Veteranengedenken, inoffiziell
Die Kameraden waren da, natürlich. Die Fahnenträger. Der Trompeter, der das Lied vom guten Kameraden spielte. Beim inoffiziellen Veteranengedenken, dem Memorial Run am (heutigen) Samstag in Berlin, fehlte auffällig nur eine bestimmte Gruppe: Die offizielle Bundeswehr – Ministerium, Truppe, aber auch Reservistenverbände.
Vielleicht hatte es damit zu tun, dass der Memorial Run, der in Berlin zum fünften Mal stattfand, aus dem Umfeld der Motorradclubs begründet wurde; dass die ursprünglichen Initiatoren, die Recondo Vets, sich als militärische Motorradgemeinschaft bezeichnen und für manche möglicherweise in der Schmuddelecke stehen.
Dabei ist der Umgang mit Veteranen, mit Angehörigen der Bundeswehr, die im Einsatz waren, für die Politik doch derzeit ein Thema, und gerade Verteidigungsminister Thomas de Maizière treibt die Debatte darüber zumindest öffentlich immer wieder voran und schlug kürzlich vor, das Gedenken an Veteranen mit dem deutschen Nationalfeiertag am 3. Oktober zu verbinden.
Eingeladen waren Ministerium, Truppe und Reservistenverband jedenfalls, versichert der Bund Deutscher Veteranen, der den Memorial Run mit organisierte. Die einzigen, nun, Offiziellen, die bei dieser Veranstaltung auftauchten, waren – wohl eher zufällig – Feldjäger aus der Wache des Verteidigungsministeriums bei ihrem Streifengang.
Trotz aller optischen Unterschiede zwischen den bei Gedenkveranstaltungen meist anwesenden Würdenträgern und den rockermäßig wirkenden Veteranen auf ihren Motorrädern: So viel anders war diese Veranstaltung gar nicht. Vielleicht der vorangehende Motorradkorso vom (stillgelegten) Berliner Flughafen Tempelhof zum Ehrenmal der Bundeswehr direkt am Verteidigungsministerium im Bendlerblock. Vielleicht auch die starke internationale Beteiligung – Veteranen aus den Niederlanden, Schweden, Dänemark, ebenfalls in Motorradclubs organisiert, fuhren ebenfalls vor dem Bendlerblock auf.
Aber natürlich gab es Reden (Wir haben das als politische Demonstration anmelden müssen, deshalb gibt es auch Reden), Grußworte internationaler Vertreter (Wir sehen uns in Valhalla, sagte der Schwede), die Veteranen legten Kränze am Ehrenmal nieder, eine Bagpiper-Band spielte Amazing Grace und der Trompeter den Guten Kameraden. Und es war ein würdiges Gedenken.
Über das Gedenken hinaus haben vielleicht auch ein paar Berliner die Veteranen wahrgenommen, als sie mit ihren Motorräder, eskortiert von Motorradpolizisten, durch Berlin zogen. Wir sind nicht mehr zu übersehen, ist sich jedenfalls Robert Sedlatzek-Müller vom Bund Deutscher Veteranen sicher.
Und es gibt wohl schon einige, die nicht zur Bundeswehr gehören, die keine Veteranen sind, aber die das wahrnehmen. Wie dieser Kranz zeigt.
Nachtrag: Der Präsident des Reservistenverbandes, der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter, hat mir mitgeteilt, dass er definitiv keine Einladung zu dieser Veranstaltung kenne.
(Alle Fotos @Thomas Wiegold/augengeradeaus.net – diese und weitere Bilder stehen auf Flickr unter einer CC-BY-NC-ND-Lizenz für nichtkommerzielle Webangebote wie Blogs, private Webseiten oder Verbandswebseiten zur kostenfreien Nutzung bei Nennung – und bitte auch Verlinkung – des Urhebers zur Verfügung)
Symptome eines Ministerium, das seine Köpfe offenbar überwiegend in Rüstungspolitik und Aussenpolitik hat – doch nur wenig bei der Truppe.
Die Floskel, dass die Fürsorgepflicht des Dienstherrn auch über das Dienstzeitende hinaus reicht konnten wir heute Live erleben, als aktive Truppe und Politik ausblieb. So bleibt dies eine der wenigen Veranstaltungen, die stattfinden, während der Minister das Veteranenthema vor sich her schiebt.
