Grundsatzdebatte zur Bundeswehrreform – mit wenig neuen Erkenntnissen
Der Bundestag hat am (heutigen) Donnerstag eine ausführliche und grundsätzliche Debatte über die Reform, pardon, Neuausrichtung der Bundeswehr geführt. Formaler Anlass dafür war die Große Anfrage der SPD und – als deren Folge – der Zwischenbericht des Verteidigungsministers Thomas de Maizière zum Stand der Neuausrichtung.
Wenig überraschend blieben die Regierungserklärung des Ministers und auch die Debattenbeiträge wenig überraschend – und weitgehend bei den bekannten Positionen der verschiedenen Fraktionen.
Die Regierungsklärung de Maizières zum Nachhören:
Eine nachrichtliche Zusammenfassung der Debatte bei den Kollegen von tagesschau.de
Die Live-Tweets der Debatte – neben meinen habe ich die der Hamburger Kollegin Julia Weigelt aufgenommen:
>“Wenig überraschend blieben die Regierungserklärung des Ministers und auch die Debattenbeiträge wenig überraschend“
Jetzt muss ich mich die ganze Zeit fragen, ob diese Doppelung als stilistisches Mittel Absicht war oder nicht…
Das Wichtigste, was bisher gesagt wurde, kam von MdB Schockenhoff: Das Problem Deutscher Sicherheitsarchitektur in Europa ist, dass sich die Verbündeten nicht auf Deutschland verlassen können. Und angeregt das Parlamentsbeteiligungsgesetz zu reformieren.
Das ist tatsächlich kein Stempel, den ein Land auf der Stirn haben sollte. Unverlässlich zu sein.
Dem Inspekteur der Deutschen Marine, Bundeswehr-Admiral Axel Schimpf, fehlen schon jetzt hunderte Soldaten.
„Die Marine sei als Arbeitgeber nicht mehr attraktiv“, klagt der Admiral.
„Deshalb müsse man über pragmatische Lösungen nachdenken. Und dazu gehöre dann eben auch, Fregatten, für die es keine Besatzungen mehr gebe, früher als geplant abzuwracken oder U-Boote dauerhaft an befreundete Nationen zu verleihen“, sagt der Marinechef.
OMG !!!!
@Gramm
Manchmal versuche ich im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten solche stilistischen Mittel…
Ich fand es interessant wie seitens der Abgeordneten Hoff mit ‚Erreichtem‘ gearbeitet wurde, zu dem in wesentlichen Teilen nur die Lobbyarbeit des DBwV und generell Öffentlichmachung von Problemen geführt hat. Erst wird man dazu gezwungen, dann verkauft man es als ‚unseren Erfolg‘.
Vom Wahlkampfgeschrei abgesehen fand ich Arnold ganz gut. Die Aussagen des Miniters zur Stimmung in der Truppe kann man nicht einfach wegreden. DIe Studie des DBwV beruft sich vorrangig auf überdurchschnittlich motiviertes und informiertes Personal – ich bin mal auf die Neuauflage gespannt deren Ergebnisse demnächst kommen dürften.
Wenn man TdM an seinen Versprechen misst, dann ist die Bilanz durchaus ernüchternd und auch die von Arnold angesprochene ‚Verständnisvermittlung‘ (die Soldaten sind zu doof die Reform zu Verstehen) die sich jetzt in ‚Streitkräftegemeines Selbstverständnis‘ manifestiert hat ja ein durchaus sehr kritisches Feedback in der Truppe erfahren.
@dallisfaction:
zu dem Punkt von Schockenhoff hat man seitens diverser Politiker, unter anderem MDB Arnold schon diverse Male klargestellt, dass das Parlament auf sein Mitbestimmungsrecht nicht verzichten wird. Interessanterweise hat MdB Arnold auch anklingen lassen, dass bei diversen Geschichten das Parlament überhaupt nicht beteiligt worden sei, welche man danach der Unentschlossenheit des Parlamentes angelastet hat.
Das war ein ZIEMLICH dünnes Brett, was mein Minister heute gebohrt hat. Genaugenommen hat er im dünnen Brett sogar nur ein möglichst großes, bereits vorhandenes Loch gesucht, um dann publikumswirksam hindurchzuschreiten.
Die Regierungserkläung war eine Aneinanderreihung von Worthülsen ohne jegliche Substanz und Realitätsbezug.
