EuroHawk: Der Minister sieht keinen Fehler (Nachtrag: Audio)
Es sollte der krönende Abschluss des EuroHawk-Untersuchungsausschusses im Bundestag werden: Die Anhörung des Zeugen Thomas de Maizière, Verteidigungsminister und je nach Sichtweise der Hauptschuldige an einem Debakel um die Riesendrohne oder derjenige, der aus einer verfahrenen Situation bei einem Rüstungsprojekt noch das Bestmögliche herausgeholt hat. Nach stundenlanger Befragung am (heutigen) Mittwoch blieb das Bild hängen: Nein, einen Fehler, den man ihm wirklich vorwerfen könnte, hat der CDU-Politiker nicht gemacht. Aber ob alles wirklich so weitgehend optimal lief, wie der Minister es sieht – daran bleiben Zweifel.
Einen Fehler räumte der Maizière nur an einer Stelle ein: Er hätte, im Nachhinein, vielleicht mal nachfassen sollen, wie groß die Probleme beim Thema EuroHawk tatsächlich waren. Denn von der Entscheidungsvorlage seiner Staatssekretäre Mitte Mai, die einen Stopp des Projekts empfahlen, sei er dann doch überrascht worden – von der Dimension der Probleme und der Kosten. Vor dem 13. Mai dieses Jahres habe er davon ausgehen können, dass an den Problemen konstruktiv gearbeitet wird, sollte heißen: dass es eine zufrieden stellende Lösung geben werde.
Von dieser Grundlinie ging der Minister auch bei den zahlreichen Detailfragen der Opposition nicht ab. Frühere Informationsvorlagen hätten sicherlich auch Zulassungsprobleme des EuroHawk thematisiert, aber das war für ihn, simpel ausgedrückt, kein Anlass zu einer Entscheidung. Ähnlich war es nach de Maizières Worten auch bei einer Rüstungsklausur im März 2012, als der designierte Luftwaffeninspekteur Karl Müllner von Zulassungsproblemen der Aufklärungsdrohne sprach, der – vom Ausschuss bereits als Zeuge angehörte – Abteilungsleiter Rüstung, Detlef Selhausen, mit den Worten reagiert habe: Herr Minister, das klären wir gemeinsam. Danach habe, schilderte de Maizière, Müllner genickt, damit war die Sache für mich erledigt. Details habe er erst viel später erfahren.
Geradezu empört, dennoch zurückhaltend, reagierte der Minister auf den SPD-Vorwurf, er habe mit seinen Aussagen über eine Befassung mit dem EuroHawk Parlament und Öffentlichkeit belogen. Er bedauere doch, dass er selbst dazu beigetragen habe, dass der Eindruck erweckt worden sei, er sei nie über die Probleme informiert worden: Dass ich nie etwas gewusst habe, habe ich nie vorgetragen. Aber es sei doch ein Unterschied, ob er Informationen habe – oder so Alarm geschlagen werde, dass eine Entscheidung nötig sei.
Insbesondere den Vorwurf, er habe doch aus einer Gesprächsvorbereitung bei der Firma Cassidian im Dezember 2012 wissen müssen, wo die Schwierigkeiten liegen (und sei damit eher als zugegeben informiert gewesen), wies der Minister zurück. Für den Besuch habe er eine 60 Seiten umfassende Informationsmappe erhalten mit allen möglichen Projekten – und könne nicht mehr sagen, wie gründlich er sie gelesen habe. Mit Cassidian-Chef Bernhard Gerwert habe er dann auch über konkrete Probleme beim EuroHawk während dieses Besuchs gar nicht gesprochen: Eine Werksbesichtigung ist dafür auch kein geeigneter Anlass.
Dennoch habe er viele Informationen auf vielen verschiedenen Wegen erhalten – ich trinke auch mal ein Glas Rotwein, ich rede auch mit Mitarbeitern. Doch die Entscheidung, ob man ein Projekt abbricht oder nicht, treffe man nicht beim abendlichen Rotwein.
Im übrigen, ließ der Minister die Abgeordneten wissen, liefen große Rüstungsprojekte doch immer nach dem gleichen Schema: Zu Beginn gebe es große Erwartungen, dann werde das Projekt eventuell zu niedrigen Kosten angeboten, damit es politisch durchsetzbar sei. Auf eine erste Phase mit großer Euphorie folgten Probleme und viel Frust, Probleme bei der Zulassung und Anfangsprobleme im Detail. Dann rudert sich das nach einer Weile so zurecht, dass alle sagten, das ist ein tolles Gerät.
Beim EuroHawk allerdings sei eine Grenze erreicht worden – und deshalb sei die getroffene Entscheidung auch richtig. Vor allem aber: auch bei früherer Kenntnis der Probleme hätte er nicht anders entschieden, betonte de Maizière. Ein Grund dafür war die Notwendigkeit, den Test des Aufklärungssystems ISIS sicherzustellen – auf Dauer wäre das System so aber nicht nutzbar: Es gibt eine Grenze der Finanzierbarkeit auch bei der Schließung von Fähigkeitslücken.
Ob er, wie schon angekündigt, auch personelle Konsequenzen aus dem gescheiterten Projekt ziehen werde, ließ der Minister ausdrücklich offen. Das behalte er sich aber weiterhin vor.
Mehr als sechs Stunden dauerte de Maizières Vernehmung. Und während der Hautpzeuge bei den ersten Fragen nach seiner fast einstündigen Eingangsrede noch ein bisschen gereizt wirkte, wurde er im Verlauf der Fragerunden zunehmend gelassener. Ein Reputationsverlust, weil er nicht mehr als der fehlerlose Verwalter erscheint, als der er sich vor dem EuroHawk-Debakel gerne präsentierte – viel mehr scheint im nicht zu drohen. Von Rücktritt ist nicht ernsthaft die Rede, das war im politischen Raum schon mal anders. Das mag an seinem Ansehen kratzen – aber wie sehr es ihn wirklich beschädigt? Das ist noch ein bisschen zu früh einzuschätzen.