Immer mehr Ex Soldaten (Veteranen!) bevölkern derweil die Flure von Versorgungsämtern und kämpfen für ein würdiges Leben nach der Bundeswehrzeit, die nach den Erfahrungen in Auslandseinsätzen wohl nur finanziell ein Ende findet.
Meine Hochachtung und Respekt für die Organisatoren!!!
Mehr braucht man dazu nicht zu sagen.
Ein schönes Zeichen an die Kameraden, die für Ihr Land alles gegeben haben, selbst Ihr Leben.
nebenbei: Gilt die Rasurpflicht nicht mehr für Kettenhunde?!
Wer nachhaltig für die BW werben will, hätte bei der Behandlung der Veteranen sicher ein großes Betätigungsfeld und könnte zeigen, dass man sich kümmert.
Auch meine Hochachtung für diese Aktion.
Danke, Thomas, dass Du da warst und berichtet hast. Warum niemand Offizielles vor Ort war, lässt sich aus dem Statusbericht zur Bundeswehrreform leicht herauslesen. Der einzige, der festlegt, wer ein Veteran ist, ist TDM.
Gute Aktion und guter Bericht……und gut, dass kein offizieller Vertreter des BMVg dabei war, denn dann wäre auch Presse da gewesen und schon wäre wieder die Politik und nicht die Veteranen und ihr Gedenken im Mittelpunkt gestanden.
Seit Monaten hört man, dass TdM den Bund der Veteranen nicht mag. Und ihn stört, dass der BDV eine Kooperation mit dem DBwV hat. Somit sind das zwei Akteure, die er nicht steuern kann. Das kann er nicht ab.
In der folgenden Woche wird er seinem CDU Freund und Präsident des Reservistenverbandes auf entsprechendem parlamentarischen Abend sicherlich erklären, dass er sich doch um die Veteranen kümmern solle. Dann gäbe es noch etwas mehr Kohle von uns Steuerzahlern für den VdRBw, die man damit wieder für Wahlwerbeauftritte, wie in Königsbronn, nutzen könnte. Mich wundert allerdings, dass sich das die Reservisten gefallen lassen – das fängt bei der Definition an. Unmengen an Reservisten können nach der spaltenden Definition von TdM nicht Veteran sein. Aber das scheint dem aktiven Präsidenten egal. Er ist TdM und einem eventuellen Posten nach der Wahl näher, als uns Reservisten! Ich werde ihm schreiben und fragen, warum er nicht in Berlin war. Schliesslich singt er doch ständig: „Jeder Veteran ist auch Reservist“. Sorry, aber das musste mal raus.
Die Veranstaltung scheint wirklich gut gewesen zu sein. Danke T.W. f.d. Info und den Organisatoren f.d. Veranstaltung.
Als aktiver Reservist macht mich das Verhalten unserer Verbandsführung betroffen und wütend. Es hãtte gerade dem Verband gut zu Gesicht gestanden, GEMEINSAM mit dem Bdv Flagge zu zeigen. Wieder eine Chance verpasst. Kameraden, nächstes Jahr fahren wir mit!
Danke den Organisatoren und dir, TW, für den tollen Bericht. Glück Ab!
Wie sagte der „Präsi“ von den schwedischen Veteranen:
TIL VALHALL !
Es war für mich eine sehr emotionale Veranstaltung, die in dem Rahmen und Umfang für Veteranen in Deutschland, ihresgleichen sucht.
Danke auch an die sehr gute Rede von Andreas Timmermann- Levanas vom Bund Deutscher Veteranen.
Chapeau vor Organisatoren und Teilnehmern!
Großes Danke @ TW für den Bericht.
Bravo Zulu an die Organisatoren….schön das es der Veteranenverband aus Berlin auf ehrliche Art und Weise so weit gebracht hat. Den Jungen (Ex) -Soldaten gebühre ich höchsten „Respekt und Anerkennung“. Das sind Veteranen….
Der Reservistenverband und deren Verbandsführung gehören in die Ecke und sollten sich tief schämen. Das ist einfach mal ne sehr peinliche Nummer und macht mich selbst tief betroffen. Wie kann man die Jungs so in Stich lassen ?