Das hatte schon was von Pipi Langstrumpf: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“
Ansonsten wurde nur EINES in der Regierungserklärung des Ministers deutlich: In Thomas de Maizières perfekter Verwaltungsillusion einer laufenden Bundeswehrreform sind die betroffenen Soldaten wirklich überaus störend … immer muss man diesen Menschen etwas erklären und dann haben diese „Dummnickel“ noch nicht einmal Verständnis dafür, dass die sechste Reform in 20 Jahren „sicherheitspolitisch dringend geboten“ ist und sie doch bitte zum 29sten Mal umziehen müssen …
Kinderbetreuung, Familie, Beruf der Frau, ständige Schulwechsel …? Kein Thema für de Maizière … „Klagt nicht, kämpft“ ist die Devise. Da darf es auch nicht stören, dass 3 von fünf Offizieren und 5 von 7 Unteroffizieren im Beförderungsstau stehen und nicht gemäß „Eignung, Leistung, Befähigung und Bedarf“ adäquat besoldet weren …
@P.Runge:
ist das von Schimpf irgendwo nachzulesen? Die Aussage wäre ja per se Arbeitsverweigerung der Marine ;)
Ich war von der Aussage auf der Webseite der Tagesschau auch etwas irritiert…
na das würde doch zu dem „Gerücht“ passen, das den Polen 2 212 er zur Verfügung gestellt werden sollen…Herr Schimpf gibt sich selber auf..traurig aber wahr
Das stammt aus einem Pressegespräch von Schimpf (bei dem ich selber leider nicht dabei sein konnte), das dann von der aktuellen EuroHawk-Entwicklung an den Rand gedrängt wurde. Lohnt aber das nachfassen
@gk jürgen,
„Herr Schimpf“ gibt sich nicht auf. Er macht das was ihm, angesichts der noch verliebenen Betriebs- und Versorgungsverantwortung, noch geblieben ist. Das Material, welches ihm zur Verfügung gestellt wird, zu nutzen. Und wenn es nichts zu nutzen gibt, müssen die Betriebskosten gesenkt werden. Wir haben ein völlig neues Selbstverständnis. Das Planungsamt bzw. BAAIN haben die Ver- und Materialverantwortung. Allerdings ist es natürlich so, dass wenn es um Schiffe geht der InspM schief angeschaut wird. Entsprechendes gilt für Panzer oder Luftfahrzeuge für die anderen Inspekteure.
Die jungen Leute eilen nicht zu den Fahnen und das liegt meiner Ansicht nach daran, dass diejeneigen, die in der Hauptsache Nachwuchs generieren, im Regen stehen. Der Minister zeigt sich beratungsresistent und setzt Bundeswehr(minus)Karriere.de.
Die Soldaten dienen weiter tapfer Deutschland und erfüllen Eid und Auftrag, nur empfehlen werden sie es niemandem mehr.
den Polen 2 212er zur Verfügung zu stellen wäre aus meiner Sicht ja auch wieder ein gefährliches Pflaster.
(a) Kann ich dann auch gleich private SIcherheitsunternehmen beauftragen meine U-Boote zu bemannen (die fielen dann ggf wenigstens unter deutsches Recht ;) )
(b) stellt sich dann doch dem Steuerzahler die Frage, warum die Polen auf unsere Kosten bewaffnet werden.
(c) Hätte ich dann noch das Problem, dass die Polen schon bei Übungen mit der Fregatte im Hafen blieben, weil sie den Sprit nicht bezahlen konnten…
Wenn wir also die gleiche Augenwischerei betreiben, wie mit gewissen Balkannationen im Einsatz, die wir bezahlen und ausstatten, die aber nicht auf unsere Obergrenzen anrechnen, dann haben wir trotzdem die Kosten, aber nur bedingte Kontrolle über die erbrachten Leistungen…
Abschließend bleibt dann noch die Frage im Raum was das Parlament von solchen Ideen hält.
Wirklich schade das man als Soldat nicht streiken darf… aber vielleicht waers ja mal eine Idee unsere Familien fuer uns vor den Kasernen streiken zu lassen. Wuerde mal gern sehen, wie der Minister dass beiseite redet und den Familien erklaert, wieso der Ehemann/frau Vater/Mutter schon wieder ohne Einhaltung der Pausenzeiten in Einsätze kommandiert wird, weil einfach kein Fachpersonal mehr da ist…aber läuft ja alles in der Traumwelt.
