich feixe jetzt schon! Ach so, und hat die Marine etwa keine Spezialkräfte?
Und wenn der Erste der 15 SOF-LUH erst im Dezember 2015 und der Letzte im Juni 2017 ausgeliefert werden, bleibt ja noch genügend Zeit das fliegende Personal zu rekrutieren und vielleicht für die Marine eine 2te EC 135 zu mieten (mit FENESTRON zwecks der Übung), um die Jungs mit den Besonderheiten der Seefliegerei vertraut zu machen. Dies am besten in rauher Nordsee und im heißen südlichen Mittelmeerraum (Malta, Lampedusa, oder die Makarska Rivera (HR) mit dem Biokovo-Gebirge hätte ich da auf meiner Vorschlagsliste. Bei Letzterem ist man 3km von der Küstenline auf 1.200 m und nach 6 km auf 1.762 m, also ordentlich Hot & High und Bora oder Jugo bringen dann auf See und im Küsten-Gebirge die echten Highlights).
[Das mit den Links zu Verlagswebseiten kennen Sie doch, oder? Link gelöscht. T.W.]
Jetzt mal OT. Das KSK ist z.B. für die Evakuierung von Deutschen Staatsbürger zuständig. Sobald die DE Staatsbürger im Ausland als Geiseln gehalten werden, ist die Bundespolizei mit ihrer GSG9 zuständig. Wäre es nicht sinnvoll, sich mit der Bundespolizei mit den Verbringungsmittel Helikopter bei Auslandseinsätzen abzusprechen. Wie z.B. EC155 für den Transport für Spezialeinheiten, und dann z.B. die EC145 T2 für Aufklärungs- oder Führungsaufgaben. So könnte man sich Unterstützungsmaterial und Piloten teilen. Das Eingreifpersonal kommt ja immer noch von der richtigen Behörde. Dafür müsste man die ein oder andere Regel anpassen, dafür dürfte es billiger werden, einen hohen Ausbildungsstand zu halten.
@ ben
das wäre m.E. aufgrund vieler praktischer erwägungen abzulehnen.
-Unterschiede zwischen militärischer/zivipoplizeilicher MO (sichereres Umfeld etc)
-unterschiedliche entscheidungsstränge
-verfassungsrechtliche trennungsproblematik
-kompetenz-zuständigkeitsquerelen etc.
@Ben
Sie haben in ihrem Kommentar komplett Unrecht.
Das KSK ist insbesondere für Geisellagen im Ausland in einem unsicheren Umfeld aufgestellt worden. (1996, nachdem Fiasko von Ruanda und der Unfähigkeit der GSG9 im kriegsähnlichen Gebiert als Polizei!! SE zu operieren ;-)
Retten & Befreien ..Geisellagen ist das Alleinstellungsmerkmal von militärischen Spezialkräften, also dem KSK und dem KSM.
Die GSG9 ist für vielleicht Lagen im Inland zielführend, wobei die SE der Länder die Masse der Lagen lösen.
Militärische Evakuierungsoperationen im Ausland sind wesentliche Aufgabe der spezialisierten Kräfte SpezlKr( Fallschirmjäger) ggf. mit Unterstützung der SpezKr. (KSK)
Die GSG9 sollte langfristig im Verbund Spezialkräfte des Bundes im KSK aufgehen. Die Trennung innere/äußere Sicherheit ist langfristig faktisch obsolet. Der Bund darf gem. Grundgesetz auch nur allgemeine „Sonderpolizeien“ aufstellen, de jure gibt es keine Bundespolizei, sondern weiterhin gem. Grundgesetz weiterhin den Bundesgrenzschutz. Das Bundespolizeigesetz von 1994 ist überholt. Die Weisungslage Bundesrepublik ist eindeutig…gem. Weißbuch/ VPRs/ KdB sind militärische Kräfte/ SpezKr für Geisellagen und Evakuierungsoperation im Ausland bei „non permissive“ Lagen zuständig. Eine Doppelung an Fähigkeiten im SE Bereich kann der Steuerzahler nicht verstehen und eine Militarisierung der GSG9 als Polizeieinheit erschließt sich nicht, dafür gibt es seit 1996 über 1000 Mann in Calw, davon ca. 400 Spezialkräfte mit genau den Fähigkeiten die heute z.B. am Horn von Afrika notwendig sind.