Das Panoptikum oder auch BMVg genannt; traurig, peinlich, erschütternd. :-(
Die Herrschaften haben sich wieder von der besten Seite blicken lassen.
Fürsorge= keine öffentl. Anzeichen zu erkennen. Nur Gelaber und Geschwafel….das ist wie die Augsburger Puppenkiste…..trotzdem danke an die Feldjäger….ihr habt gut aufgepasst. Ich kann das Ehrenmal noch sehen, die Rocker haben nichts kaputt gemacht.
Ich fände es schon sehr merkwürdig, wenn das Verteidigungsministerium oder die Bundesregierung auf jeder privaten Feier erscheinen würden. Man weiß ja im einzelnen nie, wer dahinter steckt …
Peinliche Bilder! Unserer Gefallenen unwürdig.
Man kann nur hoffen, daß unser Land so eine Verzerrung schwieriger Einsätze, wie sie der BDV bewirbt, nie zur öffentlichen Politik macht. Respekt vor dem Bundeswehr- und dem Reservistenverband, daß sie sich nicht mit dieser Aktion gemein gemacht haben. Ich hoffe, der Verteidigungsminister wird nicht weich, sondern bleibt bei seiner zurückhaltenden Veteranenpolitik. Cross Fingers!
„Husar: nebenbei: Gilt die Rasurpflicht nicht mehr für Kettenhunde?“
vermutlich hält die feldjägertruppe das bereits für einen bart. seit keine französischen pioniere mehr in berlin sind, fehlen echte vorbilder…
@Klabautermann: Volle Zustimmung, würde bestimmt doch wieder nur für die eigenen politischen Zwecke instrumentalisiert und ausser den immer gleichen Worthülsen würde doch nichts passieren…
@all
Der Präsident des Reservistenverbandes, der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter, hat mir mitgeteilt, dass er definitiv keine Einladung zu dieser Veranstaltung kenne.
(Bitte jetzt hier keine Diskussion, wer denn wem welche Einladung zugeschickt hat etc – das sollten die Beteiligten unter sich klären.)
@T.W.
Wäre er denn gekommen falls und wenn er / der Verband eine bekommen hätte ?
Fragen über Fragen ;-))
@all
Bevor hier über Einladungen oder Nicht-Einladungen eine Diskussion auf Grund von Vermutungen geführt wird, hierzu die Fakten zur eigenen Bewertung:
Hauptveranstalter der Motorradgedenkfahrt war der Military Biker Club „Recondo Vets“ aus Berlin, Mitveranstalter der Bund Deutscher Veteranen (BDV).
Die Recondo Vets haben auf zahlreichen Informationskanälen Motorrad-Clubs eingeladen, u.a. auch Reservisten (RAG Motorrad), eine solche Gruppe aus Hessen nahm mit mehreren Kameraden an der Gedenkfahrt teil.
Zusätzlich war der Präsident des Reservistenverbandes persönlich und schriftlich über die Gedenkfahrt im Vorfeld informiert worden.
BDV und Recondo Vets haben jedoch darauf verzichtet, Verbandsvertreter, Politiker oder die Bundeswehr persönlich und einzeln einzuladen. Unsere Zielsetzung war eine Motorradgedenkfahrt, kein Neujahrsempfang oder Parlamentarischer Abend. Zu der offenen Veranstaltung hätte jeder Motorradfahrer teilnehmen können, sowohl das BMVg, als auch Bundeswehrverband und Reservistenverband waren hierüber informiert. Die teilnehmenden Reservisten haben übrigens ebenso wie die teilnehmenden Veteranen den gesamten Tag sehr kameradschaftlich miteinander erlebt!
@Bernd Heise | 12. Mai 2013 – 1:41:
Schöne Worthülsen, Herr Heise, können Sie aber auch genauer erläutern, was an diesen Bildern peinlich ist, Ihrer Meinung nach?
Peinlich ist doch eigentlich nur, dass im Grunde genommen eine „Randgruppe“ aufzeigen muss, was sich eigentlich gehören sollte. Und damit ist keine Heldenverehrung gemeint, sondern die Wahrnehmung der Tatsache durch Bürger und Volksvertreter, dass das Kreuz auf dem Wahlzettel Folgen hat, und die Übernahme der Verantwortung dafür, und sei es nur in symbolischer Form des Dankes.
