Somalischer Pirat in Deutschland festgenommen – beim Asylantrag

Diese Erfolgsmeldung der Pirateriebekämpfung ist ja mal was ganz anderes: Ein Somali, der an der Entführung eines Schiffes einer deutschen Reederei beteiligt gewesen sein soll, wurde in Deutschland festgenommen – als er Asyl beantragen wollte. Erkannt wurde der Mann anhand der Fingerabdrücke, wie das Landeskriminalamt Niedersachsen berichtet:

Am Mittwoch, dem 8. Mai 2013 wurde der mutmaßliche somalische Staatsangehörige M. in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen in Gießen festgenommen. Der Beschuldigte ist illegal unter möglicherweise falschen Personalien in das Bundesgebiet eingereist. Bei der Einreise wurde er von der Bundespolizei kontrolliert und seine Fingerabdrücke genommen. Aufgrund der von ihm abgenommen Fingerabdrücke ist er dringend verdächtig, an der Entführung des Schiffes Marida Marguerite im Mai 2010 südlich der omanischen Küste beteiligt gewesen zu sein.

Die Marida Marguerite war am 8. Mai 2010 von Piraten südlich von Oman gekapert worden und am 8. Dezember des gleichen Jahres wieder frei gekommen. Seeleute des Chemikalientankers, der mit einer Besatzung aus Drittweltländern und unter der Flagge der Marshallinseln fuhr, berichteten von Folter durch die Piraten.

(Foto oben: Deutsche Polizisten bei der Spurensuche auf der Marida Marguerite – LKA Niedersacsen; Foto unten: EUNAVFOR)