Die GSG9 ist in Wettkämpfen und im Atlas Verbund sehr gut, die neuen Risiken global brauchen aber andere Fähigkeiten der Mythos von Mogadischu ist überlebt.
…aber zurück zum technischen Thema :-) SOF LUH EC645T2 :-)
@ Ben – Die Aufteilung der Zuständigkeiten KSK und GSG9 war eine Entscheidung die vor Inkompetenz nur so strotzt.
Die GSG9 ist ausgebildet für Geiselsituationen in einem sicheren Umfeld –> punktiert
Das KSK ist ausgebildet für Geiselsituationen in einem unsicheren/feindlichen Umfeld –> punktiert und isoliert
Dieder kleine aber feine Unterschied führt zu völlig anderen Anforderungen an Ausbildung, Mindset und Ausrüstung. Mit einer völlig ungeschützten und unbewaffneten EC155 jemanden in z.B. Mogadishu durch die GSG9 retten zu wollen, ist blanker Selbstmord.
@Huey:
Vielen Dank für Ihren super Beitrag.
Leider bekommt die Truppe mal wieder nicht das was sie braucht, sondern das, was sie zu brauchen hat.
Wir.Dienen.Der.Wirtschaft.
Spezialeinheiten mit den Little Bird oder auch anderen LUHs wie den EC645 zu verbringen ist doch mehr für Urbane Schlachtfelder gedacht. Für so etwas wie in Afghanistan braucht man doch mindesten einen Black Hawk oder NH90 für die KSK. Glaube nicht, dass im EC645 T2 absitzende Soldaten und Tür MG mit Schützen gleichzeitig rein passen. Oder man geht einfach mehr Risiko ein, und schickt einen unbewaffneten EC645 T2 ins offene Schlachtfeld.
Halt ein Kompensationsgeschäft dass ohne nachzudenken wozu man dies gebrauchen kann. Die EC645 T2 dürfte weitgehend als reiner Tür MG Heli und Aufklärungs- Heli für die KSK enden.
…was hat eigentlich die Militarisierung der GSG9 in den letzten Jahren gekostet, wenn die GSG9 eigentlich nur für reine isolierte Lagen…also Polizeilagen ggf. als Unterstützung von aufnahmebereiten Staaten und deren Polizeikräften im friedlichen Ausland eingesetzt werden darf ?
….oder will und soll das Bundes SEK in Kriegsgebieten als Polizei tätig werden?
…Warum hält sich die Bundesrepublik zwei Sondereinheiten GSG9 und KSK/ KSM für Geisellagen im Ausland?
…durch die militärische SOF air Komponente haben wir de facto den
Org. Bereich Spezialkräfte, warum versteckt der Minister dieses Hochwertinstrument in einer taktischen Luftsturmdivision…DSO–> demnächst DSK ? :-))
…wenn die GSG9 im Ausland eingesetzt werden soll, kann das KSK ja auch im Inland eingesetzt werden :-)!?
…Warum kann ein momentaner Verteidigungsminister und frühere Innenminister dieses strukturelle Problem nicht endlich lösen?
…Richtlinienkompetenz Mutti versus Ressorthoheit!?
…Innere versus Äußere Sicherheit
…Ist man überhaupt politisch gewillt eine Geisellage deutscher Staatsbürger nicht immer nur durch Erfüllung oder durch Verzögern zu lösen!?
…Warum sitzt kein Vertreter militärischer Spezialkräfte als Berater im Krisenreaktionsstab AA?
…§5 Parlamentsbeteiligungsgesetz :-)
…BPOL Gesetz 1994 versus Weißbuch/ VPRs/ KdB :-)
…warum sitzt der General der Spezialkräfte in Calw als Einsterner und wird nicht endlich auf NATO Niveau aufgewertet und sitzt in Berlin/ Potsdam?
…hat man Angst, dass Schwert militärischer Spezialkräfte könnte womöglich scharf werden?