A.N., weder Bikerin noch Reservistin, nur Bürgerin
Kleine Exkursion ins Ausland:
Wootton Bassett Ride-Out 2010
Royal British Legion Repatriation Officer 2011: Bild 1, Bild 2
@loggi:
Dann viel Erfolg. Herr Kiesewetter antwortet grundsätzlich nicht auf Emails, noch nicht einmal sein Vorzimmer..Reservisten mit Einsatzerfahrung passen nicht in das Konzept des VdRBw, hier ist mehr „Schiessen-Saufen-Schlauchbootfahren“ angesagt, das ist auch meher den dienstalten Verbandsfunktionären zugedacht, die sich dann noch einmal als Soldat fühlen dürfen.
Die Sprüche, die Herr Kiesewetter letztes Jahr im Juni in Sondershausen geklopft hat klangen allerdings anders,allerdings bestand das Auditorium aus aktiven Soldaten mit ca. 2% Reservistenanteil, und die gingen in der Menge unter.
Im Allgemeinen ist der Posten des Präsidenten des VdRBw mehr etwas für die Bundestags-Hinterbänkler (Beck, Hofer etc.) die daduch hoffen, sich im Rahmen Ihrer politischen Karriere etwas besser verkaufen zu können.
@ Klabautermann:
ts,ts – so eine Frage stellt man doch nicht :)
– aber vielleicht wäre er gekommen wenn man ihm einen Bericht in der Tagesschau zugesichert hätte :)
Na ja, ich habe ja noch fünf Monate Zeit, vielleicht schlägt der VdRBw-Vorturner hier doch mal auf ….
@cosmo & all
Der Thread war nicht zum Reservistenverbands-Bashen gedacht, finde ich auch nicht so passend… Timmermann-Levanas vom BDV hat hier in den Kommentaren das Nötige gesagt.
@anna Nym, Como, loggi: bin als Reservist mit zwei Einsätzen als Aktiver selbst Veteran! zur Kritik: zunächst mal finde ich das äußere Erscheinungsbild daneben, das sind doch Fantasieuniformen und das Aufteten zumindest auf den Fotos ist arg machohaft, wie wollen die Veteranen da Verständnis gewinnen? Unverständnis oder Missverständnis bei den meisten Bevölkerungsgruppen dürfte die Folge sein. Das bedauere ich sehr, denn der Veteranengedanke verdient viel mehr Verankerung und Verständnis in der Bevölkerung. Was mich ärgert sind hier immer die Beschimpfungen auf den Blogs, wenn man nicht die Mainstreammeinung teilt!! Woran liegt das? Vielleicht schreckt es deshalb auch die Bevölkerung ab, offen über Vereranen zu diskutieren.
Das führt mich auch zur Kritik am Reservistenverband und seines Chefs, das sieht arg nach Mobbing aus, statt sich kritisch mit dem Reservistenverband auseinanderzusetzen. Wenn ein Verband da etwas erreichen kann, ist er es. Nicht, weil er Gehör beim Minister hat, die kommen und gehen. Sondern, weil die einen Präsidenten haben, der wie keiner zuvor ein Herz für Soldaten hat. Er ist selber Veteran und vielleicht einer der intelligentesten Abgeordneten überhaupt. Hat mal jemand darüber nachgedacht, Timmermann-Levanas, Kirsch und ihn an einen Tisch zu bringen? Könnten Sie das nicht machen, Herr Wiegold? Die drei könnten doch was wuppen und mit einem Ex-Oberst und Veteran im Bundestag ließe sich doch dort etwas bewegen, von dort und sonst nirgends können wir Verbesserungen, zumindest eine gesellschaftliche Diskussion erwarten. Was halten Sie davon?
@cosmo: Auf so einen Stuss wie den Ihren braucht Herr Kiesewetter sicher nicht zu antworten. Ich möchte unterstreichen, dass er einer der klügsten Köpfe im Parlament ist, und dass der Verbandes froh sein kann, in der Umgestaltungsphase nach Abschaffung der Wehrpflicht einen wie ihn an der Spitze zu haben.
@Anna Nym: Besten Dank für den Hinweis auf UK. Vielleicht entwickelt die Berliner Veranstaltung ja über die Jahre ein ähnliches Format. Schlecht wäre es sicher nicht.