Jetzt aber mal ehrlich! Hat jemand von TdM irgendetwas Substantielles erwartet in seiner heutigen Rede erwartet??
@KlausK:
Die Frage war für mich von vornherein irrelevant. Selbst wenn er Substanz gebracht hätte, dann bliebe die Frage inwiefern diese Aussagen langfristig und im Kontext bestand haben. Vor dem Hintergrund der Erfahrung der letzten zwei Jahre und mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen sage ich mal: eher glaube ich an den Weihnachtsmann ;)
@All: lustig war ja auch die Frau hoff, die uns 8% Gehaltserhöhung in 4 Jahren (inklusive Weihnachtsgeld) attestiert hat ;)… sind da die n Mal 0,2% Abzug schon rausgerechnet?
@Kerveros
„Abschließend bleibt dann noch die Frage im Raum was das Parlament von solchen Ideen hält.“
Sie meinen die gleichen Personen die entscheiden was die Bw an Personal und Material braucht? Ich hoffe das erkannt wird das diese Reform so nichts werden kann und die Bw diekt auf die nächste zusteuert.
Ansonsten wissen diese Damen und Herren ja auch sehr genau was benötigt wird. Da kommen sicher noch gute Vorschläge was mit überzähligem Material und/ oder Personal passieren soll.
Man könnte ja die jetzt nicht mehr benötigten Soldaten der Lw (EuroHAWK) bei der Marine beschäftigen.
Das einzige Problem an der ganzen Sache: Ich habe hier den Eindruck dass viele Kommentatoren hier denken „Bitte schnell eine neue Reform, es kann ja nur besser werden…“
Diese Einschätzung teile ich leider nicht, mMn sind hier nicht nur TdM / SB substanz- und planungslos…
@Sgt Trash:
das Problem ist weniger, dass es nicht genug wechselwilliges Personal gäbe, als dass es an den Grundlagen für den Wechsel mangelt.
Es gäbe zum Beispiel durchaus viele Soldaten die sich weiterverpflichten würden mit TSK-Wechsel, allerdings kann hier oftmals wegen unklarer SollOrg-Lage keine Entscheidung getroffen werden.
Die Luftwaffe hatte letztes Jahr wenn ich mich recht entsinne die Möglichkeit nur bis zu grob 80 Manschaftssoldaten weiterzuverpflichen, vorrangig bei den Objektschützern. Heisst also: es hätte genug (qualifizierte und von der Truppe für gut befundene) Bewerber gegeben… die Bundeswehr sah sich aufgrund systemischer Unfähigkeit nur nicht in der Lage diese zu binden.
Genauso wie man in den vergangenen Jahre öfters Leuten Empfohlen hat als ‚Wiedereinsteller‘ die Weiterverpflichtung zu ersuchen, da diese in der Truppe nicht möglich war. Klingt wiedersinnig, ist es IMHO auch, aber so ist es nunmal.
Die Marine rekrutiert gerne auch bei Heer und Luftwaffe, sofern man die Stellen besetzen darf. Das war auch schon vor zehn Jahren so.
@Hans:
Ich weiss ja nicht, bei wem sie diese Idee sehen…
Die Truppe hat den Reformbedarf ja nicht negiert. Gemäß der Umfragen hat sich die Truppe auch im wesentlichen mit den meisten Standortentscheidugnen abgefunden.
Hauptproblem der Truppe ist gemäß Umfragen WBV eher das ‚wie?‘ und ‚wie wird mit den Auswirkungen auf das Personal umgegangen?‘
Im Gegenteil, in meinem Bekanntenkreis befürchten viele sogar, dass es im Herbst gleich die nächste Reform geben wird und man _mal wieder_ von einem Chaos in das nächste stürzt, anstatt mal eine Sache zuende zu bringen. Welche Reform der Bundeswehr der letzten 20 Jahre wurde denn abgeschlossen, bevor sie von der nächsten Reform überholt wurde?
Mal aus einem anderen Blickwinkel: Mich wundert es gar nicht, dass hier kein piratenmäßiger shit storm losgebrochen ist. Vermutlich werden die meisten sicherheitspolitisch Interessierten mittlerweile einfach resigniert haben. Gegen Ignoranz, Arroganz, preußische Aktendeckel- und 6B-Bleistift-Mentalität ist halt kein Kraut gewachsen, auch wenn es hier um die Sicherheit unseres Landes und seiner Soldaten geht. Es geht halt einfach so weiter, und keinen draußen juck’ts.