(Zum Eingangsvortrag des Ministers geht’s hier.)
Nachtrag: Das Statement de Maizières nach seiner Zeugenanhörung:
Naja, so sollte ich, als militärischer Vorgesetzter, mich mal verhalten. Meine Vorgesetzten würden mir ganz gehörig den Marsch blasen. Von wegen „hätte mal nachfassen sollen“ – das zählt „bei uns“ nicht. Wenn man es nicht gemacht hat, ziehen andere die Konsequenzen für einen. Vermutlich muss man nur hoch genug im Ranking steigen, dass es einen nicht mehr tangiert.
Ach ich vergass, ich habe ja auch keinen (Staats-)Sekretär, der sich vor mich stellt. Meine Vorgesetzten stehen eigentlich immer „hinter mir“ – wenn sein muss bestimmt auch sehr weit weg….
Herr Minister – nehmen Sie den Hut, oder lassen Sie künftig „Ihre“ Untergebenen auch mal Fehler machen, ohne gleich mit eisernem Besen kehren zu lassen…
Diese Polit-show war gähnend langweilig.
De Maizière erwägt personelle Konsequenzen …? Da sollte er sich mal ans eigene Näschen fassen!
TdM hat am 03.03.2011 sein Amt übernommen, StS Beemelmans ebenso. Das EuroHawk-Prjekt war ChefsacheUnd TdM legte angeblich m Zuge seiner Bestandsaufnahme alle Beschaffungsvorhaben auf die Waagschale.
Der Director, Operational Test and Evaluation Centers stellt zum RQ-4B Global Hawk Block 30 [n.B.: EuroHawk basiert auf dem noch älteren Block 20] im Operational Test and Evaluation Report vom Mai 2011, also noch vor dem Überführungsflug des EuroHawk nach Deutschland – fest:
„The system is not operationally suitable, […] Global Hawk long endurance flights do not routinely provide persistent ISR coverage due to low air vehicle reliability […] Mission-critical components fail at high rates, resulting in poor takeoff reliability, high air abort rates, low mission capable rates, an excessive demand for critical spare parts and a high demand for maintenance support […]” (vgl. http://media.bloomberg.com/bb/avfile/rxEWG2sYf7BM).
Ich bleibe dabei, das war die erste und letzte Chance für eine korrekte Notbremse. Weshalb und wie das BMVg diese Chance vertan hat ist unerheblich; der Minister hat die Verantwortung. Das Gleiche gilt für das Verstreichenlassen der Gewährleistunsgfrist am 29.12.2012.
Ein Vogel der in 2011/2012 es zulassungsrechtlich seit 10.08.2003 nicht weiter als bis zu einem im nationalen amerikanischen Luftraum gültigen nationalen Certificate of Authorization (COA) gebracht hat und für den vor jedem Flug ein IFR-Flugplan und ein Emergency Plan spätestens 5 Tage vor dem Start bei der Luftfahrtbehörde eingereicht werden muß und der eines Begleitflugzeug mit einem weiteren UAS-Piloten an Bord, Bodenradar und eine ständige Sprechverbindung der Piloten in der Bodenstation mit ATC erfordet, kann nach ZdV 19/1 nicht musterprüf- und zulassungsfähig sein und schon gar nicht nach EASA CS 25 /27. Da haben sich FAA und EASA bislang gegenseitig nie etwas geschenkt!
Das merkt sogar jeder Blinde mit Krückstock und dazu muß man nicht StS oder Minister sein! Und wenn man es trotzdem nicht merkt, dann sollte man Jemanden kennen, der es längst gemerkt hat. Auch oder gerade als Minister!
[Quote]Vermutlich muss man nur hoch genug im Ranking steigen, dass es einen nicht mehr tangiert.[/Quote]
„qoud licet iovi non licet bovi“
Die frage ist natürlich ab welchem Besondungsgrad der olymp beginnt.
nun, so bleibt ihm der Weg in die NATO doch offen. Vielleicht ist er ja nächstes Jahr weg, hat vorher noch „geerntet“ und lässt uns im Trümmerfeld dieser Bundeswehrreform zurück…. ich bin gespannt.
Seit dem er Minister ist, dürfen von unten nach oben nur lösbare Sachverhalte weiter gemeldet werden. Alles andere ist absolut Karrie schädlich.
Auf diese Weise wollte und will er die umfangreiche Neuausrichtung der Bw durch boxen.
Denn dabei geht es alleine um sein Ego und nicht um die Einsatzbereitschaft der Truppe.
Nur da hat er sich verrechnet. Jetzt trifft ihn das Ergebnis dieser Meldekultur mit voller Breitseite!
Für ihn kann es nur einen Weg geben: Rücktritt. In seiner Amtszeit ist genug Schaden angerichtet worden.
Klar der größte Fehler ist ja schließlich er selbst. Eine Fehlbesetzung wie sie im Buche steht. Selbst Struck wirkt da noch richtig kompetent. Bitte zurücktreten! Nicht wegen dem EuroHawk, sondern wegen dieser „Reform“ und dem Chaos das er zum Beispiel beim fliegenden Material angerichtet hat.
Der GlobalHawk ist für die Bundeswehr nicht verloren, eine Beschaffung sollte aber erfolgen, wenn die Zeit dafür reif ist und die Drohne im Verbund mit einem bemannten Flugzeug eingesetzt werden. Alles andere ist risokoreich und Zukunftsmusik, auch wenn die USA in Zukunft nur noch SIGNIT-Drohnen einsetzen wollen und keine bemannten Flugzeuge mehr nutzen wollen.