Herr Wiegold, es würden sich viele Leser freuen, wenn Sie einen fachlich unterlegten Beitrag zu Spezialkräften dieser Berliner Republik initiieren.
Für das Thema SOF LUH sind Ihnen viele Leser sehr dankbar.
Es wird Zeit den Finger in die weiteren Wunden deutscher ASP zu legen.
Danke
,,,PS…ich mag die 9er….im Inland als SEK des BKA ;-)
Hier liest sich es immer so als wäre jede Entscheidung schlecht. Kommt mir hier bei der Diskussion immer so vor wie ein #wuensch dir etwas Konzert #, aber es kommt keiner hier auf die Idee mal froh zu sein, dass es überhaupt neue Hubschrauber gibt. Vor allem ist das Lastenheft wohl mit dem typ erfüllt… Die bw muss froh sein wenn sie überhaupt noch was bekommt, bei dem rücken hält aus der Bevölkerung bzw der politik
@kampfhanuta: Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, wer unter, welchen Vorgaben und wann das letztendliche Pflichtenheft für die SOF-LUH erstellt hat?
Gestern hatte ich ein Gespräche mit einem Fliegerkameraden von der Marine. Wir haben nicht über den SOF-LUH gesprochen. Er sagte, um Himmels willen nicht diese 18 „SEA LION“ bzw. „MH90-NG-Light“, denn dann bekommen wir die restlichen 12 nie mehr, weil noch vor dem 105ten Geburtstag die Marineflieger versterben. Dies sei die Auffassung von ca. 50% der tief enttäuschten und frustiertenTruppe. Die anderen 50% sagen in einem „amor fati“ angeblich, lieber Etwas völlig unbrauchbares, statt Garnichts und darunter soll es auch Goldfasane geben.
Und dieses Drama finanzieren u.a. auch Sie, Herr @Kampfhanuta mit, um es mal ganz deutlich zu sagen!
@Vtg-Amtmann:
„Lieber etwas schlechtes als gar nichts“ war leider die nach außen vertretene Meinung der Goldfasane in den letzten Monaten.
IMHO ein völlig verfehlter und von wenig Sachverstand geprägter Ansatz.
Aber wer von denen muss denn auch mit dem unnützen Gerät in den Einsatz? Wenn das Ding erst auf dem Hof steht, sitzen die im Amt oder sonst wo und halten sich an einem Telefon fest.
Toll.
Den Marinefliegern ist echt nur viel Glück zu wünschen.
Als Nicht-Insider zu dem Thema verfolge ich die Kommentare mit Interesse. Für mich kristallisieren sich folgende Punkte heraus:
• LUH SOF als Teil des Hubschraubergeschwaders 64 (HSG 64) der Luftwaffe am Standort Laupheim entschieden. – War es nicht schon vor der Umgliederung von Laupheim Heer – Luftwaffe so, das dieses Element in Laupheim geplant war? Was ist daran so schlimm, wenn die Einsätze jetzt von Luftwaffenpiloten durchgeführt werden und nicht vom Heer?
• Die 15 Hubschrauber vom Typ EC645T2 für Spezialkräfte – Die Spezialkräfte haben also jetzt einen eignen Hubschrauber. Ist das der Hubschrauber, den die Spezialkräfte ausgewählt haben? Ist der EC645T2 das Ergebnis einer „ Marktsichtung“?
• Eurocopter – Nach dem Desaster mit TIGER und NH 90 reibe ich mir schon verwundert die Augen. Für EC natürlich ein Erfolg, aber hat denn niemand etwas aus der jüngsten Vergangenheit gelernt?
Die technischen Argumente von huey und amtmann sind soweit nachvollziehbar, aber noch mal, gab es nicht so etwas wie eine „Ausschreibung“ die dann EC aus irgendwelchen Gründen gewonnen hat?
Jetzt mal eine ganz brutale Antwort. Es gab auch einmal eine Marinehubschrauber- ausschreibung – unter Finanzierungsvorbehalt – bei der man sich „schlau“ machen wollte. Und als die den falschen Sieger ergab, hat man die niedergebügelt. Nur die Kohle ist offenbar nunmehr da und den Sieger hat man vergessen. StS S.B. vergibt freihändig an ECD nachweislich unbrauchbare Marinehubschrauber und TdM saß nur dabei. Das ist reif für die EU-Kommission, Departement Wettbewerb, Rüstung und Binnenmarkt sowie für OLAF!