@Anna Nym | 12. Mai 2013 – 14:37
Naja, die Motoradfahrer (die, auf die sich Ihr UK-Link bezieht) machen ja auch den Mothers-Day-Ride-Of-Respect … da stelle ich mir schon die Frage, ob es nicht um Selbstdarstellung des eigenen Chapters o.ä. geht.
@LTC007:
Da Sie die Vorgeschichte nicht kennen können Sie die Angelegenheit auch nicht beurteilen.
@Bernd Heise:
vollste Zustimmung. Beim Anschauen der Homepage der Recondo Vets kommen mir auch arge Zweifel ob das die richtigen Vertreter deutscher Veteranen sind.
„Military Combat Training“, „Sniper Training“, „Combat Diver Training“…
Bei der ganzen Veteranen Diskussion schwimmt immer was krampfhaftes mit. Man versucht hier in Deutschland was zu konstruieren was von der Bevölkerung anscheinend so nicht gewünscht ist. Sowas muss von alleine wachsen, das kann man nicht aufzwingen.
@all
„h ttp://youtu.be/fzbX0yzMLlk“
Hier ist ein Video verlinkt das, ob dessen Inhalt, die ganze Peinlichkeit der Veranstaltung noch mal beschreibt (obwohl es gar nicht so gemeint war).
@Heiko Kamann | 12. Mai 2013 – 17:08
Mothers Day Ride of Respect –kann es sein dass Sie das Datum der Veranstaltung mit dem Zweck verwechseln? Zweck des Ride of Respect war Spendensammeln für Afghan Heroes, Veranstaltungstag Mothers Day im März 2010.
15.000 Teilnehmer, inklusive ausländischer Gäste, sind sicher nicht alle aus einem Verein.
(Sportliche) „Fahrten“/“Rennen“/Sternfahrten für den guten Zweck sind in GB deutlich verbreiteter als hier (oft sucht man sich dort im Freundeskreis ein Unterstützergrüppchen, das dann gemeinsam die Teilnahmegebühr zusammenlegt). Die BBC schreibt von 100.000 Pfund (!), die die Biker bei der Veranstaltung über die 5 Pfund Teilnahmegebühr zusammenbekommen haben (zugunsten einer wohltätigen Organisation für Veteranen, Afghan Heroes).
@Bernd Heise | 12. Mai 2013 – 16:45:
„Unverständnis oder Missverständnis bei den meisten Bevölkerungsgruppen dürfte die Folge sein. “
Trauen Sie den Leuten da nicht zu wenig zu? Ich vermute eher, dass ein Biker mit Kutte auf dem Weg zum Bendlerblock den einen oder anderen Bürger beim Blick in die Morgenzeitung seine Vorurteile noch mal überdenken läßt, weil er eben nicht dem typischen Teilnehmer an einer bundesrepublikanischen Gedenkfeier entspricht.
Und „Fantasieuniformen“, naja, *schulterzuck* das sind halt Biker, da gehört die bunte Kutte dazu. Und dann doch deutlich lieber Blue Beret Biker als Bandidos (nomen est omen).
@Anna Nym | 12. Mai 2013 – 21:52
Die Sache mit dem Muttertag kommt nicht von mir, sondern wird von den Motoradfahrern publiziert … ist von mir also eher ein „Zitat“. Tut mir ja leid, das die Männer das nicht in Ihrem Sinne machen. (In Facebook veröffentlicht)
@Heiko Karmann: Ich bin kein Facebookmitglied, aber die Zeile „Mother’s Day Ride of Respect“ taucht auch in Presseartikeln auf. Sie übersetzt sich aber nicht „Ride of Respect für die Mütter“ sondern „Ride of Respect am Muttertag (Datum)“ und behandelt den Afghan Heroes-Ausritt (siehe diese Googleergebnisse). Darauf wollte ich hinaus –es gab keinen Ausritt fürs Müttergenesungswerk.
Anna Nym | 12. Mai 2013 – 22:05
Ok, ich wusste nicht das Sie die „Pressesprecherin“ der UK-Motoradfahrer sind. Sie sollten dann sorge tragen, das der Facebook-Auftritt (den Sie ja scheinbar nicht kennen) geändert wird … Kamann ist mein Name, nicht Karmann.
@ cosmo
Ich hatte Herrn Kiesewetter vor einiger Zeit eine e-mail geschrieben und bekam auch eine Antwort.