Der Minister sieht keinen Fehler.
ICH sehe keinen Minister.
In Bezug auf die Wahrnehmung der Politik in der Bevölkerung im Allgemeinen und die Führung des BMVg im Besonderen scheint es Moliére am besten zu treffen: „Die edelste unter den Nationen ist die Resignation.“
@Vtg-Amtmann
Das geht jetzt aber schon etwas weit, oder?
Nach dieser Lesart soll ein deutsche Minister anhand einer durch die U.S.A. durchgeführten Erprobung, die nicht auf der gleichen Technologie basiert, eine Entscheidung zum Komplettabbruch eines teuren und strategisch wichtigen Rüstungsprojekts treffen und das dann vor dem Parlament vertreten?
In DEN U-Ausschuss möchte ich nicht gehen…
Für den Rüstungsprozess in Deutschland hoffe ich, dass ein Minister ein großes Projekt mit guten Gründen abbrechen kann ohne dafür das Büro räumen zu müssen.
Nichtsdestotrotz sind Fehler gemacht worden, dass die personellen Konsequenzen immernoch offen sind sieht mal wieder sehr nach Amtsarroganz aus.
Nchdem Herr TdM zuerst die Polizei „reformieren“ wollte (ein Reformversuch, der von seinem Nachfolger nach Amtsantritt unverzüglich kassiert wurde),durfte er sich nunmehr an einem weiteren Zweig der Exekutive, der Bundeswehr, als Minister versuchen. Schuld sind bei Fehler wie immer nur die anderen, nur er und sein alter Freund StS B. niemals. So sieht POLITISCHE Verantwortung nicht aus? Wie denn sonst?
@rick: dann lesen Sie bitte mal in dem Evaluierungsbericht alle für die Plattform spezifischen Wertungen und die beziehen sich sogar auf die nächste Entwicklungsstufe, also auf den bereits technologisch optimierten Block 30 (Nachfolger des nicht mehr produzierten Block 20 bzw. des EuroHawk). ferner beziehen Sie bitte den seit 2003 unverändert gegebenen Zulassungsstatus COA ein, welcher keine Zulassung, sondern ein „Papiertiger“ ist. Im Übrigen sollte das „strategisch wichtige Rüstungsprojekt“ erst noch ein solches werden, es handelte sich um einen Entwicklungsauftrag, der schon vor Entwicklungsbeginn festgefahren war. Haben wir hier in zig Threads alles schon einmal durchdiskutiert. EADS-CASSIDIAN brauchte auf Biegen und Brechen eine Plattform für SIGINT/ISIS und wir bzw. das BMVg haben das teuer gesponsert. Einsatzfähige Alternative laut EADS ca. 2020, natürlich auch möglichst wieder von EADS samt teuerer Anpassungs- und Optimierungsentwicklung, falls man das jetzige SIGINT/ISIS-System überhaupt noch gebrauchen kann. Das fängt schon beim „Strohalmeffekt“ beim Talorion bzw. FEMALE aufgrund der geringeren Loitering-Altitude an und geht bei der Antennen-Basisbreitte, dem erforderlicheb Stauvolumen sowie bei den bislang max 800 kg Zuladung weiter. Beim EuroHawk waren viele, ja zuviele Traumtänzer am Werk, darunter auch TdM und StS SB!
So oder so? dhttp://www.tagesschau.de/inland/euro-hawk-ausschuss114.html, So so?
Es ist immer gut, wenn sich jeder auf der Grundlage der Originaldokumente/-quellen sein eigenes Urteil bilden kann. Oftmals benötigt man aber dann doch noch Fachkenntnisse und ergänzendes „Insiderwissen“, um diese treffend bewerten zu können. Wer beispielsweise die ministerielle Arbeit nicht kennt, der kann nicht zu einer treffenden Einschätzung der Vorgänge zum Eurohawk kommen. Auch wer im Ministerium war, hat deshalb noch lange nicht den nötigen Einblick erhalten, um Vorgänge auf der Ministerebene und in der Rüstung treffend bewerten zu können. Ich finde es daher schon ziemlich anmaßend wenn sich Soldaten, die nicht über den nötigen Einblick verfügen, hier zu Urteilen über die Aufgabenwahrnehmung ihres Ministers hinreißen lassen.
Sofern es in den verbalen Ausfällen um „Frustabbau“ hinsichtlich der Neuausrichtung der Bundeswehr geht, so empfehle ich diese korrekt zu adressieren. Fast alles, was in der Truppe diesbezüglich heute für Unmut sorgt, wurde in der Zuständigkeit des bei den Soldaten doch so hoch geschätzten und allseits beliebten Amtsvorgängers des Ministers angelegt. Die Ergebnisse hat dieser nur nicht mehr verkündet. Ich bin mir sicher, er hätte es so rübergebracht, dass die Truppe begeistert gewesen wäre.
Dummer Vergleich:
In meiner aktiven Dienstzeit habe ich von den Verteidigungsministern wenig mitbekommen, als höchstens A 11 ist das ja auch kein Wunder.
Trotzdem kam mir ein Struck vertrauenswürdig vor,
Gut, vorher auch nur Scharping und Rühe.
Worauf ich hinaus will:
Wäre ich jetzt noch Soldat so würde ich mich schämen, diesem Verteidigungsminister auch nur irgendwie unterstellt zu sein.
Sorry, unabhängig von dem was er selber von Offizieren gefordert hat, das habe ich schon lange vor ihm von mir gefordert.
Und jetzt das?