Die SOF-LUH -Ausschreibung ist da nur noch ein juristisches „ex-coloranti“!
Nachtrag: Noch brutaler, man hat unsere Kameraden Marineflieger schlichtweg verarscht und vom Schreibtisch weg disqualifiziert, ohne deren rund 40-jährigen Einsatz samt Erfahrungen anzuerkennen!
@Vtg-Amtmann
Nachgefragt:
Nur zum Verständnis – Die Auswahl von 15 EC645T2 basiert also auf einer freien Vergabe und nicht auf Basis der Vorgabe eines Lastenheftes? Habe ich das jetzt richtig verstanden?
Die Sache vom Marinehubschrauber ist mir als solches bekannt..
@Vtg-Amtmann
Wer ist OLAF?
@werner: Das Office Européen de Lutte Anti-Fraude – eine europ. Behörde zur Betrugsbekämpfung.
@werner:
@ Punkt 1:
Die Farbe der Uniform ist ja erstmal egal.
Nur das Ziel des Fähigkeitstransfers war es einmal, den leichten taktischen Lufttransport im Heer und den operativ/taktischen Lufttransport in der Luftwaffe zu konzentrieren.
Dass jetzt der „leichteste“ Lufttransport wiederum der Luftwaffe zugeschlagen wird, darf wohl als i-Tüpfelchen der Absurditäten betrachtet werden.
@Punkt 2:
Es gab eine Ausschreibung, die ECD mit der EC645T2 gewonnen hat.
Der einzige Gegenkandidat war (laut Infos von Vtg-Amtmann) der Bell 429.
Andere potentielle Anbieter (d.h. insbesondere AgustaWestland) wollten das ihrer Meinung nach abgekartete Spiel nicht mitmachen und haben erst gar kein Angebot eingereicht.
Inwieweit die Ausschreibung auf den EC645 (T2) zugeschnitten war, kann ich nicht einschätzen.
@werner:
vtg-amtmann hebt hier auf den Marinehubschrauber ab, nicht den SOF-LUH
Die Luftwaffe lebt ihren Göring (Meyer) Komplex immer verstärkter aus (Alles was fliegt…) und wird dabei von gewissen politischen Kreisen massiv unterstützt.. Hier geht es auf Seiten der Lobbyisten auch darum die „Fach- und Expertenkreise“ welche mit der „richtigen“ Industrie verbändelt sind gegenüber zumindest im LFz Bereich unabhängigeren TSK und TG zu stützen. Der aktuelle IBUK und seine „rechte Hand“ kommen der Lodenmafia nunmehr aber so extrem entgegen dass sich der Opposition Angriffspunkte bieten.
@ Sascha W.
Danke für die Erklärung.
@ K.B.
Danke für Punkt 1 – das hilft weiter.
@ TBR
Danke – Ja habe verstanden; bei der Marine geht es um den NH 90 (den eigentlich keiner haben will) und bei der KSK um SOF-LUH
Aber die Luftwaffe wollte den NH 90 ja auch nicht, wollte sie denn die EC645T2?
@Werner: „Die Luftwaffe“, welche nun die EC 145 T2 bekommt, war mal Heeresfliegertruppe und zwar diejenige, welche das SOF-AIR-Element stellte (vormals 5 CH GA + 5 BO 105 P1M). Diese Truppe und das KSK haben auch jahrelang gesagt, was für einen SOF-LUH sie haben wollen; welchen Typ durften sie natürlich bei ihren militärischen und politischen Initiativen nicht sagen.