Es war eine, wie erwartete, aalglatte Rede unseres Verteidifungsministers.
Leider hat sie nichts mit der Realität in der Bw zu tun. Ich bin erstaunt wie wenige Oppositionspolitiker bisher davon etwas mitbekommen haben.
Ich könnte hier Seitenlang schreiben. Bei der Rede bin ich besonders aufgehorcht, als wir mit verbündetetn Streitkräften verglichen worden sind. Nach dem Motto, wir sind ähnlich gut aufgestellt und können da mithalten…..
Können wir überhaupt nicht. Das Ganze liegt einfach am fehlenden Geld für den Verteidigungshaushalt. Wie soll ich Streitkräfte mit 185000 Soldaten mit den neuesten Waffensystemen aller Art ausrüsten, wenn ich dafür nur ca. 32 Millard. Euro zur Verfügung bekomme? Zum Vergleich: Die britischen Streitkräfte haben zur Zeit ca. 163000 Soldaten und ca. 42 Millard. Euro zur Finazierung.
Hinzu kommen noch in den nächsten Jahren besonders hohe Infrastrukturkosten, da man wider besseres Wissen ganze Einheiten aus guter Infrastruktur in andere Standorte verlegt und dort komplett neu aufbauen muß! Vorallem wenn Schulen verlegt werden, entstehen unglaubliche Kosten, die bis heute nicht beziffert sind. Der veröffentlichte Zeitplan ist alleine dadurch schon nicht haltbar.
Niemand spricht von den Kosten, die viele Komunen nach dem Abzug stemmen müssen, damit sie Liegenschaften weiterverwenden können… Es sind ja andere Töpfe betroffen…
Alles getreu dem Motto „Täuschen, tarnen und…“
Zum Kommentar von VAdm Schimpf InspM:
Naja eine kleine öffentliche Schelte und ein großer Hilferuf in Sachen Personal (dessen Situation wirklich desulat ist, aber auch etwas hausbacken sieht man das Geschachere der Marine um DP in der SKB).
Ein 212 an Polen? Warum nicht… Ein „deutsches“ 212 an Polen??? Hahaha Gelächter. Da ist so viel „for german eyes only“ und Eingestuftes drinne und drauf, das nichtmal alle Besatzungungsangehörigen alles sehen dürfen. Sowas findet dann maximal wie ne polnische Autoübergabe statt: Ohne Räder und Radio ;)
Tja, was uns bleibt geht dann später anscheinend nur noch in die Richtung „Auflösen – Neuaufstellen“ – anders kann man diesen gewachsenen Reformenfilz nicht mehr durchdringen. TdM malt sich alles schön und ist felsenfest von der Richtigkeit überzeugt, „der Sack ist [bekanntlich] zu.“ Hoff und Arnold fantasieren irgendwas mit „solche personalintensiven Einsätze wie ISAF wird es nie wieder geben“ und rubbeln dabei heftig an ihren Kristallkugeln herum (was die Franzosen um Monsieur Maginot Mitte der 1930er auch schon einmal taten; liest von denen denn keiner mehr Bücher?!).
Wobei, Arnold vertrat (neben T.W.) heute morgen bei WDR 2 einen durchaus plausiblen Standpunkt, abseits vom Wahlkampfgeschrei. Aber ob sich aber etwas grundlegend ändern würde, wenn eine andere Regierung das Ruder übernähme, wage ich durchaus zu bezweifeln.
@vodoo
Man kann sich die einzelnen Wahlprogramme der Parteien ansehen und mit Suchbegriffen wie Verteidigung und Bundeswehr durchforsten.
Abgesehen von den GRÜNEN und Der Linken, die mehr oder weniger auf den Kopf stellen wollen,
steht auch bei der SPD, zwar in gemäßigter Form, aber doch deutlich, dass diese Reform in jedem Fall „nachgebessert“ werden muss!!
Bereits Ende 2012 wurde von TW ein Papier der SPD mit Ideen hierzu in diesem Blog veröffentlicht – ich erinnere mich besonders an den Wunsch, die Ins ins BMVg zurückzubringen.
Und steht da auch, wie sie nachgebessert werden soll? Welche sicherheitspolitischen Ziele hat die SPD gesetzt und welche Aufträge ergehen dadurch an die Bundeswehr? Wie will man am „europäischen Ansatz“, sprich der Europaarmee, festhalten, während man im Vereinigten Königreich gerade auf einen EU-Austritt drängt? Wie will man die „Beschäftigten[sic!] der Bundeswehr“ konkret bei der Reform „mitnehmen“?