Nordlicht | 31. Juli 2013 – 18:27
Der Minister ist für das BMVg und Neuausrichtung verantwortlich, die 100 Tage sind um und er hat sich im Übergang nicht auf seine Truppenführer verlassen, sondern über deren Köpfe hinweg die Sache übers Knie gebrochen. Es bestand keine Eile aber er wollte, dass seine Entscheidungen unumkehrbar sind, koste es was es wolle.
Wer nach UNOX Art führt, verliert in diesen Zeiten sein Gefolge!
„Fast alles, was in der Truppe diesbezüglich heute für Unmut sorgt, wurde in der Zuständigkeit des bei den Soldaten doch so hoch geschätzten und allseits beliebten Amtsvorgängers des Ministers angelegt“
Aber nicht entschieden.
Das Luftrecht, und den Abbruch des EH Projektes zum Unterschied der Serien-EH Beschaffung hat er noch immer nicht verstanden. Der StS B. schlägt dann noch die U2 als Nachfolger vor!
„Ein Dilettant übt eine Sache um ihrer selbst willen aus, also aus Interesse, Vergnügen oder Leidenschaft. Dabei kann er vollendete Kenntnisse und Fertigkeiten erlangt haben; solange er aber die Tätigkeit nicht beruflich für den Lebensunterhalt ausübt oder eine entsprechende, anerkannte Ausbildung absolviert hat, gilt er als Dilettant.“
Diese Mannschaft ist das Gegenteil, sie bekommen mehr als den Lebensunterhalt und es fehlt ihnen an Kenntnissen und Fertigkeiten.
Es ist schon unglaublich, was sich die Bürger bieten lassen müssen und auch bieten lassen. Am Ende des Tages sitzen TdM und StS B. bei einem Glas Bier und lachen sich tot über die Lämmer, die sich alles gefallen lassen.
@ Nordlicht
fürwahr ich kenne die ministerielle Arbeit nicht, aber wenn man im Ministerium ungestraft Millionen von Steuergeldern verschwenden darf und niemand dann eine Verantwortung dafür übernimmt, dann frag ich mich welche „Freiräume“ für zukünftige Projekte sich da ergeben? Muss zukünftig überhaupt noch jemand Verantwortung übernehmen, oder kann jeder, auch der Minister schalten und walten wie er möchte?
Ich als mündiger Steuerzahler empfinde dies als skandalös und ich maße es mir an, den Minister entsprechend zu kritisieren.
@Nordlicht
Wie Sie sehen können bringt es hier wie bei allen Drohnen-Threads nichts gegen das Heulen der (Frustrations-) Wölfe anzugehen.
Allerdings glaube ich nicht dass es der viel gelobte Adelige besser hinbekommen hätte. Er war gegen Ende schon sehr entzaubert…
Am Schluss bleibt für mich als Resümee, dass es
1.) eben nicht immer „the best and brightest“ sind, die wichtige Entscheidungen vorbereiten oder treffen und das wie überall in der Welt oft Bedarf Eignung schafft.
2.) Rüstungsgroßprojekte aufgrund der starken politischen Partikularinteressen und der hohen Summen immer ein schmutziges Geschäft waren und bleiben (HS-30, Starfighter, Tornado, F-35,…)
3.) Der gute EuroHawk im Vergleich zu den Summen, die unsere Bänker und unsere Mittelmeeranrainer vor kurzem vernichtet haben doch nur eine „Peanut“ ist.
@ Nordlicht
Als frisch reformierter Sodat der wie Sie schreiben „nicht den nötigen Einblick hat“ seinen Minister zu kritisieren sag ich mal folgendes:
400 Piloten werden zur Zeit entpflichet, nicht weil Sie es so wollen, sondern weil Missmanagement herrscht. Gleichzeitig sind sie alle Nettozahler der Reform.
Den Erfolg sah man bei der letzten Flut.
Ich persönlich, mit dieser Aussicht auf Entpflichung wurde in der letzten Minute der Dienstaltersstufe 7 +, sprich einen Tag zu früh reformiert, bin also auch Nettozahler der Reform. Mit Altersstufe 8 wäre das der Firma wohl zu teuer gewesen.
Nun kann man auf der einen Seite froh sein weg zu sein, auf der anderen aber auch den Undank des Systems bewerten.
Wenn man dann aber sieht wie Geld auf Teufel komm raus versenkt wird, gelogen wird oder argumentiert wird das man Dinge nicht zusammen fügen braucht als StS, ohne sich mal selbst in Frage zu stellen oder Konsequenzen zu ziehen, dann wird mir schlecht.
Das Argument “ Schuld sind nur die Anderen“ zieht bei den normalen Sodaten im Dienstaltag nämlich nicht!
Wenn dann Kommentare als „Frustabbau“ von Ihnen abgewertet werden, erinnert mich das immer an die 70er Jahre, wenn zeitgemäße Verbesserungs/Optimierungsvorschläge der Jüngeren, von den damals oftmals noch Kriegsgedienten Führungskräfte als persönliche Kritik gewertet wurden.
So kommt der Laden niemals weiter.
Wenn es nach mir ginge müsste TdM schon wegen der unsäglichen Umgliederung der WBVen und der damit verbundenen unverschämt langen Bearbeitungszeiten der Beihilfeanträge vom Hof gejagt werden. Das war ja wohl auch seine eigene Idee mit ungeprüften Zahlen, die mal so in den Raum geworfen wurden.
Wie sagt er doch selber bei diversen Standortschließungen :“ Der Sack ist zu “
Zeit wird’s.
Er selbst werfe sich [TdM heute] nur vor, „Ende 2012, Anfang 2013“ angesichts der Hinweise nicht selbst nachgefragt zu haben. Die Schuld für das Debakel selbst sieht er aber bei anderen: Er warf unteren Dienststellen vor, die Ministeriumsspitze nicht über die Dimension der Zulassungsprobleme informiert zu haben. […] Zur Rolle der Industrie sagte er heute: Es sei ein „starkes Stück“, eine Drohne anzubieten, die bis heute keine volle Zulassung in den USA habe.