Leute, der Ton hier geht in eine Richtung, die mir nicht gefällt.
(Und ich halte mich aus der Diskussion über die Frage, in welcher Kleidung man gefallener Kameraden gedenken darf, mal ganz raus.)
@ Herr Bernd Heise
Etwas konsterniert über die Aussage eines Mannes ihres Formats, möchte ich mich hier nun doch kurz zu Wort melden. Sie zeichnen hier ein Bild von Menschen auf, dass ich so nicht stehen lassen kann In der Oberstufe meiner Schulzeit nahmen wir u.a. im Fach Sozialkunde, das Deutsche Grundgesetz durch und so wie ich es verstanden habe, sagt der Artikel 1 doch dem Sinn nach folgendes aus:
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Dies schließt für mich auch das „anders Sein“, wie es vielleicht nicht ihrer Vorstellung behagt, ein. Auch das Machohafte tragen von Phantasie Uniformen gehört für mich dazu. Respekt muss man sich verdienen, den Tod von gefallenen Soldaten, die im Einsatz zur Durchsetzung des Artikels 1 des Deutschen Grundgesetzt starben, verdienen von mir allen höchsten Respekt.
Respekt zu zollen kann auf vielen Arten geschehen, dabei ist es vollkommen gleichgültig ob man dies durch eine Motorradgedenkfahrt, einem Fahrradkorso mit Blümchen Hut oder einem Spaziergang durch die Heide mit kurzen Lederhosen durchführt. Es wird immer Menschen geben, die handeln und andere die reden. Aus meiner Sicht ist es erstrebenswert und ich denke sicherlich auch aus ihrer, dass in allen Schichten der Bevölkerung ein Bewusstsein für unserer Armee und den damit zusammenhängen Einsätzen und auch dem damit einhergehenden Risiko das Leben zu verlieren, entwickelt. Die bereits 54 gefallenen deutschen Soldaten, die im Einsatz der ISAF in Afghanistan ihr Leben ließen, sind keine anonymen Mitbürger, es sind unsere Väter, Brüder, Verwandte, Bekannte, Freunde, Kollegen oder eben Kameraden!
Ich möchte ihnen versichern, das wenn sie mal in die Augen einer Mutter schauen die ihr Kind durch den Einsatz in z.B. Afghanistan verloren hat und dieser Mutter zeigen das es Menschen gibt die ihren Schmerz versteht und mit ihr teilt, so glauben sie mir Herr Heise, dieser Mutter ist es vollkommen egal ob sie dies in einer Badehose oder im Nadelstreifenanzug tun.
Zum Abschluss meiner Irritierung möchte ich ihnen noch einen Auszug der Rede vom gestrigen Tag zukommen lassen:
Der Recondo Vets MBC, ist ein privatrechtlicher Motorradclub der sich aus aktiven oder ehemaligen Soldaten zusammen setzt und in der Kameraden Seite an Seite stehen, die unsere
“ Freiheitlich Demokratische Grundordnung “ verteidigen und einen Eid auf sie geleistet haben. Die in ihr vereinten Motorrad fahrenden Soldaten und Kameraden, verstehen sich innerhalb der bestehenden Motorrad/Bikerszene als eigenständige Szene !!!
Wir sind KEINE 1% oder Outlaws , sondern 100 % Militarybiker !!! Alle Mitglieder dieser Vereinigung kommen aus den Berufen des Militärs und der Polizei!!! Wir wollen unsere Stimme erheben für die, die dazu nicht mehr in der Lage sind, da sie in voller Pflichterfüllung ihr Leben gaben. Ihr Tod war kein Selbstzweck, sondern ein Dienst am Staat und somit ein Dienst an uns allen.
MkG
Ralf „Muerte“ Bartzsch
Begründer, Organisator und Verantwortlicher
Memorialrun Berlin „Gedenkfahrt für gefallene Kameraden
Ps.
@ Jack Reacher Das gestandene Männer mit jahrelanger Kampfeinsatzerfahrung wahrscheinlich nach ihrer Dienstzeit keine Häkel-, Töpfer- oder Backkurse besuchen, sonder sich eher Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmen mäßig orientieren, erklärt sich wohl von selbst. Wenn sie die genannte Seite ganz gelesen hätten, wäre ihnen auch aufgefallen das die Überschrift der entsprechenden Rubrik „STAY IN SHAPE“ heißt. Falls sie der englischen Sprache nicht mächtig sind, würde ich es ihnen gerne bei Bedarf übersetzen.