Im Wahlprogramm 2013 der SPD wird ganz entfernt und träumerisch über Sicherheitspolitik philosophiert, aber ansonsten ist außer der Ausrichtung pro-EU nichts erkennbar. Und dann wären wie außerdem bei der wievielten Reform der Reform in 20 Jahren?
Und warum kann man eigentlich keinen Kommentar mehr bearbeiten? ;-)
@ P.Runge u.a.
Mann kann über den kleinen Admiral sagen was man will, aber Mut hat er und schlau ist er auch. Wenn er jetzt zu solchen öffentlichen Äusserungen greift, dann steht das Wasser nicht mehr nur in der Bilge, sondern steigt unaufhörlich bereits in der Maschine…Aber es ist halt nun mal so: häufig hat die Brücke ein völlig falsches Bild, was sich unter Deck abspielt. Ich denke Schimpf kennt die Verhältnisse genau, ebenso wie dies auch in weiten Teilen der Ministerial-Bürokratie bekannt ist. Nur sitzen dort all die, die noch auf einen weiteren Stern hoffen und für den opfern sie dann ALLES. Das war schon in den früheren Jahrzehnten so und hat sich anscheinend nicht weiter geändert. Wenn der BM dann in die Runde schaut, sieht er nur auf gesenkte Köpfe und (miss)versteht das dann als Zustimmung. Es tut einem ehemaligen Soldaten nur um die immer noch zuversichtlichen aktiven Soldaten leid, die ihren A… hinhalten für diese Ja-sager-Etage…
Leider konnte ich die Debatte heute aus Termingründen nicht ganz verfolgen. Mir ist aber wohltuend aufgefallen, dass MDB Arnold Kommentare aus diesem Blog zitiert hat!!
Die Kommentare in diesem Blog werden wahrgenommen und stellen damit eine neue Macht in der politischen Kräftekonstellation dar. Quasi die Stimme des Bundeswehrvolkes. Fachliche Aussagen aus diesen Kommentaren finden sich in der Argumentation von maßgeblichen Printmedien wieder. Damit ist eine Zunahme der Transparenz der Bundeswehr verbunden. Das steht einer Demokratie gut an und macht es den Lobbyisten schwerer und schwerer. Als Augengeradeaus anfing, hätte ich nicht gedacht, dass TW diesen Blog zu einem gewichtigen Demokratiefaktor entwickeln kann. Ich bin glücklich darüber. Wenn sich das weiter verbreitet, werden wir hier weitere Kommentatoren haben und damit machen wir es all denjenigen schwer, die gern unter Ausschluss der Öffentlichkeit ihr Süppchen kochen würden!! Dieses Blog ist jeden Euro wert, um es am Leben zu halten!!
@ voodoo
TW sammelt Ortografieschwächen in seinem Rächtschreibalpum :-))
@Jas | 16. Mai 2013 – 14:35
Mit Polen, besteht ein Geheimschutzabkommen!
@Voodoo
OT: Hm, bei mir geht’s mit dem Kommentar-Edit – allerdings gibt’s da immer ein Zeitfenster. Wenn es dauerhaft nicht klappt, bitte mal Bescheid sagen, manchmal klemmt da was im Maschinenraum…
Mache ich, danke!
Oh weh , das war absehbar dass die Regierungserklärung nur gefüllt war mit Dingen die jeder schon wusste.
Wüsste man nicht dass hinter der „Reform“ viele Schicksale stehen(Familien), hätte das auch eine Rede sein können über den abriss einer Fabrikhalle!
Das vordefinierte Ziel vor Jahren einmal festgelegt wird immer noch Stur verfolgt ohne eine Anpassung vor zunehmen.
Nun das bisherige Ergebnis hat sich der Minister selbst zuzuschreiben, denn er hat ja ein „unbestelltes Haus“ übernommen!!!!
Übrigens, wer heute genau hingehört hat, weiß wie die nächste Reform nach
Reform, Transfomation und Umstrukturierung genannt wird.
Ganz einfach „Nachsteuerung“.