Die Lernfähigkeit und die Expertise haben schon mal binnen 29 Monaten bei TdM rasant zugenommen, leider noch nicht das Einsichtvermögen, die Selbsterkenntnis und Selbstkritik. Oder anders gesagt, man sollte sich nicht durch die Inkompetenzen und Defizite eines Ministers frustrieren lassen, um eine Zielerreichung Vieler zu behindern. Und um bei @schleppi anzuknüpfen, aus den „Lämmern“ können im September nicht nur „gefrustete Kälber“ werden, sondern auch „Windhunde“! Aber auch das haben TdM und sein StS SB noch nicht kapiert.
Nachtrag von einem „Schwarz-Gelben aus Franken“ und aus einer „der Sack ist zu Garnisionsstadt“, der zwar gründlichst über sein Wählerverhalten nachdenkt, aber noch keine echte Lösung sieht. Man sehe und höre http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video1324688.html und staune!
@ Nordlicht:
Ich HABE nicht nur ministerielle Erfahrung, sondern auch AKTUELLEN Einblick ins Haus.
Die Offiziere laufen da hinter verschlossenen Türen mit schnittfestem Schaum vor dem Mund herum.
Allein die Vorstellung, dass der Minister bei nächster sich bietender Gelegenheit frei nach der Methode „Hoch vom Dach kotzt der Rabe“ wieder seine Generale und Generalstabsoffiziere „abmeiern“ wird … „Verantwortungsbewusstsein“, „Dienst am Vaterland“, „Uniform ist ein Ehrenrock“ (um nur eine kleine Auswahl zu zitieren), treibt gestandenen Berufsoffizieren mit 20, 25, 30, 35 und mehr Dienstjahren angesichts einer solchen Schmierenkomödie die ZORNESRÖTE ins Gesicht.
@all
Audio vom Minister-Statement als Nachtrag oben.
@Nordlicht
Mit dieser arrogant-überheblichen Äußerung passen sie perfekt in das TdM’ersche Führungsgefüge.
„Das können sie garnicht bewerten“ und „Da fehlt Ihnen der Einblick“ sind die besten Repräsentanten einer Führungskultur die Ihre (hochausgebildete) Basis für doof erklärt und doch schon längst von ihr überholt wurde. Der Vorwurf die Basis (oder wie ich es gerne nenne das operative Geschäft) wisse ja garnicht wie das so ist im Ministerium und um was es da geht zieht in beide Richtungen, denn das selbige gilt dann auch für die Führung des Ministeriums, die längst den Einblick verloren hat was „unten so abgeht“
Was eine Führungskultur alá „Der König hat gesprochen, der Pöbel nur nicht verstanden“ in einer Welt die von Vertrauen, Führung und Fürsorge lebt zu suchen hat kann faktisch nicht erschlossen werden. Und der Minister verhält sich wie ein unnahbarer König. „Man sähe das Land, besorge sich Wasser und lege mir die Ernte zum auskosten vor“
Dieser adeligen Arroganz bediente sich nicht mal der von ihnen angeführte Baron an den Tag gelehnt. (der im übrigen nur den Auftrag zur Sichtung des Saatguts und die abschaffung des Knechts erteilt hat. Melonen für die Wüste gesäht hat dann schon TdM selbst und möchte die Ernte ja auch noch auskosten)
Im Windschatten von Teflon Merkel denkt sich TdM „Ihr.dient.Deutschland.?“ „Ich.sitze.aus“
Und bevor sie mir plumpe Frustration ohne Einblick vorwerfen: Nein ich habe keine direkte Ministeriumserfahrung. Warum auch? Denn: „Ich.diene.Deutschland“ und das aus eigenem Selbstverständnis, nur ist dies unter der derzeitigen Führung im Ministerium schier unmöglich.
Drunter hab ich genug Einblick. Ins operative Geschäft, in die Rüstung und die Bundeswehr im nationalen und internationalen Sicherheitsgefüge. Also kann ich mir das erlauben. Meinung ist keine Anmaßung, fundierte Meinung kein Privileg. Das sollten viele mal endlich verstehen.
@Topic
Wenn hier viele anführen, dass sie sich solch ein Verhalten als milit. Führer nie hätten erlauben dürfen, nicht wegen der Strafe, sondern weil Dummstellen unkameradschaftlich ist und ggf. Leben kostet, dann sei denen gesagt: Das ist ja der Witz dabei!!
Die militärische Welt endet eben an der Ministeriumstür gefühlt, beim StS faktisch. Selbstverpflichtung? Gibts da nicht. Also seien sie nicht unverschämt und maßen sie es sich bitte nicht an, unseren lächerlichen Ethos in der zivilen Führung des Ministeriums zu fordern. Führen durch Vorleben…. Wo kämen wir denn dahin?
Mich würde interessieren wie der verstorbene Vater von TdM das erbärmliche Auftreten seines Sohnes kommentieren würde.
Leute. Ein wenig geht’s hier schon unter die Gürtellinie… Wäre nett wenn nicht.