Anna Nym | 12. Mai 2013 – 22:05
„es gab keinen Ausritt fürs Müttergenesungswerk.“
Danke für die Klarstellung.
@ Heiko Kamann
Hier ist ein Video verlinkt das, ob dessen Inhalt, die ganze Peinlichkeit der Veranstaltung noch mal beschreibt (obwohl es gar nicht so gemeint war).
Vielleicht bin ich da zu schmerzfrei oder pluralistisch, aber ich find das jetzt nicht peinlich.
Biker, Trachten-Schotten und Uniformträger mit Fahnen sind jetzt nicht mein Stil, aber das ist nicht der Punkt. Ich find’s ’ne nette Geste.
J.R. | 12. Mai 2013 – 22:33
Tja, so isses: 2 Menschen 2 Meinungen, 3 Menschen 3 Meinungen.
Entschuldigung, Herr Kamann, kommt nicht wieder vor :-).
Warum Sie jetzt auf mir rumhacken, verstehe ich nicht.
@ Heik Kamann
Tja, so isses: 2 Menschen 2 Meinungen, 3 Menschen 3 Meinungen.
Sowas soll vorkommen. ;)
@Ralf Bartzsch: well spoken!
Ich finde, die Veranstaltung war gut – wenigstens einige wenige, die an so etwas mal denken egal,welche Tracht sie tragen…
Bei mir zu Hause liegt auf dem Waldfriedhof ein in AFG gefallener Kamerad aus unserem Ort, ich habe im letzten Jahr dem VdBw vorgeschlagen, am Volkstrauertag hier mal zu erscheinen, man ist aber lieber zu drei anderen, öffentlcihkeits- und pressewirksamen Veranstaltungen gegangen (und damit niemand denkt, ich wollte VdRBw-Bashing betreiben: ich bin dort seit Jahrzehnten Mitglied…deswegen erlaube ich mir auch als „Insider“ eine etwas andere Meinung über meinen eigenen Verein zju haben)
Wir hatten heute einen Gedenkgottesdienst für den in AFG gefallenen Kameraden, in zwei Wochen lege ich eine Schleife am Memorial für einen anderen Kameraden nieder…auch ich reagiere emotional, und hier im Blog sind genug Kameraden unterwegs, die wissen das das alles nicht so einfach ist….
@Anna Nym | 12. Mai 2013 – 22:44
Es geht mir nicht darum auf Ihnen „rumzuhacken“; sondern konträr, zu Ihrer veröffentlichten Meinung zu sein. Ich wieß in diesem Zusammenhang auch lediglich auf „Facebookveröffentlichungen“ hin, die Ihnen nicht bekannt sein können (da Sie nach eigener Aussage nicht Facebookmitglied sind).
Also, nichts persönliches!
@ J.R.:
„Biker, Trachten-Schotten und Uniformträger mit Fahnen sind jetzt nicht mein Stil, aber das ist nicht der Punkt. Ich find’s ‘ne nette Geste.“
Zustimmung.
@Heiko Kamann: Frieden :-) ? Ich sollte häufiger vor dem Posten noch mal F5 drücken…
@Ralf Bartzsch: Vielen Dank für die Stellungnahme „aus Veranstaltersicht“!
@Ralf Bartzsch | 12. Mai 2013 – 22:27
Treffer, versenkt! Endlich mal einer der Tacheles redet….
Könnt ihr beim nächsten Mal auch einen Land-Rover-Fahrer gebrauchen (sorry, aber ich gehöre zur 4×4-Afrikafahrer-Szene…)
bei meiner Emailadress ist leider das g – gmx.info weggerutscht, danke Christian für dein Hinweis! Naja, mit fast 60 und diese neue Technik…vielleicht habe ich auch nur neben zuvielen Einschlägen gehockt, da zittern die Hände ;-)
@ Ralf Bartzsch | 12. Mai 2013 – 22:27
Lieber Herr Bartzsch,
ich verstehe ja im Grundsatz, warum Sie Ihren Motoradclub für Ihre Vorstellungen nutzen.