TdM als auch Arnold wollen nachsteuern. ;-)
LG Pepe
Prozessbedingte Nachteuerung
Ein Schelm, wer nun ein „s“ vermisst! :-)
Nachsteuerung und Mio. in Sand setzten wenn das nicht ein Boot währe
Wie Wiesel Mörser teuer Entwickelung Beschaffung von Systemfahrzeuge
SPD /Grün und CDU/FDP wollen das nicht jetzt soll das System auf den Truppenplatz nach Idar-Oberstein, Fallschirm Jäger bekommen das nicht.
SPD /Grün stellten Jg und PzGren Btl ins aus und jetzt werden die unter CDU/FDP teils wieder aufgestellt, und immer weniger Geld was wieder bedeutet es fehlen Fahrzeuge
Wenn SPD /Grüne wieder an die Macht kommen werden wieder PzGren Aufgelöst und wieder Luftbewegliche Truppen aufgerüstet.
Das sind Mio. die da so Flöten gehen wohl es heute an Modernen Material Fehlen
Und Welche Regierung Traut sich zu sagen PzGren brauchen die Mörser wieder, das sind wieder Kosten an Material und Personal und mehr Personal gibt es bei keiner Variante
Vielleicht wachen die erst auf wenn Russland wirklich Truppen in Weißrussland Stationiert ( Nur Pläne noch nicht endgültiges )
@Voodoo und TW: Das Zeitfenster ist bis zum Eintrag eines Folgekommentars offen. Bei Themen mit hoher Frequenz also quasi inexistent.
Die Nachsteuerung der Neuausrichtung wird wahrscheinlich Reanimation heißen müssen.
Fraglich ist nur ob es nicht zu spät ist nach Thomas der Misere.
Da die Neuausrichtung ja nach seiner Meinung ein voller Erfolg ist, sind aktuellen die Irretationen um den EuroHawk etwas unverständlich, da es ja seit dem 10.06.2011 auch ein Projekt 9 „Überprüfung Rüstungs- und Beschaffungsvorhaben“ im Rahmen der Projektgruppen zur Neuausrichtung gab.
Was haben die da eigenlich getrieben?
Bei Reanimation und der Metapher von der Operation
am offenen Herzen von TdM, fällt mir ein
trauriges Ereignis ein.
Bei einer Operation am offenen Herzen verstarb
vor Jahren ein lieber Kamerad von mir.
Die Risiken einer solchen Operation sind nicht
gerade gering.
„Können wir überhaupt nicht. Das Ganze liegt einfach am fehlenden Geld für den Verteidigungshaushalt. Wie soll ich Streitkräfte mit 185000 Soldaten mit den neuesten Waffensystemen aller Art ausrüsten, wenn ich dafür nur ca. 32 Millard. Euro zur Verfügung bekomme?“
Das ist nicht nur eine Frage des Etats, sondern teilweise auch wo das Geld versickert. Stichwort Fähigkeitstransfer oder diese sog. Hubschrauberreduzierung, wo es billiger gewesen wäre die einfach zu beschaffen.
Hm. 32 Milliarden Euro sind schon, wie es ein früherer Marineinspekteur gerne ausdrückte, manchem sein ganzes Geld. Und das führt zur Frage nach Bang for the Buck…
@T.W.:
‚Bang for the buck‘ hat TdM mit Ansage ja garnicht gewollt. Breite vor Tiefe schafft vor allem eines: immensen overhead. Ich erhalte zwar viele Fähigkeiten, nutze diese aber in jedem Fall extrem ineffizient, weil ich eine gewisse Grundstruktur habe egal ob dahinter 10, 30 oder 100 Waffensysteme habe. Ausbildung, Wartung et cetera muss ich bereitsstellen und die Volimna ändern sich disproportional.
Das sollte man Denken
Aber Verfügbarkeit zu anderen Vergleichbaren Nationen Italien und Frankreich immer noch zu wenig
Wir können nicht alle Puma Kaufen und mussten 50 Reduzieren
Und dann muss Bw noch andere Aufgaben übernehmen wie Ortswirtschaft unterstützen mit Neubauten Infra.- und so weiter
Dann werden wie Israelis U-Boot 2009, und Flugaustellungen auch noch mit diesem Geld Finanziert .
Dann muss Bw auch noch Afghanistan Investieren Rep , Vor Ort Angestellte , Fahrzeuge Inst.- halten .