Schön, wenn man von offensichtlich „Beweihräucherten“ noch „für doof“ dargestellt wird, obwohl gar nicht abzuschätzen ist, wer hier eigentlich in der selben Liga spielt. Getreu nach dem Motto „Das ist nichts für dich, verstehst du eh nicht.“
Danke Nordlicht, das war ein passendes Beispiel für toxic leadership in der Führungsriege der Bw, eigentlich müsste man ihren Beitrag als Eingangszitat einer wissenschaftlichen Betrachtung zum Thema nutzen…
Ganz persönlich: Ich weiß nicht, wo Sie Offizier geworden sind (Annahme; sonst würde das wohl kaum mit dem „richtigen Einblick in ministerielle Arbeit“ passen) , aber an meiner (Vor-)Schule im tiefen Munster hat man mir beigebracht, durchaus kritisch und nicht blind durchs militärische Leben zu gehen und nicht zu allem „Ja und Amen“ zu säuseln.
Die Berliner Politikszene ist mir nicht ganz fremd. Seit der Deutschen Einheit (warum eigentlich?) muss man feststellen: Es gibt keine wirklichen Visionäre mehr. Sie sind nahezu ausgestorben. Vielmehr verheddert und zerfleischt sich praktische Politik im hyperbürokratischen Alltagsgeschäft und in der kleinkarierten Sorge um die kurzfristige Gunst der Wähler (die diesen beklagenswerten Zustand, ohne es zu wollen, noch verstärken). Oder anders ausgedrückt: Die komplexen Probleme wachsen der Politik schlichtweg über den Kopf.
Das allein ist bedauerlich genug. Hinzu kommt aber auf allen (!) Seiten ein eklatanter, frustrierender Mangel an echter und nicht nur taktisch angelegter Selbstkritik. Die eigene Ideenarmut und auch Überforderung meint man hinter der strammen Behauptung fehlerfreien Verwaltens verbergen zu müssen – und dies notfalls im Macho-Stil, am besten noch unter Hinweis auf preußische Tugenden. Das alles mag man vielleicht als eine spezielle Form eines modernen Managements bezeichnen. Es hat aber mit echter Führung, mit gesellschaftlicher Orientierung und mit nachhaltigem Teamgeist wenig zu tun. Leider: Diese „Strategie“ geht merkwürdigerweise immer wieder und immer noch auf. Wir werden noch eine Zeit damit leben müssen.
Der aktuelle Anlass ist nur ein Beispiel unter vielen. TdM ist ein begnadeter Meister, den Ball in jeder Lage sofort wieder ins Feld des Gegners zu spielen. Durchaus ein schwer zu widerlegendes Erfolgsrezept, wenngleich ziemlich durchschaubar und damit auf Dauer eher zum Scheitern verurteilt.
So Leute, der Drops ist gelutscht.
Klagen einstellen. Der Minister und alle anderen Zeugen sind unschuldig. Das Thema hat eh nicht die Menschheit berührt. Lasst uns weiter murksen wie bisher. Für das eingesparte Geld lässt sich doch bestimmt bei einem der anderen erfolgreichen Themen eine Verwendung finden (A 400M, TIGER, NH 90 oder so).
Danke an den Untersuchungsausschuss für die Erleuchtung und an die Leute die die 1000 Akten erstellt haben.
Ne wirklich war eine echte Bereicherung. Gut das wir mal drüber gesprochen haben.
Ich frag mich ja, was die Eurohawk affäkre darüber aussagt, wieviel Minister allgemein über Vorgänge Bescheid wissen bzw sich überhaupt dafür interessieren.
„Der Minister sieht keinen Fehler“ – War nicht genau das der Grund, warum der Untersuchungsausschuss eingerichtet wurde?
Wenn er durch kommt und weiter im Amt bleibt
Ist das für mich der beweis man muss nicht gut sein, nur nach oben schleimen (Frau Merkel)
Dann ist man besser dran als Ehrgeizig und dafür zu Kämpfen und schneller weg
Also so ein großes Projekt egal wie viele Untergebene da sind, muss man darum kümmern
Das sind keine Neue Sitze die den rückenschonen oder so, dafür hat man untergebene aber nicht 600 Mio. Projekte
Herr Jung hat bei KMW noch die DINGO 2 selber abgeholt, Herr M ist das zu wenig und schickt andere hin
Wie auch weitere Fahrzeuge bestellen Boxer und Dingo und Enok und 15t
Fehlerkultur à la TdM.
Wo sind eigentlich unsere militärischen Führer, die jetzt endlich mal dem Minister gehörig den A…. aufblasen. Haben die alle gemeinsam Angst entlassen zu werden?? Nach der Entlassung brauchen Sie aber auch nicht mehr hinter verschlossenen Türen Schaum zu produzieren. Es deckt sich aber mit meiner Grundlage. Meine/Unsere militärische Führung bekommt Schaum vorm Mund und vergißt dadurch Ihre Fürsorgepflicht gegenüber jedem Soldat, sei es als Vorgesetzter oder Kamerad. Arme Bundeswehr!
Die mil Vorgesetzten (aller DG) flüchten sich jetzt wahrscheinlich in den „Dienst nach Vorschrift“ – streng nach Vorbild, versteht sich ^^
Ist der Sack bei der NATO eigentlich auch schon zu oder ab wann wird der Dienstposten da frei…?! Das wäre jetzt die allerletzte Chance, die Sache glimpflich über die Bühne zu bekommen. Und da kann man sogar „ernten“ – wäre doch im Sinne aller Beteiligten.
Nach mehr als 30 Dienstjahren und als Angehöriger der – sagen wir mal 2. oder 3. Reihe dieser Streitkräfte bleibt mir nur ein Statement: ICH SCHÄME MICH !