Sie meinen, das Ihre Freiheit des Ausdrucks durch Artikel 1 des Grundgesetzes gedeckelt ist; da haben Sie sicher recht. Aber bitte akzeptieren Sie auch, das Ihre „Truppe“ sehr peinlich, slapstickartig, wirkt. Statt „Amazing Grace“ (kennen Sie den Hintergrund dieses Liedes?), wäre evtl. das singen unserer Nationalhymne dem Anlass mehr respekt gezollt worden.
@Heiko Kamann
Hallo Herr Heiko Kamann, ich gebe ihnen vollkommen Recht, das man auch die deutsche Nationalhymne hätte spielen können. Nur aus Respekt unseren Kameraden von den Joint Forces aus Dänemark, Holland und Schweden taten wir dies nicht, denn dann hätten wir alle Nationalhymnen spielen müßen. Dies ginge auch aus zeitlichen Gründen nicht, da für die angemeldete und genemigte Veranstaltung nur ein gewisses Zeitfenster zur Verfügung stand. Sie unterliegen hier einem Irrtum, den einige hier aus meiner Sicht ebenfalls machen, sie sehen ein 3 minütigen Ausschnitt eines Videos welches von einem Teilnehmer aufgenommen und ins Netz gestellt wurde und schließen dann auf eine insgesamt 3 stündige Veranstaltung. Wir reden oft von Objektivität und sind selbst im Ansatz äusserst subjektiv. Für unsere nächste und sechste Gedenkfahrt in 2014, werde ich sie kontaktieren und um ernstzunehmende Verbesserungsvorschläge ersuchen. Umso mehr Menschen involviert sind desto mehr Menschen können wir erreichen und vielleicht stellen sie ja fest, das die „bösen Rocker“ auch ganz nett sein können. Auch dies sind nur Menschen.
In diesem Sinne ein schönen restlichen Sonntag Abend.
MkG
Ralf Bartzsch
@cosmo @ralf bartzsch: ichnhabe mir mal das o.g. Video unter dem Link
http://www.youtube.com/watch?v=fzbX0yzMLlk&feature=youtu.be
angeschaut.
Mit fehlt eine Kultur des Trauerns, die muss sicher nicht verordnet sein. Aber aus meiner Sicht ein paar Anmerkungen:
– muss man Sonnenbrillen tragen
– warum bleiben beim Gedenken Baretts aufgesetzt? Heißt es nicht selbst beim Größen Zapfenstreixh „Helm ab zum Gebet“?
– warum tragen die Kameraden eine Art Rüuberzivil? Es muss ja nicht Anzug mit Krawatte sein, aber so sieht es sehr stark nach Freikorps aus, die Aufnahmen zeigen viele ältere und vor allem dicke oder beleibte Männer.
Ich bin traurig, dass solch wichtiges Gedenken so bieder herüber kommt. Gibt es da nicht Kameraden, die mal vorher ein paar Höflichkeitsregeln ansprechen?
Wir wollen doch erreichen, dass die Gesellschaft Veteranen und ihre Trauer annimmt und weiter trägt. So wird das nichts. Außerdem sieht das Outfit mancher so aus wie die Reservistenkameradschaften des VdRBw, der von einigen von Ihnen so angegriffen oder lächerlich gemacht wurde. Das ganze hätte auch als RK-Treffen laufen können, oder? Ich bin gerne bereit, Tips zu geben und Verbesserungsvorschläge zu machen. Beste Grüße Bernd Heise
Sehr geehrter Herr Kamann,
warum lassen Sie nicht einfach anderen Leuten ihre Art des Gedenkens und hören einfach mal auf, alles madig zu reden? Manchmal vermute ich hinter Ihrem Account tatsächlich eher Herrn Tetzlaff als Herrn Kamann. Wenn es für Sie peinlich ist, wie sich die Recondo Vets präsentieren, dann lehnen Sie die Ehrenpräsi-Stelle halt einfach ab. Es zwingt Sie ja niemand, dort mizufahren. Und nebenbei – who cares? Selbst Ihnen dürfte das allgemein positive Feedback hier nicht entgangen sein, denke ich. Also lassen Sie die Leute und setzen Sie selbst irgendwann ein Zeichen – evtl. nächstes Jahr am Ehrenmal, im kleinen Diener und mit geölter Stimme?