Als das militärisch, verteidigungspolitisch und haushälterisch mit unheimlich viel Arbeit hinter den Kulissen halbwegs „durchgepushed“ war, kamen dann ein paar ganz Schlaue vom Heer und sagten das KSK ist Heer, folglich gehören die SOF-LUH zum Heer. Dann folgte in der 1ten IAGFA-Sitzung eine wahre UH72A-Lakota-PPT-Orgie. In den kühnsten Träumen waren diese Hubschrauber bereits als „VBH-Neu“ für Scheinerhalter, Generale und Kurierdienste über die restlichen HFlg-Standorte verteilt. Nun sind dieses „Lakota-nov.“ bei der „Luftwaffe“; auf dem Papier. Ob die „Luftwaffe“ diese Flieger haben sollte wird die Zukunft des militärisch und zivil zulassungsrechtlich noch nicht existenten Vogels beweisen. Und ob die „Luftwaffe“ samt KSK diesen Vogel haben wollte, wird anschließend die Praxis zeigen.
Und die Praxis heißt „SOF-LUH-Üb.“ und „SOF-LUH-scharf“. Das Ergebnis dürfte m.M.n. auf das Gleiche hinauslaufen wie beim SEA LION.
Mit dem „Eurocopter-freundlich“ kastrierten Leistungsverzeichnis wäre man wirklich mit einem MD 540F besser und weniger als zu einem Drittel der Preise, zwar bei Komfortabstrichen, jedoch einer kompromislosen Performance und Bewaffnung davon gekommen (vgl. http://www.ainonline.com/aviation-news/hai-convention-news/2013-03-06/md-540f-represents-hope-rebounding-md-helicopters).
Jetzt hat man die gewollte „Hubschrauber-Familienlösung“ mit allen „Inzuchtsymptomen“, welche sich wie bei EC 135 T1, UH-Tiger, NH90 und Sea Lion beweisen wird! Das kann man nur noch mit einem BSHS EC 120 ergänzen und wird beim HTH hoffentlich der Truppe erspart bleiben, denn einen Wettbewerber zum CH53K heckt EUROCOPTER nun wirklich nicht.
Oh…man (EADS/Eurocopter) möchte schon…..man munkelt über eine „Heavy“-Version des EC225…
Wie schon gesagt wurde-vielleicht haben wir auch alle keine Ahnung, und dieses Konzept wird sich bewähren….(Ich glaube nicht daran…aber wer weiß..)…
Interessant wird jetzt noch, wie sich die Auswahl und die Ausbildung der zukünftigen SOF-Piloten gestalten wird….
Die Luftwaffe hat mit der Ausbildung ihrer „Kampf-Retter“ eine (für das Heer überraschenderweise) stark infantristische Ausbildung eingeschlagen…..vielleicht kann die Luftwaffe sich ja (wieder im Gegensatz zum Heer) dazu durchringen, den zukünftigen Spezialkräfte-Piloten endlich auch einmal die entsprechenden Lehrgänge und Ausbildungen (z.B. Combat Survival Course/Pfullendorf, oder fliegerischer Einsatz von Spezialkräften bei den US Special Forces) zukommen lassen…..dazu sah man nämlich beim Heer (leider) keine Veranlassung…
@Oh Huey, Sie sind von altem Schrot und Korn, haben nach militärischer Expertise diese durch professionelle Erfahrungen perfektioniert, aber glauben Sie etwa, Ihre, unsere Erfahrungen sind bei den „der Sack ist zu – Jüngern“ gefragt“? Unsere Lösungen wären zu unverschähmt billig, zu pragmatisch und einer versteckten Subventionierung samt Lobbyismus und Korruption bzw. Begünstigungen zu wider!
Bei einem fliegerischen Einsatz im Kosovo-wir flogen mit mehreren Maschinen eine Delegation aus Berlin von Prizren nach Sarajevo-ergab sich die Möglichkeit, mit den Herren und Damen ein „Pausengespräch“ zu führen….u.a. waren Frau Elke Hoff (erstaunlich wissbegierig und interessiert) sowie Herr Arnold (sachlich-aber ein wenig zu sehr mit seiner eigenen Meinung eingefahren) dabei….
Beim Thema „Hubschrauber“ und „KSK“ haben wir Piloten unsere Meinung zu diesem Thema kundtun können….und die Aussage eines der Mitglieder des Ausschußes (bevor das Bashing beginnt: Es war NICHT Herr Arnold) war:
„Sie haben aus ihrer Froschperspektive doch gar keine Ahnung, was das Militär benötigt….das können nur wir, denn wir haben den Überblick…..“
(sinngemäß)….