Ich schäme mich sogar freundlich desinteressierten Menschen gegenüber, die mich fragen, was denn da „in eurem Laden“ los sei. Mir ist es nämlich leider nicht möglich, eine Antwort zu geben, die ohne Vokabeln wie „unfähig, diletantisch, unglaublich, unglaubwürdig“ auskäme. Nun ist es allerdings nicht so, dass mich die hier vielfach beklagte Arbeitsweise im Ministerium wirklich überraschen würde – niemanden, der dort je als A 14-Arbeitsbiene dienen durfte, können die beschriebenen Zutände erstaunen…
Es ist nicht nur im Ministerium so, dass alles andere wichtiger ist als das eigentliche Kerngeschäft. Führung nach innen findet nicht mehr statt. Befehle werden geholt (Intranet) und nicht gegeben. Die ach so wichtigen Pflichten im politischen oder gesellschaftlichen Raum erschließen sich denen, in Sonntagsreden so geschätzen Kameraden/Kameradinnen sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, nicht. Es sind schwere Zeiten allerdings ist das Haus gut bestellt. Wir blicken nach vorne und jeder soll nach Möglichkeit mitgenommen werden.
Ja, der Kalender hohen Führung ist randvoll. Und mit dem Blick einer knieenden Ameise wirkt das schon beeindruckend. Aber was sollen sie denn sonst auch tun? Ein Satz, welcher, mir aus dem Ministerium, ins Ohr glitt ist : „Die Worte eines Inspekteurs sind nicht wertschöpfend“ Sprich, was immer er sich auch wünscht, entscheiden andere.
Es ist politisch so gewollt insofern Volkes Wille und dem haben wir uns zu fügen.
Oder auch nicht – gibt es eigentlich schon eine offizielle Statistik darüber, wieviel BS sich auf SaZ zurückstufen ließen/lassen, bzw. bereits einen Antrag auf Wechsel des Dienstherren stellten?
@’Voodoo
Es haben schon sehr viele Leute Rückstufungsanträge gestellt, bzw. versucht zu kündigen, nachdem man sie zu Spezialisten ausgebildet hat.
Die wenigsten Anträge werden genehmigt, weil die Menschen als „Zukunfspersonal“ noch irgendwann benötigt werden. Es ist eine peinliche Katastrophe!!
Ich wundere mich über die Entrüstung des einen oder anderen. Dass unsere Parlamentarier eh nur auf die Wahl schielen und ansonsten hoffen, dass sie mit ihrer Wahlkreispolitik der Organisation von Aufträgen für die heimische Industrie und der Standortsicherheit nach dem Floriansprinzip ihre eigene Position und Einkommen absichern, weiß jeder. Das Schaulaufen der Scheinheiligen und insbesondere der SPD haben wir jetzt alle gesehen, kam auch nichts Neues bei rund. Wer glaubt, dass man als Minister ein seriöses Bild von Projekten erhält, hat einen etwas verklärten Blick auf das Ministerium. Jede Abteilung und insbesondere die zivil geführten, haben eine Policy, die gerne mal die gezielte Desinformation der Entscheidungsträger als Mittel zum Zweck nutzt. Und nun wundert es mich, dass der, bei dem man wirklich und ernsthaft die Verantwortung festmachen kann, mit der „meine Name ist Hase“-Nummer durchkommt, gerade wenn man weiß, wie diese Person bis auf unterste Ebene in seinem Bereich durchgreift. Da verantwortliche Referatsleiter hat sich rechtzeitig vor dem Aufflammen der Entrüstung förderlich ins Ausland verabschiedet und andere sammeln jetzt die Scherben ein.
Das was der Minister in seinem Statement gesagt hat, ist m.E. kein schlechtes Bild von dem, was ihm tatsächlich bekannt war. Verschwörungstheorien sind natürlich wie immer kein Grenzen gesetzt. Das was täglich an Papier zu ihm hochgemüllt wird und die Themenvielfalt an sich, machen die Schwerpunktsetzung nicht leicht, gerade dann -und da bin ich mir sicher- wenn alle aus unterschiedlichen Gründen sagen, dass sie das hinbekommen werden. Darüber kann man sich entrüsten und man kann die Verantwortung beim Minister suchen, an sich richtig, aber wofür werden die Inspekteure und Abteilungsleiter eigentlich nach B9 besoldet, wenn dann nur der Minister den Kopf hinhalten soll. Das ist mir irgendwie zu einfach.
Was für mich der Witz an sich ist, dass tatsächlich ein totes Pferd mal nicht weiter geritten werden soll und dann der „shit-storm“ losgeht. Wär da noch ne Milliarde hinterhergeworfen worden, hätte sich vermutlich keiner gerührt. Komische Welt.
„Danach sei in der Öffentlichkeit der unzutreffende Eindruck entstanden, er sei nie zwischen den Terminen über Probleme unterrichtet worden, sagte der Minister. Das sei nicht der Fall. Die Probleme seien ihm aber immer mit dem Hinweis beschrieben worden, es werde an einer Lösung gearbeitet.“ (Blick ch)
Wurde denn nich bis zum Schluß an einer Lösung gearbeitet?
An welchen Lösungen von welchen Problemen wurde denn die Arbeit eingestellt?
Ist das bei der Bw Neuausrichtung, Meteor, A400M, NH 90 uvm auch so?
Wenn ja, was tut das BMVg?
@Uwe
Da fehlt das „vielleicht“ …
Das mit TdM NATO Posten ist doch genauso Todes Pferd wie das mit den Euro Hawk. Der jetzige NATO Generalsekretär ist ja nur noch im Amt, weil man sich nicht auf einen Nachfolger einigen konnte. Ein Deutscher als Generalsekretär hat da noch weniger Chancen. Und auf große Unterstützung von Merkel kann TdM auch nicht bauen. Der neue Nato Generalsekretär dürfte auch nächstes Jahr der Alte werden.
@Ölfuß:
„nun wundert es mich, dass der, bei dem man wirklich und ernsthaft die Verantwortung festmachen kann, mit der “meine Name ist Hase”-Nummer durchkommt, gerade wenn man weiß, wie diese Person bis auf unterste Ebene in seinem Bereich durchgreift.“
Volle Zustimmung. Gerade auch was die B9- und B11-Ebene angeht.