Brunnenbauen und so weiteres , die flugkosten
Dann weis man warum das nie reichen kann , wichtige Projekte bleibt nichts mehr Übrig
Hans 13:46
Oh ja. Dies kann ich bestätigen. Es gibt da eine Ebene in der Bw, die durch Dauerabstimm – und Mitprüfattacken sämtliche Entscheidungen entweder extrem verlangsamt oder komplett verhindert. Dadurch wird oft genug jede noch so gut gemeinte Reform von den Verwaltungsbeamten in Uniform kaputt gemacht. Ich denke, dass nicht alles schlecht ist, was TdM und seine StS’e dem „Verein“ aufgedrückt haben. Die Geschwindigkeit der Umsetzung hat diesen schwerfälligen Tanker anscheinend tlw überfordert. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Weiterhin sollten wir uns alle an die eigene Nase packen und versuchen, zumindest in eigenem Bereich, den Laden etwas zu entrümpeln. Die Reform, egal wie gut oder wie schlecht, hat den ein oder anderen doch wachgerüttelt. Das ist gut so!
Kurz OT : wie weit ist man eigentlich beim LUH ?
Als Ehemaliger, der vor 7 Jahren – während irgendeiner, nie zu Ende geführten Reform – dieser Organisation den Rücken gekehrt hat, kann ich dazu nur bemerken, dass sich am Grunddilemma in all den Jahren wenig geändert hat.
Man hat in Weissbüchern und VPRs definiert, umschrieben, festgeschrieben, erklärt und vielleicht auch postuliert, was die Bundeswehr denn alles können soll und welchen kollektiven Sicherheitsarchitekturen man sich zugehörig fühlt.
Ich meine aber, so lange kein klares Bekenntnis dazu abgegeben wird, wozu man als dt. Nation eine Armee auch einzusetzen bereit ist, um Interessen durchzusetzen oder tatsächlich als treibende Kraft in einer Allianz voranzugehen, so lange bleibt das Gefühl der Öffentlichkeit übrig, dass es auch ginge, wenn Deutschland keinen Beitrag zu den Missionen heutiger Tage leisten würde.
Mit dem Abstand einer Jahre sehe ich die Einsätze an denen ich teilgenommen habe nur als einen vergrößerten Sandkasten an, in dem man Erfahrung gesammelt hat, der aber selbst zu wenig nutze war.
Wie will man unter diesen Umständen einen gesellschaftlichen Konsens für steigende Militärausgaben bei der dt. Bevölkerung finden oder fördern?
Die Chancen dafür stehen schlecht, dass wissen doch zumindest Koalition und SPD, währenddessen die Grünen und DieLinke doch einen solchen Konsens eher als rückwärtsgerichtet auffassen würden, nehme ich an.
Insofern: dieses Jahrzehnt wird nicht das der Bundeswehr sein.
Eines ist diese Armee mit Sicherheit nicht:
Unterfinanziert.
Ganz im Gegenteil: Sowohl im Verteidigungsetat als auch auf der Besoldungsseite (Soldaten UND zivile Mitarbeiter) befindet sich mehr als genug Geld….
Das, was man mit dem Geld macht, stimmt nicht-und das hat scheinbar auch ein Herr TdM nicht verstanden…..
Eine „schlagkräftige Truppe“ ist/wäre machbar-wenn man denn wollte.
Aber wenn man weitermacht, wie bisher-und sich dabei selbst behindert, selbst fesselt, sich selbst Steine in den Weg legt-dann wird das alles nichts…da hilft auch kein Zetern und kein Zedern….
Ob die Aussetzung der Wehrpflicht wirklich so klug war ? Der Personalmangel war absehbar, mehr Geld zur Attraktivitätssteigerungen für Zeit- oder Berufssoldaten scheint aber nicht vorhanden oder gewollt zu sein.
@hohenstaufen
nicht gewollt. Wie sagte doch TdM in Berlin direkt: es ist doch eine gute Nachricht das an Deutschlands Sicherheit nicht gespart wird. Die frei werdenden Mittel können wir bei geringerem Personalkörper für Material, Übungen und Beschaffung von Großgerät nutzen. Eindeutiger kann man doch seine Schwerpunkte nicht öffentlich deutlich machen.
Geradezu lächerlich wirkte da in der heutigen Debatte der Versuch von Elke Hoff die Erfolge aufzuzählen. Ich habe nur noch darauf gewartet, dass sie die Abschaffung des Feldanzuges Winter ( hieß die Filzlaus so?) und die Beschaffung einer Kinderschaukel für den BMVg Kindergarten als weitere Erfolge aufgezählt hätte.