SO versteht man „Führung“ in Berlin….
Wie ging dieser Spruch noch
“ Wir, die guten Willens sind, geführt von Ahnungslosen, versuchen für die Undankbaren das unmögliche zu vollbringen.
Wir haben so viel mit so wenig so lange versucht, dass wir jetzt qualifiziert sind, fast alles mit nichts zu bewerkstelligen.“
@huey:
Bevor das Bashing beginnt:
Ohne Frau Hoff könnte hier niemand über den LUH diskutieren, denn es gäbe keinen.
Sagen wir etwas anders, ohne Herrn MdB und O. d.R. Rainer Erdel hätte Frau Dipl. Kfm. Elke Hoff nicht den Input gehabt!
Bitte nicht falsch verstehen-mein Kommentar bezog sich nicht darauf, das es Frau Hoff war, die diese Aussage getroffen hat….es war ein Mitglied einer anderen Partei…….und damit auch genug….wir wollen keine Namen nennen……
@Vtg-Amtmann:
Kein input ohne Herrn Erdel. So, so.
@huey
„wir wollen keine Namen nennen…“…..lol
@Ben et al:
Zu den Zuständigkeiten zwischen GSG 9 und KSK.
Zunächst einmal – auch wenn es von BMI gern behauptet wird:
Es gibt keine klare Aufgabenzuweisung für die Bundespolizei.
Es gibt lediglich eine kann-Bestimmung (!) im § 8 Bundespolizeigesetz:
„(2) Die Bundespolizei kann ferner im Einzelfall zur Rettung von Personen aus einer gegenwärtigen Gefahr für Leib oder Leben im Ausland verwendet werden. Die Verwendung ist nur für humanitäre Zwecke oder zur Wahrnehmung dringender Interessen der Bundesrepublik Deutschland und im Einvernehmen mit dem Staat, auf dessen Hoheitsgebiet die Maßnahme stattfinden soll, zulässig. Die Entscheidung trifft der Bundesminister des Innern im Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt.“
Das ist alles hieraus leitet das BMI ab es gäbe eine weltweite Zuständigkeit bei Geisellagen.
Dabei wird übersehen, dass seit 1994 „Rettung und Evakuierung“ eine Aufgabe der Bundeswehr ist. Seitdem in 2 Weißbüchern auch vom BMI mitgetragen.
Evakuierung ist eben nicht die Aufgabe des KSK. Und das KSK soll nicht nur im V-Fall Personal retten (so wird es oftmals von der Bundespolizei interpretiert).
In der Praxis wurde mehrfach die GSG 9 in einem Umfeld eingesetzt, für das die GSG 9 unzureichend ausgerüstet und ausgebildet war (Sahara).
Noch bedeutender ist jedoch das polizeiliche „mindset“ mit dem man in Sub-Sahra-Afrika wohl nicht allzu lang bestehen wird.
Nach der Hansa Stavanger wurde seitens der Arbeitsgruppe „Spezialeinheiten des Bundes“ vereinbart, dass primmär die GSG 9 für weltweite Einsätze zuständig ist. Erst wenn diese nicht will soll die Bundeswehr das Problem lösen.
Hierauf aufbauend intensiviert die Bundespolizei ihre Bemühungen Ausrüstung und Ausbildung an solche Szenare anzupassen.
Das Problem daran:
Polizeiliche und militärische Spezialeinheiten müssen nach dem Prinzip „Tiefe vor Breite“.
Jeder muss in einem recht schmalen Bereich sehr gut werden – und vorallem bleiben.
Überdehnung im Fähigkeitsspektrum geht unweigerlich zu Lasten der einzelnen Fähigkeiten. Dies wiederum kann erhebliche Konsequenzen haben.
Die Lösung:
Jeder bekommt klare Aufgabenbereiche.
Damit hat der jeweilige Verband – und dessen Peripherie mehr als genug zu tun.
GSG 9 für Schwerstkriminalität, Terrorismusbekämpfung, Sonderlagen (Bahn und See) etc. im Inland. Zudem der stark wachsende Bereich der europäischen Großlagen im ATLAS-Verbund.