Ab einer gewissen Ebene macht eben jeder seins – ganz ohne Shitstorm.
Meteor ist da ein schönes Beispiel. Völlig absurde Integrationskosten (EFA + BVR-Bewaffnung??) ohne Widerspruch oder öffentliche Kritik, ja noch nicht mal hausinterne Reflexion.
Dafür müsste man eben etwas mehr im Stoff stehen als auf B11 derzeit gegeben ist (FAMAS vs. G3 Anekdoten sind eben nur selbst attestierte Pseudo-Kompetenz).
@Ben: ich habe doch schon längst geschrieben, wann, wo und warum die NATO-Generalsekretär-Nummer als Schh…-Parole aufgewärmt und wie diese verbreitet wurde. Dass das so viele Medien aufgriffen, dass sogar Viele bei der Koalition daran glauben, wusste man auch nicht vorher.
Spielen wir doch mal die Möglichkeiten durch:
1.) TDM tritt nicht zurück (aktuell), dann bleibt auch StS SB (ist eingetreten).
2.) TDM wird durch den EH-U-Ausschuss im Ergebnis als IBUK untragbar, muß aber zu gunsten Muddi bis zur Wahl IBUK bleiben (ist eingetreten).
3.) TDM geht ins Endlager Brüssel, dann geht auch SB mit bzw. bleibt zumindest nicht StS im BMVg (darüber wäre nach der Wahl selbst Muddi froh).
4.) TDM ist auch nach der Wahl als IBUK immer noch untragbar (ist eingetreten und wird sich am 02./03.09.2013 im Plenum bestätigen), also dürfte er es wohl nicht mehr werden. Damit ist StS SB bzw. dieser wird von TdM ins neue Amt mitgenommen.
5.) TDM dürfte auch deshalb nicht mehr IBUK werden, denn wenn er ins Endlager geht bräuchte man ab August 2014 schon wieder einen neuen IBUK.(macht Muddi nicht mit, die Wahlquittung wegen TDM wird ihr langen)).
6) TDM und SB kommen im Endlager Brüssel nie an. Damit wäre allen final geholfen.
Und nun?
Wie hilflos doch alle wirken. An der Spitze TdM, der sich blöderweise von
Medien und Opposition zum „Hätte-ich-eigentlich-früher-wissen-und-mich-klarer-
ausdrücken-müssen-Minister“ hat machen lassen. Anstatt zu sagen: Da habe ich
meine Leute für.
Dann alle die Experten, die es schon immer gewusst haben, dass ein unbemannter
Brummer in Deutschland wegen der Vorschriften – Jawoll – nicht geht.
Und die Verantwortungs-Auftragstaktik-Interpretations-Gurus, die genau wissen, ab welcher A- oder B-Stufe wieviel davon sein muss oder soll oder besser überhaupt nicht, aber am liebsten alles der Minister.
Und die, denen die politische Richtung wohl nicht passt, die kritiklos so einen Begriff wie „Muddi“ übernehmen ohne sich darüber im Klaren zu sein, ob sie damit die „Mutter der Kompanie“ oder das Frauenbild eines Spätpubertierenden meinen. Denen es vielleicht nicht passt, dass ein aalglatter Minister einen persönlichen Vertrauten ins Amt bringt, so ganz anders als beim Militär.
Und überhaupt: Die hilflosen Zivilisten, die weder die Industrie noch die militärischen Bedarfsträger unter Kontrolle bringen können. Die hätten wissen müssen, dass man viel Geld nur für ein Ding ausgeben darf, in dem man selbst fliegen kann.
Und das wieder zum Thema
“ Unbestelltes Haus übernommen“ ,
wer diese Aussage trifft , hat den Laden vom Vorgänger übernommen und ausgemistet,,, sollte man meinen und hat sich einen Überblick verschafft!
Vorne weg große Tön und dann im gleichen Trott weiter.
Noch so ein Fall der im Zuge der Affären nicht unbeachtet bleiben sollte: Die geplante „Verschrottung“ der Medienzentrale der Bundeswehr bei Bonn. Sowohl Herr de Maizière, als auch die zuständigen Staatssekretäre sind seit mehr als zwei Jahren regelmäßig, über die durch diese (Fehl-)Entscheidung zu erwartenden Probleme informiert worden. Es gab Gepräche zwischen Herrn MdB Röttgen, es gab Briefe seitens der Opposition usw. Alle diese “Warnungen” wurden ignoriert. Ich bin mir sicher, kein verantwortlicher Offizier, bzw. hoher Beamter, geschweige denn ziviler Leiter im Presse-und Infostab oder im Berliner Ministerium hatte den Mut, oder war auch nur Willens, den Minister von seiner Schließungsentscheidung der Medienzentrale abzubringen. Weinerlich sind nicht die betroffenen Mitarbeiter, sondern jene Führungskräfte im Ministerium, die den Zustand in Berlin und die ach so überraschende Erkenntnis beklagen, dass weder in der AiK, noch in der Oberspreestraße bis heute (2 Jahre nach der Entscheidung), dieser Auftrag einer professionellen Medienarbeit wahrgenommen werden kann.
@Jupiter: Darf man bitte mal wissen, was und wen Sie mit ihren Absätzen 2 bis 4 meinen und in welchem Zusammenhang diese mit dem Titel des Threads „EuroHawk: Der Minister sieht keinen Fehler (Nachtrag: Audio)“ stehen?
@Vtg Amtmann:
Ich gehe mal davon aus, dass alle in diesem Thread des Lesens kundig und die meisten nicht begriffsstutzig sind. Und eine andere Meinung heißt noch lange nicht OT.