Bundeswehr für Rettung und Evakuierung weltweit (ggf. Ausnahme: Geiselbefreiungen in deutschen Botschaften).
Dann ist die Sache endlich vom Kopf auf die Füsse gestellt.
Aber nach 8 Jahren der CDU in beiden Häuser (BMI, BMVg) und im Kanzleramt hat man immer noch keine klare Linie. Das wird uns eines Tages einholen.
Ressortegosimen, statt Richtlinie in Fragen vitaler Interessen.
Siehe auch:
http://augengeradeaus.net/2012/06/hier-rettet-die-polizei/
http://augengeradeaus.net/2011/01/piraten-entfuhren-sechs-seeleute-und-verzichten-auf-waffenfrachter/
Eigentlich wäre es doch ganz einfach….
-KSK raus aus dem Heer und dem GI direkt unterstellen.
-5./6. Kommandokompanie hinzufügen (Kampfschwimmer & Kampfretter)
-ein Spezialkräfte Unterstützungsbataillion hinzufügen
-ein FJ Bataillon mit EGB Befähigung zu 100% hinzufügen
-eine eigenständige Heeresfliegergruppe mit den (leider nun ausgewählten SOF-LUH`s) sowie einigen NH90 und CH GS in für die SpezKr brauchbaren Modifikation.
Dann hätte man mal etwas was man International vorzeigen könnte.
Die Nachwuchsrekrutierung könnte man dann auch verstärkt über die angeschlossen Unterstützungskräfte laufen lassen.
Aber das wird so wohl niemals kommen. Da müssten die TSK`s ja alle was abgeben also will das niemand haben. Da kocht man halt lieber weiter seine Fertigsuppen aus der Tüte.
@klabautermann, @huey: “wir wollen keine Namen nennen…”…..lol
Von Politikern die etwas positiv für die Truppe bewegt haben und auf die Truppe hörten, sollte man ruhig die Namen nennen und das waren beim SOF-LUH u.a. Frau Hoff und Herr Erdel, welche Impulse setzten. Und die fanden auch bei „Schwarz“ und sogar bei „Rot“ Unterstützung. Zu guter Letzt ging trotzdem alles schief, dank „Kompensations-Fimmel“, „Fertigsuppen-Denken“ und „muß ja ganz toll sein, wenn selbst die Amis den Lakota haben“.
Die kontraproduktiven Politiker mit dem großem Überblick und der großen Fr…. sind Insidern ohnehin bekannt und verdienen nicht einmal einer „Negativ-Reklame“ der Erwähnung, denn es soll Leute und Richtungen geben die selbst das noch als positiv sehen.
LUH und Kampfretter:
http://tinyurl.com/qz6qhe
Parallelwelt Ministerbesuch.
Die Vorführung zeigt auch was luftwaffenkonform Schwerpunkt ist: Piloten rausholen.
Ist ja nicht mal PR i.e.S..
@ memoria
link ist defekt
war der hier gemeint?
http://bit.ly/14bFNgc
@wacaffe:
Ja, Danke.
„Aber das Heer plant ja für 2017ff, weiter schwerpunktmäßig langanhaltende StabOp à la ISAF.“
Sehr vorausschauend. Dass nach dem Irak und Afganistan-Einsatz eher Einsätze ala schnell rein, Auftrag ausführen, schnell wieder raus gefragt sind, dürfte sogar ein Laie erkennen.
Aber wenn man sich schon sein „neues“ Schießausbildungskonzept bei den Schweizern abschauen muss, obwohl man seit einem Jahrzehnt in Afghanistan kämpft und die Schweizer keine Kampfeinsätze absolvieren, dann muss ich mich schon fragen für was die ganzen Generäle eigentlich bezahlt werden. Wo bleibt die Weiterentwicklung, Innovation und eigene Anspruch?
Zum SOF-LUH: Den hatten wir schon und die Lücke ist nur entstanden, weil die entsprechenden BOs einfach ausgemustert wurden. Umrüstung auf die KSK Bedürfnisse wäre auch möglich? Mich würde mal interessieren, was genau das KSK eigentlich gefordert hatte.
PS: Im Zuge der „Stückzahlreduzierungen“ hätte man statt 80 NH90 100 abnehmen können und 20 davon an die Bedürfnisse des KSK anpassen und direkt zuordnen können. DAS hätte mehr Sinn gemacht als diese paar MH90 und dieser neue SOF-LUH.
@xyz:
In der „strategic gudance“ des Pentagon (mit Vorwort des Präsidenten) vom Januar 2012 heißt es:
„Conduct Stability and Counterinsurgency Operations
In the aftermath of the wars in Iraq and Afghanistan, the United States will emphasize non-military means and
military-to-military cooperation to address instability and reduce the demand for
significant U.S. force commitments to stability operations. U.S. forces will nevertheless
be ready to conduct limited counterinsurgency and other stability operations if required,
operating alongside coalition forces wherever possible. Accordingly, U.S. forces will
retain and continue to refine the lessons learned, expertise, and specialized capabilities
that have been developed over the past ten years of counterinsurgency and stability
operations in Iraq and Afghanistan. However, U.S. forces will no longer be sized to
conduct large-scale, prolonged stability operations.“
http://www.defense.gov/news/Defense_Strategic_Guidance.pdf, S. 6
Der letzte Satz ist die besonders relevant.
Ähnliche Aussagen gibt es von allen relevanten Fraktionen im deutschen Bundestag.
Aber Generale wollten halt schon immer den letzten Krieg gewinnen.
Gleichzeitig wehrten sich die gleichen Generale gegen den LUH.
Weitblick?
Nach der Wahl: Neue Reform, neue Ansprüche, neue Struktur.
gibt es mittlerweile eingentlich konzeptionelle Fortschritte bei der angedachten FID Fähigkeit? Das wäre doch bei IN/OUT Einsätzen zur nachbereitung und stabilisierung essentiell. siehe Mali
-Knowhow Konzentration in eigener Einheit
-Strategie.
Ich meine damit jetzt keine SOF sondern Linientruppen.
@Alle, die nicht wissen, was FID bedeutet und jetzt google bemüßigen würden:
FID bedeutet Foreign Internal Defense.
@wacaffe:
Es gibt die OMLT-Abteilungen in den Brigaden.
Es ist jedoch noch kein schlüssiges Personalauswahl und-entwicklungskonzept erkennbar (zentral für diese Aufgabe!).
Stattdessen werden dort teilweise A14er ohne Einsatz- oder gar Mentoringerfahrung heimatnah eingesetzt.
Aber Dienstposten sind begründet – darauf kommt es an.
Der Ansatz ist ja gut, nur die Umsetzung ist mal wieder inkonsequent.
@Küstengang01
Volle Zustimmung, kleine Ergänzung, es gibt bereits eine 5. KdoKp –> die Spezialkommandokompanie, ansonsten zielführender Ansatz.
Alle NATO Nationen, die etwas auf sich halten sind diesen Schritt gegangen, nr wir verstecken unsere Spezialkräfte in einer Luftsturmdivision.
Die EC645T2 wird sich beweisen und vor allem ist es jetzt wichtig, die guten Crews Swooper und CH53 zu halten und die Philosophie Spezialkräfte in alle Bereiche zu streuen.
Langfristig wird es einen Org. Bereich Spezialkräfte Bundeswehr (KSK/ KSM/ FschJgEGB/ SOF air )geben müssen.
@ T.W.:
Kleine Anmerkung zum Bild: Der UH72-A Lakota entspricht in der Bauart nicht ganz der EC645T2. So dürfte die T2 mittlerweile über einen Fenestron an Stelle eines Heckrotors verfügen.
@QMensch
Schon klar. Deshalb habe ich auch dazugeschrieben, dass es das Foto ist, das Eurocopter zusammen mit der Pressemitteilung zum EC645T2 versandt hat…
Da derzeit doch alles mögliche geleakt wird:
Hat jemand irgendwelche belastbaren Unterlagen, warum der Bell 429 die Ausschreibung offiziell verloren hat?
Der taucht ja nicht mal in den Datasheets von Vtg-Amtmann auf. ;-)
Immerhin ist er schon zugelassen und man müsste dafür nicht bis Ende 2015 warten (was auch auf den MD540F zutreffen würde – nur am Rande).